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Die vorliegende Erfindung betrifft eine mobile Schachtwinde. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung eine mobile Schachtwinde mit einem in sich schwenkbaren Ausleger.
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Mobile Schachtwinden werden z. B. für Kontrollfahrten in Bergwerkschächten oder auch bei Rettungseinsätzen eingesetzt. Aus dem Stand der Technik sind mobile Schachtwinden bekannt, die teilweise keinen Ausleger oder lediglich einen in Höhe und Länge verstellbaren Ausleger aufweisen.
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Insbesondere bei Rettungseinsätzen muss die mobile Schachtwinde mit der Rettungskabine bzw. Fördermittel schnell einsatzfähig sein. Es besteht oftmals die Schwierigkeit, dass der Ausleger in ein Fördergerüst eingebracht werden muss. Hierbei erschweren nicht selten die baulichen Gegebenheiten am Einsatzort die Aufstellung von mobilen Schachtwinden und wichtige Zeit im Rettungsfalle geht verloren.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine mobile Schachtwinde mit Ausleger bereit zu stellen, flexibel anpassbar die jeweiligen Einsatzgegebenheiten.
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Die voran genannte Aufgabe wird durch einen Ausleger mit den Merkmalen des Anspruches 1 und eine mobile Schachtwinde mit den Merkmalen des Anspruches 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Überblick über die Erfindung
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Eine erfindungsgemäße mobile Schachtwinde weist eine Windeneinheit, einen Ausleger, der ein Basissegment und ein Endsegment hat, sowie ein mobiles Untergestell auf. Auf dem mobilen Untergestell sind die Windeneinheit und der Ausleger montiert, wobei das Endsegment des Auslegers zwischen einer Transportstellung und einer Vielzahl von Betriebsstellungen schwenkbar mit dem Basissegment verbunden ist. Weiterhin weisen sowohl das Basissegment, als auch das Endsegment Seilführungsmittel auf. Die schwenkbare Verbindung zwischen den Segmenten hat den Vorteil, dass die mobile Schachtwinde gröber positioniert werden kann bzw. auch in Fördergerüsten eingesetzt werden kann, die keinen direkten Zugang haben. Die Betriebsstellung ist eine beliebige Stellung des Endsegments gegenüber dem Basissegment (vorzugsweise in Verlängerung des Basissegments) und kann an den Einsatzort angepasst werden.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde ein Endsegment aufweisen, welches um zumindest eine Achse herum schwenkbar gegenüber dem Basissegment angeordnet ist.
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Weiterhin kann eine zusätzliche Schwenkachse vorgesehen sein, um die das Endsegment in die Transportstellung geschwenkt wird. Wobei das Endsegment um die zumindest eine Schwenkachse in die Vielzahl von Betriebsstellungen geschwenkt werden kann und um die zusätzliche Schwenkachse von der Vielzahl von Betriebsstellungen in die Transportstellung geschwenkt werden kann.
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Weiterhin kann die schwenkbare Verbindung zwischen dem Basissegment und dem Endsegment als Art Kardan- bzw. Kreuzgelenk ausgelegt sein. Hierbei kann das Endsegment um zwei Achsen in die Vielzahl von Betriebsstellungen geschwenkt werden. Jede Anordnung der beiden Achsen zueinander und zum Ausleger ist denkbar. Die Achsen können in einem 90° Winkel zueinander stehen, wobei eine der Achsen senkrecht zu einer Erstreckungsrichtung des Auslegers steht. Unter Erstreckungsrichtung ist die Längsrichtung des Auslegers von seiner Befestigung am mobilen Untergestell hin zu einem freien Ende des Endsegments zu verstehen.
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Weiterhin kann das Basissegment als Teleskopausleger ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass die mobile Schachtwinde in Bezug auf den Einsatzort (z. B. Fördergerüste) flexibel eingesetzt werden kann.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde eine Überschwenksicherung für die zumindest eine Achse zwischen Basis- und Endsegment aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass beim Schwenken die Verbindung der beiden Segmente keinen Schaden dadurch nehmen kann, dass das Endsegment über einen zulässigen Bereich der Schwenkverbindung hinaus geschwenkt wird und dadurch ein Schaden entsteht.
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Weiterhin kann das Endsegment der mobilen Schachtwinde eine Abstützvorrichtung aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass beim Schwenken des Endsegments das Gewicht desselbigen durch die Stütze abgefangen werden kann und nicht auf der schwenkbaren Verbindung zwischen den Segmenten lastet.
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Weiterhin kann die Abstützvorrichtung der mobilen Schachtwinde klapp- und fixierbar an dem Endsegment montiert sein. Dies hat den Vorteil, dass im Einsatzfall die Abstützvorrichtung nicht erst zeitintensiv angebracht werden muss.
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Weiterhin kann die Abstützvorrichtung der mobilen Schachtwinde eine drehbare Stützrolle an ihrem unteren Ende aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass im Einsatzfall die Abstützvorrichtung leicht über den Boden rollen kann und damit das Schwenken des Endsegments schneller und einfacher zu bewerkstelligen ist.
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Weiterhin kann die drehbare Stützrolle mittels eines Feder-Dämpfer-System mit der Abstützung verbunden sein. Dies hat den Vorteil, dass im Einsatzfall die Abstützvorrichtung leicht über Unebenheiten des Bodens rollen kann und damit das Schwenken des Endsegments schneller und einfacher zu bewerkstelligen ist.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde ein mit der Windeneinheit verbundenes Seil aufweisen, welches in der Transportstellung und in der Betriebsstellung in den an Basis- und Endsegment vorgesehenen Seilführungsmittel geführt ist. Dies hat den Vorteil, dass im Einsatzfall das Seil nicht erst zeitintensiv in die Seilführungsmittel eingebracht werden muss und die mobile Schachtwinde deshalb schneller einsatzklar ist.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde am Basissegment eine Seilumlenkscheibe aufweisen, die das Seil in der Transportstellung umlenkt und so Beschädigungen am Seil vermeidet.
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Weiterhin kann die Seilumlenkscheibe bei einem Teleskopausleger entweder auf dem ausfahrbaren Teil (oder Teilen), oder dem (mit dem Untergestell verbundenen) festen Teil des Teleskopauslegers montiert sein.
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Weiterhin kann die Seilscheibe um eine Achse drehen, die nicht in der Längssymmetrieebene des Auslegers liegt.
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Weiterhin kann die Seilscheibe um eine Achse drehen, von der Längssymmetrieebene des Auslegers in die Richtung versetzt ist, in welche das Endsegment in der Transportstellung geschwenkt wird.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde ein derartiges Untergestell aufweisen, auf das die Windeneinheit und der Ausleger drehbar montiert sind. Dies hat den Vorteil, dass die mobile Winde im Einsatzfall flexibler z. B. an einem Fördergerüst eingesetzt werden kann, da die gesamte mobile Schachtwinde somit nicht auf eine Ausrichtung festgelegt ist.
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Weiterhin kann der Ausleger der mobilen Schachtwinde zwischen der Transportstellung und Betriebsstellung auf zumindest eine Art von mechanischer, hydraulischer, pneumatischer oder elektrischer Betätigung bewegbar sein. Dies hat den Vorteil, dass im Einsatzfall die mobile Schachtwinde schnell und einfach einsatzklar gemacht werden kann.
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Weiterhin kann die schwenkbare Verbindung der mobilen Schachtwinde zwischen dem Basissegment und dem Endsegment im Betriebszustand biegesteif ausgeführt sein. Dies hat den Vorteil, dass im Betrieb auf zusätzliche Abstützungen des Auslegers verzichtet werden kann und damit die mobile Schachtwinde flexibler in z. B. Fördergerüsten eingesetzt werden kann.
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Weiterhin kann die schwenkbare Verbindung der mobilen Schachtwinde zwischen dem Basissegment und dem Endsegment im Betriebszustand torsionssicher ausgeführt sein. Dies hat den Vorteil, dass der Ausleger in Bezug auf den Seilverlauf bzw. ein genau lotrecht verlaufendes Seil nicht exakt ausgerichtet sein muss und damit die mobile Schachtwinde schneller einsatzklar gemacht werden kann, ohne die Betriebssicherheit zu beeinträchtigen.
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Weiterhin kann die schwenkbare Verbindung der mobilen Schachtwinde zwischen dem Basissegment und dem Endsegment als Kofferverschluss ausgeführt sein. Dies hat den Vorteil, dass die Verbindung zwischen End- und Basissegment im Betriebszustand schnell hergestellt werden kann und damit die mobile Schachtwinde schneller einsatzklar gemacht werden kann, ohne die Betriebssicherheit zu beeinträchtigen.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde Kommunikations- und Versorgungsmittel zwischen einer am Seil befestigten Last bzw. Fördermittel und der mobilen Schachtwinde aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass im Falle eines Rettungseinsatzes Verbindung zu den Rettern im Fördermittel gehalten werden kann, bzw. diese versorgt werden können (z. B. mit Sauerstoff/(Press-)Luft/Strom).
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Weiterhin können die Leitungen für die Kommunikations- und Versorgungsmittel der mobilen Schachtwinde im Seil angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass die Winde einfacher einzusetzen ist, da keine zusätzlichen Leitungen Aufmerksamkeit erfordern.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde eine Schnittstellenseilführungseinrichtung umfassen, welche ein Seil von einer externen Winde in die Seilführungseinrichtungen der mobilen Schachtwinde führt. Dies hat den Vorteil, dass bei Ausfall der Windeneinheit, der Ausleger der mobilen Schachtwinde dennoch genutzt werden kann bzw. auf eine ggf. leistungsfähigere Winde am Einsatzort zurückgegriffen werden kann.
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Weiterhin kann die mobile Schachtwinde eine Fernsteuerung zur Bedienung der mobilen Schachtwinde aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass die Bedienung der Winde z. B. direkt vom Schachtkragen aus erfolgen kann.
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Weiterhin kann das mobile Untergestell jegliche geeignete Konstruktion umfassen. Denkbar sind hier selbstfahrende Untergestelle wie LKWs oder Anhänger davon, selbstfahrende Raupen, Schlitten, Waggons oder mobile Untergestelle, die mit Hilfe eines Krans versetzt werden.
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Es ist nicht notwendig, dass alle voran genannten Merkmale in einer Ausführungsform Anwendung finden. Vielmehr sind diese frei untereinander zu verschiedensten Ausführungsformen kombinierbar. So sind z. B. die den Ausleger betreffenden Merkmale der mobilen Schachtwinde von dieser unabhängig.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen wird eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform in Arbeits- und Transportstellung;
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2 eine schematische Seitenansicht der Segmente des Auslegers mit Ausschnittsansicht X in Draufsicht;
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3 eine schematische Seitenansicht der Abstützung.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsform
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Unter Anfänglicher Bezugnahme auf 1 wird eine mobile Schachtwinde 10 dargestellt, die ein mobiles Untergestell 20 aufweist. Auf dieses mobile Untergestell 20 sind eine Windeneinheit 40 und ein Ausleger 30 montiert. Der Ausleger 30 umfasst ein Basissegment 32 und ein Endsegment 34.
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Die Windeneinheit 40 ist vermittels eines Unterbaus 42 an dem mobilen Untergestell 20 montiert. Der Ausleger 30 ist vermittels einer Anlenkung 36 an dem mobilen Untergestell 20 montiert. Der Ausleger 30 umfasst ein Basissegment 32 und ein Endsegment 34, welches über eine schwenkbare Verbindung A mit dem Basissegment 32 verbunden ist. Ein freies Ende 37 des Endsegments 34 trägt ein Seilführungsmittel 34b und eine Seilscheibe 34c. Weiterhin weist das Endsegment 34 am dem freien Ende 37 gegenüberliegenden Ende, an der schwenkbaren Verbindung A, Seilführungsmittel 34a auf.
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Das Basissegment 32 ist schwenkbar mit einem Ende an der Anlenkung 36 befestigt und sein anderes Ende ist mit der schwenkbaren Verbindung A gekoppelt. Das Basissegment 32 weist Seilführungsmittel 32b und 32a sowie eine Seilumlenkscheibe 32c auf. Auf die Windeneinheit 40 ist ein Seil 70 aufgelegt bzw. aufgespult, welches dann in die Seilführungsmittel 32a, 32b, 34b und 34b sowie die Seilumlenkscheibe 32c eingelegt ist. Am Seil ist eine Last 60, wie z. B. ein Fördermittel angebracht. Am Endsegment 34 ist eine Abstützstange 80 mit Stützrolle 82, Stützenbefestigung 86 und Dämpfersystem 84 angebracht und das Basissegment 32 trägt die Seilumlenkscheibe 32c,
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Der Ausleger hat im Wesentlichen eine Erstreckungsrichtung L, die der Längsrichtung entlang dem Ausleger 30 von seinem in der Anlenkung 36 befestigten Ende hin zum freien Ende 37 entspricht. Die Erstreckungsrichtung ist parallel zur Längssymmetrieachse des Basissegments 32. Die schwenkbare Verbindung A der in 1 dargestellten Ausführungsform weist die Schwenkachse A1 auf. Diese steht senkrecht zur Erstreckungsrichtung L und ermöglicht ein seitliches Schwenken des Endsegments 34, wie dies in der Draufsicht der 2 durch Positionen z1 bis z4 schematisch dargestellt ist. In 1 verläuft die Schwenkachse A1 parallel zur Blattebene, in Ansicht X der 2 steht sie senkrecht zu dieser.
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2 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Ausleger 30 mit dem Basissegment 32, der schwenkbaren Verbindung A und dem Endsegment 34 in verschiedenen Stellungen Y und Z. Hierbei entspricht Position z4 in der Ansicht X einer Transportstellung der mobilen Schachtwinde 10, bei dem das Endsegment 34 an das Basissegment 34 geschwenkt ist.
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Weiterhin zeigt 2 sechs beliebige Betriebsstellungen z1, z2, z3, y1, y2 und y3 des Auslegers 30 in welche das Endsegment 34 geschwenkt und dort arretiert werden kann, sowie die Transportstellung z4. Selbstverständlich sind Kombinationen der unterschiedlichen Betriebsstellungen z1, z2, z3, y1, y2 und y3 möglich. Mit anderen Worten ein Schwenken des Endsegments 34 um beide Achse A1 und A2.
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In 2 steht die zweite Schwenkachse A2 in die Blattebene hinein. Weiterhin ist die erste Schwenkachse A1 vorgesehen, die 90° zur Schwenkachse A2 angeordnet ist und somit parallel zur Zeichnungsebene liegt. In Ansicht X der 2 wird das Endsegment um die erste Schwenkachse A1 in die die Positionen z1 bis z3 geschwenkt. Bei der Ausschnittansicht X der 2 handelt es sich um eine Draufsicht auf den Ausleger 30 im vorderen Bereich. Dort wird auch die außermittige Lage der Seilumlenkscheibe 32c in Richtung der Transportstellung z4 mit eingelegtem Seil 70 dargestellt.
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In der Ansicht X der 2 ist mit den Schwenkachsen A1' und A1'' eine Alternative dargestellt. Hier wird das Endsegment 34 in die Vielzahl von Betriebsstellungen z1 bis z3 durch Schwenken um die Achse A1' gebracht. Zudem wird das Endsegment durch Schwenken um die zusätzliche Schwenkachse A1'' in die Transportstellung z4 gebracht. Die beiden Schwenkachsen A1' und A1'' stehen im Wesentlichen parallel senkrecht in die Blattebene der 2 hinein, fallen jedoch nicht zusammen.
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In 2 wird das Endsegment 34 in die Positionen y1 bis y3 um die zweite Schwenkachse A2 geschwenkt. Die mobile Schachtwinde kann in allen Stellungen des Endsegments 34 betrieben werden. Es ist nicht notwendig, dass das Endsegment 34 fluchtend mit dem Basissegment 32 ausgerichtet ist.
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Die Seilführungsmittel 32a und 34a und die Seilumlenkrolle 32c verhindern, dass das Seil 70 in der Transportstellung X durch Abknicken beschädigt wird und ermöglichen es, dass das Seil ständig auf dem Ausleger 30 verbleiben kann. Weiterhin ermöglichen es die Seilführungsmittel 32a und 34a, dass die mobile Schachtwinde in jeglichen Betriebsstellungen des Endsegments 34 unabhängig von der Anzahl der Schwenkachsen der schwenkbaren Verbindung A betrieben werden kann.
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In der Betriebsstellung wird das Endsegment 34 biegesteif und torsionssicher mit dem Basissegment 32 verbunden.
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3 zeigt schematisch die Abstützung des Endsegments 34 während des Schwenkvorgangs. Die Abstützungstange 80 ist gelenkig mit dem Endesegment 34 verbunden und stützt sich auf die Stützrolle 82 ab, die mittels des Feder- oder Federdämpfersystems 84 mit der Abstützungsstange 80 verbunden ist. In Transport- oder Betriebsstellung ist die Abstützung sicher am Endsegment 32 über die Stützenbefestigung 86 verbunden.