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Die Erfindung befasst sich mit einem Fahrzeugsitz, insbesondere für ein Nutzfahrzeug oder ein Campingmobil, mit einer Horizontaleinstellung, mit einer Höheneinstellung, mit einer Rückenlehneneinstellung, mit einem in Richtung Sitzteil klappbarem Rückenteil, und mit einer an der Rückenlehnenrückseite angeordneten Tischplatte, wobei die Tischplatte bei vollständig in Richtung Sitzteil geklapptem Rückenteil im Wesentlichen waagerecht ausgerichtet ist.
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Nutzfahrzeug-Fahrerhäuser weisen, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge, regelmäßig einen Fahrersitz, einen Beifahrersitz und zumindest ein unteres Bett auf. Fahrer- und Beifahrersitz sind in der Kabine in Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet. Das Bett ist im hinteren Kabinenbereich quer zur Fahrtrichtung positioniert und verfügt regelmäßig über eine Klappfunktion. In hochgeklappter Stellung liegt die Liegefläche des Betts an der hinteren Wandung der Kabine an.
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Häufig sind Nutzfahrzeuge im täglichen Betrieb sowie auch bei Mehrtagesfahrten mit nur einem Fahrer besetzt, so dass in diesen Fällen der Beifahrersitz während der Fahrt nicht belegt ist. Vorteilhaft ist bei der gegebenen, vielfältigen Nutzung des Fahrerhauses (Fahren, Arbeiten, Freizeit, Ruhen) das Vorhandensein eines multifunktionalen Beifahrersitzes, der als Sitzplatz, als Stauraum und als Tisch nutzbar ist.
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Die
DE 10 2012 018 351 A1 beschreibt einen vollwertigen Fahrzeugsitz – Fahrer- oder Beifahrersitz – in einem Fahrerhaus für ein Nutzfahrzeug, welcher bei Bedarf als komfortabler und sicherer Sitzplatz beziehungsweise Ruheplatz genutzt und bei Nichtgebrauch kompakt und raumsparend verstaut werden kann, wobei ein Fahrerhausbett als solches bei Bedarf unabhängig vom Beifahrersitz nutzbar ist.
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Die
DE 90 17 488 U1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer schwenkbaren Rückenlehne, wobei an der Rückseite der Rückenlehne eine parallel zur Rückenlehne ausgerichtete Tischplatte angeordnet ist. Die Tischplatte kann, nachdem die Rückenlehne nach vorne geschwenkt wurde, als Ablagefläche genutzt werden. Es ist jedoch darüber hinaus ein Gelenkmechanismus zwischen dem Sitzteil und der Rückenlehne vorgesehen, der ein Anheben beziehungsweise Absenken der umgeklappten Rückenlehne ermöglicht. Hierdurch ist es möglich, die Höhe der Tischplatte zu verändern beziehungsweise anzupassen. Darüber hinaus kann die Tischplatte parallel zu der Rückenlehne in Längsrichtung nach hinten verschoben werden, um näher an den dahinter angeordneten Fahrzeugsitz herangeführt werden zu können. Trotz seiner Eignung als höhenverstellbarer Tisch bedingt der bekannte Fahrzeugsitz jedoch einen besonders aufwendigen und somit störanfälligen Aufbau. Insbesondere bei Vorhandensein eines integrierten Gurtes, wie er in heutigen Fahrzeugsitzen für schwere Nutzfahrzeuge regelmäßig Verwendung findet, ist die beschriebene Lösung mit dem höheneinstellbaren Gelenkmechanismus zwischen Sitzteil und Rückenlehne nachteilig. Der integrierte Gurt stellt hohe Anforderungen an die Festigkeit des Gelenkbereichs und eine höheneinstellbare Lösung ist tendenziell weniger fest als eine starre Ausführung. Massive Verstärkungen können dieses Problem lösen, bedingen aber ein signifikantes Mehrgewicht und werden deshalb vom Markt in der Regel nicht akzeptiert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen multifunktionalen Fahrzeugsitz, insbesondere zur Verwendung in einem Nutzfahrzeug-Fahrerhaus, zur Verfügung zu stellen, der in einer ersten Nutzungsvariante als komfortabler und sicherer Sitzplatz, in einer zweiten Nutzungsvariante als bequemer Ruheplatz und in einer dritten Nutzungsvariante als Stehtisch dient.
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Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch die Horizontaleinstellung, die Rückenlehneneinstellung und das in Richtung des Sitzteils klappbare Rückenteil wird ein multifunktionaler Fahrzeugsitz zur Verfügung gestellt. Die Multifuktionalität wird noch dadurch erweitert, dass auf der Rückenlehenrückseite eine Tischplatte angeordnet ist, die bei vollständig in Richtung Sitzteil umgeklapptem Zustand im Wesentlichen waagerecht ausgerichtet ist. Dadurch kann der Fahrzeugsitz auch als Tisch verwendet werden. Eine zusätzliche Funktionalität wird durch die Höheneinstellung erreicht, die es ermöglicht, dass die Tischfunktion nicht nur in der tiefen Position genutzt werden kann, in der sich das Sitzteil in seiner Gebrauchsposition befindet, also bei einem Fahrersitz in der Position, in der der Insasse fahren kann, sondern auch als ein Stehtisch, indem die Höheneinstellung das Sitzteil deutlich nach oben bewegt und dort sicher in einer zweiten, oberen Festlegeposition fixiert. Unter einem Fahrzeugsitz wird im Rahmen dieser Anmeldung jeder Sitz verstanden, der in irgendeinem Fahrzeug angebracht sein kann, zum Beispiel in einem Nutzfahrzeug, einem Campingmobil, einem Personenkraftwagen, einem Omnibus, einem Zug, einem Flugzeug.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Fahrzeugsitz links- und/oder rechts- und/oder vorder- und/oder rückseitig mit mindestens einem unterhalb des Sitzteils angeordneten Staufach ausgestattet ist. Dadurch können in dem Fahrzeugsitz Gegenstände verstaut werden und der in einem Nutzfahrzeug-Fahrerhaus vorhandene spärliche Raum kann effizienter genutzt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Höheneinstellung eine Führung mit teleskopierbaren Elementen aufweist und diese Führung innerhalb ihres konstruktiv vorgegebenen Einstellbereiches in beliebigen oder in definierten, voneinander beabstandeten Positionen arretierbar ist. Dadurch ist eine sehr einfach zu realisierende und gleichzeitig zuverlässig arbeitende Höhenseinstellung vorhanden, die die Stehtisch-Funktion in individuell auf die Größe des Nutzers anpassbaren Höheneinstellungen ermöglicht.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Höheneinstellung über eine integrierte Kraftunterstützung verfügt, die das Eigengewicht des Fahrzeugsitzoberteiles und das Gewicht einer auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Person und/oder eines auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Gegenstandes zumindest teilweise kompensiert. Dadurch wird in der Nutzposition, also in einer der ersten Festlegeposition, in der der Fahrzeugsitz beispielsweise zum Fahren verwendet wird, eine Federung des Fahrzeugsitzes in gewissem Umfang erreicht, wodurch der Komfort für den Nutzer erhöht wird.
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Bevorzugt weist die Kraftunterstützung der Höheneinstellung eine federnd blockierbare Gasfeder, einen Druckluftzylinder oder einen elektromechanischen Antrieb auf. Solche Ausgestaltungen sind bewährte Vorrichtungen, mit denen der erwünschte Erfolg erzielt werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Tischplatte gegenüber des Rückenteils schwenkbar angebracht und in mindestens zwei Stellungen arretierbar ist. Dadurch kann der Anwender die Tischplatte je nach seinem aktuellen Bedürfnis in diejenige Position bringen, die ihm den besten Komfort ermöglicht.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Tischplatte im Laufe einer Schwenkbewegung um 360° in mindestens einer Gebrauchsstellung über die Kontur des Rückenteils herausragt und somit näher in Richtung eines zweiten Fahrzeugsitzes und/oder eines Fahrerhausbettes bringbar ist. Dadurch kann der Nutzer auf dem zweiten Fahrzeugsitz oder dem Fahrerhausbett sitzen und seine Beine unter die Tischplatte stellen, was den Sitzkomfort erheblich erhöht und ein Sitzen wie an einem herkömmlichen Tisch als Möbelstück ermöglicht.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Sitzteil hochklappbar ist und bei hochgeklapptem Sitzteil ein darunter angeordnetes Ablagefach zugänglich ist. Auch dies vergrößert die Effizienz der Nutzung des spärlich zur Verfügung stehenden Raums in einem Nutzfahrzeug-Fahrerhaus beziehungsweise in einem Fahrzeuginnenraum.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Horizontaleinstellung eine Führungsvorrichtung aufweist, die eine einspurige oder eine zweispurige Linearführung aufweist, und dass diese Führungsvorrichtung innerhalb ihres konstruktiv vorgegebenen Einstellbereiches kontinuierlich in beliebigen oder in diskreten Positionen, wobei diese diskreten Positionen bevorzugt in äquidistant voneinander beabstandeten Entfernungen angeordnet sind, arretierbar ist. Dies erhöht die Möglichkeiten der räumlichen Positionierung des Fahrzeugsitzes innerhalb eines Nutzfahrzeug-Fahrerhauses oder eines Fahrzeuginnenraums, so dass eine Einstellung gewählt werden kann, die möglichst gut auf die gerade benötigte Funktionsweise des Fahrzeugsitzes ausgerichtet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine Dreheinrichtung vorhanden ist, die eine Rastvorrichtung mit zumindest vier Raststellungen beinhaltet, wobei der Fahrzeugsitz zumindest in einer Höhenposition mittels der Rastvorrichtung drehfest gegenüber einer Basis arretierbar ist. Dies erhöht die Flexibilität der Einstellmöglichkeiten des Fahrzeugsitzes je nach benötigter Anwendung enorm.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Hierbei zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition,
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2 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in hinterer Längsposition,
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3 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit relativ zur Sitzbasis gedrehtem Sitzoberteil,
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4 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit in oberer Position befindlicher Kopfstütze,
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5 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit in mittlerer Position befindlicher Höheneinstellung,
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6 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit in mittlerer Position befindlicher Höheneinstellung sowie mit vorgeklapptem Rückenteil,
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7 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit in mittlerer Position befindlicher Höheneinstellung sowie mit hochgeschwenktem linksseitigem Staufach,
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8 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit in oberer Position befindlicher Höheneinstellung sowie mit vorgeklapptem Rückenteil,
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9 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition, relativ zur Sitzbasis gedrehtem Sitzoberteil, in mittlerer Position befindlicher Höheneinstellung, sowie mit ausgeschwenkten rechtsseitigen Staufächern,
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10 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit aufgeklapptem Sitzpolster,
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11 den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition und mit nach hinten geneigtem Rückenteil und
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12 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in vorderer Längsposition, mit vorgeklapptem Rückenteil sowie relativ zum Rückenteil geschwenkter Tischplatte in zwei Schwenkpositionen.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes in unterschiedlichen Positionen, die aufgrund der vorhandenen Sitzfunktionen eingenommen werden können. Der Fahrzeugsitz weist einen Fuß 5 auf, der in einer einspurigen Linearführung 12, die am Boden einer Fahrerkabine (nicht gezeigt), in der sich der Fahrzeugsitz befindet, verschiebbar und an dieser festlegbar ist. Unterhalb eines Sitzteils 1 ist um eine Teleskopführung 7 zur Höheneinstellung herum ein Stauteil 4 angeordnet. Mit dem Sitzteil 1 ist ein Rückenteil 2 über Beschläge um eine im wesentlichen horizontale Drehachse (nicht dargestellt) schwenkbar verbunden. An den Seiten des Sitzteils 1 sind in eine Seitenkappe 9 integriert Bedienelemente 10 zur Bedienung der Sitzfunktionen angeordnet. In dem Rückenteil 2 ist eine ausfahrbare Kopfstütze 8 angeordnet. An der Rückseite des Rückenteils 2 ist eine Tischplatte 3 angebracht.
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Anhand der 1 und 2 wird die Horizontaleinstellung näher erläutert. Die Führung der Horizontaleinstellung besteht aus einer einspurigen Linearführung 12 („Monorail”). Mehrspurige, insbesondere zweispurige, Linearführungsvarianten sind ebenfalls einsetzbar. Die Linearführung 12, egal ob ein- oder mehrspurig ausgeführt, umfasst Rastvorrichtungen, mit deren Hilfe der Fahrzeugsitz festlegbar ist. Gelöst werden die Rastvorrichtungen mittels eines Fußpedals 6, das in einem Fuß 5 angeordnet ist. Wird der Fahrzeugsitz bei gelöster Rastvorrichtung verschoben, so rastet er bevorzugt selbsttätig beim Erreichen der nächstgelegenen Rastposition ein. Ein weiteres Verschieben ist erst nach Betätigung des Fußpedals 6 möglich. Anstelle des Fußpedals 6 kann wahlweise auch ein anderes geeignetes Bedienelement zur Anwendung kommen, so zum Beispiel ein Rohrbügel, ein Handgriff oder ein Hebel. Die Rastvorrichtungen können Abstände von 10 bis 1.000 mm aufweisen – im ersten Extremfall ist somit alle 10 mm eine Raststellung vorhanden, im zweiten Extremfall rastet der Fahrzeugsitz lediglich in seiner vorderen und in seiner hinteren Längseinstellungsposition ein und ist zwischen diesen Positionen frei verschiebbar. Im Falle einer einspurigen Linearführung 12 sind zur seitlichen Abstützung und Führung an der Unterseite des Fußes 5 geeignete Führungsmittel (nicht dargestellt) angebracht, die mit dem Kabinenboden in Kontakt sind und sich auf diesem abstützen. Dies können zum Beispiel Gleiter aus einem gleitfähigen Material (Metall, PTFE oder ähnliches) sein. In einer bevorzugten Ausführungsform werden hierfür drehbeweglich gelagerte, rollen- oder tonnenförmige Wälzkörper genutzt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist in allen vier Ecken des Fußes 5 eines der Führungsmittel angeordnet. Auch andere Anordnungsvarianten, zum Beispiel mit ungerader Anzahl an Führungsmitteln, sind jedoch ebenso anwendbar.
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Anhand der 3 wird die Dreheinrichtung näher beschrieben. Mittels einer oberhalb der Linearführung 12 zur Längseinstellung angeordneten Dreheinrichtung wird eine Drehbarkeit des Fahrzeugsitzes um seine Hochachse realisiert. Über eine zugeordnete Rastvorrichtung, deren Gestaltung für den Fachmann ohne nähere Darstellung nachvollziehbar ist, wird eine Arretierung der Drehbarkeit in vorgegebenen Winkelpositionen, zum Beispiel in Fahrtrichtung und in 90°, 180° und 270° relativ dazu, realisiert. In 9 ist der Fahrzeugsitz um 90° gegen den Uhrzeiger gegenüber der in den anderen Figuren – mit Ausnahme der 3, in der der Fahrzeugsitz um 45° gegen den Uhrzeiger zur Fahrtrichtung gedreht ist – gegenüber der dargestellten Grundposition in Fahrtrichtung gedreht. Die Rasteinrichtung der Dreheinrichtung ist über einen Taster 19 (insbesondere einen Drucktaster), der sich innerhalb der rechten Seitenkappe 9 (siehe 9) befindet, handbetätigt außer Kraft setzbar. Die Wirkverbindung zwischen Taster 19 und Rastvorrichtung kann mechanisch (zum Beispiel über ein Gestänge oder einen Seil- oder Drahtzug), pneumatisch, elektrisch oder hydraulisch ausgebildet sein. Im konkreten Ausführungsbeispiel wird die Dreheinrichtung mit Hilfe eines Miniatur-Pneumatikzylinders arretiert, dessen kolbenstangenseitiges Ende auf formschlüssige Rastmittel wirkt. Der an der Seitenkappe 9 des Fahrzeugsitzes positionierte Taster 18 ist mittels eines elektrischen Kabels mit einem Magnetventil verbunden, das seinerseits den Miniatur-Pneumatikzylinder steuert. So kann ein Entriegeln der Verrastung bequem und gut erreichbar erfolgen.
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In 4 ist die höheneinstellbare Kopfstütze 8 gut zu erkennen – sie ist hier in ihrer ausgefahrenen Position dargestellt. Die Kopfstützenhöhe wird mittels zweier kopfstützenseitiger Führungsstangen, die mit rückenlehnenseitigen Führungsröhrchen zusammenwirken, eingestellt. Die Kopfstütze 8 rastet in diskreten Raststellungen ein. Entsprechende Lösungen zur Realisierung der Rastfunktion sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt und bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
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Der Fahrzeugsitz verfügt über eine Höheneinstellung in Form einer Teleskopführung 7, die in den 5 bis 9 dargestellt ist. Die Teleskopführung 7 beinhaltet eine Hilfskraftunterstützung, zum Beispiel eine Gasdruckfeder, einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, einen Elektrozylinder, mechanische Federn, eine beziehungsweise mehrere elastomere Federn oder Kombinationen der genannten Mittel. Die Hilfskraftunterstützung kompensiert die Gewichtskraft der über ihr angeordneten Komponenten des Fahrzeugsitzes. Das Sitzoberteil (hierzu zählen insbesondere das Stauteil 4, das Sitzteil 1, das Rückenteil 2, die Seitenkappe 9 und die Tischplatte 3) kann nach Lösen der Arretierung vom Bediener kraftlos nach oben bewegt werden. Die Teleskopführung 7 ist innerhalb ihrer konstruktiv vorgegebenen Endlagen durch geeignete, aus dem Stand der Technik bekannte, Mittel stufenlos oder in definierten Schritten festlegbar. Die Teleskopführung 7 besteht aus ineinandergeschobenen, vieleckigen beziehungsweise prismatischen Profilen (bevorzugt rechteckig oder quadratisch). Durch eine entsprechend gewählte Überdeckung der Profillängen kann auch im ausgefahrenen Zustand eine Festigkeit erreicht werden, die für einen Fahrzeugsitz mit integriertem Gurt ausreichend ist.
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Wie in den 6 und 8 gut zu erkennen, kann das Rückenteil 2 vollständig nach vorne auf das Sitzteil 1 geschwenkt werden. Dort wird es mittels eines bekannten Rastmechanismus festgelegt, so dass es sich nicht unbeabsichtigt lösen kann. Der Rastmechanismus kann bei Bedarf aktiv gelöst werden, so dass das Rückenteil 2 wieder vom Sitzteil 1 weg in seine in den 1 bis 5, 7 und 9 bis 11 gezeigte Position geschwenkt werden kann. In der umgeklappten Position des Rückenteils 2 gemäß den 6 und 8 ist die an der Rückseite der Rückenlehne angebrachte Tischplatte 3 in einer im Wesentlichen horizontalen Ausrichtung. Sie ist um einen am Rückenteil 2 angebrachten Drehpunkt 13 in Bezug auf das Rückenteil 2 um eine dazu im Wesentlichen senkrechte Drehachse (nicht dargestellt) schwenkbar. Die Funktion dieser Bewegung wird weiter unten anhand der 12 näher erläutert.
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Der Fahrzeugsitz verfügt über Staufächer 11, die anhand der 7 und 9 näher erläutert werden. Diese Staufächer 11 sind unterhalb des Sitzteils 1 im Bereich der Teleskopführung 7 in einem Stauteil 4 angeordnet. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich linksseitig (siehe 7) um ein einzelnes Staufach 11, welches von einer Stauposition in eine Zugriffsposition hochgeschwenkt werden kann, und rechtsseitig (siehe 9) sind zwei Staufächer 11 übereinander angeordnet, die durch entsprechende Führungsmittel unabhängig voneinander von einer Stauposition in eine Zugriffsposition ausschwenkbar sind. Auch andere Konfigurationen der Staufächer 11 sind denkbar, zum Beispiel beliebige Kombinationen von hochschwenkbaren, ausschwenkbaren oder schubkastenartig ausgeführten Staukästen. Die Staufächer 11 können mit Softstop ausgerüstet sein oder auch eine Selbsteinzugs-Funktion aufweisen. Die Staufächer 11 können Utensilienfächer oder andere Unterteilungen für die ordentliche Aufbewahrung von Gegenständen enthalten. Eine Innenbeleuchtung, die vorzugsweise nur bei geöffnetem Staufach 11 aktiviert ist, kann vorhanden sein. Die Staufächer 11 können, beispielweise durch Nutzung von Peltierelementen, beheizbar oder kühlbar sein. Anstelle der oder zusätzlich zu den seitlichen Staufächer 11 können auch an der Sitzvorderseite und/oder an der Sitzrückseite Staufächer 11 vorhanden sein.
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Der Fahrzeugsitz verfügt über eine in 10 dargestellte Sitzteilklappvorrichtung: das heißt, dass das Sitzteil 1 in Richtung Rückenteil 2 hochklappbar ist. In der hochgeklappten Stellung gibt das Sitzteil 1 den Zugriff auf ein darunter angeordnetes Ablagefach 18 frei. Das Ablagefach 18 ist aufgrund seiner Abmessungen insbesondere zur Unterbringung flacher Gegenstände geeignet, zum Beispiel als Dokumentablage. Im Falle der Nutzung des Ablagefachs 18 als Dokumentablage kann die Sitzteilklappvorrichtung abschließbar ausgeführt sein.
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Der Fahrzeugsitz verfügt über eine Rückenlehneneinstellung, das heißt, das Rückenteil 2 ist gegenüber dem Sitzteil 1 winkeleinstellbar. In 11 ist das Rückenteil 2 gegenüber der regulären Fahrposition nach hinten geneigt. Die Winkeleinstellung kann stufenlos oder, entsprechend der vorliegenden Ausführungsform, in diskreten Stufen erfolgen. Die Winkeleinstellung ist über eine geeignete Vorrichtung arretierbar. Geeignete Vorrichtungen, die oben schon genannten Beschläge, sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Das Rückenteil 2 ist ferner in Richtung des Sitzteils 1 klappbar. Das Rückenteil 2 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel manuell einstellbar. Genauso kann aber eine elektromotorische Einstellung, die dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt ist, Verwendung finden.
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Der Fahrzeugsitz verfügt – wie oben schon ausgeführt – über eine an der Rückseite des Rückenteils 2 angeordnete separate Tischplatte 3. Die Besonderheiten gegenüber dem Stand der Technik werden anhand der 12 näher erläutert. Die Tischplatte 3 wird in ihrer Grundstellung 15 (siehe 6 und 8) durch einen geeigneten Mechanismus arretiert und weist Einrichtungen auf, die eine Variation ihrer Position relativ zum Rückenteil 2 ermöglichen. In der Tischplatte 3 können Ausnehmungen, Bohrungen, Vertiefungen zur Halterung von Gegenständen (beispielsweise Getränkedosen oder -flaschen, Büroutensilien) vorhanden sein. Ebenso können erhabene Halterungen für Gegenstände aufgeschraubt, aufgeklebt oder in anderer Form – auch einstückig – mit der Tischplatte 3 verbunden sein. Erfindungsgemäß kann die Tischplatte 3 rotiert werden, zum Beispiel durch Nutzung eines einfachen Drehpunktes 13. So ist es möglich, die Tischplatte 3 zusätzlich zu ihrer Grundstellung 15 in einer ersten alternativen Stellung 16 dem zweiten Fahrerhaussitz zuzuwenden. In einer zweiten alternativen Stellung 17 kann die Tischplatte 3 dem unteren Fahrerhausbett zugewandt werden. Die Drehfunktion bildet deshalb einen wichtigen Vorteil gegenüber dem genannten Stand der Technik. Die Tischplatte 3 lässt sich dadurch universeller einsetzen, sie kann zum Beispiel vom Fahrersitz aus als Schreibtisch für Büroarbeiten und vom Bett aus als eine Art Nachttisch genutzt werden. Bei entsprechender Einstellung der Höheneinstellung (siehe 8) ist sogar eine Nutzung als Stehtisch möglich. Hierzu wird der Fahrzeugsitz mittels der Höheneinstellung in eine obere Festlegeposition gebracht. Das ist besonders vorteilhaft und stellt eine bedeutende Neuerung dar. Die Stehtischfunktion bietet dem Fahrer die Möglichkeit, Arbeits- und/oder Ruhephasen in stehender Körperhaltung zu verbringen.
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Der Fahrzeugsitz verfügt über einen integrierten Dreipunktgurt (nicht dargestellt). Das ist bei den vielfältigen Einstellmöglichkeiten besonders vorteilhaft, da der Sicherheitsgurt keine festen Anbindungspunkte mit der Kabine – zum Beispiel mit der B-Säule – hat und frei beweglich ist.
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Der Fahrzeugsitz kann optional über ein- oder beidseitig angeordnete, gepolsterte und klappbare Armlehnen (nicht dargestellt) verfügen. Die Armlehnen können winkeleinstellbar sein. Solche Armlehnen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
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Der Fahrzeugsitz kann wahlweise mit weiteren aus dem Stand der Technik bekannten Funktionen ausgestattet sein. Beispielhaft seien hier genannt: Neigungseinstellung des Sitzteils 1, Lendenwirbelstütze, Seitenkonturanpassung für Sitzteil 1 und/oder Rückenteil 2, integrierte Kopfstütze 8 (bei Entfall der separaten, einstellbaren Kopfstütze 8), Höheneinstellung für den dritten Gurtpunkt, Ventilationseinrichtung, Heizung, Massageeinrichtung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzteil
- 2
- Rückenteil
- 3
- Tischplatte
- 4
- Stauteil
- 5
- Fuß
- 6
- Fußpedal
- 7
- teleskopierbares Element; Teleskopführung
- 8
- Kopfstütze
- 9
- Seitenkappe
- 10
- Bedienelement
- 11
- Staufach
- 12
- Linearführung
- 13
- Drehpunkt
- 14
- Druckknopf
- 15
- Grundstellung
- 16
- erste Gebrauchsstellung
- 17
- zweite Gebrauchsstellung
- 18
- Ablagefach
- 19
- Taster
- 20
- Basis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012018351 A1 [0004]
- DE 9017488 U1 [0005]