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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit einem vertikalen Schacht und mindestens zwei Fahrkörben, die in dem Schacht übereinander angeordnet und jeweils nach oben und nach unten verfahrbar sind. Dabei ist ein erster Fahrkorb über erste Tragmittel mit einem ersten Antrieb und einem ersten Gegengewicht gekoppelt und ein zweiter Fahrkorb über zweite Tragmittel mit einem zweiten Antrieb und einem zweiten Gegengewicht gekoppelt.
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Derartige Aufzuganlagen kommen insbesondere in sehr hohen Gebäuden zum Einsatz. Gegenüber einer herkömmlichen Aufzuganlage bieten sie den Vorteil einer erhöhten Beförderungskapazität bezogen auf die beanspruchte Grundfläche. Um diese Kapazität bestmöglich ausnutzen zu können, ist es wünschenswert, dass die beiden Fahrkörbe unabhängig voneinander zwischen den Stockwerken des Gebäudes verfahren werden können (abgesehen von der naturgemäßen Einschränkung, dass sich einer der Fahrkörbe immer oberhalb des anderen befindet).
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Um diese Unabhängigkeit der beiden Fahrkörbe zu verwirklichen, sind für jeden von ihnen eigene Tragmittel und ein eigener Antrieb vorgesehen, sowie zugehörige Steuerungselemente usw. Die Tragmittel umfassen jeweils mindestens ein Tragseil und mindestens ein Gegengewicht, wobei deren Anordnung in dem Schacht z. B. auf die Weise verwirklicht werden kann, dass das Tragseil des oberen Fahrkorbs an dessen Oberseite angreift und das Tragseil des unteren Fahrkorbs an dessen Unterseite, wie dies beispielsweise aus der
EP 1 565 396 B1 bekannt ist.
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Der Antrieb ist bei herkömmlichen Aufzuganlagen häufig in einem Maschinenraum angeordnet, der sich oberhalb des Schachts befindet und durch einen begehbaren Boden von diesem getrennt ist. Dieser Boden ermöglicht ein Betreten des Maschinenraums durch Personal zum Zweck der Wartung und Reparatur der Aufzuganlage, wobei der Boden durch einen Gitterrost gebildet werden kann oder durch eine Geschossdecke des betreffenden Gebäudes oder durch eine andere geeignete bauliche Maßnahme.
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Bei den Aufzügen der eingangs genannten Art mit zwei Fahrkörben stellt sich die Unterbringung der Antriebe problematisch dar, zumal bei einem Einsatz der Aufzuganlage in sehr hohen Gebäuden relativ große, leistungsstarke Antriebe benötigt werden. Bei Aufzugsanlagen mit einem Maschinenraum reicht die Fläche des Maschinenraums, soweit diese der Querschnittsfläche des Schachts entspricht die Antriebe der Fahrkörbe häufig nicht aus, so dass hierbei entweder der Maschinenraum über den Querschnitt des Schachts hinaus seitlich vergrößert wird oder zwei oder mehr übereinander liegende Maschinenräume vorgesehen werden. Beide Möglichkeiten verringern den Nutzraum des Gebäudes, was generell unerwünscht ist.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine eingangs genannte Aufzugsanlage zu verbessern, insbesondere dahingehend den Nutzraum eines Gebäudes möglichst wenig einzuschränken.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Aufzuganlage mit einem vertikalen Schacht und mindestens zwei Fahrkörben, die in dem Schacht übereinander angeordnet und jeweils nach oben und nach unten verfahrbar sind, vorgeschlagen. Ein erster Fahrkorb ist dabei über erste Tragmittel mit einem ersten Antrieb gekoppelt und ein zweiter Fahrkorb ist über zweite Tragmittel mit einem zweiten Antrieb gekoppelt ist, wobei der erste Antrieb außerhalb des Schachts angeordnet ist und der zweite Antrieb zumindest teilweise innerhalb des Schachts angeordnet ist. Vorzugsweise ist der erste Antrieb dabei in einem von dem Schacht abgetrennten Raum angeordnet. Insbesondere ist gemäß einer Ausgestaltung der Aufzugsanlage vorgesehen, dass der erste Antrieb auf dem Dach des die Aufzugsanlage aufweisenden Gebäudes angeordnet ist.
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Günstigerweise umfassen der erste und der zweite Antrieb jeweils einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, und eine Treibscheibe. Der Antrieb kann gemäß einer Ausgestaltungsvariante auch ein Getriebe umfassen. Die Tragmittel umfassen jeweils mindestens ein Tragseil und mindestens ein Gegengewicht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage ist vorgesehen, dass die Aufzuganlage einen an den Schacht angrenzenden Maschinenraum umfasst, welcher räumlich von dem Schacht abgetrennt ist, wobei der erste Antrieb innerhalb des Maschinenraums angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist es vorteilhafterweise ausreichend, einen Maschinenraum mit der üblichen Größe vorzusehen, da dieser nur einen der Antriebe aufnehmen muss, während der andere Antrieb ganz oder zumindest teilweise innerhalb des Schachts angeordnet ist, vorteilhafterweise ohne das der Schacht hierfür größer ausgelegt werden muss und insbesondere ohne dass eine Erhöhung des Schachts notwendig ist. Vorteilhafterweise ist der Maschinenraum begehbar, insbesondere zu Wartungs- und/oder Reparaturzwecken.
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Vorzugsweise grenzt der Maschinenraum der Aufzugsanlage an das obere Ende des Schachts der Aufzugsanlage an. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Maschinenraum oberhalb des Schachts oder seitlich neben dem Schacht angeordnet ist. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Maschinenraum oberhalb des Schachts angeordnet. Dabei geht der Maschinenraum vorzugsweise nicht oder zumindest nicht wesentlich über den Querschnitt des Schachts hinaus. Insbesondere ist vorgesehen, dass nicht mehr als 10% des Maschinenraumes über den Querschnitt des Schachts hinausgeht.
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Durch eine Abgrenzung ist der Maschinenraum vorteilhafterweise von dem Schacht der Aufzugsanlage getrennt, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Abgrenzung Ausnehmungen beziehungsweise Öffnungen aufweist, durch welche insbesondere Tragseile der Tragmittel geführt sein können. Als weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage ist vorgesehen, dass der Maschinenraum der Aufzugsanlage durch einen begehbaren Boden und/oder eine Wandung von dem Schacht abgetrennt ist. Die Abgrenzung zwischen Maschinenraum und Schacht ist hierbei also der Boden und/oder die Wandung.
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Der Boden des Maschinenraums kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein, insbesondere als Geschossdecke oder als Zwischendecke oder als Gitterrost. Entscheidend hierbei ist, dass der Boden begehbar ist und dadurch den Maschinenraum als eigenen Raum, der nicht dem Schacht zugehörig ist, definiert.
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Vorzugsweise ist der erste Antrieb vollständig in dem Maschinenraum angeordnet. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist ferner vorgesehen, dass der erste Antrieb teilweise in dem Boden angeordnet, welcher den Maschinenraum von dem Schacht abtrennt. Hierzu weist der Boden vorzugsweise eine entsprechende Aussparung beziehungsweise Ausnehmung auf.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Antrieb vollständig in dem Schacht angeordnet. In diesem Fall ist vorteilhafterweise eine komplette bauliche Trennung des Schachts vom Maschinenraum möglich, was vorteilhafterweise konstruktiv sehr einfach zu verwirklichen ist. Insbesondere kann der Boden des Maschinenraums über den gesamten Schachtquerschnitt durchgehend sein – abgesehen von den erforderlichen Durchbrüchen für die Tragmittel des ersten Fahrkorbs.
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Als Ausgestaltungsvariante hierzu ist allerdings auch vorgesehen, dass der zweite Antrieb zumindest teilweise in einer Ausnehmung, insbesondere einem Durchbruch, der Abgrenzung zwischen Schacht und Maschinenraum angeordnet ist, gemäß einer weiteren Ausgestaltung insbesondere derart, dass der zweite Antrieb teilweise in den Maschinenraum hineinragt. Diese Variante bietet vorteilhafterweise eine besonders hohe Flexibilität bei der Anordnung des zweiten Antriebs, wobei dessen Position so optimiert werden kann, dass auch bei einem relativ großen Antrieb weder der obere Bereich des Schachts noch der Maschinenraum vergrößert werden müssen.
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Der Maschinenraum muss in der Regel auch eine Mindesthöhe aufweisen, die durch technische Vorschriften definiert wird, um dem Personal ein ergonomisches und sicheres Arbeiten bei der Wartung und Reparatur der Aufzuganlage zu ermöglichen.
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In vielen Fällen ist der Maschinenraum oberhalb des Schachts angeordnet, wobei er dann in horizontaler Richtung nicht oder nicht wesentlich über den Querschnitt des Schachts hinausgeht. Dadurch kann der Flächenverbrauch in dem Gebäude möglichst klein gehalten werden. Wie eingangs erwähnt, ist bei der Anordnung von zwei Antrieben in einem Maschinenraum eine solche Vergrößerung häufig nicht zu vermeiden.
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Vorzugsweise ist der zweite Antrieb entweder innerhalb der vertikalen Projektion der Fahrkörbe angeordnet oder außerhalb, im zweiten Fall also ganz oder teilweise seitlich versetzt zu den Fahrkörben. Durch die Wahl der Position des zweiten Antriebs kann der zur Verfügung stehende Platz im oberen Ende des Schachts vorteilhafterweise optimal ausgenutzt werden. Bei der ersten Variante ist vorteilhafterweise sichergestellt, dass noch ein ausreichender Sicherheitsabstand zwischen der obersten Position des oberen Fahrkorbs und dem Schachtende verbleibt. Die zweite Variante bietet vorteilhafterweise die Möglichkeit, dass die Fahrkörbe an dem zweiten Antrieb vorbei fahren können, sofern sich dieser ganz außerhalb der vertikalen Projektion befindet. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage ist somit vorgesehen, dass der zweite Antrieb in dem Schacht vollständig oder teilweise seitlich versetzt positioniert zu dem ersten Fahrkorb angeordnet ist, derart, dass der erste Fahrkorb zumindest entlang eines Teils des zweiten Antriebs verfahrbar ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass der zweite Antrieb an für die Fahrkörbe oder für die Gegengewichte vorgesehene Führungsschienen und/oder an einer Innenwand des Schachts und/oder an der Unterseite des Bodens des Maschinenraums angeordnet beziehungsweise befestigt ist. Vorteilhafterweise sind entsprechende Führungsschienen in der Regel ohnehin vorhanden. Vorzugsweise sind diese nach oben verlängert, um als Befestigungsmittel für den zweiten Antrieb dienen zu können.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der Maschinenraum seitlich neben dem Schacht angeordnet, d. h. insbesondere neben dem oberen Ende des Schachts, und durch eine Wandung von diesem getrennt. Dadurch kann der Platzbedarf der Aufzuganlage in vertikaler Richtung minimiert werden. Diese Variante bietet sich z. B. an, wenn auch das oberste Stockwerk des Gebäudes von dem Aufzug bedient werden soll und ein Dachaufbau für den Maschinenraum unerwünscht ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der zweite Antrieb geringere Abmessungen aufweist als der erste Antrieb. Hierdurch wird vorteilhafterweise weniger Einbauraum in dem Schacht benötigt. Bei der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage werden der erste und der zweite Antrieb in vielen Fällen im Wesentlichen dieselbe Antriebsleistung aufweisen, da der erste Fahrkorb und der zweite Fahrkorb vorzugsweise für dieselbe Nutzlast und dieselbe maximale Fahrstrecke ausgelegt sind. Insbesondere zur Reduzierung der Abmessungen des zweiten Antriebs ist vorgesehen, dass einer der Fahrkörbe für kleinere Geschwindigkeiten ausgelegt ist und daher einen kleineren Antrieb benötigt, beispielsweise weil dieser nur einen kleineren Teil der Stockwerke eines Gebäudes bedienen muss. In diesem Fall ist es günstig, wenn der zweite Antrieb, der zumindest teilweise innerhalb des Schachts angeordnet ist, eine geringere Antriebsleistung aufweist als der erste Antrieb, für den im Maschinenraum in der Regel mehr Platz zur Verfügung steht.
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Ferner sind dem ersten Antrieb jeweils Steuerungselemente und dem zweiten Antrieb jeweils Steuerungselemente zugeordnet. Diese umfassen insbesondere die elektronische Steuerung, vorzugsweise einschließlich der Bedienungselemente, ferner bevorzugt auch Elemente wie Geschwindigkeitsbegrenzer und/oder Frequenzumrichter usw. Da diese Steuerungselemente im Vergleich zu den Antrieben meistens sehr flexibel platziert werden können, ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass zumindest die ersten Steuerungselemente innerhalb des Maschinenraums der Aufzugsanlage angeordnet sind, besonders bevorzugt sämtliche Steuerungselemente innerhalb des Maschinenraums angeordnet sind, also insbesondere auch die zweiten Steuerungselemente für den im Schacht befindlichen zweiten Antrieb.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die ersten Steuerungselemente innerhalb des Maschinenraums und die zweiten Steuerungselemente innerhalb des Schachts angeordnet sind, d. h. vorteilhafterweise jeweils in räumlicher Nähe zu dem betreffenden Antrieb. In diesem Fall kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die zweiten Steuerungselemente Bedienungselemente umfassen, die in dem Schacht auf Höhe eines Portals angeordnet sind, insbesondere auf Höhe des obersten Portals. Auf diese Weise besteht während einer Wartung der Aufzuganlage von dem Portal aus ein Sichtkontakt zu dem zweiten Antrieb. Als weitere Möglichkeit können die zweiten Steuerungselemente auch in einem Raum neben dem Schacht angeordnet sein, d. h. insbesondere in dem Raum vor dem (obersten) Aufzugportal.
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Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
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Es zeigen im Einzelnen:
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1: Eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage;
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2: eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage; und
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3: eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage.
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage, die als Ganzes mit 10 bezeichnet ist. Es sind lediglich die wesentlichen Komponenten der Aufzuganlage 10 dargestellt, und zwar rein schematisch ohne Rücksicht auf die realen Größenverhältnisse.
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Die Aufzuganlage 10 umfasst einen vertikalen Schacht 12, in dem ein erster Fahrkorb 14 und ein zweiter Fahrkorb 16 übereinander angeordnet sind. Die beiden Fahrkörbe 14 und 16 sind im Wesentlichen unabhängig voneinander nach oben und nach unten in dem Schacht 12 verfahrbar, wobei sich der erste Fahrkorb 14 immer oberhalb des zweiten Fahrkorbs 16 befindet.
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Der erste Fahrkorb 14 ist über erste Tragmittel 18 mit einem ersten Antrieb 20 gekoppelt, wie in 1 schematisch dargestellt. Die ersten Tragmittel 18 umfassen ein Tragseil 22, das an der Oberseite des ersten Fahrkorbs 14 angreift und über die Treibscheibe 23 des Antriebs 20 und eine Umlenkrolle 24 zu einem Gegengewicht 25 führt.
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Der zweite Fahrkorb 16 ist über zweite Tragmittel 26 mit einem zweiten Antrieb 28 gekoppelt, wie in 1 schematisch dargestellt. Die zweiten Tragmittel 26 umfassen ein Tragseil 30, dessen Enden an zwei Fixpunkten 32 im Schacht 12 festgelegt sind. Das Tragseil 30 verläuft über die Treibscheibe 33 des Antriebs 28 und insgesamt vier Umlenkrollen 34, von denen zwei an der Unterseite des zweiten Fahrkorbs 16 und eine an einem Gegengewicht 36 festgelegt sind.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel verfügt somit der erste Fahrkorb 14 über eine sogenannte Eins-zu-eins-Aufhängung und der zweite Fahrkorb 16 über eine Zwei-zu-zwei-Aufhängung. Dies ist jedoch nur beispielhaft, ebenso können im Rahmen der vorliegenden Erfindung andere Aufhängungen oder Kombinationen von Aufhängungen gewählt werden.
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Oberhalb des Schachts 12 ist ein an den Schacht 12 grenzender Maschinenraum 38 angeordnet, der durch einen begehbaren Boden 40 von dem Schacht 12 getrennt ist. Der Boden 40 ist in der 1 als massiver Boden dargestellt. Es kann sich hierbei insbesondere um eine Geschossdecke handeln, aber ebenso kann auch ein Gitterrost als begehbarer Boden 40 dienen.
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Der Maschinenraum 38 dient in diesem Ausführungsbeispiel der Aufnahme des ersten Antriebs 20, der vollständig innerhalb des Maschinenraums 38 angeordnet ist. Der Antrieb 20 umfasst einen Elektromotor, der die Treibscheibe 23, über die das Tragseil 22 der ersten Tragmittel 18 läuft, antreibt, entweder direkt oder über ein Getriebe. Das Tragseil 22 verläuft dabei über Durchbrüche in dem Boden 40 des Maschinenraums 38.
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Der zweite Antrieb 28 ist bei der Aufzuganlage 10 außerhalb des Maschinenraums 38 angeordnet, nämlich vollständig innerhalb des Schachts 12. Konkret befindet sich der zweite Antrieb 28 in diesem Beispiel teilweise innerhalb der vertikalen Projektion der Fahrkörbe 14 und 16 und teilweise seitlich versetzt, um den vorhandenen Platz optimal auszunutzen. In Abhängigkeit von den räumlichen Gegebenheiten kann auch eine Anordnung ganz innerhalb oder ganz außerhalb der vertikalen Projektion der Fahrkörbe 14 und 16 vorteilhafter sein. Der Antrieb 28 treibt direkt oder indirekt die Treibscheibe 33 an, über die das Tragseil 30 der zweiten Tragmittel 26 läuft.
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Der Antrieb 28 kann in der gezeigten Position entweder an der Unterseite des Bodens 40 befestigt sein oder an der Innenwand des Schachts 12, insbesondere auch an Führungsschienen (in der Figur nicht gezeigt) für die Fahrkörbe 14 und 16 oder die Gegengewichte 25 und 26.
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Die Anordnung der beiden Antriebe 20 und 28 innerhalb der Aufzuganlage 10 ist sehr effizient und platzsparend, da der Maschinenraum 38 nur einen Antrieb 20 aufnehmen muss. Er kann daher mit einer üblichen Größe ausgelegt werden, die in horizontaler Richtung nicht über den Querschnitt des Schachts 12 hinausgeht und in vertikaler Richtung nicht höher ist als die Mindesthöhe, die zum Betreten des Maschinenraums bei der Wartung und Reparatur erforderlich bzw. vorgeschrieben ist. Für den zweiten Antrieb 28 wird der verfügbare Raum im oberen Ende des Schachts 12 genutzt, wobei noch ein bestimmter Sicherheitsabstand über der obersten Position des ersten Fahrkorbs 14 eingehalten wird.
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Die Aufzuganlage 10 umfasst ferner erste Steuerungselemente 42, die dem ersten Antrieb 20 zugeordnet sind, sowie zweite Steuerungselemente 44, die dem zweiten Antrieb 28 zugeordnet sind. Die Steuerungselemente 42 und 44 umfassen insbesondere die eigentliche elektronische Steuerung für die Bewegung der Fahrkörbe 14 bzw. 16 einschließlich Bedienungselemente, sowie Geschwindigkeitsbegrenzer, Frequenzumrichter usw.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel sind sowohl die ersten als auch die zweiten Steuerungselemente 42 und 44 im Maschinenraum 38 angeordnet, da sie aufgrund ihrer geringeren Größe im Vergleich zu den Antrieben 20 und 28 dort Platz finden. Alternativ können die zweiten Steuerungselemente 44 auch im Schacht 12, d. h. in räumlicher Nähe zum zweiten Antrieb 28, angeordnet werden.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage, die als Ganzes mit 46 bezeichnet ist, ist schematisch in der 2 dargestellt. Die Aufzuganlage 46 entspricht bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede der Aufzuganlage 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Gleiche oder einander entsprechende Elemente in den 1 und 2 sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei der Aufzuganlage 46 befindet sich der zweite Antrieb 28 nicht vollständig innerhalb des Schachts 12, sondern er ist teilweise in einer Ausnehmung 48, nämlich einem Durchbruch, des Bodens 40 des Maschinenraums 38 angeordnet und ragt in den Maschinenraum 38 hinein. Dadurch beansprucht der zweite Antrieb 28 weniger Platz im Schacht 12 als bei dem ersten Ausführungsbeispiel, so dass hier z. B. der minimale Abstand zwischen dem ersten Fahrkorb 14 und dem Boden 40 verringert werden kann. Gleichzeitig beansprucht der zweite Antrieb 28 in diesem Fall einen gewissen Platz im Maschinenraum 38, aber nicht so viel, dass dieser vergrößert werden müsste.
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Bei der Aufzuganlage 46 sind die ersten Steuerungselemente 42 im Maschinenraum 38 und die zweiten Steuerungselemente 44 im Schacht 12 angeordnet, also jeweils in räumlicher Nähe zu dem jeweiligen Antrieb 20 bzw. 28. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist es jedoch alternativ möglich, sämtliche Steuerungselemente 42 und 44 im Maschinenraum 38 anzuordnen, wie bei der Aufzuganlage 10 gemäß dem im Zusammenhang mit 1 erläuterten Ausführungsbeispiel.
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Die 3 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Aufzugsanlage, die als Ganzes mit 50 bezeichnet ist. Die Aufzuganlage 50 entspricht ebenfalls der Aufzugsanlage 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, mit Ausnahme der im Folgenden beschriebenen Unterschiede. Gleiche oder einander entsprechende Elemente in den 1 und 3 sind jeweils mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der Maschinenraum 38, in dem der erste Antrieb 20 für den ersten Fahrkorb 14 angeordnet ist, befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel nicht oberhalb, sondern seitlich neben dem oberen Ende des Schachts 12. Der Maschinenraum 38 ist hier durch eine Wandung 52 von dem Schacht 12 getrennt. Das Tragseil 22 läuft in diesem Fall über die Treibscheibe 23 und zwei Umlenkrollen 24.
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Durch die seitliche Anordnung des Maschinenraums 38 wird zwar der horizontale Platzbedarf in diesem Bereich vergrößert, auf der anderen Seite kann aber der vertikale Platzbedarf der Aufzuganlage 50 minimiert werden. Diese Variante bietet sich z. B. an, wenn auch das oberste Stockwerk des Gebäudes von dem Aufzug bedient werden soll und ein Dachaufbau für den Maschinenraum unerwünscht ist.
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Die ersten und zweiten Steuerungselemente 42 und 44 sind in diesem Ausführungsbeispiel alle im Maschinenraum 38 angeordnet, wobei es auch hier alternativ möglich ist, die zweiten Steuerungselemente 44 im Schacht 12 anzuordnen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aufzuganlage
- 12
- Schacht
- 14
- erster Fahrkorb
- 16
- zweiter Fahrkorb
- 18
- erste Tragmittel
- 20
- erster Antrieb
- 22
- Tragseil
- 23
- Treibscheibe
- 24
- Umlenkrollen
- 25
- Gegengewicht
- 26
- zweite Tragmittel
- 28
- zweiter Antrieb
- 30
- Tragseil
- 32
- Fixpunkte
- 33
- Treibscheibe
- 34
- Umlenkrollen
- 36
- Gegengewicht
- 38
- Maschinenraum
- 40
- Boden
- 42
- erste Steuerungselemente
- 44
- zweite Steuerungselemente
- 46
- Aufzuganlage
- 48
- Ausnehmung
- 50
- Aufzuganlage
- 52
- Wandung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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