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Klebestreifenspender
Gegenstand der Erfindung ist ein Klebestreifenspender,
der es ermöglicht, Klebestreifen in beliebigen und vorbestimmten Längen einer Vorrichtung
zu entnehmen. Die Klebestreifen können dabei aus den verschiedensten hierfür gebräuchlichen
Materialien bestehen, einseitig selbstklebend oder mit Klebstoffen versehen sein,
die erst beim Befeuchten klebend werden, Ein- oder Auflagen von Geweben besitzen
usw.
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Es sind bereits diesem Zweck dienende Spendervorrichtungen bekannt,
bei welchen z. B. eine Walze, über die der abzuziehende Streifen geleitet wird,
kraftschlüssig mit einem auf verschiedene Streifenlängen einstellbaren, mit einer
Rückholfeder und einem Anschlag versehenen Meßrad in Verbindung steht und diese
Verbindung gelöst wird, wenn die Achse der Meßtrommel mittels eines Hebels durch
einen auf den Meßtisch ausgeübten Druck in Bewegung gesetzt wird. Vor dieser und
ähnlichen Vorrichtungen zeichnet sich der Spender gemäß vorliegender Erfindung durch
besondere Einfachheit in der Konstruktion, der Herstellung und Bedienung aus. Dies
wird in erster Linie dadurch erreicht, daß der Klebestreifen beim Abziehen von einer
Spule.über eine auf einem schwenkbaren Hebel außerhalb des Meßrades angebrachte
Wulze geleitet wird, welche die Richtung des Streifenweges weitgehend, in bevorzugter
Ausführungs-
form um etwa I800 ändert bzw. umkehrt und der auf den
Streifen ausgeübte Zug die Walze oder einen Teil oder Ansatz von ihr oder ein mit
ihr verbundenes oder gekuppeltes Zwischenglied gegen Feder- oder Schwerkraft von
außen oder von innen an den Kranz des Meßrades anpreßt und in Bewegung setzt, während
dieseVerbindung von Walze und Meßrad durch Entspannung des ausgeübten Zuges gelöst
wird und damit das Meßrad unter der Wirkung einer Feder auf an sich ebenfalls bekannte
Weise in seine Ausgangs- oder Nullstellung zurückkehren kann.
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Es sind auch schon Ausführungsformen bekannt, bei denen eine Walze
durch Zug am abzuziehenden Streifen gegen Federkraft an den Kranz des Meßrades angedrückt
wird, wodurch das Meßrad in Bewegung gesetzt und die Verbindung zwischen Walze und
Meßrad bei Entspannung des Abspulzuges aufgehoben wird. Bei diesen Vorrichtungen
befindet sich das Meßrad im Gegensatz zu dem Gegenstand vorliegender Erfindung innerhalb
der Walze, über welche der abzuziehende Streifen geleitet ist. Eine solche Anordnung
verteuert und kompliziert die Meßvorrichtung, ohne daß dadurch eine gleiche Meßgenauigkeit
wie nach der Erfindung gewährleistet ist. Soweit Zahnräder zur Übertragung der Drehbewegung
von Walze auf Meßrad angewandt werden, wird die Genauigkeit durch die Toleranz beim
Eingriff der Zahnräder ineinander beeinträchtigt, während die von einer anderen
Vorrichtung dieser Art bekannte Anordnung von Löchern und Stiften in der Meßtrommel
keine willkürliche Bestimmung der Längen der abzuziehenden Streifen zuläßt und die
Führung des abzuziehenden Streifens eine solche ist, daß zum Abziehen des Streifens
in Längen, die einem Mehrfachen der eingestellten Länge entsprechen, die Friktion
zwischen Streifen und Meßvorrichtung jedesmal durch Kippen der Schneidevorrichtung
hergestellt werden muß.
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Die Erfindung wird in ihren Grundzügen zunächst an Hand der schematischen
Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
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Abb. I bis 3 zeigen die gleiche Ausführungsform des neuen Spenders,
Abb. I von oben bei abgenommener Deckwand} Abb. 2 von der einen Seite bei abgenommener
Tür und Abb. 3 von der anderen Seite.
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In einem auf der einen Seite zu öffnenden kastenartigen Gehäuse ist
auf einer Achse I eine Spule 2, auf welcher der Klebestreifen aufgerollt ist, drehbar
angebracht. Der Streifen 3 läuft mit seiner nichtklebenden Seite nach innen über
eine Walze 4, die ebenfalls drehbar auf einem um eine Achse 5 schwenkbaren Hebel
6 motiviert ist.
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Wird nun an dem das Gehäuse oben bei 7 in der Richtung des eingezeichneten
Pfeils verlassenden Streifen 3 gezogen, so wird die Walze4 oder wie in der beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt - ein der Erzielung eines bestimmten Übersetzungsverhältnisses
dienender Ansatz8 geringeren Durchmessers an ihr, noch bevor die Spule 2 in Bewegung
gesetzt wird, an das Meßrad, das an seiner Peripherie gegebenenfalls mit Riffelungen
versehen ist, gepreßt, wodurch sich dieses bei weiterem Zug am Streifen 3 so lange
dreht, bis der an ihm angebrachte Anschlag 10 an einen mit dem über eine Skala II
drehbaren und in beliebiger Stellung feststellbaren Zeiger 12 verbundenen Stift
13 anstößt.
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Unter der dadurch entstandenen Arretierung der Bewegung des Streifens
3 kann dieser an dem auf dem Deckel oder Tisch des Gehäuses angebrachten und gegebenenfalls
- gezahnten Messer 14 abgeschnitten oder abgerissen werden. Sobald dies geschehen
und die Spannung des Streifens 3 ~dadurch aufgehoben ist, wird die Walze 4 bzw.
ihr Ansatz 8 durch die mit dem Hebel 6 verbundene Feder 15 aus ihrer Reibungsverbindung
mit dem Meßrad g gelöst, worauf dieses unter dem Zug einer Feder in seine durch
einen Anschlag I7 festgelegte Nullstellung zurückkehrt.
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Auf diese Weise ist es also möglich, eine beliebige Zahl von Streifen
vorher bestimmter, durch den Zeiger 12 an Hand der Skala II eingestellter Längen
von der Spule 2 abzuziehen und abzureißen. Will man aber einmal, ohne die Zeigereinstellung
zu ändern, einen längeren Streifen von der Spule abziehen, so braucht man nur, sobald
der Anschlag 10 an dem Stift 13 angestoßen ist, den Zug am Streifen 3 für einen
Augenblick aufzuheben, was eifle Lösung der Verbindung derWalze4 bzw. ihres Ansatzes
8 mit dem Meßrad g in dem vorbeschriebenen Sinn bewirkt, so daß dann letzteres unter
dem Zug der Feder I6 wieder in seine Ausgangsstellung zurückschnellt. Dieser Vorgang
läßt sich beliebig oft wiederholen, so daß auch Streifen jedes gewünschten Vielfachen
der durch die Zeigereinstellung bestimmten Länge von der Spule abgezogen werden
können.
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Die die Reibungsverbindung zwischen der Walze 4 bzw. ihrem Ansatz
8 mit dem Meßrad g herbeiführende Kraft wird im beschriebenen Fall dadurch erreicht,
daß sich der Streifen 3 nur gegen den Widerstand von der Spule 2 abziehen läßt,
der durch die selbstklebende Schicht auf der einen Seite des Streifens bewirkt wird.
Sollen mit der gleichen Vorrichtung Streifen ohne Selbstklebevermögen abgezogen
werden, wird zweckmäßig zwischen der Spule 2 und der Walze 4 eine Bremsvorrichtung
üblicher Art vorgesehen, damit der Zug an dem Streifen 3 über dem Meßtisch die Walze
4 oder einen Ansatz von ihr oder ein eingeschaltetes Verbindungsglied zuverlässig
an das Meßrad g preßt. Hierfür eignet sich z. B. ein gummibelegtes Walzenpaar, durch
das der Streifen hindurchgeführt wird und bei dem die beiden Walzen durch einen
gegebenenfalls regulierbaren Federzug oder -druck gegeneinandergedrückt werden.
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Manchmal ist es erwünscht, daß man aus dem gleichen Spender Streifen
gleicher Länge, aber verschiedener Art, z. B. mit verschiedenen Aufdrucken, abziehen
kann. Für derartige Fälle. kann man gemäß Abb. 4 mehrere Spulen 2 auf der Achse
I nebeneinander anordnen, die über die gleiche Walze 4
abgespult
werden können. Da die Streifen, auch wenn es sich um selbstklebende handelt, mit
ihrer K-lebeseite die Walze nicht berühren, gleitet diese unter den nicht gespannten
Streifen weiter. Letztere können, z. B. an einem Bügel s8, der auf dem Gehäusedeckel
angebracht ist, fixiert werden, während ein anderer Streifen von einer Spule abgezogen
wird. Die Führung der selbstklebenden Streifen um die Walze 4 mit ihrer Klebeschicht
nach außen hat auch noch den Vorteil, daß sie auf dem Gehäuse deckel mit ihrer Klebeschicht
nach oben zu liegen kommen, also an diesem nicht ankleben, aber andererseits leicht
mit dem Finger abgehoben werden können.
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Will man den außerhalb des Gehäuses von dem Streifen 3 zurückzulegenden
Weg verkürzen und bei Nichtgebrauch der Vorrichtung die Berührung eines längeren,
von der Spule abgezogenen Streifenstücks mit der Außenluft vermeiden, so kommen
hierfür unter anderem Ausführungsformen in Betracht, wie sie in den Abb. 5, 8 und
g dargestellt sind.
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Gemäß Abb. 5 ist zwischen der Spule 2 und der Walze 4 eine Umkehrwalze
19 angeqrdnet. Bei einem -Zug an dem das Gehäuse verlassenden Streifen 3 wird die
wiederum federnd angeordnete Walze 4 bzw. ein Ansatz von ihr von innen an einen
Radkranz 20, der, wie dies Abb. 6 erkennen läßt, am Umfang des Meßrades g angebracht
ist, gedrückt. Hier, wie in anderen Fällen, in denen ein selbstklebender Streifen
mit seiner Klebeschicht mit einer Walze - hier 19 - in Berührung kommt, empfiehlt
es sich, dieser eine hochglanzpolierte Oberfläche, insbesondere aus Metall, zu heben
und/ oder sie mit Keilnuten auszugestalten, um die Berührungsfläche und damit das
Haftbestreben des Streifens an der Walze möglichst klein zu halten.
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Abb. 7 zeigt eine derartige Ausführungsform einer mit Nuten oder Rillen
versehenen Walze im Schnitt.
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Bei einer Ausführungsform nach Abb. 8 läuft der Streifen 3 über die
Walze 4 und danach über eine Walze 2I. Diese beiden Walzen sind auf einem gegen
Federzug oder -druck schwenkbaren doppelarmigen Hebel 22 angebracht. Wird an dem
Streifen 3 gezogen, so bewegt sich die Walze 2I -bei der dargestellten Ausführungsform
nach links, wodurch die Walze4 bzw. ein Ansatz an ihr gegen das Meßrad 9 gepreßt
wird und dieses in Bewegung setzt.
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Abb. g zeigt wieder eine Ausführungsform, bei welcher die Walze 4
bzw. ein Ansatz an ihr von innen an einen mit dem Meßrad g verbundenen Kranz 20
angreift. Die Walze 4 sitzt hier an dem einen Arm 23 eines um eine Achse 24 drehbaren
zweiarmigen Hebels, dessen anderer Arm mit einem beweglich angewinkelten Gestänge
25 verbunden ist, vvelches die Achse I der Spule 2 trägt.
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In dem Scheitelpunkt 26 des Winkels ist eine Schenkelfeder angebracht,
welcher die Spule 2 unabhängig von ihrem infolge Abspulens des Streifens 3 von ihr
veränderlichen Umfang stets an die Walze 4 drückt, wodurch auch bei nicht selbstklebenden
Streifen eine Bremswirkung erzielt wird.
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Wird bei dieser Anordnung durch Abreißen oder Abschneiden des Streifens
3 der auf ihn ausgeübte Zug unterbrochen, so wird hier die Verbindung der Walze
4 mit dem Meßradkranz 20 nicht durch Federwirkung, sondern durch das Gewicht der
Spule 2 und des deren Achse tragenden Gestänges 25 gelöst, indem bei der Entspannung
des Zuges an dem -Streifen 3 dadurch der dieWalze4 tragende Hebelarm 23 und damit
die Walze 4 selbst um den Drehpunkt 24 vom Meßrad weggeschwenkt-wird.
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Der Ausgestaltung der Erfindung im einzelnen ist selbstverständlich
weiter Spielraum gelassen.
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So ist es unter anderem zweckmäßig, dem Meßrad eine geringe Masse
zu geben, damit es beim Aufheben des Zuges am Streifen 3 möglichst rasch unter der
Wirkung der Feder I6 in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Die Reibung zwischen
der Walze 4 bzw. einem Ansatz an ihr oder einem dazwischengeschalteten Verbindungsglied
kann durch geeignete Wahl des Materials, wie Gummi, Zahnung oder Riffelung der einen
oder anderen Reibungsfiäche u. dgl. erhöht werden.
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Auch eine Verzahnung der ineinandergreifenden beweglichen Teile kann
empfehlenswert sein, besonders, wenn zum Abziehen von Streifen vorbestimmter größerer
Länge eine Überdimensionierung des Meßrades vermieden werden soll und hierfür Zwischenglieder
zwischen der Walze 4 und dem Meßrad 9 vorgesehen werden. Solche, der Erzielung eines
giinstigen Übersetzungsverhältnisses zwischen der Walze 4 und dem Meßrad g dienende
Zwischenwalzen oder -räder können mit derWalze4 auf einem gemeinsamen schwenkbaren
Hebel an geordnet sein und in ständigem Eingriff miteinander stehen.