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Die Erfindung betrifft ein industriell vorgefertigtes Gebäude-Deckenelement mit Komponenten einer Versorgungstechnik-Einrichtung für ein Gebäude mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gebäude-Deckenelements.
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Zum Hintergrund der Erfindung ist darauf hinzuweisen, dass im Zusammenhang mit sogenannten Energiespar- oder Passivhäusern eine „kontrollierte Wohnraumlüftung“ (= KWL) Anwendung findet, da derartige Häuser zur Vermeidung von Wärmeverlusten nach außen im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen sind. Durch die KWL soll Heiz- bzw. Kühlenergie gezielt in ausgewählte Räume eines Gebäudes geführt werden. Zur Be- und Entlüftung der ausgewählten Räume müssen diese kontrollierbar mit einer zentralen Klima-, Heiz- oder Lüftungsanlage in Strömungsverbindung stehen. Herkömmlicherweise werden dazu Lüftungsschläuche bzw. -Rohre auf die oder unter der Decke eines Geschosses zu eigens dafür in der Decke positionierbaren Anschluss-Verteilerkästen geführt. Derartige Installationen sind aufwändig, teuer und platzraubend.
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Diese Lüftungsschläuche sollen in der folgenden Erläuterung der Erfindung als repräsentatives Beispiel für schlauchartige Komponenten einer Versorgungstechnik-Einrichtung in Form einer Lüftungseinrichtung herangezogen werden. Das erfindungsgemäße Konzept ist allerdings auch bei andersartigen Techniksystemen, wie beispielsweise wassergestützten Heizungssystemen mit entsprechend Warmwasser führenden Schläuchen oder Rohren umsetzbar. Insoweit umfasst der Begriff „schlauchartige Komponente“ im Kontext der vorliegenden Erfindung im wesentlichen alle Formen von flexiblen oder starren, Medien führenden Leitungen.
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Aus der
DE 44 24 526 A1 ist eine Fertigteil-Deckenplatte mit röhrenförmigen Hohlräumen bekannt. Die röhrenförmigen Hohlräume dienen dabei zur Gewichtsreduzierung der Platte, ansonsten haben sie, außer zur Aufnahme von Installations-Leerrohren oder -Leitungen, keine relevante Funktion.
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Im Zusammenhang mit solchen Hohlkanal-Decken, wie sie von der Anmelderin unter der Bezeichnung „Dennert DX-Decke“ seit langem hergestellt und vertrieben werden, ist es aus der den nächstkommenden Stand der Technik repräsentierenden
DE 10 2006 053 723 A1 bekannt, die in Längsrichtung der Deckenelemente verlaufenden, parallelen, rohrförmigen Kanäle direkt als Lüftungsleitung zu verwenden und über Luftauslass- oder Lufteinlass-Öffnungen mit dem jeweiligen Raum zu verbinden.
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Problematisch bei dieser Art von Lüftungsleitungen ist die Tatsache, dass die Kanäle in der aus Beton gefertigten Decke relativ groß im Durchmesser und aufgrund der Produktionsweise von der Oberflächenbeschaffenheit her relativ grob und verschmutzungsempfindlich sind. Für eine saubere Raumbe- und -entlüftung hat sich diese Bauweise nicht besonders bewährt.
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Diese Problematik wird durch die in der
DE 10 2010 002 198 A1 angegebene Systemergänzung bei solchen Hohlkanal-Decken gelöst, indem zum einen Aussparungen im Decken- und/oder Bodenspiegel des Deckenelements vorgesehen sind, die von der Deckenunter- und/oder -oberseite ausgehend in mindestens einen der Längskanäle münden. Über diese Aussparungen kann dann ein flexibler Lüftungsschlauch nach dem Verlegen des Deckenelements vor Ort im Gebäude in einen der Längskanäle mit Isolationsspiel zu dessen Innenwand eingeführt werden.
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Während die Abschlussarmaturen dieses Lüftungssystems für das Be- oder Entlüften eines Raums in der Regel über die Boden- oder Deckenfläche eines Deckenelements verteilt sein werden, wird das andere Ende des Lüftungsschlauchs im Bereich der Raumwände zu einem Verteilerkasten oder weiter in ein benachbartes Geschoss und zu einem entsprechenden Lüftungsgerät geführt. Dazu sind Aussparungen vor dem Umfangsrand des Deckenelements in Richtung zur Deckenober- oder -unterseite vorgesehen. Über diese Aussparungen kann der Lüftungsschlauch dann nach oben oder unten in verschiedene Führungselemente in oder an der Wand, wie beispielsweise in einen Mauerschlitz, Wandaussparungskanal, Hohlraum hinter einer Installationsvorwand, Installationskanal in einem Bodenaufbau auf dem Bodenspiegel des Deckenelements, Eckkanal zwischen einer Geschosswand und dem Deckenspiegel oder Aufnahmekanal in einem hochfesten Horizontalkanalstein geführt werden.
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Bei der Konzeption von Gebäuden mit einem solchen Lüftungssystem hat sich als planungstechnisch problematisch herausgestellt, dass nur konstruktiven Möglichkeiten vorgesehen sind, die Lüftungsschläuche zur Verbindung mit einem entsprechenden Lüftungsgerät an den Enden der Hohl- Kanäle über die dort vorgesehenen Aussparungen vertikal nach oben oder unten in verschiedene Führungselemente in oder an der Wand weiterführen zu können, aber keine Alternativen zur horizontalen Wegführung von Lüftungskanälen vorgesehen sind.
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Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gebäude-Deckenelement der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, dass schlauchartige Versorgungstechnik-Komponenten, wie Lüftungsschläuche, variabler von einem Deckenelement weggeführt und an weiterführende schlauchartige Versorgungstechnik-Komponenten angebunden werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale hinsichtlich der Ausgestaltung des Gebäude-Deckenelementes selbst gelöst, indem dieses eine Schlauch-Querverzug-Zone in der Fertigteil-Platte aufweist, in der die röhrenartigen Kanäle durch einen die Fertigteil-Platte teilweise ausbildenden Betonvergussblock unterbrochen sind. In diesem Betonvergussblock ist mindestens eine solche schlauchartige Versorgungstechnik-Komponente quer zur Längsrichtung eingebettet und verläuft zu einer an einem Längsrand der Fertigteil-Platte angeordneten Verkoppelungsaussparung.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Gebäude-Deckenelementes ist es möglich, z.B. Lüftungsschläuche auch zur Seite in der Deckenebene selbst weg- und zu einem anderen Deckenelement weiterzuführen. Damit wird eine deutlich größere Planungsfreiheit für die Anordnung und den Verlauf der Lüftungsschläuche in den eine Gebäudedecke bildenden Elementen erzielt. Die Lüftungsschläuche sind dabei sicher und geschützt in dem sie einbettenden Betonvergussblock untergebracht. Gleichzeitig ist über die Verkoppelungsaussparungen am Längsrand der Fertigteil-Platte eine gute Zugänglichkeit am Ende der jeweils zu verbindenden Lüftungsschläuche gewährleistet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Betonvergussblock aus einem selbstverdichtenden Betonmaterial. Dies bedeutet, dass beim Ausgießen der Schlauch-Querverzug-Zone praktisch keine Vibrationsenergie zum Verdichten des Beton-Gussmaterials in den Formkörper eingebracht werden muss. Damit bleibt die gesamte Konfiguration aus Fertigteil-Platte, in den Kanälen verlegten schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponenten und weiteren Konstruktionskomponenten von störenden Einflüssen unbeaufschlagt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Betonvergussblock oberhalb eines die Bewehrung der Fertigteil-Platte aufnehmenden Bodenspiegels der Fertigteil-Platte angeordnet. Damit ist gewährleistet, dass die eigentliche Fertigteil-Platte in statisch zuverlässiger Weise hinsichtlich der üblichen Zugbewehrung ungestört von der Schlauch-Querverzug-Zone hergestellt werden kann.
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Die statischen Gegebenheiten werden dabei noch durch die weitere mögliche Integration eines in Längsrichtung verlaufenden Vertikalbewehrungsstreifens zwischen dem Betonvergussblock und dem Bodenspiegel verbessert. Mit Hilfe dieser Vertikalbewehrungsstreifen wird der statische Aufbau dahingehend optimiert, dass die durch die quer verzogenen schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponenten innerhalb des Betonvergussblockes hervorgerufene Querschnittsschwächung durch den Vertikalbewehrungsstreifen ausgeglichen wird. Dieser kann vorzugsweise mit Ausklinkungen an der Oberseite versehen sein, sodass der Bewehrungsstreifen das Positionieren einer schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponente in Querrichtung in der Schlauch-Querverzug-Zone nicht behindert.
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Um insbesondere zu vermeiden, dass der relativ dünnflüssige selbstverdichtende Beton zum Ausgießen der Schlauch-Querverzug-Zone in die nicht mit einer schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponente belegten Kanäle der Fertigteil-Platte eindringt, sind diese Kanäle mit einem Deckel verschlossen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht hinsichtlich der Verbindung der Enden zweier beispielsweise die schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponenten bildenden Lüftungsschläuche im Bereich eines Übergangs von Fertigteil-Platte zu Fertigteil-Platte vor, dass diese Enden der Schläuche mit einem O-Ring versehen sind, worauf ein Verbindungsrohr teleskopartig zur Verbindung mit einem Ende eines zweiten Lüftungsschlauches eines im Montagezustand des Deckenelementes benachbarten Deckenelementes aufgeschoben werden kann. Diese Verbindungsart ist konstruktiv sehr einfach, gleichzeitig aber montagetechnisch schnell herzustellen und sehr zuverlässig. Das Verbindungsrohr kann dabei mit einer Möglichkeit zur Sichtkontrolle des Sitzes der O-Ringe versehen sein, indem es beispielsweise selbst aus einem transparenten Werkstoff hergestellt oder zumindest mit einem entsprechenden transparenten Sichtstreifen über seine Längen versehen ist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Gebäude-Deckenelementes der erfindungsgemäßen Art, das folgende Verfahrensschritte aufweist:
- – A. Bereitstellen eines Formtisches mit einem Formraum gebildet aus einem Formboden, quer- und längsseitigen Formwänden und zwischen den querseitigen Formwänden durch den Formraum verlaufenden Rohreinsätzen zur Ausbildung der röhrenartigen Kanäle,
- – B. Einfüllen von Vergussbeton in den Formraum unter Freilassung der Schlauch-Querverzug-Zone vorzugsweise mit Hilfe einer Teilabdeckung des Formraums von oben,
- – C. Verdichten und Ansteifen der so gebildeten Fertigteil-Rohplatte,
- – D. Ziehen der Rohreinsätze aus dem Formraum,
- – E. Einbau und Positionierung mindestens einer schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponente, insbesondere von einem oder mehreren Lüftungsschläuchen in die Schlauch-Querverzug-Zone der Fertigteil-Rohplatte,
- – F. Ausgießen der Schlauch-Querverzug-Zone mit vorzugsweise selbstverdichtendem Betonmaterial zur Bildung des Betonvergussblocks unter Einbettung der in der Schlauch-Querverzug-Zone angeordneten Passagen der mindestens einen schlauchartigen Versorgungstechnik-Komponente und Freilassung der Verkoppelungsaussparung(en) der Fertigteil-Platte, und
- – G. Entschalen des so gebildeten Deckenelements aus dem Formraum nach dafür genügender Aushärtung seiner Fertigteil-Platte.
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Durch dieses Verfahren wird es möglich, in solchen Gebäude-Deckenelementen die mindestens eine schlauchartige Versorgungstechnik-Komponente beispielsweise in Form eines Lüftungsschlauches an quasi beliebiger Längsposition der Platte in Querrichtung zu verziehen. Damit wird die Planungsfreiheit für entsprechende Lüftungssysteme in Gebäuden, die aus industriell vorgefertigten Gebäudeelementen zusammengesetzt werden, erheblich vergrößert. Dabei kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auf bewährte Techniken und Formmaschinen für die Herstellung von Gebäude-Deckenelementen zurückgegriffen werden.
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Erwähnenswert ist bei dieser Herstellungsweise ferner, dass bei der bevorzugten Verwendung von selbstverdichtendem Betonvergussmaterial für den Betonvergussblock zwei sehr unterschiedliche Betonmaterialien, nämlich relativ trockener, durch Thixotropie-Mittel unter Vibration verdichtbarer Beton für die eigentliche Rohplatte und dünnflüssiger, ohne Vibrationen verdichtender Vergussbeton für den Vergussbetonblock nacheinander, aber im Wesentlichen nass in nass verarbeitet und zu einer an den Anwendungszweck optimal angepassten Verbundkonstruktion kombiniert werden.
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Abhängige Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen des Herstellungsverfahrens wieder. Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen wird in diesem Zusammenhang auf die folgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels für die Ausgestaltung und das Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Gebäude-Deckenelementes mit seinen bevorzugten Weiterbildungen verwiesen. Dies erfolgt anhand der beigefügten Zeichnungen, die zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Deckenelementes im Endzustand nach der industriellen Fertigung,
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2 eine Draufsicht auf vier benachbarte Deckenelemente mit einem eingebauten Lüftungssystem vor dem Endverguss,
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3 eine perspektivische Darstellung eines Deckenelementes in einem ersten Fertigungszwischenschritt,
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4 einen Vertikalschnitt durch das Deckenelement gemäß Schnittlinie A-A nach 3,
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5 eine perspektivische Darstellung des Deckenelementes gemäß 3 in einem nachfolgenden Fertigungszwischenschritt,
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6 und 7 ausschnittsweise Draufsichten auf zwei benachbarte Deckenelemente im Bereich einer Verkoppelungsaussparung vor und nach dem Verbinden der Lüftungsschlauch-Enden, und
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8 einen Vertikalschnitt durch die Deckenelemente gemäß 7 im endvergossenen Zustand.
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Wie aus 1 deutlich wird, weist ein industriell vorgefertigtes Gebäude-Deckenelement DE eine Fertigteil-Platte 1 mit einer üblichen flachquaderförmigen Form mit (gebäudebezogen) Bodenfläche 2, Deckenfläche 3, Längsseiten 4, 5 und Querseiten 6, 7 auf. Zwischen den Querseiten 6, 7 verlaufen oberhalb eines Bodenspiegels 8 in Längsrichtung L röhrenartige Kanäle 9 parallel zur Platten-Hauptebene, welche Kanäle 9 allerdings im Bereich einer Schlauch-Querverzug-Zone 10 unterbrochen sind. Wie in 1 gestrichelt dargestellt ist, ist in den Bodenspiegel 8 der Platte 1 eine übliche Längs- und Quer-Bewehrung 16 eingegossen.
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Zur Realisierung einer Lüftungs-Einrichtung für ein Gebäude sind im Deckenelement DE Lüftungsschläuche 11 vorgesehen. Im konkreten Fall verläuft ein Lüftungsschlauch 11.1 in einem der röhrenartigen Kanäle 9 von einem nicht näher dargestellten Auslass in der Deckenfläche 3 über eine entsprechende Aussparung in den röhrenartigen Kanal 9.2 hinein, wird dort entlang des Kanals 9.2 geführt, bis er in den Bereich der Querverzug-Zone 10 gelangt. Dort wird er um 90° in der horizontalen Ebene zur Seite umgelegt und führt zur Längsseite 5 der Platte 1.
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Ein zweiter Lüftungsschlauch 11.2 verläuft im Bereich der Querverzug-Zone 10 horizontal zwischen den beiden Längsseiten 4, 5 des Deckenelements DE.
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Im Bereich der Querverzug-Zone 10 sind die Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 durch einen die Fertigteil-Platte 1 teilweise ausbildenden Betonvergussblock 12 eingebettet. Der Betonvergussblock 12 unterbricht auch die entsprechenden Kanäle 9.2, 9.3.
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Zu den Längsseiten 4, 5 hin lässt der Betonvergussblock 12 jeweils eine Verkoppelungsaussparung 13, 14 frei, in der die Enden 15 der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 für die spätere Verbindung mit Lüftungsschläuchen benachbarter Deckenelemente offen zugänglich bleiben, wie dies im Folgenden noch näher anhand von 2 erörtert wird.
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Zuvor sollen jedoch weitere Einzelheiten von Komponenten der Deckenplatte sowie deren Herstellungsverfahren anhand der weiteren Figuren näher erläutert werden.
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Die Fertigung geht aus von einem üblichen, in 3 nur rudimentär dargestellten Formtisch 17, der einen Formraum 18 entsprechend der Form der Platten 1 bereitstellt. Der Formraum 18 wird aus einem Formboden 19, quer- und längsseitigen Formwänden 20, 21 und durch den Formraum 18 zwischen den querseitigen Formwänden 21 verlaufenden, herausziehbaren Rohreinsätzen 22 zur Ausbildung der röhrenartigen Kanäle 9 gebildet ist (Verfahrensschritt A). In 3 sind die Rohreinsätze 22 in einem bereits aus dem Formraum 18 herausgezogenen Zwischenschritt gezeigt, was später noch verdeutlicht wird.
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In einem so bereitgestellten Formtisch 17 wird im Bereich des späteren Bodenspiegels 8 die Längs- und Quer-Bewehrung 16 eingelegt.
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Anschließend wird in einem Verfahrensschritt B sehr trockener, mit einem Thixotropie-Mittel versetzter Beton in den Formraum 18 von oben eingefüllt. Die spätere Querverzug-Zone 10 mit dem Betonvergussblock 12 wird dabei freigelassen, indem beispielsweise der Formraum 18 von oben mit einer Abdeckung verschlossen wird. Es ist lediglich sicherzustellen, dass im Bereich der Querzug-Zone 10 genügend Material des Verguss-Betons zur Verfügung steht, um dort den durchgehenden Bodenspiegel 8 der Platte 1 zu binden.
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In einem nächsten Fertigungsschritt C wird die so gebildete Platte in ihrem Zustand durch Einbringen von Vibrationsenergie über den Formtisch 17 und die Rohreinsätze 22 verdichtet. Dabei kann durch Einfluss des Thixotropie-Mittels der Beton so verflüssigt werden, dass der Bodenspiegel 8 zuverlässig durch entsprechendes Einlaufen des Betonmaterials gebildet wird. Danach werden in 1 der Übersichtlichkeit halber weggelassene Vertikalbewehrungsstreifen 23 beispielsweise in Form üblicher Gitterträger in die Fertigteil-Platte 1 so eingesetzt, dass sie in die Ränder 24, 25 sowie den Bodenspiegel 8 eingreifen und die Querverzug-Zone 10 so überbrücken. Diese Vertikalbewehrungsstreifen 23 liegen dabei bezogen auf die Querrichtung der Platte 1 im Bereich zwischen zwei röhrenartigen Kanälen 9. Der Obergurt 26 der Vertikalbewehrungsstreifen 23 ist dabei – wie ebenfalls 3 zeigt – durch Ausklinkungen 27 unterbrochen.
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Die soweit hergestellte Platte 1 wird in diesem Verfahrensschritt C dann zum Ansteifen etwas stehengelassen, wonach die Rohreinsätze 22 aus dem Formraum 18 gezogen werden (Verfahrensschritt D). Dieser Zwischenzustand ist in 3 dargestellt.
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Anschließend werden in einem Fertigungsschritt E die Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 in der in 1 gezeigten Konfiguration eingebaut und insbesondere in der Schlauch-Querverzug-Zone 10 in dieser Fertigteil-Rohplatte 28 positioniert. Zur Fixierung der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 im Bereich ihrer Enden 15 wird ein Aussparungskörper 29 verwendet, der beispielsweise aus Styropor-Material besteht und von unten offene, in der Breite etwa dem Außendurchmesser der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 entsprechende Nuten 30 aufweist (siehe 1 oben). Die Aussparungskörper 29 werden jeweils an die Innenseiten der längsseitigen Formwände 20 des Formtisches 17 fixiert, sodass infolge davon auch die Enden der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 in der dadurch definierten Sollposition gehalten sind. Ferner können – wie zeichnerisch nicht dargestellt ist – die Aussparungskörper 29 mit Oberflächenstrukturen zur Bildung von Hinterschneidungen und/oder Oberflächenrauheiten an den Wänden der Verkoppelungsaussparung 13, 14 verwendet werden.
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Die nicht mit einem Lüftungsschlauch 11.1, 11.2 belegten Kanäle 9.1, 9.3, 9.4 werden zu der Querverzug-Zone 10 hin mit jeweils einem Deckel 32 verschlossen.
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Anschließend wird der zwischen den einander zugewandten Innenseiten der Aussparungskörper 29 verbleibende Raum mit selbstverdichtendem Betonmaterial zur Bildung des Betonvergussblocks 12 ausgegossen. Dabei werden in der Querverzug-Zone 10 die Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 homogen eingebettet. Gleichzeitig werden die von den Aussparungskörpern 29 eingenommenen Volumina ausgespart. Da der selbstverdichtende Beton ohne jegliches Einbringen von Vibrationsenergie dünnflüssig und auf sein Endmaß ohne nennenswerte Schwindung durch einfaches Einfüllen gebracht werden kann, benötigt die Bildung des Betonvergussblocks 12 kein Vibrieren des Formtisches 17, sodass der gesamte Aufbau des Deckenelementes DE nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
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In einem weiteren Fertigungsschritt G schließlich wird das so gebildete Deckenelement aus dem Formraum 18 nach einer dafür genügenden Aushärtung der Fertigteil-Platte 1 entschalt, wobei gleichzeitig die Aussparungskörper 29 herausgenommen werden. Falls notwendig können letztere durch Zerstören ihrer Schaumstruktur entfernt werden, wenn z.B. die oben erwähnten Hinterschneidungen ausgebildet werden. Mit dem Entfernen der Aussparungskörper 29 ist die in 1 gezeigte Konfiguration des Deckenelementes hergestellt, in der die Enden 15 der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 in den Verkoppelungsaussparungen 13, 14 frei zugänglich, gleichzeitig aber ausreichend positionsdefiniert gehalten sind.
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Die so entsprechend industriell vorgefertigten Gebäude-Deckenelemente DE werden dann zur Baustelle verbracht, wo sie beispielsweise wie in 2 dargestellt zur Bildung einer Gebäudedecke aufgelegt werden. Dabei können gemäß einem Bauplan verschiedene Lüftungsschläuche 11 über verschiedene Deckenelemente DE1, DE2, DE3, DE4 hinweg in Querrichtung in der Deckenebene verzogen und beispielsweise zu einer gemeinsamen Vertikalverteilung V im Deckenelement DE4 geführt werden.
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Die Enden 15 der entsprechenden Lüftungsschläuche 11 liegen in diesem dargestellten Verlegezustand koaxial Kopf an Kopf gegenüber, wie dies in 6 gezeigt ist. Zur Verbindung jeweils gegenüberliegender Enden 15 zweier Lüftungsschläuche 11.1, 11.1’; 11.2, 11.2’ dient jeweils ein kurzes Verbindungsrohrstück 33, das vor dem Auflegen der Deckenelemente DE auf die Enden 15 der Lüftungsschläuche 11.1, 11.2 eines der benachbarten Deckenelemente DE aufgeschoben wurde. Vorher wurden alle Lüftungsschlauch-Enden 15 mit einem O-Ring 34 belegt, der in einer der außen liegenden Wellen der als doppelwandige Wellrohre ausgebildeten Lüftungsschläuche 11 sauber fixiert sitzt. Der Außendurchmesser der O-Ringe 34 steht dabei über die Wellenstrukur radial hinaus und ist so an den Innendurchmesser der Verbindungsrohrstücke 33 angepasst, dass diese einerseits dicht auf den O-Ringen sitzen, andererseits allerdings noch vernünftig verschiebbar gehalten sind. Nach dem Setzen der Deckenelemente werden dann – wie in 7 und 8 gezeigt ist – die Verbindungsrohrstücke 33 teleskopartig von den Lüftungsschläuchen 11.1, 11.2 etwas abgezogen und auf die gegenüberliegenden Lüftungsschläuche 11.1’, 11.2’ aufgeschoben. Die Verbindungsrohrstücke 33 können dabei transparent ausgestaltet sein, sodass der korrekte Sitz der O-Ringe 34 gut kontrollierbar ist.
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Nach dem so vorgenommenen Verbinden der Lüftungsschläuche 11.1, 11.1’; 11.2, 11.2’ werden dann die Verkoppelungsaussparungen 13, 14 zusammen mit den Fugenbereichen zwischen zwei Deckenelementen DE – gegebenenfalls unter Einlage einer Fugenbewehrung 35 – mit einer Vergussmasse 36 vergossen, sodass eine durchgehende, sofort begehbare Decke entstanden ist. Durch die oben erwähnten Hinterschneidungen und/oder Oberflächenrauheiten an den Wänden der Verkoppelungsaussparungen 13, 14 wird die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Deckenelementen DE1–DE4 und der Vergussmasse 36 unterstützt.
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Die Konfektionierung der deckenseitigen Auslässe 37, wie sie in 2 angedeutet sind, ist Stand der Technik und bedarf keiner näheren Erörterung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4424526 A1 [0004]
- DE 102006053723 A1 [0005]
- DE 102010002198 A1 [0007]