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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Fernsteuerung einer Funktion eines Fahrzeugs mittels einer tragbaren oder mobilen Bedienvorrichtung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Eingabe der graphischen geführten Geste, wobei mittels der Geste eine Funktion eines Fahrzeugs gesteuert wird.
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In der
DE 102004004302 A1 ist eine mobile Einrichtung zur Fernsteuerung einer Klimaanlage eines Fahrzeugs beschrieben. Die mobile Einrichtung kommuniziert mit einer Steuereinrichtung im Fahrzeug. Über ein berührungssensitives Display (Touch Panel-Display) an der mobilen Einrichtung können Betätigungsbefehle bzw. Betätigungsinstruktionen eingegeben werden. Bei Empfang einer entsprechenden Betätigungsinstruktion von der Betätigungseinrichtung wird entweder eine Belüftung der Fahrgastzelle oder eine Klimatisierung der Fahrgastzelle durchgeführt.
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In der
DE 102009019910 A1 ist eine Gestenerkennung durch die Verarbeitung einer zeitlichen Abfolge von Positionseingaben, die über einen Berührungssensor wie etwa einen kapazitiven oder resistiven Berührungssensor empfangen werden, beschrieben. Dabei wird ein Zustandsmaschinen-Gestenerkennungsalgorithmus zum Interpretieren von aus einem Berührungssensor ausgegebenen Koordinatenströmen angegeben.
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In der
DE 112006003515 T5 ist ein Verfahren zur Steuerung einer elektronischen Vorrichtung mit einer berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtung beschrieben. Dabei umfasst das Verfahren: Detektieren eines Kontakts mit der berührungsempfindlichen Anzeigevorrichtung, während sich die Vorrichtung in einem gesperrten Zustand einer Benutzerschnittstelle befindet; Bewegen eines zu einem entsperrten Zustand einer Benutzerschnittstelle der Vorrichtung korrespondierenden Bildes im Einklang mit dem Kontakt; Überführen der Vorrichtung in den entsperrten Zustand der Benutzerschnittstelle, wenn der detektierte Kontakt zu einer vordefinierten Geste korrespondiert; und Beibehalten der Vorrichtung in dem gesperrten Zustand der Benutzerschnittstelle, wenn der detektierte Kontakt nicht zu der vordefinierten Geste korrespondiert.
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Aus der
EP 1 249 379 A2 ist ein Verfahren zum Verbringen eines Kraftfahrzeugs in eine Zielposition bekannt. Dabei wird das Kraftfahrzeug in eine Startposition nahe der angestrebten Zielposition gebracht. Nach einer ersten fahrerseitigen Aktivierung wird die Umgebung des Kraftfahrzeugs fortlaufend abgetastet und die aktuelle Fahrzeugposition fortlaufend ermittelt. Anhand der ermittelten Umgebungs- und Positionsinformationen wird eine Trajektorie zur Zielposition ermittelt. Zum Abfahren der Trajektorie werden Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahrzeugs in die Zielposition generiert. Nach einer zweiten fahrerseitigen Aktivierung werden die von den Steuerinformationen abhängigen Steuerbefehle an den Antriebsstrang, die Bremsanlage und die Lenkung des Kraftfahrzeuges abgegeben. Dadurch fährt das Kraftfahrzeug fahrerunabhängig in die Zielposition. Die fahrerseitige Aktivierung kann außerhalb des Kraftfahrzeugs stattfinden.
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In der
DE 10 2009 041 587 A1 ist eine Fahrerassistenzeinrichtung beschrieben. Die Steuereinrichtung gibt Steuersignale an eine Antriebs- und Lenkvorrichtung des Kraftfahrzeugs aus und veranlasst ein Durchführen eines autonomen Parkvorgangs. Mittels einer Fernbedienung können Befehle an der Steuereinrichtung von außerhalb des Fahrzeugs abgegeben werden. Nach Empfangen eines vorbestimmten Unterbrechungsbefehls kann ein bereits begonnen Parkvorgang des Kraftfahrzeugs unterbrochen werden. Mit der Steuereinrichtung ist zumindest eine Kamera gekoppelt und gewinnt Bilddaten über einen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs. Die Steuereinrichtung sendet die von der Kamera gewonnenen Bilddaten oder daraus berechnete Bilddaten an die Fernbedienung. Die Fernbedienung stellt diese Bilddaten mittels komplexer Anzeige- und Bedieneinheiten dar.
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Wie in dem Stand der Technik gezeigt, werden berührungssensitive Anzeige- und Bedienflächen (auch als ”Berührungsbildschirme” oder ”touch screens” bekannt) immer beliebter für die Verwendung als Anzeige- und Benutzereingabevorrichtungen auf tragbaren Vorrichtungen wie Smartphone oder Tablet-PC. Dabei werden Graphik und Text angezeigt und eine Benutzerschnittstelle bereitgestellt, durch die ein Benutzer mit den Vorrichtungen interagieren kann. Eine berührungssensitive Anzeige- und Bedienfläche detektiert und reagiert auf einer Berührung auf der Bedienfläche. Eine Vorrichtung kann eine oder mehrere virtuelle Tasten, Menüs und andere Benutzerschnittstellenobjekte auf der Bedienfläche anzeigen. Ein Benutzer kann mit der Vorrichtung interagieren, indem er die berührungssensitive Anzeige- und Bedienfläche an Positionen berührt, die mit den Benutzerschnittstellenobjekten korrespondieren, mit denen er interagieren möchte. Damit kann z. B. eine auf solchen Vorrichtungen laufende Applikation gestartet werden. Darüber hinaus können auch verschiedene Gesten zur eindeutigen Bedienung wie z. B. Entsperren durch Wischgeste oder eine spezielle Entsperrgeste verwendet werden. Neben kombinierten berührungssensitive Anzeige- und Bedienflächen gibt es auch von der Anzeige abgesetzte berührungssensitive Bedienflächen, wie z. B. bei Laptops.
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Zur Auslösung oder Aktivierung der Funktion des Fahrzeugs außerhalb des Fahrzeugs, wie das Verriegeln oder Entriegeln oder das Öffnen und Schließen von Fahrzeugtüren, das Ein- oder Ausschalten von Klimaanlagen des Fahrzeugs, das Aktivieren von Radio- oder Navigationssystemen etc., werden heute hauptsächlich mit Hilfe von speziellen Vorrichtungen ausgeführt. Der Grund dafür ist die hohe Sicherheitsanforderung bei der Fernsteuerung der Fahrzeugfunktion. Wird dabei eine Vorrichtung mit berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche verwendet, ist das Hauptproblem dabei die unbeabsichtigte Aktivierung oder Deaktivierung von Funktionen durch einen unbeabsichtigten Kontakt mit der Bedienfläche. Außerdem gibt es bei der Bedienung nur ein schwaches haptisches Feedback an den Nutzer. Um sicher zu sein, ob eine bestimmte Funktion ausgelöst ist oder nicht, muss der Nutzer ständig auf die Anzeige- und Bedienfläche schauen. Eine Überwachung während der Durchführung der Fahrzeugfunktion ist durch den ständigen Blickkontakt mit der Bedienfläche somit schwer durchführbar. Z. B. bei der Durchführung eines Parkvorgangs außerhalb des Fahrzeugs soll der Nutzer stets das fahrende Fahrzeug im Blickfeld behalten, um im Notfall das Fahrzeug zum Stillstand bringen zu können.
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Verwendet der Nutzer seine eigenen mobilen Vorrichtungen wie das Mobiltelefon zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen, ist die sichere Bedienung noch schwerer zu garantieren. Solche elektronischen Vorrichtungen sind Konsumelektronik und sind bezüglich Sicherheit nicht auf die Bedienung von Fahrzeugfunktionen ausgelegt. Die Funktionsfähigkeit ist störanfällig und die Kommunikation mit dem Fahrzeug kann leicht manipuliert werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren und verbesserte Vorrichtungen zur Fernsteuerung einer Funktion eines Fahrzeugs und zur Eingabe der graphischen geführten Geste anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1, Anspruchs 6 und Anspruchs 8 gelöst.
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Um eine Funktion eines Fahrzeugs außerhalb des Fahrzeugs steuern zu können, werden verschiedene Gesten zur Steuerung unterschiedlicher Fahrzeugfunktionen zugeordnet. D. h. die Fahrzeugfunktionen können nur aktiviert bzw. ausgelöst werden, wenn die entsprechende Geste von dem Nutzer ausgeführt wurde. Diese auszuführenden Gesten werden als „vordefinierte Gesten” bezeichnet.
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Die Zuordnung zwischen der Gesten und der Fahrzeugfunktion werden im Fahrzeug abgelegt, z. B. in eine Speichereinheit im Fahrzeug. Abgelegt können sowohl die Rohdaten der Gesten als auch bestimmte Entscheidungskriterien für die Geste. Auch die Zuordnung zwischen der Gesten und Fahrzeugfunktion können abgelegt sein. Ebenfalls können diese Zuordnung bzw. Entscheidungskriterien der Gesten auch in der tragbaren Bedienvorrichtung abgelegt werden. Die Fahrzeugfunktionen können nur aktiviert bzw. ausgelöst werden, wenn die entsprechende Geste von dem Nutzer ausgeführt wurde oder die ausgeführten Gesten der entsprechenden Kriterien entsprechen.
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Die vordefinierten Gesten können feste oder dynamisch veränderbare Gesten sein, die z. B. folgenden Kriterien erfüllen: Die Geste muss eine bestimmte Form haben, die Geste muss an einer bestimmten Stelle des Bedienfeldes erfolgen, die Form oder Lage der Geste ist durch das Fahrzeug vorgegeben. Ebenfalls kann das Fahrzeug selber Geste generieren. Beispielsweise wird zur Aktivierung einer Fahrzeugfunktion eine Zahlenfolge (z. B. 3547) in der Speichereinheit abgelegt, wobei die Zahlenfolge mittels einer bekannten Geste (z. B. durch Wisch-Geste in einem Zug oder nacheinander Eintippen der Felder) eingegeben werden muss. Darüber hinaus kann die Form oder Lage der auszuführenden Geste sich bei jeder Bedienung ändern. Dabei kann der aktuelle Zustand des Fahrzeugs berücksichtigt werden und die auszuführende „vordefinierten Gesten” werden entsprechend angepasst.
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Je nach Fahrzeugfunktion kann die Komplexität der Gesten variieren. Z. B. komplexere Geste bzw. Muster für sicherheitskritische Funktionen wie „Erteilung der Zugangs- oder Fahrberechtigung” und einfache Gesten für Funktionen wie „Ein- und Ausschalten von Klimaanlage” zugeordnet sein.
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Um eine Fahrzeugfunktion zu steuern, führt ein Nutzer auf der tragbaren Bedienvorrichtung eine Geste („ausgeführte Geste”) aus, z. B. durch eine bestimmte Bewegung anstelle nur einer Berührung auf einer berührungssensitiven Bedienfläche der tragbaren Bedienvorrichtung. Diese „ausgeführte Geste” wird mittels der tragbaren Bedienvorrichtung erfasst (als „erfasste Geste”), z. B. mit einer integrierten Gestenerfassung. Dabei werden verschiedene Verläufe der Parameter wie die Position, der Druck oder die Bewegung eines leitenden Objekts z. B. eines Fingers auf der Bedienfläche während einer erwarteten Geste erfasst.
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Bei der Erfassung der Geste können verschiedene Erfassungstechnologien verwendet werden. Die am häufigsten verwendeten Techniken sind die passive und die aktive kapazitive Erfassung. Hier wird die Position eines Fingers auf der Bedienfläche anhand der elektrischen Kapazität ermittelt. Weitere Erfassungstechnologien sind Techniken, die auf resistiven Bildschirmen basieren und gewöhnlich mit einem Stift bedient werden, oder die auf Ultraschall oder anderen akustischen Techniken beruhen, oder Techniken, die auf einer totalen internen Reflexion oder auf anderen optischen Wirkungen beruhen. Alle diese Techniken können für die Erfassung der Geste bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Allgemein werden sogenannte Rohdaten der Geste (z. B. die Position, der Druck oder die Bewegung eines leitenden Objekts z. B. eines Fingers) aufgezeichnet und in der Gestenerfassung hinterlegt. Dabei umfassen die Rohdaten der Geste beispielsweise die Koordinaten (x, y) der Berührungsposition eines Fingers auf der Bedienfläche, der Berührungsverlauf, die Geschwindigkeit des Berührungsverlaufs, oder die Richtungsänderung des Berührungsverlaufs.
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Um die ausgeführte Geste zu identifizieren, werden die erfassten Rohdaten mittels der drahtlosen Kommunikationsverbindung an das Fahrzeug übertragen und dort im Fahrzeug analysiert und ausgewertet.
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Für die Auswertung im Fahrzeug sind vordefinierte Gesten bzw. die Rohdaten der vordefinierten Gesten oder Entscheidungskriterien für die Auswertung in einer Speichereinheit im Fahrzeug bzw. in einer Steuereinheit des Fahrzeugs abgelegt. Für die Steuerung verschiedener Fahrzeugfunktionen werden verschiedene Gesten zugeordnet. Für die Gestenerkennung im Fahrzeug werden die übermittelten Rohdaten der erfassten Geste mit den gespeicherten vordefinierten Gesten verglichen bzw. mit den Entscheidungskriterien ausgewertet. Entsprechen die übermittelten Rohdaten der gespeicherten Geste bzw. die Entscheidungskriterien, wird die entsprechende Fahrzeugfunktion ausgeführt.
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Durch die Erfassung von einer von einem Nutzer ausgeführten Geste anstelle nur einer Berührung ist die Gefahr einer unbeabsichtigten Aktivierung von Fahrzeugfunktionen stark reduziert. Durch einen unbeabsichtigten Kontakt mit der Bedienfläche kann keine Funktion ausgelöst werden. Somit ist eine höhere Bediensicherheit erreichbar.
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Durch die Übermittlung der erfassten Geste von der tragbaren Bedienvorrichtung an das Fahrzeug, kann die Funktionsfähigkeit der tragbaren Bedienvorrichtung überwacht werden. Die Rohdaten der Gesten können nur übertragen werden, solange die Kommunikationsverbindung zwischen der tragbaren Kommunikationsvorrichtung und dem Fahrzeug besteht.
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Der Vergleich der erfassten Geste und der vordefinierten Gesten im Fahrzeug ist unabhängig von der Gestenerkennung der tragbaren Bedienvorrichtung. Damit kann einfache Bedienvorrichtung ebenfalls für die Steuerung der Fahrzeugfunktion benutzt werden. In der Bedienvorrichtung ist nur eine Gestenerfassung, keine Gestenerkennung erforderlich.
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Bevorzugt kann die Gestenerkennung sowohl von der tragbaren Bedienvorrichtung als auch vom Fahrzeug durchgeführt werden. Die erfasste Geste kann unabhängig voneinander erkannt und einer Gestenbewegung zugeordnet werden. Mittels in Smartphone oder Tablet integrierter Gestenerkennung können z. B. tippende, ziehende, drückende, länger ziehende und variabel ziehende Gesten erfasst und erkannt werden. Dabei werden die ausgeführten Gesten einer Gestenbewegung (sog. Wischen, Schieben, Drehen, Zoomen etc.) zugeordnet. Bei der Übermittlung an das Fahrzeug mittels der Kommunikationsverbindung werden nicht nur die übermittelten Rohdaten der erfassten Geste, sondern auch die Ergebnisse der Gestenerkennung, d. h. die zugeordnete Gestenbewegung übertragen. Im Fahrzeug werden die übermittelten Rohdaten der erfassten Geste ausgewertet, z. B. mittels einer fahrzeugeigenen Gestenerkennung. Die Ergebnisse dieser fahrzeugeigenen Gestenerkennung, die vom Fahrzeug zugeordnete Gestenbewegung, wird mit der übermittelten Gestenbewegung verglichen. Stimmen sowohl die Rohdaten der erkannten Gesten als auch die Gestenbewegungen überein, dann wird die entsprechende Fahrzeugfunktion ausgeführt.
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Durch die Übermittlung der erfassten Geste und der Gestenbewegung aus der Gestenerkennung von der tragbaren Bedienvorrichtung an das Fahrzeug findet eine mehrfache Überprüfung der Gestenerkennung statt. Die Funktionsfähigkeit der tragbaren Bedienvorrichtung kann durch die Kommunikation zwischen der tragbaren Bedienvorrichtung und dem Fahrzeug sichergestellt werden. Eine Manipulation sowohl in der tragbaren Bedienvorrichtung und im Fahrzeug kann verhindert werden.
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Bevorzugt ist die drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen der tragbaren Bedienvorrichtung und dem Fahrzeug eine Bluetooth-Verbindung. Weitere drahtlose Verbindungen können eine beliebige Funkverbindung sein, z. B. eine WLAN-Verbindung oder eine Mobilfunkkommunikationsverbindung. Ein beliebiger Funkkommunikations-Standard kann verwendet werden. Je nach Verfügbarkeit der Kommunikationsverbindung kann das System leicht angepasst werden.
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Bevorzugt werden bei der Übermittlung der erfassten Geste an das Fahrzeug folgende Daten übertragen: der Berührungsverlauf bez. Koordinatenverlauf der erfassten Geste oder die Geschwindigkeiten des Berührungsverlaufs oder die Richtungsänderung des Berührungsverlaufs auf der berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche oder die von der tragbaren Bedienvorrichtung erkannten Gestenbewegung.
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Somit können je nach Arten der Gesten verschiedene Informationen übertragen werden. Dies vereinfacht die Übertragung, in dem z. B. nur die Informationen, die die Eigenschaft der Gesten kennzeichnen, übertragen werden.
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Ebenfalls können verschiedene Informationen derselben Gesten gleichzeitig übertragen werden. Diese Informationen können unabhängig voneinander ausgewertet werden. Die Redundanz erhöht die Funktionssicherheit der Fernsteuerung der Fahrzeugfunktion. Eine sichere Gestenerkennung ist möglich, vor allem bei komplexen Gesten.
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Je nach der Arte der Fahrzeugfunktion, wird die Funktion entweder nachdem die Geste ausgeführt wurde, aktiviert und durchgeführt, oder solange die Geste ausgeführt wird, durchgeführt. Für eine Fahrzeugfunktion, die von einem Nutzer bei der Durchführung überwacht werden soll, z. B. beim Öffnen eines Cabriodachs, Vorwärts- und Rückwärtsfahren des Fahrzeugs, wird die Funktion des Fahrzeugs nur ausgeführt, solange die ausgeführte Geste mittels der Bedienvorrichtung erfasst wird. Dabei ist z. B. eine beliebige kontinuierliche Bewegung auf den Bedienfläche durchzuführen. Diese kontinuierliche Bewegung kann kreisförmig sein, ein Hin- und Herwischen ohne Absetzen, ein Wisch in eine Richtung mit Absetzen des Fingers etc. sein. Ein andauerndes Drücken auf der Bedienfläche während der Bedienung wie bei Totmannschalter ist nicht ausreichend. Dies ist besonders wichtig für die Durchführung von fahrsicherheitsrelevanten Funktionen wie z. B. Ein- und Ausparken des Fahrzeugs. Die Funktion des Fahrzeugs wird nur durchgeführt, wenn eine kontinuierliche bzw. ständige Bewegung auf der Bedienfläche erfasst wird. Darüber hinaus muss die Geste fast in Echtzeit („realtime like”) an das Fahrzeug übertragen und überprüft werden.
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Die Gefahr der unbeabsichtigten Fehlbedienung wird somit wirksam verhindert. Die Bediensicherheit und die Überwachung sind durch eine einfache sichergestellt.
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Die Vorrichtung zur Fernsteuerung einer Funktion eines Fahrzeugs umfasst eine tragbare Bedienvorrichtung, eine drahtlose Kommunikationsverbindung zwischen der tragbaren Bedienvorrichtung und dem Fahrzeug. Dabei umfasst die tragbare Bedienvorrichtung eine berührungssensitive Anzeige- und Bedienfläche und eine Gestenerfassung. Ebenso kann die tragbare Bedienvorrichtung eine Gestenerkennung aufweisen. Dabei können die Gestenerfassung und die Gestenerkennung getrennt oder integriert ausgeführt sein. Eine von dem Nutzer auf der berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche ausgeführte Geste kann dann mittels einer integrierten Gestenerkennung der Bedienvorrichtung erfasst bzw. erkannt werden.
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Solche Gestenerkennung wird seit vielen Jahren in Bedienvorrichtungen mit berührungssensitiver Bedienfläche verwendet. Ein frühes Beispiel hierfür ist die Zeichenerkennung in PDAs und eine ziehende Fingerbewegung und das einfache und doppelte Tippen auf dem Touchpad eines Notebooks. In letzter Zeit wurde die Gestenerkennung in Smartphone oder Tablet integriert. Tippende, ziehende, drückende, länger ziehende und variabel ziehende Gesten (Wischen, Schieben, Drehen, Zoomen etc.) werden erkannt, indem verschiedene Parameter wie die Position, der Druck oder die Bewegung eines leitenden Objekts z. B. eines Fingers auf der Bedienfläche während einer erwarteten Geste analysiert werden.
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Ebenfalls kann die Anzeige- und Bedienfläche ein so genanntes „Multi-Touch-Pad” sein. Diese Bedienfläche ist beispielsweise mit mehreren Fingern gleichzeitig bedienbar. Damit können eine oder mehrere Berührungskontakte und Bewegungen erfasst werden. Mittels einer solchen Bedienfläche ist es denkbar, eine Fahrzeugfunktion nur dann auszuführen wenn mehrere Bediengesten gleichzeitig durchgeführt werden.
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Die tragbare Bedienvorrichtung befindet sich außerhalb des Fahrzeugs, so dass ein Nutzer das Fahrzeug bzw. eine Fahrzeugfunktion komfortabel von außen steuern kann. Die Bedienvorrichtung kann ein handgehaltener Computer, ein Tablet, ein Mobiltelefon, ein Medienspieler, ein persönlicher digitaler Assistent (PDA) oder eine drahtlose Fernbedienungseinrichtung sein.
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Im Fahrzeug ist eine Speichereinheit. Darin sind vordefinierte Gesten, die zur Steuerung der Funktion des Fahrzeugs zugeordnet sind, abgelegt. Ferner besitzt das Fahrzeug eine Steuereinheit, die die Funktion des Fahrzeugs ausführen kann. In der Speichereinheit können die Zuordnung zwischen der Gesten und der Fahrzeugfunktion, die Rohdaten der Gesten oder bestimmte Entscheidungskriterien für die Geste abgelegt sein. Diese Daten sind dynamisch veränderbar. Ein Algorithmus zur Erzeugung oder Veränderung bestimmter Entscheidungskriterien für die Geste kann auch in der Speichereinheit abgelegt sein.
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Damit kann nicht nur die Zuordnung zwischen der Gesten und der Fahrzeugfunktion verändert werden, sondern die auszuführende „vordefinierte Gesten” können verändert werden. Das Fahrzeug kann selber Geste generieren. Die Form oder Lage der auszuführenden Geste sich bei jeder Bedienung ändern. Der aktuelle Zustand des Fahrzeugs kann berücksichtigt werden und die Bedienung entsprechend angepasst werden. Der Nutzer kann selbst Geste definieren. Eine flexible Zuordnung ist realisierbar. Die Bedienung kann benutzerfreundlich gestaltet werden.
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Bevorzugt kann die Speichereinheit im Fahrzeug bzw. in einer Steuereinheit des Fahrzeugs, wo die vordefinierten Gesten zur Steuerung der Funktion des Fahrzeugs abgelegt sind, gesichert sein. Bevorzugt kann der Zugriff auf die Speichereinheit im Fahrzeug nur mit einer Autorisierung durch den Fahrzeughersteller erfolgen. Die Speicherung der vordefinierten Gesten kann auch in einem gesonderten sicheren Bereich im Fahrzeug bzw. in der Steuerungseinheit des Fahrzeugs stattfinden, so dass der Zugriff nur mit entsprechender Berechtigung möglich ist. Dies ermöglicht eine hohe Sicherheit und gleichzeitig eine hohe Verfügbarkeit der Bediendaten für die Steuerung der Funktion des Fahrzeugs. Die Zuordnung zwischen den vordefinierten Gesten und den Fahrzeugfunktionen können z. B. auf einem Datenbankserver des Fahrzeugherstellers zum Fahrzeug bzw. zur Steuerungseinheit des Fahrzeugs, abgelegt werden. Mit entsprechender Berechtigung kann die Zuordnung geändert werden. Einerseits ist eine flexible Verwaltung möglich. Andererseits ist die Steuerung der Fahrzeugfunktion gegen unbefugte Manipulation abgesichert.
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Die von der tragbaren Bedienvorrichtung erfasste Geste wird mittels der Kommunikationsverbindung an das Fahrzeug übermittelt. Dort wird die erfasste Geste mit einer fahrzeugeigenen Gestenerkennung erkannt.
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Für die Gestenerkennung im Fahrzeug werden z. B. die übermittelten Rohdaten der erfassten Gesten in einer Auswerteinheit ausgewertet. Wie die Speichereinheit kann die Auswerteinheit gegen unbefugten Zugriff gesichert sein. Durch den Vergleich der Rohdaten der erfassten Geste mit der gespeicherten vordefinierten Geste bzw. mit den abgespeicherten Entscheidungskriterien wird bestimmt, ob die erfasste Geste zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion gültig ist. Wenn ja, wird die entsprechende Fahrzeugfunktion mittels der Steuereinheit des Fahrzeugs ausgeführt.
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Eine Geste wird als eine gültige Geste erkannt, wenn bestimmte Entscheidungskriterien erfüllt werden. Diese Kriterien können z. B. darin bestehen, dass die Geste eine bestimmte Form besitzt, oder an einer bestimmten Stelle der Bedienfläche ausgeführt wird, oder sich bei jeder Bedienung ändert, oder eine kontinuierliche Bewegung entspricht, oder fahrzeugspezifisch ist.
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Die oben genannten Komponenten (Gestenerfassung, Gestenerkennung, Speichereinheit, Steuereinheit) können in Hardware, Software oder einer Kombination sowohl aus Hardware und Software implementiert sein.
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Zur Eingabe der Geste, die zur Steuerung der Funktion des Fahrzeugs zugeordnet sind, kann eine graphische Führung auf der berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche dargestellt werden. Die Funktion des Fahrzeugs wird nur aufgeführt, wenn die ausgeführte Geste innerhalb der graphischen Führung erfasst wird und der vordefinierten Geste für diese Fahrzeugfunktion entspricht.
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Ein Beispiel ist ein Eingabefeld mit Zahlen von 0 bis 9. Zur Aktivierung einer Fahrzeugfunktion soll eine 4-stellige Zahlenfolge (z. B. 3569) eingegeben werden. Wenn eine Geste wie z. B. Wisch-Geste in einem Zug von 3 zu 9 ausgeführt wird, wird die Fahrzeugfunktion aktiviert. Diese Weg kann farblich hinterlegt auf den Bedienfläche angezeigt sein. Auch eine Geste wie nacheinander Eintippen der Felder kann geführt angezeigt werden. Die graphische Führung kann darüber hinaus den aktuellen Zustand des Fahrzeugs und passt sich entsprechend an.
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Die Bedienung ist durch die bildliche Darstellung der graphischen Führung benutzerfreundlich. Der Nutzer kann die erforderliche Geste leicht ausführen. Die Erfassung beschränkt sich auf den Bereich der graphischen Führung. Unbeabsichtigte Kontakte auf der Bedienfläche außerhalb der graphischen Führung werden nicht erfasst und damit nicht an das Fahrzeug übertragen, damit keine Übertragung von unnötigen Daten. Die Vorrichtung zur Eingabe der graphischen geführten Geste auf der berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche umfasst eine graphische Führung mit mehreren Endpositionen. Die Endpositionen sind über Verbindungspfade verbunden.
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Ein Beispiel hierfür ist die Wahl der Getriebestellung. Dabei geben die Endpositionen die Getriebeeinstellungen aus einer Schaltkulisse wieder. Wenn eine Geste von einer Endposition zu der anderen Endposition entlang der Verbindungspfade ausgeführt wird, wird die entsprechende Getriebeposition im Fahrzeug eingestellt. Die graphische Führung ist in diesem Fall eine symbolisierte Schaltkulisse.
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Bevorzugt wird ein Schalthebel des Fahrzeuggetriebes als ein Bildelement z. B. einem beweglichen Punkt auf der berührungssensitiven Anzeige- und Bedienfläche dargestellt. Dabei kann das Bildelement den aktuellen Schaltzustand anzeigen. Wird eine Geste entlang einer Verbindungspfade zwischen zwei Endposition ausgeführt, bewegt sich das Bildelement mit. Die entsprechende Getriebeposition wird im Fahrzeug eingestellt, wenn das Bildelement die entsprechende Endposition erreicht hat. Somit kann die Funktion „Gangwechsel” mittels der tragbaren Bedienvorrichtung gesteuert werden. Dabei zeigt das Bildelement den aktuellen Zustand des Fahrzeugs an.
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Damit ist diese Vorrichtung nicht nur benutzerfreundlich, intuitiv, leicht zu bedienen, sondern gewährleistet auch die Sicherheit zur fahrzeugspezifischen Bedienung.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die untergeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung der Ausführungsform zu verweisen. Es sollen auch die vorteilhaften Ausgestaltungen einbezogen sein, die sich aus einer beliebigen Kombination der Unteransprüche ergeben.
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Ebenfalls beschränkt sich die Lehre der vorliegenden Erfindung nicht nur auf Fernsteuerung einer Fahrzeugfunktion, die entsprechende Vorrichtungen und Verfahren können auch für Fernsteuerung beliebiger Maschinen und Anlagen verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Zeichnungen bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränken.
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Die Zeichnungen jeweils in schematischer Darstellung:
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1 Grundlegender Aufbau einer Vorrichtung zur Fernsteuerung einer Fahrzeugsfunktion gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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2 Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fernsteuerung einer Fahrzeugfunktion nach Ausführung einer kompletten Geste gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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3 Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fernsteuerung einer Fahrzeugfunktion während Ausführung einer Geste gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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4 Vorrichtung zur Eingabe einer graphisch geführten Geste gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
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1 illustriert eine Vorrichtung 6 zur Fernsteuerung einer Funktion eines Fahrzeugs 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Vorrichtung 6 umfasst das Fahrzeug 1, eine tragbare Bedienvorrichtung 2 und eine drahtlose Kommunikationsverbindung 3 zwischen der tragbaren Bedienvorrichtung 2 und dem Fahrzeug 1.
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Die tragbare Bedienvorrichtung 2, hier z. B. als ein Mobiltelefon ausgebildet, befindet sich außerhalb des Fahrzeugs 1, so dass ein Benutzer das Fahrzeug 2 bzw. eine Fahrzeugfunktion komfortabel von außen steuern kann.
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Um mit dem Fahrzeug 1 kommunizieren zu können, weist das Mobiltelefon 2 eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 9 auf. z. B. eine Bluetooth-Schnittstelle 9. Über diese Schnittstelle 9 kommuniziert das Mobiltelefon 2 mit der Bluetooth-Schnittstelle 10 des Fahrzeugs 1. Daten können über die Bluetooth-Verbindung 3 gesendet, übertragen und empfangen werden. Weiterhin kann die Funktionsfähigkeit des Mobiltelefons 2 durch die Datenübertragung über die Bluetooth-Verbindung 3 überwacht werden.
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Das Mobiltelefon 2 weist eine Anzeige- und Bedienfläche 4 zum Bedienen der Fernsteuerung auf. Hier ist die Anzeige- und Bedienfläche 4 ein berührungssensitives Flachdisplay (”touch screen” Display), durch das die Steuerungsbefehle zur Steuerung der Fahrzeugfunktion eingegeben werden. Der Mobiltelefonbenutzer führt z. B. mit seinem Finger eine Geste auf dem Touchscreen 4 aus. Die ausgeführte Geste wird mittels einer in das Mobiltelefon 2 integrierten Gestenerfassung 5 erfasst. Dabei werden sogenannte Rohdaten der Geste aufgezeichnet und in einem Speicher in der Gestenerfassung 5 hinterlegt und anschließend ausgewertet. Die Rohdaten der Geste können dabei z. B. der Verlauf der Koordinaten (x, y) von der Berührung des Fingers auf dem Touchscreen 4 sein. Sowohl die Rohdaten als auch das Auswertungsergebnis des Mobiltelefons werden mittels der Bluetooth-Verbindung 3 an das Fahrzeug 1 übertragen und im Fahrzeug 1 ausgewertet. Für die Auswertung im Fahrzeug 1 sind vordefinierte Gesten bzw. die Rohdaten der vordefinierten Gesten in einer Speichereinheit 7 im Fahrzeug 1 bzw. in einer Steuereinheit 8 des Fahrzeugs 1 abgelegt. Unterschiedlichen Fahrzeugfunktionen werden verschiedene Gesten zugeordnet. Bevorzugt kann der Zugriff auf die Speichereinheit 7 im Fahrzeug 1, in der die vordefinierten Gesten zur Steuerung der Funktion des Fahrzeugs 1 abgelegt sind, gesichert sein. Die Speichereinheit 7 kann beispielsweise nur mit einer Autorisierung durch den Fahrzeughersteller beschrieben und gelesen werden. Diese Speichereinheit 7 kann auch in einem gesonderten sicheren Bereich im Fahrzeug 1 bzw. in der Steuereinheit 8 des Fahrzeugs 1 liegen, so dass der Zugriff nur mit entsprechender Berechtigung möglich ist.
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Für die Gestenerkennung im Fahrzeug werden die übermittelten Rohdaten in einer Auswerteinheit 11 ausgewertet. Wie die Speichereinheit 7 kann die Auswerteinheit 11 gegen unbefugten Zugriff gesichert sein. Durch den Vergleich der Rohdaten der ausgeführten Geste mit den Rohdaten der gespeicherten vordefinierten Geste wird bestimmt, ob die ausgeführte Geste zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion gültig ist. Stimmen die Daten überein, so wird die entsprechende Fahrzeugfunktion mittels der Steuereinheit 8 des Fahrzeugs 1 ausgeführt.
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Eine Geste wird als eine gültige Geste erkannt, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Diese Kriterien können z. B. darin bestehen, dass die Geste einer bestimmten Form entspricht, oder an einer bestimmten Stelle der Bedienfläche ausgeführt wird, oder sich bei jeder Bedienung ändert, oder einer kontinuierlichen Bewegung entspricht, oder fahrzeugspezifisch ist.
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Zur Eingabe der Geste für die Steuerung der Fahrzeugfunktion kann eine entsprechende Bedienanzeige auf dem Touchscreen 4 des Mobiltelefons 2 angezeigt werden.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fernsteuerung einer Fahrzeugfunktion nach Ausführung einer kompletten Geste gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dabei wird die Fahrzeugfunktion nur gestartet, wenn eine entsprechende Geste z. B. auf dem Touchscreen 4 des Mobiltelefons 2 komplett ausgeführt wurde.
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In einem hier nicht dargestellten Schritt wählt ein Benutzer eine Applikation wie z. B. „Motorstart auf seinem Mobiltelefon 2 aus. Das entsprechende Anwendungsprogramm wird gestartet.
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In Schritt S1 erscheint auf dem Touchscreen 4 des Mobiltelefons 2 eine Bedienanzeige zur Eingabe bestimmter Gesten für die Steuerung der Fahrzeugfunktion „Motorstart”. Diese Anzeige kann in Textform oder bildlich als eine graphische Führung auf dem Touchscreen 4 dargestellt werden. Für dieses Ausführungsbeispiel kann die Anzeige z. B. als ein Text „Bitte Zahlen 9541 eingeben” oder als Bild auf dem Touchscreen angezeigt werden.
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Gleichzeitig wird eine drahtlose Kommunikationsverbindung 3, hier eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem Mobiltelefon 2 und dem Fahrzeug 1 aufgebaut. Damit können die Steuerungsbefehle zur Steuerung der Fahrzeugfunktion bzw. die ausgeführte Geste, die der Mobiltelefonbenutzer mit seinem Finger auf dem Touchscreen 4 durchgeführt hat. an das Fahrzeug 1 übertragen werden.
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In Schritt S2 wird bestimmt, ob eine Berührung auf dem Touchscreen 4 detektiert wird oder nicht. Falls keine Berührung detektiert wird, was einer Antwort ”nein” in Schritt S2 entspricht, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S3. Falls eine Berührung detektiert wird, was einer Antwort „ja” in Schritt S2 entspricht, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S4.
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In Schritt S3 wird bestimmt, ob eine vorbestimmte Abbruchbedingung erfüllt ist oder nicht. Die vorbestimmte Abbruchbedingung kann zum Beispiel sein, dass für eine vorbestimmte Zeitdauer T1 keine Geste auf den Touchscreen 4 erfasst worden ist. Falls die vorbestimmte Abbruchbedingung erfüllt ist, d. h. keine Berührung innerhalb der Zeitdauer T1 erfasst wird, was einer Antwort „ja” in Schritt S3 entspricht, wird das Verfahren abgebrochen und beendet. Falls die Abbruchbedingung nicht erfüllt ist, was einer Antwort „nein” in Schritt S3 entspricht, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S2 zurück. Die entsprechende Bedienanzeige zur Eingabe bestimmter Gesten wird weiter auf dem Mobiltelefon 2 angezeigt und der Benutzer kann seine Geste fortführen oder erneut angeben.
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In Schritt S4 werden die sogenannten Rohdaten der Geste, z. B. als Verlauf der Koordinaten der ausgeführten Berührung, durch die Gestenerfassung 5 in dem Mobiltelefon 2 erfasst und ausgewertet.
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In Schritt S5 werden die Rohdaten der ausgeführten Geste über die Bluetooth-Verbindung 3 an das Fahrzeug 1 übertragen. Ebenso kann das Auswertungsergebnis von der Gestenerfassung 5 des Mobiltelefons 2 mit übertragen werden.
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In Schritt S6 wird bestimmt, ob die Rohdaten der ausgeführten Geste gültig sind oder nicht. D. h. die Rohdaten werden im Fahrzeug 1, unabhängig von der Gestenerfassung 5 in das Mobiltelefon 2, in fahrzeugeigener Gestenerkennung 11 ausgewertet. Dabei wird überprüft, z. B. ob das Auswertungsergebnis mit den abgespeicherten vordefinierten Gesten übereinstimmt. Wenn „ja” wird die zugeordnete Fahrzeugfunktion in Schritt S7 ausgeführt. Wenn ”nein”, wird das Verfahren abgebrochen und beendet.
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In Schritt S7 wird bestimmt, ob die ausgeführte Geste komplett ist, Wenn ja, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S8 und die Fahrzeugfunktion wird aktiviert. Hier wird der Motor des Fahrzeugs gestartet. Wenn nein, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S2 zurück. D. h. solange eine Bewegung der Berührung auf der Bedienfläche detektiert wird, werden in Schritt S4 die Koordinaten der Rohdaten erfasst und in Schritt S5 an das Fahrzeug übertragen und dort auf ihre Gültigkeit überprüft, bis die ausgeführte Geste komplett ist.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Fernsteuerung einer Fahrzeugfunktion während Ausführung einer Geste gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Dabei wird die Fahrzeugfunktion nur gestartet, solange eine entsprechende Geste z. B. auf dem Touchscreen 4 des Mobiltelefons 2 ausgeführt wird. Dies ist notwendig für die Durchführung eines Vorgangs, für die eine Überwachung wichtig ist.
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In einem hier nicht dargestellten Schritt wählt ein Benutzer eine Applikation wie z. B. „Öffnen eines Cabriodachs” oder „Fahren” auf seinem Mobiltelefon 2 aus. Das entsprechende Anwendungsprogramm wird gestartet.
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In Schritt S1 erscheint auf dem Touchscreen 4 des Mobiltelefons 2 eine Bedienanzeige zur Eingabe bestimmter Gesten für die Steuerung eines Vorgangs des Fahrzeugs wie „Öffnen eines Cabriodachs” oder „Fahren”. Diese Anzeige kann in Textform oder bildlich als eine graphische Führung auf dem Touchscreen 4 dargestellt werden. Für dieses Ausführungsbeispiel kann die Anzeige z. B. als ein Text „Bitte kontinuierliche kreisende Bewegung ausführen” angezeigt werden. Ebenfalls kann ein Kreisbild auf dem Touchscreen als Anzeige dargestellt werden, um den Nutzer zu verdeutlichen, dass das Touchscreen nun in einer kreisenden Bewegung betätigt werden soll. Die Kreisbewegung kann dabei beispielsweise in eine Richtung durchgeführt werden, kreisend mit einem Richtungswechsel oder auch beispielsweise in Form einer acht 8. Der Nutzer muss dafür das Touchscreen ohne abzusetzen bedienen.
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Ähnlich wie in 2 wird die gleiche Schritt S1 bis S6 durchgeführt. Eine Bluetooth-Verbindung wird zwischen dem Mobiltelefon 2 und dem Fahrzeug 1 zur Übertragung der erfassten Geste, aufgebaut. Solange eine Berührung auf dem Touchscreen 4 detektiert wird, werden die sogenannten Rohdaten der Geste erfasst, ausgewertet. Und über die Bluetooth-Verbindung 3 an das Fahrzeug 1 übertragen.
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In Schritt S6 wird bestimmt, ob die Rohdaten der ausgeführten Geste gültig sind oder nicht. Wenn „ja” wird die zugeordnete Fahrzeugfunktion in Schritt S9 ausgeführt. Wenn ”nein”, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S11.
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Bei der Ausführung der Fahrzeugfunktion wird in Schritt S10 bestimmt, ob eine weitere Bewegung der Berührung auf dem Touchscreen 4 erfasst wird oder nicht. Wenn eine Bewegung detektiert wird, was einer Antwort „ja” in Schritt S10 entspricht, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S4 zurück. D. h. solange eine Bewegung der Berührung auf der Bedienfläche detektiert wird, werden in Schritt S4 die Koordinaten der Rohdaten erfasst und in Schritt S5 an das Fahrzeug übertragen und dort auf ihre Gültigkeit überprüft.
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Darüber hinaus kann das Fahrzeug über das Mobiltelefon dem Fahrer beispielsweise durch ein akustisches oder haptisches Signal eine Rückmeldung geben. Zusätzlich können das Fahrzeug und das Mobiltelefon die Daten der Geste unabhängig voneinander auswerten. Die Ergebnisse der Auswertung des Mobiltelefons werden an das Fahrzeug übertragen. Nur bei Übereinstimmung der Auswertungsergebnisse wird die Fahrzeugfunktion, die der Geste zugeordnet ist, ausgeführt. Wenn in Schritt S10 keine Bewegung der Berührung erfasst wird, was einer Antwort ”nein” in Schritt S10 entspricht, geht der Verarbeitungsablauf zu Schritt S11. Die Fahrzeugfunktion wird gestoppt und das Verfahren abgebrochen.
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Somit werden die Aufzeichnung und Übertragung der Rohdaten der Geste mit der Detektion einer Berührung auf dem Touchscreen 4 gestartet und erst gestoppt, sobald keine Berührung mehr detektiert wird. Dabei werden in Schritt S6 im Fahrzeug 1 die übermittelten Rohdaten auf ihre Gültigkeit überprüft. Die entsprechende zugehörige Fahrzeugfunktion wird durchgeführt, solange die übermittelten Rohdaten gültig sind. Bei nicht gültigen Rohdaten wird der Vorgang sofort abgebrochen. Für das Beispiel, der Steuerung der Fahrzeugfunktion „Öffnen eines Cabriodachs” mittels einer kontinuierlichen kreisenden Bewegung auf dem Touchscreen 4, wird das Öffnen des Cabriodachs nur durchgeführt, wenn die zugeordnete Geste, als kreisende Bewegung auf dem Touchscreen 4 durchgeführt wird. Der Vorgang wird sofort gestoppt, wenn keine zeitliche Änderung der Berührungskoordinaten auf dem Touchscreen 4 detektiert wird, d. h. beim Loslassen oder bei einem andauernden Drücken auf dem Touchscreen 4. In diesem Fall wird beim Totmannschalter das Öffnen des Dachs angehalten.
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Für die Funktion „Fahren” führt der Fahrer die Drehbewegung aus, werden die Daten der ausgeführten Geste, hier der Bewegungsverlauf, an das Fahrzeug über die drahtlose Kommunikationsverbindung übertragen. Das Fahrzeug wertet die Daten aus, das Fahrzeug lenkt und fährt. Setzt der Fahrer die Kreisbewegung ab, so bleibt das Fahrzeug stehen. Setzt der Fahrzeugführer die Kreisbewegung erneut an, so fährt das Fahrzeug weiter. Dabei kann das Fahrzeug kann Hindernisse über die Onboardsensorik selbstständig erkennen und entsprechend darauf reagieren. Bei Erkennung eines Hindernisses bremst das Fahrzeug und kommt in einem Abstand zum Hindernis zum Stehen. Das Fahrzeug kann dem Fahrzeugnutzer mittels eines akustischen oder haptischen Signals eine Rückmeldung geben. Die Intensität des Signals kann mit dem Abstand zum Hindernis variiert werden.
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4 zeigt eine Vorrichtung zur Eingabe einer graphisch geführten Geste. Mittels der graphisch geführten Geste kann beispielsweise einen Gangwechsel über ein Mobiltelefon 2 in einem Fahrzeug 1 durchgeführt werden.
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Dabei umfasst die Vorrichtung einer graphischen Führung 13 mit drei Endpositionen (14, 15, 16) und ein Bildelement 17. Die Endpositionen (14, 15, 16) kann über drei Verbindungspfade (18, 19, 20) erreicht werden.
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Die drei Endpositionen (14, 15, 16) entsprechen den drei Getriebeeinstellungen einer Schaltkulisse. Die Endposition 14 mit „D” steht für „Drive”, entspricht der Fahrzeugfunktion „Vorwärtsgang einlegen”. Die Endposition 15 mit „P” steht für „Parken”, entspricht der Fahrzeugfunktion „Parkbremse einlegen”. Die Endposition 16 mit „R” steht für „Reverse”, entspricht der Fahrzeugfunktion,, Rückwärtsgang einlegen”.
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Die Endpositionen (14, 15, 16) können dabei in einem Abstand zueinander so angeordnet, dass „D” 14 an der oberen Endposition des Mobiltelefon-Displays 4 angeordnet ist, „R” 16 senkrecht zum „D” 14 an der unteren Endposition des Displays und „P” 15 auf der Mitte des Abstands zwischen dem „R” 16 und „D” 14 rechtwinklig angeordnet sein. Das Bildelement (17) ist in diesem Ausführungsbeispiel als ein gefüllter Kreis ausgebildet. Es entspricht einem Schalthebel des Fahrzeuggetriebes. Die Position des Kreises (17) zeigt den aktuellen Schaltzustand des Fahrzeugs (1) auf dem Mobiltelefon-Display (4) an. Der Kreis (17) kann mittels eines Fingers entlang den drei Verbindungspfaden (18, 19, 20) zu den drei Endpositionen (14, 15, 16) bewegt werden. Dabei entspricht die Position des Kreises (17) der aktuellen Position des Fingers innerhalb der graphischen Führung (13).
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Die entsprechende Funktion des Fahrzeugs wird nur aktiviert, wenn die Geste von einer Endposition zu der anderen Endposition innerhalb der graphischen Führung (13) ausgeführt ist und der Kreis (17) die entsprechende Endposition erreicht hat. Andernfalls wird der Kreis (17) zu seiner letzten gültigen Endposition zurückgeführt und es findet kein Gangwechsel im Fahrzeug (1) statt.
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Um einen Gangwechsel ermöglichen zu können, wird das Bildelement (17) bewegt. Die Bewegung erfolgt dabei über eine Geste des Fahrzeugnutzers von einer Endposition, beispielsweise 15 zu einer anderen Endposition, beispielsweise 14. Die Bewegung des Bildelements (17) muss so ausgeführt werden, dass sie entlang eines Verbindungspfads (18, 19, 20) erfolgt und ohne abzusetzen durchgeführt wird. Die Verbindungspfade können dabei rechtwinklig (18, 19) oder geradlinig (20) sein. Soll das Fahrzeug beispielsweise aus einer Halteposition (15) vorwärts bewegt werden, muss der Fahrzeugnutzer eine Geste in einem Zug durchführen, welche von „P” (15) rechtwinklig nach oben zum „D” (14) erfolgt. Bei einem Absetzen des Bildelements (17), springt das Bildelement (17) zurück zu seiner Anfangsposition, hier also der Halteposition (15) und ein Gangwechsel im Fahrzeug (1) findet nicht statt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Tragebare Bedienvorrichtung
- 3
- Drahtlose Kommunikationsverbindung
- 4
- Anzeige- und Bedienfläche
- 5
- Gestenerfassung
- 6, 12
- Vorrichtung
- 7
- Speichereinheit
- 8
- Steuereinheit
- 9, 10
- Kommunikationsschnittstelle
- 11
- Auswerteeinheit
- 13
- Graphische Führung
- 14, 15, 16
- Endposition
- 17
- Bildelement
- 18, 19, 20
- Verbindungspfad
- S1, ... S11
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004004302 A1 [0003]
- DE 102009019910 A1 [0004]
- DE 112006003515 T5 [0005]
- EP 1249379 A2 [0006]
- DE 102009041587 A1 [0007]