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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung kontinuierlich bewegter Magnetfelder auf Basis bewegter Dauermagnete, zu therapeutischen und gesundheitsfördernden Zwecken – z. B. im Rahmen einer Magnetotherapie oder als begleitende Maßnahme.
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Stand der Technik
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Bereits im 18. Jahrhundert wird in der Medizin und Rehabilitation die Magnetotherapie mit Hilfe von Dauermagneten erfolgreich praktiziert – insbesondere in China. Die Dauermagnetfelder werden dabei nicht vom Fluss eines elektrischen Stromes produziert, vielmehr wird ihr Magnetfeld durch die Bewegung der Elektronen in den Atomen des Materials erzeugt, aus dem der Magnet besteht. Permanentmagnete bestehen aus ferromagnetischen Materialien, deren Elementarmagnete – die atomaren Spins – durch den Prozess der Magnetisierung parallel ausgerichtet werden. Die magnetischen Felder der Permanentmagnete resultieren aus mikroskopischen Ladungsbewegungen in der Materie.
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Die heute gebräuchlichen ”Seltene-Erden-Magnete” – häufig eine Kombination aus Eisen, Neodymium und Bor – sind zehnmal stärker als Ferritmagnete und hundertmal stärker als Stahlmagnete. Je höher der maximale Energiewert, desto kleiner kann der Magnet sein. Somit sind auch noch die winzigsten der zur Schmerzbehandlung verwendbaren Dauermagnete, wie z. B. die Neodymium-Magnete, von ganz enormer Wirkung.
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Dauermagnet-Therapie wird auch als begleitende Behandlungsmaßnahme bei Chirotherapie, Akupunktur oder Massage eingesetzt. Die positive Wirkung wurde bereits bei der Rehabilitation der Wirbelsäule (u. a. Kissing Spine) tierärztlich getestet und bestätigt. Insbesondere haben Untersuchungen ergeben, dass durch die Magnetotherapie Schmerzempfindlichkeit gelindert, die Elastizität der Muskeln erhöht und die Wiederherstellung der Rückenmuskulatur gefördert werden kann.
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Aus der
US 5 817 000 A ist eine Vorrichtung zur Magnetotherapie bekannt geworden, welche aus einer Kapsel besteht, in deren Kavität ein Magnet eingebracht ist, der wesentlich kleiner als die Kavität ist. Diese Vorrichtung kann bspw. an Kleidungsstücke angeheftet werden. Dadurch kann durch die Bewegung des Menschen eine Eigenbewegung des Magnets erzeugt werden. Das magnetische Feld des Permanentmagneten ändert sich laufend und ist in seiner Ausrichtung nicht kontrollierbar. Des Weiteren geht aus dieser Druckschrift eine Anordnung hervor, bei welcher ein Magnet durch Federn in einem Rahmen gehalten ist, so dass dieser gegenüber dem Rahmen nicht rotieren kann. Allerdings ist durch die Anordnung mittels Feder der Magnet nicht nur in der aufgenommenen Ebene sondern auch um dessen Raumachsen verdrehbar. Dadurch kann wiederum keine kontrollierte Ausrichtung des Magnetfeldes erzielt werden.
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Beispielsweise ist aus der
US 5 667 469 A ein derartiges Therapiegerät bekannt. In liegender Position wird hier der zu behandelnde Patient einem starken Magnetfeld ausgesetzt, erzeugt durch zwei gemeinsam auf einer Drehplatte befestigte, angeordnete Permanentmagnete, angetrieben durch einen Elektromotor. Erzeugt wird so ein bewegtes Dauermagnetfeld, das in langsamer Drehfrequenz unter dem liegenden Patienten rotiert – mit angegebenen Eindringtiefen in Abhängigkeit der gewählten Magnetfeldstärke mit bis zu 500 mm.
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Eine weitere Klasse von artverwandten Geräten sind die handgeführten Therapiegeräte – wie z. B. die Massagehandgeräte – die zusätzlich und ganz gezielt die Magnetfeldwirkung bewegter Dauermagnete ausnutzen. Zu dieser Kategorie gehört z. B. auch das in
US 2006/0 253 051 A1 beschriebene, so genannte „therapeutic micro-vibration device“. Das Gerät erzeugt zu Behandlungszwecken gleichzeitig mechanische Vibration, ein dynamisches Magnetfeld als auch einen Photonenstrahl. Auch hier dient ein kleiner Elektromotor zur Erzeugung des dynamischen Magnetfeldes – mittels eines auf einer Drehscheibe exzentrisch platzierten Dauermagneten.
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Solche Vorrichtungen haben den Nachteil, dass die Bewegung der Permanentmagnete erst explizit erzeugt werden muss, durch Einsatz und Verwendung eines zusätzlichen Krafteintrages samt Übertragung und Endeffektor wie beispielsweise durch menschliche Kraft, mittels Elektromotor, Keilriemen und Drehteller.
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Zu den direkt und über längere Zeiträume hinweg wie ein zusätzliches Kleidungsstück vom Menschen getragenen therapeutischen Hilfs- und Heilmitteln sind auch zu zählen die Magnet-Gürtel mit fest eingebauten oder aktiv angetriebenen Dauermagneten wie z. B. in der
CN 201 012 231 Y näher beschrieben. Die dort beschriebene Vorrichtung, ausgeführt in Form eines Ringes oder Gürtels, wird direkt am Körper von Mensch oder Tier getragen und beinhaltet sowohl starr befestigte Dauermagnete als auch zylinderförmige Dauermagnete. Letztere sind in fünf Ebenen speziell magnetisch geschichtet und zusätzlich aktiv von einem Motor angetrieben.
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Also auch hier die bekannten Nachteile: Entweder keine Eigenbewegung der starr am Gürtel befestigten Dauermagnete – oder aber Bewegung nur durch einen Elektromotor als Rotation oder Vibration erzeugt – und dann jeweils zwangsgeführt im Takt und Rhythmus der festgelegten Drehzahl des Endeffektors.
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In diesem Zusammenhang dürfen auch die Sport- und Bewegungstherapiegeräte mit heilender Magnetfeldwirkung nicht unerwähnt bleiben – wie z. B. ein Hula Hoop Reifen mit fest eingebauten Permanentmagneten im Reifenring – wie z. B. in der
KR 10 2001 018 526 A im Detail beschrieben. Auch hier entsteht jedoch das dynamische Magnetfeld lediglich durch die Bewegung des Gesamtobjektes selber samt seiner fest eingebauten Dauermagnete – hier das Schwingen des Hula Hoop Reifens um die eigenen Hüften.
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Eine letzte Gruppe an Vorrichtungen ist die Gruppe der Therapie- und Rehabilitations-Decken, die Mensch oder Tier zum Zwecke der Genesung, Stärkung oder Vorbeugung aufgelegt werden. Ein Repräsentant hierzu ist unter
EP 1 044 702 B1 in der Vorrichtung „Magnetische Pferdedecke” beschrieben. Die Erfindung umfasst eine gummiartige flexible Kunststofffolie in die dauermagnetische Teilchen Seltener-Erden in Form zonenweiser geformter Magnetspiralen eingebracht werden, welche bereits im Herstellungsprozess unter starker magnetischer Krafteinwirkung in der Folie gezielt ausgerichtet werden. Das Ergebnis ist eine speziell geschichtete Magnetfeldfolie – z. B. zur Auflage auf Reitpferde – bestehend aus magnetisch polarisierten Gebieten mit zirkularen Dauermagnetfeldern in abwechselnder Polfolge, die tief in das Gewebe eindringen und so ihre heilende Wirkung entfachen.
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Bei dieser Vorrichtung sind die dauermagnetischen Teilchen ebenfalls starr und fest in der Folie integriert.
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Zusammenfassend weist der aktuelle Stand der Technik im technischen Anwendungsgebiet der Erzeugung bewegter dynamischer Dauermagnetfelder mittels externer Anregung somit die folgenden maßgeblichen Nachteile auf:
- (a) Starr eingebaute Dauermagnete lassen sich zu keinerlei Eigenschwingung anregen – oder gar zur Resonanz-Schwingung in Reaktion auf eine extern-situativ durch motorischen Antrieb, Mensch oder Tier auferlegte Bewegung, Vibration oder Schwingung.
- (b) Dauermagnete, frei eingebracht oder federnd aufgehängt in Kavitäten, welche durch explizit auferlegte Bewegung, Vibration oder Schwingung (wie z. B. durch motorischen Antrieb, Mensch oder Tier) bewegt werden, liefern als Ergebnis der zwangsgeführten Anregung in der Kavität ein mehrdimensional schwingendes Magnetfeld direkt folgend der Frequenz und den Bewegungsvektoren (entlang X/Y/Z-Achse) sowie den Rotationen (um diese 3 Achsen) der jeweiligen Anregung. Dabei ist es bisher in keiner Weise vorgesehen, die Schwingung und Ausrichtung des Magnetfeldes auf eine gewünschte Vorzugsrichtung bzw. einen einzelnen gewünschten Freiheitsgrad zu begrenzen.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung, insbesondere ein Magnetotherapie-Gerät, zur Erzeugung kontinuierlich bewegter Magnetfelder zu therapeutischen und gesundheitsfördernden Zwecken auf Basis bewegter Dauermagnete mit einer verbesserten Wirkung zu entwickeln.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung einer Magnetotherapie auf Basis bewegter Permanentmagnete umfasst eine Volumenschicht, in die ein oder mehrere Hohlräume eingebracht werden, in denen jeweils zumindest ein Permanentmagnet eingesetzt ist, wobei nach dem Aufbringen der Volumenschicht auf einen aktiv bewegten Grundkörper oder nach dem Ausbilden der Hohlräume in einer bereits bestehenden Volumenschicht eines aktiv bewegten Grundkörpers, der zumindest eine Permanentmagnet zu Eigenbewegungen in den Hohlräumen anregbar ist. Dabei ist in den Hohlräumen ein Gleitkörper vorgesehen, der in Form eines Ringes oder einer Scheibe ausgebildet ist, auf den oder die ein oder mehrere Permanentmagnete befestigt sind. Solche Elemente werden in Hohlräumen der Volumenschicht eingesetzt, die als Flachzylinder ausgeprägt sind. Dieser Ring oder Scheibe rotiert um dessen Längsmittelachse und kann darüber hinaus eine oszillierende Rotationsbewegung um die Längsmittelachse in den Hohlräumen durchführen. Der oder die Permanentmagnete bleiben dabei jedoch ausgerichtet. Dadurch wird ermöglicht, dass die Felder der Permanentmagnete ohne Überlagerung anderer Bewegungsrichtungen oder Störschwingungen, also möglichst rein und kontrolliert ausgerichtet für die Zwecke der Therapie und Gesundheitsanwendung zur Verfügung stehen. Der Kerngedanke der Erfindung ist es also, die Felder der Permanentmagnete ohne Überlagerung anderer elektromagnetischer Störfelder und ungewünschter Bewegungseinflüsse maximal „rein” für die Therapie- und Gesundheitsanwendungen zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren ist ermöglicht, dass die bewegten Magnetfelder in ihrer jeweiligen Stärke, Schwingungsart, Schwingfrequenz, Größe für die jeweilige Applikation angepasst werden können. Die Erfindung weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass die Permanentmagnete aufgrund der externen Anregung selbst zu einer Eigenbewegung angeregt werden, die sogar bis zur Resonanzschwingung erfolgen kann. Durch diese Entkopplung zu den ungewünschten externen Anregungen der Volumenschicht kann das ausschließlich durch den zumindest einen gewünscht angeregten Permanentmagnet erzeugte Magnetfeld ohne Störungen wirken.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper ein Vibrations-Schwingungs- oder Massagegerät darstellt, das jeweils entweder in einer Achse linear oder auf einer zyklischen Bahn kreisförmig oder elliptisch in einer Ebene oder auf dreidimensionaler Bahn im Raum schwingt. Solcher Grundkörper eignet sich besonders, um die Volumenschicht mit Eigenschwingungen zu beaufschlagen, welche wiederum auf das oder die Permanentmagnete übertragen wird. Bspw. werden hierzu Vibrations-, Schwingungs- oder Massage-Platten, Massage-Matten, -Kisten, -Matratzen, -Sitze, -Liegen, -Stehplatten oder Massagetherapiegeräte oder Massagehandgeräte und dergleichen eingesetzt.
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Eine alternative Ausgestaltung des Grundkörpers ist darin gegeben, dass ein Lebewesen selbst den Grundkörper bildet, auf welchem die Volumenschicht aufgelegt oder angelegt oder angebracht wird, um die aktive anregende Schwingung zu erzeugen.
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Die bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Volumenschicht als ein flexibler Textil-, Faser-, Schaum- oder Netzwerkstoff ausgebildet ist. Eine Volumenschicht, die bspw. auf den Grundkörper aufgelegt wird, kann in Form einer Decke, Sattel, Kissen, Verband oder dergleichen ausgebildet sein. Eine Volumenschicht, die angezogen wird, ist bspw. eine Bandage, Hülle, Cape, Jacke, Hemd, Hose, Mütze, Handschuhe, Strümpfe, Sohle, Schuhe und dergleichen. Die flexible Volumenschicht kann jedoch auch bauartbedingt fest mit dem Grundkörper verbunden bzw. in diesen integriert sein, um dann zumeist als eine äußere Schicht ausgebildet zu sein – wie bspw. bei Vibrations- oder Massagematten, -Kissen, -Sitzen, -Sitzauflagen oder -Liegen, -Liegeauflagen oder dergleichen.
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Bevorzugt sind die Hohlräume zur Aufnahme des zumindest einen Permanentmagneten bei solchen Volumenschichten als Hohlraumkapseln ausgebildet, die in dem jeweiligen Werkstoff bereits enthalten oder eingearbeitet sind oder dem Werkstoff hinzugefügt werden. Dadurch kann eine sichere Aufnahme vorgesehen sein. Zudem können diese Hohlraumkapseln in einer versteckten Weise eingearbeitet werden, dass diese auch von außen nicht sichtbar sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Volumenschicht eine äußere Platte, feste Schicht oder einen starren Festkörper aufweist, welche mit dem Grundkörper fest verbindbar ist oder an dem Grundkörper abnehmbar angeordnet ist.
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Beispielsweise kann die Volumenschicht aus nur einer Schicht aufgebaut sein, die aus einer Hohlraumplatte mit vertikalen oder horizontalen Hohlräumen besteht, welche vorzugsweise in Form von horizontalen Langlöcher, insbesondere durch horizontales Durchbohren der Hohlraumplatte oder durch Anbohren der Plattenkante hergestellt ist.
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Eine weitere alternative Ausgestaltung der Volumenschicht sieht vor, dass diese aus zwei oder mehreren übereinanderliegenden Schichten aufgebaut ist, von denen mindestens eine Schicht mehrdimensionale Hohlräume umfasst. Solche Hohlräume können bspw. in kubischer Form, als Zylinder-, Kugel-, Ellipsoid-, Ring-, Quader-Hohlraum ausgeprägt sein oder aber auch in einer Kanalform oder in beliebiger Freiflächenform. Die durch die Summe der aufeinanderliegenden Schichten additiv ergänzend geformte Volumenschicht ermöglicht gleichzeitig ein einfaches Einfügen der gewünschten Permanentmagnete und/oder der Gleitkörper in die Hohlräume bei der Montage der Platte.
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Eine weitere alternative Ausführungsform der Volumenschicht sieht vor, dass diese aus drei übereinander liegenden Schichten aufgebaut ist, von denen die mittlere Schicht eine Loch- oder Stegplatte ist, die vertikale Hohlräume oder horizontale Hohlräume aufweist und die untere und/oder die obere Deckschichten zumindest lokal zu den Hohlräumen vorzugsweise geeignete Oberflächen mit Reibwiderständen aufweisen, welche die Eigenbewegung der Permanentmagnete und/oder Gleitkörper unterstützen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die äußere Form einzelner oder mehrere miteinander verbundener Permanentmagnete entweder in Stab-, Zylinder-, Ring-, Kugel-Form, anderer kubischer Form oder auch als Freiformfläche ausgestaltet sind. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Verhältnisse der Abmaße von Permanentmagnet zu Hohlraum sowie die Kombination der Reibungsverhältnisse zwischen den Oberflächen von Permanentmagnet und Hohlraum geeignet abgestimmt sind, um die jeweiligen Bewegungseffekte bis hin zur Resonanzschwingung zu erzielen.
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Die vorgenannten Alternativen der Gleitkörper haben alle gemeinsam, dass durch jeweils geeignete Wahl der Verhältnisse der Durchmesser und/oder Höhen von Gleitkörper zu Hohlraum sowie insbesondere der Kombination der Reibungsverhältnisse zwischen den Oberflächen von Gleitkörpern und Hohlraum eine geeignete Abstimmung erfolgt, um die Eigenbewegung bis hin zur Resonanzschwingung zu ermöglichen.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gegeben, dass der zumindest eine Permanentmagnet und/oder Gleitkörper in seiner Bewegung gedämpft oder angeregt ist, dadurch können zusätzliche Effekte erzielt werden. Insbesondere ist vorgesehen, dass der zumindest eine Permanentmagnet ein in den Hohlraum zusätzlich eingefüllter Dämpfstoff, insbesondere Flüssigkeit, Elastomer oder Schaumstoff mit entsprechend gewählter Viskosität bzw. Elastizität und/oder Dichte oder aber eine schwingungsanregende Befestigung, Aufhängung oder Lagerung wie bspw. eine mechanische Feder, ein Gummiband oder ein elastischer Stoff vorgesehen ist.
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Ausführungsbeispiele
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Volumenschicht in Form einer starren Platte ausgeführt, im Folgenden auch Magnetotherapie-Platte genannt, die auf einfache Weise als Nachrüst- und Aufsatzplatte an eine konventionelle, dreidimensional schwingende Therapie- bzw. Wellness-Steh-Sitz-und-Liege-Platte angebracht werden kann (4).
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Durch diese Ausbildung der Volumenschicht – beispielsweise durch Einbringung zylindrischer Hohlräume, in denen Permanentmagnete z. B. auf ringförmigen Gleitkörpern eingebracht werden (2) – wird somit erreicht, dass die Gleitkörper mit den Permanentmagneten in Folge der externen Anregung der Vibrationsgrundplatte ihrerseits in Eigenrotation einen kontinuierlich angeregten Bewegungsablauf in den Hohlräumen ausführen. Das so erzeugte Magnetfeld, induziert in den auf der Vibrationsplatte befindlichen Körpern oder Gegenständen, kann somit für die beabsichtigten Therapiezwecke effizient genutzt werden. Die Rotationen der Gleitkörper lassen sich durch die Wahl der entsprechenden Materialien, Abmessungen, Massen, Reibfaktoren, Dämpfungen etc. geeignet anpassen und somit gezielt bestimmen.
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Darüber hinaus kann in vorteilhafter Weise dafür Vorsorge getroffen werden, dass die Volumenschicht bedarfsweise so ausgeführt und geformt ist, dass die gewünschten flächigen bzw. räumlichen Anforderungen des jeweils zugrunde liegenden schwingenden Grundkörpers optimal abgedeckt bzw. ergänzt werden sowie auch die jeweilige Magnetfeldeinwirkung geeignet erzielt wird. Aber auch eine Ausprägung der Volumenschicht nicht als starre, sondern als flexible Schicht, kann sinnvoll und notwendig sein – wie z. B. bei Massage-Matten, -Kissen, -Sitz oder -Liegeauflagen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann als schwingender Grundkörper auch alternativ ein Lebewesen, ein Mensch oder Tier gewählt werden. In diesem Fall ist es häufig erforderlich und sinnvoll, die Volumenschicht in Form eines flexiblen Textil-, Faser-, Schaum- oder Netzwerkstoffes auszuprägen.
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Ein solche Volumenschicht wird in der Praxis dann zumeist realisiert werden z. B. für Tiere in Form einer Decke, Sattel, Auflage etc. – oder für Menschen z. B. zum Anziehen oder Anlegen als Bandage, Hülle, Cape, Jacke, Hemd, Hose, Mütze, Handschuhe, Strümpfe, Sohle, Schuhe – und anderes mehr.
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In die flexible Volumenschicht werden gleichermaßen Hohlräume eingebracht oder eingearbeitet, in denen wiederum Permanentmagnete in der bereits beschriebenen geeigneten Art und Varianten eingebracht werden können.
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In diesen Fällen wird die aktive anregende externe Schwingung erzeugt durch die Bewegung des Lebewesens selbst – also z. B. durch Gehen, Laufen, Rennen, Traben, Springen, Hüpfen, Rollen, Wälzen, Schwingen, Radfahren, Tanzen u. v. a. m.
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Auch eine solche Vorrichtung und deren Verwendung zeichnet sich in besonders vorteilhafter Weise dadurch aus, dass der Aufbau wiederum maximal einfach und effizient gestaltet werden kann und dass kein zusätzlicher aktiver Antrieb zur Bewegung der Permanentmagnete notwendig ist, und demgemäß die Magnetfelder der Permanentmagnete ohne Überlagerung anderer technischer Felder (Störfelder), also maximal „rein” und „unbelastet” für die Zwecke der Therapie- bzw. Gesundheitsanwendung zur Verfügung stehen.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in 3-Schichten-Bauweise, bei der die mittlere Schicht als Lochplatte mit vertikal ausgerichteten Hohlräumen ausgeführt ist,
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2 eine perspektivische Ansicht auf einen Gleitkörper mit Permanentmagnet,
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3 eine perspektivische Ansicht eines Grundkörpers, mit einer darauf aufzubringenden erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform zu 2,
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5 eine schematische Schnittansicht einer Hohlraumkapsel mit einem Permanentmagnet,
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6a eine schematische Ansicht einer anziehbaren Volumenschicht mit einer Hohlraumkapsel gemäß 5 und
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6b eine auflegbare Volumenschicht mit zumindest einer Hohlraumkapsel gemäß 5.
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1 zeigt schematisiert die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in Form einer Magnetotherapie-Platte mit einer starren Volumenschicht 2, welche beispielweise aus 3 zusammengefügten Einzelplatten 2b aufgebaut ist. Dabei ist die mittlere Platte als Lochplatte mit Kreisbohrungen ausgeführt. Diese Bohrungen bilden nach Montage der 3 Platten die benötigten Hohlräume 3 in Form flacher Zylinder. In diese Hohlräume 3 wird in einer bevorzugten Ausführungsform ein Gleitkörper 5 mit zumindest einem Permanentmagnet 4 eingesetzt (2). Diese Volumenschicht 2 sowie der zumindest eine darin eingesetzte Permanentmagnet 4, der beispielsweise auf einen Gleitkörper 5 befestigt und in dem Hohlraum 3 eingesetzt sein kann, bildet gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel die erfindungsgemäße Vorrichtung 10.
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In 2 ist schematisch vergrößert der Gleitkörper 5 in Form einer flachen Ringscheibe dargestellt, auf der ein oder mehrere Permanentmagnete 4 befestigt sind. Die Permanentmagnete 4 sind bspw. als zylindrische Bauteile ausgebildet. Bei geeignet aufeinander abgestimmter Werkstoffwahl und Dimensionierung der geometrischen Abmaße der Objekte 2 bis 5 sowie deren Reibungskoeffizienten gelingt es, die Gleitkörper – angeregt durch die externe Schwingung des Grundkörpers – in die gewünschte Eigenschwingung zur Magnetfelderzeugung zu versetzen – wie z. B. auch in Resonanz zur Grundschwingung.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist vorgesehen, dass der Gleitkörper 5 auf einem Boden der Hohlräume 3 aufliegt und durch das Aufbringen einer Schwingung eine Eigenbewegung um seine Rotationsachse erzeugt. Der Gleitkörper 5 wird durch die zylindrische Hohlraumwand in seiner Position entsprechend den Anordnungen der Hohlräume 3 zueinander, die bspw. gitterförmig sein kann, gehalten und rotiert innerhalb diesem Hohlraum 3. Die Drehbewegung des Gleitkörpers 5 mit dem zumindest einen darauf angebrachten Permanentmagnet 4 kann zusätzlich durch eine Art exzentrische Kreisbewegung um die Längsachse des Gleitkörpers überlagert sein. Dies steht in Abhängigkeit des Durchmessers des Hohlraumes 3 im Vergleich zum Außendurchmesser des Gleitkörpers 5. Da der Außendurchmesser des Hohlraumes geringfügig größer als der Außenumfang des Gleitkörpers 5 ist, kann nicht nur eine freie Rotation erfolgen, sondern auch ein geringes Taumeln um die Mittelachse des Hohlraumes erfolgen. Durch die Bewegungsfreiheit, insbesondere in nur einem Freiheitsgrad wird der Vorteil erzielt, dass eine aktive Eigenschwingung bis hin zur Resonanz des Gleitkörpers 5 mit Permanentmagnet 4 ermöglicht ist und dadurch ein dynamisches aber ausgerichtetes Magnetfeld erzeugt wird.
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3 zeigt wie eine vollständige Magnetotherapie-Platte 10 als optionale, leicht aufsteckbare und leicht abnehmbare Zusatzplatte zu einem konventionellen, kommerziell verfügbaren Grundkörper 1 mit einer Vibrationsgrundplatte 9 – sozusagen als Nachrüstkomponente – betrieben und dieser leicht hinzugefügt werden kann. In 3 ist die Vibrationsgrundplatte 9 in Form einer Steh- oder Liegeplatte für Patienten dargestellt.
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4 verdeutlicht eine Ausführungsform in der/die Permanentmagnete 4 in den Hohlräumen 3 zusätzlich durch einen Schaumstoff 6b in ihrer Eigenschwingung gedämpft werden.
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In 5 ist eine schematische Schnittdarstellung einer weiteren alternativen Ausführungsform dargestellt. Der Hohlraum 3 ist eigenständig als Hohlraumkapsel 8 ausgebildet, in welcher ein Permanentmagnet 4 mit einem Freiheitsgrad in der Beweglichkeit aufgenommen ist. Es können auch mehrere Permanentmagnete 4 in einer Hohlraumkapsel 8 aufgenommen sein. Bei beispielsweise einer länglichen Hohlraumkapsel 8 kann entlang der Längserstreckung eine Beweglichkeit des Permanentmagnets 4 gegeben sein. Bei der Ausführungsform gemäß 5 ist beispielhaft zusätzlich vorgesehen, dass der Permanentmagnet 4 durch Kraftspeicherelemente 6a aufgenommen wird. Dadurch kann eine gedämpfte Schwingung erzielt werden.
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Eine oder mehrere solche Hohlraumkapseln können bspw. gemäß 6a in einer Volumenschicht vorgesehen sein, die in Form einer flexiblen Textil-, Faser-, Schaum- oder Netzstruktur 2a – hier als Kleidungsstück – ausgebildet ist.
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Zusätzlich sind hier die Permanentmagnete 4 mittels mechanischer Federn 6a in den Hohlräumen aufgehängt, um den gewünschten Schwingungseffekt der resultierenden Magnetfelder zu erreichen. Die Hohlräume 3 können dabei, wenn nicht bereits im Strukturwerkstoff implizit enthalten, ggf. auch explizit in Form von Hohlraumkapseln aus Kunststoff (oder Holz etc.) ausgeprägt sein, die dann in den Strukturwerkstoff geeignet eingefügt bzw. eingearbeitet werden. Dabei lassen sich die Hohlraumkapseln 8 auch z. B. in zwei- oder mehrteilig steckbarer Form ausführen – zum Zwecke des einfachen Einsetzens von Magneten, Gleitkörpern und Dämpfungen.
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6b führt den Gedanken der 6a weiter aus und zeigt eine Magnet-Therapie-Decke für Mensch oder Tier – hier abgebildet als Pferdedecke zum Auflegen – in der die Permanentmagnete 4 ebenfalls mittels mechanischer Federn 6a aufgehängt sind.