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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abrollvorrichtung für ein Klebeband. Genauer bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Abrollen des Klebebandes und zum anschließenden oder gleichzeitigen Auftragen, beispielsweise an Wänden (beispielsweise um anschließend Leisten anzubringen). Aus dem Stand der Technik sind derartige Vorrichtungen bekannt. Üblicherweise ist dabei eine derartige Klebebandrolle fest in einem Gehäuse untergebracht und kann über einen oder mehrere Umlenkstege zu einer Öffnung des Gehäuses geführt werden. Diese Vorrichtungen sind jedoch relativ aufwendig und daher kostenintensiv.
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Aus der
EP 1 265 802 B1 ist ebenfalls eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Auftragen und Abrollen von Klebeband bekannt. Diese weist einen scheibenförmigen Abrollkörper auf, an dem eine Rollenaufnahme angebracht ist, die wiederum die Klebebandrolle aufnimmt. Der Nachteil der in der
EP 1 265 802 B1 beschriebenen Vorrichtung besteht darin, dass sich während des Einsatzes der Durchmesser des Klebebandes ändert bzw. durch das bereits abgenommene Klebeband geringer wird. In diesem Falle wird das Abrollen und gleichzeitige Andrücken des Klebebandes mit schwindendem Durchmesser der Klebebandrolle schwieriger und es muss in jedem Fall eine Andrückrolle oder dergleichen zu Hilfe genommen werden, um das Klebeband noch zufriedenstellend an der Wand anzubringen.
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Der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abrollen von Klebebandrollen zur Verfügung zu stellen, welche in der Handhabung einfacher ist und insbesondere auch das Problem eines schwindenden Klebebandrollendurchmessers bewältigen. Daneben soll die Vorrichtung auch kostengünstig in der Herstellung sein.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abrollen von Klebeband weist einen scheibenförmigen Träger auf, sowie eine stangenförmige Rollenaufnahme, welche durch eine Öffnung der Klebebandrollen derart führbar ist, dass die Klebebandrolle gegenüber (oder ggfs. auch mit) der Rollenaufnahme um eine vorgegebene Drehachse drehbar ist, so dass sich die Klebebandrolle während der Abnahme von Klebeband dreht. Weiterhin stützt der scheibenförmige Träger die Klebebandrolle wenigstens abschnittsweise und bevorzugt nur abschnittsweise und die Klebebandrolle ist auch gegenüber dem Träger drehbar.
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Erfindungsgemäß weist der Träger einen von einem kreisförmigen Profil abweichenden Querschnitt derart auf, dass ein Abstand von der Drehachse der Klebebandrolle zu einem Rand des scheibenförmigen Trägers in einer bezüglich der Drehachse definierten Umfangsrichtung variiert.
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Es wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, im Gegensatz zu der aus der
EP 1 265 802 B1 bekannten Vorrichtung einen Träger vorzusehen, der eben nicht wie dort kreisrund ausgeführt ist, sondern einen vom Mittelpunkt abweichenden bzw. variierenden Radius bzw. Abstand aufweist. Durch diese Vorgehensweise ist es möglich, während der Abnahme von Klebeband auch den Träger immer wieder zu drehen, um so den Träger und damit auch die sich mit dem Träger mit bewegende Rollenaufnahme, und damit auch die Klebebandrolle, wieder näher an die Wand zu führen, so dass das Klebeband unter einem günstigeren Winkel abgezogen werden kann.
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Der besagte Rand des Trägers kann dabei während der Montage des Klebebands an die Wand, an der das Klebeband angebracht werden soll, herangeführt werden. Auf diese Weise kann durch eine Drehung dieses Trägers der Abstand zwischen der Drehachse der Klebebandrolle und der Wand geändert werden und so durch den Benutzer das Klebeband in Abhängigkeit von dem gerade aktuellen Rollendurchmesser näher an die Wand herangeführt werden. Vorteilhaft handelt es sich bei dem Klebeband um ein doppelseitiges Klebeband.
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Bevorzugt dreht sich die Klebebandrolle bei der Abnahme von Klebeband gegenüber der Rollenaufnahme. Es wäre jedoch auch denkbar, dass sich die stangenförmige Rollenaufnehme selbst bei Abnahme des Klebebands mit dreht. Bevorzugt weist die stangenförmige bzw. zylinderförmige Rollenaufnahme einen kreisförmigen Querschnitt auf.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Abstand von der Drehachse der Klebebandrolle zu einem Rand des scheibenförmigen Trägers wenigstens abschnittsweise (d.h. in Umfangsrichtung) kleiner als ein Radius einer Klebebandrolle. Dies bedeutet, dass die Klebebandrolle nicht voll umfänglich bzw. vollflächig oder satt auf dem Träger aufliegt, sondern zumindest in einem vollbestückten Zustand bzw. in einem neuen Zustand zumindest abschnittsweise nicht von dem Träger abgestützt wird. Im Falle der oben erwähnten
EP 1 265 802 B1 wurde es als besonders bedeutsam angesehen, dass dort die Klebebandrolle vollflächig auf dem Träger aufliegt. Die Anmelderin hat jedoch herausgefunden, dass es in Kauf genommen werden kann, dass die Klebebandrolle nicht vollflächig aufliegt, sondern zumindest in Umfangsrichtung teilweise ungestützt ist. Im Rahmen der Erfindung bringt dies jedoch den Vorteil mit sich, dass, wie oben erwähnt, der schwindende Radius der Klebebandrolle bei dem Anbringen des Klebebands berücksichtigt werden kann und die Klebebandrolle sukzessive näher an die Wand herangeführt werden kann.
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Es wäre auch denkbar, dass auf dem Träger wiederum ein Stützring angeordnet ist, der einen entsprechenden Träger der Klebebandrolle abstützt. In diesem Falle würde der Bereich des Klebematerials nicht auf dem Träger aufliegen, sondern gewissermaßen über diesem Träger schweben.
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Damit wird bevorzugt die Klebebandrolle in einen Neuzustand nur abschnittsweise von dem Träger gestützt und liegt, wie erwähnt, nicht satt auf.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ändert sich der Abstand von der Drehachse der Klebebandrolle zu dem Rand des Trägers in der Umfangsrichtung kontinuierlich. Dies bedeutet, dass beim Abnehmen des Klebebandes der Benutzer den Träger kontinuierlich nachdrehen kann, um die Klebebandrolle wieder in der gewünschten Weise an die zu beklebende Wand heranzuführen. Damit wird vorteilhaft der besagte Abstand in dieser Umfangsrichtung kontinuierlich kleiner oder größer.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ändert sich der Abstand zwischen einem minimalen Abstand und einem maximalen Abstand, wobei der minimale Abstand größer oder gleich einem Radius einer entleerten Klebebandrolle und der maximale Abstand größer oder gleich einem Radius einer Klebebandrolle in einem Neuzustand ist. Auf diese Weise liegt bevorzugt eine Differenz zwischen dem maximalen Abstand und dem minimalen Abstand in dem Bereich der radialen Dicke der Klebebandrolle bzw. des eigentlichen Klebebandmaterials. Auf diese Weise kann vom Neuzustand der Rolle bis zum völlig entleerten Zustand der Rolle jeweils der geeignete Abstand zu der zu beklebenden Wand gewahrt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen der Klebebandrolle und dem Träger ein Gleitkörper vorgesehen. Bereits im Falle der
EP 1 265 802 wurde das Problem erkannt, dass die Klebebandrolle einigermaßen gut gegenüber dem Träger abrollen bzw. drehbar sein muss. Aus diesem Grunde wurde vorgeschlagen, dass auf der Anlagefläche des scheibenförmigen Abrollkörpers ein Gleit- und Trennmittel vorgesehen ist. Auf diese Weise wird zwar eine verbesserte Drehbarkeit der Klebebandrolle erreicht, diese Lösung ist jedoch relativ teuer, da der scheibenförmige Körper speziell mit einem Mittel beschichtet sein muss.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Träger und der Klebebandrolle ein weiteres Material ist, welches für die Gleitfähigkeit sorgt. Vorteilhaft handelt es sich dabei um ein folienartiges Material bzw. um eine Papierlage.
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Dieses folienartige Material wird dabei zwischen der Klebebandrolle und dem Träger angeordnet, so dass gleichwohl die Gleiteigenschaften verbessert werden können. Vorteilhaft ist wenigstens eine Oberfläche dieses folienartigen Materials beschichtet, insbesondere mit einer Schicht, welche die Gleiteigenschaften verbessert. Bevorzugt sind beide Oberflächen des Gleitkörpers entsprechend beschichtet.
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Durch diese bevorzugte Ausführungsform ist es möglich, die gesamte Vorrichtung relativ einfach und kostengünstig herzustellen und diese im Gegensatz zu der Vorrichtung aus dem Stand der Technik auch als Einweg-Produkt auszuführen. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Träger und/oder die Rollenaufnahme aus Papier oder Pappe hergestellt. Auch auf diese Weise kann eine kostengünstige Herstellung erleichtert werden und die Vorrichtung kann beispielsweise mit einer Klebebandrolle als sogenannte Dreingabe mitgegeben werden. Vorteilhaft sind sowohl der Träger als auch die Rollenaufnahme aus Papier oder Pappe hergestellt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Rollenaufnahme als Hohlkörper ausgebildet, was wiederum die Herstellungskosten senkt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist der Träger eine Ausnehmung auf, in welche die Klebebandrolle einsetzbar ist. So kann beispielsweise ein insbesondere kreisförmiges Loch vorgesehen sein, in welches die Rollenaufnahme eingesetzt werden kann. Die Anmelderin hat herausgefunden, dass ein derartiges Loch bereits ausreichend sein kann, um die Rollenaufnahme ausreichend gegenüber dem Träger abzustützen. Vorteilhaft ist die Klebebandrolle bzw. die Rollenaufnahme lose in den Träger einsetzbar. Es wäre jedoch auch denkbar, dass die Rollenaufnahme einen sich beispielsweise kegelstumpfförmig verjüngenden Querschnitt aufweist und so beim Einsetzen der Rollenaufnahme ein verbesserter Halt mit dem Träger erreicht wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Höhe der Rollenaufnahme in Richtung der Drehachse größer als eine Höhe der Klebebandrolle in Richtung der Drehachse. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass während des Auftragens des Klebebandes die Vorrichtung an der Rollenaufnahme gegriffen und verschoben werden kann. Bei Vorrichtungen aus dem Stand der Technik und insbesondere der oben genannten
EP 1 265 802 B1 ist eine derartige Vorgehensweise nicht vorgesehen, da die Rollenaufnahme hierfür zu kurz ist. Im Falle der vorliegenden Erfindung greift der Benutzer die Rollenaufnahme und bewegt damit auch die Klebebandrolle sowie den unterhalb der Klebebandrolle liegenden Träger. Bei Bedarf kann er bevorzugt zusätzlich den Träger noch gegenüber der Rollenaufnahme drehen.
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Beispielsweise kann der Benutzer die Rollenaufnahme oberhalb der Klebebandrolle greifen und mit der anderen Hand kann er den Träger der Rollenaufnahme drehen. Vorteilhaft ist der Träger ein gefaltetes Element, beispielsweise ein gefaltetes Pappestück. Diejenige gefaltete Seite, welche in der Benutzung nach oben weist, weist wenigstens die Ausnehmung bzw. Öffnung zum Einführen der Rollenaufnahme auf.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Träger in unterschiedlichen Stärken geliefert werden. Durch die Kombination oder das Nutzen der unterschiedlichen Stärken kann der Abstand zwischen Boden und Unterkante des Klebebandes variiert werden. Beispielsweise kann der Nutzer durch Beilegen eines zweiten Trägers in einem bestimmten Teilstück einen doppelt so hohen Abstand zwischen Boden und Klebeband erzeugen, und in einem anderen Teilstück nur einen halb so hohen, verglichen mit dem zuvor gewählten Standard. So können auch Sätze aus mehreren Trägern und insbesondere mehreren Trägern unterschiedlicher Stärke bzw. Dicke beigefügt sein.
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Zudem ist bei einem ebenen Boden hierbei gewährleistet, dass das Klebeband immer Parallel zum vorhandenen Boden geführt wird.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen:
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Darin zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einem Anwendungsbeispiel;
- 2 eine Darstellung eines Trägers für die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Darstellung; und
- 3 eine weitere Darstellung eines Trägers.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Auftragen von Klebeband 10a, beispielsweise an einem Wandelement 20. Diese Vorrichtung 1 weist dabei den oben beschriebenen Träger 2 auf, auf dem wiederum die Klebebandrolle 10 aufliegt und relativ drehbar ist. Das Bezugszeichen D kennzeichnet die Drehachse, um welche die Klebebandrolle 10 gedreht wird. In diesem Falle kann das Klebeband 10a in einem unteren Bereich der Wand 20 angeklebt werden, um beispielsweise danach eine Leiste anzukleben. Zwischen dem Träger 2 und der Klebebandrolle 10 kann dabei noch ein folienartiger Gleitkörper angeordnet sein (nicht gezeigt), der die Drehung der Klebebandrolle erleichtert.
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Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet eine Rollenaufnahme, welche zur Aufnahme der Klebebandrolle 10 dient. Die Drehachse D ist auch eine Symmetrieachse mit dieser Rollenaufnahme. Man erkennt, dass die Höhe der Rollenaufnahme 4 höher ist als die Höhe der Klebebandrolle. Auf diese Weise kann die Rollenaufnahme 4 auch noch von dem Benutzer in dem oberhalb der Klebebandrolle 10 liegenden Bereich 4a gegriffen werden.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Träger 2, auf dem die Klebebandrolle sich abstützt. Die gestrichelten Kreislinien K1 und K2 veranschaulichen dabei den Zustand einer halb vollen Rolle bzw. deren Radius und den Zustand einer vollständig abgewickelten Rolle. Das Bezugszeichen D kennzeichnet wiederum die Drehachse, um welche die Klebebandrolle sich dreht.
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Man erkennt, dass der Abstand zwischen der Drehachse D und dem Rand 22 der Klebebandrolle sich in Umfangsrichtung ändert. Dadurch ergibt sich jedoch auch, dass die Klebebandrolle jedenfalls nicht vollflächig von dem Träger 2 gestützt wird. Das Bezugszeichen R2 kennzeichnet einen maximalen Radius bzw. Abstand des Randes 22 von der Drehachse, der insbesondere dann Anwendung findet, wenn die Klebebandrolle noch voll, bzw. wie hier gezeigt, noch halb voll ist. Das Bezugszeichen R1 kennzeichnet einen minimalen Abstand, d.h. denjenigen Abstand, der insbesondere zur Anwendung kommt, wenn die Klebebandrolle bereits nahezu vollständig abgewickelt ist. Zwischen diesem maximalen Abstand R2 und dem minimalen Abstand R1 liegen weitere Abstandswerte R3 und R4, die zur Anwendung kommen können während das Klebeband abgerollt wird.
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Obwohl in 2 hier nicht so gezeigt, nehmen bevorzugt die Abstände in einer Umfangsrichtung kontinuierlich ab. So könnte beispielsweise der Rand gegenüber der Drehachse spiralförmig zwischen dem maximalen Abstand R2 und dem minimalen Abstand R1 verlaufen. Idealerweise verläuft dabei der Abstand in einer Volldrehung kontinuierlich, so dass der Benutzer relativ einfach den Träger nachdrehen kann.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines derartig ausgebildeten Trägers. Hier weist der Rand 22 des Trägers 2 eine spiralförmige Gestalt (bezüglich der Drehachse D) auf und nimmt dabei von einem maximalen Abstand R2 im Uhrzeigersinn zu einem minimalen Abstand R1 ab. Bei dieser Ausgestaltung kann der Benutzer besonders bequem den Träger jeweils nachdrehen, um den idealen Abstand zu der zu beklebenden Wand zu ermöglichen, bzw. zu erreichen.
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Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Träger
- 4
- Rollenaufnahme
- 4a
- oberhalb der Klebebandrolle liegender Bereich
- 10
- Klebebandrolle
- 10a
- Klebeband
- 20
- Wandelement
- 22
- Rand
- D
- Drehachse
- H
- Höhe
- K1, K2
- gestrichelte Kreislinien
- R1
- minimaler Abstand
- R2
- maximaler Abstand
- R3, R4
- weitere Abstandswerte