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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zum Steuern der Beleuchtungsvorrichtung.
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Zur Beleuchtung des Innenraums von Kraftfahrzeugen, insbesondere zur Beleuchtung des Fahrgastraums oder Bereichen davon, ist aus dem Stand der Technik eine Vielzahl an Beleuchtungseinrichtungen bekannt. Diese Beleuchtungseinrichtungen dienen bspw. zur Beleuchtung des Fahrerraums, des Beifahrerraums, des Fondbereichs, des Bodenbereichs, von Handschuhkästen, etc. Diese Beleuchtungseinrichtungen können zur Erfüllung von unterschiedlichen Aufgaben unterschiedlich ausgestaltet sein, beispielsweise als allgemeine Innenraumbeleuchtung mit großem Abstrahlwinkel, als ambiente Beleuchtung in Form von Leuchtstreifen, oder als Lesebeleuchtung mit einem kleinen Abstrahlwinkel.
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Auch ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass die Bedienung dieser Beleuchtungseinrichtungen auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen kann. Herkömmlicherweise werden die Beleuchtungseinrichtungen entweder durch bestimmte fahrzeugbezogene Ereignisse ein- und ausgeschaltet (Tür auf, Tür zu, Zündung ein, Zündung aus, Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Eintritt eines Ereignisses, etc.) oder durch die Betätigung von Schaltereinrichtungen durch einen Fahrzeuginsassen.
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Des Weiteren ist bekannt, derartige Beleuchtungseinrichtungen durch Einsatz von geeigneter Sensorik zu steuern, mit der die Blickrichtung, Gesten, Posen und/oder Position eines Fahrzeugsinsassen oder ein anderer charakteristischer Parameter erfasst und ausgewertet und entsprechend dem Auswertungsergebnis eine Beleuchtungseinrichtung ein- oder ausgeschaltet oder das Licht der Beleuchtungseinrichtung in seiner Helligkeit und/oder Lichtfarbe verändert wird.
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So beschreibt bspw. die
DE 10 2006 041 856 A1 ein System und ein Verfahren zur proaktiven Steuerung der Innenbeleuchtung in Fahrzeugen. Das System gemäß dieser Offenlegungsschrift umfasst mindestens eine Lichtquelle, mindestens eine Informationsgewinnungseinheit, welche angepasst ist um Information über mindestens ein Objekt, das sich in dem Fahrzeug oder in der unmittelbaren Umgebung des Fahrzeuges befindet, zu gewinnen, und mindestens eine Prozessoreinheit, welche angepasst ist um die erlangte Information zu analysieren. Die Prozessoreinheit ist auch angepasst, um Lichtmuster innerhalb des Fahrzeuges, basierend auf der analysierten Information, proaktiv zu steuern. Hierdurch kann die Menge von Licht in dem Fahrzeug minimiert werden, während zur gleichen Zeit die Verkehrssicherheit durch Individuen in dem Fahrzeug erhöht wird, die auf nicht mehr als eine notwendige und relevante Anzahl von lichtbezogener Information achten müssen und sich stattdessen auf das Fahren des Fahrzeuges konzentrieren können.
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Die
DE 10 2006 052 777 A1 hat eine Vorrichtung zur ambienten Beleuchtung des Innenraums eines Kraftfahrzeugs zum Gegenstand, umfassend zumindest eine Lichtquelle zur Abgabe ambienten Lichts und eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Lichtabgabe durch die Lichtquelle, außerdem zumindest eine zum Fahrzeuginnenraum gerichtete Kamera, durch welche ein Kamerabild zumindest eines Abschnitts des Fahrzeuginnenraums aufnehmbar und an die Steuereinrichtung übermittelbar ist, wobei die Steuereinrichtung zur Bestimmung zumindest eines charakteristischen Parameters der in dem Abschnitt des Fahrzeuginnenraums bestehenden Beleuchtungssituation geeignet ist und die Lichtabgabe durch die Lichtquelle in Abhängigkeit von dem charakteristischen Parameter anpassbar ist.
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Die
US 2008/0112175 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern der Lichtintensität innerhalb eines Fahrgastraums eines Kraftfahrzeugs, um eine wahrnehmbare Empfindung von Sicherheit, Komfort und persönlicher Akkommodation in Verbindung mit vorgegebenen, nächtlichen, mit Fahren in Verbindung stehenden Ereignissen zu erzeugen. Das natürliche menschliche Bedürfnis nach Sicherheit wird befriedigt durch Einschalten einer Mehrzahl an Lichtquellen im Inneren des Fahrgastraums, wenn ein Fahrer sich einem geparkten Fahrzeug nähert, als Reaktion auf ein erzeugtes Sicherheits-Annäherungs-Signal. Das natürliche menschliche Bedürfnis, sich in einem begrenzten Raum wohl zu fühlen, wird befriedigt durch Öffnen der Tür, woraufhin die Beleuchtung des Innenraums automatisch auf ein zweites Intensitätsniveau verringert wird. Sobald der Gangwählhebel aus der Parkposition herausbewegt wurde, wird die Intensität der Innenraumbeleuchtung automatisch auf ein drittes Intensitätsniveau gesenkt, um das Empfinden einer Stressverminderung zu erzeugen und somit das natürliche menschliche Bedürfnis nach Ruhe zu befriedigen. Während der dritten Intensitäts-Betriebsweise können der Fahrer oder andere Insassen sporadisch ein mit Fahren in Verbindung stehendes Bedürfnis zum Beleuchten eines örtlich begrenzten Bereichs des Fahrgastraums haben, welchem durch eine Spot-Beleuchtungs-Unterbaugruppe Rechnung getragen wird, die einen gerichteten Lichtstrahl innerhalb des Fahrgastraums erzeugt.
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Aus der
EP 2 390 139 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beleuchten eines vorgegebenen, interessierenden Bereichs aus einer Anzahl an interessierenden Bereichen innerhalb des Innenraums eines Fahrzeugs bekannt. Es wird eine Blickrichtung eines Auges eines Fahrers erfasst und zu einem Prozessor zur Verarbeitung übertragen. Der Prozessor vergleicht die verarbeitete Blickrichtung mit in einem Speicher gespeicherten interessierenden Bereichen, wobei festgestellt wird, in welche der interessierenden Bereiche aus der Anzahl der interessierenden Bereiche geblickt wird, wobei der angesehene interessierende Bereich mit einer ersten Beleuchtungsstärke beleuchtet wird. Wenn die Blickrichtung während einer ersten vorbestimmten Zeitdauer auf diesen interessierenden Bereich gerichtet bleibt, wird dieser Bereich mit einer zweiten Beleuchtungsstärke beleuchtet, die höher ist als die erste.
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Die
DE 10 2011 009 229 A1 beschreibt unter anderem eine Vorrichtung zum Aktivieren einer Leseleuchte in einem Fahrzeug mit einer Bedieneinrichtung zum Erzeugen eines Steuersignals in Abhängigkeit einer Bedientätigkeit eines Insassen des Fahrzeugs und einer Schalteinrichtung zum Einschalten der Leseleuchte in Abhängigkeit von dem Steuersignal, wobei die Bedieneinrichtung eine Einheit zum Erfassen einer Geste des Insassen aufweist, so dass das Steuersignal auf der Basis einer erfassten Geste erzeugbar ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist mit der Einheit zum Erfassen einer Geste eine Wischbewegung einer Hand des Insassen entlang einer Lampenschale der Leseleuchte erfassbar.
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Und die
DE 10 2005 023 697 A1 hat eine Einrichtung zur Steuerung der Innenbeleuchtung eines Kraftfahrzeugs zum Gegenstand, bei der vorgesehen ist, dass im Kraftfahrzeug mindestens ein Sensor angeordnet ist, welcher die Blickrichtung von Fahrzeuginsassen erfasst und dass ein Steuergerät unter Anwendung von Ausgangsgrößen des mindestens einen Sensors Steuersignale für im Kraftfahrzeug befindliche Beleuchtungselemente erzeugt. Gemäß dieser Offenlegungsschrift wird anhand der Blickrichtung und/oder der Position oder Pose des Fahrzeuginsassen und gegebenenfalls aufgrund des zeitlichen Verhaltens dieser Parameter beurteilt, ob ein Insasse bspw. bei dunklem Innenraum ein Buch oder eine Karte liest. Entsprechend wird, bezogen auf jeweils erkannte Situation, ein lokales Beleuchtungselement angesteuert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine im Vergleich zum Stand der Technik verbesserte Beleuchtungsvorrichtung für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs und ein verbessertes Verfahren zur Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgaben werden gelöst durch die Beleuchtungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, das Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird eine Beleuchtungsvorrichtung für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, wobei die Beleuchtungsvorrichtung wenigstens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Bilddaten von wenigstens einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums, wenigstens eine Auswertungseinrichtung zur Verarbeitung von von der Sensoreinrichtung an die Auswertungseinrichtung übertragenen Bilddaten, und wenigstens ein Steuergerät zur Steuerung von wenigstens einer Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Verarbeitungsergebnis der Auswertungseinrichtung aufweist.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
- – die Sensoreinrichtung dazu eingerichtet ist, in vorgebbaren Zeitabständen Bilddaten von einen vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums zu erfassen,
- – die Auswertungseinrichtung dazu eingerichtet ist, die von der Sensoreinrichtung übertragenen Bilddaten dahin zu analysieren, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet, sowie gegebenenfalls die Größe des Objekts und seine Position innerhalb des erfassten Bereichs zu ermitteln,
- – die Beleuchtungsreinrichtung dazu eingerichtet ist, Licht in variierbaren Abstrahlwinkeln, variierbaren Abstrahlrichtungen, variierbaren Abstrahlflächen und/oder einer variierbaren Lichtstärke abstrahlen zu können, und
- – das Steuergerät dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungseinrichtung so zu steuern, dass die der Beleuchtungseinrichtung zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts von der Beleuchtungseinrichtung vollständig beleuchtet wird/werden.
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Durch die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung kann in vorteilhafter Weise ein Objekt mit vorgebbare Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen (d. h. einer mit einer Sensoreinrichtung berührungslos erfassbaren Oberflächenbeschaffenheit), das sich innerhalb eines vorgebbaren Bereichs im Inneren eines Fahrgastraums befindet, erkannt und durch eine Beleuchtungseinrichtung deren der Beleuchtungseinrichtung zugewandete(n) Oberfläche(n) vollständig beleuchtet werden. Hierdurch ergibt sich für einen Insassen eines Kraftfahrzeugs ein erheblicher Komfortgewinn, beispielsweise wenn dieser ein Buch, ein Dokument, eine Zeitschrift oder Zeitung lesen möchte. Erfindungsgemäß kann ein solches Objekt über seine gesamte Größe hinweg beleuchtet werden, so dass – im Gegensatz zu bisher bekannten Beleuchtungseinrichtungen, wie bspw. herkömmliche Leseleuchten – der Insasse das Objekt nicht unter einem zentralen, hell ausgeleuchteten Bereich hin- und her bewegen muss. Auch ist der Insasse nicht mehr gezwungen, das Objekt in den vorgegebenen Ausleuchtbereich einer Leseleuchte zu halten oder manuell den Ausleuchtbereich einer verstellbaren Leseleuchte zu verstellen, sondern der Ausleuchtbereich der Beleuchtungseinrichtung wird automatisch durch die Position und Größe des ermittelten Objekts bestimmt.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Beleuchtungsvorrichtung umfasst die Sensoreinrichtung eine oder mehrere Kameraeinrichtungen für sichtbares Licht, eine oder mehrere Kameraeinrichtungen für Infrarot-Licht, eine oder mehrere Radar-Einrichtungen, und/oder eine oder mehrere Time-of-Flight-Einrichtungen.
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Gemäß einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung der Beleuchtungsvorrichtung ist die Auswertungseinrichtung dazu eingerichtet, die von der Sensoreinrichtung übertragenen Bilddaten dahin zu analysieren, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt mit Schriftzeichen und/oder Abbildungen an seiner Oberfläche befindet.
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Gemäß einer dritten vorteilhaften Weiterbildung der Beleuchtungsvorrichtung umfasst die Beleuchtungseinrichtung ein oder mehrere Leseleuchten. Hierbei kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass die Beleuchtungseinrichtung ein oder mehrere Leseleuchten im Fondbereich des Kraftfahrzeugs umfasst.
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In vorteilhafter Weise ist bei der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung das Steuergerät dazu eingerichtet, die Beleuchtungseinrichtung nur unterhalb einer vorgebbaren Umgebungshelligkeit und/oder bei einem vorherigen Einschalten der Beleuchtungseinrichtung durch eine Bedienhandlung eines Insassen anzusteuern.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs, wobei die Beleuchtungsvorrichtung wenigstens eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Bilddaten von wenigstens einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums, wenigstens eine Auswertungseinrichtung zur Verarbeitung von von der Sensoreinrichtung an die Auswertungseinrichtung übertragenen Bilddaten, und wenigstens ein Steuergerät zur Steuerung von wenigstens einer Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von dem Verarbeitungsergebnis der Auswertungseinrichtung aufweist, und die Beleuchtungsreinrichtung dazu eingerichtet ist, Licht in variierbaren Abstrahlwinkeln, variierenden Abstrahlrichtungen, variierbaren Abstrahlflächen und/oder variierbaren Lichtstärken abzustrahlen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:
- – Erfassen von Bilddaten eines vorgebbaren Bereichs innerhalb des Fahrgastraums in vorgebbaren Zeitabständen durch die Sensoreinrichtung,
- – Analysieren von von der Sensoreinrichtung an die Auswertungseinrichtung übertragenen Bilddaten durch die Auswertungseinrichtung dahin, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet, sowie gegebenenfalls Ermitteln der Größe des Objekts und seiner Position innerhalb des erfassten Bereichs, und
- – Ansteuern der Beleuchtungseinrichtung durch das Steuergerät derart, dass die der Beleuchtungseinrichtung zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts von der Beleuchtungseinrichtung vollständig beleuchtet wird/werden.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens werden durch die Auswertungseinrichtung die von der Sensoreinrichtung übertragenen Bilddaten dahin analysiert, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt mit Schriftzeichen und/oder Abbildungen an seiner Oberfläche befindet.
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Gemäß einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens werden durch das Steuergerät ein oder mehrere Leseleuchten im Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs angesteuert.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch das Steuergerät die Beleuchtungseinrichtung nur unterhalb einer vorgebbaren Umgebungshelligkeit und/oder bei einem vorherigen Einschalten der Beleuchtungseinrichtung durch eine Bedienhandlung eines Insassen angesteuert wird.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung. Die Darstellungen in der Figur sind rein schematisch und nicht maßstabsgerecht.
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Die nachfolgend erläuterten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
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Wie in der Figur schematisch dargestellt ist, weist die Beleuchtungsvorrichtung 1 für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs wenigstens eine Sensoreinrichtung 2 zur Erfassung von Bilddaten von wenigstens einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums, wenigstens eine Auswertungseinrichtung 3 zur Verarbeitung von von der Sensoreinrichtung 2 an die Auswertungseinrichtung 3 übertragenen Bilddaten, und wenigstens ein Steuergerät 4 zur Steuerung von wenigstens einer Beleuchtungseinrichtung 5 in Abhängigkeit von dem Verarbeitungsergebnis der Auswertungseinrichtung 3 auf.
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Die Beleuchtungsvorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung 2 dazu eingerichtet ist, in vorgebbaren Zeitabständen Bilddaten von einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums zu erfassen, die Auswertungseinrichtung 3 dazu eingerichtet ist, die von der Sensoreinrichtung 2 übertragenen Bilddaten dahin zu analysieren, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet, sowie gegebenenfalls die Größe des Objekts 6 und seine Position innerhalb des erfassten Bereichs zu ermitteln, die Beleuchtungsreinrichtung 5 dazu eingerichtet ist, Licht in variierbaren Abstrahlwinkeln, variierbaren Abstrahlrichtungen, variierbaren Abstrahlflächen und/oder einer variierbaren Lichtstärke abstrahlen zu können, und das Steuergerät 4 dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungseinrichtung 5 so zu steuern, dass die der Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts 6 von der Beleuchtungseinrichtung 5 vollständig beleuchtet wird/werden.
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Bei der Sensoreinrichtung 2 kann es sich um jede Sensoreinrichtung 2 handeln, die dazu geeignet ist, Bilddaten von ein einem vorgebbaren Bereich eines Fahrgastraums zu erfassen. In vorteilhafter Weise umfasst die Sensoreinrichtung 2 eine oder mehrere Kameraeinrichtungen für sichtbares Licht, eine oder mehrere Kameraeinrichtungen für Infrarot-Licht, eine oder mehrere Radar-Einrichtungen, und/oder eine oder mehrere Time-of-Flight-Einrichtungen.
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Bei Kameraeinrichtungen für sichtbares oder Infrarotlicht kann die Sensoreinrichtung 2 beispielsweise auch über eine „Lichtquelle” verfügen, die zur Ausleuchtung des Erfassungsbereichs der Sensoreinrichtung 2 dient. Erfassungseinrichtungen der Sensoreinrichtung 2, die auf unterschiedlichen technischen Grundlagen basieren, können gleichzeitig oder alternativ verwendet werden, Bilddaten zu erfassen.
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Durch gleichzeitiges Erfassen von Bilddaten durch technisch verschiedenartige Erfassungseinrichtungen (z. B. durch eine Kameraeinrichtung für sichtbares Licht und eine Radar-Einrichtung; durch eine Kameraeinrichtung für sichtbares Licht und eine durch eine Kameraeinrichtung für Infrarotlicht, etc.) und Auswerten der Bilddaten der technisch verschiedenartigen Erfassungseinrichtungen durch die Auswertungseinrichtung 3 kann beispielsweise die Erkennungsquote bezüglich eines vorhandenen Objekts 6 erhöht werden.
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Als Beispiel für einen alternativen Einsatz von technisch verschiedenartigen Erfassungseinrichtungen kann die Verwendung von einer oder mehreren Kameraeinrichtungen für sichtbares Licht bei einer ausreichenden Umgebungshelligkeit und die Verwendung von einer oder mehreren Kameraeinrichtungen für Infrarotlicht bei einer Umgebungshelligkeit, die für Kameraeinrichtungen für sichtbares Licht ungenügend ist, erwähnt werden. Bei dem Einsatz von einer oder mehreren Kameraeinrichtungen für Infrarotlicht kann beispielsweise der Erfassungsbereich mittels einer oder mehrere Infrarot-Lichtquellen (z. B. Infrarot-LEDs) ausgeleuchtet werden, ohne dass die Gefahr einer Blendung für einen Insassen des Kraftfahrzeugs gegeben ist.
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Besonders bevorzugt weist die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 eine Sensoreinrichtung 2 auf, mit der stereoskopische oder dreidimensionale Bilder erfasst werden können. Dies erleichtert beispielsweise die Erkennung der Position eines Objekts 6 innerhalb des Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs, da leichter bspw. zwischen einem Objekt 6 auf der Sitzfläche und einem von einem Insassen gehaltenen Objekt 6 unterschieden werden kann, als dies bei einer zweidimensionalen Bilderfassung der Fall wäre.
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Eine stereoskopische oder dreidimensionale Bilderfassung kann beispielsweise in an sich bekannter Weise durch eine entsprechende stereoskopische Anordnung und Ausrichtung der Erfassungsachsen von zwei Kameraeinrichtungen für sichtbares oder Infrarotlicht und eine dementsprechende Auswertung der erfassten Bilddaten durch die Auswertungseinrichtung 3 erreicht werden. Auch mittels einer oder mehrerer Radar-Einrichtungen kann beispielsweise die Lage eines Objekts 6 innerhalb des Erfassungsbereichs der Radar-Einrichtung räumlich erfasst werden. Aufgrund der (Weiter) Entwicklungen der vergangenen Jahre konnten die Baugrößen von Radar-Einrichtungen zunehmend verkleinert werden, so dass diese nunmehr für die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 trotz des in einem Kraftfahrzeug nur beschränkt zur Verfügung stehenden Bauraums einsetzbar sind.
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Insbesondere bevorzugt sind als Sensoreinrichtung 2 der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1 ein oder mehrere sog. „Time-of-Flight-Einrichtungen vorhanden, wobei die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 selbstverständlich weitere, davon technisch verschiedene Bilderfassungseinrichtungen aufweisen kann.
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Bei Vorrichtungen und Verfahren nach dem Time-of-Flight-Prinzip (Laufzeitprinzip) wird ein von einer Sendeeinrichtung ausgesandtes (emittiertes) Signal an einem Objekt reflektiert und das reflektierte Signal von einer Empfangseinrichtung detektiert. Anhand der Geschwindigkeit und der Laufzeit des Signals kann die Entfernung des Objekts von der Empfangseinrichtung ermittelt werden.
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Time-of-Flight-Einrichtungen enthalten drei wesentliche Komponenten: eine aktive Beleuchtungseinrichtung, eine bilderzeugende Sensoreinrichtung sowie eine Empfangsoptik. Die aktive Beleuchtungseinrichtung strahlt moduliertes Licht, beispielsweise im nahen Infrarot-Bereich aus. Licht, das auf ein Objekt oder eine Oberfläche trifft, wird zu der Einrichtung zurück reflektiert und mit Hilfe der Empfangsoptik auf den Bildsensor projiziert. Durch eine Korrelation von emittierten und empfangenen Signalen ist es möglich, für jedes Pixel die Entfernung des/der beleuchteten Objekts/Szene von dem Sensor zu berechnen. Time-of-Flight-Einrichtungen liefern für jedes Pixel zwei verschiedene Informationen, die Intensität (Amplitude, Grau-Wert) und den Abstand (Distanzwert, Tiefenwert) von der Einrichtung. Die erfassten Informationen ergeben dann beispielsweise (ein) Amplitudenbild(er) und/oder Distanzbild(er) oder es können derartige Bilder aus den erhaltenen Informationen erzeugt werden.
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Ein Time-of-Flight-Sensor ist eine Matrix, bestehend aus Distanz-Sensoren, der üblicherweise in herkömmlicher CMOS-Technologie gefertigt ist. Daher können Bildgebung und 3-d-Messmöglichkeiten mit Elektronik wie Analog-Digital-Wandler usw. kombiniert werden. Alle ”Intelligenz” des Time-of-Flight-Sensors, einschließlich der Distanz-Berechnung für jeden Pixel, ist in dem Chip integriert. Time-of-Flight-Pixel werden daher manchmal auch „intelligente Pixel” genannt.
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Die erhaltene 3D-Information kann dann auf verschiedene Weise weiterverwendet und/oder weiterverarbeitet werden.
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Eine der bekanntesten Vorrichtung zur Abstandsbestimmung nach dem Time-of-Flight-Prinzip ist ein PMD-System bzw. PMD-Kamerasystem. In einem solchen PMD-Kamerasystem ist ein Photomischdetektor (auch PMD-Sensor genannt; PMD = Photonic Mixing Device) als Sensor enthalten. Ein PMD-Sensor weist ein ein- bzw. in der Regel mehrzeiliges Array von PMD-Detektorelementen und eine Empfangsoptik auf. Ein oder mehrere PMD-Systeme bzw. PMD-Kamerasysteme können in besonders bevorzugter Weise in der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1 vorgesehen sein.
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Der Aufbau und die Funktionsweise der verschiedenen Time-of-Flight-Vorrichtungen ist Fachleuten bekannt und/oder können der Literatur (beispielsweise
DE 197 04 496 A1 ,
EP 1 777 747 A1 ,
US 6 587 186 B2 ) entnommen werden. Aufgrund der jüngeren technischen Entwicklung kann die Time-of-Flight-Technologie in zunehmenden Maße auch für eine Anwendung im Innenraum von Kraftfahrzeugen vorgesehen werden.
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Der Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung 2 ist nicht besonders beschränkt, umfasst jedoch wenigstens einen in Bezug auf Größe und Position vorgebbaren Teilbereich des Innenraums des Kraftfahrzeugs. Je nachdem, für welchen und wie viele Insassen (Fahrer, Beifahrer, Insasse der zweiten und weiterer Sitzreihen) eine erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 vorgesehen ist, wird/werden der/die Erfassungsbereich(e) der einen oder mehreren Sensoreinrichtungen 2 der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1 in geeigneter Weise gewählt sein.
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Die Zeitabstände, in denen mittels der wenigstens einen Sensoreinrichtung 2 Bilddaten von einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums erfasst werden, sind nicht besonders beschränkt und es können alle geeigneten Zeitabstände gewählt sein. Damit durch die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 stets eine vollständige Beleuchtung von Oberfläche(n) des erfassten Objekts 6 gewährleistet werden kann, ist der jedoch eine Erfassung und Auswertung einer ausreichenden Anzahl an Bildern (Frames) pro Zeiteinheit erforderlich und muss daher die Sensorvorrichtung 2 und die Auswertungseinrichtung 3 entsprechend eingerichtet sein. Ausgehend von einem Szenario, bei dem angenommen wird, dass ein Insasse ein durch die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 beleuchtetes Objekt 6 in Händen hält und betrachtet, kann man davon ausgehen, dass der Insasse das Objekt 6 nicht übermäßig rasch bewegt. Üblicherweise sollte daher eine Aufnahmefrequenz von 10 bis 15 Frames pro Sekunde ausreichend sein; diese kann – entsprechende Auslegung bzw. Leistungsfähigkeit der Sensoreinrichtung 2 und/oder der Auswertungseinrichtung 3 vorausgesetzt – jedoch auch höhere Werte annehmen, beispielsweise 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Frames pro Sekunde.
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Mit der Sensoreinrichtung 2 kann grundsätzlich jeder Bereich innerhalb des Fahrgastraums erfasst werden. Bevorzugt wird durch die Sensoreinrichtung 2 jedoch der Bereich des Fahrgastraums erfasst, der den üblichen Aufenthaltsbereich der Insassen umfasst, d. h. beispielsweise der Bereich vor einem in einem Sitz des Kraftfahrzeugs sitzenden Insassen (bspw. von seinen Oberschenkeln bis hinauf zum Dach) und/oder der Bereich von einer Sitzfläche und einem kurzen Bereich (bspw. 10 cm, 15 cm, 20 cm) vor dem Ende der Sitzfläche bis hinauf zum Dach. Auch kann der Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung 2 den Raum links und rechts eines Insassen umfassen (bspw. eine gegebenenfalls nicht von einem Insassen belegte Sitzfläche links und/oder rechts von dem Insassen).
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Die Höhe des Erfassungsbereichs kann bei einer Sensoreinrichtung 2, mit der stereoskopische oder dreidimensionale Bilddaten erfasst werden können, in vorteilhafter Weise in jeder geeigneten Größe gewählt werden, beispielsweise beginnend mit der Sitzfläche. Die Höhe des Erfassungsbereichs kann von dort ausgehend beispielsweise einen Bereich umfassen, in dem angenommen werden kann, dass ein Insasse üblicherweise in Objekt in Händen hält, bspw. bis 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50 cm, etc. oberhalb der Sitzfläche.
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Bezüglich der Anordnung der Sensoreinrichtung(en) 2 bestehen keine besonderen Beschränkungen. Die Sensoreinrichtung(en) 2 muss/müssen lediglich innerhalb des Kraftfahrzeugs an (einer) geeigneten Stelle(n) angeordnet sein, beispielsweise in einem Bereich des Dachs, der für den jeweiligen Nutzer (Fahrer, Beifahrer, weitere(r) Insasse(n)) eine möglichst sichere und störungsfreie Erfassung von Bilddaten ermöglicht und wobei die gewählte Perspektive eine zumindest ausreichend gute Auswertung der erfassten Bilddaten erlaubt. Als weitere Beispiele für eine Anordnung der Sensoreinrichtung(en) können beispielsweise das Armaturenbrett, die Mittelkonsole, eine Türverkleidung, der Bereich des inneren Rückspiegels, etc. erwähnt werden.
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Die von der Sensoreinrichtung 2 erfassten Bilddaten werden von der Sensoreinrichtung 2 zu der Auswertungseinrichtung 3 übertragen und von der Auswertungseinrichtung 3 dahin analysiert, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen vorhanden ist.
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Hierzu kann die Auswertungseinrichtung 3 mit geeigneter Hardware (Prozessor, Speichereinrichtung, etc.) und Software ausgestattet sein und kann die Analyse der Bilddaten mit bekannten Bildauswertungsverfahren (Bildauswertungsalgorithmen, Bildauswertungs-Computerprogrammen) erfolgen. Hierbei werden die Bilddaten dahin analysiert, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet. Die vorgebbare(n) Geometrie(en) und/oder das/die vorgebbare(n) oberflächliche(n) Element(e) bzw. deren charakteristische Erkennungsmerkmale des/der interessierenden Objekts/Objekte 6 kann/können beispielsweise in einer nichtflüchtigen, gegebenenfalls überschreibbaren Speichereinrichtung der Auswertungseinrichtung 3 abgelegt sein.
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Erfindungsgemäß sind die „vorgebbaren Geometrien” und die „vorgebbaren oberflächlichen Elemente” nicht besonders beschränkt. „Vorgebbare oberflächliche Elemente” können beispielsweise Schriftzeichen, Bilder, graphische Elemente, Linien, Strukturen (bspw. Tastatur, Erhebungen und Vertiefungen), etc. umfassen.
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Die Art der Objekte ist erfindungsgemäß nicht beschränkt. Als bevorzugtes Beispiel sei hier erwähnt, dass die Auswertungseinrichtung 3 dazu eingerichtet ist, die von der Sensoreinrichtung 2 übertragenen Bilddaten dahin zu analysieren, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit Schriftzeichen und/oder Abbildungen an seiner Oberfläche befindet, wie dies bspw. bei einem Buch, einem Dokument, einer Zeitschrift oder Zeitung, einer Akte, einem elektronischen Reader (eReader), etc. der Fall ist.
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Derartige Objekte 6 weisen in der Regel eine Geometrie auf, die sich durch rechtwinkelige Ecken auszeichnet und auf deren Oberfläche sich als oberflächlichen Elemente Schriftzeichen und/oder Abbildungen befinden.
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Als weitere Beispiele für interessierende Objekte 6 können beispielsweise eine Tastatur eines Notebooks (mit bspw. voneinander getrennten Tasten, die jeweils wenigstens ein Zeichen aufweisen), ein Blatt Papier, ein Speisetablett (bspw. mit entsprechenden Vertiefungen), etc. erwähnt werden.
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Wird durch die Auswertungseinrichtung 3 festgestellt, dass sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums wenigstens ein Objekt 6 mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet, wird durch die Auswertungsreinrichtung auch die Größe des Objekts 6 und seine Position innerhalb des erfassten Bereichs ermittelt.
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Die Verarbeitungsergebnisse können von der Auswertungseinrichtung 3 zu dem Steuergerät 4 übertragen werden oder es können von der Auswertungseinrichtung 3 entsprechende Steuersignale zu dem Steuergerät 4 übertragen werden.
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Auf Grundlage dieser Verarbeitungsergebnisse der Auswertungseinrichtung 3 kann dann die Beleuchtungsreinrichtung 5, die dazu eingerichtet ist, Licht in variierbaren Abstrahlwinkeln, variierbaren Abstrahlrichtungen, variierbaren Abstrahlflächen und/oder einer variierbaren Lichtstärke abstrahlen zu können, durch das Steuergerät 4 so angesteuert werden, dass die der Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts 6 von der Beleuchtungseinrichtung 5 vollständig beleuchtet wird/werden.
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Die Art der Beleuchtungseinrichtung 5 ist nicht besonders beschränkt und es kann jede geeignete Art an Beleuchtungseinrichtung 5 vorgesehen sein. Wenn beispielsweise vorgesehen ist, dass die Beleuchtungseinrichtung 5 Licht unter variierbaren Abstrahlwinkeln abstrahlen können soll, kann dies bspw. durch ein verstellbares Linsensystem erreicht werden. Variierbare Abstrahlrichtungen können beispielsweise durch eine motorische Verstellung der Beleuchtungseinrichtung erreicht werden. Und variierbare Abstrahlflächen können bspw. durch ein Array an Lichtemittierenden Dioden bzw. anderen Leuchteinrichtungen erreicht werden, wobei die einzelnen Elemente der Leuchteinrichtung entsprechend angesteuert werden. Selbstverständlich ist auch eine beliebige Kombination derartiger Einrichtungen möglich.
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Sofern in der vorliegenden Anmeldung davon gesprochen wird, dass die einer Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandte(n) Oberfläche(n) eines Objekts 6 „vollständig beleuchtet wird/werden”, so fallen darunter nicht nur die Fälle, in denen die Oberfläche(n) zu 100% angeleuchtet wird/werden, sondern es fallen darunter auch Fälle, bei denen die Oberfläche(n) nur zu 99%, 98%, 97%, 96%, 95%, 94%, 93%, 92%, 91% 90% ihrer vollständigen Größe angeleuchtet wird/werden. Auch kann selbstverständlich durch die Beleuchtungseinrichtung 5 ein Bereich, der über das Objekt 6 hinausreicht, beleuchtet werden. Erfindungsgemäß ist es jedoch bevorzugt, wenn der Bereich, der außerhalb des Objekts 6 von der Beleuchtungseinrichtung 5 beleuchtet wird, möglichst klein gehalten wird.
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Die Art und Weise wie durch die Beleuchtungseinrichtung 5 Licht erzeugt wird, ist nicht besonders beschränkt und es können alle geeigneten Lichterzeugenden Einrichtungen hierfür verwendet werden. Derzeit bevorzugt sind bei der Beleuchtungseinrichtung 5 jedoch ein oder mehrere Lichtemittierende Dioden als Lichterzeugende Einrichtungen vorhanden, die gegebenenfalls individuell angesteuert werden können.
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In bevorzugter Weise ist die Beleuchtungseinrichtung 5 als ein oder mehrere Leseleuchten, insbesondere als ein oder mehrere Leseleuchten im Fondbereich des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
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Ebenso ist in bevorzugter Weise das Steuergerät 4 dazu eingerichtet, die Beleuchtungseinrichtung 5 nur unterhalb einer vorgebbaren Umgebungshelligkeit und/oder bei einem vorherigen Einschalten der Beleuchtungseinrichtung 5 durch eine Bedienhandlung eines Insassen anzusteuern.
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Die Umgebungshelligkeit kann auf einfache Weise durch einen oder mehrere Helligkeitssensoren ermittelt werden. Auch kann die Umgebungshelligkeit aus den Daten der von der Sensoreinrichtung 2 an die Auswertungseinrichtung 3 übertragenen Bilddaten ermittelt werden. Und als Umgebungshelligkeit, ab der die Beleuchtungseinrichtung 5 durch das Steuergerät 4 angesteuert wird, kann ein geeigneter Wert vorgegeben bzw. einstellbar sein, der sich bspw. durch einige wenige Versuche für das jeweilige Fahrzeug und/oder einen Insassen als geeignet erweist. In ähnlicher Weise kann auch die Helligkeit, mit der durch die Beleuchtungseinrichtung 3 ein Objekt 6 angeleuchtet wird, vorgegeben bzw. einstellbar sein.
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Damit ein Insasse durch ein „automatisches” Anleuchten eines erkannten Objekts 6 nicht irritiert wird, kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass durch das Steuergerät 4 ein Ansteuern der Beleuchtungseinrichtung 5 nur bei einem vorherigen Einschalten der Beleuchtungseinrichtung 5 durch eine Bedienhandlung eines Insassen erfolgt. Eine derartige Bedienhandlung kann beispielsweise das Betätigen einer entsprechenden Schaltereinrichtung, eine Bedienhandlung mittels einer Geste und/oder mittels einer Sprachsteuerung umfassen. Hierbei kann beispielsweise die Beleuchtungseinrichtung 5 anfänglich eine vorgebbare „Standardausleuchtung” in Bezug auf die Größe, Form und Helligkeit des ausgeleuchteten Bereichs aufweisen, die sich dann (bspw. kontinuierlich) zu einer erfindungsgemäßen Beleuchtung eines erkannten Objekts 6 verändert.
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Die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 3 kann auch derart eingerichtet sein, dass durch das Steuergerät 4 eine Beleuchtungseinrichtung 5, die für Insassen des Kraftfahrzeugs auf den Vordersitzen vorgesehen ist, ab Erreichen bzw. bei Überschreiten einer vorgebbaren Fahrzeuggeschwindigkeit nicht mehr angesteuert wird. Hierdurch kann bspw. eine Behinderung der Sicht eines Fahrers auf das Verkehrsgeschehen verhindert werden. Diese Beschränkung kann auch nur bei einer Beleuchtungseinrichtung 5 vorgesehen sein, die für eine Beleuchtung im Bereich des Fahrerplatzes vorgesehen ist, auch kann diese Beschränkung nur vorgesehen sein, wenn eine vorgebbare Umgebungshelligkeit erreicht oder unterschritten ist (bspw. Dämmerung oder Dunkelheit).
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Durch die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 3 kann/können beispielsweise im Bereich der Sitze des Fondbereichs (d. h. der zweiten und weiterer nachfolgender Sitzreihen) eines Kraftfahrzeugs ein oder mehrere erkannte Objekte 6 gezielt angeleuchtet werden, bspw. die Tastatur eines Notebooks, den ein Insasse auf seinen Oberschenkeln liegen hat und gegebenenfalls ein neben sich liegendes Schriftstück. Weitere Beispiele wären ein von einem Insassen gehaltenes Schriftstück (Buch, Dokument, Zeitschrift, Zeitung, eReader), ein sich vor dem Insassen befindliches Speisetablett, etc.
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Durch die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 3 können derartige Objekte 6 unabhängig von einem starr vorgegebenen Ausleuchtungsbereich von bspw. einer oder mehreren herkömmlichen Leseleuchten angeleuchtet werden. Auch muss ein Insasse keine Einstellungen bei verstellbaren Leuchten vornehmen. Vielmehr werden erfindungsgemäß die Position und gegebenenfalls die Größe eines Objekts ermittelt und danach erfolgt die Ansteuerung der Beleuchtungseinrichtung 5 derart, dass die der Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts 6 von der Beleuchtungseinrichtung 5 vollständig beleuchtet wird/werden.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung 1 für den Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs, wobei die Beleuchtungsvorrichtung 1 wenigstens eine Sensoreinrichtung 2 zur Erfassung von Bilddaten von wenigstens einem vorgebbaren Bereich innerhalb des Fahrgastraums, wenigstens eine Auswertungseinrichtung 3 zur Verarbeitung von von der Sensoreinrichtung 2 an die Auswertungseinrichtung 3 übertragenen Bilddaten, und wenigstens ein Steuergerät 4 zur Steuerung von wenigstens einer Beleuchtungseinrichtung 5 in Abhängigkeit von dem Verarbeitungsergebnis der Auswertungseinrichtung 3 aufweist, und die Beleuchtungsreinrichtung 5 dazu eingerichtet ist, Licht in variierbaren Abstrahlwinkeln, variierenden Abstrahlrichtungen, variierbaren Abstrahlflächen und/oder variierbaren Lichtstärken abzustrahlen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte:
- – Erfassen von Bilddaten eines vorgebbaren Bereichs innerhalb des Fahrgastraums in vorgebbaren Zeitabständen durch die Sensoreinrichtung 2,
- – Analysieren von von der Sensoreinrichtung 2 an die Auswertungseinrichtung 3 übertragenen Bilddaten durch die Auswertungseinrichtung 3 dahin, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit vorgebbarer Geometrie und/oder vorgebbaren oberflächlichen Elementen befindet, sowie gegebenenfalls Ermitteln der Größe des Objekts 6 und seiner Position innerhalb des erfassten Bereichs, und
- – Ansteuern der Beleuchtungseinrichtung 5 durch das Steuergerät 4 derart, dass die der Beleuchtungseinrichtung 5 zugewandte(n) Oberfläche(n) eines ermittelten Objekts 6 von der Beleuchtungseinrichtung 5 vollständig beleuchtet wird/werden.
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In vorteilhafter Weise wird bei dem Verfahren durch die Auswertungseinrichtung 3 die von der Sensoreinrichtung 2 übertragenen Bilddaten dahin analysiert, ob sich in dem erfassten Bereich des Fahrgastraums ein Objekt 6 mit Schriftzeichen und/oder Abbildungen an seiner Oberfläche befindet.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei dem Verfahren durch das Steuergerät 4 ein oder mehrere Leseleuchten im Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs angesteuert werden, und/oder wenn durch das Steuergerät 4 die Beleuchtungseinrichtung 5 nur unterhalb einer vorgebbaren Umgebungshelligkeit und/oder bei einem vorherigen Einschalten der Beleuchtungseinrichtung 5 durch eine Bedienhandlung eines Insassen angesteuert wird.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens, die von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, ergeben sich aus der Beschreibung der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1, seiner vorteilhaften Weiterbildungen sowie der Ausführungsformen und -beispiele.
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Fachleuten sind die für die erfindungsgemäße Beleuchtungsvorrichtung 1 geeigneten Bauteile, Baugruppen, Elemente, Einrichtungen, Hard- und Software, etc. und deren mögliches Zusammenwirken bekannt, so dass in der vorliegenden Anmeldung hierauf nicht eingegangen zu werden braucht. So kann bspw. die Beleuchtungseinrichtung zur Einstellung bzw. Verstellung des/der Abstrahlwinkel(s) und/oder Abstrahlrichtung(en) über geeignete Aktoren (bspw. Schrittmotoren) verfügen. Zur Überprüfung, ob bspw. ein vorgegebener Abstrahlwinkel oder eine vorgegebene Abstrahlrichtung korrekt eingestellt wurde, können entsprechende Sensoriken vorhanden sein, etc. Auch wenn in der Figur die Auswertungseinrichtung 3 und das Steuergerät 4 als getrennte Einheiten dargestellt sind, so können diese Funktionen selbstverständlich auch in eine einzigen Einheit zusammengefasst sein. Entsprechendes gilt für alle Baugruppen und Elemente der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1, d. h. es kann jeder technisch mögliche Grad an Integration der verschiedenen Baugruppen und Elemente vorgesehen sein.
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Die Übertragung bzw. Zurverfügungstellung von Daten und Signalen bspw. von der Sensoreinrichtung 2 zu der Auswertungseinrichtung 3, von der Auswertungseinrichtung 3 zu dem Steuergerät 4 und/oder von dem Steuergerät 4 zu der Beleuchtungseinrichtung 5 kann auf jede geeignete Art und Weise erfolgen, bspw. drahtgebunden, drahtlos, mit Hilfe eines Bussystems, etc.
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Bei der vorliegenden Erfindung kann mittels einer geeigneten Sensoreinrichtung 2 (bspw. einer PMD-Kamera) bspw. im Fahrzeugfond Format und Position eines vom Insassen gelesenen Schriftstücks (Buch, Zeitschrift, Dokument) ermittelt und eine Beleuchtungseinrichtung 5 (bspw. eine Leseleuchte) entsprechend ausgerichtet und/oder im Ausleuchtungsbereich angepasst werden. Wenn der im Fond sitzende Insasse also bspw. eine Zeitung oder eine Zeitschrift aufschlägt, wird der Ausleuchtbereich entsprechend erweitert, sodass die gesamte Zeitung/Zeitschrift gut ausgeleuchtet ist und nicht unter einem zentralen hell ausgeleuchteten Bereich hin- und her bewegt werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006041856 A1 [0005]
- DE 102006052777 A1 [0006]
- US 2008/0112175 A1 [0007]
- EP 2390139 A1 [0008]
- DE 102011009229 A1 [0009]
- DE 102005023697 A1 [0010]
- DE 19704496 A1 [0041]
- EP 1777747 A1 [0041]
- US 6587186 B2 [0041]