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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zum Verriegeln einer schwenkbaren Klappe, insbesondere Tankklappe, eines Kraftfahrzeugs, sowie ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer solchen Klappenverriegelungsanordnung.
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Aus der
DE 10 2009 060 119 A1 ist eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Abdeckung in oder an einem Automobil mit einer Push-Push-Kinematik bekannt. Die Vorrichtung weist eine schraubenlinienförmige Nut zur Zwangsführung eines Stößels und einen drehbar gelagerten Ring auf. Durch aufeinanderfolgende Hübe („Push-Push”) verdreht der Stößel den Ring abwechselnd in Positionen, in denen dieser den Stößel axial festlegt oder freigibt.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einer verbesserten Push-Push-Kinematik zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Klappenverriegelungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Anspruch 15 stellt ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einer schwenkbaren Klappe, insbesondere einer Tankklappe, sowie einer entsprechenden Klappenverriegelungsanordnung unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Klappenverriegelungsanordnung für eine schwenkbare Klappe, insbesondere eine Tankklappe, eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Kulissenelement und ein Halteelement mit wenigstens einem Gleitelement auf. Das Gleitelement kann insbesondere integral mit dem Halteelement und/oder als radialer Vorsprung, insbesondere mit kreis-, ellipsen-, tropfenförmigem Querschnitt oder dergleichen, ausgebildet sein, um die Herstellung und/oder Funktion zu verbessern.
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Das Kulissenelement weist eine Steuernut zur Führung des Gleitelements auf, die nachfolgend ohne Beschränkung der Allgemeinheit als erste Steuernut bezeichnet wird. Wenn in einer Ausführung das Halteelement, insbesondere zur Verbesserung der Stabilität und/oder Zuverlässigkeit, ein oder mehrere weitere Gleitelemente aufweist, die in einer Ausführung äquidistant über den Umfang des Halteelements verteilt sind, insbesondere zwei radial gegenüberliegende Gleitelemente, weist das Kulissenelement in einer Weiterbildung eine bzw. mehrere weitere Steuernuten zum Führen dieses bzw. dieser weiteren Gleitelemente auf, die in einer Weiterbildung in gleicher Weise, insbesondere parallel, zu der einen (ersten) Steuernut ausgebildet sind. Gleichermaßen kann das Kulissenelement auch genau eine einzige Steuernut aufweisen, insbesondere zur Verbesserung einer Toleranzempfindlichkeit.
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Die Steuernut(en) kann bzw. können insbesondere als geschlossene Steuernut ausgebildet sein. Hierunter wird vorliegend insbesondere verstanden, dass das Gleitelement ständig in dieser geführt ist. Gleichermaßen kann bzw. können die Steuernut(en) als offene Steuernut ausgebildet sein. Hierunter wird vorliegend insbesondere verstanden, dass das Gleitelement, insbesondere bei einem Schließen der Klappe, in die Steuernut einführbar und, insbesondere bei einem öffnen der Klappe, aus der Steuernut ausführbar ist.
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Wenigstens bei in einer Steuernut geführtem Gleitelement bzw. wenn ein Gleitelement in einer Steuernut geführt ist, kann in einer Ausführung das Halteelement in dem Kulissenelement axial verschiebbar und verdrehbar geführt sein, insbesondere, um Stabilität und/oder Zuverlässigkeit zu verbessern. Insbesondere kann das Kulissenelement eine kreiszylinderförmige Aussparung und das Halteelement eine kreiszylinderförmige Mantelfläche aufweisen, die in einer Weiterbildung mit der Aussparung eine Spielpassung bildet. Gleichermaßen kann in einer Ausführung das Kulissenelement in dem Halteelement axial verschiebbar und verdrehbar geführt sein. Insbesondere kann das Halteelement hierzu ringförmig ausgebildet sein und eine kreiszylinderförmige Aussparung und das Kulissenelement eine kreiszylinderförmige Mantelfläche aufweisen, die in einer Weiterbildung mit der Aussparung eine Spielpassung bildet.
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In einer Ausführung ist das Kulissenelement karosseriefest angeordnet und das daran geführte Halteelement lösbar, insbesondere formschlüssig, mit der Klappe verbindbar, beispielsweise in der in der
DE 10 2009 060 119 A1 erläuterten Weise. Gleichermaßen kann das Halteelement dauerhaft mit der Klappe verbunden sein, insbesondere, wenn die Steuernut(en) offen ausgebildet ist bzw. sind. In einer anderen Ausführung ist umgekehrt das Halteelement karosseriefest angeordnet und das daran geführte Kulissenelement lösbar, insbesondere formschlüssig, mit der Klappe verbindbar, beispielsweise in der in der
DE 10 2009 060 119 A1 erläuterten Weise. Gleichermaßen kann das Kulissenelement dauerhaft mit der Klappe verbunden sein, insbesondere, wenn die Steuernut(en) offen ausgebildet ist bzw. sind.
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Wie sich insbesondere aus einer Ausführung mit einem Kulissen- oder Halteelement ergibt, welches fest mit einer schwenkbaren Klappe verbunden ist, kann eine Axialbewegung von Kulissen- und Halteelement in einer Schließrichtung insbesondere auch durch ein Verschwenken des einen von dem Kulissen- und dem Halteelement gegen das andere von dem Kulissen- und dem Halteelement realisiert sein. Zur kompakteren Darstellung wird auch eine solche nicht rein lineare Bewegung als Axialbewegung von Kulissen- und Halteelement gegeneinander in bzw. entgegen einer Schließrichtung bezeichnet.
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Die Klappenverriegelungsanordnung weist in einer Ausführung ein Torsionsmittel auf, um Kulissen- und Halteelement, wenigstens bei einem in der Steuernut geführtem Gleitelement, in einer Drehrichtung elastisch miteinander zu fesseln, so dass eine Verdrehung von Kulissen- und Halteelement gegeneinander aus einer entspannten Position das Torsionsmittel spannt, so dass es Kulissen- und Halteelement in die entspannte Position zurückzustellen sucht. Ein Torsionsmittel kann sich insbesondere an dem Halteelement und der Klappe abstützen. Zusätzlich oder alternativ kann sich ein karosseriefestes Torsionsmittel an dem Kulissenelement abstützen.
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Ein Torsionsmittel kann in einer Ausführung, insbesondere zur Reduzierung von Bauraum und/oder Erhöhung der Zuverlässigkeit, integral mit dem Halteelement ausgebildet sein. Insbesondere kann das Torsionsmittel eine Blatt- und/oder Schraubenfeder und/oder einen Profilstab aufweisen, insbesondere sein. Zusätzlich oder alternativ kann ein Torsionsmittel integral mit dem Kulissenelement ausgebildet sein, insbesondere eine Blatt- und/oder Schraubenfeder und/oder einen Profilstab aufweisen, insbesondere sein. In einer Ausführung kann ein Torsionsmittel insbesondere zusätzlich ein Abweichen von einer rein linearen Axialbewegung, insbesondere infolge eines Verschwenkens von Kulissen- und Halteelement zueinander, kompensieren.
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Die Steuernut(en) weist bzw. weisen jeweils einen Spannabschnitt auf, der nachfolgend ohne Beschränkung der Allgemeinheit als erster Spannabschnitt bezeichnet wird. Dieser erste Spannabschnitt ist in einer Ausführung derart ausgebildet, dass bei einer Axialverschiebung in einer Schließrichtung das in dem ersten Spannabschnitt der Steuernut geführte Gleitelement in Umfangsrichtung abgedrängt und so durch den Spannabschnitt das Kulissen- und das Halteelement unter Spannen des Torsionsmittels gegeneinander verdreht werden. Wenigstens am Ende des ersten Spannabschnitts sind somit in einer Ausführung Kulissen- und Halteelement durch das Torsionsmittel gegeneinander gespannt. Ein erster Spannabschnitt kann insbesondere einen S-förmigen Abschnitt aufweisen, insbesondere S-förmig ausgebildet sein.
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An den ersten Spannabschnitt schließt sich in einer Ausführung in Schließrichtung ein Rastabsatz an. Dieser ist in einer Ausführung derart ausgebildet, dass nach Durch- bzw. Überfahren des ersten Spannabschnitts in Schließrichtung das in dem in dem Rastabsatz der Steuernut geführte Gleitelement in diesem in Umfangsrichtung zurückdrehen kann, wodurch das Torsionsmittel teilweise oder vollständig entspannt. Der Rastabsatz ermöglicht somit in einer Ausführung ein zu dem Abdrängen durch den ersten Spannabschnitt gegensinniges Zurückdrehen von Kulissen- und Halteelement gegeneinander unter wenigstens teilweisen Entspannen des Torsionsmittels. Ein Rastabsatz kann insbesondere, wenigstens im Wesentlichen, in Umfangsrichtung verlaufen.
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Durch den Rastabsatz und den vorgeschalteten ersten Spannabschnitt wird in einer Ausführung der Verrieglungshub einer Push-Push-Kinematik dargestellt: nach Durchfahren des ersten Spannabschnitts verrastet das sich wenigstens teilweise entspannende Torsionsmittel das Gleitelement formschlüssig in dem Rastabsatz. Einem Herausziehen entgegen der Schließrichtung wirkt somit der Rastabsatz entgegen, dessen Überwindung das Torsionsmittel.
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An den Rastabsatz schließt sich in einer Ausführung in Schließrichtung ein zweiter Spannabschnitt an. Dieser ist in einer Ausführung derart ausgebildet, dass bei einer weiteren Axialverschiebung in der Schließrichtung das in dem zweiten Spannabschnitt der Steuernut geführte Gleitelement in Umfangsrichtung abgedrängt und so durch den Spannabschnitt das Kulissen- und das Halteelement unter Spannen des Torsionsmittels gegeneinander verdreht werden, insbesondere gleichsinnig zu dem ersten Spannabschnitt. Wenigstens am Ende des zweiten Spannabschnitts sind somit in einer Ausführung Kulissen- und Halteelement durch das Torsionsmittel gegeneinander gespannt. Ein zweiter Spannabschnitt kann insbesondere einen S-förmigen Abschnitt aufweisen, insbesondere S-förmig ausgebildet sein. In einer Ausführung sind erster und zweiter Spannabschnitt einer Steuernut gleich ausgebildet, insbesondere, um gleiche Hübe darzustellen. In einer Abwandlung können sie auch unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere, um unterschiedliche Ver- und Entriegelungshübe darzustellen.
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An den zweiten Spannabschnitt schließt sich in einer Ausführung in Schließrichtung ein Rückführabsatz an. Dieser ist in einer Ausführung derart ausgebildet, dass nach Durch- bzw. Überfahren des zweiten Spannabschnitts in Schließrichtung das in dem in dem Rückführabsatz der Steuernut geführte Gleitelement in diesem in Umfangsrichtung zurückdrehen kann, wodurch das Torsionsmittel teilweise oder vollständig entspannt. Der Rückführabsatz ermöglicht somit in einer Ausführung ein zu dem Abdrängen durch den zweiten Spannabschnitt gegensinniges Zurückdrehen von Kulissen- und Halteelement gegeneinander unter wenigstens teilweisen Entspannen des Torsionsmittels. Ein Rückführabsatz kann insbesondere, wenigstens im Wesentlichen, in Umfangsrichtung verlaufen.
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An den Rückführabsatz schließt sich in einer Ausführung entgegen der Schließrichtung bzw. gegensinnig zu dem zweiten Spannabschnitt und von diesem in Umfangsrichtung beabstandet, ein Rückführabschnitt an. Dieser ist in einer Ausführung derart ausgebildet, dass bei einer Axialverschiebung entgegen der Schließrichtung das in dem Rückführabschnitt der Steuernut geführte Gleitelement an dem ersten und zweiten Spannabschnitt und dem Rastabsatz vorbeigeführt wird. Hierzu kann es in einer Weiterbildung in Umfangsrichtung abgedrängt und so durch den Rückführabschnitt das Kulissen- und das Halteelement unter Spannen des Torsionsmittels gegeneinander verdreht werden, insbesondere gegensinnige zu dem ersten Spannabschnitt. In einer Ausführung kann hierdurch die Zuverlässigkeit der Push-Push-Kinematik verbessert und/oder ein Bauraum besser ausgenutzt werden. Ein Rückführabschnitt kann insbesondere einen S-förmigen Abschnitt aufweisen, insbesondere S-förmig ausgebildet sein.
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Durch den Rückführabsatz, den vorgeschalteten zweiten Spannabschnitt und den nachgeschalteten Rückführabschnitt wird in einer Ausführung der Entriegelungshub einer Push-Push-Kinematik dargestellt: nach Durchfahren des zweiten Spannabschnitts bewegt das sich wenigstens teilweise entspannende Torsionsmittel das Gleitelement in den Rückführabschnitt, der ein Herausziehen entgegen der Schließrichtung ermöglicht.
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Wie vorstehend erläutert, kann bzw. können die Steuernut(en) offen ausgebildet sein, insbesondere um Kulissen- und Halteelement in Axialrichtung voneinander zu lösen. In einer Ausführung weist ein erster Spannabschnitt eine stirnseitige Einführöffnung zum Einführen des Gleitelements in die Steuernut und der zugehörige Rückführabschnitt eine stirnseitige Ausführöffnung zum Ausführen des Gleitelements in die Steuernut auf. Die Einführöffnung kann in einer Ausführung divergent zur Stirnseite ausgebildet sein, um ein Einführen zu erleichtern. In einer Ausführung liegt ein in Schließrichtung erstes Ende des ersten Spannabschnitts, insbesondere eine Einführöffnung, in Umfangsrichtung, wenigstens im Wesentlichen, dem zugehörigen Gleitelement gegenüber, wenn das Torsionsmittel entspannt ist.
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In einer Ausführung ist bzw. sind die Steuernut(en) geschlossen ausgebildet und weisen jeweils einen den Rückführ- und den ersten Spannabschnitt verbindenden weiteren Absatz auf. Dieser ist derart ausgebildet, dass nach Durch- bzw. Überfahren des Rückführabschnitts entgegen der Schließrichtung das in dem in dem weiteren Absatz der geschlossenen Steuernut geführte Gleitelement in diesem in Umfangsrichtung zurückdrehen kann, wodurch das Torsionsmittel teilweise oder vollständig entspannt. Der weitere Absatz kann insbesondere ein zu einem Abdrängen durch den Rückführabschnitt gegensinniges Zurückdrehen von Kulissen- und Halteelement gegeneinander unter wenigstens teilweisem Entspannen des Torsionsmittels ermöglichen. Der weitere Absatz kann insbesondere, wenigstens im Wesentlichen, in Umfangsrichtung verlaufen.
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In einer Ausführung weist die Klappenverriegelungsanordnung einen beweglichen Anschlag zum wahlweisen Sperren einer Bewegung von Kulissen- und Halteelement gegeneinander in Schließrichtung auf. Indem ein Bewegen von Kulissen- und Halteelement gegeneinander in Schließrichtung in den Rückführabsatz, insbesondere aus dem Rastabsatz heraus, durch den ausgerückten Anschlag formschlüssig gesperrt wird, kann ein Entriegelungshub zum Überführen eines Gleitelements in den Rückführabschnitt und damit ein unerwünschtes Entriegeln der Klappe verhindert werden.
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Der Anschlag kann in einer Ausführung elektrisch, insbesondere elektromotorisch und/oder -magnetisch, hydraulisch und/oder pneumatisch verstellt bzw. wahlweise ein- und ausgerückt werden. In einer Weiterbildung ist der Anschlag axial verschiebbar an, insbesondere in dem Kulissenelement geführt, an, insbesondere in dem auch das Halteelement axial verschiebbar geführt ist. Gleichermaßen kann er auch axial verschiebbar an, insbesondere in dem Halteelement geführt sein, insbesondere, wenn an, insbesondere in diesem auch das Kulissenelement axial verschiebbar geführt ist. Der Anschlag kann in einer Ausführung fluchtend mit dem Halteelement an dem Kulissenelement bzw. fluchtend mit dem Kulissenelement an dem Halteelement geführt sein. Zusätzlich oder alternativ kann der Anschlag drehfest an, insbesondere in dem Kulissen- bzw. Halteelement geführt sein.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 eine Klappenverriegelungsanordnung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht mit zur Verdeutlichung radial beabstandetem Kulissen- und Halteelement mit einem Gleitkörper am Anfang eines ersten Spannabschnitts;
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2 die Klappenverriegelungsanordnung der 1 in 1 entsprechender Darstellung mit dem Gleitkörper am Ende des ersten Spannabschnitts;
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3 die verriegelte Klappenverriegelungsanordnung der 2 in 2 entsprechender Darstellung mit dem Gleitkörper in einem Rastabsatz;
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4 die Klappenverriegelungsanordnung der 3 in 3 entsprechender Darstellung mit dem Gleitkörper am Ende eines zweiten Spannabschnitts;
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5 die Klappenverriegelungsanordnung der 4 in 4 entsprechender Darstellung mit dem Gleitkörper in einem Rückführabsatz;
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6 die Klappenverriegelungsanordnung der 5 in 5 entsprechender Darstellung mit dem Gleitkörper in einem Rückführabschnitt;
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7 die Klappenverriegelungsanordnung der 1 in 1 entsprechender Darstellung mit einem beweglichen Anschlag; und
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8 Klappenverriegelungsanordnungen nach weiteren Ausführungen der vorliegenden Erfindung in 1 entsprechender Darstellung mit unterschiedlichen Torsionsmitteln.
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1 zeigt eine Klappenverriegelungsanordnung für eine schwenkbare Tankklappe eines Personenkraftwagens nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in perspektivischer Ansicht.
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Die Klappenverriegelungsanordnung weist ein Kulissenelement 1 und ein Halteelement 2 auf, welche zur Verdeutlichung radial beabstandet dargestellt sind.
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Das Halteelement 2 weist zwei radial gegenüberliegende Gleitelemente 2.1 in Form radialer Vorsprünge mit kreisförmigem Querschnitt auf. Das Kulissenelement 1 weist zwei Steuernuten zum Führen dieser Gleitelemente 2.1 auf, die parallel zueinander ausgebildet sind, so dass nachfolgend nur auf die in 1 vordere (erste) Steuernut eingegangen und zu der anderen (weiteren) Steuernut hierauf Bezug genommen wird.
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Im Ausführungsbeispiel ist das Kulissenelement 1 fest mit einer Karosserie 4, insbesondere einem Karosserieanbindungelement wie einer Tankmulde, und das Halteelement 2 dauerhaft oder lösbar mit der Tankklappe (nicht dargestellt) verbunden. Integral mit dem Halteelement 2 ist ein Torsionsmittel in Form einer Blattfeder 2.2 ausgebildet. In weiteren, in 8 dargestellten Ausführungen kann das Torsionsmittel als Schraubenfeder 2.2' (oben in 8) oder Profilstab 2.2'' (unten in 8) ausgebildet sein.
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Wenn die Gleitelemente 2.1 in die Steuernuten eingeführt sind, fesselt das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' Kulissenelement 1 und Halteelement 2 in einer Drehrichtung elastisch miteinander, so dass eine Verdrehung von Kulissen- und Halteelement 1, 2 gegeneinander aus einer in 1 gezeigten entspannten Position das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' spannt.
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Durch ein Zuschwenken der Tankklappe wird das Halteelement 2 in einer Schließrichtung (von rechts nach links in 1) axial verschoben. Insbesondere, wenn das Halteelement 2 mit der Tankklappe fest bzw. starr verbunden ist, führt es dabei keine rein lineare, sondern eine gekrümmte Axialbewegung aus, wobei Abweichungen zu einer rein linearen Bewegung durch das elastische Halteelement 2 bzw. dessen Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' kompensiert werden.
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Infolge der Schließbewegung taucht zunächst die dem Kulissenelement 1 zugewandte Spitze des Halteelements 2 in eine kreiszylinderförmige Durchgangsbohrung 1.9 des Kulissenelements 1 ein, die mit dem Halteelement 2 eine Spielpassung bildet, um das Halteelement 2 in dem Kulissenelement 1 axial verschiebbar und verdrehbar zu führen. Bei weiterer Axialbewegung tauchen anschließend die Gleitelemente 2.1 in stirnseitige Einführöffnungen 1.6 der beiden Steuernuten ein. Wie vorstehend erläutert, sind zur Verdeutlichung Kulissen- und Halteelement 1, 2 radial auseinandergezogen bzw. voneinander beabstandet dargestellt, wobei die Position des in 1 vorderen Gleitelements 2.1 in der Steuernut durch dessen dunkel dargestellte radiale Stirnseite angedeutet ist.
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Die Steuernuten weisen jeweils einen ersten S-förmigen Spannabschnitt 1.1 auf, um bei einer Axialverschiebung in Schließrichtung das in dem ersten Spannabschnitt 1.1 geführte Gleitelement 2.1 in Umfangsrichtung abzudrängen und so das Kulissen- und das Halteelement 1, 2 unter Tordieren bzw. Spannen des Torsionsmittels 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' gegeneinander zu verdrehen, so dass am Ende des ersten Spannabschnitts 1.1 (vgl. 2) Kulissen- und Halteelement 1, 2 durch das tordierte bzw. gespannte Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' gegeneinander gespannt sind.
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An den ersten Spannabschnitt 1.1 schließt sich in Schließrichtung jeweils ein in Umfangsrichtung verlaufender Rastabsatz 1.2 an, in dem nach Überfahren des ersten Spannabschnitts 1.1 in Schließrichtung (2 → 3) das in dem Rastabsatz 1.2 geführte Gleitelement 2.1 in Umfangsrichtung zurückdrehen kann, wodurch das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' entspannt (vgl. 3). Der Rastabsatz 1.2 ermöglicht somit ein zu dem Abdrängen durch den ersten Spannabschnitt 1.1 gegensinniges Zurückdrehen von Kulissen- und Halteelement 1, 2 gegeneinander unter Entspannen des Torsionsmittels 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2''.
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Durch den Rastabsatz 1.2 und den vorgeschalteten ersten Spannabschnitt 1.1 wird der Verrieglungshub einer Push-Push-Kinematik dargestellt: nach Durchfahren des ersten Spannabschnitts (1 → 2 → 3) verrastet das sich entspannende Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' die Gleitelemente 2.1 formschlüssig in dem jeweiligen Rastabsatz 1.2. Einem Herausziehen entgegen der Schließrichtung wirkt somit der Rastabsatz 1.2 entgegen, dessen Überwindung das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2''.
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An den Rastabsatz schließt sich in Schließrichtung ein zweiter S-förmiger Spannabschnitt 1.3 an, der gleich dem ersten Spannabschnitt 1.1 ausgebildet ist, um bei einer weiteren Axialverschiebung in der Schließrichtung das in dem zweiten Spannabschnitt 1.3 geführte Gleitelement 2.1 in Umfangsrichtung abzudrängen und so Kulissen- und das Halteelement 1, 2 unter Spannen des Torsionsmittels 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' gleichsinnig zu dem ersten Spannabschnitt 1.1 gegeneinander zu verdrehen, so dass am Ende des zweiten Spannabschnitts 1.3 (vgl. 4) Kulissen- und Halteelement 1, 2 wieder durch das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' gegeneinander gespannt sind.
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An den zweiten Spannabschnitt 1.3 schließt sich in Schließrichtung jeweils ein in Umfangsrichtung verlaufender Rückführabsatz 1.4 an, in dem nach Überfahren des zweiten Spannabschnitts 1.3 in Schließrichtung (3 → 4 → 5) das in dem Rückführabsatz 1.4 geführte Gleitelement 2.1 in Umfangsrichtung zurückdrehen kann, wodurch das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' entspannt (vgl. 5). Der Rückführabsatz 1.4 ermöglicht somit ein zu dem Abdrängen durch den zweiten Spannabschnitt 1.3 gegensinniges Zurückdrehen von Kulissen- und Halteelement 1, 2 gegeneinander unter Entspannen des Torsionsmittels 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2''.
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An den Rückführabsatz 1.4 schließt sich entgegen der Schließrichtung bzw. gegensinnig zu dem zweiten Spannabschnitt 1.3 und von diesem in Umfangsrichtung beabstandet, ein Rückführabschnitt 1.5 an, um bei einer Axialverschiebung entgegen der Schließrichtung das in dem Rückführabschnitt 1.5 geführte Gleitelement 2.1 an dem ersten und zweiten Spannabschnitt 1.1, 1.3 und dem Rastabsatz 1.2 vorbeizuführen und es in Umfangsrichtung abzudrängen und so Kulissen- und Halteelement 1, 2 unter Spannen des Torsionsmittels 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' gegeneinander zu verdrehen. Der Rückführabschnitt 1.5 weist einen S-förmigen Abschnitt (links in 1) auf, um Kulissen- und Halteelement 1, 2 gegensinnig zu dem ersten Spannabschnitt 1.1 und dem zweiten Spannabschnitt 1.3 zu verdrehen.
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Durch den Rückführabsatz 1.4, den vorgeschalteten zweiten Spannabschnitt 1.3 und den nachgeschalteten Rückführabschnitt 1.5 wird der Entrieglungshub einer Push-Push-Kinematik dargestellt: nach Durchfahren des zweiten Spannabschnitts 1.3 bewegt das sich entspannende Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' das Gleitelement 2.1 in den Rückführabschnitt 1.5, der ein Herausziehen entgegen der Schließrichtung ermöglicht (5 → 6).
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Die Steuernuten sind offen ausgebildet und weisen zu den Einführöffnungen 1.6 in Umfangsrichtung versetzte Ausführöffnungen 1.7 auf, um Kulissen- und Halteelement 1, 2 in Axialrichtung voneinander zu lösen. Bei voneinander gelöste Kulissen- und Halteelement 1, 2 entspannt sich das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2''. Die stirnseitigen Einführöffnungen 1.6 der ersten Spannabschnitte 1.1 sind divergent zur dem Halteelement 2 zugewandten Stirnseite (rechts in 1) des Kulissenelements 1 ausgebildet, um ein Einführen zu erleichtern. Im Ausführungsbeispiel weisen sie Schrägen 1.8 auf.
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Die Einführöffnungen 1.6 liegen in Umfangsrichtung dem zugehörigen Gleitelement 2.1 gegenüber, wenn das Torsionsmittel 2.2 bzw. 2.2' oder 2.2'' entspannt ist (vgl. 1). Durch erneutes Bewegen des Halteelements 2 in Schließrichtung wird ein neuer Push-Push-Zyklus eingeleitet bzw. ein Verriegelungshub eingeleitet. (6 → 1).
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Die Klappenverriegelungsanordnung weist einen beweglichen Anschlag 3 (vgl. 7) zum wahlweisen Sperren einer Bewegung von Kulissen- und Halteelement 1, 2 gegeneinander in Schließrichtung auf.
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Der Anschlag 3 ist mittels einer Axialrippe 3.1 drehfest und axial verschiebbar fluchtend mit dem Halteelement 2 in dem Kulissenelement 1 geführt und wird durch einen Elektromotor 3.2 wahlweise ein- und ausgerückt. In einer entgegen der Schließrichtung ausgerückten Stellung verhindert er eine Weiterbewegung der Gleitelemente 2.1 in Schließrichtung über den Rastabsatz 1.2 hinaus, so dass ein Entriegelungshub formschlüssig gesperrt ist. In einer in Schließrichtung eingerückten Stellung (7) ermöglicht er hingegen die in 4 bis 6 dargestellte Bewegung des Halteelements.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | Kulissenelement |
1.1 | erster Spannabschnitt |
1.2 | Rastabsatz |
1.3 | zweiter Spannabschnitt |
1.4 | Rückführabsatz |
1.5 | Rückführabschnitt |
1.6 | Einführöffnung |
1.7 | Ausführöffnung |
1.8 | Schrägen |
1.9 | Durchgangsbohrung |
2 | Halteelement |
2.1 | Gleitelement |
2.2/2.2'/2.2'' | Torsionsmittel (Blattfeder/Schraubenfeder/Profilstab) |
3 | Anschlag |
3.1 | Axialrippe |
3.2 | Elektromotor |
4 | Karosserie; Karosserieanbindungseement (Tankmulde) |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009060119 A1 [0002, 0009, 0009]