DE102013226002A1 - Rastbeschlag für einen Fahrzeugsitz sowie Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rastbeschlag mit einem ersten Beschlagteil und einem zweiten Beschlagteil, welche relativ zueinander verdrehbar sind und mit Riegeln, welche in einem der beiden Beschlagteile zwischen einem verriegelten Zustand und einem entriegelten Zustand beweglich geführt sind, und welche im verriegelten Zustand mit einem Zahnkranz des anderen der beiden Beschlagteile zusammenwirken, um einen ersten Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags zu verriegeln, und einem dritten Beschlagteil, welches relativ zum ersten Beschlagteil schwenkbar an dem ersten Beschlagteil gelagert ist, wobei das dritte Beschlagteil mittels einer in einem ersten Gelenkpunkt an dem dritten Beschlagteil gelagerten Klinke mit einer an dem ersten Beschlagteil befestigten Rastplatte oder dem ersten Beschlagteil verriegelbar ist, wodurch der Rastbeschlag einen zweiten Verriegelungsmechanismus aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
- Stand der Technik
- Aus der
EP 0 705 727 B1 ist ein Beschlagsystem für einen Fahrzeugsitz mit einer Freischwenkfunktion und einer Memorisierung der Lehnenneigung bekannt. Das Beschlagsystem umfasst einen ersten Rastbeschlag, einen zweiten Rastbeschlag und ein Übertragungselement zwischen den beiden Rastbeschlägen. Jeder Rastbeschlag weist ein Wellenstück auf, dessen Drehung den Rastbeschlag entriegelt. Zur Neigungseinstellung einer Lehne wird mittels eines ersten Bedienelements am zweiten Rastbeschlag das Wellenstück gedreht und ein drehfest darauf sitzender erster Hebel geschwenkt. Der erste Hebel nimmt einen zweiten Hebel mit, welcher drehfest mit dem Übertragungselement verbunden ist. Der schwenkende zweite Hebel dreht das Übertragungselement, welcher die Drehbewegung auf das Wellenstück des ersten Rastbeschlags überträgt. Beide Rastbeschläge entriegeln. Zum Freischwenken der Lehne ist dem zweiten Rastbeschlag eine Freischwenkvorrichtung als zweiter Verriegelungsmechanismus des zweiten Rastbeschlags zugeordnet, welche mittels einer schwenkbaren Klinke verriegelbar ist. Mittels eines zweiten Bedienelementes wird die Klinke geöffnet, wobei die aufschwenkende Klinke mittels eines Seilzugs den zweiten Hebel schwenkt. Der schwenkende zweite Hebel dreht das Übertragungselement, welcher die Drehbewegung auf das Wellenstück des ersten Rastbeschlags überträgt. Der erste Rastbeschlag und die dem zweiten Rastbeschlag zugeordnete Freischwenkvorrichtung entriegeln, während der zweite Rastbeschlag verriegelt bleibt. Mittels des beschriebenen Beschlagsystems wird eine Memorisierung der Lehnenneigung erreicht. Beim Freischwenken der Lehne und anschließendem Zurückschwenken wird die zuvor eingestellte Lehnenneigung wieder eingenommen. Die Freischwenkfunktion erleichtert den Zugang zu einer hinteren Sitzreihe, insbesondere bei zweitürigen Fahrzeugen. - Ein Beschlagsystem mit einer Memorisierung der Lehnenneigung und einer zusätzlichen Freischwenkvorrichtung an einem von zwei Rastbeschlägen ist auch aus der
DE 10 2008 026 176 A1 bekannt. - Aus der
DE 20 2010 015 093 U1 ist ein weiteres Beschlagsystem für einen Fahrzeugsitz mit einer Freischwenkfunktion und einer Memorisierung der Lehnenneigung bekannt. Ein Einstellbeschlag zur Neigungseinstellung der Lehne und ein Freischwenkbeschlag sind als separate Rastbeschläge ausgebildet und bezüglich der Lehnenschwenkachse in axialer Richtung nebeneinander angeordnet. Eine solche Anordnung benötigt in axialer Richtung den Bauraum für zwei Rastbeschläge nebeneinander. - Ein Getriebebeschlag mit einer Freischwenkfunktion ist aus der
US 7,571,962 B2 bekannt. Ein erstes Beschlagteil und ein zweites Beschlagteil stehen miteinander in Getriebeverbindung, um die Neigung der Lehne einzustellen. Auf einem am ersten Beschlagteil befestigten Lagerring ist das dritte Beschlagteil schwenkbar gelagert. Ferner sitzt ein separat ausgebildetes Rastelement auf dem Lagerring und ist an diesem befestigt, so dass es fest mit dem ersten Beschlagteil verbunden ist. Eine am dritten Beschlagteil schwenkbar gelagerte, gezahnte Klinke verriegelt mit dem Rastelement, welches hierzu in einem radial abstehenden Bereich ebenfalls gezahnt ist. Wird die Klinke geöffnet, ist die Lehne freischwenkbar. Das Freischwenken dient insbesondere dem erleichterten Zugang von Passagieren zu einer hinteren Sitzreihe. - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rastbeschlag mit zusätzlicher Freischwenkfunktion, insbesondere für ein Beschlagsystem der eingangs genannten Art, zu verbessern, insbesondere eine sichere, spielfreie und zugleich gewichts- und bauraumoptimierte Verriegelung für die eine zusätzliche Freischwenkfunktion des Rastbeschlags zur Verfügung zu stellen.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rastbeschlag mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen und einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 11 gelöst.
- Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Aufgrund der zusätzlichen Freischwenkfunktion weist der Rastbeschlag zwei Verriegelungsmechanismen auf. Ein erster Verriegelungsmechanismus dient einer Neigungseinstellung einer Lehne des Fahrzeugsitzes innerhalb eines Komforteinstellbereiches; ein zweiter Verriegelungsmechanismus dient einem zusätzlichen Freischwenken der Lehne bei verriegeltem ersten Verriegelungsmechansimus, insbesondere um den Zutritt zu einer hinteren Sitzreihe zu erleichtern.
- Dadurch, dass das dritte Beschlagteil, ein in einem zweiten Gelenkpunkt an dem dritten Beschlagteil gelagerter Sperrnocken, eine in einem dritten Gelenkpunkt mit dem Sperrnocken und in einem vierten Gelenkpunkt mit der Klinke gelenkig verbundene Koppel und die Klinke eine Viergelenkkette definieren, steht ein kosten- und gewichtsoptimierter Rastbeschlag mit einer zusätzlichen Freischwenkfunktion zur Verfügung. Der erfindungsgemäße Rastbeschlag kann sowohl einen Einstellbeschlag zur Neigungseinstellung der Lehne als auch einen Freischwenkbeschlag in dem aus der
DE 20 2010 015 093 U1 bekannten Beschlagsystem ersetzen und beansprucht dabei weniger Bauraum. - Ein Beschlagsystem, insbesondere für die Anbindung der Lehne eines Fahrzeugsitzes an ein Sitzteil, kann einen oder mehrere, insbesondere zwei erfindungsgemäße Rastbeschläge umfassen.
- Die Verriegelung der Freischwenkfunktion erfolgt mittels eines Klinkensystems, bei welchem ein in einem zweiten Gelenkpunkt an dem dritten Beschlagteil gelagerter Sperrnocken, eine in einem dritten Gelenkpunkt mit dem Sperrnocken und in einem vierten Gelenkpunkt mit der Klinke gelenkig verbundene Koppel und die Klinke eine Viergelenkkette definieren. Dadurch kann eine Verriegelung der Klinke im Bereich einer Totpunktlage erfolgen, in der öffnend auf die Klinke wirkende Kräfte, insbesondere Crashkräfte besonders einfach, aber wirkungsvoll abgestützt werden können.
- Die Getriebeglieder der Viergelenkkette müssen nicht über reine Drehgelenke miteinander verbunden sein. Bevorzugt ist einer der Gelenkpunkte der Viergelenkkette als Drehschubgelenk ausgebildet und die übrigen Gelenkpunkte als reine Drehgelenke. Dadurch lässt sich eine Verriegelung der Klinke über die Totpunktlage hinaus erreichen. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn der zweite Gelenkpunkt als Drehschubgelenk ausgebildet ist und die übrigen Gelenkpunkte als Drehgelenke ausgebildet sind.
- Ein zwangsläufig aufgrund des Drehschubgelenkes vorhandenes Spiel in der Viergelenkkette hat keine negativen Auswirkungen auf die Spielfreiheit der Verriegelung im Normalbetrieb des Sitzes, wenn eine Feder die Viergelenkkette, insbesondere den Sperrnocken, in Richtung der verriegelten Position der Klinke vorspannt und den Sperrnocken in Anlage an die Klinke schwenkt. Ein als Spannfläche vorzugsweise innerhalb der Selbsthemmung ausgelegter Verriegelungsnocken der Klinke wird dadurch gegen die Verriegelungsfläche des ersten Beschlagteils gespannt, ohne dass das Drehschubgelenk durch eine maximale Auslenkung in der Translationsrichtung spielfrei gestellt werden muss.
- Die Totpunktlage lässt sich besonders einfach erzeugen, indem im verriegelten Zustand der Klinke der dritte Gelenkpunkt auf einer imaginären Verbindungslinie zwischen dem zweiten Gelenkpunkt und dem vierten Gelenkpunkt liegt oder der dritte Gelenkpunkt zwischen der Verbindungslinie und der Klinke liegt.
- Der Rastbeschlag wird vorzugsweise entriegelt, indem der Sperrnocken zum Entriegeln der Klinke entgegen der Kraft der Feder geschwenkt wird und dabei die Viergelenkkette die Klinke in Richtung auf deren entriegelte Position bewegt. Dazu umfasst der Sperrnocken einen Achsstummel, der unter Bildung des zweiten Gelenkpunkts in einer Öffnung des dritten Beschlagteils drehbar gelagert ist. Der Achsstummel weist bevorzugt eine profilierte Schnittstelle, insbesondere eine Polygonform, zur wenigstens mittelbaren Verbindung mit einem Handhebel an der Lehne des Fahrzeugsitzes auf.
- Vorzugsweise ist ein Lagerring mit dem ersten Beschlagteil verbunden, vorzugsweise fest verbunden, insbesondere verschweißt. Der Lagerring lagert das dritte Beschlagteil relativ zu dem ersten Beschlagteil. Dadurch muss das dritte Beschlagteil nicht unmittelbar am ersten Beschlagteil gelagert sein, was die Integration einer Freischwenkfunktion auch an einen an sich bekannten scheibenförmigen Rastbeschlag, der ursprünglich ohne Freischwenkfunktion konzipiert wurde, deutlich erleichtert.
- Vorzugsweise kann ein gegebenenfalls vorhandenes Spiel in dem Rastbeschlag dadurch eingestellt werden, dass die Lagerfläche eines Lagerrings und die Innenfläche einer Lageröffnung in dem dritten Beschlagteil derart unrund ausgebildet sind, dass durch Verdrehen des Lagerrings vor dessen Befestigung an dem ersten Beschlagteil das Spiel einstellbar ist. Eine solche Art der Einstellung des Spiels ist beispielsweise aus der
DE 100 41 604 B4 bekannt. - Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes, -
2 : eine perspektivische Darstellung eines Beschlagsystems des Fahrzeugsitzes aus1 , -
3 : eine Explosionsdarstellung eines Rastbeschlages inklusive Adapter, insbesondere eines zweiten Verriegelungsmechanismus für die Freischwenkfunktion des Rastbeschlags, -
4 : eine Explosionsdarstellung einer scheibenförmigen Einheit mit einem ersten Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags mit vereinfacht dargestelltem ersten Beschlagteil, -
5 : eine Draufsicht auf den Rastbeschlag, -
6 : einen Schnitt durch den Rastbeschlag entlang der Linie VI-VI in5 , -
7 : einen Schnitt durch den Rastbeschlag entlang der Linie VII-VII in5 , -
8 : einen Schnitt durch den Rastbeschlag entlang der Linie VIII-VIII in5 , -
9 : eine Draufsicht auf den Rastbeschlag im verriegelten Zustand der Freischwenkvorrichtung ohne Deckel und ohne Rückhaltefeder, -
10 : eine9 entsprechende Ansicht während des Entriegelns der Freischwenkvorrichtung, -
11 : eine9 entsprechende Ansicht der vollständig entriegelten Freischwenkvorrichtung und -
12 : eine9 entsprechende Ansicht der entriegelten Freischwenkvorrichtung während des Freischwenkens der Lehne. - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil3 und eine relativ zum Sitzteil3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne4 auf. Mittels eines Beschlagsystems9 ist die Lehne4 einerseits in ihrer Neigung relativ zum Sitzteil3 einstellbar, wodurch mehrere Gebrauchsstellungen definiert werden, und andererseits freischwenkbar, d.h. nach vorne in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar, um beispielsweise den Zugang zu einer hinteren Sitzreihe zu erleichtern. Das Beschlagsystem9 weist auf jeder Fahrzeugsitzseite einen Beschlag auf. - Ein erster Beschlag
10 weist zwei Verriegelungsmechanismen auf. Ein erster Verriegelungsmechanismus wirkt zwischen einem ersten Beschlagteil11 und einem zweiten Beschlagteil12 . Zusätzlich wirkt ein zweiter Verriegelungsmechanismus, der als integrierte Freischwenkvorrichtung ausgeführt ist, zwischen einer mit dem ersten Beschlagteil11 verbundenen Rastplatte115 und einem dritten Beschlagteil74 . In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels ist die Rastplatte115 in das erste Beschlagteil11 integriert. - Ein zweiter Beschlag
10a ist ohne zusätzliche Freischwenkvorrichtung ausgeführt, das heißt er weist nur einen ersten Verriegelungsmechanismus in einer scheibenförmigen Einheit auf. Die beiden Beschläge10 ,10a sind in einer in derDE 10 2008 026 176 A1 beschriebenen Weise über ein als Entriegelungswelle7 ausgebildetes Übertagungselement miteinander gekoppelt. Die Entriegelungswelle7 definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems. Der erste Beschlag10 mit Freischwenkvorrichtung wird nachfolgend als Rastbeschlag10 bezeichnet. - Zur Neigungseinstellung der Lehne
4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Bedienhebels5 , oder motorisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors, die Entriegelungswelle7 betätigt, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil3 und Lehne4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes1 greift die Entriegelungswelle7 derart in die beiden Beschläge10 ,10a ein, dass eine Drehung der Entriegelungswelle7 um deren Längsachse die beiden ersten Verriegelungsmechanismen der Beschläge10 ,10a entriegelt, so dass die Neigung der Lehne4 verändert werden kann. Die Freischwenkvorrichtung als zweiter Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags10 bleibt dabei verriegelt. - Durch Betätigung eines Handhebels
8 wird die Freischwenkvorrichtung des Rastbeschlags10 und der zweite Beschlag10a entriegelt, so dass die Lehne freigeschwenkt werden kann. Der erste Verriegelungsmechanismus zwischen dem ersten Beschlagteil11 und dem zweiten Beschlagteil12 des Rastbeschlags10 bleibt dabei verriegelt. - Nachfolgend ist der Rastbeschlag
10 , das heißt der erste Beschlag mit zusätzlicher Freischwenkvorrichtung beschrieben. Das erste Beschlagteil11 und das zweite Beschlagteil12 des Rastbeschlags10 sind relativ zueinander um eine Achse A verdrehbar. Die Achse A fluchtet vorliegend mit der Mittelachse der Entriegelungswelle7 . Die beiden Beschlagteile11 und12 lassen sich jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Beide Beschlagteile11 und12 bestehen vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Stahl, der wenigstens bereichsweise gehärtet sein kann. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum axialen Zusammenhalt der Beschlagteile11 und12 , ist ein Umklammerungsring13 vorgesehen. Der Umklammerungsring13 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, der vorzugsweise ungehärtet ist. Der Umklammerungsring13 weist vorzugsweise eine im Wesentlichen flache Ringform auf, kann aber in alternativer Ausführung L-förmig profiliert mit einem Zylinderabschnitt und stirnseitig einem flachen Ringabschnitt sein. - Der Umklammerungsring
13 ist fest mit einem der beiden Beschlagteile11 und12 verbunden, vorliegend in einem äußeren Ringabschnitt mit dem zweiten Beschlagteil12 , beispielsweise mittels Laserschweißens oder mittels einer anderen an sich bekannten Befestigungstechnik. Mittels eines inneren Ringabschnittes, welcher in einer zur axialen Richtung senkrechten Ebene angeordnet ist, übergreift der Umklammerungsring13 , gegebenenfalls unter Zwischenlage eines Gleitrings, das erste Beschlagteil11 in dessen radial äußerem Randbereich, ohne die Relativbewegung der beiden Beschlagteile11 und12 zu behindern. Zudem werden die einander zugewandten Innenflächen der beiden Beschlagteile11 und12 vor dem Eindringen von Fremdkörpern und der Verschmutzung und Beschädigung geschützt. - Der Umklammerungsring
13 und das mit ihm fest verbundene Beschlagteil11 oder12 umklammern also das relativ zu ihnen bewegliche, andere der beiden Beschlagteile11 und12 . In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile11 und12 daher zusammen (mit dem Umklammerungsring13 ) eine scheibenförmige Einheit als Unterbaugruppe des Rastbeschlags10 . - Mit der Montage des Rastbeschlages
10 ist das zweite Beschlagteil12 mittels eines Adapters112 fest mit der Struktur des Sitzteils3 verbunden, also sitzteilfest. Das erste Beschlagteil11 ist fest mit der nachfolgend näher beschriebenen Rastplatte115 verbunden, vorliegend verschweißt. Die Rastplatte115 ist mittels eines nachfolgend näher beschriebenen Klinkensystems mit dem dritten Beschlagteil74 verriegelbar. Das dritte Beschlagteil74 ist relativ drehbar zu dem ersten Beschlagteil11 gelagert. Dazu ist ein Lagerring71 mit dem ersten Beschlagteil11 verschweißt, der das dritte Beschlagteil74 drehbar lagert. Das dritte Beschlagteil74 ist mit der Struktur der Lehne4 fest verbunden. Die Zuordnungen der Beschlagteile12 und74 können jedoch auch vertauscht sein, d.h. das dritte Beschlagteil74 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil12 lehnenfest. Der Rastbeschlag10 liegt im Kraftfluss zwischen Lehne4 und Sitzteil3 . - Der erste Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags
10 ist als ein Beschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil11 und das zweite Beschlagteil12 miteinander verriegelbar sind, wie es beispielsweise in derDE 10 2006 015 560 B3 beschrieben ist, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. DieDE 10 2010 020 013 A1 offenbart ebenfalls einen solchen Beschlag. - Das zweite Beschlagteil
12 weist – vorliegend vier – Führungssegmente14 auf, welche mit geraden Führungsflächen paarweise jeweils einen Riegel16 seitlich in radialer Richtung führen. Die – vorliegend insgesamt vier – Riegel16 sind – vorliegend um je 90° – versetzt zueinander in einem zwischen den beiden Beschlagteilen11 und12 definierten Bauraum angeordnet. Die Riegel16 sind an ihrem radial außen liegenden Ende mit einer Verzahnung versehen, die mit einem Zahnkranz des als Hohlrad ausgebildeten ersten Beschlagteils11 in Eingriff gelangen (einfallen) kann. Wenn der Zahnkranz und die Riegel16 zusammenwirken, ist der erste Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags10 verriegelt. In alternativer Ausführung beträgt die Anzahl der Riegel16 eins, zwei, drei oder mehr als vier. - Im Zentrum des Rastbeschlags
10 ist ein Mitnehmer21 angeordnet. Der Mitnehmer21 erstreckt sich in Richtung der Achse A und ist um die Achse A herum mit einer Durchgangsöffnung zur Aufnahme der Entriegelungswelle7 versehen. - Auf dem Mitnehmer
21 sitzt drehfest ein Exzenter27 , welcher in dem zwischen den Beschlagteilen11 und12 definierten Bauraum angeordnet ist. Eine Federanordnung35 ist in einer zentralen Aufnahme eines der beiden Beschlagteile11 und12 , vorliegend des zweiten Beschlagteils12 , angeordnet und vorliegend außen an diesem abgestützt. Die Federanordnung35 beaufschlagt den Exzenter27 , vorliegend indem sie innen drehfest auf einem im Querschnitt annähernd quadratisch ausgeführten Profilabschnitt des Mitnehmers21 sitzt. Eine derartige Federanordnung35 ist beispielsweise in derDE 10 2005 046 807 B3 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Der von der Federanordnung35 beaufschlagte Exzenter27 wirkt auf die radial beweglichen Riegel16 ein und beaufschlagt diese, so dass sie radial nach außen gedrückt werden, um in den Zahnkranz einzufallen, womit der erste Verriegelungsmechanismus des Rastbeschlags10 verriegelt ist. - Eine Steuerscheibe
36 ist im Bauraum axial zwischen den Riegeln16 und dem ersten Beschlagteil11 angeordnet und sitzt vorliegend drehfest auf dem Exzenter27 . Die Steuerscheibe36 weist – vorliegend vier – Steuerbahnen auf, die jeweils mit einer Nase38 jedes Riegels16 zusammenwirken. Die Nasen38 stehen dabei in axialer Richtung von den ihnen zugeordneten Riegeln16 ab. Bei einer Drehung (um wenige Grad) des Mitnehmers21 – und des damit angetriebenen Exzenters27 und der Steuerscheibe36 – entgegen der Kraft der Federanordnung35 zieht die Steuerscheibe36 die Riegel16 radial nach innen, d.h. aus dem Zahnkranz, womit der Rastbeschlag10 entriegelt ist und die beiden Beschlagteile11 und12 relativ zueinander um die Achse A verdrehbar sind. Die Lehne4 ist nun um die Achse A schwenkbar, um ihre Neigung einzustellen, d.h. um eine andere Gebrauchsstellung einzunehmen. Ein Befestigungsring24 ist mit einem aus dem zweiten Beschlagteil12 herausragendem Ende des Mitnehmers21 fest verbunden. - Nach der Befestigung des Rastbeschlags
10 an den Fahrzeugsitz1 steht das erste Beschlagteil11 in (verriegelter) Verbindung mit der Lehne4 , solange die nachfolgend beschriebene Freischwenkverriegelung nicht entriegelt ist. Das zweite Beschlagteil12 ist fest über den Adapter112 mit der Struktur des Sitzteils3 verbunden, also sitzteilfest. Die Zuordnungen der Beschlagteile11 und12 können jedoch auch vertauscht sein, d.h. das erste Beschlagteil11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil12 stünde in Verbindung mit der Lehne4 . Der Rastbeschlag10 liegt also im Kraftfluss zwischen der Lehne4 und dem Sitzteil3 , weshalb die beiden Beschlagteile11 und12 vorzugsweise aus Metall bestehen, insbesondere aus Stahl. - Der Insasse des Fahrzeugsitzes
1 kann die Lehnenneigung an seine individuellen Komfortbedürfnisse anpassen. Der Komforteinstellbereich der Lehne ist begrenzt, indem ein fest mit dem sitzteilfesten Adapter112 verbundener Anschlag112a zwischen einen ersten Nocken120 und einen zweiten Nocken130 der Rastplatte115 greift. Der erste Nocken120 und der zweite Nocken stehen als Funktionsgeometrien in radialer Richtung über eine konzentrisch zur Achse A verlaufende kreisrunde Grundgeometrie der Rastplatte115 über. Am ersten Nocken120 ist eine dem Anschlag112a zugewandte erste Anschlagfläche120a und am zweiten Nocken130 eine dem Anschlag112a zugewandte zweite Anschlagfläche130a ausgebildet, von denen jeweils eine in einem der beiden Endpunkten des Komfortverstellbereiches der Lehne an dem Anschlag112a anliegt und ein weiteres Verstellen des Rastbeschlags10 verhindert. Der Abstand zwischen erster Anschlagfläche120a und zweiter Anschlagfläche130a ist größer als die Abmessung des zwischen diesen liegenden Anschlags112a , wodurch der Komforteinstellbereich der Lehne definiert ist. - Die Rastplatte
115 ist mit einer kreisrunden Öffnung, die konzentrisch zur Achse A liegt, auf eine kreisrunde Stufe des ersten Beschlagteils11 aufgeschoben, die ebenfalls konzentrisch zur Achse A liegt. Die Rastplatte115 ist vorzugsweise mit dem ersten Beschlagteil laserverschweißt. Die Stufe hat einen Durchmesser D von vorzugsweise 60mm und dient in Anwendungen des Rastbeschlags10 ohne Freischwenkvorrichtung der Anbindung des ersten Beschlagteils11 an die Sitzstruktur, vorzugsweise an die Struktur einer Lehne4 . - Der Rastbeschlag
10 umfasst außer der besagten scheibenförmigen Einheit mit den darin enthaltenen Bauteilen des ersten Verriegelungsmechanismus auch noch eine Freischwenkvorrichtung als einen zweiten Verriegelungsmechanismus. Die beiden Verriegelungsmechanismen sind unabhängig voneinander bedienbar. Am ersten Beschlagteil11 ist auf dessen vom zweiten Beschlagteil12 abgewandten Seite, mittels des am ersten Beschlagteil11 befestigten Lagerrings71 , das dritte Beschlagteil74 gelagert. Das im Wesentlichen plattenförmige dritte Beschlagteil74 ist mit der Lehnenstruktur der Lehne4 verbunden und für das zentrisch erfolgende Freischwenken relativ zum ersten Beschlagteil11 um die (durch den Lagerring71 definierte) zentrale Achse A schwenkbar, die parallel zur Entriegelungswelle7 liegt. Sofern nicht abweichend beschrieben, verlaufen sämtliche nachfolgend beschriebenen Drehungen um parallel zur Achse A ausgerichtete Drehachsen. - Der Lagerring
71 hat eine kreisringförmige Grundgeometrie mit einem umlaufend annähernd konstanten Querschnitt, der einen in Richtung der Achse A verlaufenden Steg und an den beiden Stegenden jeweils einen senkrecht zum Steg verlaufenden Schenkel aufweist. Die beiden Schenkel verlaufen dabei ausgehend von den Stegenden in radialen und zueinander entgegengesetzten Richtungen, so das der Querschnitt näherungsweise eine Z-Form aufweist. - Ein gegebenenfalls vorhandenes Spiel in dem Rastbeschlag
10 kann dadurch eingestellt werden, dass die Lagerfläche des Lagerrings71 und die Innenfläche der Lageröffnung in dem dritten Beschlagteil74 derart unrund ausgebildet sind, dass durch Verdrehen des Lagerrings71 vor dessen Befestigung, insbesondere Laserverschweißung, an dem ersten Beschlagteil11 das Spiel einstellbar ist. Eine solche Art der Einstellung des Spiels ist beispielsweise aus derDE 100 41 604 B4 bekannt. - Beim Gebrauch des Fahrzeugsitzes
1 ist das dritte Beschlagteil74 mit dem ersten Beschlagteil11 verriegelt. Dazu weist die am ersten Beschlagteil11 befestigte Rastplatte115 als weitere Funktionsgeometrie einen in radialer Richtung über die kreisrunde Grundgeometrie der Rastplatte115 überstehenden Vorsprung140 auf, der mit einer Klinke80 zusammen wirkt, die mittels eines Lagerbolzens82 am dritten Beschlagteil74 auf der dem ersten Beschlagteil11 zugewandten Seite drehbar gelagert ist. - Die Klinke
80 hat eine einer L-Form ähnliche Grundgeometrie mit einem langen Schenkel und einem kurzen Schenkel. Ein kreisrundes Loch im vom kurzen Schenkel abgewandten Endbereich des langen Schenkels dient der Aufnahme des Lagerbolzens82 und bildet gemeinsam mit diesem die Lagerstelle der Klinke80 in einem ersten Gelenkpunkt D1 am dritten Beschlagteil74 . Im Verbindungsbereich zwischen dem langen Schenkel und dem kurzen Schenkel der Klinke80 ist ein Verriegelungsnocken80a zum Zusammenwirken mit einer Verriegelungsfläche140b des Vorsprungs140 ausgeformt. Um das dritte Beschlagteil74 mit dem ersten Beschlagteil11 zu verriegeln, stützt sich der Verriegelungsnocken80a in Freischwenkrichtung an der Verriegelungsfläche140b des Vorsprungs140 ab. - Ein als Anschlag dienender Exzenterbolzen
84 am dritten Beschlagteil74 dient zur Begrenzung der Schwenkbewegung des dritten Beschlagteils74 in Rückwärts-Schwenkrichtung der Lehne2 , indem der Exzenterbolzen84 beim Wiedererreichen der Gebrauchsstellung der Lehne4 nach Beendigung des Freischwenkens gegen eine Abstützfläche140a des Vorsprungs140 anläuft. Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen ist der Exzenterbolzen84 in seiner axialen Richtung gestuft mit zueinander exzentrischen, weitgehend zylinderförmigen Stufen. Ein in ein kreisrundes Loch des dritten Beschlagteils74 eingesteckter Zylinderabschnitt des Exzenterbolzens84 ist in radialer Richtung um eine Exzentrizität radial versetzt zu einem weiteren Zylinderabschnitt des Exzenterbolzens84 , wobei letztgenannter Zylinderabschnitt beim Wiederreichen der Gebrauchsposition in Anlage mit der Abstützfläche140a kommt. Bei einer Drehung des Exzenterbolzens84 um den in das dritte Beschlagteil74 eingesteckten Zylinderabschnitt bewegt sich der Mittelpunkt des in Anlage mit der Abstützfläche140a kommenden Zylinderabschnitts dadurch auf einer Kreisbahn, dessen Radius der Exzentrizität entspricht. Bei der Montage des Beschlags wird der Exzenterbolzen84 gegenüber dem dritten Beschlagteil74 soweit verdreht, bis die Nennlage des dritten Beschlagteils74 relativ zum ersten Beschlagteil11 eingestellt ist; anschließend wird der Exzenterbolzen84 am dritten Beschlagteil74 fixiert, insbesondere mit diesem verschweißt. - Zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen kann auch der Lagerbolzen
82 entsprechend exzentrisch gestuft aufgebaut sein. Ein in ein kreisrundes Loch des dritten Beschlagteils74 eingesteckter Zylinderabschnitt des Lagerbolzens82 hat dann eine Mittelachse, die radial versetzt zu einer den ersten Gelenkpunkt D1 definierenden, parallelen Mittelachse eines der Lagerung der Klinke80 dienenden Zylinderabschnitts ist. Dadurch ist die Exzentrizität des Lagerbolzens82 definiert. Bei einer Drehung des Lagerbolzens82 um den in das dritte Beschlagteil74 eingesteckten Zylinderabschnitt bewegt sich der erste Gelenkpunkt D1 auf einer Kreisbahn, dessen Radius der Exzentrizität entspricht. Bei der Montage des Beschlags wird der Lagerbolzen82 gegenüber dem dritten Beschlagteil74 soweit verdreht, bis der erste Gelenkpunkt D1 seine optimale Lage erreicht hat und die Klinke80 mit einem maximalen Eingriff des Verriegelungsnockens80a spielfrei an der Verriegelungsfläche140b des Vorsprungs140 in Eingriff steht, vorliegend innerhalb, alternativ außerhalb des Winkelbereichs der Selbsthemmung; anschließend wird der Lagerbolzen am dritten Beschlagteil74 fixiert, insbesondere mit diesem verschweißt. - Ein Sperrnocken
90 ist in einem vom ersten Gelenkpunkt D1 beabstandeten zweiten Gelenkpunkt D2 auf der dem ersten Beschlagteil11 zugewandten Seite drehbar am dritten Beschlagteil74 gelagert. Dazu weist der Sperrnocken90 an einem Ende einen senkrecht vom Sperrnocken90 abstehenden, parallel zur Achse A verlaufenden Achsstummel90a auf, der mittels einer Buchse94 in eine Öffnung des dritten Beschlagteils74 eingesetzt ist. Das freie Ende des Achsstummels90a durchragt das dritte Beschlagteil74 und steht auf der dem ersten Beschlagteil11 abgewandten Seite über die im Wesentlichen plattenförmige Grundgeometrie des dritten Beschlagteils74 über. Das freie Ende des Achsstummels90a ist profiliert, insbesondere polygonförmig ausgebildet. Ein mit einem entsprechenden Gegenprofil ausgebildetes Bauteil kann in axialer Richtung aufgeschoben werden, so dass eine drehfeste Verbindung zwischen dem Achsstummel90a und dem aufgeschobenen Bauteil gegeben ist. Das aufgeschobene Bauteil ist vorliegend ein in den Figuren nicht dargestellter Hebel, der über einen Seilzug mit dem im oberen Bereich der Lehne4 befestigten Handhebel8 in Wirkverbindung steht. Eine Betätigung des Handhebels8 dreht den Achsstummel90a und somit den Sperrnocken um den zweiten Gelenkpunkt D2. - Eine Koppel
98 mit ebener, länglicher Grundform, ist mit einem ersten Ende in einem dritten Gelenkpunkt D3 mit dem vom Achsstummel90a abgewandten Ende des Sperrnockens90 verbunden. Das zweite Ende der Koppel98 ist in einem vierten Gelenkpunkt D4 mit dem kurzen Schenkel der Klinke80 verbunden. - Der dritte Gelenkpunkt D3 ist durch einen zylindrischen Zapfen
90b gebildet, der am vom Achsstummel90a abgewandten Ende des Sperrnockens90 parallel zur Achse A absteht und in ein Langloch des ersten Endes der Koppel98 greift. Aufgrund der Paarung des zylindrischen Zapfens90b mit dem Langloch der Koppel98 ist der dritte Gelenkpunkt D3 als Drehschubgelenk ausgebildet und ermöglicht so neben einer reinen Drehbewegung auch eine durch die Langlochgeometrie begrenzte Translation zwischen Koppel98 und Sperrnocken90 . - Der vierte Gelenkpunkt D4 ist durch einen Niet
96 gebildet, der durch ein kreisrundes Loch des zweiten Endes der Koppel98 und ein kreisrundes Loch im Endbereich des kurzen Schenkels der Klinke80 gesteckt und derart vernietet ist, dass ein reines Drehgelenk entsteht. - Die im ersten Gelenkpunkt D1 an dem dritten Beschlagteil
74 gelagerte Klinke80 , der in dem zweiten Gelenkpunkt D2 an dem dritten Beschlagteil74 gelagerte Sperrnocken90 und die in dem dritten Gelenkpunkt D3 mit dem Sperrnocken90 und in dem vierten Gelenkpunkt D4 mit der Klinke80 gelenkig verbundene Koppel98 definieren eine weitgehend ebene (am dritten Beschlagteil74 angelenkte) Viergelenkkette, die dem Entriegeln und Verriegeln der Freischwenkfunktion dient. - Ein am dritten Beschlagteil
74 befestigter Deckel78 deckt die vorgenannten Einzelteile der Freischwenkvorrichtung – wenigstens teilweise – ab und schützt diese vor Verschmutzung. Der Lagerbolzen82 , der Sperrnocken90 und der Exzenterbolzen84 sind zusätzlich zu deren Lagerung in den Löchern des dritten Beschlagteils74 in einem gegenüberliegenden Lochbild im Deckel78 abgestützt bzw. gelagert. - In einem verriegelten Zustand der Gebrauchsposition ist die Klinke
80 eingefallen, d.h. der Verriegelungsnocken80a stützt sich an der Verriegelungsfläche140b ab. Eine zwischen Sperrnocken90 und drittem Beschlagteil74 wirksame Feder92 beaufschlagt den Sperrnocken90 mit einem Drehmoment in Richtung einer Anlage an die Klinke80 (in9 gegen Uhrzeigersinn). Die Klinke80 wird dadurch unter normalen Gebrauchslasten in ihrer verriegelten Position gehalten. - Der dritte Gelenkpunkt D3 liegt auf einer imaginären Verbindungslinie L zwischen dem zweiten Gelenkpunkt D2 und dem vierten Gelenkpunkt D4 oder (je nach Toleranzlage) geringfügig zwischen der Verbindungslinie L und der Klinke
80 . Der Sperrnocken90 und die Koppel98 sind dadurch nahezu in einer Linie ausgerichtet. Der Nocken90 stützt sich seitlich an der Klinke80 ab, so dass sich der dritte Gelenkpunkt D3 nicht weiter in Richtung der Klinke80 bewegen kann. Die Viergelenkkette befindet sich dadurch in einer gesperrten (Totpunkt-)Lage; auch hohe auf die Klinke80 einwirkende Crashkräfte können die Klinke80 aufgrund der Strecklage von Sperrnocken90 und Koppel98 und der Abstützung des Nockens90 an der Klinke80 nicht öffnen. Bei einer Ausbildung des dritten Gelenkpunktes D3 als Drehschubgelenk wird im Crashfall der kleine, begrenzte Translationsweg im Gelenk durchfahren, bis der Achsstummel90a an einem Rand des Langloches der Koppel98 anliegt. - Während des Entriegelns der Freischwenkfunktion wird durch eine Betätigung des Handhebels
8 der Sperrnocken90 entgegen der Kraft der Feder92 von der Klinke80 weggeschwenkt. Der dritte Gelenkpunkt D3 wird auf die von der Klinke80 abgewandte Seite der Verbindungslinie L bewegt. Der Sperrnocken90 zieht mittels der Koppel98 die Klinke80 aus der verriegelten Position, so dass der Verriegelungsnocken80a der Klinke80 nicht mehr an der Verriegelungsfläche140b anliegt und das dritte Beschlagteil74 samt Lehne4 in Freischwenkrichtung beweglich ist. Die Lehne4 kann freigeschwenkt werden. Falls der dritte Gelenkpunkt D3 – wie zuvor beschrieben – im verriegelten Zustand der Freischwenkvorrichtung zwischen der Verbindungslinie L und der Klinke80 liegt, so ermöglicht die Ausbildung des dritten Gelenkpunktes D3 als Drehschubgelenk dessen Überschreiten der Strecklage, also der Verbindungslinie L während des Entriegelungsvorgangs. In abgewandelter Ausführung ist statt des dritten Gelenkpunktes D3 einer der anderen Gelenkpunkte D1, D2, D4 als Drehschubgelenk ausgebildet. Die übrigen der Gelenkpunkte sind als reine Drehgelenke ausgebildet. - Um ein sicheres Entriegeln der Freischwenkfunktion unter allen Toleranzbedingungen zu ermöglichen, kann die Klinke
80 noch etwas weiter in die öffnende Richtung geschwenkt werden. - Während des Freischwenkvorgangs liegt der Verriegelungsnocken
80a der Klinke80 auf der radial äußeren Begrenzung des Vorsprungs140 auf und gleitet auf dieser ab. Der Handhebel8 kann somit bereits nach einem kleinen Freischwenkwinkel unbetätigt bleiben. Das Zurückschwenken und Verriegeln des dritten Beschlagteils74 und somit der Lehne4 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. - Eine an dem Lagerbolzen
82 befestigte Rückhaltefeder86 liegt mit einem Federarm86a unter Vorspannung in axialer Richtung am Vorsprung140 an. Wird das dritte Beschlagteil74 weit nach vorne geschwenkt, so verlässt der Federarm86a den Vorsprung140 und federt in Richtung der Klinke80 , die dadurch an einem Einfallen hinter die Abstützfläche140a gehindert wird. - Erfindungsgemäß ist der Vorsprung
140 an der Rastplatte115 angeformt, d.h. er bildet einen einstückigen Bestandteil derselben in stofflicher Einheit und ist kein separat hergestelltes, nachträglich befestigtes Bauteil. Vorzugsweise ist auch der erste Nocken120 und der zweite Nocken130 an der Rastplatte115 (oder am Lagerring71 ) angeformt. - Es sind verschiedene Ausführungen für den Vorsprung
140 und die Klinke80 möglich. Die Klinke80 kann in abgewandelter Ausführung mehrere Zähne aufweisen, die mit mehreren Zahnlücken im Vorsprung140 zusammen wirken. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 5
- Bedienhebel
- 7
- Entriegelungswelle
- 8
- Handhebel
- 9
- Beschlagsystem
- 10
- erster Beschlag, Rastbeschlag
- 10a
- zweiter Beschlag
- 11
- erstes Beschlagteil
- 12
- zweites Beschlagteil
- 13
- Umklammerungsring
- 14
- Führungssegment
- 16
- Riegel
- 21
- Mitnehmer
- 24
- Befestigungsring
- 27
- Exzenter
- 35
- Federanordnung
- 36
- Steuerscheibe
- 38
- Nase
- 71
- Lagerring
- 74
- drittes Beschlagteil
- 78
- Deckel
- 80
- Klinke
- 80a
- Verriegelungsnocken
- 82
- Lagerbolzen
- 84
- Exzenterbolzen
- 86
- Rückhaltefeder
- 86a
- Federarm
- 90
- Sperrnocken
- 90a
- Achsstummel
- 90b
- Zapfen
- 92
- Feder
- 94
- Buchse
- 96
- Niet
- 98
- Koppel
- 112
- Adapter
- 112a
- Anschlag
- 115
- Rastplatte
- 120
- erster Nocken
- 120a
- erste Anschlagfläche
- 130
- zweiter Nocken
- 130a
- zweite Anschlagfläche
- 140
- Vorsprung
- 140a
- Abstützfläche
- 140b
- Verriegelungsfläche
- A
- Achse
- D
- Durchmesser
- D1
- erster Gelenkpunkt
- D2
- zweiter Gelenkpunkt
- D3
- dritter Gelenkpunkt
- D4
- vierter Gelenkpunkt
- L
- Verbindungslinie (D2 zu D4)
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
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- DE 10041604 B4 [0018, 0051]
- DE 102006015560 B3 [0041]
- DE 102010020013 A1 [0041]
- DE 102005046807 B3 [0044]
Claims (11)
- Rastbeschlag (
10 ) für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit a) einem ersten Beschlagteil (11 ) und einem zweiten Beschlagteil (12 ), welche relativ zueinander verdrehbar sind, b) Riegeln (16 ), welche in einem der beiden Beschlagteile (11 ,12 ) zwischen einem verriegelten Zustand und einem entriegelten Zustand beweglich geführt sind, und welche im verriegelten Zustand mit einem Zahnkranz des anderen der beiden Beschlagteile (11 ,12 ) zusammenwirken, um den Rastbeschlag (10 ) zu verriegeln, und c) einem dritten Beschlagteil (74 ), welches relativ zu dem ersten Beschlagteil (11 ) schwenkbar gelagert ist, wobei das dritte Beschlagteil (74 ) mittels einer in einem ersten Gelenkpunkt (D1) an dem dritten Beschlagteil (74 ) gelagerten Klinke (80 ) mit einer an dem ersten Beschlagteil (11 ) befestigten Rastplatte (115 ) oder dem ersten Beschlagteil (11 ) verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass d) das dritte Beschlagteil (74 ), ein in einem zweiten Gelenkpunkt (D2) an dem dritten Beschlagteil (74 ) gelagerter Sperrnocken (90 ), eine in einem dritten Gelenkpunkt (D3) mit dem Sperrnocken (90 ) und in einem vierten Gelenkpunkt (D4) mit der Klinke (80 ) gelenkig verbundene Koppel (98 ) und die Klinke (80 ) eine Viergelenkkette (74 ,80 ,98 ,90 ) definieren. - Rastbeschlag (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Gelenkpunkte (D1, D2, D3, D4) der Viergelenkkette (74 ,80 ,98 ,90 ) als Drehschubgelenk ausgebildet ist und die übrigen Gelenkpunkte (D1, D2, D3, D4) als Drehgelenke ausgebildet sind. - Rastbeschlag (
10 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Gelenkpunkt (D2) als Drehschubgelenk ausgebildet ist und die übrigen Gelenkpunkte (D1, D3, D4) als Drehgelenke ausgebildet sind. - Rastbeschlag (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Feder (92 ) die Viergelenkkette (74 ,80 ,98 ,90 ), insbesondere den Sperrnocken (90 ), in Richtung der verriegelten Position der Klinke (80 ) vorspannt. - Rastbeschlag (
10 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (92 ) den Sperrnocken (90 ) in Anlage an die Klinke (80 ) schwenkt. - Rastbeschlag (
10 ) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrnocken (90 ) zum Entriegeln der Klinke (80 ) entgegen der Kraft der Feder (92 ) geschwenkt wird und dabei die Viergelenkkette (74 ,80 ,98 ,90 ) die Klinke (80 ) in Richtung deren entriegelter Position bewegt. - Rastbeschlag (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im verriegelten Zustand der Klinke (80 ) der dritte Gelenkpunkt (D3) auf einer imaginären Verbindungslinie (L) zwischen dem zweiten Gelenkpunkt (D2) und dem vierten Gelenkpunkt (D4) liegt oder der dritte Gelenkpunkt (D3) zwischen der Verbindungslinie (L) und der Klinke (80 ) liegt. - Rastbeschlag (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass während des Entriegelungsvorgangs der Klinke (80 ) der dritte Gelenkpunkt (D3) mittels der Viergelenkkette (74 ,80 ,98 ,90 ) auf die von der Klinke (80 ) abgewandte Seite der Verbindungslinie (L) bewegt wird. - Rastbeschlag (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrnocken (90 ) einen Achsstummel (90a ) umfasst, der unter Bildung des zweiten Gelenkpunkts (D2) in einer Öffnung des dritten Beschlagteils (74 ) drehbar gelagert ist und der Achsstummel (90a ) eine Schnittstelle, insbesondere eine Polygonform, zur wenigstens mittelbaren Verbindung mit einem Handhebel (8 ) aufweist. - Rastbeschlag (
10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lagerring (71 ) mit dem ersten Beschlagteil (11 ) verbunden, insbesondere verschweißt, ist, und der Lagerring (71 ) das dritte Beschlagteil (74 ) relativ zu dem ersten Beschlagteil (11 ) lagert. - Fahrzeugsitz (
1 ), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Rastbeschlag (10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Sitzteil (3 ), welches mit dem zweiten Beschlagteil (12 ) verbunden ist, und mit einer Lehne (4 ), welche mit dem dritten Beschlagteil (74 ) verbunden ist.
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-
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