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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, deren Rückenlehne weit nach hinten bis zu einer Komfort- oder Liegeposition zurückgeschwenkt werden kann, und bezieht sich insbesondere auf die Verstellung von Armlehnen bei einem solchen Fahrzeugsitz.
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STAND DER TECHNIK
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Fahrzeugsitze sind häufig mit Armlehnen ausgestattet. Diese sind jedoch üblicherweise drehbar seitlich an der Rückenlehne eines solchen Fahrzeugsitzes gelagert, oder beispielsweise an einer ortsfest im Fahrgastraum vorgesehenen Mittelkonsole. Diese Art der Befestigung einer Armlehne erfordert einen relativ großen Bauraum und stellt eine wichtige Nebenbedingung in einem Fahrgastraum dar, insbesondere für Sicherheitsmerkmale darin. Beispielsweise können Airbags dann nicht in einem seitlichen Bereich eines Fahrzeugsitzes angeordnet werden, oder in diesem seitlichen Bereich müssen Abschnitte um die Armlehne herum als Personen-Rückhaltebereiche ausgespart werden.
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Es ist davon auszugehen, dass zukünftig zunehmend Fahrzeugsitze nachgefragt werden, die auch als Liegesitz eingesetzt werden können. Eine solche Funktion ist beispielsweise für ein autonomes Fahren, als Beifahrersitz, während eines Parkens oder während des Batterieladens bei Elektrofahrzeugen gewünscht. Bei einem solchen Fahrzeugsitz ist der Neigungswinkel der Rückenlehne relativ zu einer Senkrechten auf das Sitzpolster in einer Komfort- oder Liegeposition erheblich über einen üblichen Neigungswinkel von beispielsweise maximal 25° vergrößert. Die Rückenlehne kann häufig sogar vollständig bis in eine horizontale Stellung zurück geschwenkt werden.
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Dabei stellt eine angemessene Befestigung und Verstellbarkeit von Armlehnen eine neue Herausforderung dar, insbesondere für Vordersitze, sei es auf der Fahrerseite, sei es auf der Beifahrerseite.
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EP 2 726 374 B1 offenbart einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer Mehrzahl von Armlehnen, die in einer Nichtgebrauchslage jeweils in einer Ausnehmung der Polsterung aufgenommen sind. Der Fahrzeugsitz ist allerdings als Sitzbank und nicht als freistehender Einzelsitz ausgebildet.
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DE 101 61 422 A1 offenbart eine entsprechend ausgebildete Rücksitzbank für Kraftfahrzeuge.
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DE 10 2010 013 041 A1 offenbart einen freistehenden Einzelsitz als Bedienarbeitsplatz einer Baumaschine, mit einem Verstellmechanismus, um seitliche Armlehnen in der Höhe zu verstellen. In einer vollständig abgesenkten Position sind die Armlehnen allerdings nicht in einer Ausnehmung einer Polsterung des Einzelsitzes aufgenommen.
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DE 10 2005 043 890 A1 offenbart einen Einzelsitz für Kraftfahrzeuge mit einer höhenverstellbaren Armauflage, deren Höhenposition verriegelt werden kann. Allerdings ist die Arretierung nicht gegen sitzauswärts / sitzeinwärts gerichtete Kräfte wirksam.
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US 2016/ 0 128 482 A1 offenbart einen höhenverstellbaren Friseurstuhl mit Nuten oder Führungen, welche die Armauflage des Friseurstuhls permanent führen und gegen seitlich wirkende Kräfte zusätzlich wirksam sind. Eine Verriegelung der Armauflage in einer Nichtgebrauchslage gegen eine Verschiebung sitzauswärts und/oder ein Verkippen um ihre Längsachse ist nicht offenbart.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz mit einer Armlehne bereitzustellen, die in einfacher Weise an dem Fahrzeugsitz befestigt ist und einfach und intuitiv bedient werden kann, insbesondere auch dann, wenn der Fahrzeugsitz in eine Komfort- oder Liegeposition mit weit nach hinten zurückgeschwenkter Rückenlehne überführt ist.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Sitzunterteil, mit einer Rückenlehne und mit einer Armlehne, wobei das Sitzunterteil eine Polsterung (Sitzpolster) aufweist, die eine Sitzfläche des Fahrzeugsitzes festlegt, die Armlehne an dem Fahrzeugsitz verstellbar befestigt ist, und ein Verstellmechanismus zum Verstellen der Armlehne an dem Fahrzeugsitz vorgesehen ist, der ausgelegt ist, um die Armlehne in einer abgesenkten bzw. eingefahrenen Nichtgebrauchslage bis zur Polsterung abgesenkt zu halten und um die Armlehne in einer angehobenen bzw. ausgefahrenen Gebrauchslage zur Abstützung des Arms einer Person relativ zu der Sitzfläche in einer angehobenen Position zu halten.
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Erfindungsgemäß ist der Fahrzeugsitz als freistehender Einzelsitz ausgebildet, wobei die Armlehne in der abgesenkten bzw. eingefahrenen Nichtgebrauchslage vollständig oder nahezu vollständig in einer Ausnehmung der Polsterung aufgenommen ist, und wobei die Armlehne in der Nichtgebrauchslage gegen eine Verschiebung sitzauswärts und/oder ein Verkippen um ihre Längsachse verriegelt gehalten ist
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Bei einem Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Armlehne in der abgesenkten bzw. eingefahrenen Nichtgebrauchslage praktisch nicht als störend oder als Hindernis wahrgenommen, da für eine Person ein ungehinderter seitlicher Zustieg auf die Sitzfläche möglich ist. Dabei fügt sich die Armlehne harmonisch in das Sitzpolster des Fahrzeugsitzes ein, was dem Fahrzeugsitz gleichzeitig auch ein angenehmeres Erscheinungsbild verleiht. Die Aufnahme der Armlehne in der Ausnehmung der Polsterung ist unabhängig von der jeweiligen Höhenlage oder vom jeweiligen Neigungswinkel der Sitzfläche, weil sich die Ausnehmung der Polsterung bei einer Verstellung der Höhenlage oder des Neigungswinkels gemeinsam mit dem Sitzpolster mit bewegt. Weil die Armlehne erfindungsgemäß nicht seitlich an der Rückenlehne befestigt ist, steht erfindungsgemäß praktisch auch die gesamte Seitenfläche der Rückenlehne für Personenrückhaltesysteme, insbesondere Airbags, ungehindert zur Verfügung, was erhebliche Vorteile und neue Möglichkeiten bei der Gestaltung und Auslegung solcher Sicherheitssysteme aber auch der Fahrgastzelle an sich ermöglicht.
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Dabei ist die Armlehne dabei in der Nichtgebrauchslage zu ihrem ganz überwiegenden Teil in einer Ausnehmung der Polsterung bzw. des Sitzpolsters aufgenommen. Man kann sagen, dass die Armlehne jeweils vollständig oder nahezu vollständig in der Ausnehmung der Polsterung bzw. des Sitzpolsters aufgenommen ist.
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Weil die Armlehne in der Nichtgebrauchslage gegen eine Verschiebung sitzauswärts und/oder ein Verkippen um ihre Längsachse verriegelt gehalten ist, kann eine Beschädigung der Halterung und des Verstellmechanismus der Armlehne verhindert werden, auch wenn sich eine Person auf der Armlehne in deren abgesenkter Nichtgebrauchslage abstützt, beispielsweise beim seitlichen Zustieg auf das Sitzpolster.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Armlehne einen Armlehnen-Körper auf, der eine Auflagefläche für den Arm der Person bildet und an einem Armlehnen-Träger befestigt ist und diesen verkleidet, wobei eine Oberseite des Armlehnen-Körpers mit einer Oberseite der Sitzfläche in der abgesenkten Nichtgebrauchslage bündig abschließt oder geringfügig unterhalb der Oberseite der Sitzfläche angeordnet ist. In dieser Lage ist für eine Person ein völlig ungehinderter seitlicher Zustieg auf die Sitzfläche möglich. Alternativ kann die Oberseite des Armlehnen-Körpers in der abgesenkten Nichtgebrauchslage auch geringfügig oberhalb der Oberseite der Sitzfläche angeordnet sein. In dieser Lage kann die Armlehne als optischer Abschluss von Seitenrändern bzw. Seitenwangen des Fahrzeugsitzes wahrgenommen werden und einer Person auch als zusätzliche Abstützfläche beim seitlichen Zustieg auf die Sitzfläche dienen.
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Dabei stellt der Armlehnen-Träger einen Bestandteil des allgemeinen Sitzrahmens dar und ist üblicherweise als Profil aus einem Stahlblech vorgesehen, an dem der eigentliche Grundkörper der Armlehne befestigt ist, der üblicherweise einen massiven Kunststoffblock umfasst.
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Zur Anpassung des Höhenniveaus der Oberseite der Armlehne in der eingefahrenen Nichtgebrauchslage an unterschiedliche Höhen des Sitzpolsters und/oder des Grundkörpers der Armlehne kann der Verstellmechanismus gemäß einer weiteren Ausführungsform ein Ausgleichsmittel aufweisen, um das Höhenniveau der Oberseite des Armlehnen-Körpers relativ zu der Oberseite der Sitzfläche in der Nichtgebrauchslage geringfügig zu verstellen. Dieses Ausgleichsmittel kann beispielsweise als Einstelleinrichtung ausgebildet sein, um Elemente des Verstellmechanismus relativ zueinander zu verstellen, beispielsweise als Gewindestange, die in eine Koppelstange des Verstellmechanismus integriert ist und eine Verstellung der Länge der Koppelstange ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Sitzunterteil einen Sitzwannenrahmen auf und sind Seitenwände der zur Aufnahme der Armlehne dienenden Ausnehmung von Verkleidungen ausgebildet, die an korrespondierenden Abschnitten des Sitzwannenrahmens befestigt sind. Derartige Verkleidungen, die beispielsweise als stabile Kunststoffplatten ausgebildet sein können, können einer weiteren Versteifung der Seiten der Aufnahme dienen und auch einer unerwünschten Abnutzung der Bespannung des Sitzpolsters vorbeugen, beispielsweise einer Bespannung aus Gewebe, Kunstleder, Leder oder dergleichen, insbesondere wenn sich die Form des Sitzpolsters bei längerem Gebrauch verändert und seitliche Abschnitte davon die Grundform der Ausnehmung verändern, sodass diese nicht mehr exakt zur Form des Grundkörpers der Armlehne korrespondiert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Verstellmechanismus unmittelbar seitlich an dem Sitzunterteil des Fahrzeugsitzes verstellbar gelagert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Verstellmechanismus von einem Viergelenkgetriebe ausgebildet, das einen Armlehnen-Träger umfasst. Ein solches Viergelenkgetriebe ermöglicht eine vorteilhafte Verstellung der Armlehne, weil der Verstellmechanismus in einfacher Weise so ausgelegt und eingestellt werden kann, dass die jeweilige Armlehne in einer abschließenden Phase des Absenkens von der angehobenen Gebrauchslage in die abgesenkte bzw. eingefahrene Nichtgebrauchslage hauptsächlich nur noch parallel zu den vertikalen Seitenflächen der Ausnehmung bzw. Aufnahme im Sitzpolster geführt wird, beispielsweise in einer vertikalen Richtung bzw. senkrecht zu einer Oberseite des Sitzpolsters bzw. der Seitenwangen des Sitzpolsters. Die jeweilige Armlehne kann somit senkrecht, oder nahezu senkrecht, in die jeweilige Ausnehmung bzw. Aufnahme eintauchen, was erhebliche Vorteile bei der Formgestaltung der Ausnehmung bzw. Aufnahme ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Antrieb des Verstellmechanismus durch Betätigen eines Bedienknopfes ausgelöst werden, um die Armlehne von der abgesenkten Nichtgebrauchslage in die angehobenen Gebrauchslage in einer ununterbrochenen, fortlaufenden Bewegung anzuheben. Die Armlehne wird also automatisch in die angehobene Gebrauchslage überführt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Antrieb einen Energiespeicher, insbesondere eine Rückstellfeder, umfassen, der beim Niederdrücken der Armlehne aus der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage geladen wird und durch Betätigen des Bedienknopfes automatisch wieder entladen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Antrieb auch einen Elektromotor umfassen, der mit dem Verstellmechanismus geeignet gekoppelt ist, um diesen nach Betätigen des Bedienknopfes anzusteuern und zu verstellen und den Verstellmechanismus anzutreiben, um die Armlehne von der abgesenkten Nichtgebrauchslage in die angehobenen Gebrauchslage anzuheben.
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Dabei kann der Elektromotor über ein Koppelelement, beispielsweise über eine Schubstange, mit dem Verstellmechanismus gekoppelt sein, wobei das Koppelelement, insbesondere die Schubstange, in Längsrichtung des Fahrzeugsitzes gegenüber dem Seitenteil des Sitzunterteils verschieblich geführt ist und zweckmäßig ortsfest gegenüber der Sitzwanne befestigt ist. Auch bei einer Änderung der Neigung der Sitzwanne kann somit zuverlässig ein geeigneter Antrieb des Verstellmechanismus durch den Elektromotor bereitgestellt werden.
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FIGURENÜBERSICHT
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Nachfolgend wird die Erfindung in beispielhafter Weise anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1a und 1b einen Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung mit Armlehnen in einer eingefahrenen Nichtgebrauchslage in einer Darstellung mit Polsterung und ohne Polsterung;
- 1c und 1d den Fahrzeugsitz gemäß der 1a bzw. 1b mit den Armlehnen in einer ausgefahrenen Gebrauchslage in einer Darstellung mit Polsterung und ohne Polsterung;
- 1e und 1f den Fahrzeugsitz gemäß der 1a bzw. 1b in einer Komfort- oder Liegeposition und mit den Armlehnen in der ausgefahrenen Gebrauchslage in einer Darstellung mit Polsterung und ohne Polsterung;
- 2a einen vergrößerten Teilausschnitt des Fahrzeugsitzes gemäß der 1a in einer Seitenansicht in der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehnen;
- 2b den Teilausschnitt gemäß der 2a in der ausgefahrenen Gebrauchslage der Armlehnen;
- 2c den Teilausschnitt gemäß der 2a in der ausgefahrenen Gebrauchslage der Armlehnen, wobei der Fahrzeugsitz in eine Komfort- oder Liegeposition überführt ist;
- 3a-3c einen Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung in Seitenansichten, die verschiedene Varianten der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne darstellen;
- 4a-4c einen Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung in Teildraufsichten, die verschiedene Varianten der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne darstellen; und
- 5a-5c einen Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung in Teildraufsichten, die verschiedene Varianten zum Sichern der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne gegen eine Verschiebung sitzauswärts darstellen.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen identische oder technisch gleichwirkende Elemente oder Gruppen von Elementen.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der grundlegende Aufbau eines Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung ist aus der 1a ersichtlich. Der Fahrzeugsitz 1 ist zweckmäßig ein Fahrer- oder Beifahrersitz eines Personenkraftwagens und ist mittels eines Sitzuntergestells 40 und nicht im Detail gezeigten Verbindungselementen in Fahrzeuglängsrichtung verschieblich an Führungsschienen 15 an einem nicht dargestellten Fahrzeugboden befestigt. Der Fahrzeugsitz weist ein Sitzunterteil 3 und eine schwenkbar relativ zu dem Sitzunterteil 3 gelagerte Rückenlehne 11 auf. Die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 1 ist in der üblichen Weise von einer Polsterung 10 des Sitzunterteils 3 ausgebildet. Am oberen Ende der Rückenlehne 11 ist eine Kopfstütze 12 vorgesehen. Die Rückenlehne 11 kann relativ zu dem Sitzunterteil 3 um eine Schwenkachse 14 eines Schwenkbeschlags 13 geschwenkt werden. In einer Normalposition, beispielsweise während des normalen Fahrbetriebs, wie in der 1a dargestellt, ist die Rückenlehne 11 in etwa unter einem rechten Winkel relativ zu dem Sitzunterteil 3 geneigt. Relativ zu einer Senkrechten (nicht gezeigt) auf die Sitzfläche des Sitzpolsters 10 betrachtet kann dieser Neigungswinkel in der Normalposition, wie diese herkömmlich z.B. während eines normalen Fahrbetriebs eingenommen wird, beispielsweise maximal 25° betragen, was auch von der Auslegung des Fahrzeugsitzes 1 abhängig sein kann.
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An der Rückenlehne 11 können in Fahrtrichtung vorstehende Seitenwangen 19 zur seitlichen Abstützung des Oberkörpers einer Person bei Kurvenfahrt vorgesehen sein. In entsprechender Weise können auch die Seitenränder des Sitzpolsters 10 zu Seitenwangen 18 hochgezogen sein.
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Wie in der 1a gezeigt, ist seitlich an dem Fahrzeugsitz jeweils eine Armlehne 16 befestigt. Diese Armlehnen 16 können in die in der 1a gezeigte Nichtgebrauchslage überführt werden, in der die Armlehnen 16 sich harmonisch in die Seitenwangen 18 oder seitlichen Abschnitte des Sitzpolsters 10 einfügen. Insbesondere stehen die Armlehnen 16 in dieser Nichtgebrauchslage nicht oder nur in einem geringen Maße über die Oberseite des Sitzpolsters 10 vor, sodass die Armlehnen 16 beispielsweise dann eine Person nicht einschränken, wenn diese sich bei seitlichem Zustieg auf den Fahrzeugsitz 1 setzen möchte. Wie nachfolgend ausgeführt, ist dabei zumindest die in Richtung der Fahrzeugaußenseite weisende Armlehne 16 ausreichend stabil an dem Sitzunterteil 3 abgestützt, sodass sich die Person auf der Armlehne 16 zusätzlich auch abstützen könnte, etwas um den Zustieg zu erleichtern.
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Durch Betätigen eines Bedienknopfes 5, der beispielsweise auf einer Seitenblende 17 der fahrzeugauswärts weisenden Armlehne 16 vorgesehen sein kann, wird ein Verstellmechanismus 30 aktiviert, der die jeweilige Armlehne 16, bevorzugt beide Armlehnen 16, automatisch in eine angehobene Gebrauchslage überführt, wie diese beispielhaft in der 1c dargestellt ist. Die Höhe der jeweiligen Armlehne 16 relativ zu dem Sitzpolster in der angehobenen Gebrauchslage ist dabei zweckmäßig so gewählt, dass die Oberseite der Armlehne 16 bequem als Auflagefläche für einen Unterarm genutzt werden kann. In dieser angehobenen Gebrauchslage können die Oberseiten der Armlehnen 16 beispielsweise im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein oder unter einem vergleichsweise kleinen spitzen Winkel relativ zu einer Horizontalen ausgerichtet sein.
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Wie in der 1c gezeigt, ist in einem seitlichen Bereich des Sitzunterteils 3 eine insgesamt kastenförmige Aufnahme 21 ausgebildet, in der die jeweilige Armlehne 16 in der eingefahrenen Nichtgebrauchslage gemäß der 1a vollständig oder im Wesentlichen vollständig aufgenommen ist. Diese Aufnahme 21 kann als Ausnehmung der Bepolsterung bzw. des Sitzpolsters 10 des Fahrzeugsitzes 1 angesehen werden. Hierzu können Seitenwände der Aufnahme 21 mit vergleichsweise stabilen Verkleidungen 22 abgedeckt sein, die einerseits als stabile Auflagefläche für Abschnitte der jeweiligen Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage dienen und andererseits die Größe der Aufnahme 21 präzise festlegen, sodass die jeweilige Armlehne 16 darin zuverlässig und unter Ausbildung eines möglichst schmalen Spalts zwischen Sitzpolster 10 und Armlehne 16 aufgenommen werden kann. Solche Verkleidungen 21 können insbesondere als stabile Kunststoffplatten ausgebildet sein, die an seitlichen Abschnitten 42 einer in dem Sitzunterteil 3 befindlichen Sitzwanne 41 befestigt sind.
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Natürlich können zumindest die seitlichen, vertikalen Begrenzungsabschnitte der Aufnahme 21 auch unmittelbar durch seitliche Abschnitte des Sitzpolsters 10 ausgebildet sein. Zu diesem Zweck können diese seitlichen Abschnitte des Sitzpolsters 10 auch verstärkt ausgebildet sein. Somit entsprechen die Außenabmessungen der jeweiligen Armlehne 16 im Wesentlichen den Innenabmessungen einer zugeordneten Aufnahme 21 des Sitzunterteils 3.
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Damit ein Spalt zwischen dem Sitzpolster 10 und der jeweiligen Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage möglichst schmal ist, ist der Verstellmechanismus 30 bevorzugt so ausgelegt, dass die jeweilige Armlehne 16 in einer abschließenden Phase des Absenkens von der Gebrauchslage gemäß der 1c in die eingefahrene Nichtgebrauchslage gemäß der 1a hauptsächlich nur noch parallel zu den vertikalen Seitenflächen der Aufnahme 21 geführt wird, beispielsweise in einer vertikalen Richtung bzw. senkrecht zu einer Oberseite des Sitzpolsters 10 bzw. der Seitenwangen 18 des Sitzpolsters 10. Die jeweilige Armlehne 16 kann somit senkrecht, oder nahezu senkrecht, in die jeweilige Aufnahme 21 eintauchen.
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Aus Vereinfachungsgründen ist für die Ausführungsform gemäß den 1a bis 1f angenommen, dass die jeweilige Armlehne 16 im Querschnitt rechteckförmig ist. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann die jeweilige Armlehne 16 jedoch auch von einem Grundkörper mit einem rechteckförmigen Profil ausgebildet sein, von dem seitlich eine Seitenblende nach unten vorsteht, die beispielsweise einer weiteren Verkleidung von seitlichen Abschnitten des Fahrzeugsitzes 1 oder des Verstellmechanismus 30 dient. In einem solchen Fall genügt es, wenn die Aufnahme 21 jeweils korrespondierend zum rechteckförmigen Profil des darin aufzunehmenden Grundkörpers ausgebildet ist.
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Ein Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung kann insbesondere auch für das Einnehmen einer Komfort- oder Liegeposition ausgelegt sein, wie diese beispielsweise für ein autonomes Fahren gewünscht ist und in der 1e beispielhaft dargestellt ist. In dieser Komfort- oder Liegeposition ist die Rückenlehne 11 gegenüber dem Sitzunterteil 3 über einen vorbestimmten maximalen Neigungswinkel für eine Normalposition hinaus nach hinten zurückgeschwenkt. Die Rückenlehne 11 kann grundsätzlich sogar vollständig bis in eine horizontale Stellung oder sogar noch etwas weiter zurückgeschwenkt werden. Die Einnahme einer solchen Liege- oder auch Komfortposition kann beispielsweise auch während eines Parkens gewünscht sein. Wie man der 1e entnehmen kann, können die Auflageflächen an den Oberseiten der Armlehnen 16 in dieser Komfort- oder Liegeposition weiterhin im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sein, selbst wenn das Sitzpolster 10 und die Sitzwanne 41 gegenüber dem Sitzuntergestell 40 nach vorne oben geschwenkt sein sollten. Dies kann durch geeignete Auslegung des Verstellmechanismus 30 erreicht werden, wie nachfolgend ausführlicher beschrieben.
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Nachfolgend wird der weitere Aufbau eines Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung anhand der 1b, 1d und 1f ausführlicher beschrieben, die den Fahrzeugsitz jeweils ohne Bepolsterung darstellen. Wie man einem Vergleich der 1a und 1b entnehmen kann, ist das Sitzpolster des Sitzunterteils 3 an einer schalenartigen Sitzwanne 41 befestigt, deren Neigung gegenüber dem rahmenartigen Sitzuntergestell 40 verstellt werden kann. Die seitlichen Abschnitte 42 der Sitzwanne 41 sind in der Art von seitlichen Sitzwangen hochgezogen, wobei die vertikalen äußeren Ränder der Sitzwanne 41 im Wesentlichen glatt und ohne größere Vorsprünge oder Unebenheiten ausgebildet sein können. Der Verstellmechanismus 30 ist an diesem vertikalen äußeren Rand der Sitzwanne 41 gelagert.
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Wie man der 1d entnehmen kann, ist der in den 1a oder 1c gezeigte rechteckförmige Armlehnen-Grundkörper 16, der üblicherweise aus einem Kunststoff besteht, an einem Armlehnen-Träger 36 befestigt, der als L-Profil ausgebildet ist. Ein oberer Schenkel dieses L-Profils des Armlehnen-Trägers 36 definiert in der Nichtgebrauchslage gemäß der 1d die Ausrichtung des Armlehnen-Grundkörpers 16, während der dazu senkrechte zweite Schenkel dieses L-Profils des Armlehnen-Trägers 36 sich im Wesentlichen senkrecht dazu erstreckt. Die weiteren Elemente des Verstellmechanismus 30, die nachfolgend ausführlicher anhand der 2a bis 2c beschrieben werden, sind seitlich an der Außenseite der Sitzwanne 41 drehbar gelagert, sodass der obere Schenkel des L-Profils des jeweiligen Armlehnen-Trägers 36 in der Nichtgebrauchslage gemäß der 1b unmittelbar auf einer Oberseite des jeweiligen Seitenteils 42 der Sitzwanne 41 abgestützt sein kann, oder auf darauf zusätzlich montierten Anschlag- oder Dämpfungselementen. Die weiteren Elemente des Verstellmechanismus 30, wie beispielsweise Koppelstangen, stehen in der Nichtgebrauchslage gemäß der 1b seitlich von der Außenseite der Sitzwanne 41 vor.
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Eine Verkleidung 22 (vgl. 1c), insbesondere eine Kunststoffplatte, die einen Boden der Aufnahme 21 ausbildet, kann unmittelbar auf der Oberseite des jeweiligen Seitenteils 42 der Sitzwanne 41 im Bereich der jeweiligen Aufnahme befestigt sein, was so der Aufnahme 21 ein ästhetischeres Aussehen verleiht. Alternativ kann natürlich der Boden der Aufnahme 21 auch unmittelbar durch die Oberseite des jeweiligen Seitenteils 42 der Sitzwanne 41 ausgebildet sein.
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Die 2a zeigt beispielhaft einen Verstellmechanismus für einen Fahrzeugsitz gemäß der vorliegenden Erfindung. Allgemein kann der Verstellmechanismus von einem Viergelenkgetriebe ausgebildet sein, das zwei miteinander über den Armlehnen-Träger 36 gekoppelte Koppelstangen 33, 34 umfasst, wobei eine der Koppelstangen 33, 34, beispielsweise die erste Koppelstange 33, mit einem Antrieb (aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt) zur Verstellung der Armlehne gekoppelt sein kann. Beide Koppelstangen 33, 34 sind an der Außenseite des Sitzuntergestells 40 des Sitzunterteils 3 drehbar gelagert. Genauer gesagt ist ein erstes Ende 32 der ersten Koppelstange 33, das als gekröpfter Arm in etwa rechtwinklig von der ersten Koppelstange 33 abragt, an einem Seitenteil 42 des Sitzunterteils 3 drehbar gelagert, wobei das vordere Ende des gekröpften Arms 32 mit einem Antrieb (nicht gezeigt) gekoppelt sein kann. Weiterhin ist ein erstes Ende der zweiten Koppelstange 34 an dem Seitenteil 42 des Sitzunterteils 3 drehbar gelagert. Der Armlehnen-Träger 36 ist von dem vorstehend beschriebenen L-Profil ausgebildet, von dem ein gekröpfter Arm 35 abragt, an dem das zweite Ende der ersten Koppelstange 33 und das zweite Ende der zweiten Koppelstange 34 drehbar gelagert ist.
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Dabei ist der gekröpfte Arm 32 der ersten Koppelstange 33 drehbeweglich um die Drehachse A an dem Seitenteil 42 des Sitzunterteils 3 gelagert. Das vordere Ende des gekröpften Arms 32 der ersten Koppelstange 33 wird von dem Antrieb in Längsrichtung des Fahrzeugsitzes verstellt, was ein Verschwenken der ersten Koppelstange 33 um die Drehachse A bewirkt. Über den Armlehnen-Träger 36 ist die zweite Koppelstange 34 mit der ersten Koppelstange 33 gekoppelt, was ein Auseinanderklappen des Verstellmechanismus ausgehend von der Nichtgebrauchslage gemäß der 2a in die Gebrauchslage gemäß der 2b durch Verstellen des vorderen Endes des gekröpften Arms 32 der ersten Koppelstange 33 entgegen der Fahrtrichtung ermöglicht. Andererseits kann der Verstellmechanismus durch Verstellen des vorderen Endes des gekröpften Arms 32 der ersten Koppelstange 33 in Fahrtrichtung wieder ausgehend von der Gebrauchslage gemäß der 2b in die Nichtgebrauchslage gemäß der 2a zusammengeklappt werden. Aufgrund der Formgestaltung des gekröpften Arms 35 des Armlehnen-Trägers 36 und der Anordnung der Drehpunkte an den zweiten Enden der ersten und zweiten Koppelstange 33, 34 daran kann gewährleistet werden, dass in allen Phasen dieser Verstellung die Oberseite des L-Profils des Armlehnen-Trägers 36 stets im Wesentlichen horizontal (oder unter einem annähernd anderen konstanten Winkel zur Horizontalen) ausgerichtet ist. Gleichzeitig kann durch diese Geometrie auch gewährleistet werden, dass die Außenseite des gekröpften Arms 35 in einer abschließenden Phase des Absenkens des Armlehnen-Trägers 36 von der Gebrauchslage gemäß der 2b in die Nichtgebrauchslage gemäß der 2a hauptsächlich nur noch parallel zu den vertikalen Seitenflächen der Aufnahme 21 (vgl. 1c) geführt wird, beispielsweise in einer vertikalen Richtung bzw. senkrecht zu einer Oberseite des Sitzpolsters 10 bzw. der Seitenwangen 18 des Sitzpolsters 10.
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Wie man dem Vergleich der 2b und 2c weiter entnehmen kann, ist das als gekröpfter Arm 32 ausgebildete erste Ende der ersten Koppelstange 33 drehbar um die Drehachse A an einem Seitenteil 42 der Sitzwanne 41 drehbar gelagert und ist weiterhin das erste Ende der zweiten Koppelstange 34 drehbar an dem Seitenteil 42 der Sitzwanne 41 gelagert, wobei die Neigung der Sitzwanne 41 relativ zu dem Sitzuntergestell 40 des Sitzunterteils 3 verstellt werden kann. Die Position gemäß der 2c kann insbesondere einer Liege- oder Komfortposition des Fahrzeugsitzes entsprechen, in der die Rückenlehne 11 weit nach hinten im Uhrzeigersinn zurückgeschwenkt ist und die Sitzwanne 41 ebenfalls im Uhrzeigersinn schräg nach vorne oben geneigt ist. Auch bei dieser weiteren Verstellung des Fahrzeugsitzes in die Liege- oder Komfortposition bleibt die Oberseite des L-Profils des Armlehnen-Trägers 36 weiterhin im Wesentlichen horizontal (oder unter einem annähernd anderen konstanten Winkel zur Horizontalen) ausgerichtet.
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Weil die Höhe des die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes ausbildenden Sitzpolsters und/oder die Höhe des Armlehnen-Grundkörpers fahrzeugabhängig variieren kann, kann es erforderlich sein, die eingefahrene Nichtgebrauchslage sitzspezifisch einzustellen. Hierzu kann ein Ausgleichsmittel vorgesehen sein, das als Einstell- bzw. Verstelleinrichtung ausgelegt ist, um das Höhenniveau der Oberseite des Armlehnen-Körpers relativ zu der Oberseite der Sitzfläche in der Nichtgebrauchslage geringfügig zu verstellen. Dies kann bei dem Verstellmechanismus nach den 2a bis 2c beispielsweise durch Anpassen der Längen der ersten oder zweiten Koppelstange 33, 34 erreicht werden, beispielsweise durch Verdrehen eines Gewindekörpers, der in die erste und/oder zweite Koppelstange 33, 34 integriert ist und beispielsweise als Gewindestange ausgebildet sein kann.
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Die 3a bis 3c stellen verschiedene Varianten der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne eines Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung dar. Dabei ist durch den gestrichelten Kreis 5 angedeutet, dass der Bedienknopf zum Auslösen des Verstellmechanismus auch an anderer geeigneter Stelle vorgesehen sein kann, beispielsweise auf der Innenverkleidung einer Fahrzeugtür, insbesondere als elektronischer Schalter zum Auslösen eines Elektromotors zum Verstellen des Verstellmechanismus. Mit dem Bezugszeichen 25 ist allgemein die Bepolsterung des Sitzunterteils 3 bezeichnet. Das Bezugszeichen 26 soll die Kontur der Sitzfläche auf der Oberseite des Sitzpolsters angeben, die im Allgemeinen eine leicht geschwungene, konvexe Kontur ist. Gemäß der 3a schließt die Oberseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage im Wesentlichen bündig mit der Kontur 26 der Oberseite des Sitzpolsters ab. Hier wird die Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage praktisch nicht als störend oder als Hindernis wahrgenommen. Gemäß der 3b steht die Oberseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage geringfügig von der Kontur 26 der Oberseite des Sitzpolsters vor. So wird die Armlehne 16 als optischer Abschluss der Seitenränder bzw. Seitenwangen des Fahrzeugsitzes 1 wahrgenommen, wobei die Armlehne 16 auch hier bevorzugt im Wesentlichen vollständig in der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 aufgenommen ist. Gemäß der 3c taucht die Oberseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage geringfügig in die Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 ein und steht nicht von der Kontur 26 der Sitzfläche auf der Oberseite des Sitzpolsters vor.
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Entsprechendes gilt für den seitlichen Abschluss eines Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung. Die 4a-4c stellen in Teildraufsichten verschiedene Varianten der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne eines Fahrzeugsitzes gemäß der vorliegenden Erfindung dar. Gemäß der 4a schließt die Außenseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage im Wesentlichen bündig mit der Seitenkontur 28 der Polsterung 25 ab, insbesondere mit der Seitenkontur 28 der Seitenwangen 27 des Fahrzeugsitzes. Hier wird die Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage praktisch nicht als störend oder als Hindernis wahrgenommen. Gemäß der 4b steht die Außenseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage geringfügig von der Seitenkontur 28 der Polsterung 25 ab, insbesondere von der Seitenkontur 28 der Seitenwangen 27 des Fahrzeugsitzes, wobei die Armlehne 16 auch hier bevorzugt im Wesentlichen vollständig in der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 aufgenommen ist. Gemäß der 4c ist die Außenseite der Armlehne 16 in der Nichtgebrauchslage geringfügig von der Seitenkontur 28 der Polsterung 25 nach innen zurückversetzt, insbesondere von der Seitenkontur 28 der Seitenwangen 27 des Fahrzeugsitzes, wobei die Armlehne 16 hier vollständig in der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 aufgenommen ist.
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Wenn sich eine Person in der eingefahrenen Nichtgebrauchslage auf der Armlehne 16 abstützt, kann dies zu größeren Kippkräften führen, die die Armlehne 16 aus der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 heraus kippen und gar zu einer Beschädigung des Verstellmechanismus führen können. Deshalb kann gemäß einer weiteren Ausführungsform eine gewisse Verriegelung oder weitere Stabilisierung der eingefahrenen Nichtgebrauchslage der Armlehne 16 vorgesehen sein. Hierzu können formschlüssig zusammenwirkende Verriegelungsgebilde im Bereich der Armlehne und der zugeordneten Aufnahme in der Seite des Sitzpolsters verwendet werden. Beispiele hierfür sind in den 5a-5c schematisch dargestellt.
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Gemäß der 5a ist am vorderen und hinteren Ende der Armlehne 16 jeweils ein pilzkopfförmiger Rastvorsprung 50 vorgesehen, der in der Nichtgebrauchslage formschlüssig in eine korrespondierend dazu ausgebildete Rastaufnahme 51 in der vorderen bzw. hinteren vertikalen Seitenfläche der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 eingreift. Gemäß der 5b sind auf der Innenseite der Armlehne 16 jeweils invers kegelstumpfförmig ausgebildete Rastvorsprünge 50 vorgesehen, die in der Nichtgebrauchslage formschlüssig in korrespondierend dazu ausgebildete Rastaufnahmen 51 auf der vertikalen Seitenfläche der Aufnahme 21 (vgl. 1c) in der Seite des Sitzpolsters 10 eingreifen.
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Eine entsprechende Sicherung der Nichtgebrauchslage der Armlehne 16 kann auch durch seitliches Verstellen von Verrastungsstangen 53 erreicht werden, die gemäß der 5c in der Nichtgebrauchslage in korrespondierend dazu ausgebildete Verrastungsaufnahmen 54 eingreifen, die jedoch zur Verstellung der Armlehnen 16 in die ausgefahrene Gebrauchslage wieder in die Armlehne 16 (oder entsprechend in das Sitzpolster) zurückgefahren werden. Diese Verrastungsstangen 53 können in entsprechender Weise auch am vorderen und hinteren Ende der Armlehne 16 vorgesehen sein.
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Durch eine solche zusätzliche Verrastung kann ein unerwünschtes Verkippen der Armlehne 16 in der eingefahrenen Nichtgebrauchslage und eine daraus resultierende Beschädigung des Verstellmechanismus verhindert werden. Die Armlehne 16 kann dabei von einer Person sogar als zusätzliche Abstützflüche verwendet werden, etwas zum Abstützen beim Einsteigen in ein Fahrzeug oder Aussteigen aus einem Fahrzeug.
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Die vorstehend beschriebene Verstellung der Armlehnen von der eingefahrenen Nichtgebrauchslage in die ausgefahrene Gebrauchslage kann grundsätzlich auch durch einen mechanischen Antrieb angetrieben werden, der einen Energiespeicher, beispielsweise in Gestalt einer Rückstellfeder, beinhaltet, der beim Niederdrücken der Armlehnen 16 aus der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage geladen wird, beispielsweise durch Vorspannen einer Rückstellfeder, und der durch Betätigen des Bedienknopfes wieder entladen wird. Grundsätzlich kann die vorstehend beschriebene Verstellung der Armlehnen von der eingefahrenen Nichtgebrauchslage in die ausgefahrene Gebrauchslage auch durch einen elektrischen Antrieb angetrieben werden, der in geeigneter Weise mit dem Verstellmechanismus gekoppelt ist. Hierzu kann beispielsweise des erste Ende 32 der ersten Koppelstange 33 (vgl. 2a) über eine Schubstange mit einem Elektromotor gekoppelt sein, wobei die Schubstange in Längsrichtung des Fahrzeugsitzes gegenüber dem Seitenteil des Sitzunterteils verschieblich geführt ist und wobei Antrieb, insbesondere Elektromotor, und Schubstange gemeinsam mit der Sitzwanne relativ zu dem Sitzuntergestellt verschwenkt werden können, beispielsweise um die in der 2c gezeigte Komfort- oder Liegeposition einzunehmen und in dieser Position eine Verstellung der Armlehnen von der eingefahrenen Nichtgebrauchslage in die ausgefahrene Gebrauchslage auch weiterhin zu ermöglichen.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 1'
- Sitzgestell
- 3
- Sitzunterteil
- 5
- Bedienknopf
- 10
- Sitzpolster
- 11
- Rückenlehne
- 12
- Kopfstütze
- 13
- Schwenkbeschlag
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Armlehne
- 17
- Seitenblende von Armlehne 16
- 18
- Seitenwange von Sitzpolster
- 19
- Seitenwange von Rückenlehne 11
- 20
- Verkleidung
- 21
- Aufnahme
- 22
- Verkleidung
- 25
- Polsterung von Sitzfläche
- 26
- Außenkontur von Sitzfläche
- 27
- Polsterung im Bereich von Seitenwange 18
- 28
- Seitenkontur von Sitzfläche
- 30
- Verstellmechanismus
- 32
- gekröpfter Arm von erster Koppelstange
- 33
- erste Koppelstange
- 34
- zweite Koppelstange
- 35
- gekröpfter Arm von Armlehnen-Träger 36
- 36
- Armlehnen-Träger
- 40
- Sitzuntergestell
- 41
- Sitzwanne
- 42
- Seitenteil von Sitzwanne 41
- 43
- Gestell von Rückenlehne
- 44
- Seitenteil von Gestell 43 von Rückenlehne
- 45
- Kopfstützen-Träger
- 50
- Rastvorsprung
- 51
- Rastaufnahme
- 52
- Rastgebilde
- 53
- Verrastungsstange
- 54
- Verrastungsaufnahme
- A
- Drehachse