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Die Erfindung betrifft ein Formteil für ein Kraftfahrzeug zur Weiterleitung einer Anprallkraft an einen Haubensensor mit einem Aufnahmebereich zum Aufnehmen einer Anprallkraft und einem Übertragungsabschnitt zum Übertragen zumindest eines Teiles der Anprallkraft an einen Haubensensor.
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Derartige Formteile kommen beispielsweise in Kraftfahrzeugen zum Einsatz und wirken mit einem Haubensensor zusammen. Die Formteile dienen der Weiterleitung einer Anprallkraft an den Haubensensor. Im Crashfall des Kraftfahrzeuges mit einem Fußgänger wirkt die Energie des Anpralles über das Formteil auf den Haubensensor, welcher durch diese mechanische Beaufschlagung ausgelöst wird und es zu einem Aufstellen der Haube des Kraftfahrzeuges kommt. Ein solches Aufstellen der Fahrzeughaube wird als sogenannte aktive Haube bezeichnet und ist eine Schutzmaßnahme, um die Verletzungswerte eines Fußgängers bei einem Anprall des Kraftfahrzeuges, speziell für den Kopf, zu reduzieren.
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Für gewöhnlich sind die Haubensensoren in Absorberstrukturen implementiert, welche im Lastpfad des Stoßfängersystemes eines Kraftfahrzeuges liegen. Im Crashfall wirken die Absorberstrukturen beispielsweise gegen einen Querträger des Stoßfängersystems. In der Einbausituation wird bisher jedoch darauf geachtet, die Absorberstrukturen in einem Abstand zu dem Querträger anzuordnen, um eine Geräuschentwicklung durch etwaiges Klappern der Absorberstruktur gegen den Querträger sowie eine Übertragung von Vibrationen während der Fahrt des Fahrzeuges zu vermeiden. Insofern liegt auch der Haubensensor in einem Abstand zu dem Querträger, gegen welchen er im Crashfall anschlägt und zu Auslösung kommt. Dies wiederum bewirkt, dass das Ansprechverhalten des Haubensensors im Crashfall zeitverzögert ist.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Formteil mit den eingangs genannten Merkmalen bereit zu stellen, durch welches es ermöglicht wird, dass im Crashfall, beispielsweise beim Anprall eines Fußgängers, der Haubensensor frühzeitig anspricht.
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Diese Aufgabe wird mit einem Formteil gelöst, welches die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Ferner wird zur Lösung der Aufgabe eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruches 11 sowie eine Anordnung einer Baueinheit in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 13 vorgeschlagen. Darüber hinaus wird zur Lösung der Aufgabe ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruches 15 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Ein Formteil für ein Kraftfahrzeug zur Weiterleitung einer Anprallkraft an einen Haubensensor hat einen Aufnahmebereich zum Aufnehmen einer Anprallkraft und einen Übertragungsabschnitt zum Übertragen zumindest eines Teiles der Anprallkraft an einen Haubensensor. Insbesondere ist das Formteil in einer Weise dimensioniert, dass durch die aufgenommene Anprallkraft die zulässigen Verletzungswerte bei einem Anprall eines Fußgängers nicht überschritten werden.
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Das Formteil hat darüber hinaus wenigstens einen elastischen bewegbaren Materialabschnitt, gegen dessen Rückstellkraft das Formteil in Einbaulage bringbar ist.
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Durch den elastisch bewegbaren Materialabschnitt kann das Formteil in der Einbaulage in Anlage gegen ein Fahrzeugteil oder ein Karosserieteil gebracht sein, ohne dass es zu einer Geräuschentwicklung und/oder zu einer Übertragung von Vibrationen während der Fahrt des Kraftfahrzeuges kommt, indem in der Einbaulage das Formteil mit seinem in Vorspannung gebrachten Materialabschnitt gegen das Karosserieteil oder das Fahrzeugteil drückt. Infolge dessen kann ein an dem Formteil angeordneter Haubensensor nahe an dem Karosserieteil oder dem Fahrzeugteil positioniert werden oder sogar in Anlage gegen das Karosserieteil oder das Fahrzeug gebracht sein, so dass im Crashfall ein frühzeitiges Ansprechen des Haubensensors gewährleistet ist. Es ist lediglich in der Positionierung des Haubensensors sicherzustellen, dass ein Auslösen des Haubensensors bereits aufgrund der bei der Fahrt des Fahrzeuges entstehenden Vibrationen vermieden ist.
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Um die Wirkung des elastisch bewegbaren Materialabschnitts für den Haubensensor optimal zu nutzen, bietet es sich an, dass der Materialabschnitt in Wirkrichtung des Übertragungsabschnittes gewandt ist, insbesondere von dem Formteil nach außen wegsteht.
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Der Materialabschnitt sollte an dem Formteil angeformt sein. Dadurch lässt sich der Materialabschnitt in herstellungstechnisch einfacher Weise realisieren.
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Nach einer Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Übertragungsabschnitt zumindest einen Teil einer wenigstens teilweise offenen Aufnahme des Formteiles bildet, in welcher ein Haubensensor aufnehmbar ist, so dass sich der Haubensensor in der Einbaulage des Formteiles gegen ein Karosserieteil abstützt. Das Karosserieteil kann beispielsweise das bereits vorstehend genannte Karosserieteil sein. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet, dass der Haubensensor im Crashfall auch sicher auslöst, indem der Haubensensor mittels des Übertragungsabschnittes des Formteiles gegen das Karosserieteil gedrückt wird und dadurch der Haubensensor anspricht.
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Der Kontakt des Haubensensors mit dem Karosserieteil ist beispielsweise dadurch realisiert, dass der Haubensensor nur teilweise in der Aufnahme aufgenommen ist und aufgrund der offenen Ausgestaltung der Aufnahme beispielsweise über wenigstens eine Öffnung zumindest teilweise nach außen ragt, insbesondere dem Karosserieteil zugewandt ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist wenigstens ein im Wesentlichen formsteifer und/oder formversteifter Materialabschnitt vorgesehen, welcher von dem Formteil seitlich nach außen wegsteht. Der Materialabschnitt dient in der Einbaulage des Formteiles bei wirkender Anprallkraft als Anschlag gegenüber dem nachfolgend in dem Lastpfad an das Formteil und den Haubensensor angrenzenden Karosserieteiles, um das Formteil im Bereich seiner Einbaulage zu halten, insbesondere um eine Verdrehbewegung des Formteiles relativ gegenüber dem karosserieteil zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen. Dadurch ist sichergestellt, dass das Formteil im Crashfall in optimaler Weise zugleich auch als Energieabsorber wirken kann, da es durch den unbeweglichen Materialabschnitt im Bereich der vorgegebenen Einbaulage verbleibt.
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Es bietet sich an, dass der formsteife bzw. formversteifte Materialabschnitt und der elastisch bewegbare Materialabschnitt an einem gemeinsamen Basisabschnitt angeformt sind, welcher beispielsweise an einer Wandung des Formteiles ausgebildet ist. Dadurch lässt sich das Formteil mit seinen beiden Materialabschnitten in herstellungstechnisch einfacher Weise realisieren.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass das Formteil als vorzugsweise längliches Profil mit im Wesentlichen C-förmigem, V-förmigem oder dergleichen endseitig offenem Hohlquerschnitt ausgebildet ist. Dadurch weist das Formteil eine Querschnittskontur auf, durch welche im Crashfall die Energie des Anpralls besonders wirkungsvoll zumindest teilweise abgebaut werden kann. Zugleich kommt dieser Querschnittskontur eine relativ geringe Blocklänge zu, da sich das Formteil entlang seines Hohlquerschnittes im Crashfall bis auf lediglich die zweifache Wandstärke komprimieren lässt. Die zweifache Wandstärke wird dadurch verursacht, dass der jeweilige Schenkel des Profiles im Crashfall wenigstens einmal gefaltet wird.
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Eine solche Faltung ist besonders begünstigt, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung an dem offenen Ende des Hohlquerschnittes bzw. im Bereich dieses Endes der Aufnahmebereich vorgesehen ist und sich der elastisch bewegbare Materialabschnitt dem offenen Ende abgewandt erstreckt.
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Es kann sein, dass der Hohlquerschnitt sich im Wesentlichen in Längserstreckung des Formteiles durchgehend erstreckt. Auch kann es sein, dass die Erstreckung des Hohlquerschnittes in Längsrichtung des Formteiles wenigstens einmal oder mehrmals unterbrochen ist.
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Es bietet sich an, dass der Bereich des offenen Endes zur Anbindung an ein Fahrzeugteil ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Anbindung durch einen Flansch an dem jeweiligen Ende, wie beispielsweise durch einen nach außen abstehenden Materialabschnitt gebildet sein. Die Anbindung kann dazu dienen, dass das Formteil gegen das Fahrzeugteil lediglich aufgrund einer erzeugten Vorspannung, wie beispielsweise durch die Vorspannung des elastisch bewegbaren Materialabschnittes, kraftschlüssig wirkt, insbesondere gehalten wird. Auch kann mittels der Anbindung eine formschlüssige Verbindung mit dem Fahrzeugteil ergänzend oder alternativ realisiert sein.
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Es bietet sich an, dass die Schenkel des mit endseitig offenem Hohlquerschnitt ausgebildeten Formteils mit einer jeweiligen vorgegebenen Schräge aufeinander zulaufen. Dadurch ist im Crashfall ein gezieltes Deformieren der Schenkel in Art eines Zusammenfaltens begünstigt, insbesondere wenn in Richtung des Kraftflusses bezüglich der Anprallkraft gesehen, die Schenkel aufeinander zulaufen.
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Die Schenkel können beispielsweise zumindest über einen Längenabschnitt konvex ausgebildet sein. Dadurch ist die angestrebte gezielte Verformung des Querschnittes an seinen Schenkeln und damit die Wirkung des Formteiles als Energieabsorber im Crashfall begünstigt.
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Das Formteil mit seinem endseitig offenen Hohlquerschnitt kann ferner durch Schenkel gebildet sein, welche im Bereich ihres freien Endes schräg nach außen verlaufen, insbesondere durch eine zusätzliche Schräge schräg nach außen verlaufen. Dadurch sind die Schenkel in diesem Bereich zusätzlich verstärkt bzw. versteift. Je nach Ausgestaltung des sich daran anschließenden Längenabschnittes eines jeden Schenkels kann auf diese Art und Weise gezielt das Verformungsverhalten und die Steifigkeit der Schenkel eingestellt werden, je nachdem, in welcher Art und Weise die Schräge und über welchen Längenabschnitt die Schräge ausgebildet wird.
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Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass die Schenkel des als Hohlquerschnitt ausgebildeten Formteils im Querschnitt gesehen, jeweils eine vorgegebene Länge aufweisen. Beispielsweise können die Schenkel in ihrer Länge zueinander unterschiedlich sein. Durch die Ausgestaltung der Länge eines jeden Schenkels ist gezielt die Widerstandsfähigkeit des Formteiles einstellbar, so dass je nach Bedarf über die Länge des jeweiligen Schenkels beispielsweise das Energieabsorptionsverhalten und/oder Energieabsorptionsvermögen bzw. die Kraft-Weg-Charakteristik an den jeweiligen Bedarfsfall angepasst werden kann. Um zu vermeiden, dass durch die Ausgestaltung der Schenkel mit zueinander unterschiedlicher Länge es im Crashfall zu einer Verdrehung des Formteiles, beispielsweise um seine Längsachse kommt, sollte das Formteil wenigstens einen Materialabschnitt aufweisen, welcher als Anschlag dient und im Crashfall bei einer beginnenden Rotationsbewegung des Formteiles gegen ein Karosserieteil des Kraftfahrzeuges anschlägt. Der Materialabschnitt kann beispielsweise ein formsteifer oder formversteifter Materialabschnitt der vorstehend beschriebenen Art sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass sich der Aufnahmebereich und/oder der Übertragungsabschnitt in Längsrichtung des länglichen Formteiles im Wesentlichen durchgehend erstreckt. Dadurch werden über einen weiten Bereich in Querrichtung des Kraftfahrzeuges Anstöße mittels des Formteiles erfasst und daraus resultierende Anstoßkräfte an den Haubensensor weitergeleitet.
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Auch können mehrere elastisch bewegbare Materialabschnitte vorgesehen sein. Die elastisch bewegbaren Materialabschnitte können beispielsweise in Längsrichtung des länglichen Formteiles gesehen, hintereinander liegend angeordnet sein. Dadurch ist das sich länglich erstreckende Formteil in der Einbaulage besonders gut unter der angestrebten Vorspannung zu halten.
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Denkbar ist es auch, dass ein elastisch bewegbarer Materialabschnitt vorgesehen ist, welcher sich in Längsrichtung des länglichen Formteiles gesehen, durchgehend erstreckt.
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Eine weitere Ausgestaltung besteht darin, dass das Formteil ein Kunststoffteil, insbesondere Spritzgussteil, ist. Ein solches Formteil ist technisch einfach und kostengünstig auch als Massenteil herstellbar. Auch ist es mittels eines derartig hergestellten Formteiles in technisch einfacher Weise möglich, den elastisch bewegbaren Materialabschnitt auszubilden. Darüber hinaus ist das Formteil gewichtsmäßig relativ leicht, so dass auch der Aspekt der Kraftstoffeinsparung gegeben ist.
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Weiterhin umfasst die Erfindung eine Baueinheit mit einem Formteil der vorstehend beschriebenen Art und einen Haubensensor.
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Bei einer Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Haubensensor aus einem elastischen, insbesondere gummielastischen Material besteht oder ein solches Material aufweist. Insbesondere weist der Haubensensor ein Gehäuse aus einem elastischen, insbesondere gummielastischen Material auf oder besteht aus einem solchen Material. Dadurch wirkt der Haubensensor bzw. sein Gehäuse als Dämpfer und wirkt somit einer Geräuschbildung oder Vibrationen durch das Formteil beispielsweise während der Fahrt des Fahrzeuges entgegen. Solche Geräusche und Vibrationen entstehen beispielsweise durch ein Anschlagen des Formteiles gegen ein Karosserieteil bzw. das Karosserieteil der vorstehend beschriebenen Art, gegen welches sich das Formteil über den Haubensensor abstützt. Durch den elastisch bewegbaren Materialabschnitt des Formteiles und das elastische Material des Haubensensors ist ein Feder-Dämpfersystem gebildet, welches gemeinsam gegen das Karosserieteil wirkt, indem der elastische Materialabschnitt sich unter Vorspannung gegen das Karosserieteil abstützt und zugleich auch der Haubensensor sich gegen das Karosserieteil abstützt, wenn das Formteil mitsamt des Haubensensors in die Einbaulage an dem Kraftfahrzeug gebracht ist.
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Der Haubensensor kann innerhalb eines länglichen Hohlkörpers, wie beispielsweise eines Schlauches, gebildet sein. Beispielsweise kann der Haubensensor bzw. das Gehäuse des Haubensensors durch einen Schlauch, insbesondere Silikonschlauch, gebildet sein, dessen Innenraum nach außen hin abgedichtet ist, insbesondere luftdicht verschlossen ist. Der Haubensensor kann wenigstens ein Sensorelement, beispielsweise im Innenraum aufweisen, um Änderungen des Luftdruckes im Innenraum des Haubensensors zu erfassen. Derartige Änderungen werden erzeugt, wenn es zu einem Crash kommt und eine Anstoßkraft über das Formteil auf den Haubensensor wirkt, aufgrund derer es zu einer Verformung des Gehäuses des Haubensensors kommt.
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Die Erfindung umfasst weiterhin eine Anordnung einer Baueinheit der vorstehend beschriebenen Art in einem Kraftfahrzeug, wobei die Baueinheit zwischen einem Karosserieteil, wie beispielsweise einem Querträger eines Stoßfängersystems, und einem Fahrzeugteil, wie beispielsweise einer Lufteinlassstruktur für den Fahrzeugkühler, angeordnet ist und mit seinem Aufnahmebereich an dem Fahrzeugteil angebunden ist und sich mit dem elastisch bewegbaren Materialabschnitt unter Vorspannung an dem Karosserieteil abstützt. Durch die Vorspannung ist eine Geräuschentwicklung wie auch eine Übertragung von Vibrationen vermieden, obwohl das Formteil über den elastisch bewegbaren in Anlage gegen das Karosserieteil gebracht ist.
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Insbesondere ist die Vorspannkraft in einer Weise gewählt, dass das im Bereich des Fahrzeugteiles bzw. der Lufteinlassstruktur und/oder des Stoßfängersystems nach außen in Erscheinung tretende Fugenbild aufgrund variierender Bauteiltoleranzen unverändert bleibt.
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Bei einer Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der Haubensensor an dem Karosserieteil anliegt. Dadurch ist im Crashfall ein frühzeitiges Ansprechen des Haubensensors gewährleistet.
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Eine Dämpfung der Vibrationen kann dadurch erreicht werden, dass der Haubensensor bzw. dessen Gehäuse selbst aus einem elastischen Material, wie beispielsweise gummielastischen Material, besteht oder ein solches Material aufweist. Der Haubensensor in Kombination mit dem elastisch bewegbaren Materialabschnitt wirkt dann für minimale Relativbewegungen, welche beispielsweise durch Motorschwingungen im Stand verursacht werden, als Feder-Dämpfer-System.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Formteil der vorstehend beschriebenen Art, insbesondere mit einer Baueinheit der vorstehend beschriebenen Art und insbesondere in einer Anordnung der vorstehend beschriebenen Art.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung wenigstens eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform eines Formteiles für ein Kraftfahrzeug zur Weiterleitung einer Anprallkraft an einen Haubensensor in einer perspektivischen Darstellung,
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2 das Formteil gemäß der 1 in einer anderen perspektivischen Darstellung,
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3 eine weitere mögliche Ausführungsform eines Formteils für ein Kraftfahrzeug zur Weiterleitung einer Anprallkraft an einen Haubensensor in Einbaulage an einem Kraftfahrzeug in Querschnittsdarstellung und
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4 das Formteil gemäß der 3 in der Einbaulage an dem Kraftfahrzeug in einer weiteren Querschnittsdarstellung.
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1 und 2 zeigen – in schematischer Darstellung – eine mögliche Ausführungsform eines Formteiles 1, welches zur Weiterleitung einer Anprallkraft an einen Haubensensor dient und beispielsweise in einem Kraftfahrzeug zum Einsatz kommen kann. Die 1 zeigt das Formteil 1 in einer perspektivischen Ansicht von hinten. Die 2 zeigt das Formteil 1 in einer perspektivischen Ansicht von vorne. Das Formteil 1 bildet zusammen mit einem Haubensensor 100 eine Baueinheit, wobei der Haubensensor 100 an dem Formteil 1 angebunden ist.
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Das Formteil 1 hat einen Aufnahmebereich 2 zum Aufnehmen einer Anprallkraft und einen Übertragungsabschnitt 3 zum Übertragen zumindest eines Teiles der Anprallkraft an den Haubensensor 100. Das Formteil 1 ist ein Kunststoffteil, welches beispielsweise spritzgegossen ist.
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Das Formteil 1 ist bevorzugt als längliches Profil mit einem im Wesentlichen C-förmigem Querschnitt ausgebildet, wobei an dessen offenen Ende der Aufnahmebereich 2 vorgesehen ist und an dessen anderen Ende der Übertragungsabschnitt 3 ausgebildet ist. Das Formteil 1 ist bevorzugt mit seinem offenen Ende in Richtung zu dem frontseitigen oder heckseitigen Ende des Fahrzeuges gewandt ausgerichtet, wobei das andere Ende des Formteiles 1 in Richtung zu dem Fahrzeuginnenraum weisend liegt, so dass im Crashfall ein Fahrzeugteil, wie beispielsweise ein Kühlergrill auf das offene Ende des Formteiles 1 wirkt und das andere Querschnittsende über den Haubensensor 100 auf ein Karosserieteil des Kraftfahrzeuges, wie beispielsweise ein Karosserieteil des Stoßfängersystemes, insbesondere einen Querträger des Stoßfängersystemes wirkt.
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Bevorzugt ist der Übertragungsabschnitt 3 des Formteiles 1 Teil einer teilweise offenen Aufnahme 5, in welcher der Haubensensor 100 aufgenommen werden kann bzw. aufgenommen ist. Durch die Öffnung 6 der Aufnahme 5 ragt der Haubensensor 100 aus der Aufnahme 5 heraus, so dass der Haubensensor 100 sich direkt gegen ein Karosserieteil abstützen kann.
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Das Formteil 1 kann in dem Aufnahmebereich 2 an seinem jeweiligen Schenkel 10 bzw. 11 einen seitlich nach außen wegstehenden Materialabschnitt 16 bzw. 17 aufweisen, welche gemeinsam einen Flansch zum Anbinden und/oder abstützen gegen ein Fahrzeugteil dienen. Die Materialabschnitte 16 und 17 können in Längsrichtung des Formteiles 1 durchgehend verlaufen. Bevorzugt sind die Materialabschnitte 16 und 17 an dem jeweiligen Schenkel 10 bzw. 11 des Formteiles 1 angeformt.
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Durch die Ausgestaltung des Formteiles 1 als längliches Profil mit C-förmigem Querschnitt ist eine Energieabsorberstruktur realisiert, welche bei einem Anprall Energie absorbieren kann und zugleich eine effektive Kraft-Wegcharakteristik mit einer geringen Blocklänge aufweist. Denn durch den C-förmigem Querschnitt des Formteiles 1 ist es begünstigt, dass die Schenkel 10, 11 des Formteils 1 bei einem Anprall jeweils gefaltet werden, so dass ein Zusammenstauchen des Formteiles 1 im Querschnitt bis auf etwa die zweifache Wandstärke des jeweiligen Schenkels 10 bzw. 11 möglich ist.
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Das Formteil 1 weist darüber hinaus mehrere elastisch bewegbare Materialabschnitte 4 auf, gegen deren Rückstellkraft das Formteil 1 in Einbaulage gebracht werden kann. Bevorzugt sind die Materialabschnitte 4 in Längsrichtung des Formteils 1 gesehen hintereinander liegend angeordnet, so dass über die Längserstreckung des Formteiles 1 eine im Wesentlichen gleichbleibende Vorspannkraft in der Einbaulage erzeugt wird.
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Wie insbesondere aus der 1 ersichtlich ist, sind die Materialabschnitte 4 im Wesentlichen in Wirkrichtung des Übertragungsabschnittes 3 gewandt, stehen also von dem Formteil 1 nach außen weg.
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Bevorzugt wirkt der jeweilige elastisch bewegbare Materialabschnitt 4 mit einem im Wesentlichen formsteifen Materialabschnitt 7 zusammen, welcher von dem Formteil 1 seitlich nach außen wegsteht. Wie aus den 1 und 2 ersichtlich ist, sind die Materialabschnitte 4 und 7 an einem der Schenkel, nämlich dem Schenkel 10 angeordnet, welcher in der Einbaulage den oben liegenden Schenkel bildet.
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3 und 4 zeigen eine weitere mögliche Ausgestaltung eines Formteils 1' zusammen mit dem Haubensensor 100 in einer Einbaulage E. Materialabschnitte des Formteiles 1' gemäß der 3 und 4, welche identisch oder funktionsgleich sind mit Materialabschnitten des Formteiles 1 gemäß der 1 und 2 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen; insofern wird auf die Beschreibung zu dem Formteil 1 gemäß der 1 und 2 verwiesen.
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In den 3 und 4 ist das Formteil 1' jeweils in einem Querschnitt abgebildet, wobei in der 3 das Formteil 1' in einem Schnitt durch den elastisch bewegbaren Materialabschnitt 4 gezeigt ist. Die 4 zeigt einen Schnitt durch das Formteil 1' zwischen zwei vorgesehenen elastisch bewegbaren Materialabschnitten 4.
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In der Einbaulage E befindet sich das Formteil 1' zwischen einem Karosserieteil 200 und einem Fahrzeugteil 300 und ist mit seinem Aufnahmebereich 2 in Wirkkontakt gegen das Fahrzeugteil 300 sowie mit seinem Übertragungsabschnitt 3 in Wirkkontakt gegen das Karosserieteil 200 gebracht. Das Karosserieteil 200 ist beispielsweise ein Querträger eines Stoßfängersystems. Das Fahrzeugteil 300 kann eine Lufteinlassstruktur für den Fahrzeugkühler, beispielsweise ein Kühlergrill, sein.
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In der Einbaulage E sind die elastisch bewegbaren Materialabschnitte 4 in eine ausgelenkte Position gebracht, so dass der jeweilige elastisch bewegbare Materialabschnitt 4 mit einer Vorspannkraft gegen das Karosserieteil 200 sich abstützt. Darüber hinaus ist der an dem Übertragungsabschnitt 3 befindliche Haubensensor 100 in Anlage gegen das Karosserieteil 200 gebracht.
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Bevorzugt ist der Haubensensor 100 durch einen länglichen Hohlkörper, wie beispielsweise einen Schlauch gebildet, dessen Gehäuse aus einem elastischen, beispielsweise einem gummielastischen Material besteht. Die elastisch bewegbaren Materialabschnitte 4 zusammen mit dem Haubensensor 100 wirken dadurch gegen das Karosserieteil 200 in Art eines Feder-Dämpfer-Systems, durch welches eine etwaige Geräuschbildung und/oder eine Übertragung von Vibrationen während der Fahrt des Kraftfahrzeuges oder zumindest bei laufendem Motor entgegengewirkt ist. Das Feder-Dämpfer-System ist so ausgelegt, dass der Haubensensor 100 nicht alleine aufgrund etwaiger Vibrationen des Karosserieteils 200, sondern erst bei Einwirken einer tatsächlichen Anstoßkraft ausgelöst wird.
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Wie insbesondere aus der 3 ersichtlich ist, können der jeweilige formsteife Materialabschnitt 7 und der jeweils zugehörige elastisch bewegbare Materialabschnitt 4 an einem gemeinsamen Basisabschnitt 8 angeformt sein, welcher an einer Wandung 9 des Formteiles 1' ausgebildet ist. Der Basisabschnitt 8 kann jeweils aus der Wandung 9 ausgeformt sein, beispielsweise unter Bildung einer Öffnung an der Wandung 9, wie aus der 2 ersichtlich ist.
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Der formsteife Materialabschnitt 7 erstreckt sich mit seinem Ende bis über das Karosserieteil 200 und wirkt bei einer einsetzenden Verdrehung des Formteiles 1' im Crashfall als Anschlag für das Karosserieteil 200 und dient somit als Verdrehsicherung für das Formteil 1'. Das Formteil 1' verbleibt daher im Crashfall im Wesentlichen in seiner Einbaulage E und kann somit optimal seine Funktion als Energieabsorber ausüben.
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Wie ferner aus der 3 ersichtlich ist, weist der jeweilige elastische Materialabschnitt 4 mit seinem Ende 18 im Wesentlichen in die gleiche Richtung wie der formsteife Materialabschnitt 7 und stützt sich gegen das Karosserieteil 200 ab. Zwischen dem Endabschnitt 18 und dem Übergang 19 in den Basisabschnitt 8 kann der elastisch bewegbare Materialabschnitt 4 gewölbt ausgebildet sein, so dass durch diese Ausgestaltung der elastisch bewegbare Materialabschnitt 4 selbst zusätzlich auch eine elastische Verformung in diesem Bereich vornimmt, um eine Vorspannkraft aufzubauen.
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Unterhalb des formsteifen Materialabschnittes 7 liegt die Aufnahme 5 des Formteiles 1' mit dem darin aufgenommenen Haubensensor 100. Davon abgehend verlaufen die Schenkel 10 und 11, welche in einem jeweiligen Abschnitt eine Schräge 12 bzw. 14 aufweisen, welche durch eine konvexe Wölbung gebildet sein kann.
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Durch die Schrägen 12 und 14 ist somit an dem jeweiligen Schenkel 10 bzw. 11 zu einem gedachten Ausgangspunkt am Boden der C-förmigen Querschnittsform des Formteiles 1' hin zu dem offenen Ende ein Abstand erzeugt, durch welchen das Zusammenfalten des Querschnittes im Crashfall begünstigt ist. Die Abstände sind beispielhaft in der 4 jeweils durch die Bezugszeichen A und B aufgezeigt.
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An die Schräge 12 bzw. 14 schließt sich jeweils ein weiterer Abschnitt, welcher durch eine weitere Schräge 13 bzw. 15 gebildet sein kann, wie beispielsweise aus der 4 ersichtlich ist. Durch die Schräge 13 bzw. 15 verläuft der jeweilige Schenkel 10 bzw. 11 in diesem Bereich seitlich nach außen bis zu dem Aufnahmebereich 2, so dass dadurch eine versteifende Wirkung erreicht ist. Durch die Schrägen 12 und 14 des jeweiligen Schenkels 10 und 11 kann die Verformbarkeit im Crashfall und damit das Energieabsorptionsvermögen beeinflusst werden. Durch die Ausgestaltung der Schrägen 13 und 15 kann zudem Einfluss genommen werden auf die Widerstandskraft des Formteiles 1', indem hierdurch eine versteifende bzw. verstärkende Wirkung erzielt wird.
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Obwohl die Erfindung anhand wenigstens einer beispielhaften Ausführungsform beschrieben worden ist, versteht es sich, dass eine Vielzahl von Varianten existieren. Auch sollte beachtet werden, dass die beispielhafte Ausführungsform oder die beispielhaften Ausführungsformen nur Beispiele sind und nicht dazu gedacht sind, den Schutzumfang, die Anwendbarkeit bzw. Ausführbarkeit oder den Aufbau in irgendeiner Weise einzuschränken. Die vorstehende Beschreibung gibt dem Fachmann eine geeignete Anleitung zur Umsetzung bzw. Ausführung von wenigstens einer Ausführungsform; es versteht sich, dass verschiedene Änderungen in der Funktion und Anordnung von Elementen oder Komponenten, welche vorstehend in wenigstens einer beispielhaften Ausführungsform beschrieben sind, gemacht werden können, ohne vom Schutzumfang der nachstehenden Ansprüche und ihren rechtlichen Äquivalenzen abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Formteil
- 1'
- Formteil
- 2
- Aufnahmebereich
- 3
- Übertragungsabschnitt
- 4
- Materialabschnitt (elastisch bewegbar)
- 5
- Aufnahme
- 6
- Öffnung
- 7
- Materialabschnitt (formsteif)
- 8
- Basisabschnitt
- 9
- Wandung
- 10
- Schenkel
- 11
- Schenkel
- 12
- Schräge
- 13
- Schräge
- 14
- Schräge
- 15
- Schräge
- 16
- Materialabschnitt
- 17
- Materialabschnitt
- 18
- Ende
- 19
- Übergang
- 100
- Haubensensor
- 200
- Karosserieteil
- 300
- Fahrzeugteil
- E
- Einbaulage
- A
- Abstand
- B
- Abstand