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Die Erfindung betrifft eine Stützeinrichtung im Fußraum eines Kraftwagens, mit einem Stützelement, mittels welchem jeweilige Unterschenkel eines auf einer Sitzanlage sitzenden Passagiers des Kraftwagens abstützbar sind, und welche mittels einer Verstelleinrichtung zwischen einer Verstaustellung und wenigstens einer Gebrauchsstellung verlagerbar ist.
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Eine derartige Stützeinrichtung für Unterschenkel bzw. eine derartige Wadenauflage findet beispielsweise in Luxussitzlösungen Anwendung. Ganz gleich, ob in einem Massage-/Relaxsessel, in einem Flugzeug oder in einer Luxuslimousine ist das übliche Funktionsprinzip stets identisch. Eine jeweilige der Stützeinrichtung zugeordnete Sitzanlage, beispielsweise ein Fahrzeugsitz wird durch die Wadenauflage verlängert, so dass sich eine liegenartige Sitzposition für einen Sitzinsassen der Sitzanlage ergibt. Das erhöht den Komfort des Sitzinsassen deutlich.
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In dem Kraftwagen des Typs Maybach 62S ist als Ausstattungsoption ebenfalls eine solche Wadenauflage zu finden. Dieser verfügt über eine Sitzanlage in Form von Liegesitzen im Fond des Fahrzeugs, welche nicht nur in eine Liegestellung verkippt werden können, sondern an ihrem Fußende auch über eine ausfahrbare Wadenstütze verfügen. In einer Verstaustellung ist diese Stütze in die Sitzanlage eingefahren. Bei Bedarf wird sie aus der Sitzanlage herausgefahren und ggf. teilweise noch auseinandergefaltet oder -geklappt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine preiswerte Stützeinrichtung für Passagiere eines Kraftwagens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Stützeinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Eine solche Stützeinrichtung im Fußraum eines Kraftwagens umfasst ein Stützelement, mittels welchem jeweilige Unterschenkel eines auf einer Sitzanlage sitzenden Passagiers des Kraftwagens abstützbar sind. Die Stützeinrichtung ist mittels einer Verstelleinrichtung zwischen einer Verstaustellung und wenigstens einer Gebrauchsstellung verlagerbar. Erfindungsgemäß ist das Stützelement oberseitig eines Fußbodens des Kraftwagens vor der Sitzanlage angeordnet. Die Stützeinrichtung ist also baulich getrennt und unabhängig von der ihr zugeordneten Sitzanlage. Das hat den Vorteil, dass zum Einen die gleiche oder baugleiche Stützeinrichtung für verschiedene Sitzanlagen nutzbar ist, zum Anderen aber auch bereits vorhandene bzw. verwendete Typen von Sitzanlage eines Kraftwagens oder einer Baureihe mit solch einer Stützeinrichtung kombiniert werden können, die Stützeinrichtung also auf kostengünstige Weise höchst flexibel und variabel einsetzbar ist.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das Stützelement in der Verstaustellung nahe dem Fußboden, hier insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zu diesem, angeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass die Stützeinrichtung in der Verstaustellung äußerst platzsparend untergebracht werden kann. Außerdem ist sie unsichtbar für den Nutzer, solange sie nicht benutzt wird, und in der Verstaustellung nicht störend.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Stützelement in der wenigstens einen Gebrauchsstellung über die Verstelleinrichtung zumindest mittelbar am Fußboden abgestützt. Das hat den Vorteil, dass die Stützeinrichtung stabil abgestützt werden kann. Außerdem ist die Stützeinrichtung so unabhängig von der Sitzanlage, insbesondere von einem etwaigen Verstellen der Sitzanlage, einsetzbar.
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Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Stützelement unterseitig einer Fußmatte angeordnet ist. Das hat den Vorteil, dass das Stützelement in der Verstaustellung nicht weiter auffällt bzw. unsichtbar ist. Ferner ist die Fußmatte als Auflagefläche nutzbar und es können so zusätzliche weitere Teile, wie eine extra Auflagenfläche, eingespart werden. Damit ist auch eine Gewichtsreduzierung erreicht.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Stützeinrichtung an den werkseitigen Standardfixierpunkten der Fußmatte fixierbar ist. Das hat den Vorteil, dass die Stützeinrichtung nicht verrutschen kann und gleichzeitig keine weiteren Befestigungsmittel als die bereits vorhandenen erforderlich sind.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Stützeinrichtung als Zubehörteil nachrüstbar ist. Das hat den Vorteil, dass so der Komfort von Passagieren in Fahrzeugen, die serienmäßig über keine Wadenstütze verfügen bzw. Sitzpositionen wie beispielsweise der Beifahrersitz, welche üblicherweise auch keine Wadenstütze aufweisen, angehoben werden kann.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das Stützelement am vorderen Ende um ein Lager zwischen der Verstaustellung und der wenigstens einen Gebrauchsstellung bewegbar ist. Das hat den Vorteil, dass auch bei wiederholter Bewegung die Stützeinrichtung eine gleichbleibende Stabilität und einen geringen Verschleiß aufweist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Stützeinrichtung; und
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2 eine schematische Seitenansicht auf die Stützeinrichtung gemäß 1 in einem Fußraum eines Kraftwagens.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Stützeinrichtung 1 gezeigt. Die Stützeinrichtung 1 ist in einem aus 2 erkennbaren Fußraum 11 eines Kraftwagens, insbesondere eines Personenkraftwagens, und zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung vor einer der Stützeinrichtung 1 zugeordneten Sitzanlage 10 des Personenkraftwagens angeordnet. Die Stützeinrichtung 1 ist mittels einer Verstelleinrichtung 3 zwischen einer Verstaustellung und wenigstens einer in 1 gezeigten Gebrauchsstellung verstellbar. In der Gebrauchsstellung kann ein Sitzinsasse der Sitzanlage seine Unterschenkel 7 auf der Stützeinrichtung 1 abstützen, was zu einem hohen Sitz- und somit Fahrkomfort führt.
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Die Stützeinrichtung 1 umfasst ein Stützelement 2, beispielsweise ausgeführt als eine strukturierte und/oder leicht nachgebende Trägerplatte, mittels welchem die Unterschenkel 7 in der Gebrauchsstellung abstützbar sind. Zwischen den Unterschenkeln 7 und dem Stützelement 2 liegt hier eine Fußmatte 6.
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Im vorliegenden Fall umfasst die Verstelleinrichtung 3 beispielsweise zwei Streben, welche mit dem Stützelement 2 verbunden sind. In der Gebrauchsstellung rasten diese beiden Streben in einer Grundplatte 4 ein. Hier sind auch mehrere verschiedene Einrastpositionen möglich. Im vorliegenden Beispiel ist die Grundplatte 4 über zwei Aussparungen 8 mit üblicherweise für eine Fußmatte vorgesehenen Fixiervorrichtungen im Fußraum eines Kraftwagens fixiert. Am vorderen Ende ist das Stützelement 2 im vorliegenden Fall über ein Scharnier 5 mit der Grundplatte 4 verbunden. Wenn sich der Sitzinsasse bzw. Passagier beispielsweise für ein Verstellen der Stützeinrichtung 1 aus der Gebrauchsstellung in die Verstaustellung entscheidet, so kann er im vorliegenden Fall die Hinterkante des Stützelements 2 leicht anheben und die beiden Stützstreben aus ihrer Einrastung befreien.
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In der Folge wird sich dann bei einem Absenken des Stützelements 2 eben dieses um das Scharnier 5 drehen und auf der Grundplatte 4, also im Wesentlichen parallel zu einem Fußboden 9 des Fußraumes 11 zu liegen kommen. In der Verstaustellung befindet sich die Stützeinrichtung 1 im vorliegenden Fall dann vollständig unter der Fußmatte 6. Aus der Verstaustellung kann die Stützeinrichtung 1 wieder in die Gebrauchsstellung gebracht werden, zum Beispiel indem die Hinterkante des Stützelements 2 angehoben wird. Die beiden Streben der Verstelleinrichtung 3 werden dann ausklappen und bei weiterem Anheben der Hinterkante nach vorne gleiten, bis sie in dafür vorgesehene Einraststellen der Grundplatte 4 einrasten und so die Gebrauchsstellung bilden.
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In 2 ist eine schematische Seitenansicht auf die Stützeinrichtung 1 gemäß 1 in dem Fußraum 11 gezeigt. Gut zu erkennen ist hier die bauliche Beabstandung der Stützeinrichtung 1 von der Sitzanlage 10, was ein unabhängiges Bedienen und Einstellen sowohl der Sitzanlage 10 als auch der Stützeinrichtung 1 erlaubt. Auch die direkte Kraftableitung von dem Stützelement 2 über die Verstelleinrichtung 3 bzw. das Gelenk 5 auf die Grundplatte 4 und damit den Fußboden 9 ist gut nachvollziehbar. Das Stützelement 2 ist somit oberseitig des Fußbodens 9 vor der Sitzanlage 10 angeordnet. Es ist klar, dass in der Verstaustellung, in welcher das Stützelement 2 und die Grundplatte 4 aneinander anliegen, die Stützeinrichtung 1 im Wesentlichen parallel zum Fahrzeugboden 9 ist. Es ist ferner zu erkennen, dass eine Aussparung für Fersen des Passagiers in dem Stützelement 2 den Komfort erhöhen kann.