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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spender für an einer Anbringungsfläche anzubringende selbstklebende Siegel, wobei der Spender ein Gehäuse aufweist, in dem eine Abwickelrolle mit einer Trägerbahn drehbar aufgenommen ist, wobei auf der Trägerbahn eine Anzahl von mit ihrer Klebeschicht von der Trägerbahn weg weisenden Siegeln abnehmbar gehalten ist, wobei das Gehäuse eine Gehäuseöffnung aufweist, durch die hindurch die Trägerbahn nach außen aus dem Gehäuse herausziehbar ist, wobei an dem Gehäuse eine drehbar gelagerte Andrückrolle derart angeordnet ist, dass die Trägerbahn über die Andrückrolle geführt ist, wobei im Gehäuse eine Aufwickelrolle drehbar angeordnet ist, auf der die leere Trägerbahn aufwickelbar ist, wobei von einer Bedienungsperson der Spender mit der Andrückrolle auf die Anbringungsfläche aufsetzbar ist und ein Abschnitt der Trägerbahn mittels Abrollens der Andrückrolle auf der Anbringungsfläche aus dem Gehäuse transportierbar ist und jeweils ein Siegel mittels der Andrückrolle an die Anbringungsfläche anklebbar und andrückbar ist, wobei der Spender einen Bremsmechanismus aufweist, der vor dem Anbringen des Siegels an der Anbringungsfläche in eine Lösestellung bringbar ist und der nach einem dem Rasterabstand zweier Siegel auf der Trägerbahn entsprechenden Abrollweg der Trägerbahn in eine ein weiteres Abrollen der Trägerbahn unterbindende Bremsstellung bringbar ist,
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Ein Spender der vorstehend genannten Art ist aus den Dokument
DE 20 2005 017 500 U1 bekannt. Zusätzlich ist bei diesem bekannten Spender der Andrückrolle ein Rastmechanismus zugeordnet, der nach einem dem Rasterabstand zweier Siegel auf der Trägerbahn entsprechenden Abrollweg eine Rastung der Andrückrolle bewirkt. Der erwähnte Rastmechanismus ist bei dem bekannten Spender eine mögliche Alter-native zu einer frei drehbaren Andrückrolle. Eine konkrete technische Ausführung des Rastmechanismus und dessen Handhabung durch eine Bedienungsperson werden in diesem Dokument aber nicht offenbart.
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Aus dem Dokument
EP 0 292 861 A1 ist ein Abrollgerät für ein Abdeckband mit doppelseitig klebenden Klebeflächen bekannt. Dieses Abrollgerät besitzt ein zwischen einer Abwickelrolle und einer Aufwickelrolle angeordnetes Koppelgetriebe. Innerhalb eines Gehäuses des Abrollgeräts ist eine Grundplatte verschwenkbar und gefedert gelagert, auf der die Abwickelrolle, die Aufwickelrolle, die Teile des Koppelgetriebes und auch eine Andrückrolle gelagert sind. Wenn die Andrückrolle unbelastet ist, greift eine am Gehäuse angeformte Sperrnase in eine Verzahnung eines Zahnrades des Koppelgetriebes ein und blockiert somit die Abwickelrolle und die Aufwickelrolle. Für einen Spendevorgang wird die Andrückrolle auf eine mit dem Abdeckband zu versehende Oberfläche aufgesetzt und angedrückt, wodurch die Grundplatte mit den darin gelagerten Teilen gegen die Federkraft um einen gewissen Weg verschwenkt wird, der dafür ausreicht, dass die Sperrnase und die Verzahnung außer Eingriff gelangen. In dieser Stellung der Grundplatte können das Abwickeln eines Abschnitts des Abdeckbands und das Ankleben des Abschnitts des Abdeckbands auf der Anbringungsfläche erfolgen. Nachteilig ist hier der technische Aufwand relativ hoch, weil zusätzlich zu dem Gehäuse eine darin angeordnete, relativ zum Gehäuse schwenkbewegliche Grundplatte benötigt wird.
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Für die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Spender der eingangs genannten Art zu schaffen, der für die praktische Handhabung gut geeignet ist, der zuverlässig funktioniert und der zugleich einen möglichst einfachen mechanischen Aufbau aufweist.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit einem Spender der eingangs genannten Art, bei dem vorgesehen ist, dass auf der Trägerbahn im Abstand der Siegel voneinander Positioniermarkierungen angebracht sind, die jeweils zu einer positionsgenauen Anbringung eines Siegels mit einer an der Anbringungsfläche angebrachten Positioniermarkierung bei dem Aufsetzen der Andrückrolle auf die Anbringungsfläche in Deckung bringbar sind.
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Mit der Erfindung wird ein Spender für den beschriebenen Verwendungszweck zur Verfügung gestellt, der von einer Bedienungsperson auf einfache und zuverlässige Art und Weise so benutzt und bedient werden kann, dass das Anbringen von Siegeln an der Anbringungsfläche passgenau gelingt. Bei dem Anbringungsvorgang eines Siegels erfolgt hier ein Transport eines Abschnitts der Trägerbahn, dessen Länge von der Bedienungsperson durch die Länge der Verschiebungsbewegung des Spenders mit an der Anbringungsfläche angedrückter Andrückrolle bestimmt wird; dabei entspricht zweckmäßig die Länge des transportierten Trägerbahnabschnitts dem Rasterabstand zweier Siegel auf der Trägerbahn. Die Positioniermarkierungen an der Trägerbahn sind für die Bedienungsperson über einen ausreichend langen Abschnitt der Trägerbahn sichtbar, weil diese über einen Teil ihres Verlaufs außerhalb des Gehäuses liegt. Solange kein Spendevorgang erfolgt, sorgt die Bremsvorrichtung dafür, dass sich die Trägerbahn nicht weiter bewegen kann. Eine fehlerhafte Platzierung von Siegeln an der Anbringungsfläche, beispielsweise auf einem amtlichen Dokument, wird so vermieden, was die Produktion von Ausschuss vermeidet.
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Bevorzugt sind dabei die Positioniermarkierungen auf die Trägerbahn aufgedruckt oder in die Trägerbahn eingeschnitten.
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Bevorzugt ist weiter vorgesehen, dass der Bremsmechanismus des Spenders mit einer in Richtung der Bremsstellung wirkenden Kraft vorbelastet ist. Auf diese Weise wird immer dann eine Bremswirkung erzielt, wenn kein Betätigungseingriff durch eine Bedienungsperson erfolgt.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass der Bremsmechanismus manuell von einer Bedienungsperson des Spenders in die Lösestellung bringbar ist. In dieser Ausführung ist also ein absichtlicher Betätigungseingriff der Bedienungsperson erforderlich, bevor ein Spendevorgang erfolgen kann, was die Konzentration der Bedienungsperson auf den einzelnen Spendevorgang erhöht und die Arbeitsgenauigkeit verbessert.
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Eine konkrete Ausgestaltung schlägt vor, dass der Bremsmechanismus einen begrenzt verschwenkbaren zweiarmigen Hebel aufweist, dass dessen erster Hebelarm als Bremsarm in bremsenden Kontakt mit der Andrückrolle oder mit der Abwickelrolle oder mit der Aufwickelrolle bringbar ist und dass dessen zweiter Hebelarm einen nach außerhalb des Gehäuses geführten Bremslösehebel bildet.
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Der bremsende Kontakt ist bevorzugt ein Reibkontakt, da eine Reibungsbremse mit besonders geringem technischem Aufwand realisierbar ist. Ein gewünschtes Maß der Stärke der Reibung kann der Fachmann durch geeignete Wahl der miteinander in Reibkontakt tretenden Materialien und geeignete Gestaltung von deren Oberflächen in weiten Bereichen festlegen.
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Wenn bei bestimmten Arbeitsschritten eine Bremswirkung nicht erwünscht oder störend ist, beispielsweise beim Einlegen einer neuen Trägerbahnrolle mit Siegeln und bei deren Einfädeln in den Spender, dann kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Bremsmechanismus in seiner Lösestellung mittels eines verstellbaren Sperrelements festlegbar sein.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die Aufwickelrolle, auf der die leere Trägerbahn aufwickelbar ist, mit der Abwickelrolle oder mit der Andrückrolle über ein Getriebe gekoppelt ist. Somit erfolgt hier ein automatisches Aufwickeln der leeren Trägerbahn, ohne dass die Bedienungsperson dafür besondere Bedienungsoperationen ausführen muss.
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Das zuvor erwähnte Getriebe kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe mit einer Rutsch- oder Rastkupplung sein. Die Rutsch- oder Rastkupplung ermöglicht es, dass auch bei in unterschiedlichem, wechselndem Maß gefüllten Zustand von Abwickelrolle und Aufwickelrolle immer ein vollständiges Aufwickeln der leeren Trägerbahn erfolgen kann, indem das die Aufwickelrolle antreibenden Getriebe so ausgeführt ist, dass die Aufwickelrolle immer einen gewissen Vorlauf oder Überschuss an Aufwickelbewegung aufweist; wenn eine geringere Länge an leerer Trägerbahn aufzuwickeln ist, rutscht die Rutschkupplung durch bzw. setzt die Rastkupplung über.
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Alternativ kann das Getriebe ein einen Schlupf erlaubendes Reibrad- oder Riemengetriebe sein. Auch diese Ausgestaltung des Getriebes stellt sicher, dass bei einer entsprechenden Übersetzung die Aufwickelrolle immer bestrebt ist, eine größere Länge der leeren Trägerbahn aufzuwickeln, als dies an sich erforderlich ist. Somit wird sichergestellt, dass es, unabhängig davon, wie viel leere Trägerbahnlänge auf der Aufwickelrolle schon aufgewickelt ist, nicht zu einem ungespannten, losen Zustand der Trägerbahn im Spender kommt, der der Genauigkeit beim Spenden der Siegel abträglich wäre. Auch ein Reißen der Trägerbahn wird so vermieden. Mit diesem Getriebe werden also die gleichen Eigenschaften und Vorteile wie bei dem zuvor erläuterten Getriebe erzielt.
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Um ein ungewolltes und störendes selbsttätiges Abwickeln der Trägerbahn von der Abwickelrolle sicher zu vermeiden, ist zweckmäßig der Abwickelrolle eine Abwickelbremse zugeordnet, die auf dieser Seite für den gewünschten Erhalt der Trägerbahnspannung sorgt.
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Um den Spender für die Bedienungsperson ergonomisch günstig zu gestalten und insbesondere eine einhändige Handhabung zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse einen ovalen oder tailliert-ovalen Umriss aufweist.
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Um einen einfachen Zugang zum Inneren des Gehäuses des Spenders zu ermöglichen, insbesondere zum Einlegen einer neuen Trägerbahnrolle und zum Entnehmen einer leeren Trägerbahnrolle, wird vorgeschlagen, dass eine Seitenwand des Gehäuses vom übrigen Gehäuse weg verschwenkbar oder abnehmbar ist. Bei verschwenkbarer Seitenwand ist diese mit dem übrigen Gehäuse zweckmäßig durch ein Scharnier, wie Stiftscharnier oder Filmscharnier, verbunden.
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Damit eine Bedienungsperson leicht feststellen kann, ob noch ausreichend Siegel im Spender vorhanden sind oder ob das Einlegen einer neuen Trägerbahn mit Siegeln erforderlich wird, kann das Gehäuse des Spenders zumindest teilweise aus einem durchsichtigen Material bestehen.
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Wenn eine besonders gute Genauigkeit bei dem Anbringen der Siegeln gewünscht oder erforderlich ist, dann ist zweckmäßig an dem Gehäuse nahe der Andrückrolle eine Positioniermarkierung angebracht, die zu einer positionsgenauen Anbringung eines Siegels mit einer an der Anbringungsfläche angebrachten Positioniermarkierung bei dem Aufsetzen der Andrückrolle auf die Anbringungsfläche in Deckung bringbar ist. Die Positioniermarkierung an dem Gehäuse kann beispielsweise ein bei Benutzung des Spenders in Richtung zur Anbringungsfläche weisender Pfeil sein, der an dem Gehäuse erhaben angebracht oder angeformt oder farbig kontrastieren aufgedruckt ist. Die zugehörige Positioniermarkierung an der Anbringungsfläche kann. z. B. eine kleine und unauffällige, für die Bedienungsperson des Spenders aber ausreichend erkennbare gedruckte Markierung sein.
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Für eine gute Funktion des Spenders ist eine Andrückrolle mit einer relativ reichen und eine relativ hohe Reibung aufweisenden Oberfläche günstig. Wenn die mit der Andrückrolle erreichbare Andrückkraft für das Anbringen eines Siegels nicht sicher ausreichend ist, dann kann zusätzlich an dem Gehäuse nahe der Andrückrolle eine Andrücknase oder Andrückkante vorgesehen ist, mit der auf ein an der Anbringungsfläche angebrachtes Siegel eine zusätzliche Andrückkraft aufbringbar ist.
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Dabei ist die Andrücknase oder Andrückkante vorzugsweise federnd und/oder mit einer relativ zu den Siegeln reibungsarmen Oberfläche ausgeführt.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
- 1 einen Spender mit geschlossenem Gehäuse, in Ansicht,
- 2 den Spender aus 1 mit einer durchsichtigen Seitenwand, in Seitenansicht,
- 3 den Spender aus 1 und 2 mit geöffnetem Gehäuse, ohne Trägerbahn, in Ansicht,
- 4 den Spender aus 3, nun mit Trägerbahn, in Seitenansicht, und
- 5 den Spender aus 4 in perspektivischer Ansicht.
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Die Figuren der Zeichnung zeigen einen Spender 1, der zum Verkleben von auf einer Trägerbahn 5 abnehmbar gehaltenen Siegeln 50 auf einer Anbringungsfläche 4 dient. Der Spender 1 besitzt ein Gehäuse 10 und der Spender 1 hat eine solche Größe und ein solches Gewicht, dass er von einer Bedienungsperson leicht mit einer Hand gehalten und bedient werden kann, und besteht vorzugsweise aus Kunststoff.
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Im Inneren des Gehäuses 10 ist in dessen in den 2 bis 5 rechtem Teil eine Abwickelrolle 11 um eine Achse 12 drehbar gelagert. Im in den 2 bis 5 linken Teil des Gehäuses 10 ist eine Aufwickelrolle 14 auf einer Achse 15 ebenfalls drehbar gelagert. Auf der Abwickelrolle 11 befindet sich eine Trägerbahn 5, auf der eine Anzahl von selbstklebenden Siegeln 50 in regelmäßigen Abständen abnehmbar gehalten ist. Die Trägerbahn 5 besteht beispielsweise aus einem Streifen aus Silikonpapier, wobei die Siegel 50 so auf der Trägerbahn 5 angeordnet sind, dass eine Klebefläche der Siegel 50 von der Trägerbahn 5 weg weist. Innerhalb der Abwickelrolle 11 weisen die Siegel 50 jeweils nach außen, wobei zur Vermeidung eines unerwünschten Verklebens der Siegel 50 mit deren Klebeschicht an der nächsten Lage der Trägerbahn 5 diese auf ihren beiden Seiten unterschiedlich antihaftend beschichtet ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Siegel 50 ausreichend an der nach außen weisenden Seite der Trägerbahn 5 haften, bis sie auf die Anbringungsfläche 4 aufgeklebt werden, jedoch nicht mit einer nach außen folgenden Lage der Trägerbahn 5 innerhalb der Abwickelrolle 11 verkleben.
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Bei geöffnetem Gehäuse 10 kann eine mit einer leeren Trägerbahn 5' gefüllte Aufwickelrolle 14 aus dem Spender 1 entnommen werden und eine neue Abwickelrolle 11 mit einer frischen Trägerbahn 5 mit Siegeln 50 in den Spender 1 eingesetzt werden. Bei der Benutzung des Spenders 1 ist dieser verschlossen.
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Die Siegel 50 sind beispielsweise Dokumentenklebesiegel, Prüfplaketten, Etiketten oder dergleichen, die selbstklebend ausgerüstet sind und an einer Anbringungsfläche 4, zum Beispiel ein Dokument oder Gerät oder Kennzeichenschild oder dergleichen Gegenstand, angebracht werden.
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In dem in 1 rechten unteren Bereich und in dem in den 2 bis 5 linken unteren Bereich des Gehäuses 10 ist eine Andrückrolle 2 um eine Achse 20 drehbar gelagert. Die Achse 20 verläuft dabei parallel zu den Achsen 12 und 15, die sämtlich senkrecht zur Zeichnungsebenen der 2 und 4 ausgerichtet sind. Die Andrückrolle 2 ragt durch eine Gehäuseöffnung 13 aus dem Gehäuse 10 heraus. Über den Außenumfang der Andrückrolle 2 ist die Trägerbahn 5 von der Abwickelrolle 11 zur Aufwickelrolle 14 geführt. Die Andrückrolle 2 oder zumindest deren Außenumfangsfläche besteht zweckmäßig aus einem Material, das gegenüber der Trägerbahn 5 eine ausreichend hohe Reibung aufweist, um einen unerwünschten Schlupf zwischen beiden zu vermeiden.
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Zwischen der Andrückrolle 2 und der Aufwickelrolle 14 ist ein Getriebe 22 angeordnet, über welches eine Drehbewegung der Abwickelrolle 11 auf die Aufwickelrolle 14 übertragbar ist. Das so gebildete Getriebe 22 ist z.B. ein Zahnradgetriebe, wie in der Zeichnung dargestellt, oder alternativ ein Reibradgetriebe. Auch ein Riemengetriebe ist alternativ möglich, das dann ohne Zwischenrad auskommt. Der Abwickelrolle 11 oder deren Achse 12 ist zweckmäßig eine hier nicht eigens dargestellte Abwickelbremse zugeordnet.
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Zum Verkleben eines Siegels 50 auf der Anbringungsfläche 4 wird von einer Bedienungsperson der Spender 1 mit seiner Andrückrolle 2 auf die Anbringungsfläche 4 aufgesetzt und dann in Richtung des Bewegungspfeils 19 bewegt, wobei von der Bedienungsperson eine ausreichend große Andrückkraft ausgeübt wird. Dadurch rollt die Andrückrolle 2 im Uhrzeigersinn auf der Anbringungsfläche 4 ab. Die Trägerbahn 5 mit den Siegeln 50 wird dabei von der Andrückrolle 2 in Laufrichtung 59 bewegt. Dabei wird ein Siegel 50, das sich in 4 gerade innerhalb der Gehäuseöffnung 13 und noch vor der Anbringungsfläche 4 befindet, in klebende Anlage an der Anbringungsfläche 4 gebracht und mittels der darüber rollenden Andrückrolle 2 fest an die Anbringungsfläche 4 angedrückt. Dabei löst sich das Siegel 50 von der Trägerbahn 5 ab, da die Klebekraft des Siegels 50 an der Anbringungsfläche 4 höher eingestellt ist als die Haltekraft zwischen dem Siegel 50 und der Trägerbahn 5. Die nun leere Trägerbahn 5' wird auf die von der Abwickelrolle 11 angetriebene Aufwickelrolle 14 aufgewickelt.
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Um sicherzustellen, dass die Trägerbahn 5 stets mit ausreichender Spannung über die Andrückrolle 2 verläuft, ist die Übersetzung zwischen der Abwickelrolle 11 und der Aufwickelrolle 14 so gewählt, dass die Aufwickelrolle 14 einen gewissen Vorlauf aufweist. Durch eine Rutschkupplung oder einen Schlupf innerhalb des Getriebes zwischen Abwickelrolle 11 und Aufwickelrolle 14 wird eine gewünschte Spannung in der Trägerbahn 5 aufrechterhalten, ohne dass die Trägerbahn 5 reißt.
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Im Einzelnen zeigen die 1 bis 5 folgendes:
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1 zeigt den Spender 1 mit geschlossenem Gehäuse 10 in Ansicht. Das Gehäuse 10 ist hier zwecks ergonomischer Handhabung tailliert ovalförmig mit zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden 10.1 und 10.2. Die hier vom Betrachter abgewandte Seitenwand 10.1 ist relativ zum übrigen Gehäuse 10 um ein ganz links in 3 sichtbares Scharnier 17 verschwenkbar, um bei Bedarf Zugang zum Inneren des Gehäuses 10 zu erlangen.
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Rechts unten in 1 ist die Andrückrolle 2 sichtbar, über welche die Trägerbahn 5 geführt ist und nach Abgabe der von ihr zunächst getragenen Siegel als leere Trägerbahn 5' durch die Gehäuseöffnung 13 wieder in das Gehäuse 10 verläuft.
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Zum Spenden eines Siegels wird der Spender 1 mit dem Scharnier 17 voran, das heißt gemäß 1 von rechts nach links, über eine hier nicht dargestellte Anbringungsfläche gezogen, wodurch die auf die Anbringungsfläche gedrückte Andrückrolle 2 in Drehung versetzt wird, dabei die Trägerbahn 5 bzw. 5' weiter transportiert und so ein zunächst von der Trägerbahn 5 getragenes Klebesiegel 50 auf der Anbringungsfläche anbringt.
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Unten mittig ist am Gehäuse 10 ein Hebelarm 38.2 erkennbar, der einen Bremslösehebel für einen im Inneren des Gehäuses 10 angeordneten Bremsmechanismus 3' bildet, der hier aufgrund des geschlossenen Gehäuses 10 nicht sichtbar ist.
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2 zeigt den Spender 1 aus 1, nun von der anderen Seite her gesehen, wobei die jetzt dem Betrachter zugewandte Seitenwand 10.1 durchsichtig ausgeführt ist, zum Beispiel aus einem transparenten Kunststoff.
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Rechts in Inneren des Gehäuses 10 befindet sich die Achse 12 für die hier noch nicht eingesetzte Abwickelrolle 11; links in Inneren des Gehäuses 10 liegt die Achse 15 für die hier ebenfalls noch nicht eingesetzte Aufwickelrolle 14. Die Achse 12 der Abwickelrolle und die Achse 15 der Aufwickelrolle sind über ein Getriebe 22, hier bestehend aus zwei Zwischenzahnrädern, die in Verzahnungseingriff miteinander und mit deren Achsen 12 bzw. 15 stehen, miteinander gekoppelt.
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Im linken unteren Teil des Gehäuses 10 ist ein zweiarmiger Hebel 38 um eine Achse 38' verschwenkbar gelagert, wobei die Achse 38' parallel zu den Achsen 12 und 15, also ebenfalls senkrecht zur Zeichnungsebene der 2, verläuft. Der Hebel 38 besitzt einen ersten Hebelarm 38.1, der den Bremsarm des Bremsmechanismus 3' bildet, welcher in reibenden Bremseingriff mit der Achse 15 für die Aufwickelrolle bringbar ist bzw. in 2 steht. Über die Feder 37 ist der den Bremsarm bildende Hebelarm 38.1 in Bremsrichtung vorbelastet, so dass selbsttätig die Bremsfunktion erzeugt wird. Zum Lösen des Bremsmechanismus 3' dient der zweite Hebelarm 38.2, der einen manuell von einer Bedienungsperson des Spenders 1 betätigbaren, außerhalb des Gehäuses 10 liegenden Bremslösehebel bildet. Wenn die Bedienungsperson den Hebelarm 38.2 in Richtung zum Inneren des Gehäuses 10 drückt, wird der Bremsmechanismus 3' in Lösestellung gebracht, in der der erster Hebelarm 38.1 außer Reibeingriff mit der Achse 15 steht. In diesem Zustand sind die Achsen 12 und 15 sowie die Zahnräder des Getriebes 22 frei drehbar.
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Links unten in 2 ist die Andrückrolle 2 erkennbar, die um die Achse 20 frei drehbar ist, welche ebenfalls senkrecht zur Zeichnungsebene der 2 verläuft. Zwischen der Andrückrolle 2 und dem Gehäuse 10 liegt die Gehäuseöffnung 13.
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Ganz rechts in 2 ist an dem Gehäuse 10 das Scharnier 17 erkennbar, das die hier durchsichtige, dem Betrachter zugewandte erste Seitenwand 10.1 verschwenkbar mit dem übrigen Gehäuse 10 verbindet.
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Links oben in 2 ist schließlich noch ein Sperrelement 39 angeordnet, welches durch eine begrenzt verdrehbare Kulissenscheibe gebildet ist, die zwecks ihrer manuellen Betätigung zu einem kleinen Teil aus dem Gehäuse 10 nach außen vorragt. In seiner in 2 dargestellten ersten Funktionsstellung erlaubt das Sperrelement 39 die Bremswirkung des Bremsmechanismus 3'. Wenn das Sperrelement 39 im Uhrzeigersinn in seine zweite Funktionsstellung verdreht wird, wirkt es so auf den ersten Hebelarm 38.1 des Hebels 38, dass der Bremsmechanismus 3' in seiner Lösestellung festgelegt wird.
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3 zeigt den Spender 1 aus 1 und 2 in perspektivischer Ansicht mit offenem Gehäuse 10, wozu die erste Seitenwand 10.1 hier vollständig demontiert ist. In Inneren des Gehäuses 10 sind wieder die zuvor schon anhand der 2 erläuterten Einzelteile angeordnet.
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In Flucht mit der Achse 15 ist eine Aufwickelrolle 14 dargestellt, die sich unmittelbar vor ihrem Aufsetzen auf die Achse 15 befindet. Die Aufwickelrolle 14 ist hier durch einen in Längsrichtung geschlitzten Hohlzylinder gebildet, wobei der Schlitz zum Einführen des vorlaufenden Endes der hier noch nicht eingefädelten Trägerbahn 5 bzw. 5' dient.
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In 4 ist der Spender 1 aus 3 nun mit der Trägerbahn 5 in Seitenansicht dargestellt. Hierbei befindet sich nun eine volle Abwickelrolle 11 auf der zugehörigen Achse 12. Von der Oberseite der Rolle 11 verläuft die Trägerbahn 5 durch die Gehäuseöffnung 13 zur Andrückrolle 2, wird über diese um annähernd 180° umgelenkt und läuft dann wieder durch die Gehäuseöffnung 13 in das Innere des Gehäuses 10 und dort auf die Aufwickelrolle 14. Die weiteren in Inneren des Gehäuses 10 des Spenders 1 sichtbaren Einzelteile entsprechend der Ausführung gemäß den 2 und 3, auf deren Beschreibung verwiesen wird.
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Auf der von der Abwickelrolle 11 kommenden Trägerbahn 5 sind auf deren in 4 nach unten weisender Seite die Siegel 50 haftend angebracht, wobei die Siegel 50 eine von der Trägerbahn 5 weg weisenden Klebeschicht aufweisen. Innerhalb der Abwickelrolle 11 weisen die Siegel 50 hier jeweils nach innen. Die jeweils innerhalb der Abwickelrolle 11 der Klebeschicht der Siegel 50 zugewandte Seite der Trägerbahn 5 ist so antihaftend beschichtet, dass hier keine Verklebung auftreten kann.
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Zum Spenden eines Siegels 50 auf eine Anbringungsfläche 4, wie ein Dokument oder dergleichen, wird der Spender 1 mit der Andrückrolle 2 und der über diese geführten Trägerbahn 5 auf die Anbringungsfläche 4 aufgesetzt und dann unter Ausübung einer passenden Andrückkraft in Richtung des Pfeils 19 bewegt. Die Trägerbahn 5 wird so zwischen der Andrückrolle 2 und der Anbringungsfläche 4 eingeklemmt und infolge der Bewegung des Spenders 1 in Pfeilrichtung 19 weiter transportiert. Dabei gelangt das in 4 der Andrückrolle 2 nächstliegende Siegel 50 auf die Anbringungsfläche 4 und wird durch die Andrückrolle 2 an diese angedrückt und mit der Anbringungsfläche 4 durch die Klebeschicht des Siegels 50 fest verklebt. Danach ist der Siegelspendevorgang erfolgt.
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Während dieses Spendevorgangs hält die den Spender 1 handhabende Bedienungsperson den zweiten Hebelarm 38.2, der den Bremslösehebel bildet, in einer nach oben verschwenken Stellung, um für das notwendige Lösen des Bremsmechanismus 3' während des Spendevorgangs zu sorgen. Sobald die Trägerbahn 5 um einen Weg weiter transportiert ist, der dem Rasterabstand zweier Siegel 50 auf der Trägerbahn 5 entspricht, lässt die Bedienungsperson den zweiten Hebelarm 38.2 los, wodurch der Bremsmechanismus 3' unter der Wirkung der Feder 37 wieder seine Bremsposition einnimmt und ein weiteres Drehen der Rollen 11 und 14 und somit einen weiteren Transport der Trägerbahn 5 unterbindet.
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In Laufrichtung 59 der Trägerbahn 5 gesehen hinter der Andrückrolle 2 liegt dann nur noch die leere Trägerbahn 5' vor, die automatisch auf der Aufwickelrolle 14 aufgewickelt wird.
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Über das Getriebe 22 wird die Aufwickelrolle 14 mittels ihrer Achse 15 so in Drehung versetzt, dass die Aufwickelrolle 14 immer bestrebt ist, eine größere Länge der Trägerbahn 5' aufzuwickeln, als dies gerade erforderlich ist. Die dabei entstehende Differenz wird über eine Rutschkupplung oder Rastkupplung ausgeglichen.
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Die 5 schließlich zeigt den Spender 1 aus 4 in perspektivischer Ansicht, wieder mit entfernter erster Seitenwand 10.1. Hinsichtlich der in 5 sichtbaren Einzelteile des Spenders 1 wird auf die vorhergehende Beschreibung, insbesondere der 2 bis 4, verwiesen.
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Zusätzlich ist der 5 zu entnehmen, dass an der Trägerbahn 5 für eine Bedienungsperson sichtbare Positioniermarkierungen 24' angebracht sind, deren Abstand untereinander dem Rasterabstand der von der Trägerbahn 5 getragenen, hier an deren Unterseite nicht sichtbar liegenden Siegel 50 entspricht. Diese Positioniermarkierungen 24' sind eine Hilfe für die den Spender 1 benutzende Bedienungsperson und erleichtern ihr die exakte Positionierung des auf der Anbringungsfläche 4 anzubringenden Siegels 50. Zu diesem Zweck sind auf der Anbringungsfläche 4 ebenfalls passend positionierte Positioniermarkierungen 40 vorgesehen, wie in 4 gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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Zeichen |
Bezeichnung |
1 |
Spender |
10 |
Gehäuse |
10.1, 10.2 |
Seitenwände von 10 |
11 |
Abwickelrolle |
12 |
Achse von 11 |
13 |
Gehäuseöffnung |
14 |
Aufwickelrolle |
15 |
Achse von 14 |
16 |
Umlenkrolle |
17 |
Scharnier |
19 |
Bewegungsrichtung von 1 |
2 |
Andrückrolle |
20 |
Achse |
22 |
Getriebe |
24' |
Positioniermarkierung an 5 |
3' |
Bremsmechanismus |
37 |
Feder |
38 |
zweiarmiger Hebel |
38' |
Schwenkachse |
38.1 |
erster Hebelarm (Bremsarm) |
38.2 |
zweiter Hebelarm (Bremslösehebel) |
39 |
Sperrelement |
4 |
Anbringungsfläche |
40 |
Positioniermarkierung an 4 |
5 |
Trägerbahn mit Siegeln |
5' |
leere Trägerbahn |
50 |
Siegel |
59 |
Laufrichtung von 5 |