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Die Erfindung betrifft einen Mitnehmer für Spritz- oder Druckgussformen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Mitnehmer für Spritz- oder Druckgussformen sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2011 018 255 B3 eine Vorrichtung, welche zwei Klauen aufweist, die federbelastet eine Haltekraft auf einen Verriegelungsbolzen ausüben. Ein wesentlicher Nachteil bei dieser Vorrichtung ist, dass die Klauenvorrichtung bevorzugt im seitlichen Bereich der Spritzgussformen angeordnet ist und somit der seitliche Bauraum stark beeinträchtigt wird.
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Ein weiterer Nachteil der Ausführungsform gemäß der
DE 10 2011 018 255 B3 ist, dass die Klauenvorrichtung stets paarweise angeordnet werden muss, sodass an mindestens zwei Seiten der Druckgussform die Klauenvorrichtung verbaut ist.
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Durch die paarweise, seitliche Anordnung besteht ferner der Nachteil, dass die seitlichen Flächen zusätzlich bearbeitet werden müssen. Dies ist mit einem wesentlichen Mehraufwand bei der Herstellung der Druckgussformen bzw. der Spritzgussformen verbunden. So müssen beispielsweise die Platten im Bearbeitungsvorgang umgespannt werden, damit auch die Seitenflächen bearbeitet werden können.
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Mit der
DE 42 04 784 C2 wird eine Kupplung für Werkzeuge offenbart, welche pneumatisch oder hydraulisch ausgelöst wird. Jede der dort gezeigten Ausführungsform benötigt jedoch eine zusätzliche Steuervorrichtung, um den Auslösevorgang und damit die Freigabe des Sperrelements zu bewirken.
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Ferner sind aus dem Stand der Technik Kupplungen für Spritzguss- oder Druckgusswerkformen bekannt, welche eine Zwangsarretierung der einzelnen Platten bewirken. So zeigt beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2012 018 590 A1 eine Kupplungsvorrichtung, welche als Plattenarretierung für Formplatten ausgebildet ist, wobei die dort gezeigte Steuerhülse nur durch eine Fremdeinwirkung die Rastelemente freigeben kann. Dies bedeutet, dass stets eine Vorrichtung bereitgestellt werden muss, welche mit einer Kraft auf die Steuerhülse wirkt, um diese zu bewegen und somit das Rastelement freizugeben. Diese Ausführungsformen nach dem Stand der Technik waren sehr aufwändig und kostenintensiv in der Herstellung.
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Die
EP 1 410 890 A1 beschreibt einen Klinkenzug, bei welchem zur Freigabe des Rastelements stets ein zusätzliches Steuerelement bewegt werden muss, um das Rastelement freizugeben. So liegen beispielsweise gemäß der
8 die Rastelemente an einer glatten Fläche des Steuerelements an und sind somit innerhalb der Ausnehmung des Bolzens blockiert. Erst durch eine axiale Betätigung des Steuerelements durch eine zusätzliche Vorrichtung werden die Rastelemente freigegeben.
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Mit der
DE 202 13 902 U1 wird ein Klinkenzug mit einem Steuerbolzen offenbart. Der Steuerbolzen weist eine ringförmige Nut auf, in welche Kugeln beim Öffnungsvorgang der Platten radial hineingedrückt werden. Gemäß der
2c befindet sich die Kugeln in der Querbohrung des Bolzens und werden nahezu vollkommen von der axial verschiebbaren Sperrhülse bedeckt. In diesem Zustand liegen die Kugeln an einer glatten Fläche der Sperrhülse an, wodurch die Kugeln innerhalb der Querbohrung blockiert sind. Um die Kugeln freizugeben muss die die Sperrhülse in axialer Richtung verschoben werden. Dies ist jedoch nur mit einer axialen Bewegung einer zusätzlichen Steuerhülse möglich.
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Gemäß dem Stand der Technik hat das bevorzugt runde Rastelement sich stets auf einer ebenen Fläche auf dem Rastbolzen abgerollt und ist in der arretierten Stellung in eine Ausnehmung im Bereich der Spannhülse eingerastet. Erst durch eine Verschiebung der Hülse mit einer zusätzlichen Vorrichtung wurde somit die Ausnehmung vergrößert bzw. verkleinert und somit das das Rastelement freigegeben bzw. wieder arretiert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher einen Mitnehmer für Spritzguss- oder Druckgussformen so weiterzubilden, dass ohne eine zusätzliche Steuervorrichtung und lediglich durch eine Krafteinwirkung auf den Zugbolzen der Bolzen arretiert bzw. wieder freigegeben wird.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass der Mitnehmer für Spritz- oder Druckgussformen ein Gehäuse mit einer daran angeordneten, federbelasteten und axial verschiebbaren Spannhülse aufweist, wobei das Gehäuse des Mitnehmers eine Ausnehmung und die Spannhülse eine Ausnehmung aufweisen, in welche das Rastelement in der Lösestellung des Bolzens eingreift.
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Die Ausnehmung der Spannhülse weist hierbei bevorzugt eine zur Längsachse geneigte Fläche in Form einer kraftaufnehmenden Kontur auf, auf welcher das Rastelement abrollbar ist und auf diese wirkt. Die kraftaufnehmende Kontur ist hierbei beispielsweise in einem Winkel von 45° gegenüber der Längsachse geneigt.
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Unter einer kraftaufnehmenden Kontur versteht die vorliegende Erfindung eine Fläche, welche die Kraft von dem Rastelement aufnimmt und auf z.B. die Spannhülse abgibt. Es findet somit eine Kraftübertragung bzw. eine Kraftumlenkung statt.
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Die kraftaufnehmende Kontur kann neben der geraden bzw. geneigten Fläche auch andere Formen, wie z.B. eine konkave oder konvexe Form oder eine spitz zulaufende Form aufweisen.
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In einer bevorzugten ersten Ausführungsform ist die kraftaufnehmende Kontur so ausgebildet, dass eine radiale Verschiebung des Rastelementes eine axiale Verschiebung der Spannhülse gegenüber dem Gehäuse bewirkt. Durch die Verschiebung der Spannhülse werden die beiden Ausnehmungen der Spannhülse und des Gehäuses in eine radial fluchtende Position gebracht, so dass das Rastelement in beide Ausnehmungen hineinverdrängt wird. Durch diese radiale Verschiebung wird das Rastelement außer Eingriff von der Nut des Bolzens gebracht, wodurch der Bolzen freigegeben wird und aus dem Gehäuse in axialer Richtung gezogen werden kann.
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Der Zugbolzen weist am Aussenumfang eine konturierte Nut auf, welche bevorzugt umlaufend ist, wobei die Kontur dergestalt ausgebildet ist, dass sie eine kraftaufbauende Fläche und eine krafthaltende Fläche aufweist.
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Damit ergibt sich der Vorteil, dass das Rastelement entweder federbelastet in der Nut des Bolzens festgehalten wird oder über die Kontur abrollt und somit gegen die Federkraft in eine Ausnehmung der Spannhülse hineingedrückt wird.
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Es ist somit nun erstmals möglich mit einer Zug- bzw. Druckbewegung auf den Bolzen und ohne eine Fremdeinwirkung auf die Spannhülse einen Mitnehmer zu steuern und somit die Formplatten voneinander freizugeben oder zu arretieren. Dies hat unter anderen den wesentlichen Vorteil, dass gegenüber dem Stand der Technik größere Zugkräfte bei geringerer Baugröße erreicht werden können.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass der Mitnehmer an jeder beliebigen Stelle innerhalb der Druckgussform bzw. der Spritzgussform platziert werden kann. Der Mitnehmer kann direkt in der Trennebene angeordnet werden, was aus dem Stand der Technik bisher nicht bekannt war. Der Stand der Technik sah lediglich Lösungen vor, bei welchen die Haltevorrichtung bzw. die Zwangsarretierungen stets in den Seitenflächen angeordnet waren, was zu einer Bauraumeinschränkung geführt hat.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass durch die bevorzugte Ausbildung des Rastelementes als Kugel ein geringerer Verschleiß vorliegt, da die Kugeln stets über eine Kontur abgerollt werden und somit nur eine geringe bzw. keine Reibung entsteht. In einer weiteren Ausführungsform ist das Rastelement als Rolle ausgebildet.
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Der erfindungsgemäße Mitnehmer ist in einem ersten Ausführungsbeispiel zwischen einer der drei Platten angeordnet und zieht die schwimmende Platte bis zu einem definierten Anschlagpunkt mit. Ist dieser Anschlagpunkt erreicht, werden durch die Zugbewegung auf den Bolzen die Kugeln über die konturierte Nut nach außen gedrückt. Das nach Außendrücken der Kugeln bewirkt, dass die gefederte Hülse in Längsrichtung verschoben wird. Der Zugbolzen und somit auch die zweite Formhälfte werden somit aus ihrer Verriegelung freigegeben. Die Haupttrennebene öffnet sich. Die gefederte Hülse wird aufgrund des fehlenden Widerstandes vorgedrückt bis diese am Seegerring anschlägt.
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Beim Schießen des Werkzeuges drückt der Zugbolzen die schwimmende Platte auf die Ausgangsstellung zurück und verriegelt diese anschließend wieder mit den Kugeln.
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Im verriegelten Zustand werden die Kugeln durch die gefederte Hülse in die umlaufende, konturierte Nut des Zugbolzens gedrückt. Um den Zugbolzen aus seiner Verriegelung zu bekommen muss die (Feder-)Kraft überwunden werden. Diese Kraft kann durch die Anzahl der verbauten Federn gesteuert werden. Je mehr Federn, umso höher die benötigte Kraft zum Entriegeln.
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Unter der Arretierstellung bzw. dem verriegelten Zustand wird ein arretierter Zustand des Bolzens durch das Rastelement gegenüber dem Gehäuse verstanden.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
- 1: Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Bolzens mit einer Befestigungsvorrichtung
- 2: Schematische Darstellung der Kupplung
- 3: Schematische Darstellung des eingerasteten Bolzens innerhalb der Kupplung
- 4: Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Bolzens, wobei das Rastelement krafthaltend innerhalb der Kupplung angeordnet ist
- 5: Perspektivische Ansicht des Bolzens und der Kupplung
- 6: Formaufbau im arretierten Zustand
- 7: Schematische Darstellung des Formenaufbaus mit geöffneter Trennebene (Düsenseite)
- 9: Schematische Darstellung des Formenaufbaus
- 8: Schematische Darstellung des Formenaufbaus mit freigegebenen Mitnehmer
- 10: Schematische Darstellung der kraftaufnehmenden Kontur
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Mit der 1 wird der erfindungsgemäße Bolzen 2 des Mitnehmers 1 zusammen mit einer Befestigungsvorrichtung 3 gezeigt.
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Der Bolzen 2 ist gemäß der 1 zylindrisch ausgebildet und weist entlang seiner Längserstreckung bevorzugt im vorderen Bereich eine Nut 4 auf. Die Nut kann in einer ersten Ausführungsform umlaufend sein, wobei die Erfindung sich nicht auf eine umlaufende Nut beschränken will, sondern auch partiell angeordnete Ausnehmungen im Bereich des Bolzens beanspruchen möchte. Auch ist die Erfindung nicht auf eine Nut 4 entlang der Längserstreckung des Bolzens 2 beschränkt. Es kann daher eine Vielzahl von Nuten 4 angeordnet sein.
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Die Nut 4 ist in einer ersten bevorzugten Ausführungsform kreisrund und umlaufend ausgebildet, und weist in Richtung der Bolzenspitze eine Kontur 5 auf, welche als kraftaufbauende Kontur ausgebildet ist. Unter einer Kraftaufbauenden Kontur versteht die vorliegende Erfindung eine Schräge gegenüber der Längsachse des Bolzens 2, welche insbesondere dazu dient ein Rastelement 11 radial aus der Nut 4 herauszuführen bzw. herauszudrücken. Die Kontur 5 kann beispielsweise keilförmig oder konvex ausgebildet sein.
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Des Weiteren weist der Bolzen 2 im Anschluss an die Kontur 5, welche bevorzugt kraftaufbauend ausgebildet ist, eine weitere Kontur 6 auf, welche als krafthaltende Kontur ausgebildet ist. Die vorliegende Erfindung versteht unter einer krafthaltenden Kontur 6 eine Fläche, welche als Abstützung für das Rastelement 11 dient und somit eine radiale Kraft auf die gegenüberliegende Fläche der Hülse 9 aufbaut.
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Entlang der Längserstreckung des Bolzens 2 folgt auf die Kontur 6 eine Einführkontur 7, welche bevorzugt eine abfallende Schräge gegenüber der Längsachse des Bolzens 2 aufweist, sodass beim Einführen des Bolzens 2 in ein Gehäuse 10 das Rastelement 11 entlang der Einführkontur 7 leicht abrollt. Die Einführkontur 7 weist somit eine Schräge auf, wodurch das Rastelement radial und axial geführt wird.
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In einer Ausführungsform weist der Bolzen 2 im hinteren Bereich eine Befestigungsvorrichtung 3 auf, welche bevorzugt als Schraubverbindung bzw. als Steckverbindung ausgebildet ist. Durch die Befestigungsvorrichtung 3 lässt sich der Bolzen 2 von der Formplatte trennen bzw. separat austauschen.
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Mit der 2 wird die erfindungsgemäße Kupplung 8 gezeigt, welche bevorzugt aus einer Spannhülse 9 und einem Gehäuse 10 besteht.
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Die Spannhülse 9 ist axial beweglich auf einem Gehäuse 10 angeordnet, wobei das Gehäuse 10 bevorzugt ebenfalls zylindrisch ausgebildet ist und eine mittige Ausnehmung 35 für den Bolzen 2 aufweist.
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Des Weiteren weist das Gehäuse 10 mindestens eine weitere Ausnehmung 14 auf, in welcher bevorzugt mindestens ein elastisches Element, wie z. B. eine Feder 15 angeordnet ist. Die Ausnehmung 14 ist dergestalt ausgebildet, dass sich das elastische Element 15 gegenüber dem Gehäuse 10 und der Spannhülse 9 abstützt.
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Durch die axial Verschiebbarkeit der Spannhülse 9 gegenüber dem Gehäuse 10 und der Federkraft 15 wird eine bestimmte Druckkraft zwischen den beiden Bauteilen 9 und 10 aufgebaut (Federkraft). Die Kraft, welche ausgeübt werden muss, um den Bolzen aus dem Gehäuse zu ziehen beträgt beispielsweise zwischen 70N und 420N. Die auszuübende Kraft ist hierbei von der eingebauten Federkraft oder der Anzahl der Federn abhängig.
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Die Spannhülse 9 weist im vorderen, öffnungsnahen Bereich eine Ausnehmung 12 auf, in welche teilweise das Rastelement 11 angeordnet ist. Auch das Gehäuse 10 weist eine Ausnehmung 36 auf, welche ebenfalls teilweise das Rastelement 11 aufnimmt. Befindet sich nun Bolzen 2 vollständig im Gehäuse (10), so sind die Ausnehmungen 12 und 36 axial versetzt zueinander angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist somit das Gehäuse 10 gegenüber der Spannhülse 9 dergestalt ausgerichtet, dass das Rastelement 11, sowohl in der Ausnehmung 12 der Spannhülse 9, als auch in der Ausnehmung 36 des Gehäuses 10 angeordnet ist.
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Das Gehäuse 10 des Mitnehmers 1 weist bevorzugt eine Ausnehmung 36 und die Spannhülse 9 eine Ausnehmung 12 auf, in welche das Rastelement 11 eingreift, wobei in der Lösestellung die beiden Ausnehmungen 12, 36 in radialer Richtung zueinander fluchten und in der Arretierstellung zueinander axial versetzt sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausnehmung 36 in radialer Richtung konisch ausgebildet, sodass das Rastelement 11 nicht aus der Ausnehmung 36 in die Ausnehmung 35 herausfallen kann.
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Die Ausnehmung 12 der Spannhülse 9 weist bevorzugt eine Kontur 13 auf, welche als kraftaufnehmende Kontur ausgebildet ist. Wird nun der Bolzen 2 in axialer Richtung gegenüber der Kupplung 8 verschoben, so drückt sich das Rastelement 11 gegen die Kontur 13 der Spannhülse 9, wodurch eine Kraftübertragung ausgehend von dem Bolzen 2 auf die Spannhülse 9 stattfindet.
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Durch die Verschiebbarkeit der Spannhülse 9 gegenüber dem Gehäuse 10 und die Krafteinwirkung über das Rastelement 11 auf die Kontur 13 findet eine axiale Verschiebung der Spannhülse 9 gegen die Federkraft 15 statt.
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Ferner befindet sich ein Befestigungselement 16 innerhalb der Ausnehmung 35 im Gehäuse 10, welches bevorzugt mit einer Spritzguss- oder Druckgussformplatte verbunden ist.
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3 zeigt den erfindungswesentlichen Mitnehmer 1 in seiner arretierten Stellung. Der Bolzen 2 befindet sich in der Ausnehmung 35, wobei das Rastelement 11 innerhalb der Nut 4 angeordnet ist. Die Federkraft der Feder 15 wirkt über die axial verschiebbare Hülse 9 auf das Rastelement 11 und drückt dieses in radialer Richtung nach unten in die Nut 4 des Bolzens 2.
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Findet nun eine Zugbewegung in Pfeilrichtung 17 auf den Bolzen 2 statt, so wird über das Rastelement 11 die gesamte Spannhülse mit dem Gehäuse in Pfeilrichtung 17 bis zu einer bestimmten Krafteinwirkung mitgenommen.
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Steigt nun die Krafteinwirkung ausgehend von dem Bolzen 2 dergestalt an, dass die Federkraft 15 überwunden wird, so ist es dem Rastelement 11 möglich, ausgehend von der Nut 4 über die kraftaufbauende Kontur 5 zu der krafthaltenden Kontur 6 auszuweichen. Gleichzeitig bewirkt das Rastelement 11 eine axiale Verschiebung der Spanhülse 9 gegenüber dem Gehäuse 10. Durch die Verschiebung der beiden Bauteile 9 und 10 verschiebt sich gleichzeitig die Ausnehmung 12 in axialer Richtung auf Höhe der darunter liegenden Ausnehmung 36 und gibt so eine Raum für das Rastelement 11 frei. Das Rastelement 11 weicht somit gegen die Federkraft 15 in die Ausnehmungen 12 und 36 aus.
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Dies ist gemäß der 4 dargestellt, wobei das Rastelement 11 sich innerhalb der Ausnehmung 12 bzw. innerhalb der Ausnehmung 36 befindet und eine Kraft ausgehend von der krafthaltenden Kontur 6 auf die Kontur 13, welche bevorzugt kraftaufnehmend ausgebildet ist, wirkt.
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Durch die Verschiebung des Rastelementes 11 in die Ausnehmungen 12, 36 ist es nun möglich den Bolzen 2 aus der Ausnehmung 35 in axialer Pfeilrichtung 17 herauszuziehen und somit die Platten voneinander zu trennen.
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Gemäß der 4 ist ferner dargestellt, dass sich das Rastelement 11 in Pfeilrichtung 20 radial nach außen bewegt hat und somit eine Druckkraft auf die Spannhülse 9 ausübt. Die Spannhülse 9 ist in Pfeilrichtung 19 gegenüber dem Gehäuse 10 verschoben.
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Mit der 5 wird eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Bolzens 2 und der Kupplung 8 dargestellt. Am Außenumfang vom Gehäuse 10 befindet sich ein lösbarer Anschlag 21, welcher die federbelastete Spannhülse 9 in axialer Richtung stoppt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anschlag 21 als Seegerring ausgebildet und dient insbesondere dazu ein weiteres Verschieben der federbelasteten Spannhülse 9 gegenüber dem Gehäuse 10 zu verhindern.
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Mit der 6 wird eine schematische Darstellung eines Formenaufbaus 22 gezeigt, wobei sich die Platten 25, 26 über einen Mitnehmer 1 im arretierten Zustand befinden.
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Gemäß der 6 ist das Rastelement 11 innerhalb der Nut 4 des Bolzens 2 angeordnet. Das Gehäuse 10 ist über ein Federpaket bzw. eine Feder 15 gegenüber der Hülse 9 mit einer Kraft vorgespannt, wobei die Platte 25 gegenüber der Platte 26 arretiert ist.
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Unter der Platte 25 versteht die Erfindung bevorzugt eine Formplatte, welche auswerferseitig angeordnet ist. Unter der Platte 26 versteht die vorliegende Erfindung bevorzugt eine Formplatte, welche beweglich ausgebildet ist. Durch den Mitnehmer 1 lässt sich somit die Formplatte 25 gegenüber der Formplatte 26 arretieren.
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Gemäß der 6 ist ferner ein Anschlagbolzen 31 mit einem Anschlagkopf 34 dargestellt, welcher innerhalb einer Ausnehmung 32 im Bereich der Formplatte 26 angeordnet ist.
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Wird nun eine Zugkraft in Pfeilrichtung 17 nach links ausgeübt, so bleibt der Anschlagkopf 34 innerhalb der Ausnehmung 32 stehen, wobei sich die Anschlagfläche 33 der Formplatte 26 in Richtung des Anschlagkopfes 34 bewegt.
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Gemäß der 7 ist eine Zugkraft in Pfeilrichtung 17 ausgeübt worden und der Anschlagkopf 34 liegt an der Anschlagfläche 33 an. Auf der Düsenseite hat sich eine Trennebene 29 gebildet, wodurch die Formplatte 26 von der Formplatte 27 beabstandet ist.
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Wird nun weiter eine Zugkraft in Pfeilrichtung 17 auf die Platte 25 ausgeübt, so wird eine Kraft über den Bolzen 2 auf das Gehäuse 10 ausgeübt, bis die Kraft die Federkraft des Federpaketes 15 überwindet und das Rastelement 11 in axialer und radialer Richtung aus der Nut 4 in die Ausnehmung 12 bzw. 36 hinausbewegt.
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Gemäß der 8 ist der Mitnehmer 1 im freigegebenen Zustand dargestellt. Der Bolzen 2 befindet sich außerhalb der Ausnehmung 35 des Gehäuses 10. Die Formplatte 25 ist beabstandet, wodurch eine Trennebene 28 auf der Auswerferseite gebildet ist.
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Mit der 9 ist ein Formaufbau 22 dargestellt. Ausgehend von der linken Seite folgen auf die Aufspannplatte 23 mindestens zwei Distanzleisten 24 und eine Formplatte 25. Zwischen der Formplatte 25 auf der Auswerferseite und der Formplatte 26 ist eine Trennebene 28 dargestellt.
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Der Mitnehmer 1 befindet sich in einem freigegeben Zustand, wobei sich der Bolzen 2 außerhalb der Ausnehmung 35 des Gehäuses 10 befindet. Das Gehäuse 10 zusammen mit der Hülse 9 bilden eine Kupplung 8 aus, welche bevorzugt innerhalb der Formplatte 26 angeordnet ist. Die Formplatte 26 ist mit mindestens einem Anschlagbolzen 31 mit einer Formplatte 27 verbunden, die bevorzugt auf der Düsenseite angeordnet ist. Die Formplatte 27 ist ferner mit einer Aufspannplatte 30 verbunden.
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Die 10 zeigt die Spannhülse 9, welche im Bereich der Ausnehmung 12 eine kraftaufnehmende Kontur 13 aufweist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß der 10 ist die kraftaufnehmende Kontur als ebene Fläche ausgebildet, welche in einem Winkel von 35 Grad gegenüber der Längsachse der Spannhülse 9 geneigt ist.
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Die Ausnehmung 12 ist bevorzugt eckig ausgebildet, so dass diese einfach fertigungstechnisch herstellbar ist. Selbstverständlich kann die Ausnehmung 12 auch teilweise Rundungen aufweisen, damit das bevorzugt rund ausgebildete Rastelement gut in die Ausnehmung eingreift bzw. hineinrollen kann.
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Zusammenfassend ist zu sagen, dass lediglich durch eine Zug- oder Druckbelastung auf den Bolzen 2 ein Mitnehmer 1 losgelöst oder arretiert werden kann. Somit ist es erstmals möglich, ausschließlich über eine Krafteinwirkung auf den Mitnehmer 1 eine Arretierung bzw. ein Freigeben von Platten im Bereich von Spritzguss- bzw. Druckgussformen vorzunehmen. Die Anordnung des erfindungsgemäßen Mitnehmers kann hierbei in jeder Art von Platten erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Mitnehmer
- 02
- Bolzen
- 03
- Befestigungsvorrichtung
- 04
- Nut
- 05
- Kontur (kraftaufbauend)
- 06
- Kontur (krafthaltend)
- 07
- Einführkontur
- 08
- Kupplung
- 09
- Spannhülse
- 10
- Gehäuse
- 11
- Rastelement
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Kontur (kraftaufnehmend)
- 14
- Ausnehmung für 15
- 15
- Feder
- 16
- Befestigungselement
- 17
- Pfeilrichtung (links)
- 18
- Abstand
- 19
- Pfeilrichtung (rechts)
- 20
- Pfeilrichtung (oben)
- 21
- Anschlag
- 22
- Formaufbau
- 23
- Aufspannplatte
- 24
- Distanzleiste
- 25
- Formplatte (Auswerferseite)
- 26
- Formplatte (beweglich)
- 27
- Formplatte (Düsenseite)
- 28
- Trennebene (Auswerferseite)
- 29
- Trennebene (Düsenseite)
- 30
- Aufspannplatte
- 31
- Anschlagbolzen
- 32
- Ausnehmung für 31
- 33
- Anschlagfläche
- 34
- Kopf Anschlagbolzen
- 35
- Ausnehmung für 2
- 36
- Ausnehmung für 11