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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugstelleinrichtung, insbesondere Kraftfahrzeugtürstelleinrichtung, vorzugsweise Kraftfahrzeugtürschlossstelleinrichtung, mit wenigstens zwei paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteilen, wobei die Schließ-/Sicherungssteile mit jeweils mechanisch in Kontakt bringbaren randseitigen Funktionsflächen ausgerüstet sind, und wobei die Schließ-/Sicherungsteile aus einem flächigen Basismaterial mit durch den Produktionsvorgang bedingten Bearbeitungsspuren an ihren Kantenrändern hergestellt sind.
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Eine Kraftfahrzeugstelleinrichtung mit den wenigstens zwei paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteilen meint allgemein eine Vorrichtung, die beispielsweise bei Kraftfahrzeugtürschlössern, Heckklappen, Zuziehhilfen, Schließmechaniken für Schiebetüren, Sitzstellvorrichtungen, Kofferraumabdeckungen, Schiebedächern etc. zum Einsatz kommt. Tatsächlich zeichnen sich diese bekannten Kraftfahrzeugstelleinrichtungen allgemein dadurch aus, dass die an dieser Stelle realisierten wenigstens zwei paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteile zur Kraftübertragung und/oder Sicherung dienen. Dazu werden die Schließ-/Sicherungsteile regelmäßig um eine jeweilige Achse verschwenkt oder auch linear bzw. entlang einer Kurve verschoben. Außerdem greifen die fraglichen Schließ-/Sicherungsteile ineinander, indem sie mit ihren jeweiligen randseitigen Funktionsflächen mechanisch in Kontakt gebracht werden.
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Hierdurch lassen sich die fraglichen Schließ-/Sicherungsteile beispielsweise gegeneinander festlegen und dienen zur Sicherung einer Seitentür des Kraftfahrzeugtürschlosses, eines Schiebedaches etc.. Außerdem können die Schließ-/Sicherungsteile auf diese Weise einen Schließvorgang unterstützen bzw. diesen als solchen definieren. Das setzt in sämtlichen Fällen eine definierte relative Ausrichtung zueinander bzw. Anlage aneinander voraus.
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Da die bekannten Schließ-/Sicherungsteile aus Kostengründen üblicherweise durch Stanzen aus Flachmaterial, insbesondere Blechen oder Bändern als Basismaterial hergestellt werden, können bei solchen Stanzprozessen an den Schneidkanten und folglich den Kantenrändern der Schließ-/Sicherungsteile Oberflächenstrukturen entstehen. Bei diesen Oberflächenstrukturen handelt es sich meistens um Schneidriefen oder allgemein Riefen bis hin zu Risskanten. Treffen nun solche Kantenränder mit Bearbeitungsspuren als randseitige Funktionsflächen aufeinander bzw. gleiten aneinander entlang, so stellen sich wechselnde Reibungsverhältnisse ein, die auf eine gewisse Kufenwirkung zwischen den einzelnen Oberflächenstrukturen respektive Riefen zurückzuführen sind.
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Als Folge hiervon besteht bei den bekannten Schließ-/Sicherungsteilen mit den durch den Produktionsvorgang bedingten Bearbeitungsspuren an ihren Kantenrändern und den Funktionsflächen als Bestandteile dieser Kantenränder das Problem, dass indifferente Funktionszustände beobachtet werden. Denn die gegebenenfalls wechselnden Reibungsverhältnisse beim Aneinandergleiten der Schließ-/Sicherungsteile beim Wechsel zwischen beispielsweise Freigabe und Sperren können dazu führen, dass letztendlich der Funktionszustand "Sperren" oder auch "Freigabe" nicht sicher eingenommen wird bzw. nicht zu einer definierten Position der Schließ-/Sicherungsteile zueinander korrespondiert.
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Im gattungsbildenden Stand der Technik nach der
DE 10 2007 060 626 A1 wird aus diesem Grund vorgeschlagen, dass die durch den Stanz- oder Schneidprozess erzeugten Oberflächenstrukturen des einen Kraftübertragungselementes zu der Oberflächenstruktur des anderen Kraftübertragungselementes in der Einbaulage winklig zueinander verlaufen. Das heißt, es wird mit speziell zueinander ausgerichteten Oberflächenstrukturen der Kraftübertragungselemente bzw. Schließ-/Sicherungsteile gearbeitet. Das setzt einerseits eine Analyse der Oberflächenstrukturen und andererseits spezielle Einbaumaßnahmen voraus. Beides ist mit nicht unerheblichem Aufwand und damit Kosten verbunden. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Kraftfahrzeugstelleinrichtung so weiterzuentwickeln, dass die Herstellung und Montage vereinfacht sind und spezielle Maßnahmen zur Ausrichtung entfallen können.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Kraftfahrzeugstelleinrichtung im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schließ-/Sicherungsteil mit einer Abwicklung derart ausgerüstet ist, dass deren unbearbeitete Abwinklungs-Oberfläche, das heißt die Oberfläche der Abwinklung, zumindest teilweise die Funktionsfläche des betreffenden einen Schließ-/Sicherungsteils definiert.
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Im Rahmen der Erfindung wird also mit einer speziellen Funktionsfläche an dem wenigstens einen Schließ-/Sicherungsteil gearbeitet. Denn diese Funktionsfläche wird – im Gegensatz zum Stand der Technik – nicht an dem betreffenden Kantenrand mit den Bearbeitungsspuren definiert. Vielmehr fungiert eine Abwinklungs-Oberfläche einer Abwinklung an dem betreffenden Schließ-/Sicherungsteil als Funktionsfläche. Da die Abwinklungs-Oberfläche einen Bestandteil der Oberfläche des flächigen Basismaterials darstellt, verfügt die fragliche Abwinklungs-Oberfläche nicht oder praktisch nicht über Bearbeitungsspuren, die bei dem vorgeschalteten Produktionsvorgang entstehen.
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Bei diesem vorgeschalteten Produktionsvorgang handelt es sich typischerweise um einen Stanzvorgang oder Schneidvorgang, mit dessen Hilfe das jeweilige Schließ-/Sicherungsteil aus dem Basismaterial herausgeschnitten wird. Bei dem Basismaterial mag es sich um ein Blech, ein Band oder dergleichen typischerweise aus Metall handeln. Die solchermaßen aus dem Basismaterial herausgeschnittene Kontur des betreffenden Schließ-/Sicherungsteils wird dann erfindungsgemäß noch mit der Abwinklung ausgerüstet. Dazu wird das fragliche Schließ-/Sicherungsteil meistens an einem Ende unter Definition der Abwinklung abgebogen. Meistens handelt es sich bei dem Ende mit der Abwinklung um ein freies Ende des betreffenden Schließ-/Sicherungsteils. Am anderen Ende wird das Schließ-/Sicherungsteil nämlich typischerweise geführt, festgelegt oder mit einer Schwenkachse ausgerüstet.
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Die Abwinklung kann grundsätzlich einen beliebigen Winkel mit einem Basisteil des Schließ-/Sicherungsteils einnehmen. Meistens ist die Abwinklung im Querschnitt L-förmig ausgebildet. Außerdem hat es sich bewährt, wenn die Abwinklung endseitig des Schließ-/Sicherungsteils vorgesehen ist, und zwar an dem bereits angesprochenen freien Ende. Demgegenüber ist das andere Ende des Schließ-/Sicherungsteils typischerweise mit einer Drehachse ausgerüstet. In diesem Fall handelt es sich bei dem Schließ-/Sicherungsteils um einen Schwenkhebel. Meistens sind beide Hebel bzw. beide Schließ-/Sicherungsteile als jeweils Schwenkhebel ausgebildet.
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Außerdem hat es sich bewährt, wenn die Abwinklung eine an die Materialstärke des anderen Schließ-/Sicherungsteils angepasste Länge aufweist. Dadurch trägt die Länge der Abwinklung der Materialstärke des anderen Schließ-/Sicherungsteils Rechnung. Auf diese Weise sind die beiden Funktionsflächen der Schließ-/Sicherungsteile von ihrer jeweiligen Breite her aneinander angepasst. Dadurch können die Funktionsflächen der Schließ-/Sicherungsteile praktisch vollflächig miteinander wechselwirken und die Schließ-/Sicherungsteile zumindest die zuvor bereits angesprochenen Funktionsstellungen "Freigabe" einerseits und "Sperren" bzw. "Sichern" andererseits definiert einnehmen.
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Die unbearbeitete Abwinklungs-Oberfläche des betreffenden Schließ-/Sicherungsteils ist fußseitig mit dem Kantenrand mit den Bearbeitungsspuren ausgerüstet, die im Allgemeinen auf den vorgeschalteten Stanzprozess zurückzuführen sind. Das heißt, die Bearbeitungsspuren bzw. Riefen weisen auf diese Weise im Allgemeinen in Richtung auf ein Gehäuse, in welchem die beiden Schließ-/Sicherungsteile gelagert sind. Dadurch beschreibt der Kantenrand mit den Bearbeitungsspuren an der Abwinklung beim Schwenken des fraglichen Schließ-/Sicherungsteils einen Bogen oder Kreisbogen.
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Jedenfalls kann der fragliche Kantenrand mit den Bearbeitungsspuren an der Abwinklung nicht mit der Funktionsfläche am Kantenrand mit den Bearbeitungsspuren des anderen Schließ-/Sicherungsteiles in mechanische Wechselwirkung treten. Dadurch wird eine scharfe Kante des mit der Abwinklung ausgerüsteten Schließ-/Sicherungsteils praktisch ohne Bearbeitungsspuren zur Verfügung gestellt, ohne dass an dieser Stelle aufwendige Nachbearbeitungsmaßnahmen der Kantenränder, gegebenenfalls ein Feinstanzen etc. erforderlich wären. Das verringert den Aufwand und die Kosten.
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Tatsächlich ist die gestanzte Kante des mit der Abwinklung ausgerüsteten Schließ-/Sicherungsteils im Hinblick auf die miteinander wechselwirkenden Funktionsflächen abgewandt ausgerichtet und beschreibt letztlich die bogenförmige Bewegung des betreffenden Schwenkhebels. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Allgemeinen verfügt jeder der beiden Hebel der paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteile über wenigstens eine Funktionsfläche. Es kann aber auch so vorgegangen werden, dass wenigstens einer der beiden Hebel mit mehreren Funktionsflächen ausgerüstet ist. In diesem Fall kann der mit den mehreren Funktionsflächen ausgerüstete Hebel bzw. das betreffende Schließ-/Sicherungsteil beispielsweise unterschiedliche Funktionszustände einnehmen. Handelt es sich bei den beiden Hebeln um beispielsweise Gesperreteile im Innern eines Kraftfahrzeugtürschlosses, beispielsweise eine Drehfalle und Sperrklinke, so verfügt üblicherweise die Drehfalle als das eine Schließ-/ Sicherungsteil über die mehreren Funktionsflächen. Die Sperrklinke als das andere Schließ- und Sicherungsteil, welches typischerweise mit der Abwinklung ausgerüstet ist, kann nun mit ihrer Abwinklungs-Oberfläche als Funktionsfläche mit den mehreren Funktionsflächen der Drehfalle wechselwirken.
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Auf diese Weise trägt die Erfindung dem Umstand Rechnung, dass ein zugehöriges Gesperre bzw. die genannten Gesperreteile regelmäßig Funktionsstellungen wie beispielsweise "Vorrast" oder "Hauptrast" und "geöffnet" einnehmen können. Im erstgenannten Fall wechselwirkt die Abwinklungs-Oberfläche der Sperrklinke mit der entsprechenden Vorrast-Funktionsfläche an der Drehfalle, wohingegen die an zweiter Stelle genannte Funktionsstellung dazu korrespondiert, dass die Abwinklungs-Oberfläche an der Sperrklinke mit der Hauptrast-Funktionsfläche der Drehfalle wechselwirkt.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Herstellen einer Kraftfahrzeugstelleinrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus. Dabei werden die einzelnen Schließ-/Sicherungsteile aus dem flächigen Basismaterial hergestellt. Bei dem korrespondierenden Produktionsvorgang stellen sich durch die Herstellung bedingte Bearbeitungsspuren an den Kantenrändern der fraglichen Schließ-/Sicherungsteile ein. Nachdem die Konturen der betreffenden Schließ-/ Sicherungsteile aus dem Basismaterial herausgeschnitten worden sind, wird zumindest eines der beiden Schließ-/Sicherungsteile erfindungsgemäß mit der Abwinklung derart ausgerüstet, dass die unbearbeitete Abwinklungs-Oberfläche zumindest teilweise die Funktionsfläche des betreffenden einen Schließ-/Sicherungsteiles definiert. Um die Abwinklung als solche zu erzeugen, wird regelmäßig ein Ende des betreffenden einen Schließ-/Sicherungsteils unter Definition der Abwinklung abgebogen. Hier arbeitet die Erfindung meistens mit einer L-förmigen Abbiegung bzw. einem entsprechenden Biegestempel, der in Verbindung mit einer Matrize ein Ende bzw. das freie Ende des betreffenden Schließ-/Sicherungsteiles wie beschrieben durch Abbiegen bearbeitet.
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Im Ergebnis wird eine Kraftfahrzeugstelleinrichtung zur Verfügung gestellt, die zunächst einmal über eine besondere Funktionssicherheit verfügt. Denn die miteinander mechanisch wechselwirkenden Funktionsflächen nehmen die erforderlichen Funktionszustände wie beispielsweise "Freigabe" oder "Sperren/ Sichern" definiert ein. Irgendwelche indifferenten Funktionszustände werden nicht beobachtet. Hinzu kommt, dass sich die fraglichen Schließ-/Sicherungsteile besonders einfach, schnell und dementsprechend kostengünstig aus dem Basismaterial herstellen lassen. Als zusätzlicher Bearbeitungsschritt ist neben dem eigentlichen Schneid- bzw. Stanzvorgang der grundsätzlichen Kontur aus dem Basismaterial lediglich noch ein Biegevorgang erforderlich. Dieser lässt sich an den eigentlichen Stanzvorgang problemlos und unmittelbar anschließen, gegebenenfalls sogar mit dem Stanzvorgang in einem kombinierten Stanz-/Biegevorgang zusammenfassen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 die erfindungsgemäße Kraftfahrzeugstelleinrichtung exemplarisch anhand einer Kraftfahrzeugtürschlossstelleinrichtung und
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2 eine Seitenansicht auf ein Schließ-/Sicherungsteil nach 1.
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In der 1 ist eine Kraftfahrzeugstelleinrichtung wiedergegeben, konkret eine Kraftfahrzeugtürschlossstelleinrichtung. Die Kraftfahrzeugtürschlossstelleinrichtung sorgt dafür, dass das zugehörige Kraftfahrzeugtürschloss zumindest die Funktionsstellungen "Freigabe" bzw. "geöffnet" sowie "Sperren/Sichern" einnimmt und auch einnehmen kann. In der Funktionsstellung "Freigabe" gibt das Kraftfahrzeugtürschloss einen Schließbolzen 1 frei.
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Da der Schließbolzen 1 im Ausführungsbeispiel an einen Türpfosten einer Kraftfahrzeugkarosserie oder allgemein die Kraftfahrzeugkarosserie angeschlossen ist, wohingegen sich das Kraftfahrzeugtürschloss im Innern oder an einer zugehörigen Kraftfahrzeugtür befindet, korrespondiert die Funktionsstellung "Freigabe" dazu, dass die Kraftfahrzeugtür gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie geöffnet werden kann. Demgegenüber ist die Kraftfahrzeugtür in der Funktionsstellung "Sperren/Sichern" der Kraftfahrzeugtürschlossstelleinrichtung gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie geschlossen. Die beiden vorgenannten Funktionsstellungen werden mit Hilfe von wenigstens zwei paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteilen 2, 3 im Innern des Kraftfahrzeugtürschlosses realisiert. Bei den Schließ-/Sicherungsteilen 2, 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend um Gesperreteile des Kraftfahrzeugtürschlosses, nämlich eine Drehfalle 2 und eine Sperrklinke 3.
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Die beiden Schließ-/Sicherungsteile 2, 3 sind mit jeweils mechanisch in Kontakt bringbaren randseitigen Funktionsflächen 4; 5, 6 ausgerüstet. Tatsächlich verfügt das eine Schließ-/Sicherungsteil bzw. die Sperrklinke 3 über die Funktionsfläche 4, wohingegen das andere Schließ-/Sicherungsteil respektive die Drehfalle 2 mit zwei randseitigen Funktionsflächen 5, 6 ausgerüstet ist.
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Bei den beiden Schließ-/Sicherungsteilen 2, 3 handelt es sich jeweils um Hebel bzw. Schwenkhebel 2, 3. Tatsächlich ist die Drehfalle 2 um eine Achse 7 dreh- oder schwenkbar in einem Schlosskasten 9 gelagert, wohingegen die Sperrklinke 3 eine eigene Drehachse 8 für die Lagerung im Schlosskasten 9 aufweist. Beide Drehachsen 7, 8 werden im Ausführungsbeispiel durch jeweils im Schlosskasten 9 verankerte Bolzen definiert, die zur jeweils drehbaren Lagerung der Schließ-/Sicherungsteile respektive der Drehfalle 2 einerseits und der Sperrklinke 3 andererseits dienen.
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Die beiden Schließ-/Sicherungsteile 2, 3 sind jeweils aus einem flächigen Basismaterial hergestellt. Bei dem flächigen Basismaterial kann es sich um ein Blech oder auch ein Band aus insbesondere Metall handeln. Für die Herstellung wird zumeist auf einen Stanzprozess zurückgegriffen, mit dessen Hilfe das fragliche Schließ-/Sicherungsteil 2, 3 unter Berücksichtigung seiner Gesamtkontur aus dem Basismaterial ausgeschnitten wird. Durch den beschriebenen Produktionsvorgang bei der Herstellung des jeweiligen Schließ-/Sicherungsteils 2, 3 aus dem flächigen Basismaterial werden Bearbeitungsspuren 10 an den jeweiligen Kantenrändern 2a der Drehfalle 2 und 3a der Sperrklinke 3 beobachtet. Diese Bearbeitungsspuren 10 sind jeweils in der 2 an den zugehörigen Kantenrändern 2a, 3a schematisch und überhöht dargestellt.
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Erfindungsgemäß ist nun wenigstens ein Schließ-/Sicherungsteil 3 der beiden paarweise gegeneinander bewegbaren Schließ-/Sicherungsteile 2, 3 mit einer Abwinklung 11 ausgerüstet. Bei dem betreffenden und mit der Abwinklung 11 ausgestatteten Schließ-/Sicherungsteil 3 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um die Sperrklinke 3. Das ist selbstverständlich nicht einschränkend zu verstehen.
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Die Abwinklung 11 ist derart ausgelegt, dass deren unbearbeitete Abwinklungs-Oberfläche 12 zumindest teilweise die zugehörige Funktionsfläche 4 des betreffenden einen Schließ-/Sicherungsteils 3 definiert. Im Ausführungsbeispiel fallen die Abwinklungs-Oberfläche 12 einerseits und die fragliche Funktionsfläche 4 des betreffenden Schließ-/Sicherungsteils 3 zusammen.
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Auf diese Weise wechselwirkt die unbearbeitete Abwinklungs-Oberfläche 12 der Abwinklung 11 an dem Schließ-/Sicherungsteil 3 mit der Funktionsfläche 5 bzw. 6 des anderen Schließ-/Sicherungsteils 2. Da die Abwinklungs-Oberfläche 12 der Abwinklung 11 unbearbeitet oder größtenteils unbearbeitet ausgelegt ist, trifft bei der beschriebenen Wechselwirkung im Beispielfall eine glatte oder weitgehend glatte Metalloberfläche an der Funktionsfläche 4 auf die Bearbeitungsspuren 10 an der Funktionsfläche 5, 6, so dass aufgrund der gebildeten scharfen Kante die zuvor beschriebenen Funktionsstellungen "Freigabe" einerseits bzw. "Sperren/Sichern" andererseits zwischen den beiden Schließ-/Sicherungsteilen 2, 3 eindeutig und definiert eingenommen werden. Indifferente Funktionszustände oder wechselnde Reibungsverhältnisse treten folglich bei der Wechselwirkung zwischen den erfindungsgemäß ausgebildeten Funktionsflächen 4; 5, 6 nicht auf.
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Anhand der schematischen Schnittdarstellung in der 2 erkennt man, dass die Abwinklung 11 im Querschnitt L-förmig ausgebildet ist. Das heißt, die Abwinklung 11 und ein Basisteil 13 der Sperrklinke 3 schließen im Wesentlichen einen rechten Winkel ein. Außerdem ist die Abwinklung 11 endseitig des betreffenden Schließ-/Sicherungsteils 3 vorgesehen, nämlich am freien Ende des Schließ-/Sicherungsteils 3, der Drehachse 8 gegenüberliegend.
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Die Abwinklung 11 verfügt darüber hinaus über eine Länge L, die an die Materialstärke des anderen Schließ-/Sicherungsteils 3 angepasst ist. Ferner erkennt man, dass die unbearbeitete Abwinklungsoberfläche 12 an der Sperrklinke 3 fußseitig den Kantenrand 3a mit den Bearbeitungsspuren 10 aufweist. Das heißt, die Bearbeitungsspuren 10 weisen in Richtung auf den Schlosskasten 9 zur Lagerung der Schließ-/Sicherungsteile 2, 3 und kommen erfindungsgemäß nicht mit den Bearbeitungsspuren 10 an dem korrespondieren Schließ-/Sicherungsteil 2 respektive der Drehfalle 2 in Berührung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007060626 A1 [0006]