DE3008939C2

DE3008939C2 - Vorrichtung zur Zweirichtungsvibrationsbehandlung

Info

Publication number: DE3008939C2
Application number: DE3008939A
Authority: DE
Inventors: Rudolf 6801 Neckarhausen Christ
Original assignee: Individual
Current assignee: Kropka Dietmar Dipl-Ing 6940 Weinheim De
Priority date: 1980-03-08
Filing date: 1980-03-08
Publication date: 1983-09-15
Also published as: DE3008939A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zweirichtungsvibrationsbehandlung mit einer als Auflagefläche dienenden elastisch gelagerten Schwingplatte, die zur Erzeugung von verschiedenen Bewegungsformen mit elektromotorisch angetriebenen, in der Rotationsfrequenz einstellbaren Antriebselementen verbunden ist, welche als rotierende Unwucht in einer ersten Ebene eine rotierende erste Antriebskomponente erzeugen und bei der auf die Schwingplatte eine zweite Antriebskomponente in einer außerhalb der ersten Ebene liegenden mit dieser in eine Winkellage bildenden Richtung einwirkt.

Vibrationstische, mit denen neben einer Muskelentspannung auch eine Reorientierung von unerwünscht gegeneinander verschobenen Teilen des Knochenskeletts herbeigeführt werden kann, sind sowohl für einfache Entspannungs- und Entkrampfungsmaßnahmen als auch zur gezielten orthopädischen Heilbehandlung von Wirbeln, Bandscheiben und Gelenken in verschiedenen Ausführungsformen bekannt

In der FR-PS ti 08 031 ist ein Lagerungs-Strecktisch beschrieben, welcher an seiner Auflagefläche mehrere federelastisch gelagerte Schwingplatten aufweist

ίο Eine Vibrationsauflage für eine therapeutiseae bzw. tonisierende Behandlung von Muskeln und Gelenken des menschlichen Körpers ist in der GP-PS 12 60 140 angegeben. Dabei handelt es sich um einen Lagerungstisch, an dessen Unterseite ein elektrischer Antriebsmo- tor angeordnet ist, welcher einen in seiner Unwucht einstellbaren Drehkörper antreibt der den Tisch in Schwingungen versetzt Zusätzlich ist noch ein wahlweise einschaltbarer Vibrator mit elektromagnetischem Antrieb an den Tisch angeschlossen.

Einen schwenkbaren Lagerungstisch zur mechanischen Extensionsbehandlung der Wirbelsäule und ihrer knöchernen Anschlußorgane beschreibt die CH-PS 4 68183. Dieser weist eine Vibrationsplatte zur Rumpfauflage des Patienten und einen Vibrator zum Antrieb dieser Vibrationsplatte auf.

Die DE-AS 27 13 438 zeigt eine Behandlungsvorrichtung zur Behandlung des Rückens und weiterer Teile des menschlichen Körpers, die als Bandscheibeneinrenkungs- und Reflexionszonen-Behandlungseinrichtung benutzt werden soll. Hierzu ist eine mit einer Anzahl von Massagestiften besetzte Schwingplatte mit gekrümmter Auflagenfläche vorgesehen. Die Schwingplatte läßt sich in Richtung der Oberfläche des Lagerungstisches verschieben. Ein in Verbindung mit der federelastischen Abstützung der Schwingplatte angeordneter elektrischer Antriebsmotor, welcher mit einem Kurbelantrieb an der Schwingplatte angreift, erzeugt eine kreisende Bewegung mit einer Antriebskomponente, die im wesentlichen in der Ebene der Auflagefläche liegt.

Zum Stande der Technik gehört ferner eine Vibrationsmaschine nach der US-PS 37 52 154. Diese benutzt eine als Auflagefläche dienende Schwingplatte, welche zur Erzeugung von verschiedenen Bewegungsmustern mit einstellbaren Antriebselementen verbunden ist. Die Antriebselemente sind als in parallelen Ebenen senkrecht zur Auflagefläche rotierbare Unwuchten ausgebildet. Dadurch kann bei entsprechender Phasenverschiebung eine Schlingerbewegung der Schwingplatte erzeugt werden. Eine solche Vibrationsmaschine dient zur Behandlung von obstruktiven Erkrankungen der Atemwege.

F.in Lagerungstisch zur Spondylo- oder Vertebraltherapie ist durch die DE-AS 19 37 829 bekannt. Hierbei wird eine Vibrationsbewegung mit Hilfe eines periodisch entgegen der Kraft von Rückstellfedern verschobenen Schlagbolzens erzeugt. Die Länge des Hubweges des Schlagbolzens und die Frequenz seiner Vibrationen sind durch einen geschwindigkei'sveränderbaren elektrischen Antriebsmotor einstellbar.

Die CH-PS 3 33 000 erläutert einen Lagerungstisch mit mehreren über Kurbeltriebe antreibbaren Auflageflächen. Die Antriebskomponente der Kurbeltriebe liegt dabei senkrecht zur Auflageebene.

Schließlich zeigt die DE-GM 18 64 818 ein Massagebett mit in der Ebene der Oberfläche befindlichem Massagekissen, welches durch einen gemeinsamen Antriebsmotor eine in der Kissenebene verlaufende

Rotationsbewegung und gegebenenfalls zusätzlich eine senkrecht zu dieser Ebene hin- und hergehende Vibrationsbewegung erzeugt Der Motor ist mit einer Schaltvorrichtung ausgerüstet, durch die die Vibrationsbewegung m der einen oder anderen Richtung oder gleichzeitig in beiden Richtungen in verschiedenen Geschwindigkeiten eingestellt werden kann.

Mit den vorbekannten Behandlungsvorrichtungen lassen sich keine zur Reorientierungs- und Entkrampfungsbehandlung besonders wirkungsvollen Bewegungsmuster, sogenannte »Schockschwingungen« erzeugen. Mit dem Begriff »Schockschwingungen« sollen Bewegungsmuster der Schwingplatte bezeichnet werden, weiche durch die Oberlagerung von zwei genau abstimmbaren, in gegeneinander geneigten Ebenen liegende Rotationskomponenten der Antriebskraft entstehen. Mit diesen Schockschwingungen sind tonisierend und therapeutisch ausgezeichnete Ergebnisse erzielt worden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit welcher solche besonders wirkungsvolle »Schockschwingungen« zur Behandlung erzeugt werden können, unter Anpassung an das Gewicht bzw. an die Gewebestruktur der zu behandelnden Person.

Ausgehend von diesen Voraussetzungen besteht die Lösung der Aufgabenstellung der Erfindung bei der eingangs beschriebenen Vorrichtung darin, daß zur Erzeugung der zweiten Antriebskomponente eine weitere rotierende Unwucht vorgesehen ist, und daß beide Antriebselemente getrennt rotationsfrequenzeinstellbar sind. Mit Hilfe einer solchen Vorrichtung mit als Kreisvektor rotierenden Antriebskomponenten lassen sich durch Oberlagerung Schockschwingungen, d. h. teilweise stationäre Bewegungsmuster mit besonderem Beschleunigungsverlauf abstimmen. Die getrennte Einstellung ermöglicht außerdem eine genaue Anpassung an das nach der zu behandelnden Person verschiedene Auflagegewicht.

Zweckmäßige Weiterbildungen der im Patentansprach 1 gekennzeichneten Erfindung sind in den Patentansprüchen 2—9 beschrieben.

Dabei wird neben einer zusätzlichen getrennten Hubeinstellung die Anordnung der Antriebselemente in zueinander senkrecht liegenden Ebenen sowie die elastische Antriebsverbindung zwischen den Antriebsmotoren und den Antriebselementen In verschiedener Ausbildung angegeben. Bei der bekannten Konstruktion einer Behandlungsvorrichtung, bei der die Antriebsmotoren an einem feststehenden Rahmenteil angebracht sind, erscheint es zur Erzielung einer hinreichenden Abstimmbarkeit und Ausprägung der Schockschwingungen besorders wesentlich, die Antriebsmotoren mit den Antriebselementen über elastische Antriebsverbindungen zu verbinden. Hierzu kann ein Treibriemen hoher Elastizität, eine Schraubenfederwelle bzw. eine Massiv- oder Hohlwelle aus elastischem Werkstoff Verwendung finden. Bei Riemenantrieb muß die Elastizität der Treibriemen im Gegensatz zur üblichen Ausführung relativ hoch sein, weil nicht nur die zur Antriebsübertragung genügende Vorspannung, sondern auch die Auslenkung im Vibrationsvorgang möglich sein muß. Bei einer gebogen geführten Schraubenfederwelle bzw. bei einer Massiv- oder Hohlwelle aus elastischem Werkstoff wird durch die Bogenführung eine direkte Übertragung von Vibrationsstößen auf die Lagerung des Antriebsmotors verhindert.

Durch die Anwendung der Merkmale der Erfindung wird eine Behandlungsvorrichtung zur Erzeugung besonders wirkungsvoller Schwingungsformen geschaffen. Außerdem ergibt sich eine konstruktiv einfache, wenig störungsanfällige Gesamtanordnung, die sowohl als Zusatzteil für vorhandene Lagerungstische als auch in der Einbauform als Bestückungsteil von Tischen verwendet werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigt

Fig. 1 eine Unteransicht einer Behandlungsvorrichtung, die als Zusatzteil oder als Teil eines Lagerungsiisches verwendet werden kann,

F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in F i g. 1. An einem in Fig. 1 gezeigten Rahmenteil 1 ist eine rechteckige Schwingplatte 2 in weichen gummielastischen Lagerungen 4,5,6, 7 elastisch aufgehängt. Diese ermöglichen eine entsprechende Bewegbarkeit in den gewünschten Komponentenrichtungen. An der Unterseite der Schwingplatte 2 befindet sich eine Verstärkungsauflage 8, welche zwei Lagerstein 9, 10 für die Antriebselemente 11, 12. 13, 14 aufwe^:st die aus mit Schnurrädern 11, 12 verbundenen Unwuchtnocken 13, 14 bestehen. In der gezeigten Ausführungsform sind die Unwuchtnocken 13,14 einstückig mit den Schnurrädern 11,12 gestaltet und bilden deshalb mit diesen zusammen die Antriebselemente. Sie können jedoch auch getrennt und gegebenenfalls satzweise austauschbar gestaltet sein.

Am Rahmenteil 1 sind elektrische Artriebsmotoren 15, 16 gelagert und über weitere Schnurräder 17, 18 unter Zwischenschaltung von elastischen Treibriemen 19, 20 als elastische Antriebsverbindung mit den Schnurrädern 11, 12 der Antriebselemente verbunden. Durch die Ausbildung der beiden Lagerstellen 9, 10 mit zueinander senkrecht liegenden Achsen werden eine erste Antriebskomponente der Schwingung senkrecht zur Auflagefläche (Unwuchtnocken 13) und eine zweite Antriebskomponente der Schwingung in der Ebene der Auflagefläche (Unwuchtnocken 14) hervorgerufen.

Die Schwingplatte 2 ist, wie in F i g. 2 erkennbar, mit abgeknicktem Querschnitt gestaltet und trägt eine elastische Auflage 21, die im Bereich der Knictdinie eine kanalartige Ausformung 22 zur Aufnahme der Wirbelsäule einer zu behandelnden Person aufweist. Die Auflage 21 kann gegebenenfalls eine zusätzliche Körperanpassung aufweisen.

Am Rahmenteil 1 sind in der Zeichnung nicht dargestellte hand- bzw. fußbetätigbare Schaltelemente angebracht, mit denen die behandelte Person durch Drehzahlsteuerung der Antriebsmotoren 15, 16 die Überlagerung der Antriebskomponenten steuern kann. Selbstverständlich läßt sich zusätzlich oder ausschließlich «tuch eine Fremdsteuerung durch Bedienungspersonen vorsehen.

Die Oberseite der Auflage 21 wird zweckmäßig mit einem rauhen Belag versehen, weil dadurch eine bessere Schwingungsübertragung auf den Körper der zu behandelnden Person -rreichbar ist.

Anstelle der beschriebenen Anordnung, bei der die rotierenden Antriebskomponenten in zueinander senkrechten Ebenen liegen, ist gegebenenfalls auch eine Ausbildung mit einer anderen gegenseitigen Winkellage bzw. gegenüber der Auflagefläche möglich und vorteilhaft.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Zweirichtungsvibrationsbehandlung mit einer als Auflagefläche dienenden elastisch gelagerten Schwingplatte, die zur Erzeugung von verschiedenen Bewegungsformen mit elektromotorisch angetriebenen, in der Rotationsfrequenz einstellbaren Antriebselementen verbunden ist, welche als rotierende Unwucht in einer ersten Ebene eine rotierende erste Antriebskomponente erzeugen und bei der auf die Schwingplatte eine zweite Antriebskomponente in einer außerhalb der ersten Ebene liegenden mit dieser eine Winkellage bildenden Richtung einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der zweiten Antriebskomponente eine weitere rotierende Unwucht (13) vorgesehen ist und daß beide Antriebselemente (11, 12, 13, 14) getrennt rotationsfrequenzeinstellbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da» beide Antriebselemente (11,12,13,14) zusätzlich getrennt hubemstellbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen der beiden Antriebselemente (11,12,13,14) zueinander senkrecht liegen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei der die Antriebsmotoren an einem feststehenden Rahmenteil angebracht sind, gegenüber dem die Schwingplatte elastisch gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine elastische Antriebsverbindung (19,20) -/wischen den Antriebsmotoren (15,16) und den Antriebselementen (11, 12, 13, 14) vorhanden ist

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbmdung eine Schraubenfederwelle ist

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbindung eine Massivoder Hohlwelle aus elastischem Werkstoff ist

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet daß Wellen eine Bogenführung aufweisen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingplatte (2) abgeknickten Querschnitt aufweist

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Knicklinie der Schwingplatte (2) eine Ausformung (22) zur Aufnahme der Wirbelsäule vorgesehen ist.