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Die Erfindung betrifft einen Dichtungsschlauch zum Abdichten von Rollladenkästen an Altbauwohnhäusern sowie eine Vorrichtung zum Herstellen eines Dichtungsschlauchs.
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Über den Fenstern liegende Rollladenkästen mit nach außen liegenden Austrittsöffnungen für Rollläden haben den großen Nachteil, dass durch die Austrittsöffnung des Rollladenkastens die warme Zimmertemperatur nach außen entweichen kann, oder im umgekehrten Sinne, die kalte und feuchte Außenluft durch die dünne Innenwand des Rollladenkastens in die Wohnung eindringt. An Altbauwohnhäusern mit nach innen liegenden Rollladenkästen ist die Austrittsöffnung für den Rollladen besonders groß, wodurch Vögel oder Insekten, wie Wespen, nisten und die Nutzung der Rollläden behindern können.
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Es ist aus der
DE 3603417 A1 ein Rollladen für Hausfenster bekannt, welche Dichtungsleisten aufweist, welche in den Spalten zwischen Rollladenpanzer und Rollladenkasten bzw. Fensterrahmen angeordnet sind. Die Dichtungsleisten können als Schlaufe ausgebildet sein. Des weiteren ist aus der
DE 8211626 U1 ein Rollladen bekannt, welcher in den Spalten zwischen Rollladenpanzer und Rollladenkasten bzw. Fensterrahmen Dichtungsleisten aufweist, welche in einer U-förmigen Profilschiene befestigt sind. Die Dichtungsleisten bestehen aus einem Vollmaterial. Zur Minimierung des Reibungswiderstandes weist eine Profilleiste ein Langloch auf, mittels welchem die Profilleiste am Rollladenkasten befestigt ist. Darüber hinaus ist aus der
DE 19 615 884 A1 /
DE 19 706 558.9-42 eine Rollladenkastenabdichtung bekannt, bei der eine Dichtungsleiste vorgesehen ist, welche aus einer U-förmigen Profilleiste mit zwei Schenkeln besteht, welche Nuten aufweisen, in welchen ein Weichgummiband mit seinen Randbereichen befestigt ist. Durch eine derartig ausgebildete Profilleiste ergibt sich die Möglichkeit, das Weichgummiband nicht starr mit der Profilleiste zu verbinden. Dadurch, dass das Weichgummiband locker in den Nuten sitzt wird erreicht, dass die vom Weichgummiband auf den Rollladenpanzer ausgeübte Reibungskraft gering ist.
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Diese Dichtungs- und Profilleisten haben den Nachteil, dass sie zusätzlich noch durch die enge Öffnung des Rollladenaustritts angeschraubt werden müssen, dass ist schwierig und aufwendig.
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Eine weitere Schwierigkeit bei der Anbringung an Altbaurollläden ist, daß der Rollladenaustritt zwischen Rollladen und Mauerwerk und Rollladen und Fensterrahmen kann sehr unterschiedlich sein kann. Er kann an einer Seite z. B. 2,5 cm betragen, auf der anderen Seite nur 1 cm. Auch die Rollladenbreite von ca. 50 cm bis 4 m macht in der Bereitstellung von Rollladenabdichtungen Schwierigkeiten.
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Wünschenswert wäre es, einen aufgerollten endloser und in der Stärke nach Anbringung am Rollladenaustritt veränderbarer Rollladendichtungsschlauch zur Verfügung zu haben. Ein solchermaßen aufgerollter Dichtungsschlauch benötigt jedoch viel Platz und ist daher schlecht zu lagern. Auch werden oft nur kurze Stücke benötigt, so daß der Kauf einer ganzen Rolle unwirtschaftlich ist.
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Aufgabe ist es daher, einen Dichtungsschlauch bereitzustellen, der die Nachteile der herkömmlichen Dichtungsschläuche überwindet und auf einfache Weise herstellbar ist, Aufgabe ist es ferner, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der der erfindungsgemäße Dichtungsschlauch in den benötigten Maßen jederzeit leicht herstellbar ist.
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Dies wird mit dem Dichtungsschlauch nach Anspruch 1 und der Vorrichtung nach Anspruch 3 erreicht. Die Sicherungsstreifen dienen dazu, auf dem Untergrund anzuliegen und bei Krafteinwirkung einem unbeabsichtigtem Ablösen entgegenzuwirken. Die Verbindung der Folienrandbänder durch Klebeband erlaubt eine schnelle und flexible Herstellbarkeit.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht aus einer Folienrolle und einer Klebebandrolle auf einfache Weise einen endlosen verformbaren Rollladendichtungsschlauch herzustellen.
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Die neue Vorrichtung formt aus einer von einer Kunststofffolienrolle abgewickelten Folienband einen Folienschlauch, der vorzugsweise bei Verwendung von doppelseitigem Klebeband schon mit einer Klebeschicht zum Anbringen vor Ort versehen ist. Die neue Vorrichtung kann mit dem angewinkelten Schenkel der Grundplatte am Fensterbrett, an einer Tischplatte oder anderen Arbeitsflächen befestigt werden, z. B. mit einer Schraubzwinge. Dabei werden der geformte Folienschlauch oberhalb der Grundplatte und das Klebeband von unterhalb der Grundplatte so zusammengeführt, dass direkt nach der Zusammenführung durch Zugwirkung gegen die Schenkelkante zwischen Grundplatte und dem abgewinkelten Schenkel ausreichend Druck zum Verbinden von Schlauch und Klebeband erzielbar ist. Damit kann der Dichtungsschlauch praktisch mit einer Hand hergestellt werden. Dadurch kann direkt vor Ort das benötigte Dichtungsmaterial aus einer Folienbandrolle und einer Klebebandrolle bereitgestellt werden.
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Vorteilhalfterweise werden zwei randständige Begrenzungselemente am Zuführelement für das Folienband angeordnet, um eine sichere Ausrichtung und Zuführung zum Folienformer zu gewährleisten.
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Eine Weiterentwicklung sieht vor, daß auf dem Zuführelement zwei Trennelemente angeordnet sind, um während der Zuführung des Folienbandes an den Seitenrändern jeweils einen Streifen abzutrennen, die dann als seitlich in einer Linie herauskragende Sicherungsstreifen in den Dichtungsschlauch integrierbar sind. Ob diese Trennelemente bei der Verwendung zum Einsatz kommen, hängt davon ab, welche Breite das verwendete Folienband aufweist.
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Zweckmäßigerweise kann ein Folienvorformer zwischen Folienzuführelement und Folienformer angeordnet sein. Dies vermindert die Reibung im Folienformer und erleichtert somit die Bedienung.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, eine Führung für Sicherungsstreifen zwischen Folienzuführelement und Folienformer vorzusehen, um die kontrollierte Zuführung der schmalen Streifen in den Bereich des Folienformers zu bewirken.
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Zweckmäßigerweise kann das Folienzuführelement verstellbar ausgestaltet sein, z. B. daß die Breite verstellbar ist oder die Anordnung der Begrenzungselemente. Auch die Verstellbarkeit der Trennelemente ist kann vorteilhaft sein, um Folienbänder unterschiedlicher Breite verarbeiten oder Dichtungsschläuche mit unterschiedlichen Proportionen völlig flexibel herstellen zu können. Alternativ kann das Folienzuführelement austauschbar ausgestaltet sein. In dem Fall muß ein Sortiment unterschiedlicher Anordnungen bereitgehalten werden. Der Vorteil ist, daß damit definierte Proportionen jederzeit reproduzierbar sind.
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Der erfindungsgemäße Dichtungsschlauch hat den Vorteil, dass er in jeder benötigten Länge an der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit der Schere abgeschnitten werden und auch an unebenen Stellen wie einer Rollladenkastenaußenwand angeklebt werden kann. Auch nach dem Anbringen am Rollladenaustritt kann der Dichtungsschlauch in seinem Umfang verändert werden, nämlich z. B. durch Flachdrücken flach gehalten oder durch Falzen entlang der Klebekante aufgerichtet werden.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
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1 die erfindungsgemäße Vorrichtung im Überblick,
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2 die erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Draufsicht,
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3 einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Querschnitt der Grundplatte im Schnittbereich A-A mit angedeutetem Folienschlauch,
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4 den erfindungsgemäßen Dichtungsschlauch im schematischen Querschnitt und
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5 den erfindungsgemäßen Dichtungsschlauch im schematischen Querschnitt mit einer anderen Formgebung
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1 zeigt die Grundplatte 1 mit dem abgewinkelten Schenkel 1a, die als Träger dient. Dieser kann im Bereich des abgewinkelten Schenkels 1a leicht mit einer Arbeitsfläche, z. B. Tisch, Fensterbank oder dergleichen, befestigt werden, z. B. mit Hilfe einer Schraubzwinge 1b, um ein sicheres Arbeiten beim Durchziehen des erzeugten Dichtungsschlauches 9 (nicht dargestellt) über die Schenkelkante 1c in Zugrichtung 11 zu ermöglichen.
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Ein Kleberollenhalter 7a ist unter der Grundplatte 1 angeordnet und mit einer Klebebandrolle 7b bestückt. Dabei kann es sich auch um ein doppelseitiges Klebeband 7 handeln. Das Klebeband 7 wird mit der offenen Klebeseite nach oben über die in Form einer schrägen Schiene ausgestalteten Klebebandzuführung 2a durch die Ausnehmung 2 auf die Oberseite der Grundplatte 1 im Bereich der Schenkelkante 1c geführt.
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Am dem abgewinkelten Schenkel 1a gegenüberliegenden Ende der Grundplatte 1 befindet sich das Zuführungselement 4 für das Folienband 8b. Es weist an einem Ende ein Begrenzungsplättchen 4a auf (vorteilhafterweise wird es an beiden Ende verwendet, hier aber nur einseitig dargestellt), mit dem das Folienband 8b während des Transports über das Zuführelement 4 vor dem Abrutschen gesichert wird. Weiter zur Mitte des Zuführelements 4 befinden sich zwei Trennelemente 4b, mit denen vom Folienband 8 während des Transports über das Zuführelement 4 zwei schmale Randstreifen als Sicherungsstreifen 8a abgetrennt werden können. Diese (nicht dargestellten) Sicherungsstreifen 8a können mit Hilfe Sicherungsstreifenzuführung 5 im Bereich der Schenkelkante 1c links- und rechtsseitig auf das zugeführte Klebeband 7 aufgebracht werden. Zur verbesserten Zuführung der Sicherungsstreifen 8b dient die Sicherungsstreifenführung 5a.
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Das Folienband 8b kann somit über das Folienzuführungselement 4 und bei entsprechender Breite über die Trennelemente 4b, anschließend durch den Vorformer 3c und den Folienformer 3 gezogen und auf der Schenkelkante 1c der Grundplatte 1 durch Ziehdruck auf das doppelseitige Klebeband 7 geklebt werden. Sofern bei dem Vorgang erzeugt, werden gleichzeitig auch die Sicherungsstreifen 8a entsprechend auf dem Klebeband 7 angeordnet. Der durch das Herausziehen erzeugte Dichtungsschlauch 9 kann in jeder gewünschten Länge mit einer Schere abgeschnitten und sofort verwendet werden.
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2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht. An einem Ende der Grundplatte 1 befindet sich das Folienzuführungselement 4, über das das (nicht dargestellte) Folienband 8b zugeführt wird. Hier sind an beiden Enden Begrenzungsplatten 4a als Führungselemente dargestellt. Ein Folienvorformer 3c befindet sich zwischen dem Folienzuführungselement 4 und dem Folienformer 3, der hier nicht dargestellt ist. Dargestellt sind die zwei Sicherungsstreifenzuführungen 5, die die beidseitig durch die Sicherungsführungen 5a herangeführten Sicherungsstreifen 8a unterhalb der im (nicht dargestellten) Folienformer 3 gebildeten Folienschlauch 8 bis zur Klebebreite zusammenführen. Durch die Aussparung 2 erfolgt die Zuführung des Klebebands 7 mittels der Klebebandzuführung 2a von unten, so daß das Klebeband 7 im Bereich der Schenkelkante 1c (entspricht hier der Schnittkante A-A) mit dem (nicht dargestellten) Folienschlauch 8 zusammenführbar ist. Über die Sicherungsstreifenführung (5a) und die Sicherungsstreifenzuführung (5) können die abgetrennten Sicherungsstreifen 8a paßgenau rechts- und linksseitig auf das Klebeband 7 aufgebracht so werden, dass die Ränder über das Klebeband 7 hinauskragen.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt A-A. Dargestellt ist die Aussparung 2 in der Grundplatte 1 für die Klebebandzuführung 2a von unten. Die Sicherungsstreifenzuführung 5 dient zum Zuführen der Sicherungsstreifen 8a rechts- und linksseitig auf das Klebeband 7. Die Schenkel 3a, 3b des Folienformers 3 überlappen sich, wobei die Überlappungskante 10 im wesentlichen mittig zur Breite des Klebebands 7 verläuft, und sie treffen jeweils links und rechts etwa hälftig auf das Klebeband 7. Der Folienformers 3 weist hier eine Querschnittsform auf, bei der die seitlichen Krümmungen zu den Schenkeln 3a, 3b hin unterschiedlich ausgestaltet sind. Der so geformte Schlauch 8 wird dann bei Verwendung mit der flacheren Seite nach oben hin angebracht, damit der Austritt des Rollladens an der Dichtung vorbei so wenig wie möglich behindert wird. Diese oder auch andere Querschnittsformen sind jedoch auch noch nach der Herstellung bzw. Anbringung erzielbar, in dem der Schlauch 8 entsprechend gefalzt wird.
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4 zeigt die erfindungsgemäße und mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung herstellbare Rollladendichtung 9 im Querschnitt. Der Schlauch 8 wird durch Überlappen und Verbinden der Seitenränder des Folienbandes 8b (nicht dargestellt) gebildet. Ein Klebeband 7 hält die überlappenden Seitenränder zusammen. Links und rechts befinden sich die Sicherungsstreifen 8a, die über das Klebeband hinauskragen und mit diesem eine Linie bilden. Die Überlappungskante befindet sich in etwa der Mitte der Längsachse des Klebebandes 7, die Sicherungsstreifen 8a sind ein einem Abstand hierzu auf dem Klebeband angeordnet, so daß für alle miteinander verbundenen Elemente ausreichend Klebefläche zur Verfügung steht und die Verbindung ausreichend stabil ist.
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5 zeigt die erfindungsgemäße Rollladendichtung wie 4 mit einer anderen beispielhaften Formgebung. Diese Form kann entweder durch den Folienformer 3 bei der Herstellung erzielt werden oder auch nachträglich durch entsprechendes Falzen des Schlauches 8.
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Als Folienmaterial kann jede beliebige Folie verwendet werden, die in aufgerollter Form verfügbar ist und zu einem Schlauch formbar ist. Für die Zwecke der Rollladenabdichtung eignen sich beispielsweise Rollen von einer Breite von 6 bis 13 cm und einer Dicke von 0,15 bis 0,3 mm. Es können Folienbänder z. B. aus Polyethylen verwendet werden, Wesentlich ist, daß sie sowohl ausreichende Flexibilität aufweisen, damit einerseits ein elastischer Schlauch geformt werden kann, die aber auch genügend Formstabilität aufweisen, damit die durch Falzen, Drücken etc. gebildete Form gegen die Reibungswirkung beim Durchtritt des Rolladens gehalten werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundplatte
- 1a
- Abgewinkelter Schenkel der Grundplatte
- 1b
- Schraubzwinge
- 1c
- Schenkelkante
- 2
- Aussparung der Grundplatte
- 2a
- Klebebandzuführung
- 3
- Folienformer
- 3a
- Folienformer, 1. Schenkel
- 3b
- Folienformer, 2. Schenkel
- 3c
- Folienvorformer
- 4
- Folienzuführungselement
- 4a
- Begrenzungsplättchen
- 4b
- Trennelemente
- 5
- Sicherungsstreifenzuführung
- 5a
- Sicherungsstreifenführung
- 6
- Folienrollenhalter
- 6a
- Folienrolle
- 7
- Doppelklebeband
- 7a
- Kleberollenhalter
- 7b
- Doppelklebebandrolle
- 8
- Folienschlauch
- 8a
- Sicherungsstreifen
- 8b
- Folienband
- 8c
- Folienbandränder
- 8d
- Klebekante
- 9
- Dichtungsschlauch
- 10
- Überlappungskante
- 11
- Pfeil: Zugrichtung
- A-A
- Schnittebene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3603417 A1 [0003]
- DE 8211626 U1 [0003]
- DE 19615884 A1 [0003]
- DE 19706558 [0003]