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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von Sauerstoff an Patienten, insbesondere Kinder, umfassend ein Gehäuse mit einer Zuführöffnung, an die ein Schlauch abgedichtet anschließbar ist, und einer Abgabeöffnung, wobei die Abgabeöffnung mundstücklos ausgebildet ist.
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Vorrichtungen der vorgenannten Art finden insbesondere im medizinischen Bereich Anwendung, um das Atmen von Patienten zu unterstützen.
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Ein dauerhaft auftretendes Problem bei der Anwendung der Vorrichtungen besteht darin, dass die Vorrichtungen von den Patienten, insbesondere den Kindern nicht angenommen werden. Dies hat seine Ursache darin, dass die Vorrichtungen mit einem Mundstück versehen sind, welches trichterartig (vgl. bspw.
WO 2008/100821 A1 ) oder maskenartig Mund und Nase abdeckt (vgl. bspw.
CN 102451503 A und „Pediatric Penguin Oxygen Mask.” Produktbeschreibung. Online-Katalog Delta Oxygen Systems, 22.05.2011. URL: http://web.archive.org/web/20110522133945/http://www.deltaoxygensystems.com/catalog/i96.html [abgerufen am 18.03.2015]). Bei erwachsenen Patienten ist das Abwehrverhalten von geringerer Bedeutung, da diese in der Regel vernunftbedingt die Benutzung der Vorrichtungen akzeptieren. Kinder dagegen reagieren instinktiv und wehren die Vorrichtungen häufig ab, so dass neben der ohnehin vorhandenen Stresssituation einer Erkrankung oder Verletzung zusätzliche Auseinandersetzungen mit dem Pflegepersonal eintreten können, um das Kind zur Benutzung der Vorrichtung zu bewegen.
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Zur Vermeidung der vorgenannten Probleme sind beispielsweise aus der
US 5,690,096 A Vorrichtungen zur Abgabe von Sauerstoff an Kinder bekannt, bei denen die Vorrichtung eine kindgerechte Form hat, beispielsweise die Form eines Teddybären, einer Puppe oder einer Lokomotive. Die Vorrichtungen sind mit mehreren Öffnungen zum Austritt des Sauerstoffs versehen, um auch eine Zuführung von Sauerstoff zum Kind zu ermöglichen, wenn die Vorrichtung nicht unmittelbar auf Mund oder Nase angeordnet ist, sondern sich lediglich im Arm der Kinder befindet.
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Zwar führt die Ausbildung der Vorrichtungen in der Form von Spielzeugen zu einer Verbesserung hinsichtlich der Akzeptanz der Vorrichtungen bei den Kindern; da die Vorrichtung jedoch nicht unmittelbar auf Mund und/oder Nase angeordnet werden kann, erfolgt oftmals eine unzureichende Zuführung von Sauerstoff. Dies insbesondere dann, wenn die Vorrichtung in Form des Spielzeugs lediglich im Arm gehalten wird.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Abgabe von Sauerstoff an Patienten, insbesondere Kinder, zu schaffen, bei der eine optimale Zuführung von Sauerstoff durch Mund und/oder Nase erfolgt und gleichzeitig auf Seiten der Patienten eine hohe Akzeptanz der Vorrichtung besteht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Gehäuse die Form eines Trinkbechers hat und das Gehäuse mit mindestens einem kindgerechten Symbol versehen ist, bei dem es sich um eine graphische Ausgestaltung handelt.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Abgabe von Sauerstoff an Patienten, insbesondere an Kinder geschaffen, die einerseits eine optimale Zuführung von Sauerstoff ermöglicht, andererseits eine hohe Akzeptanz bei den Patienten, insbesondere den Kindern, hat. Dies ist dadurch hervorgerufen, dass die Vorrichtung kein maskenartiges Mundstück hat, keine Maske, die fest an dem Gesicht anliegt oder ein Sauerstoffkatheter, der in die Nase eingeführt wird. Diese lösen ein beklemmendes Gefühl und damit ein Abwehrverhalten aus. Folglich haben insbesondere die Kinder keine Bedenken, die Vorrichtung in die Nähe von Mund und Nase zu führen.
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Dadurch, dass das Gehäuse die Form eines Bechers hat, kann das Abwehrverhalten der Kinder weiter reduziert werden, da den Kindern die Form eines Bechers aufgrund ihres üblichen Trinkverhaltens bekannt ist. Sie sind es gewohnt den Becher zum Mund zu führen bzw. führen zu lassen. Folglich wird auch das Vorlegen der Vorrichtung vor Mund und/oder Nase von den Kindern nicht abgewehrt. Durch die Anbringung kindgerechter Symbole an dem Gehäuse kann die Akzeptanz bei der Verwendung der Vorrichtung zur Zuführung von Sauerstoff zusätzlich verbessert werden.
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Vorteilhaft weist die Zufuhröffnung einen Stutzen auf. Mit Hilfe des Stutzens ist eine einfache und gleichzeitig zuverlässige Verbindung des an der Vorrichtung anzuschließenden Schlauchs möglich, mit dem die Luft bzw. der Sauerstoff von einem Vorratsbehälter in Richtung der Vorrichtung transportiert wird.
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Bevorzugt ist der Stutzen konisch ausgebildet. Die konische Ausbildung des Stutzens ermöglicht eine Vereinfachung bei der Anbringung des Schlauchs. Durch die konische Ausbildung ist zugleich eine Erhöhung der Klemmwirkung hervorgerufen, je weiter der Schlauch auf den Stutzen aufgeschoben wird.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Gehäuse eine Befestigungseinrichtung vorgesehen. Mit Hilfe der Befestigungseinrichtung kann einem Verlieren der Vorrichtung während der Zuführung von Sauerstoff entgegengewirkt werden.
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Äußerst bevorzugt ist die Befestigungseinrichtung ein Klemmclip. Die Verwendung eines Klemmclips bietet die Möglichkeit, die Vorrichtung beispielsweise an einem Patientenhemd, einer Bettdecke oder dergleichen zu befestigen. Somit kann auf die Verwendung separater Befestigungsmittel verzichtet werden. Insbesondere kann auf die Verwendung von elastischen Bändern, die zur Fixierung der aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen um den Kopf bzw. Hals des Patienten gelegt werden, verzichtet werden. Hierdurch ist das Abwehrverhalten der Patienten zusätzlich reduziert.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
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1 die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer anderen Ausbildung.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung dient zur Abgabe von Sauerstoff an Patienten, insbesondere an Kinder. Die Vorrichtung umfasst ein Gehäuse 1, welches aus verschiedensten Materialien hergestellt sein kann. Bevorzugt ist das Gehäuse 1 aus einem Kunststoff hergestellt, welcher sich für den Einsatz im medizinischen Bereich eignet. Im Ausführungsbeispiel nach 1 hat das Gehäuse 1 die Form eines Bechers. In 2 ist das Gehäuse angenähert trichterförmig.
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Das Gehäuse 1 weist eine Zuführöffnung 2 auf, die im Ausführungsbeispiel an dem Boden 3 des Gehäuses vorgesehen ist. Anders als im Ausführungsbeispiel dargestellt besteht auch die Möglichkeit, die Zuführöffnung 2 an einer anderen Stelle des Gehäuses, beispielsweise am Umfang des Gehäuses 1 vorzusehen. An die Zuführöffnung 2 ist ein – nicht dargestellter – Schlauch abgedichtet anschließbar. Im Ausführungsbeispiel weist ist die Zuführöffnung 2 zum Anschluss des Schlauches einen Stutzen 4 auf, auf den der Schlauch in einfacher Weise aufgeschoben werden kann.
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Zur Verbesserung der Handhabung und gleichzeitig zur Erhöhung der Abdichtung des Schlauches gegen den Stutzen ist der Stutzen 4 konisch ausgebildet. Durch die konische Ausbildung ergibt sich im Bereich des Bodens 3 der Vorrichtung ein größerer Durchmesser für den Stutzen, als dies an dem dem Boden abgewandten Ende des Stutzens 4 der Fall ist. Infolge dessen ist die Klemmwirkung und auch die Dichtwirkung des Schlauchs im Bereich des Bodens 3 höher als am freien Ende des Stutzens 4.
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Die Vorrichtung umfasst zudem eine Abgabeöffnung 5, die im Ausführungsbeispiel an dem dem Boden abgewandten Ende des Gehäuses 1 vorgesehen ist. Die Abgabeöffnung 5 ist erfindungsgemäß mundstücklos ausgebildet. Das bedeutet, dass die Abgabeöffnung 5 nicht maskenartig ausgebildet ist, wie dies im Stand der Technik der Fall ist. Vielmehr weist die Abgabeöffnung 5 die Form der Trinköffnung eines üblichen Bechers auf. Von ihren Abmessungen her ist die Abgabeöffnung 5 geeignet, die Sauerstoffzufuhr an die Patienten zu gewährleisten.
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An dem Gehäuse 1 ist eine Befestigungseinrichtung 6 vorgesehen. Die Befestigungseinrichtung 6 ist im Ausführungsbeispiel ein Klemmclip. Der Anlenkpunkt des Klemmclips ist an dem der Abgabeöffnung 5 zugewandten Ende der Befestigungseinrichtung 6 vorgesehen. Hierdurch ist es in besonders einfacher Weise möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung zu fixieren, beispielsweise indem der Klemmclip in ein Kleidungsstück des Patienten eingeführt wird und somit dort gegen Herunterfallen gesichert ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 1 mit einem kindgerechten Symbol 7 versehen, welches in der Zeichnung lediglich schematisch dargestellt ist. Hierbei kann es sich um jegliche grafische Ausgestaltung handeln, beispielsweise um Comic-Figuren, Darstellungen von Tieren, Autos, Flugzeugen, Schiffen und dergleichen mehr. Die Anbringung der kindgerechten Symbole kann sowohl durch Aufkleben als auch durch Eingravieren oder andere Maßnahmen erfolgen.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Abgabe von Sauerstoff an Patienten, insbesondere an Kinder geschaffen, bei der das Abwehrverhalten des Patienten wesentlich reduziert ist. Dies findet seine Ursache im Wesentlichen darin, dass das aus dem Stand der Technik bekannte Mundstück, welches maskenartig Mund und Nase überdeckt, weggelassen ist. Vielmehr ist die Form der Vorrichtung so gewählt, dass eine hohe Akzeptanz beim Patienten vorliegt. Insbesondere bei Kindern, denen die Benutzung von Bechern selbstverständlich bekannt ist, führt die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu einem deutlich reduzierten Abwehrverhalten, da das Zuführen eines Bechers zum Mund aus dem Alltag der Kinder bekannt ist. Somit haben die Kinder keine Scheu, den Becher an Mund und Nase heranführen zu lassen. Durch die Anbringung kindgerechter Symbole sind zudem die Akzeptanz und auch die Aufmerksamkeit der Kinder wesentlich verbessert. Untersuchungen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung haben ergeben, dass die Stressreaktionen der Kinder bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung geringer sind. Durch die Anbringung des Stutzens im Bereich der Zuführöffnung und dessen konische Ausbildung ist zudem die Handhabbarkeit der Vorrichtung verbessert, da die konische Ausbildung zwar einerseits das Aufschieben des Schlauchs auf den Stutzen erleichtert, andererseits aufgrund der Erweiterung im Bereich des Bodens des Gehäuses die Klemmwirkung des Schlauchs ausreichend groß ist, um einen zuverlässigen Halt bei gleichzeitig vorhandener absoluter Dichtigkeit geschaffen ist.