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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft eine Verkleidung für die Mauerränder von Wanddurchbrüchen oder für Durchgänge von Fenstern und Türen mit einem die innere Oberfläche des Mauerrandes überdeckenden Zargenelement und mindestens einem, den äußeren seitlichen Mauerrand überdeckenden Blendenteil.
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Stand der Technik
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Verkleidungen der eingangs geschilderten Art sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlicher Ausgestaltung bekannt, da Mauerdurchbrüche, die für die Realisierung von Durchgängen, für den Einbau von Türen oder auch von Fenstern notwendig sind, üblicherweise durch Türrahmen bzw. Zargen oder Fensterrahmen verkleidet werden, wenn sie nicht nur verputzt werden sollen. Damit soll das ansonsten im Durchbruch freiliegende Mauerwerk verdeckt werden. Für Türrahmen hat sich sowohl die Verwendung von Holz oder holzähnlichen Materialien als auch von Kunststoff und Stahl allgemein als geeignet erwiesen.
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Als spezielle Ausgestaltung derartiger Türrahmen ist aus dem Stand der Technik bekannt geworden – insbesondere für industrielle Anwendungen, aber auch für Krankenhäuser oder dergleichen – die Türrahmen mit einer außenliegenden, die Türaussparung beleuchtenden Lichtquellen zu versehen, um insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen die Position der Wanddurchbrüche und Türöffnungen zur Vermeidung von Unfällen besser kenntlich zu machen.
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So ist beispielsweise aus der
DE 20 2005 020 735 U1 ein Tür- oder Fensterrahmen mit einem Unterbau aus Vertikalrahmenteilen und mindestens einem Horizontalrahmenteil bekannt, bei dem zumindest ein Rahmenteil an zumindest einer Außenseite eine Verkleidung aufweist, auf deren Außenseite wiederum ein Leuchtelement angeordnet ist. Das Leuchtelement kann dabei als Reflektorelement oder als bestromte Beleuchtung ausgebildet sein.
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In der
DE 100 04 047 C1 ist darüber hinaus eine Verblendung für Mauerdurchbrücke wie Türöffnungen oder ähnliches offenbart, wobei die Verblendung den Mauerrand dreidimensional in Art einer Türzarge umgibt. Die Verblendung ist zweischichtig aufgebaut mit einer auf der Mauer liegenden Innenschicht sowie einer hierzu beabstandeten Außenschicht, die aus durchsichtigem bzw. transparentem Material besteht. Zwischen der Innen- und Außenschicht ist eine indirekte Beleuchtung vorgesehen, die in das Innere des Türzargenhohlraums hineinleuchtet und durch die transparente Gestaltung die Aussenschicht der Türzarge diese insgesamt hinterleuchtet, um so einen dekorativen Zweck zu erzielen.
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Die geschilderte Verblendung entspricht in Teilbereichen den gattungsbildenden Teil des Anspruches 1 der Erfindung, wobei sich in der Praxis als nachteilig erwiesen hat, dass der zweischichtige Aufbau mit zahlreichen Einzelbauteilen kompliziert ist und sich somit nicht kostengünstig realisieren lässt. Darüber hinaus ist die ästhetische Wirkung mit einer Beleuchtung der Türzarge unmittelbar im Innern zwar unter sicherheitstechnischen Gegebenheiten vorteilhaft, jedoch in aller Regel insbesondere für die besondere ästhetische Gestaltung von Räumlichkeiten im privaten Bereich ungeeignet.
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Aufgabe der Erfindung
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Durch die Erfindung soll nunmehr ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionen eine Verkleidung für die Mauerränder von Wanddurchbrüchen der gattungsgemäßen Art geschaffen werden, bei der die Realisierung von besonderen dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten, die über eine reine funktionale sicherheitstechnische Orientierung hinausgehen, geschaffen werden kann, die einfach herstellbar, kostengünstig und langlebig ist.
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Lösung der Aufgabe
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird in Zusammenschau mit den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruches 1 durch die in seinem kennzeichnenden Teil offenbarte technische Lehre gelöst.
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Erfindungswesentlich ist dabei, dass zwischen der zum Mauerrand gerichteten inneren Oberfläche des Blendenteils und der Mauerrandoberfläche ein Hohlraum befindlich ist, welcher mit einer Öffnung zur Außenumgebung der Verkleidung an der dem Zargenelement abgewandten Seite versehen ist, wobei im Hohlraum im Bereich hinter der Öffnung zur Außenumgebung eine Lichtleiste dergestalt angeordnet ist, dass die von ihr produzierte Lichtabstrahlung durch die Öffnung nach außen entlang der seitlich des Mauerrandes befindlichen Maueroberfläche emittiert wird.
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Durch die geschilderte konstruktive Gestaltung lässt sich im Gegensatz zu allen vorbekannten Lösungen aus dem Stand der Technik eine indirekte dezente Wandbeleuchtung des seitlichen Bereiches neben der Maueröffnung und der Verkleidung für die Wanddurchbrüche realisieren. Die Lichtquelle ist dabei vollständig innerhalb des Hohlraumes der Verkleidung verborgen und von außen gänzlich unsichtbar. Durch die Intensität der Lichtleiste lassen sich mithilfe einer entsprechenden Steuerung nähere oder weitere Wandbereiche neben dem Mauerdurchbruch beleuchten, so dass sich ein in jeder Hinsicht wohnliches Ambiente ergibt.
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Besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich zusätzlich aus den Merkmalen der auf den Anspruch 1 bezogenen Unteransprüche.
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Es hat sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn die Lichtleiste mit einer Mehrzahl von LED-Elementen versehen ist. Derartige auch als LED-Lichtbänder bezeichnete Vorrichtungen sind mittlerweile in verschiedenen Ausgestaltungen zu unterschiedlichen Kosten am Markt verfügbar, lassen sich aufgrund ihrer geringen Bauabmaße problemlos im Hohlraum der Verkleidung unterbringen, wobei zusätzlich die geringe Energieaufnahme und die dadurch bedingte geringe Wärmeentwicklung positiv anzumerken ist.
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Die Lichtleiste ist als Variante, bei der sie mit LED-Lichtbändern ausgestattet ist, als spezielles Kunststoff-Hohlprofil ausgestaltet. Das Profil hat mehrere Aufgaben. Zum einen schützt es die LED-Lichtbänder während der Montage der Verkleidung, da üblicherweise vom Monteur Werkzeuge und Hilfsmittel wie Schraubzwingen und Keile eingesetzt werden, mit denen die Verkleidung lotrecht ausgerichtet und zur Befestigung fixiert werden. Das Hohlprofil kann bei diesen Arbeiten den eventuell aufgebrachten Anpressdruck aufnehmen ohne dass sie im Innern des Kunststoffhohlprofils angeordneten LED-Lichtbänder beschädigt werden.
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Zum anderen schützt das Kunststoffhohlprofil die im Innern angeordneten LED-Lichtbänder vor Verschmutzung.
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Durch die spezielle Ausformung, Farbgebung und Materialauswahl des Kunststoffhohlprofil kann ein gleichmäßig beleuchtete Lichtfeld neben der Verkleidung erzielt werden.
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Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, die Öffnung des Hohlraumes zur Außenumgebung im Querschnitt kleiner auszugestalten als die Breite des Hohlraumes zwischen Mauerrandoberfläche und innerer Oberfläche des Blendenteils. Durch die geschilderte Ausführungsform entsteht zwischen Wandoberfläche und Türverkleidung nur ein schmaler Lichtspalt, der einerseits vollkommen ausreichend für die Lichtemittierung der Lichtleiste ist, andererseits jedoch klein genug ist, um Verschmutzungen des Hohlraumes der Verkleidung zu vermeiden und darüber hinaus die technischen Gegebenheiten innerhalb der erfindungsgemäßen Verkleidung zu kaschieren.
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Es hat sich darüber hinaus als vorteilhaft erwiesen, in den vorhandenen Hohlraum weitere elektronische Bauelemente zur Energieversorgung und Steuerung der Lichtleiste anzuordnen. Diese Bauelemente können sowohl eine Dimmbarkeit der Lichtleiste in ihrer Lichtintensität bewirken, denkbar ist darüber hinaus auch die Ansteuerung der Lichtleiste dergestalt, dass sie Licht unterschiedlicher Farben ausstrahlt und/ oder dass innerhalb des Hohlraumes ein Empfänger für eine kontaktlose Ein- und Ausschalttechnik der LED-Lichtleiste integriert wird.
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Die kontaktlose Ansteuerung kann entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes auch darin bestehen, Smartphones oder Tablets für die Ansteuerung der Lichtleiste zu nutzen. Darüber hinaus sollte der für den Betrieb der Lichtleiste notwendige Trafo innerhalb des Hohlraumes angeordnet werden.
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Selbstverständlich sieht eine vorteilhafte Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung auch vor, die Verkleidung für die Mauerränder der Wanddurchbrüche an beiden Seiten des Mauerrandes jeweils mit einem Blendteil zu versehen. So ist die ästhetische Wirkung in zwei aneinander angrenzenden Zimmern durch die indirekte Beleuchtung der neben den Wanddurchbrüchen vorhandenen Wandbereiche auf einfache Weise realisierbar.
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Die vorteilhafterweise verwendeten LED-Lichtbänder sind zwar nahezu wartungsfrei, sollte es jedoch notwendig sein, sowohl an den Lichtleisten als auch an den sonstigen innerhalb des Hohlraumes angeordneten elektronischen Bauelementen zur Energieversorgung und Steuerung der Lichtleiste Reparatur- oder Austauscharbeiten vorzunehmen, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Blendenteil mit dem Zargenelement durch eine lösbare Koppelvorrichtung zu verbinden, wobei die Koppelvorrichtung zweckmäßigerweise als Rastverbindung gestaltet werden kann.
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Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Verkleidung für die Mauerränder von Wanddurchbrüchen in einem Seitenbereich des Wanddurchbruchs und
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2 eine schematische Gesamtansicht eines mit einer Verkleidung der erfindungsgemäßen Art versehenen Wanddurchbruchs mit angedeuteter neuartiger Lichtverteilung.
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Die in der 1 im Schnitt dargestellte, in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Verkleidung für die Mauerränder von Wanddurchbrüchen und für Durchgänge von Fenstern und Türen besteht im wesentlichen aus einem die innere Oberfläche des Mauerrandes 2 überdeckenden Zargenelement 3 sowie zwei am Zargenelement 3 festgelegten, den äußeren seitlichen Mauerrand überdeckenden Blendenteilen 4 und 5. Die Blendenteile 4 und 5 weisen im wesentlichen eine U-förmige Gestaltung aus und sind mit einem ihrer Schenkel 6 bzw. 7 in einer korrespondierenden Nut 8, 9 in den gegenüberliegenden Seitenbereichen des Zargenelementes 3 aufgenommen. Die geschilderte Ausgestaltung gewährleistet, dass mit einem Zargenelement 3 unterschiedliche Dicken des Mauerrandes 2 mithilfe der Blendenteile 4 und 5 verkleidet werden können. Die Blendenteile 4 und 5 sind dabei entsprechend der Pfeile P aus den Nuten 8, 9 herausbewegbar. Die Bewegung entsprechend der Pfeile P bewirkt zusätzlich die erfindungsgemäße Herausbildung eines Hohlraumes 12, 13, der sich im wesentlichen zwischen der zum Mauerrand gerichteten inneren Oberfläche des Blendenteils 4 bzw. 5 und der Oberfläche 10, 11 an den gegenüberliegenden Seiten des Mauerrandes ergibt.
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Die Hohlräume 12, 13 sind an ihrer dem Zargenelement abgewandten Seite mit Öffnungen 14, 15 versehen. Die Öffnungen 14, 15 sind dabei im Querschnitt kleiner gestaltet, als die Breite der Hohlräume 12, 13 zwischen Oberfläche des Mauerrandes 10, 11 und der inneren Oberfläche des jeweiligen Blendenteile 4, 5. Es entsteht somit nur ein schmaler Spalt zu den Hohlräumen 12, 13. Erfindungsgemäß ist im Hohlraum 12, 13 im Bereich hinter den Öffnungen 14, 15 jeweils eine Lichtleiste 16, 17 dergestalt angeordnet, dass die von ihrer produzierte Lichtabstrahlung durch die Öffnungen 14, 15 entlang der seitlich des Mauerrandes befindlichen Maueroberfläche emittiert wird. Die Lichtabstrahlung ist durch die Linien 18, 19 beidseitig des Mauerrandes 2 schematisch verdeutlicht.
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Innerhalb der Hohlräume 12, 13 können neben den jeweiligen Lichtleisten 16, 17 weitere elektronische Bauelemente zur Energieversorgung und zur Steuerung der Lichtleiste angeordnet sein. Als ein entsprechendes Bauteil ist in der Darstellung der 1 mittels einer Blackbox ein Trafo 20 zur Energieversorgung eingezeichnet. Die allgemein als Lichtleisten 16, 17 bezeichneten Lichtquellen werden vorteilhafterweise als LED-Lichtbänder ausgeführt, die in unterschiedlicher Ausgestaltung kostengünstig am Markt verfügbar sind.
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Die Lichtleisten 16, 17 werden dabei mittels entsprechender in der Zeichnung nicht näher dargestellter Befestigungsclips an der inneren Oberfläche der Blendenteile 4, 5 festgelegt. Diese Festlegung kann sowohl durch eine Verschraubung 21 der Clips als auch mittels Klebebändern direkt erfolgen.
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Wie bereits eingangs erwähnt, sind die Blendenteile 4, 5 mit ihren Schenkeln 6, 7 in entsprechende Nuten 8, 9 des Zargenelementes 3 eingesetzt. Innerhalb der Nuten 8, 9 kann mit den Schenkeln 6, 7 der Blendenteile 4, 5 eine Koppelvorrichtung realisiert werden, die ein leichtes Entfernen der Blendenteile 4, 5 zu Wartungs- und Reparaturzwecken der im Hohlraum angeordneten elektronischen Bauelemente sowie der Lichtleisten 16, 17 ermöglichen. Das Zargenelement 3 ist dabei entsprechend üblichen Befestigungstechniken beispielsweise mit einem PU-Schaum an der inneren Oberfläche des Mauerrandes 2 festgelegt. Die PU-Schaum-Schicht ist in der 1 insgesamt mit 22 gekennzeichnet. Die geschilderte Koppelvorrichtung kann entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung beispielsweise als Rastverbindung gestaltet sein.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung entsteht insbesondere für Wanddurchbrüche, Fenster und Türöffnungen in privaten Gebäuden eine effiziente und vielschichtige Möglichkeit, örtlich neben den Mauerdurchbrüchen mittels entsprechender Lichtgestaltung ein besonders wohnliches und ästhetisch anspruchsvolles Ambiente zu schaffen.
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Die Lichtemissionen entsprechend dem Gegenstand der Erfindung werden dabei in der 2 noch einmal schematisch dargestellt. Selbstverständlich ist es möglich, nicht nur die seitlichen Blendenteile durch eine erfindungsgemäße Gestaltung aufzuwerten, sondern selbstverständlich auch ein die beiden seitlichen Blendenteile 4, 5 verbindenden oberes Blendenteil 23 mit einer Lichtleiste zu versehen. Auf diese Weise entsteht ein rundum laufender, ästhetischer Lichteffekt, wie er bisher mit den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen nicht realisierbar war.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkleidung
- 2
- Mauerrand
- 3
- Zargenelement
- 4
- Blendenteil
- 5
- Blendenteil
- 6
- Schenkel
- 7
- Schenkel
- 8
- Nut
- 9
- Nut
- 10
- Mauerrandoberfläche
- 11
- Mauerrandoberfläche
- 12
- Hohlraum
- 13
- Hohlraum
- 14
- Öffnung
- 15
- Öffnung
- 16
- Lichtleiste
- 17
- Lichtleiste
- 18
- Linie
- 19
- Linie
- 20
- Trafo
- 21
- Verschraubung
- 22
- PU-Schaum-Schicht
- 23
- Oberes Blendenteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005020735 U1 [0004]
- DE 10004047 C1 [0005]