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Die Erfindung betrifft ein von der Front her beschickbares Wäschebehandlungsgerät wie Waschmaschine oder Wäschetrockner mit einer Bedienungseinheit zum Einstellen eines automatisch ablaufenden Behandlungsprogramms und mit einer an der Front eines schrankförmigen Gehäuses scharnierten und die volle Breite des Gehäuses überdeckenden Tür, die an der Rückseite mit einem im geschlossenen Zustand der Tür in die Beschickungsöffnung des Gehäuses ragenden Wäscheabweiser versehen ist und die im geschlossenen Zustand verriegelt ist, wobei die Tür auch die volle Höhe des Schranks zwischen der Unterkante der Schrankfront oder wenigsten einem Sockelrücksprung un der Oberkante der Schrankfront überdeckt.
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Ein solches Wäschebehandlungsgerät ist aus
DE 38 33 962 A1 bekannt. Der darin beschriebene Wäschetrockner hat eine Tür, die bis unterhalb einer oben an der Front des Gerätegehäuses angebrachten Bedienungsblende reicht. Diese Bedienungsblende wird ihrerseits von der Vorderkante einer das Gerätegehäuse nach oben abschließenden Arbeitsplatte überragt, so dass die Frontflächen der Arbeitsplatte, der Bedienungsblende und der geschlossenen Tür etwa flächenbündig sind.
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Eine solche Konstruktion ist bisher nur bei Wäschetrockener verwendet worden, weil bei Waschmaschinen immer eine Bullaugentür mit integriertem Wäscheabweiser bevorzugt wurde, deren Konstruktion über alle Komfortklassen einer jeweiligen Reihe von Waschmaschinentypen einheitlich verwendbar ist. Das moderne Verständnis der Möblierung von Küchen und Badezimmern rückt schrankförmige Haushaltgeräte aber immer näher zu den jeweiligen Möbeln, gegenüber denen sich Haushaltgeräte - insbesondere Wäschebehandlungsgeräte - durch ihre üblicherweise zur Schau getragene Technizität absetzen. Es ist daher ein Wunsch, die Gehäusemerkmale solcher Wäschebehandlungsgeräte konzeptionell Frontgestaltungen von modernen Möbeln stärker anzupassen. Auch die moderne Technik von elektronischen Steuerungen und Bedienungselementen kommen einer solchen Gestaltung entgegen.
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Aus der
DE 19 90 920 U ist ein Waschautomat bekannt, der eine Tür mit einem kegelstumpfförmigen Vorsprung aufweist, wobei die Tür sich über eine Höhe des Waschautmaten erstreckt.
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Für ein eingangs beschriebenes Wäschebehandlungsgerät stellt sich daher die Aufgabe, bisher übliche teure Bedienungsblenden zu vermeiden und eine Gehäusekonstruktion zu wählen, die den Gestaltungswünschen von Innenarchitekten und Raumausstattern Rechnung trägt. Dabei kommt es vor allem darauf an, ein technisches Erscheinungsbild zu vermeiden, dem Äußeren eines solchen Geräts einen eher möbelähnlichen Charakter zu verleihen. Gleichzeitig ist aber auch darauf zu achten, dass die hierfür verwendeten Gehäuseelemente leicht austauschbar sind, um ohne großen Aufwand Designvarianten mit denselben Grundelementen darstellen zu können. Zugleich ist durch Verringerung von Unebenheiten, Gehäusespalten und Flächenunterbrechungen die Reinigungsfreundlichkeit zu verbessern und wobei der Stand der Technik weiterentwickelt werden soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens im Anspruch 1 dadurch gelöst, dass die Tür einen steifen Rahmen aus einem stabilen Werkstoff enthält, der mit einer die Frontseite des Rahmens vollflächig abdeckenden, mineralischen oder kunstharzhaltigen Scheibe bedeckt ist und dass die Bedienungseinheit innerhalb der Tür angeordnet ist.
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Auf diese Weise kann eine gesonderte Bedienungsblende vermieden werden, die mit vielen eigenen Display- und Bedienungselementen im Blechgehäuse des Wäschebehandlungsgeräts dargestellt werden müsste. Solche Elemente können in einem Gehäuseteil, wie der erfindungsgemäßen Tür stofflich integriert sein und bedürfen keiner diskreten Formen. Außerdem lässt eine solchermaßen aufgebaute Tür alle möglichen gestalterischen Freiheiten, wie es in der Aufgabenbeschreibung erwähnt wurde. Ferner ist damit auch bezüglich der Variation des Designs und von Komfortklassen von Gerätetypen eine preiswerte Wechselmöglichkeit offen. Zugleich ist durch Verringerung von Unebenheiten, Gehäusespalten und Flächenunterbrechungen die Reinigungsfreundlichkeit verbessert.
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In einer vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgeräts ist die Tür um eine an einer Seitenkante der Gehäusefront positionierte Scharnierachse um maximal 180° schwenkbar angebracht. Dadurch ist der Zugang zum Inneren des Wäschebehandlungsgeräts behinderungsfrei. Selbst eine Bullaugentür von bisher üblichen Waschmaschinen oder Wäschetrocknern, die um (nahezu) 180° schwenkbar teuer konstruiert ist, kann einen derartig erleichterten Zugang nicht bieten, weil der hervorstehende Körper des Wäscheabweisers der geöffneten Bullaugentür immer noch hinderlich nahe an der Beschickungsöffnung verbleiben würde.
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Ein gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht der Rahmen aus einem metallischen Gitter. Auf diese Weise kann die Tür extrem verwindungssteif aufgebaut sein, damit die konstruktiven Abmessungen in jedem Falle korrekt eingehalten werden können und nicht etwa irgendwelche unerwünschte Spaltenabstände oder sonstige Verformungen entstehen.
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[00010] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Weiterbildung der Erfindung erwiesen, bei der die Scheibe aus Silikatglas, vorzugsweise in Form eines Flachglases, besteht. Glas hat eine immanente Eigensteifigkeit, ist ideal geeignet zur Darstellung von Display- und Bedienungselementen und lässt eine große Menge von Designvariationen zu.
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So ist auch eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vorbereitet, bei der Anzeige- und Bedienungselemente der Bedienungseinheit in Bereichen der vorderen Fläche der Scheibe angeordnet sind, die in diesen Bereichen als Display bzw. als Touchscreen ausgebildet sind. Auf diese Weise können viele Elemente eines Bedienungsfeldes ohne zusätzliche Isolationsmaßnahmen dargestellt werden, was die Kosten einer solchen Bedienungsblende enorm dämpft.
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Bei entsprechender Vorbereitung können die Anzeige- und Bedienungselemente auf der oberen schmalen Fläche der Tür angebracht sein. Das hat einerseits den Vorteil, dass bei nicht zu hoher Aufstellung des Wäschebehandlungsgeräts die Bedienung durch einen normal abgesenkten Blick der Bedienungsperson die Eingabe kontrolliert werden kann und dass die Frontfläche der Tür völlig ohne technische Unterbrechung der Designgestaltung zur Verfügung steht.
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Bei Anwendung einer Scheibe aus Glas kann eine effektvolle Gestaltungsmöglichkeit eröffnet werden, indem die Glasscheibe im Bereich der Beschickungsöffnung transparent, im übrigen Bereich dunkel oder farbig getönt oder hinterdruckt ist.
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Ohne Betrieb kann ein Wäschebehandlungsgerät nach der Erfindung vorteilhafterweise dadurch untechnischer gestaltet werden, dass die Anzeige- und Bedienungselemente so geschaltet sind, dass sie erst nach dem Einschalten des elektrischen Teils des Gerätes sichtbar werden können. Dies ist insbesondere durch eine Weiterbildung der Erfindung realisierbar, dass an der Oberseite des flachen Türkörpers oder im der Oberkante seiner Front nahen Bereich zwei Schaltelemente vorgesehen sind: ein Einschalter für die elektrische Ausrüstung und ein Türöffner. Beide Schalter können dadurch unauffällig positioniert sein. Erst beim Betätigen des Einschalters würde dann die Anzeigeeinrichtung der Bedienungseinheit sichtbar werden.
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Zur Dekoration oder Information können hinter der Glasfront Beleuchtungselemente angebracht sein, die in einer oder unterschiedlich wählbaren Farben aufleuchten können. Dadurch sind einerseits zusätzliche, Aufmerksamkeit erregende Leuchtanzeigen möglich, die auf Unregelmäßigkeiten hinweisen, oder Dekorationen, durch die - ganz wie nebenbei - Betriebszustände angezeigt werden können.
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In einer konstruktiv besonders vorteilhaften Weise kann der Wäscheabweiser in eine Tafel integriert sein, welche die Rückseite der Tür abgedeckt. Dadurch ist mittels eines Türbauteils ein integraler Wäscheabweiser realisiert; eines besonders zu montierenden Bauteils bedarf es dazu nicht.
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So kann auch die Tafel aus Silikatglas bestehen. Dies ist beispielsweise bei einer Waschmaschine besonders vorteilhaft, weil ein Glaskörper für den Kontakt mit Wäsche und mit Lauge am besten als Wäscheabweiser geeignet ist. Hingegen kann ein solcher Wäscheabweiser in einem Wäschetrockner durchaus aus Kunststoff bestehen, wenn er, zum Beispiel, als Luftführungsbaustein im Trockenluftkreis verwendet wird. Dann kann der Wäscheabweiser ebenfalls als integraler Bestandteil der Tafel dargestellt sein.
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Die in den Unteransprüchen und in der Beschreibung zusätzlich erwähnten Merkmale können einzeln oder in einer beliebigen Kombination - soweit technisch sinnvoll - Bestandteil der Erfindung sein.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung nachstehend erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 die perspektivische Ansicht eines Wäschebehandlungsgeräts gemäß der Erfindung mit geschlossener Tür und
- 2 eine gleichartige Ansicht bei geöffneter Tür.
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Das Gehäuse 1 eines hier als Wäschetrockner abgebildeten Wäschebehandlungsgeräts hat einen Schrank 2, der die Wäschetrommel 3 (2) und weitere für die Wäschebehandlung erforderliche Bausteine enthält. Die äußeren Oberflächen des regelmäßig aus Stahlblech hergestellten Schranks 2 können beliebig aussehen. Im Allgemeinen sind sie weiß oder farbig lackiert, können aber auch aus Edelstahl bestehen und gebürstet sein.
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Die Tür 4 besteht aus einem flachen Sandwich-Körper mit einem inneren steifen Rahmen 4.1, der beispielsweise auf seiner Front mit einer Glasscheibe 5 abgedeckt ist. Der Rahmen 4.1 ist hier nur als Gitter von Strich-Punk-Punkt-Linien angedeutet und kann in einer durch konstruktive Anforderungen bestimmten Weise gegliedert sein. Eine Aussparung der Gitterstruktur in der Flucht eines hinten an die Tür angebrachten Wäscheabweisers wäre von Vorteil.
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Die Glasscheibe 5 kann auf irgendeine Weise dekorativ gestaltet sein. Beispielsweise kann sie dunkel grau oder farbig getönt sein und im etwa mittigen Bereich in verlaufendem Ton klar sein und so den Blick auf die dahinter befindliche Trommelöffnung frei geben. In diesem Falle wäre natürlich auch der auf der Rückseite des Rahmens 4.1 angebrachte Wäscheabweiser klar. Ein besonderer Dekorationseffekt würde sich noch durch eine im Betrieb beleuchtete Wäschetrommel 3 erzielen lassen.
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Hinter einem nahe der Oberkante der Tür 4 befindlichen Bereich 6 könnte beispielsweise die Bedienungseinheit 7 im Innenraum der Tür 4 versteckt sein. Dazu könnte dieser Bereich 6 mit Display- bzw. Touchscreenflächen für Anzeige- und Bedienungselemente der Bedienungseinheit 7 in Bereichen 8 und 9 der vorderen Fläche der Scheibe 5 angeordnet sein, die im nicht eingeschalteten Zustand der Bedienungseinheit 7 wenigstens nahezu unsichtbar sind. Die Stromversorgung für die Bedienungseinheit 7 ist hier nicht dargestellt; sie kann per einfacher Zwei-Draht-Leitung über ein Türscharnier oder per induktiver Koppelung zwischen dem Schrank 2 und der geschlossenen Tür 4 realisiert werden. Ein Übertragungsaustausch der Prozesssignale zwischen der Bedienungseinheit 7 und einem im Schrank 2 untergebrachten Programmsteuergerät (nicht dargestellt) kann auf dem Funkwege stattfinden.
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Auf der oberen schmalen Fläche 10 der Tür 4, die ebenfalls als Glasscheibe ausgebildet sein kann, finden sich zwei Schaltelemente 11 und 12. Das eine ist der Einschalter 11 für die elektrische Ausrüstung des Wäschetrockners, mit dem auch die Bedienungseinheit 7 in Betrieb genommen werden kann. Der rechte Taster 12 ist zum Öffnen der Tür 4 vorgesehen. Seine Betätigung kann beispielsweise einen elektrischen Impuls in der nicht dargestellten Steuerungseinrichtung auslösen, der die Verriegelung der Tür 4 aus dem Schließzustand auflöst. Danach würde sich die Tür 4 einen Spalt weit öffnen, so dass sie am Rand ergriffen und vollständig geöffnet werden kann. Dabei schwenkt sie um die Achse 13, die durch Scharniere 14 definiert wird.
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In 1 ist der Wäschetrockner auf einem Sockel 16 aufgestellt, der das gesamte Gerät in eine Normarbeitshöhe von beispielsweise 85 cm (Oberkante) hebt. Sofern vom Kunden gewünscht, kann das Gerät - Wäschetrockner oder Waschmaschine - in eine größere Höhe gehoben werden. Dazu dient beispielsweise ein höherer Sockel 16 gemäß 2, so dass die Bedienungseinheit 7 annähernd in Augenhöhe der Bedienungsperson gehoben wird. Diese Sockel 15 und 16 können hohle Gehäuse sein, die eine Tür, eine Klappe oder ein Schubfach enthalten, hinter denen bzw. in dem Gegenstände verwahrt werden können. Ein solches Schubfach könnte beispielsweise auch für die Aufbewahrung von Waschmitteln vorhanden sein, aus denen jeweilige Dosen automatisch zum Behandlungsprozess hinzugeführt werden können.
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Der in 2 mit geöffneter Tür 4 dargestellte Wäschetrockner zeigt die Beschickungsöffnung 17 als Zugang zur Wäschetrommel 3. Im Betriebszustand muss der Wäscheabweiser 18 diese Beschickungsöffnung 17 ausfüllen; denn er enthält nicht näher dargestellte Luftführungs-Bauelemente, die bei geschlossener Tür 4 den Trocknungsluftkreis schließen. Daher ist an der Rückwand-Tafel 19 der Tür 4 dieser Wäscheabweiser 18 befestigt, indem er integraler Bestandteil der Tafel 19 ist.
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Hinter der geschlossenen Tür 4 befindet sich an der Frontwand des Gehäuses 1 eine Griffplatte 20, die im dargestellten Falle eines Wäschetrockners an einem herausziehbaren Kondensatbehälter (nicht näher dargestellt) befestigt ist. Im Falle einer Waschmaschine könnte diese Griffplatte 20 einer Waschmittelschublade gehören, die mit Kammern für einzelne Waschmitteldosen oder mit Behältern für automatisch dosierbare Waschmittel bestückt ist. Da die Bedienungseinheit 7 gemäß der Erfindung nicht mehr im Schrank 2 des Gehäuses 2 sondern in der Tür 4 eingebaut ist, steht der gesamte obere Bereich des Schranks 2 für eine Unterbringung einer voluminöseren Waschmittel-Dosiereinrichtung zur Verfügung, die hier ebenfalls nicht näher dargestellt ist.
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Alle hier anhand eines Wäschetrockners dargestellten Einzelheiten sind prinzipiell auch bei einer Waschmaschine anwendbar. Ein Wäscheabweiser 18 für eine Waschmaschine hat natürlich eine andere Hauptaufgabe als für einen Wäschetrockner. Er soll nicht nur die von der Trommel 3 bewegte Wäsche daran hindern, in den fest stehenden Bereich der Beschickungsöffnung 17 zu gelangen. Bei einer Waschmaschine dient er gleichzeitig dazu, den Innenraum eines hier nicht erkennbaren Laugenbehälters, in dem die Wäschetrommel 3 drehbar gelagert ist, gegen die fest stehenden Teile der Beschickungsöffnung 17 abzudichten. Dazu legen sich bekanntermaßen ringförmige, in der Beschickungsöffnung 17 befestigte Dichtlippen um den dann aus Glas bestehenden Körper des Wäscheabweisers 18.
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Hierfür ist aber außerdem erforderlich, dass der Wäscheabweiser 18 in dieser dichtenden Position gehalten wird. Da er gemäß Erfindung Bestandteil der Tür 4 sein soll, muss bei einer Waschmaschine also auch die Tür 4 in der Betriebsposition fest geschlossen gehalten werden. Während bei einem Wäschetrockner dazu ein von außen aufreißbarer Verschluss genügt, der bei Einsatz einer für die Überwindung der Haltekraft des Verschlusses genügend großen Öffnungskraft an der Tür 4 sich automatisch öffnet, muss bei einer Waschmaschine der Türverschluss unbedingt jedem solchen Öffnungsversuch standhalten. Bei bekannten Waschmaschinen sind dafür ausgerüstete, von der elektrischen Steuerungseinrichtung kontrollierte Verschlusseinrichtungen bekannt, die - für die Verwendung mit einer Tür 4 gemäß Erfindung angepasst - gleichermaßen eingesetzt werden können.