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Die Erfindung betrifft eine Laderaumabtrennung für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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In vielen Kraftwagen lässt sich ein Laderaum von dem Passagierraum abtrennen. Dies kann über ein optisches Abtrennelement wie beispielsweise eine Plane oder über ein rein mechanisches, durchsichtiges Abtrennelement wie ein Netz erfolgen. Oft sind derartige Abtrennungen in Form eines Doppelrollos in einer Kassette integriert, so dass ein Nutzer wahlweise die Plane oder das Netz zur Laderaumabtrennung verwenden kann. Bei Kraftwagen mit einer umlegbaren Fondsitzbank kann solch eine Kassette dann beispielsweise in unterschiedlichen Positionen befestigt werden, um den Laderaum flexibel vom Passagierraum abzutrennen und die Ladung zu sichern.
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Die
DE 10 2011 111 915 A1 offenbart eine derartige Laderaumabtrennung in Form eines Fondrollos, welches einerseits an Befestigungselementen im Kraftfahrzeugfond befestigt werden kann und andererseits an Lehnenschlössern umgeklappter Rücklehnen einer Fondsitzbank.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Bedienkomfort einer Laderaumabtrennung, welche in unterschiedlichen Positionen fixierbar ist, zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Laderaumabtrennung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
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Eine erfindungsgemäße Laderaumabtrennung für einen Kraftwagen umfasst eine wenigstens ein Abtrennelement aufnehmende Kassette, welche mittels jeweiliger Halteelemente in einer ersten Position an laderaumseitigen Halteaufnahmen und in einer zweiten Position an jeweiligen Schlössern eines jeweiligen Rückenlehnenelements einer Fondsitzbank fixierbar ist. Bei den Schlössern kann es sich um Lehnenschlösser handeln, welche auch zur Festlegung des jeweiligen Rückenlehnenelements an einem Teil der Fahrzeugkarosserie dienen, oder auch um Schlösser, welche ausschließlich zur Festlegung der Laderaumabtrennung dienen und zusätzlich zu Lehnenschlössern im jeweiligen Rückenlehnenelement vorhanden sind. Um den Komfort für einen Nutzer einer solchen Laderaumabtrennung zu erhöhen, ist vorgesehen, dass zur Fixierung der Kassette in der ersten Position an den laderaumseitigen Halteaufnahmen jeweilige erste Halteelemente und zur Fixierung der Kassette in der zweiten Position an den jeweiligen Schlössern jeweilige zweite Halteelemente an der Kassette vorgesehen sind. Das hat den Vorteil, dass in der ersten Position weiterhin ein bewährtes System aus den ersten Halteelementen mit den laderaumseitigen Halteaufnahmen beibehalten werden kann und zusätzlich die Laderaumabtrennung an den zweiten Halteelementen für die komfortable und nutzerfreundliche Befestigung in der zweiten Position angepasst werden kann. Die jeweiligen zweiten Halteelemente können also unabhängig von den ersten Halteelementen ausgestaltet und zum Beispiel in ihrer Orientierung so optimiert werden, dass der Nutzerkomfort gesteigert ist. Auch ermöglicht gegebenenfalls eine geschickte Positionierung der zweiten Halteelemente eine Vergrößerung des abgetrennten Laderaums, indem beispielsweise die zweiten Halteelemente so an der Laderaumabtrennung angeordnet sind, dass ein Abtrennelement bei der Benutzung näher an den Fahrzeuginsassen ist als im Stand der Technik oder bei einer Verwendung der ersten Halteelemente zur Festlegung in der zweiten Position.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweiten Halteelemente zwischen einer Verstaustellung und einer Gebrauchsstellung verstellbar sind. Hierbei ist der maximale Abstand der zweiten Halteelemente von der Kassette in der Gebrauchsstellung größer als in der Verstaustellung. Es kann auch vorgesehen sein, dass die zweiten Halteelemente in der Verstaustellung im Wesentlichen parallel zu einer Oberfläche der Kassette angeordnet sind oder dass in der Kassette eine Vertiefung oder ähnliches vorhanden ist, um die zweiten Halteelemente in der Verstaustellung aufzunehmen, so dass das Volumen, welches die Laderaumabtrennung einnimmt, minimiert wird. Das hat zudem den Vorteil, dass die zweiten Halteelemente bei einer Fixierung der Kassette in der ersten Position einen Nutzer nicht stören. Auch bei einer Aufbewahrung in sonstigen Räumlichkeiten wird somit Platz gespart.
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Insbesondere kann hier vorgesehen sein, dass die zweiten Halteelemente über ein Scharnier verfügen und zwischen der Verstaustellung und der Gebrauchsstellung durch ein Klappen verstellbar sind. Das hat den Vorteil, dass eine besonders einfache, günstige und robuste Lösung bereitgestellt wird, welche einerseits ein flächiges Anliegen der zweiten Halteelemente in der Verstaustellung ermöglichen und andererseits auch eine gute Steckverbindung über eine ausgeklappte Gebrauchsstellung.
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Es kann hier auch vorgesehen sein, dass die zweiten Halteelemente in der Gebrauchsstellung einrastbar sind. Das ist insofern vorteilhaft, da so ein ungewolltes Einklappen von der Gebrauchsstellung in die Verstaustellung verhindert werden kann. Somit ist ein besonders einfaches und für den Nutzer sicheres Fixieren an den Schlössern der jeweiligen Rückenlehnenelemente möglich.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweiten Halteelemente in ihrer Gebrauchsstellung senkrecht zu einer Längsachse der Kassette eine jeweilige Steckrichtung aufweisen. Die Steckrichtung weist von der Kassette aus in die Richtung, in welche die Halteelemente von der Kassette aus betrachtet in oder auf die Schlössern gesteckt werden. Außerdem weisen die ersten Halteelemente senkrecht zur Längsachse der Kassette eine jeweilige Orientierungsrichtung auf, welche senkrecht zu Stützflächen der Kassette steht, welche die ersten Halteelemente jeweils umgeben, wobei die Orientierungsrichtung von diesen Stützflächen weg weist, und die Steck- und Orientierungsrichtung projiziert auf eine Ebene senkrecht zu der Längsachse einen Winkel von 30° oder mehr, dabei insbesondere von weniger als 135°, bilden. Die Längsachse der Kassette kann hier im Falle eines Laderaumrollos parallel zu einer Aufrollachse des oder der entsprechenden Rollos liegen. Die Stützflächen haben entsprechende Gegenstücke an den laderaumseitigen Halteaufnahmen und dienen einer mechanischen Abstützung, so dass die ersten Halteelemente die Laderaumabtrennung in der ersten Position nur fixieren, jedoch nicht in Richtung der Schwerkraft abstützen müssen. Gegebenenfalls können aber auch die ersten Halteelemente selber die Funktion der Stützflächen übernehmen, sodass keine Stützflächen erforderlich sind.
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Das hat den Vorteil, dass die Laderaumabtrennung in der zweiten Position mit den zweiten Halteelementen so fixiert werden kann, dass die Kassette der Laderaumabtrennung im Vergleich zur ersten Position, in welcher sie mit den ersten Halteelementen an laderaumseitigen Halteaufnahmen fixiert wird, um einen vorbestimmten Winkel rotiert ist. Die entsprechende Rotationsachse liegt dann parallel zur Längsachse der Kassette. Die Rotation bietet zumindest zwei Vorteile. Einerseits ist es so möglich, die Laderaumabtrennung so zu gestalten, dass ein Abtrennelement in der zweiten Position in einer Gebrauchsstellung näher an die Insassen rückt als wenn die Laderaumabtrennung in der zweiten Position relativ zur ersten Position nicht gedreht wäre. Zum anderen kann über die Drehung auch erreicht werden, dass etwaige Komponenten der Laderaumabtrennung, welche ohne Rotation möglicherweise noch in den Laderaum stehen und eine Nutzung desselben beeinträchtigen, „aus dem Laderaum herausgedreht” werden, so dass sie beispielsweise im Wesentlichen parallel zu einer frontseitigen Stirnfläche des Laderaums orientiert sind. Es wird also gleichzeitig mehr Laderaum zur Verfügung gestellt und eine störungsfreie Nutzung desselben ermöglicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweiten Halteelemente Einrastelemente sind, insbesondere fensterartige Bügelteile oder Ösen oder offene Haken. Insbesondere kann es sich hier um aus einem dicken Blech ausgestanzte oder gegossene Teile handeln, welche für eine Rastverbindung mit dem Schloss geeignet sind, sodass eine solche Rastverbindung für die Fixierung der Kassette in der zweiten Position gewählt werden kann. Das hat den Vorteil, dass die Halteelemente sowohl kostengünstig hergestellt werden als auch stabil sind. Auch kann eine stark belastbare Rastverbindung mit jeweiligen Schlössern besonders einfach ermöglicht werden. Überdies kann eine Klappbarkeit einfach realisiert werden, welche insbesondere über ausgeprägte Kanten der Einrastelemente rastbar oder arretierbar gemacht werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kassette zwei Endkappen aufweist, an denen jeweils eines der zweiten Halteelemente und/oder jeweils eines der ersten Halteelemente angebracht ist. Das hat den Vorteil, dass die Laderaumabtrennung besonders kostengünstig und einfach produziert werden kann, da lediglich zwei Endkappen für eine erfindungsgemäße Weitergestaltung einer Laderaumabtrennung nach dem Stand der Technik erforderlich ist. Auch können so günstig Varianten produziert werden, welche dann jeweils an einer Endkappe nur eines der beiden oder beide Halteelemente haben. Dies ist auch konstruktiv von Vorteil, da an den Halteelementen gegebenenfalls große Kräfte angreifen und so nur die Endkappen an eine Aufnahme der jeweiligen Halteelemente angepasst werden müssen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schlösser Lehnenschlösser eines jeweiligen Rückenlehnenelements einer Fondsitzbank sind. Das ist einerseits insofern vorteilhaft, als dass die Lehnenschlösser bereits vorhanden sind, sodass auf weitere, teuer Schlösser verzichtet werden kann. Andererseits sind die Lehnenschlösser auf große Kräfte ausgelegt und können somit den Laderaum auch bei viel Gepäck und entsprechend großen auftretenden Kräften zuverlässig vom Passagierraum trennen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie anhand der Figuren. Dabei zeigt:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Laderaumabtrennung;
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2 eine schematische Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Laderaumabtrennung fixiert in der ersten Position an laderaumseitigen Ladeaufnahmen; und
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3 eine schematische Seitenansicht des Ausführungsbeispiels aus 2 fixiert in der zweiten Position an einem Schloss eines Rückenlehnenelements.
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In den Fig. werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Laderaumabtrennung 1 für einen Kraftwagen in einer schematischen Seitenansicht. Diese Laderaumabtrennung 1 ist im gezeigten Beispiel mit zwei Abtrennelementen 2 bestückt, welche als Laderaumnetz und Laderaumplane ausgeführt sind. Die beiden Abtrennelemente 2 können hier nach Art eines Rollos ausgezogen werden. Dementsprechend ist in der Seitenansicht von einer Kassette 3, welche die Abtrennelemente 2 aufnimmt, nur die parallel zur Zeichenebene verlaufende Endfläche zu sehen. Die Kassette 3 erstreckt sich jedoch in einer Längsachse senkrecht zur Zeichenebene. Die Kassette 3 verfügt im gezeigten Beispiel über eine Stützfläche 10, in deren Bereich auch ein erstes Halteelement 7 angebracht ist. Dieses Halteelement 7 ist im vorliegenden Beispiel als pilzförmiger Bolzen ausgeführt, der eine durch seine Erstreckung senkrecht zur Stützfläche 10 bestimmte Orientierungsrichtung B aufweist, welche von der Kassette 3 weg weist. Die genaue Ausgestaltung der ersten Halteelemente 7 ist jedoch nicht erfindungswesentlich und dient hier nur als Beispiel um eine bessere Illustration zu erzielen. So kann das erste Halteelement 7 auch gänzlich verschieden von dem gezeigten ersten Halteelement 7 ausgeführt sein, zudem kann an den beiden Enden der Kassette 3 auch je ein unterschiedlich ausgeformtes Halteelement 7 vorgesehen sein. Alternativ oder ergänzend könnte auch die Stützfläche 10 entfallen.
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Die Laderaumabtrennung 1 verfügt über ein zweites Halteelement 8, welches hier mit einem Scharnier 9 versehen ist. So kann das zweite Halteelement 8 von einer Verstaustellung 8a, die hier parallel zu einer Oberfläche der Kassette 3 an dieser anliegend bestimmt ist, in eine Gebrauchsstellung 8b durch ein Klappen überführt werden. Im gezeigten Beispiel liegt zwischen dem zweiten Halteelement 8 in der Verstaustellung 8a und der Gebrauchsstellung 8b ein rechter Winkel vor, so dass das zweite Halteelemente 8 sich in der Gebrauchsstellung 8b weiter von der Kassette 3 weg erstreckt als in der Verstaustellung 8a. In der Gebrauchsstellung 8b weist das zweite Halteelement 8 in eine Steckrichtung A. Diese Steckrichtung A, welche im gezeigten Beispiel wie die Orientierungsrichtung B in der Zeichenebene liegt, bildet hier mit der Orientierungsrichtung B einen Winkel α. Über diesen Winkel α kann eine Rotation, also ein Verdrehen beziehungsweise ein Verkippen, der Laderaumabtrennung 1 in der zweiten Position relativ zur ersten Position bestimmt werden.
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In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Laderaumabtrennung 1 in einer schematischen Seitenansicht in einer ersten Position fixiert an einer laderaumseitigen Halteaufnahme 4 dargestellt. Ebenfalls dargestellt ist ein Rückenlehnenelement 6, welches einen Laderaum 11 begrenzt bzw. den Laderaum 11 zumindest teilweise von einem Passagierraum abtrennt. Das gezeigte zweite Halteelement 8 ist hier in einer Verstaustellung 8a gezeigt, so dass das Rückenlehnenelement 6 der Kassette 3 der Laderaumabtrennung 1 möglichst nahe kommen kann. Als Abtrennelement 2 ist hier lediglich eine Plane vorgesehen, welche in einem in der Kassette 3 aufgerollten Zustand zu sehen ist. Sie kann in x-Richtung ausgezogen werden, um den Laderaum 11 abzudecken.
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In 3 ist die Laderaumabtrennung 1 von 2 in einer zweiten Position an einem Schloss 5 fixiert gezeigt. Dabei ist das Schloss 5 in einer Teilschnittzeichnung zu sehen. Das zweite Halteelement 8 ist nun im gezeigten Beispiel ausgeklappt in einer Gebrauchsstellung 8b eingerastet. Die Steckrichtung A des zweiten Halteelements 8 weist hier in negativer y-Richtung senkrecht von der Laderaumabtrennung 1 in die Rückseite des Rückenlehnenelements 6 hinein. Das zweite Halteelement 8 ist in das gezeigte Schloss 5 eingerastet. Mit der Orientierungsrichtung B des ersten Halteelements 7 bildet die Steckrichtung A wieder den Winkel α. Unter diesem Winkel α weist das erste Halteelement 7 hier nun in den Laderaum 11. Die Laderaumabtrennung 1 beziehungsweise die Kassette 3 der Laderaumabtrennung 1 ist also im Vergleich zu einer Befestigung mit dem ersten Halteelement 7 an dem Schloss 5 um den Winkel α gedreht, da die Oberfläche des Rückenlehnenelements 6 – wie die Stützfläche 10 in 1 – parallel zur x-Richtung orientiert ist. Das hat hier zur Folge, dass das Abtrennelement 2, welches im gezeigten Beispiel als Plane ausgeführt ist, wesentlich weiter in negativer x-Richtung, also in Fahrtrichtung, beziehungsweise im Kraftwagen nach vorne, versetzt ist, als wenn die Laderaumabtrennung 1 in der zweiten Position mit dem ersten Halteelement 7 auf Höhe des Schlosses 5 fixiert wäre. Es ist also mehr Laderaum verfügbar, der mit der Laderaumabtrennung 1 von dem Passagierraum abgetrennt wird. Zudem kommt das Abtrennelement 2 nun am äußersten vorderen Rand des Laderaums 11 zu Liegen und behindert so eine Nutzung des Laderaums nicht, so dass der Komfort für die Nutzer gesteigert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011111915 A1 [0003]