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Die
Erfindung betrifft ein faltbares Traggestänge für
einen Gartenschirm, einen Sonnenschirm o. dgl. mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 sowie einen mit einem solchen Traggestänge
ausgerüsteten Gartenschirm, Sonnenschirm o. dgl.
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Gartenschirme,
Sonnenschirme, o. dgl., also generell große Standschirme,
die insbesondere im Garten gegen Sonneneinstrahlung Schatten geben und
auch gegen Regen schützen, sind seit Jahrzehnten bekannt.
Der Begriff Gartenschirm wird im folgenden für die Gattung
Standschirme verwendet, die generell diese Funktion haben.
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Jeder
Gartenschirm hat ein faltbares Traggestänge, von dem die
Bespannung des Gartenschirms getragen wird. Im zusammengefalteten
Zustand des Traggestänges kann man den Gartenschirm leicht verstauen,
beispielsweise in eine schlauchartige Hülle stecken und
weglegen. In ausgefaltetem Zustand des Traggestänges ist
die Bespannung aufgespannt und bietet den gewünschten Schutz
gegen Sonneneinstrahlung oder Regen.
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Die
Form des Gartenschirms in Draufsicht ist unterschiedlich. Die häufigste
Form ist kreisförmig oder mehreckig, beispielsweise sechseckig
oder achteckig. Es gibt aber auch rechteckige oder quadratische
Gartenschirme mit entsprechend faltbaren Traggestängen.
Letztlich ist es immer nur eine Frage der Länge der Tragstreben
und des Zuschnitts der Bespannung, welche äußere
Form in Draufsicht der Gartenschirm hat.
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Die
Bespannung auf dem faltbaren Traggestänge des Gartenschirms
besteht regelmäßig aus einem Stoffgewebe, das
wasserabweisend ausgerüstet ist. Es gibt aber auch in gleicher
Weise verwendete Bespannungen aus Kunststoff (Folien), entsprechende
Planen oder auch Bespannungen, die aus Holzstreben oder Rispen bestehen,
beispielsweise auch aus Reet. Der Begriff ”Bespannung” soll
alle diese Varianten umfassen und lediglich vorzugsweise und nicht
einschränkend einen Gewebestoff bezeichnen.
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Das
bekannte faltbare Traggestänge für einen Gartenschirm,
von dem die Erfindung ausgeht (
DE 20 2009 004 676 U1 ), hat einen als Hohlprofil aus
Kunststoff oder Aluminium bestehenden Tragmast, dessen unteres,
offenes Ende in einen typischen Halter, insbesondere einen Mastfuß eines Schirmständers,
einzusetzen ist. Das obere Ende des hohlen Tragmasts ist der Bespannung
zugewandt. Am oberen Ende des Tragmasts ist ein oberer Haltering
fest angebracht. Unterhalb des oberen Halteringes ist ein unterer
Haltering angeordnet, der auf dem Tragmast auf und ab verschiebbar
gelagert ist. Unterhalb des unteren Halteringes in seiner tiefsten Stellung,
die dem zusammengefalteten Zustand des Traggestänges entspricht,
befindet sich ein Kurbelantrieb, der über eine Antriebskonstruktion
im Inneren des Tragmastes den unteren Haltering aufwärts und
abwärts zu bewegen vermag. Durch diese aufwärts
und abwärts gerichtete Bewegung des verschiebbaren unteren
Halteringes gegenüber dem oberen feststehenden Haltering
erfolgt das Ausfalten und Einfalten bzw. Zusammenfalten des Traggestänges.
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Am
oberen Haltering sind mehrere Tagstreben mit jeweils einem inneren
Ende schwenkbar angebracht, die in ausgefaltetem Zustand des Traggestänges
vom oberen Haltering nach außen, leicht schräg
nach unten abragen. Diese sind auf dem Umfang des oberen Halteringes
i. W. gleichmäßig verteilt. Im dortigen Ausführungsbeispiel
sind es acht Tragstreben. Auf diesen wird eine Bespannung befestigt.
Diese Tragstreben sind als Aluminium-Hohlprofile ausgeführt
und an ihren Enden mittels Stiftverbindungen am oberen Haltering
eingehängt.
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Hier
ist jeder der Tragstreben einer entsprechenden Stützstrebe
zugeordnet. Die Stützstreben sind am unteren Haltering
mit einem inneren Ende schwenkbar angebracht und ragen im ausgefalteten Zustand
des Traggestänges vom unteren Haltering nach außen
ab, und zwar schräg nach oben verlaufend zu den zugeordneten
Tragstreben hin. Im Mittelbereich der Tragstangen sind diese mit
Gelenkbeschlägen aus Metall ausgerüstet, an denen
die Stützstreben wiederum mit Stiftverbindungen eingehängt sind.
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Das
Ausfalten und Einfalten bzw. Zusammenfalten des Traggestänges
erfolgt so, dass der obere und der untere Haltering sich relativ
zueinander verschieben, also ihren Abstand verändern. Dadurch
verändert sich die Winkellage der Tragstreben und zugeordneten
Stützstreben zueinander, was zur Aufspreizung oder zum
Zusammenfalten der Tragstreben und damit der Bespannung führt.
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Bei
dem bekannten faltbaren Traggestänge, von dem die Erfindung
ausgeht, ist der obere Haltering, wie gesagt, feststehend ausgeführt.
Es gibt aber auch bekannte Konstruktionen, bei denen beispielsweise
der Tragmast teleskopierbar ausgeführt ist. Dann steht
der untere Haltering in der Höhe fest am unteren Teil des
Tragmastes, während sich der obere Haltering am oberen
Ende des oberen Teil des Tragmastes aufwärts und abwärts
bewegt, so dass dadurch die Relativverschiebung der Halteringe erzeugt wird.
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Bekannt
ist auch seit Jahrzehnten natürlich ein klassischer zusammenfaltbarer
und steckbarer Gartenschirm mit einem zweiteiligen Tragmast aus Stahlrohr
(
DE 20 1007 013
557 U1 ).
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Schließlich
sind sehr verbreitet faltbare Traggestänge für
einen Gartenschirm, Sonnenschirm o. dgl., bei denen der Tragmast,
die Tragstreben und die Stützstreben aus Holz, meist Buchenholz
oder Meranti, bestehen (siehe beispielsweise
DE 20 2005 002 074 U1 ).
Bei Traggestängen aus Holz bestehen häufig auch
die Halteringe aus Holz. Sie sind mit Einkerbungen zum Einsetzen
von Enden der Tragstreben bzw. Stützstreben versehen. Eine
bekannte Befestigungstechnik zeigt hier einen am Haltering aus Holz
umlaufenden Spannring aus Stahl, der zugleich die Enden der Tragstangen
bzw. Stützstangen schwenkbar lagert.
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Der
Vorteil von faltbaren Traggestängen aus Stahl oder Aluminum
besteht in deren geringem Gewicht. Die Konstruktionen sind aber
relativ teuer und wirken im Garten oder auf der Terrasse nicht besonders
warm. Deshalb ziehen viele Benutzer faltbare Traggestänge
für Gartenschirme vor, bei denen die wesentliche Teile
aus Holz bestehen. Diese sind aber stärker witterungs-
und verschleißanfällig.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein faltbares Traggestänge
für einen Gartenschirm, Sonnenschirm o. dgl. anzugeben,
das in verbesserter Weise unter Verwendung von Holz als Werkstoff aufgebaut
ist.
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Die
zuvor definierte Problemstellung wird bei einem faltbaren Traggestänge
für einen Gartenschirm, Sonnenschirm o. dgl. mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein kompletter Gartenschirm, Sonnenschirm
o. dgl., der aus einem faltbaren Traggestänge wie oben
beschrieben und einer auf den Tragstreben des Traggestänges, vorzugsweise
an deren äußeren Enden, befestigten Bespannung
besteht.
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Wesentlicher
Grundgedanke des erfindungsgemäßen faltbaren Traggestänges
ist die Verwendung von Bambusholz für zumindest wesentliche
Teile des Traggestänges, insbesondere für die
Tragstreben und/oder die Stützstreben und/oder den Tragmast.
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Natürlich
gewachsenes Bambusholz ist etwas uneben und deshalb möglicherweise
für die Verwendung als Tragmast, auf dem ein Haltering
gleiten muss, nicht optimal geeignet. Es ist aber für die Tragstreben
und/oder für die Stützstreben geeignet. Allerdings
empfiehlt es sich, das Bambusholz an den Anbringungsstellen nicht
unmittelbar zu nutzen, da es leicht splittert oder ausreißt.
Deshalb sind die Tragstrebe und/oder die Stützstrebe gemäß der
Lehre der Erfindung aufgeteilt in eine langgestreckte Tragstange
bzw. Stützstange einerseits und endseitig damit fest verbundene
Endstücke an den Anbringungsenden. Die Endstücke
bestehen aus solchen Werkstoffen, die für die Anbringung
an dem oberen Haltering bzw. dem unteren Haltering bzw. an Gelenkbeschlägen
zur Anbringung der Stützstreben an den Tragstreben geeignet
sind.
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Mit
der Lehre der Erfindung kommt man zu einer völlig neuartigen
Form eines faltbaren Traggestänges für einen Gartenschirm,
Sonnenschirm o. dgl.
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Nach
besonders bevorzugter Lehre der Erfindung ist ferner vorgesehen,
dass die Tragstange der Tragstrebe und/oder die Stützstange
der Stützstrebe und/oder der Tragmast als aus Bambusholzstreifen
bestehendes, schichtverleimtes Verbundelement ausgeführt
ist. Durch die Verwendung von verarbeitetem Bambusholz für
die Tragstangen der Tragstreben und/oder die Stützstangen
der Stützstreben und/oder für den Tragmast kommt
man zu einer optimalen Formgebungsmöglichkeit für
die Tragstreben, die Stützstreben und/oder den Tragmast.
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Das
Bambusholz wird hier jeweils in Form eines schichtverleimten Verbundelementes
ausgeführt. Dazu werden zunächst natürliche
Bambusstangen der Länge nach in Bambusholzstreifen gespalten.
Auf einer entsprechenden Hobelmaschine werden die entstandenen rohen
Bambusholzstreifen auf eine passende Dicke gerichtet bzw. gehobelt.
Die so hergestellten vereinheitlichten Bambusholzstreifen werden
anschließend mit entsprechenden Leimen, insbesondere einem
Zweikomponenten-Epoxydharz schichtverleimt. Im konkreten Fall handelt
es sich um ein Kaltlaminierverfahren. Nachdem das so schichtverleimte
rohe Verbundelement ausgehärtet ist, kann man es mit herkömmlichen
Tischlereimaschinen wie anderweitiges Schichtholz bearbeiten.
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Mit
der Ausführung der Bestandteile aus Bambusholz als schichtverleimte
Verbundelemente erreicht man eine hochfeste, verschleißfeste,
witterungsunabhängige Ausführung eines faltbaren
Traggestänges für einen Gartenschirm, einen Sonnenschirm
o. dgl.
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Für
weiteren Hintergrund zur Verarbeitung von Bambus darf auf die Literatur
verwiesen werden, insbesondere auf Simon Crouzet und Oliver
Colin: Bambus. Agrarverlag, 2003, ISBN 3-8001-4195-7 und Christian
Gable & Alexandra
Brunnert: Bambus: Vom regionalen Baustoff zum globalen Rohstoff. Bambus-Journal
3/2008; ISSN 0942-4679.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mm anhand einer lediglich ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Anhand der Zeichnung werden auch besondere Aspekte
und Vorteile weiterer Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
In der Zeichnung zeigt
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1 in
perspektivischer Ansicht schräg von oben ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Gartenschirms mit einem faltbaren Traggestänge,
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2 das
Traggestänge aus 1 in einer Seitenansicht,
die Bespannung lediglich angedeutet,
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3 in
perspektivischer Ansicht eine Tragstange einer Tragstrebe für
das faltbare Traggestänge aus 1,
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4 in
perspektivischer Ansicht eine Stützstange einer Stützstrebe
für das faltbare Traggestänge aus 1,
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5 in
perspektivischer Ansicht einen unteren Haltering für das
Traggestänge aus 1,
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6 in
perspektivischer Ansicht einen oberen Haltering für das
Traggestänge aus 1,
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5 in
einer Ansicht schräg von oben den Mittelbereich des Tragmastes
mit dem oberen Haltering eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des Traggestänges aus 1,
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8 in
perspektivischer Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Endstücks,
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9 in
perspektivischer Ansicht ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Endstücks,
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10 in
perspektivischer Ansicht das Endstück aus 9 fest
angebracht am Ende einer Tragstange,
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11 die
Einheit aus 10 schwenkbar angebracht am
oberen Haltering gemäß 6,
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12 in
perspektivischer Ansicht, auseinandergenommen, den Mittelbereich
der Tragstange einer Tragstrebe sowie den Endbereich einer Stützstrebe
mit Endstück vor der Verbindung der beiden.
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1 zeigt
einen kompletten Gartenschirm als bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einem Traggestänge mit einem großen,
lang gestreckten Tragmast 1 sowie mit einer Bespannung 2 auf
dem Traggestänge.
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Für
die Erfindung gelten die gleichen Alternativen von Ausführungen,
die bereits beim Stand der Technik erläutert worden sind.
Für die Bespannung 2, die hier als Bespannungs-Gewebestoff
dargestellt ist, gibt es also alle Möglichkeiten. Insbesondere
kann die Bespannung 2 ein Gewebestoff, ein Gewirke, eine
Folie, eine Plane sein, oder auch wie zum Stand der Technik erläutert
aus einzelnen Rippen oder Lamellen wie auch aus Reet o. dgl. ausgeführt
sein.
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1 und 2 zeigen
den Tragmast 1 mit einen in einem Halter, insbesondere
einen Mastfuß, einzusetzenden unteren Ende und einem einer
Bespannung 2 zugewandten oberen Ende. Am oberen Ende des
Tragmastes 1 ist ein oberer Haltering 3 angeordnet,
während darunter am Tragmast 1 ein unterer Haltering 4 angeordnet
ist. Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeigt den oberen Haltering 3 ortsfest am oberen Ende des
Tragmastes 1, während der untere Haltering 4 verschiebbar
auf dem Tragmast 1 angeordnet ist. Das muss aber nicht so
sein. Alternativen, beispielsweise ein teleskopierbarer Tragmast 1,
oder ein steckbarer Tragmast 1 mit ggf. einem oberen beweglichen
Haltering und einem feststehendem unteren Haltering, sind aus dem Stand
der Technik bekannt und eingangs beschrieben worden.
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Am
oberen Haltering 3 befinden sich mehrere mit einem inneren
Ende schwenkbar daran angebrachte, in dem in 1 und 2 dargestellten ausgefalteten
Zustand des Traggestänges vom oberen Haltering 3 nach
außen abragende Tragstreben 5, die auf dem Umfang
des Halteringes 3 i. W. gleichmäßig verteilt
angeordnet sind und bei Komplettierung des Traggestänges
mit der Bespannung 2 die Bespannung 2 tragen.
Außer den Tragstreben 5 findet man Stützstreben 6,
die am unteren Haltering 4 mit einem inneren Ende schwenkbar
angebracht sind und in ausgefaltetem Zustand des Traggestänges vom
unteren Haltering 4 nach außen abragen. Das dargestellte
und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt dieselbe Anzahl
Stützstreben 6 wie es Tragstreben 5 gibt,
also eine Stützstrebe 6 zugeordnet zu einer Tragstrebe 5.
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Das
Abragen nach außen im ausgefalteten Zustand bedeutet kein
genau radiales Abragen. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt, dass sowohl die Tragstreben 5 als auch die Stützstreben 6 nach außen
und schräg nach unten bzw. schräg nach oben vom
entsprechenden Haltering 3 bzw. 4 abragen.
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Das
in 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt jedenfalls, dass die Stützstreben 6 den
Tragstreben 5 entsprechend angeordnet sind und mit ihren äußeren
Enden an den Tragstreben 5 in deren jeweiligem Mittelbereich
schwenkbar angebracht sind. Dadurch erfolgt beim Hochschieben des unteren,
beweglichen Halteringes 4 ein Aufspreizen der Tragstreben 5,
gesteuert von den Stützstreben 6 nach Art eines
Kniehebelantriebes. Das Ausfalten und Einfalten des Traggestänges
erfolgt also durch Relativverschiebung des oberen und unteren Halteringes 3, 4 zueinander.
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Erfindungsgemäß ist
nun vorgesehen, dass die Tragstrebe 5 eine langgestreckte,
aus Bambusholz bestehende Tragstange 7 und am inneren Ende
ein mit der Tragstange 7 fest verbundenes Endstück 8 zur
Anbringung am oberen Haltering 3 aufweist und/oder dass
die Stützstrebe 6 eine langgestreckte Stützstange 9 aus
Bambusholz und am inneren Ende ein mit der Stützstange 9 fest
verbundenes Endstück 10 zur Anbringung am unteren
Haltering 4 aufweist und/oder dass der Tragmast 1 i.
W. vollständig. d. h. bis auf Anbauteile, aus Bambusholz
besteht.
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Im
allgemeinen Teil der Beschreibung sind die Vorteile der Wahl von
Bambusholz für das faltbare Traggestänge bzw.
zumindest für einzelne wesentliche Baugruppen des faltbaren
Traggestänges anschaulich erläutert worden. Darauf
darf im einzelnen verwiesen werden.
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Eine
Tragstrebe 5 eines erfindungsgemäßen Traggestänges
zeichnet sich durch die in 10 dargestellte
Aufteilung in die Tragstange 7 und das Endstück 8 zur
Anbringung am oberen Haltering 3 aus. Das sieht man im
Zusammenbau auch in 11. Eine erfindungsgemäß eingesetzte
Stützstrebe 6 zeichnet sich durch die Aufteilung
in die in 12 erkennbare Stützstange 9 aus
Bambusholz und das Endstück 10 aus.
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Nach
bevorzugter Lehre der Erfindung ist vorgesehen, dass die Tragstange 7 der
Tragstrebe 5 und/oder die Stützstange 9 der
Stützstrebe 6 und/oder der Tragmast 1 als
aus Bambusholzstreifen bestehendes, schichtverleimtes Verbundelement ausgeführt
ist. Im allgemeinen Teil der Beschreibung ist erläutert
worden, wie ein solches schichtverleimtes Verbundelement aus Bambusholz
hergestellt wird. Wesentlich ist, dass ein solches schichtverleimtes
Verbundelement auf der Oberfläche glatt gestaltet sein
kann, weil es am Ende, obwohl aus Bambusholz bestehend, mit herkömmlichen
Tischlereimaschinen (Drehbank, Fräse, Formatkreissäge)
in gewünschter Weise bearbeitet werden kann. Auf diese Weise
wird ein elegantes, wetterfestes, hoch belastbares faltbares Traggestänge
aus einem warmen, angenehmen natürlichen Holzwerkstoff
realisiert. In 10 ist die Schichtstoffstruktur
beispielhaft angedeutet.
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Nach
der Lehre der Erfindung kann man auch unterschiedliche Werkstoffe
für unterschiedliche wesentliche Teile des Traggestänges
verwenden. Man könnte beispielsweise einen hohlen Tragmast 1 aus
Aluminium vorsehen und diesen unter Verwendung der entsprechenden
Halteringe 3, 4 mit Tragstreben 5 und
Stützstreben 6 aus schichtverleimten Bambusholz
kombinieren. So kann man ganz besondere, designerische Ideen umsetzen.
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3 und 4 zeigen
im Zusammenhang, dass nach bevorzugter Lehre der Erfindung vorgesehen
sein kann, dass die Tragstange 7 und/oder die Stützstange 9 einen
zur Anbringung eines Endstücks 8; 10 in
den Abmessungen reduzierten Endabschnitt 11; 12 aufweist.
Die passende Gestaltung der Endstücke 8, 10 sieht
man beispielsweise in 8 und 9. Deren
Abmessungen sind im Vergleich zu den Abmessungen der Endabschnitte 11, 12 so
gewählt, dass sich am Ende durchgehende Außenabmessungen
der Tragstrebe 5 bzw. der Stützstrebe 6 ergeben. Dies
erkennt man wiederum in 10 und 12. So
macht die Konstruktion einen sehr eleganten, professionellen Eindruck.
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Bei
der Materialwahl für die Endstücke 8, 10 ist
man nicht eingeschränkt. Eine elegante Version, die möglicherweise
auch etwas teurer ist, hat Endstücke 8, 10 aus
Messing, vorzugsweise poliert oder aus Edelstahl. Auch andere Metalle
sind denkbar, diese bekommen dann evtl. eine Oberflächenbearbeitung. Eine
Alternative ist auch Holz.
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Grundsätzlich
ist es möglich, auch die Endstücke 8, 10 aus
schichtverleimtem Bambusholz auszuführen. Herstellungstechnisch
besonders zweckmäßig und auch sehr ansprechend
ist insbesondere die Verwendung von Kunststoff, insbesondere von thermoplastischem
Kunststoff. Dieser lässt sich im Spritzgussverfahren gut
und kostengünstig verarbeiten. Ein faserverstärkter,
eingefärbter Kunststoff verbindet hohe Festigkeit mit einem
eleganten, professionellen Aussehen.
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Das
in 9, 10, 11 und 12 dargestellte
Ausführungsbeispiel zeigt eine besondere Gestaltung des
Endstücks 8 bzw. 10, nämlich
dergestalt, dass das Endstück 8; 10 einen
Einhängehaken 13 zum Einhängen am oberen
Haltering 3 bzw. am unteren Haltering 4 aufweist.
Das erlaubt ein besonders schnelles, wirtschaftliches Montieren
der Endstücke 8, 10 an entsprechenden
Gegenstücken.
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Die
perspektivische Darstellung der Halteringe 3, 4 in 5 und 6 zeigt,
dass diese beiden Halteringe im einfachsten Fall sogar identisch
ausgeführt sein können. Sie werden lediglich in
unterschiedlicher Orientierung auf den Tragmast 1 aufgesetzt.
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11 zeigt
ein Beispiel für den oberen Haltering 3. Dieser
hat entsprechende Aussparungen zum Einsetzen der Endstücke 8 an
den Tragstangen 7 der Tragstreben 5. In diesen
Aussparungen werden die Einhängehaken 13 der Endstücke 8 durch
einen umlaufenden Spannring 3' gesichert, der fest um den Haltering 3 gespannt
ist. In 5 und 6 sieht man
eine umlaufende Ausnehmung außen am Haltering 3 bzw. 4,
wo später der Spannring 3' zu sitzen hat. Diese
Befestigungstechnik ist für Traggestänge der in
Rede stehenden Art bereits seit langem Stand der Technik.
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Hinsichtlich
der Ausführung des oberen Halterings 3 und/oder
des unteren Halterings 4 gibt es die gleichen Möglichkeiten
wie bei den Endstücken 8, 10, so dass
auf die voranstehenden Ausführungen verwiesen werden darf
Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
die Halteringe 3, 4 ebenfalls aus thermoplastischem
Kunststoff, und zwar faserverstärkt und eingefärbt,
hergestellt.
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In 1 und 2 ist
bereits angedeutet, wie die Verbindung der Stützstrebe 6 mit
der zugehörigen Tragstrebe 5 erfolgt. In 12 kann
man das genauer erkennen. Hier ist nämlich vorgesehen, dass
zur Anbringung des äußeren Endes der Stützstange 9 an
einer zugeordneten Tragstange 7 am äußeren
Ende der Stützstange 9 ein mit dieser fest verbundenes
Endstück 10 angebracht ist und im Mittelbereich
der Tragstange 7 ein Gelenkbeschlag 14 an der
Tragstange 7 angebracht ist, mit dem das Endstück 10 schwenkbar
verbunden ist. Der Gelenkbeschlag 14 ist hier auf die Tragstange 7 der
Tragstrebe 5 passgenau aufgesteckt. Er befindet sich, wie 2 erkennen
lässt, im Mittelbereich der Tragstange 7. Mittelbereich
in diesem Sinne ist der Bereich zwischen den Enden, vorzugsweise
zwischen etwa einem Viertel und etwa drei Viertel der Gesamtlänge der
Tragstange 7. Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel
zeigt den Gelenkbeschlag 14 etwa bei 40% der Länge
der Tragstange 7 vom oberen Haltering 3 ausgehend.
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12 zeigt
den Gelenkbeschlag 14 mit einer Fixierungsschraube 14',
die hier noch nicht festgezogen ist. Erst wird der Einhängehaken 13 des Endstücks 10 der
Stützstrebe 6 eingehängt, dann wird die
Schraube 14' leicht angezogen. Dadurch ist die Verbindung
nicht so sehr leichthängig, sondern hat eine gewisse Eigenstabilität.
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Der
Gelenkbeschlag 14 sollte auf der Tragstange 7 nicht
verrutschen. Er kann durch eine gesonderte Maßnahme – Klemmung,
Klebung, Verschraubung – gegen Verschiebung gesichert werden.
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Auch
für den Gelenkbeschlag 14 gelten hinsichtlich
der Materialwahl die Varianten, die für die Endstücke 8, 10 weiter
oben beschrieben worden sind. Hier sind die Gelenkbeschläge 14 bevorzugt aus
thermoplastischem Kunststoff.
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Bislang
ist noch nichts darüber ausgesagt worden, wie sich das
Ausfalten und Einfalten bzw. Zusammenfalten des Traggestänges
antreiben lässt. Im eingangs erläuterten Stand
der Technik ist für einen hohlen Tragmast 1 eine
Lösung mit einem Seilzug und einem Kurbelantrieb angesprochen
worden. Die häufigste Antriebsweise im privaten Bereich
ist die über einen Flaschenzug. Hier bietet die Lehre der Erfindung
eine Besonderheit, die sich aus 7 ergibt.
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In 7 sieht
man von schräg oben auf den oberen Haltering 3 am
oberen Ende des Tragmastes 1 und erkennt die seitlich abragenden
Tragstreben 5. Hier ist nun vorgesehen, dass der obere
Haltering 3 mit dem unteren Haltering 4 über
ein Flaschenzugseil 15 verbunden ist und dass eine Umlenkrolle 16 oder ein
Umlenkgleitstück für das Flaschenzugseil 15 in den
oberen Haltering 3 integriert ist. Hier ist also das Flaschenzugseil 15 durch
den Haltering 3 geführt, der sehr elegant die
Umlenkung des Flaschenzugseils 15 am oberen Haltering 3 integriert.
Ein Ende des Flaschenzugseils 15 ist am unteren Haltering 4 fest
verankert, das freie Ende des Flaschenzugseils 15 wird
von dem Benutzer nach unten gezogen, um das Traggestänge
in den ausgefalteten Zustand zu bringen, oder wird nachgelassen,
um das Traggestänge wieder unter dem Eigengewicht der Tragstreben 5 zusammenfalten
zu lassen.
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Wie
bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung angesprochen worden
ist, ist Gegenstand der Erfindung nicht nur ein faltbares Traggestänge
für einen Garten schirm, sondern auch ein Gartenschirm mit
einem solchen Traggestänge und einer darauf angebrachten
Bespannung. Entsprechendes gilt für Sonnenschirme, Regenschirme
oder anderweitige, ähnlich gestaltete Schirme. Auch für
die Lehre der Erfindung gilt dabei, dass die Lehre unabhängig
von der Formgebung der Bespannung (kreisrund, oval, mehreckig, also
sechseckig, achteckig o. dgl., viereckig oder quadratisch) ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202009004676
U1 [0006]
- - DE 201007013557 U1 [0011]
- - DE 202005002074 U1 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Simon Crouzet
und Oliver Colin: Bambus. Agrarverlag, 2003, ISBN 3-8001-4195-7 [0023]
- - Christian Gable & Alexandra
Brunnert: Bambus: Vom regionalen Baustoff zum globalen Rohstoff. Bambus-Journal
3/2008; ISSN 0942-4679 [0023]