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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, auf eine entsprechende Vorrichtung und auf einen Energiespeicher sowie auf ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
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Das Dokument
DE 100 63 675 C1 offenbart ein Datenübertragungsverfahren auf auf wenigstens einer elektrischen Energieversorgungsleitung, das insbesondere in Gleichspannungs-Energieversorgungen anwendbar ist.
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Das Dokument
DE 101 36 242 A1 offenbart einen Photozellendetektor, bestehend aus einer elektronischen Steuer- und Verarbeitungsvorrichtung, die in der Lage ist, ein Sendesignal, bestehend aus Impulsen, die mit einer bestimmten Zykluszeit ausgesandt werden, zu erzeugen sowie ein pulsiertes Empfangssignal zu verarbeiten, das durch die Gegenwart eines Gegenstandes entsteht und davon abhängt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, weiterhin eine Vorrichtung zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, die dieses Verfahren verwendet, und ein Energiespeicher mit einer entsprechenden Vorrichtung sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogrammprodukt gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Auf einer elektrischen Leitung können Energie und Informationen übertragen werden. Um die Informationen empfangen zu können, ist eine ausreichende Signalstärke erforderlich, die die Informationen vor anderen Schwingungen oder Signalen auf dem elektrischen Leiter bzw. der elektrischen Leitung erkennbar macht.
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Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein Datenblock vorteilhafterweise innerhalb einer Lücke zwischen störenden Signalen oder Schwingungen gesendet und/oder empfangen werden kann.
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Durch das Senden auf Lücke können die Daten mit einem geringen Signalpegel gesendet werden. In Zeitschlitzen, in denen keine störenden Signale auf der Leitung auftreten, ist der Signal-Rausch-Abstand sehr groß, so dass eine große Menge von Daten technisch sehr einfach und fehlerarm über die Leitung übertragen werden kann. Eine Kommunikation ist trotz großer Störamplituden möglich. Aufgrund der geringen Signalpegel ergibt sich ein reduzierter Energiebedarf. Die Kosten für eine Elektronik innerhalb der Batteriezelle sind geringer (ASIC Kosten) da keine hohen Treiberleistungen im Transceiver notwendig sind.
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Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, wobei die Datenübertragung von zumindest einem Störimpuls gestört ist, wobei das Verfahren den folgenden Schritt aufweist:
- Senden und/oder Empfangen zumindest eines Datenpakets über den Batterieanschluss, wobei das Datenpaket mit einem Zeitversatz zu dem Störimpuls gesendet und/oder empfangen wird. Der Zeitversatz wird abhängig von einem Maximalpegel des Störimpulses bestimmt.
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Weiterhin schafft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, die ausgebildet ist, um den Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens in zumindest einer entsprechenden Einrichtung durchzuführen bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Die vorliegende Erfindung schafft ferner einen Energiespeicher mit einer Vorrichtung gemäß dem hier vorgestellten Ansatz.
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Unter einer Datenübertragung kann eine Kommunikation zweier Geräte, beispielsweise eines Senders mit einem Empfänger verstanden werden. Der Sender kann ein Signal senden und der Empfänger kann das Signal empfangen. Signale können in beide Richtungen übertragen werden. Dabei kann das Signal eine Entfernung zwischen dem Sender und dem Empfänger zurücklegen. Ein Batterieanschluss kann ein elektrischer Leiter sein, der an einen Pol einer Batterie angeschlossen ist. Der Batterieanschluss kann eine gleichstromführende Leitung sein. Ein Störimpuls kann beispielsweise eine starke Pegeländerung eines elektrischen Stromflusses innerhalb eines Zeitfensters auf dem Batterieanschluss sein. Der Störimpuls kann mehrere aufeinanderfolgende Pegeländerungen oder Schwingungen umfassen. Die Schwingungen können gedämpft sein und abklingen. Ein Datenpaket kann eine vorbestimmte Länge aufweisen. Das Datenpaket kann mehrere Blöcke umfassen. Mehrere Datenpakete können aufeinanderfolgend gesendet und/oder empfangen werden. Ein Zeitversatz kann eine Verzögerung sein, die nach dem Störimpuls gewartet wird, bis das Datenpaket gesendet und/oder empfangen wird. Ein Energiespeicher kann eine Batterie oder eine Batteriezelle sein.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Der Zeitversatz kann unter Verwendung eines vorbestimmten Grenzwerts eines Signalpegels des Störimpulses bestimmt werden. Nach einer Impulsspitze des Störimpulses kann mit dem Senden und/oder Empfangen gewartet werden, bis der Störimpuls unter den Grenzwert abgeklungen ist. Dadurch kann mit einer geringen Sendeleistung gesendet werden und Datenpakete mit einem niedrigen Signalpegel können empfangen werden.
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Der Zeitversatz kann größer sein, wenn der Maximalpegel groß ist. Der Zeitversatz kann kleiner sein, wenn der Maximalpegel klein ist. Dadurch kann der Zeitversatz für das Senden und/oder Empfangen unmittelbar an schwankende Amplituden der Störimpulse angepasst werden. Die Länge des Zeitversatzes kann beispielsweise durch einen Versuch vorab für eine Vielzahl von Maximalpegeln bestimmt werden. Der anzuwendende Zeitversatz kann beispielsweise aus einer Tabelle (Look-Up-Table) ausgelesen werden. Der Zeitversatz kann auch durch eine Verarbeitungsvorschrift bestimmt werden. Der Zeitversatz kann unmittelbar anschließend an einen Durchgang des Maximalpegels schnell bestimmt werden.
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Eine Information über den Zeitversatz kann aus dem Datenpaket extrahiert werden. Der Zeitversatz kann durch eine zentrale Steuerungseinheit gesteuert werden. Dazu kann der Zeitversatz an mehrere Benutzer des Verfahrens simultan übermittelt werden. Alternativ kann der Zeitversatz mittels eines Triggerimpulses auf der Batterieleitung getriggert werden.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Ermittelns einer Zeitdauer zwischen dem Störimpuls und einem weiteren Störimpuls aufweisen, wobei im Schritt des Sendens und/oder Empfangens des Datenpakets ein Zeitversatz verwendet wird, der nicht größer als die Zeitdauer ist. Der weitere Störimpuls kann ein vorausgehender oder nachfolgender Störimpuls sein. Durch ein Ermitteln der Zeitdauer kann beispielsweise das Datenpaket in der Mitte zwischen zwei Störimpulsen gesendet und/oder empfangen werden.
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Das Verfahren kann einen Schritt des Beeinflussens eines Zeitpunkts des Auftretens des Störimpulses aufweisen. Unter einem Beeinflussen kann ein Auslösen bzw. Ansteuern verstanden werden. Beispielsweise kann der Störimpuls mittels eines Triggersignals ausgelöst werden. Dadurch kann beispielsweise ein vorbestimmter Zeitpunkt für die Kommunikation frei gehalten werden.
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Der Zeitpunkt kann mit einer Frequenzreferenz synchronisiert werden. Eine Frequenzreferenz kann ein Systemtakt sein. Durch das Synchronisieren der Störtakte kann die Kommunikation auf dem Batterieanschluss optimiert werden. Ebenso kann das Senden und/oder Empfangen zu der Frequenzreferenz synchronisiert werden. Beispielsweise können abwechselnd der Störimpuls und das Senden und/oder Empfangen ausgelöst werden.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, wenn das Programmprodukt auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Darstellung einer Batterie mit Vorrichtungen zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss, die von einem Störsignal gestört ist, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3 eine Darstellung eines Antriebssystems mit einer Batterie gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- 4 eine Darstellung von Störimpulsen mit zwischengeschobenen Datenpaketen, die mittels eines Verfahrens zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung übertragen werden.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine Darstellung einer Batterie 100 mit Vorrichtungen 102 zur Datenübertragung über einen Batterieanschluss 104 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtungen 102 sind in diesem Ausführungsbeispiel innerhalb von Batteriezellen 106 der Batterie 100 angeordnet. In 1 sind beispielhaft vier in Reihe geschaltete, identisch ausgeführte Batteriezellen 106 innerhalb der Batterie 100 dargestellt. Die Batterie 100 kann auch mehr oder weniger Batteriezellen 106 aufweisen. Innerhalb der Batteriezelle 106 ist ein elektrochemisches Speicherelement 108 angeordnet. Das Speicherelement 108 weist einen Pluspol und einen Minuspol auf, die durch eine Hülle der Batteriezelle 106 geführt sind. Außerhalb der Batteriezellen 106 sind die Pole mit der Gleichstromleitung 104 verbunden. Zwischen dem Pluspol und dem Minuspol ist die Vorrichtung 102 geschaltet. Die Vorrichtung 102 ist dazu ausgebildet, Daten aus der Batteriezelle 106 über die Leitung 104 zu übertragen. Sensoren und Datenverarbeitungseinrichtungen in der Batteriezelle 106 sind nicht dargestellt. Die Batterie 100 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein Steuergerät 110 auf, das eine Einrichtung 112 aufweist, die dazu ausgebildet ist, mit den Vorrichtungen 102 über ein Verfahren gemäß dem hier vorgestellten Ansatz über die Gleichstromleitung 104 zu kommunizieren. Beispielsweise kann das Steuergerät 110 einen Zellenzustand der einzelnen Batteriezellen 106 abfragen. Das Steuergerät 110 und die Einrichtung 112 sind dazu mit der Gleichstromleitung 104 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Steuergerät 110 zwischen den Pluspol und den Minuspol der Batterie 100 geschalten. Das Steuergerät 110 kann über en Batterieanschluss 104 mit weiteren Geräten außerhalb der Batterie 100 kommunizieren. Dazu können die Geräte ebenfalls Vorrichtungen gemäß dem hier vorgestellten Ansatz aufweisen.
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Mit anderen Worten zeigt 1 eine Batterie 100, in welcher elektronische Komponenten 102 ausgestaltet sind, Daten synchron zu Störquellen über die Polklemmen, bzw. Stromverbindungsleitungen 104, der Batteriezellen 106 auszutauschen (Power Line Kommunikation). Die Batterie 100 kann als Lithium-Ionen Akkumulator beispielsweise als Traktionsbatterie 100 für ein Elektrofahrzeug (EV) oder Hybridelektrofahrzeug(HEV) ausgeführt sein.
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Die Batterie 100, insbesondere als Traktionsbatterie von EV/HEV, die mindestens während Ladung und/oder Entladung überwacht wird, weist elektronische Komponenten 102 auf, die ausgestaltet sind, Daten synchron zu Störquellen (Lasten, insbesondere einem Inverter oder Motor, insbesondere bei Ladung/Entladung) über die Polklemmen, bzw. Stromverbindungsleitungen 104, der Batteriezellen 106 auszutauschen. In den Vorrichtungen 102 wird ein Verfahren, welches diese störsynchrone Datenübertragung innerhalb der Batterie 100 ermöglicht, ausgeführt.
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Die Synchronisierung kann durch einen Mastertransceiver 110 erfolgen. Der Mastertransceiver 110 kann vorteilhaft aber nicht zwingend im Steuergerät angeordnet sein. Der Synchronisationspuls des Masters, welcher dazu dient die Kommunikation unter den Knoten zu synchronisieren, ist selbst auf die Pausen zwischen den Störpulsen synchronisiert. Insbesondere ist das vorteilhaft wenn zur Regelung der Kommunikation ein TDMA Verfahren verwendet wird bei dem die Kommunikation der Knoten zeitlich abgestimmt erfolgt.
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Jeder Knoten kann selbstständig sein Sendefenster auf die Störpausen synchronisieren. Insbesondere ist das vorteilhaft, wenn ein Verfahren wie CDMA zur Regelung der Kommunikation eingesetzt wird, bei dem die Kommunikation der Knoten auch gleichzeitig, bzw. ohne zentrale Kontrolle, erfolgen kann.
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Die Synchronisation kann auf Systemebene durch Ableiten der Takte für die Kommunikation und/oder Inverteransteuerung aus einer gemeinsamen Frequenzreferenz erfolgen.
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Die Synchronisation auf die Störquellen kann durch eine selbstlernende Vorrichtung erfolgen. Diese kann vorzugsweise als PLL mit vorgeschalteten Filtern ausgestaltet sein. Dadurch werden die Oszillatoren der Transceiver mittels der PLL auf die Störpulse (und damit auch auf die Pausen) synchron gehalten. Dies kann zentral im Master 110 oder getrennt in jedem Transceiver erfolgen.
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Der Kommunikations-Master 110 kann den Knoten abhängig von lokalen Störpegelschwankungen innerhalb der Batterie spezifische Kommunikationsslots zuweisen. Knoten, welche aufgrund ihrer Lage geringen Störpegeln ausgesetzt sind, können grundsätzlich ungünstigere Slots zeitlich nahe zum Störpuls erhalten, wohingegen Knoten, welche aufgrund ihrer Lage hohen Störpegeln ausgesetzt sind, die günstigen Slots im störfreien Fenster zugewiesen bekommen können, dies können insbesondere die Slots gegen Ende der störfreien Zeit sein, wenn die Störungen maximal abgeklungen sind.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zur Datenübertragung über eine Gleichstrom führende Leitung oder einen Batterieanschluss, die von einem Störsignal gestört ist, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren weist einen Schritt 202 des Sendens und alternativ oder ergänzend des Empfangens zumindest eines Datenpakets über die Leitung auf. Im Schritt 202 wird das Datenpaket mit einem Zeitversatz zu einem Störimpuls des Störsignals gesendet und alternativ oder ergänzend empfangen. Die Störimpulse des Störsignals weisen regelmäßige zeitliche Abstände auf. In den Abständen ist ein Signalpegel auf der Leitung niedrig. Innerhalb der Abstände wird das zumindest eine Datenpaket empfangen und/oder gesendet. Die Störimpulse können aus Schaltvorgängen innerhalb von Leistungsbauteilen resultieren, die den Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln oder Wechselstrom in den Gleichstrom umwandeln.
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Mit anderen Worten zeigt 2 ein Verfahren 200 zur störsynchronisierten Kommunikation über eine Power-line innerhalb einer Batterie. Das Verfahren 200 ermöglicht eine störsynchrone Datenübertragung innerhalb einer Batterie. Bei einer Batterie kann eine (Mess-) Datenübertragung zwischen verteilten elektronischen Komponenten über dezidierte Datenleitungen, z. B. CAN-Bus erfolgen. Die Batterie kann auch Daten mittels Powerline Kommunikation (PLC) austauschen. Die Batterie kann einen integrierten Batteriesensor mit Datenübertragung aufweisen. Die Kommunikation kann mit Systemtakten wie beispielsweise einer Inverteransteuerung synchronisiert werden.
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3 zeigt eine schematische Darstellung eines Antriebssystems 300 mit einer Batterie 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Batterie 100 ist über die Gleichstromleitung 104 mit einem Inverter 302 verbunden. Der Inverter 302 ist über eine dreiadrige Leitung 304 mit einem Drehstrommotor M verbunden. Die Gleichspannung der Batterie 100 wird in dem Inverter 302 in eine Dreiphasenwechselspannung umwandelt. Die Dreiphasenwechselspannung wird über die dreiadrige Leitung 304 zu dem Drehstrommotor M geleitet, wo die Dreiphasenwechselspannung einen Rotor des Motors M antreibt. Damit der Inverter 302 die Dreiphasenwechselspannung bereitstellen kann, wird die Gleichspannung in einer Vielzahl von Schaltvorgängen zu drei phasenversetzten Wechselspannungen gewandelt. Die Schaltvorgänge verursachen dabei Stromimpulse innerhalb der Gleichstromleitung 104. Die Stromimpulse weisen eine hohe Amplitude auf. Die Batterie 100 weist zumindest eine Vorrichtung gemäß dem hier vorgestellten Ansatz zur Datenübertragung über die Gleichstromleitung 104 auf. Dadurch kann auf eine eigene Datenleitung verzichtet werden. Mittels eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann ein hier nicht abgebildetes Steuergerät über die Gleichstromleitung 104 beispielsweise Statusinformationen der Batterie 100 abfragen, um so einen Ladevorgang der Batterie 100 sowie einen Entladevorgang beim Betreiben des Motors M zu überwachen. Dazu nutzt die Vorrichtung Pausen zwischen den Stromimpulsen, während gerade kein Schaltvorgang stattfindet. Um die Pausen zu nützen, kann die Datenübertragung beispielsweise anschließend an einen Impuls erfolgen, wenn eine Amplitude des Impulses kleiner ist, als ein Schwellenwert. Zusätzlich kann eine Verweildauer zwischen den Impuls und die Datenübertragung eingefügt werden, um beispielsweise nachgelagerte Peaks des Impulses zu umgehen. Die Schaltvorgänge im Inverter 302 können auch mit der Datenübertragung koordiniert werden. Beispielsweise kann eine Blocklänge der Datenübertragung reduziert werden, wenn eine Wiederholfrequenz der Schaltvorgänge ansteigt. Umgekehrt kann ein Intervall zwischen den Schaltvorgängen eine Mindestlänge aufweisen, um eine mindeste Blocklänge in der Pause übertragen zu können. Die Schaltvorgänge können auch gruppiert angeordnet werden, um eine Phase nahezu ohne Pausen zu erzeugen, während eine anschließende Phase größere Pausen aufweist.
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Traktionsbatterien 100 in Elektro- und Hybridfahrzeugen versorgen Inverter 302 und Motor(en) M mit Energie. Beide erzeugen starke Störungen, insbesondere aber der Inverter 302 aufgrund einer getakteten Funktionsweise. Zwar liegen die eigentlichen Arbeitsfrequenzen im Kilohertzbereich, es treten aber Oberwellen bis in den hohen Megahertzbereich auf. Diese Störungen können eine Kommunikation mittels PLC stören und erschweren. Auch von einer Batterieladeeinrichtung werden getaktete Störsignale mit gleicher Wirkung in die Batterie 100 eingeprägt. Beispielsweise durch höhere Sendeleistung können die Störungen überstrahlt werden. Auch eine Mehrfachübermittelung bis (zufällig) ein ungestörter Empfang erfolgt ist möglich. Auch durch aufwendige Codierungen (Redundanz) kann die Kommunikation erfolgen.
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Typische Taktfrequenzen von Invertern 302 liegen im Bereich zwischen 1 und 100 kHz. Insbesondere können in einem System 300 unterschiedliche Frequenzen beim Laden und Entladen der Batterie 100 auftreten. Insbesondere bekannt sind 6 und 10 kHz für das Entladen (Fahrbetrieb) und 65 kHz für das Laden.
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4 zeigt eine Darstellung von Kommunikation zwischen Störimpulsen 400 mit zwischengeschobenen Datenpaketen 402, die mittels eines Verfahrens zur Datenübertragung über eine Gleichstrom führende Leitung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung übertragen werden. Die Störimpulse 400 und Datenpakete 402 sind als Säulen auf einer Zeitachse dargestellt. Eine Größe der Säulen repräsentiert dabei eine Signalstärke, insbesondere einen Strom auf den Batterieleitungen. Die Störimpulse 400 weisen eine deutlich größere Signalstärke auf, als die Datenpakete 402. Die Datenpakete 402 und die Störimpulse 400 weisen regelmäßige Abstände auf, wobei jeweils zwischen zwei Störimpulse 400 ein Datenpaket 402 über die Leitung übermittelt wird. Der Abstand 404 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Störimpulsen 400 entspricht einem Arbeitstakt des Inverters und beträgt typischerweise ca. 100 µs bei einer Frequenz von 10 kHz. Die Datenpakete 402 weisen den gleichen Abstand 404 auf, sind jedoch um einen halben Abstand 404 zeitversetzt zu den Störimpulsen 400. Dadurch können die Datenpakete 402 trotz der geringen Amplitude sicher übertragen werden, da die Störimpulse 400 die Datenpakete nicht überschneiden.
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Durch den hier vorgestellten Ansatz ist eine sichere und zuverlässige Kommunikation mittels PLC innerhalb einer Batterie trotz der auftretenden Störungen möglich. Ein wichtiger Aspekt ist die Synchronisation der Übermittelung von Datenpaketen 402 mit den Störquellen, sodass die Übertragung zwischen den (zeitlich begrenzten, regelmäßigen) Störpulsen 400 erfolgt.
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Der hier vorgestellte Ansatz kann generell bei allen Batterien welche mit einem Inverter oder ähnlichen getakteten Störquellen verbunden sind angewendet werden.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.