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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches bestimmter Dicke, das einen Träger in Form einer undehnbaren Grundschicht und einen Aufbau mit mindestens einer Zwischenschicht und einer Deckschicht aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind Drucktücher, die eine undehnbare Grundschicht in Form einer Metallschicht haben, seit langem bekannt. Bei einem Drucktuch im Allgemeinen und bei einem Drucktuch mit einer undehnbaren Grundschicht im Besonderen ist es zur Erzeugung eines guten Druckbildes von größter Wichtigkeit, dass das Drucktuch eine vorgegebene Dicke mit einer geringen Dickentoleranz aufweist. Zur Herstellung eines Drucktuches vorgegebener Dicke ist es bekannt, zunächst den Aufbau bahnförmig, d.h. als Rollenware, herzustellen. Nach Herstellung des bahnförmigen Aufbaus wird dessen Deckschicht geschliffen, so dass der Aufbau eine vorgegebene Dicke aufweist. Danach wird der bahnförmige Aufbau mit einer bahnförmigen Metallschicht zusammengeführt und fest verbunden, so dass ein bahnförmiger Verbund entsteht, von dem einzelne Drucktücher mit den gewünschten Maßen abgetrennt werden. Die einzelnen Drucktücher weisen eine zufriedenstellende Maßhaltigkeit auf. Insbesondere wird die Dicke der einzelnen Drucktücher in zufriedenstellendem Maße eingehalten, da der Aufbau und die Metallschicht jeweils eine vorgegebene Dicke aufweisen, die zu der vorgegebenen Gesamtdicke des Drucktuches führen. Es ist jedoch festzustellen, dass es vereinzelt dazu kommen kann, dass ein Drucktuch zumindest bereichsweise nicht die vorgegebene Dicke aufweist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sowohl der Aufbau als auch die Metallschicht in ihrer Dicke Toleranzen aufweisen, die sich im ungünstigen Fall so addieren, dass die Gesamtdicke des Drucktuches zu groß oder zu klein ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches mit einer undehnbaren Grundschicht zu schaffen, bei dem die gefertigten Drucktücher eine höhere Maßhaltigkeit als bei dem herkömmlichen Verfahren aufweisen.
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Die Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 mit folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- – es wird ein bahnförmiger Träger bereitgestellt,
- – der bahnförmige Träger wird mit einem bahnförmigen Aufbau verbunden, so dass ein bahnförmiger Verbund entsteht,
- – nach Herstellung des Verbundes wird eine Oberfläche des Verbundes solange geschliffen, bis der Verbund die gewünschte Dicke aufweist,
- – von dem bahnförmigen Verbund wird das Drucktuch abgetrennt.
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Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass die einzelnen Drucktücher, die von dem Verbund abgetrennt werden, eine bessere Maßhaltigkeit bzgl. ihrer Dicke aufweisen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die gewünschte Dicke erst nach Herstellung des Verbundes aus Träger und Aufbau eingestellt wird. Daher kann es nicht dazu kommen, dass sich Dickentoleranzen in dem Träger und Dickentoleranzen in dem Aufbau ungünstig addieren. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass, obwohl einzelne Drucktücher mit einer größeren Maßhaltigkeit gefertigt werden können, keine zusätzlichen Verfahrensschritte gegenüber dem herkömmlichen Verfahren notwendig sind. Vor dem Schleifvorgang wird vorzugsweise eine unlösbare Verbindung (darunter ist eine Verbindung zu verstehen, die nur unter mechanischer Zerstörung mindestens einer Schicht des Verbundes wieder aufgetrennt werden kann) zwischen dem bahnförmigen Träger und dem bahnförmigen Aufbau erzeugt. Dies kann mit Hilfe eines Kaltklebers oder mit Hilfe eines Heißschmelzklebers oder durch Vulkanisation erfolgen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – der bahnförmige Träger zunächst lösbar mit dem bahnförmigen Aufbau verbunden wird,
- – an den Rändern des Verbundes parallel zu dessen Längsrichtung und über dessen gesamte Länge aus dem Aufbau Streifen der Breite b abgetrennt und herausgelöst werden
- – der bahnförmige Träger unlösbar mit dem Aufbau verbunden wird,
- – nach Herstellung des unlösbaren Verbundes eine Oberfläche des Verbundes solange geschliffen wird, bis der Verbund die gewünschte Dicke aufweist,
- – von dem bahnförmigen Verbund das Drucktuch abgetrennt wird.
Der Vorteil der Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Einspannenden der Breite b, mit Hilfe derer ein Drucktuch auf einem Druckzylinder in an sich bekannter Art und Weise eingespannt werden, einfach hergestellt werden können und das Drucktuch dennoch ein hohe Maßhaltigkeit aufweist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – der bahnförmige Träger durch Vulkanisation unlösbar mit dem bahnförmigen Aufbau verbunden wird,
- – nach Erstellen der unlösbaren Verbindung die gesamte Deckschicht solange geschliffen wird, bis der Verbund die gewünschte Dicke aufweist,
- – von dem bahnförmigen Verbund das Drucktuch abgetrennt wird.
Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Verbindung zwischen dem Träger und dem Aufbau vor der Vulkanisation einerseits lösbar ist, was das Heraustrennen der Streifen ermöglicht, und durch die Vulkanisation andererseits eine unlösbare Verbindung entsteht, die hohen mechanischen Belastungen standhält.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 ist der bahnförmige Träger auf der Oberfläche, die dem Aufbau abgewandt ist, mit einer Ausgleichschicht beschichtet, die nach Erstellen des unlösbaren Verbundes solange geschliffen wird, bis der Verbund die gewünschte Dicke aufweist. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die Ausgleichschicht so dick ausgebildet werden kann, dass durch Abschleifen der Ausgleichschicht auch große Dickeschwankungen in dem Verbund ausgeglichen werden können, ohne die Deckschicht zu beschädigen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 besteht die Ausgleichsschicht aus einem Elastomer oder aus einem Thermoplast. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass die genannten Materialien gut geschliffen werden können.
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Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 ist dadurch gekennzeichnet, dass die undehnbare Grundschicht aus einer Metallschicht besteht oder eine Metallschicht enthält. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist darin zu sehen, dass eine Metallschicht eine geringe Dehnbarkeit aufweist und somit zur Ausbildung der undehnbaren Grundschicht besonders geeignet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit den nachstehenden Figuren erläutert, darin zeigt:
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1 ein Drucktuch im Querschnitt,
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2 ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches,
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3 ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches.
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1 zeigt ein Drucktuch 2 im Querschnitt. Das Drucktuch weist einen Träger 4 in Form einer undehnbaren Grundschicht und einen Aufbau 6 auf, der unlösbar mit dem Träger 4 verbunden ist. Der Aufbau 6 enthält zwei gummierte Gewebeschichten 8, 10 und eine Deckschicht 12. Der Träger 4 steht mit Rändern 14 und 16 der Breite b seitlich über den Aufbau 6 hinaus. Diese Ränder 14, 16 werden dazu genutzt, das Drucktuch 2 in an sich bekannter Art und Weise auf einem Druckzylinder einzuspannen. Das Drucktuch 2 weist eine vorgegebene Dicke d auf. Der Träger 4 des Drucktuches 2 besteht aus einer Metallschicht oder enthält eine Metallschicht.
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2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches 2, wobei zur Erläuterung des Verfahrens zunächst auf die 2a eingegangen wird. Der bahnförmige Träger 4 und der bahnförmige Aufbau 6 werden mit Hilfe von 2 rotierenden Walzen 18, 20 zunächst lösbar miteinander verbunden, so dass hinter den Walzen 18, 20 ein bahnförmiger Verbund 22 entsteht. Die lösbare Verbindung wird z. B. mit Hilfe eines geeigneten vulkanisierbaren Haftvermittlers hergestellt. Hinter den rotierenden Walzen 18, 20 sind rotierende Schneidmesser 38 angeordnet, die bis zum Träger 4 in den Verbund 22 eindringen und den bahnförmigen Aufbau 6 durchtrennen. Dies wird im Folgenden näher anhand der 2b erläutert.
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Die 2b zeigt die Anordnung gemäß 2a in Draufsicht. Parallel zu den Längskanten 40, 42 des Verbundes 22 sind rotierende Schneidmesser 38a, 38b angeordnet. Der Abstand der Schneidmesser 38a, 38b zu den Längskanten 40, 42 des Verbundes 22 weist eine Breite b auf. Die Schneidmesser 38a, 38b durchtrennen den Aufbau 6 des Verbundes 22 und dringen bis in die haftvermittelnde vulkanisierbare Schicht ein, die zwischen dem Aufbau 6 und dem Träger 4 des Verbundes 22 liegt. Hinter den rotierenden Schneidmessern 38a, 38b entstehen also Schnittkanten, die im Abstand b parallel zu den Längskanten 40, 42 des Verbundes 22 verlaufen. Die durch die Schneidkanten entstandenen Streifen in dem Verbund 22 lassen sich einfach aus dem Verbund 22 herauslösen, da bis zu diesem Zeitpunkt der Aufbau 6 lösbar mit dem Träger 4 verbunden ist. Nach dem Entfernen der Streifen entstehen an den Längskanten des Verbundes 22 also Ränder mit der Breite b, in denen der Träger frei liegt. Nach dem Entfernen der Streifen wird der Verbund 22 vulkanisiert, so dass sich der Träger 4 mit dem Aufbau 6 des Verbundes 22 unlösbar verbindet.
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2c zeigt den Verbund 22, genau wie 2a, in der Seitenansicht. Nach dem Entfernen der Streifen 44, 46 mit der Breite b wird der vulkanisierte Verbund 22 einer Schleifstation 24 zugeführt, die ein Schleifpapier 26 aufweist, das über Walzen rotiert. In der Schleifstation 24 wird die nach außen gewandte Oberfläche der Deckschicht 12 (s. 1) mit dem Schleifpapier 26 so lange geschliffen, bis der Verbund 22 die gewünschte Dicke aufweist. Zur Feststellung der Dicke des Verbundes 22 wird dieser im Bereich der Schleifstation 24 ständig gemessen. Anstelle eines Schleifpapiers können zum Schleifen auch andere Materialien verwendet werden.
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2d zeigt einen Verbund 22 in Seitenansicht, der weitestgehend genauso aufgebaut ist, wie der in 2c gezeigte Verbund. Ein Unterschied ist lediglich daran zu sehen, dass die Oberfläche des Trägers 4, die dem Aufbau 6 abgewandt ist, mit einer Ausgleichsschicht 32 beschichtet ist. Der bahnförmige Verbund 22 wird der Schleifstation 24 zugeführt, die auf der Seite der Ausgleichsschicht angeordnet ist. In der Schleifstation 24 wird die nach außen gewandte Oberfläche der Ausgleichsschicht 32 mit dem Schleifpapier so lange geschliffen, bis der Verbund 22 die gewünschte Dicke aufweist. Auf ein Schleifen der nach außen gewandten Oberfläche der Deckschicht 12 (s. 1) kann in diesem Fall verzichtet werden.
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Nach dem Schleifvorgang werden von dem Verbund einzelne Drucktücher in der gewünschten Breite abgetrennt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Drucktuch
- 4
- Träger
- 6
- Aufbau
- 8
- Gewebeschicht
- 10
- Gewebeschicht
- 12
- Deckschicht
- 14
- Rand
- 16
- Rand
- 18
- Walze
- 20
- Walze
- 22
- Verbund
- 24
- Schleifstation
- 26
- Schleifpapier
- 28
- Längsrichtung
- 32
- Ausgleichsschicht
- 34
- Schleifstation
- 36
- Schleifstation
- 38
- Schneidmesser
- 40
- Längskante
- 42
- Längskante