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Die Erfindung betrifft ein Trekking Zelt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP1878858 ist ein Trekking Zelt bekannt, das ein Gestänge aufweist, welches aus einem Vollbogen besteht, dessen Enden bodenseitig aufliegen. Hierbei sind jedoch längere Spannelement notwendig um das Gestänge zu fixieren. Aus der
EP0753634 ist ebenfalls ein Trekking Zelt bekannt, bei dem das Gestänge aus zwei Vollbögen besteht, die kreuzförmig angeordnet sind. Bei beiden Trekking Zelten macht das Gestänge einen hohen Gewichtsanteil am Gesamtgewicht des Zeltes aus.
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Trekking Zelte werden vorwiegend von Rucksackwanderer verwendet, die ihr gesamtes Gepäck während einer Wandertour selbst tragen. Häufig werden solche Rucksackwanderer auch als Backpacker oder als Trekker bezeichnet. Eine mehrtägige Wandertour selbst wird häufig auch als Trekking-Tour bezeichnet. Je leichter das Gewicht des Rucksacks ist, desto angenehmer ist es für den Anwender. Bei langen bzw. extremen Trekking Touren sind schon geringe Gewichtseinsparungen von großer Bedeutung. Trekking Zelte sollen deshalb extrem leicht sein. Da sie häufig an ungeschützten Stellen aufgestellt werden, müssen sie auch ausreichend sturm- und wetterfest sein. Weitere Anforderungen an derartige Zelte sind, dass sie schnell und einfach aufzustellen bzw. schnell und platzsparend zu verpacken sind.
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Ein nicht unbedeutender Anteil am Gesamtgewicht eines Trekking Zeltes wird aufgrund der Verwendung von extrem leichten Textilmaterialen im Wesentlichen durch das Zeltgestänge verursacht. Deshalb werden bereits Zeltgestänge aus Verbundwerkstoffen z. B. Karbonfasern verwendet, um Gewicht einzusparen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Trekking Zelt anzugeben, des sehr leicht ist und das trotzdem die Anforderungen wie sie an derartige Trekking Zelte gestellt werden erfüllt.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
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Die wesentliche Idee der Erfindung besteht darin, dass mindestens eine Zeltstange als Biegeelement ausgebildet ist, das an einem Ende im Boden verankert wird und dessen anderes Ende nicht im Boden direkt verankert ist, sondern mittels eines unter Spannung stehenden flexiblen Abspannelementes unter Biegespannung steht, wodurch die Zeltstange die Form eines verkürzten Halbbogens annimmt. Durch die Biegespannung wird die Zeltstange quasi in der Sollposition fixiert. Dadurch kann die Zeltstange verkürzt werden, was insgesamt zu einer Gewichtsersparnis führt, da das Abspannelement leichter als ein entsprechend langer Abschnitt des Biegeelements ist.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. So ist in vorteilhafter Weise das Biegeelement als segmentierter Karbonstab ausgeführt. Weiterhin ist das flexible Abspannelement, das auch als biegeschlaffes Kraftübertragungselement bezeichnet werden kann, als Abspannseil ausgeführt. Alternativ kann anstatt eines Abspannseils auch ein linienförmiger Abschnitt des Außenzelts als Kraftübertragungselement dienen. Der linienförmige Abschnitt kann z. B. als verstärkter Saumabschnitt ausgebildet sein. Um eine möglichst hohe Gewichtsersparnis zu erzielen, bildet die Zeltstange im gespannten Zustand einen Halbbogen, der einen Winkelbereich von weniger als 150° überdeckt.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen naher erläutert. Es zeigen:
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1a Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Trekking-Zeltes
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1b Querschnitt eines erfindungsgemäßen Trekking-Zeltes
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2 schematische Darstellung der Kräfteverteilung an einem gespannten zu einem verkürzten Halbbogen gespannten Biegeelement
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2b Biegelement im entspannten Zustand
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3a Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Trekking-Zeltes mit einem verkürzten Halbbogen
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3b Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Trekking-Zeltes mit einem verkürzten Halbbogen ohne endseitige Gestänge
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3c Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Trekking-Zeltes mit zwei verkürzten Halbbogen
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1a zeigt ein erfindungsgemäßes Trekking Zelt 1 im Längsschnitt. Das Zelt 1 ist auf einem relativ festen Untergrund 7 aufgebaut. Das Zelt 1, das für 1–2 Personen geeignet ist, besteht aus einem Außenzelt 2 und einem Innenzelt 3 wobei ein Teil des Innenzeltes den Zeltboden 4 bildet. Drei Zeltstangen 5, 6 bilden das Tragwerk für das eigentliche Zeltdach. Dabei sind zwei kurze Zeltstangen 6, 6' jeweils am Kopf bzw. am Fußende des Zeltes und ein unter hoher Spannung stehendes Biegelement 5 in der Mitte des Zeltes vorgesehen. Zum längsseitigen Abspannen des Außenzeltes 2 dienen zwei Abspannleinen 8, die jeweils mittels entsprechender Fixiermittel (Zeltheringen) im Untergrund 7 fixiert sind. 1b zeigt ein erfindungsgemäßes Trekking Zelt 1 im Querschnitt auf Höhe des Biegelements 5. Die Querverspannung des Außenzeltes 2 erfolgt an der Rückseite des Zeltes 1 über eine Abspannleine. Die hohe Spannung des Biegelementes 5 wird durch ein biegeschlaffes Kraftübertragungselement 8a erzeugt, dessen Ende ebenfalls im Untergrund 7 fixiert ist. Als biegeschlaffes Kraftübertragungselement kann z. B. ein separates Abspannseil oder ein Teil des Außenzeltes dienen. 2a zeigt die Kräfteverteilung in dem Biegeelement 5 in schematischer Weise. Das eine Ende des Biegelementes 5 ist mittels einer Einstechspitze 9 fest an einem Krafteinleitungspunkt P1 im Untergrund 7 verankert, so dass dieser Punkt P1 eine hohe Kraft F3 aufnehmen kann. Die Kraft F1 wird im biegeschlaffen Kraftübertragungselement 8a in einen gegenüberliegenden Krafteinleitungspunkt P1 übertragen. Aufgrund der Biegespannung des Biegeelements 5 wirkt auf das Außenzelt 2 am Ende des Biegelements 5 im Punkt P2 die Kraft F2. Die Kraft F1 wird benötigt um die Bogenspannung zu erzeugen. Bei einem Aluminiumgestänge liegt die Bogenspannung bei mindestens 10 N bei einem Karbongestänge bei 25 N.
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2b zeigt das Biegeelement 5 im nicht gespannten Zustand. Es ist als mehrfach segmentierter Karbonstab ausgebildet. Dieser ist damit einfach platzsparend zusammenfaltbar.
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Die 3 zeigen unterschiedliche Varianten des erfindungsgemäßen Trekkingzeltes. 3a zeigt eine Variante mit zwei endseitigen Zeltstangen in quasi perspektivischer Ansicht, die dem Trekking Zelt gemäß 1a, 1b entspricht. 3b zeigt eine Variante ohne die zwei endseitigen kurzen Zeltstangen 6, 6'. 3c zeigt eine weitere Variante mit zwei gespannten Biegeelemente 5, 5' als Tragwerk für das Zeltdach. Die beiden Biegeelemente 5, 5' sind auch hier mittels zweier biegeschlaffen Kraftübertragungselemente bodenseitig fixiert. Dieses Zelt bietet einen größeren Innenraum.
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Durch dass das Zeltdach nicht mehr mittels eines Halbbogens abgestützt ist, sondern nur noch durch einen verkürzten Halbbogen, kann eine kürzere Zeltstange verwendet werden. Dies kann zu einer Gewichtsersparnis bei einem Trekkingzelt von bis zu 20% führen. Das erfindungsgemäße Trekkingzelt ist deshalb extrem leicht und aufgrund der großen Bogenspannung auch für große Windbelastungen geeignet. Tests haben ergeben, dass das erfindungsgemäße Trekkingzelt für Windgeschwindigkeiten von 100 km/h in Längsrichtung bzw. 50 km/h in Querrichtung geeignet ist. Das erfindungsgemäße Trekkingzelt ist einfach aufzustellen und es kann extrem klein verpackt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1878858 [0002]
- EP 0753634 [0002]