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Die Erfindung betrifft einen Ladekran, der insbesondere zur Montage auf einer geschlossenen Ladefläche eines Fahrzeugs vorgesehen ist.
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Ladekräne, die zur Montage auf der Ladefläche eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Lastkraftwagens, geeignet sind, sind in unterschiedlichen Ausführungen aus dem Stand der Technik bekannt. So ist aus der
DE 202 16 638 U1 ein Ladekran für Fahrzeuge mit geschlossener Ladefläche bekannt. Es wird vorgeschlagen, die Ladefläche über Kranbrücken und Seilzüge zu beladen. Dieser Ladekran ist sehr aufwendig konstruiert und schwer.
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Die
DE 20 2016 005 236 U1 betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Absetzen einer Last, insbesondere einer Toilettenkabine. Die Vorrichtung umfasst eine Hubplattform zum Aufstellen einer mobilen Toilettenkabine, wobei die Vorrichtung mit einer Ladefläche eines Transportfahrzeugs verbunden ist. Gekennzeichnet ist die Vorrichtung durch einen mit der Ladefläche verbundenen ersten Lagerpunkt, in welchem ein Gestänge mit einem ersten Ende befestigt ist. Ein zweites Ende des Gestänges ist mit einem zweiten Lagerpunkt, welcher an einer Hülse angeordnet ist, so befestigt, dass in der Hülse eine Längsstrebe verschiebbar angeordnet ist. An einem unteren ersten Ende der Längsstrebe ist die Hubplattform und an einem oberen zweiten Ende der Längsstrebe eine Querstrebe angeordnet. Ein erster Zylinder ist zwischen der Ladefläche und dem Gestänge und ein zweiter Zylinder zwischen der Hubplattform und der Hülse angeordnet. Diese Vorrichtung ist nur dazu geeignet, eine Toilettenkabine in einer bogenförmigen Bewegung hinter der Ladefläche abzustellen beziehungsweise von dort aufzunehmen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuen Ladekran vorzuschlagen, der gegenüber dem Stand der Technik einfacher gestaltet ist und eine hohe Einsatzflexibilität erlaubt. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde, ein Fahrzeug mit einem solchen Ladekran vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch einen Ladekran gemäß dem Schutzanspruch 1 gelöst. Hinsichtlich des Fahrzeugs wird die Aufgabe durch den Gegenstand der Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Ladekran ist zur Montage auf einem Fahrzeug ausgebildet und umfasst eine entlang einer Hochachse verlaufende Kransäule mit einem Ausleger. Der Ausleger weist mindestens einen an der Kransäule befestigten und an dieser angelenkten und mittels einer Antriebseinheit gesteuert beweglichen Auslegerarm auf. Ferner ist ein Auslegerelement vorhanden, an dem der mindestens eine Auslegerarm mit seinem der Kransäule abgewandten Ende so angelenkt ist, dass das Auslegerelement durch Verschwenken des mindestens einen Auslegerarms parallel zur Hochachse und relativ zur Kransäule beweglich ist. Der Ausleger weist außerdem eine Hubplattform auf, die an dem Auslegerelement befestigt ist. Die Hubplattform, nachfolgend auch kurz als Plattform bezeichnet, besitzt eine obere Seitenfläche, die in einer ersten Arbeitsposition orthogonal zur Hochachse ausgerichtet ist.
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Erfindungsgemäß ist der Ausleger um die Hochachse schwenkbar ausgebildet.
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Als Hochachse wird hier eine als Bezugsachse gewählte Achse bezeichnet die der Längsachse der Kransäule entspricht. Befindet sich der erfindungsgemäße Ladekran in einer vorgesehenen Arbeitsstellung, beispielsweise montiert auf der Ladefläche eines Fahrzeugs, ist die Hochachse vertikal gerichtet.
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Die Drehbarkeit oder Schwenkbarkeit der Kransäule um die Hochachse kann durch verschiedene konstruktive Maßnahmen erreicht sein. In einer möglichen Ausführung des Ladekrans ist die Kransäule mit dem Ausleger um die Hochachse schwenkbar. Dabei kann die Kransäule um einen die Kransäule in Richtung der Hochachse durchziehenden Stab drehbar sein oder an ihren Enden jeweils ein Drehlager aufweisen.
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In einer weiteren möglichen Ausführung ist der Ausleger an der Kransäule drehbar gelagert und um die Kransäule, und somit um die Hochachse, schwenkbar.
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Der erfindungsgemäße Ladekran ermöglicht aufgrund der vertikalen Beweglichkeit des Auslegers in Kombination mit der Schwenkbarkeit der Plattform flexible Bewegungsabläufe bei gleichzeitig geringem Raumbedarf des Ladekrans sowie einer einfachen und leicht zu bedienenden und gut zu wartenden Konstruktion.
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Um eine Führung des Auslegerelements, das beispielsweise als ein Rohr (Auslegerrohr) oder als ein Hohlprofil ausgebildet ist, parallel zur Hochachse zu erreichen, sind vorteilhaft zwei, vorzugsweise zueinander parallele, Auslegerarme an der Kransäule und dem Auslegerelement angelenkt. Auf diese Weise ist eine Kopplung der Bewegung der Auslegerarme und des Auslegerelements im Sinne einer Zwangsführung realisiert.
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Die Plattform kann in einer Ausführung des Ladekrans um eine parallel zur Hochachse verlaufende Drehachse schwenkbar sein. Dadurch erhält der Ladekran vorteilhaft eine weitere Bewegungsmöglichkeit, die seine leichte Bedienbarkeit weiter verbessert und zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten des Ladekrans bei geringem Raumbedarf bietet. Die Plattform ist aufgrund dieser Ausführung im Wesentlichen horizontal schwenkbar. Eine auf der Plattform positionierte Last kann durch das mögliche Zusammenwirken der Schwenkbarkeiten von Kransäule beziehungsweise Ausleger und Plattform durch einen Benutzer vorteilhaft in eine Ausrichtung relativ zur Ladefläche eines Fahrzeugs gebracht werden, in der sich die Last beispielsweise leicht und/oder platzsparend auf einer Ladefläche eines Fahrzeugs verstauen lässt, ohne dass die Last auf der räumlich begrenzten Ladefläche aufwendig gedreht werden muss.
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Zusätzlich kann die Plattform um eine quer, also orthogonal, zur Drehachse gerichtete Achse schwenkbar ausgebildet sein. Eine solche Ausführung ermöglicht es, die Plattform in einer Ruhestellung zu bringen, die nur einen geringen Platz beansprucht. Beispielsweise kann die Plattfom hochkant geklappt und in eine Ruhe- oder Transportposition des Ladekrans gebracht werden. Vorteilhaft sind die Plattform und/oder der Ladekran in der Ruhe- oder Transportposition gesichert, so dass keine unerwünschten Bewegungen des Ladekrans, beispielsweise bei Kurvenfahrten des Fahrzeugs, auftreten.
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Um den Ladekran abzustützen und beim Heben und Absetzen von Lasten auftretende Biegemomente aufzunehmen, weist der Ladekran vorteilhaft einen ersten Stützrahmen auf. Dieser setzt an einem oberen Ende, auch als oberes Lager bezeichnet, der Kransäule an und bildet mit der Kransäule ein Portal. Es ist mindestens ein zweiter Stützrahmen vorhanden, der ebenfalls mit dem oberen Lager verbunden ist.
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Das Portal umrahmt beispielsweise eine Ladeöffnung eines Fahrzeugs mit einer Ladefläche, insbesondere mit einer ansonsten geschlossenen Ladefläche. Durch eine solche Ausführung ist die zur Verfügung stehende lichte Weite der Ladeöffnung kaum oder nicht eingeschränkt. Das Portal beziehungsweise der erste Stützrahmen steht beispielsweise quer zur Längsachse des Fahrzeugs. Der zweite Stützrahmen erstreckt sich beispielsweise in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs. Auf diese Weise können Belastungen quer und längs zur Längsachse des Fahrzeugs durch die beiden Stützrahmen aufgenommen werden.
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In weiteren möglichen Ausführungen erstreckt sich der zweite Stützrahmen unter einem Winkel kleiner 90 Grad von dem ersten Stützrahmen. Beispielsweise überspannt der zweite Stützrahmen die Ladefläche diagonal.
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Die Kransäule sowie der erste Stützrahmen und der zweite Stützrahmen können Fußplatten zur Befestigung des Ladekrans aufweisen. Beispielsweise kann der Ladekran an den Fußplatten mit einem Träger, wie zum Beispiel der Ladefläche, verbunden sein oder verbunden werden.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Kransäule, der erste Stützrahmen und der zweite Stützrahmen nicht mit Aufbauten und/oder Seitenwänden der Ladefläche beziehungsweise des Fahrzeugs verbunden sind. Einerseits sind dadurch die vorgesehenen Torsionsfähigkeiten des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt und andererseits ist der erfindungsgemäße Ladekran mit wenig Aufwand auf Ladeflächen nachrüstbar.
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Der Ladekran wird mittels der Antriebseinheit betätigt, die hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betrieben sein kann. Die Antriebseinheit ist mit einer Steuerung verbunden, mittels der ein Benutzer den Ladekran, insbesondere ein Heben und Absenken der Plattform, steuern kann.
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Die Aufgabe wird ferner mit einem Fahrzeug gelöst, das eine Ladefläche aufweist. Auf der Ladefläche ist ein erfindungsgemäßer Ladekran montiert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Abbildung sowie anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ladekrans auf der Ladefläche eines Fahrzeugs.
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Die Bezugszeichen sind in der 1 in Pfeile eingesetzt. Die Pfeile stellen keine technischen Elemente dar.
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Ein erfindungsgemäßer Ladekran L weist eine Kransäule 1, einen ersten Stützrahmen 5 und einen zweiten Stützrahmen 6 sowie zwei Auslegerarme 2 mit einem Auslegerelement 3 in Form eines Auslegerrohrs und eine Hubplattform 4 auf. Der Ladekran L ist auf der Ladefläche LF eines Fahrzeugs F (durch die Räder nur angedeutet gezeigt) montiert.
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Die drehbare Kransäule 1 steht im Ausführungsbeispiel links seitlich am hinteren Ende der Ladefläche LF. Die Kransäule 1 wird durch zwei Stützrahmen 5 und 6 gehalten und abgestützt, die an einem oberen Lager 10 der Kransäule 1 befestigt sind. Die Kransäule 1 wird durch die Stützrahmen 5, 6 in senkrechter Position, d.h. entlang einer Hochachse H, gehalten. Der erste Stützrahmen 5 bildet mit der Kransäule 1 ein Portal, das sich unter der Laderaumdecke bis zur rechten Laderaumwand (beide nicht gezeigt) und dann nach unten zur Ladefläche LF quer zur Längsachse des Fahrzeugs F erstreckt und durch dessen lichte Weite Lasten auf die Ladefläche LF geladen beziehungsweise von dieser abgeladen werden können. Der zweite Stützrahmen 6 verläuft in Richtung der Längsachse des Fahrzeugs F und dann nach unten zur Ladefläche LF. Weder die Kransäule 1 noch die Stützrahmen 5, 6 sind mit den Wänden oder der Decke des Fahrzeugaufbaus (nicht dargestellt) verbunden. Nur in der Ladefläche LF sind Verschraubungen der Fußplatten 8 nötig, um den Ladekran L zu sichern.
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Durch Verwendung der Plattform 4 kann die gesamte Höhe und nahezu die gesamte Breite der Laderaumöffnung genutzt werden.
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An der Kransäule 1 sind als Antriebseinheit 7 ein Hydraulikzylinder und zwei parallele Auslegerarme 2 beweglich angebracht. Die Auslegerarme 2 sind mit je einem ihrer Enden an der Kransäule 1 angelenkt. Am den anderen Enden der Auslegerarme 2 sind das Auslegerelement 3 mit der Plattform 4 befestigt. Der untere Auslegerarm 2 führt und hält das Auslegerelement 3 immer in senkrechter Position.
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Die Antriebseinheit 7 ist mit der Kransäule 1 und dem oberen Auslegerarm 2 verbunden. Bei Betätigung der Antriebseinheit 7 hebt beziehungsweise senkt sich der angetriebene Auslegerarm 2. Der untere Auslegerarm 2 sowie das Auslegerelement 3 und die Plattform 4 werden ebenfalls entsprechend bewegt.
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Am unteren Ende des Auslegerelements 3 befindet sich die um eine Drehachse D drehbare bzw. schwenkbare und um eine quer zur Drehachse D gerichtete Achse klappbar gelagerte Plattform 4. Diese befindet sich in aufgeklappter Stellung in einer horizontalen Position.
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Zum Aufnehmen einer Last hinter dem Fahrzeug F, wird der komplette Ausleger, also die Auslegerarme 2, das Auslegerelement 3 und die Plattform 4, aus dem Laderaum des Fahrzeugs F heraus geschwenkt und durch Betätigen der Antriebseinheit 7 bis zur Fahrbahn abgesenkt. Die Last wird auf die Plattform 4 gebracht und gegen Absturz, beispielsweise mit einem Spanngurt, am Auslegerelement 3 befestigt und gesichert. Der Ladekran L kann dabei zusätzlich durch eine Abstützung 9, die an einem unteren Lager 11 der Kransäule 1 ansetzt, auf der Fahrbahn abgestützt sein.
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Durch abermaliges Betätigen der Antriebseinheit 7 wird die Last bis auf Höhe der Ladefläche LF angehoben. Anschließend wird der gesamte Ausleger mit der darauf befindlichen Last per Hand in den Laderaum geschwenkt. Dabei kann die Plattform 4 gedreht werden, um beispielsweise eine sperrige Last für ein nachfolgendes Verstauen auf der Ladefläche LF in eine günstige Lage zu bringen.
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Durch Betätigen der Antriebseinheit 7 wird die Last auf die Ladefläche LF abgesetzt. Anschließend wird die Last von der Plattform 4 entfernt.
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Nach beendetem Be- oder Entladevorgang wird die Plattform 4 zum Auslegerelement 3 aufgeklappt und befindet sich nun in einer senkrechten Position.
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Der gesamte Ausleger wird durch Betätigen der Antriebseinheit 7 bis zum Endanschlag angehoben und zur der Kransäule 1 nächsten Seitenwand der Ladefläche LF geschwenkt. Durch Absenken des Auslegers verfährt das Auslegerelement 3 in eine beispielsweise halbkreisförmige Halterung, die sich an einer seitlichen Position befindet. Damit ist der gesamte Ausleger im Fahrzeugladeraum platzsparend untergebracht und gegen unkontrollierbares Schwenken gesichert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kransäule
- 2
- Auslegerarme
- 3
- Auslegerelement
- 4
- Hubplattform
- 5
- erster Stützrahmen
- 6
- zweiter Stützrahmen
- 7
- Antriebseinheit
- 8
- Fußplatten
- 9
- Abstützung zur Fahrbahn
- 10
- oberes Lager
- 11
- unteres Lager
- D
- Drehachse
- F
- Fahrzeug
- H
- Hochachse
- L
- Ladekran
- LF
- Ladefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20216638 U1 [0002]
- DE 202016005236 U1 [0003]