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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten der im Oberbegriff des Patentanspruchs 12 angegebenen Art.
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Ein solches Verfahren ist aus der
DE 10 2010 028 859 A1 bekannt. Zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität werden mittels in Kraftwagen vorgesehenen Erfassungseinheiten fortlaufend Daten erfasst, welche die Mobilfunknetzqualität an einem gegenwärtigen Ort der jeweiligen Kraftwagen quantifizieren. Anschließend werden die jeweiligen Daten an eine Datenbank übertragen, in welcher die Daten abgespeichert werden. Vor dem Laden entsprechender Mobilfunkdaten wird eine Route von zumindest einem der Kraftwagen ermittelt und anschließend wird ein die Mobilfunknetzqualität entlang der ermittelten Route quantifizierender Datensatz von der Datenbank mittels einer Kommunikationseinheit des Kraftwagens abgefragt. Schließlich werden Mobilfunkdaten in einen Datenspeicher des Kraftwagens mittels der Kommunikationseinheit unter Berücksichtigung des Datensatzes geladen. Ferner zeigt die
DE 10 2010 028 859 A1 ein entsprechendes System zum Durchführen der erläuterten Verfahrensschritte.
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Die
DE 10 2010 002 740 A1 zeigt ein Fahrzeugkommunikationssystem mit einer fahrzeugseitigen Datenschnittstelle und einem mobilen, von einem Fahrzeug unabhängigen Endgerät mit einem Datenspeicher in einer Datenschnittstelle, die zur Kommunikation mit der fahrzeugseitigen Datenschnittstelle ausgebildet ist. Des Weiteren umfasst das Fahrzeugkommunikationssystem eine Entscheidungseinheit, welche dazu ausgebildet ist, Daten, die fahrzeugseitig verfügbar sind, zu klassifizieren, entweder als Daten mit geringer Latenzzeit oder Daten mit hoher Latenzzeit. Das Fahrzeugkommunikationssystem ist ferner dazu ausgebildet, Daten, die fahrzeugseitig verfügbar sind und eine geringe Latenzzeit aufweisen, über eine Mobilfunkschnittstelle an eine Zentralrechnervorrichtung zu senden und Daten, die fahrzeugseitig verfügbar sind und eine hohe Latenzzeit aufweisen, von der fahrzeugseitigen Datenschnittstelle an die Datenschnittstelle des mobilen Endgeräts zu übertragen und in den Datenspeicher zwischenzuspeichern.
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Die
DE 10 20120 028 996 A1 zeigt ein Verfahren, bei welchem Daten von einem fahrzeugexternen Netzwerk an eine Steuereinheit eines Kraftwagens und umgekehrt übertragen werden. Dabei ist es möglich, dass bestimmte Daten zunächst zwischengespeichert werden bis eine hinreichend gute Kommunikationsverbindung zu dem Netzwerk gegeben ist.
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Die
DE 10 2009 060 358 A1 zeigt ein Verfahren zum Betreiben eines Kommunikationssystems für Kraftfahrzeuge. Jeweilige Kraftfahrzeuge übermitteln eine Mobilfunknetzqualität charakterisierende Qualitätsmerkmale an eine Datenbank. Anhand der Qualitätsmerkmale wird ein in der Datenbank abgespeicherter Gesamtdatensatz angepasst. Die Kraftfahrzeuge können wiederum für eine jeweils geplante zu befahrende Route entsprechende Datensätze, welche die Mobilfunknetzqualität entlang der Route charakterisieren, aus dem Gesamtdatensatz extrahieren. Unter Berücksichtigung dieser Datensätze wird ein Laden von Mobilfunkdaten bei den jeweiligen Kraftfahrzeugen vorgegeben.
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Die
DE 100 64 955 A1 zeigt ein Verfahren zur Organisation von Kommunikationswegen. Dabei erfassen jeweilige Teilnehmer regelmäßig ihre Position und die Qualität einer jeweiligen Datenübertragung auf einem jeweiligen Kommunikationsweg. Basierend auf diesen Daten wird eine örtlich und zeitlich differenzierte Übertragungszustandskarte ermittelt. Es können selektiv entsprechende Informationen von der Übertragungszustandskarte durch die Teilnehmer verwendet werden, um einen jeweils optimalen Kommunikationsweg zu wählen.
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Die
DE 10 2004 055 275 A1 beschreibt ein Verfahren zur Optimierung der Funkübertragung zwischen einem Fahrzeug und einer externen Gegenstelle, die als Datenquelle und/oder als Datensenke fungiert. Dabei werden Navigationsinformationen und Informationen über die für die Datenübertragung zur Verfügung stehenden Funknetze berücksichtigt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie ein System der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welchen auf verbesserte Art und Weise die Ermittlung einer Mobilfunknetzqualität und das Laden von Mobilfunkdaten erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten umfasst die folgenden Schritte:
- - Fortlaufendes Erfassen von Daten, welche die Mobilfunknetzqualität an einem gegenwärtigen Ort eines jeweiligen Kraftwagens quantifizieren mittels in den Kraftwagen vorgesehenen Erfassungseinheiten;
- - Übertragen der Daten an eine Datenbank, in welcher die Daten abgespeichert werden;
- - Ermitteln einer Route von zumindest einem der Kraftwagen;
- - Abfragen eines die Mobilfunknetzqualität entlang der Route quantifizierenden Datensatzes von der Datenbank mittels einer Kommunikationseinheit des Kraftwagens;
- - Laden von Mobilfunkdaten in einen Datenspeicher des Kraftwagens mittels der Kommunikationseinheit unter Berücksichtigung des Datensatzes;
wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch auszeichnet, dass - - mittels einer Datenverarbeitungseinrichtung ein die Mobilfunknetzqualität quantifizierender Gesamtdatensatz in vorgegebenen Intervallen unter Berücksichtigung der an die Datenbank übertragenen Daten ermittelt und in dieser gespeichert wird;
- - der die Mobilfunknetzqualität entlang der Route quantifizierende Datensatz aus dem fortlaufend aktualisierten Gesamtdatensatz gewonnen wird.
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In Form des Gesamtdatensatzes wird also über eine große und gegebenenfalls auch wachsende Anzahl an Kraftfahrzeugen entlang jeweiliger Fahrtrouten der Kraftwagen eine globale Wissensbasis geschaffen, welche die Mobilfunknetzqualität entlang der jeweils mittels der Kraftwagen zurückgelegten Routen quantifiziert. Der Umfang, die Qualität sowie die Zuverlässigkeit dieser Wissensbasis wird durch das fortlaufende Hinzufügen von Informationen aus den jeweiligen Kraftwagen stetig verbessert und aktualisiert. Dieses a priori Wissen über jeweilige Mobilfunknetzqualitäten für bestimmte Orte bzw. entlang gewisser Routen wird daraufhin für eine Prädiktion jeweiliger Kanalqualitäten an voraussichtlichen Fahrzeugpositionen entlang jeweils geplanter Fahrtrouten genutzt. Im Gegensatz zum in der
DE 10 2010 028 859 A1 gezeigten Verfahren wird ein die Mobilfunknetzqualität charakterisierender Gesamtdatensatz also fortlaufend unter Berücksichtigung andauernd hinzugefügter Daten aktualisiert. Sich mit der Zeit ändernde Randbedingungen, welche die Mobilfunknetzqualität in den Gebieten beeinflussen, in welchen die jeweiligen Kraftwagen diese ermitteln, werden somit immer wieder aktualisiert, sodass eine besonders genaue Datengrundlage zur Vorhersage der Mobilfunknetzqualität bereitgestellt wird.
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In Kenntnis der jeweiligen Mobilfunknetzqualität entlang der jeweiligen Routen der verschiedenen Kraftwagen können entsprechende Vorlademechanismen zum Laden von Mobilfunkdaten für unterschiedlichste Applikationen des Kraftwagens angewendet werden. Diese erlauben ein gezieltes Vorladen von Daten, beispielsweise in Form von Medieninhalten, die in Zukunft voraussichtlich von einem Nutzer abgefragt werden. Prinzipiell kann es sich bei den Daten um jegliche Arten von Daten handeln, beispielsweise um Textdaten, Bilddaten, Musikdaten, Filmdaten usw. Durch Anwendung dieser Vorlademechanismen werden beispielsweise Medieninhalte von Onlinefunktionen lokal in den jeweiligen Kraftwagen verfügbar gemacht, so dass diese unabhängig von der Mobilfunkverbindung jederzeit und fehlerfrei konsumiert werden können. Je nach Typ der Onlinefunktion und erwarteter Kanalqualität variiert die zu verfolgende Vorladestrategie, z.B. hinsichtlich der Anzahl vorzuladender Medieninhalte und der Reihenfolge auf Basis von Prioritäten.
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Eine Entscheidungslogik selektiert letztlich aus einem Set von entwickelten Vorlademechanismen die geeignete Strategie bezüglich der gerade prädizierten Fahrzeugsituation bzw. Mobilfunknetzqualität. Damit wird im Fall einer in beispielsweise kurzfristig eintretenden Verschlechterung der Mobilfunkverbindung durch das Vorladen von Medieninhalten zu Zeiten noch guter Mobilfunkverbindung die Verfügbarkeit und die Dienstgüte von Onlinefunktionen wesentlich gesteigert. Aufgrund des lokalen Vorhaltens von Medieninhalten aus Onlinequellen können häufige Fehlerfälle vermieden werden, indem vor Eintritt von Fehlerfällen bereits auf die erzeugte lokale Quelle zurückgegriffen wird.
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Ferner ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass mittels einer Anzeigeeinrichtung des Kraftwagens ein Kartenausschnitt angezeigt wird, in welchem die auf dem Datensatz basierende Mobilfunknetzqualität entlang der Route dargestellt wird. Dadurch wird Insassen des Kraftwagens auf besonders einfache Weise die vorhergesagte Mobilfunknetzqualität entlang der gewählten Route bzw. entlang der vorhergesagten Route dargestellt, so dass die Nutzer frühzeitig darüber Kenntnis erlangen, ob entsprechend gewünschte Applikationen des Kraftwagens überhaupt entlang der Route durchführbar sind. Ferner können die Nutzer in Kenntnis der Mobilfunknetzqualität entlang der Route entsprechende Vorlademechanismen gegebenenfalls für jeweilige Applikationen selber derart einstellen, dass deren Funktionsfähigkeit entlang der Route sichergestellt werden kann.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass basierend auf dem Gesamtdatensatz in vorgegebenen Intervallen eine mit der Datenbank verknüpfte digitale Karte erstellt wird, mittels welcher die Mobilfunknetzqualität abgebildet wird. Mit anderen Worten wird eine Art Navigationskarte in einem Backend hinterlegt, welche mit den aufbereiteten Daten aus der kontinuierlich gewonnen Wissensbasis angereichert und verknüpft wird. Somit wird über diese zusätzliche Karteninformation eine Art globale Qualitätskarte für die Mobilfunknetzqualität bereitgestellt, mittels welcher ein gezieltes Vorladen von Mobilfunkdaten zusätzlich unterstützt wird.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass unter Berücksichtigung des Datensatzes für unterschiedliche Applikationen des Kraftwagens jeweilige Reihenfolgen festgelegt werden, gemäß welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher geladen werden. Beispielsweise kann für unterschiedliche Applikationen des Kraftwagens eine jeweilige Priorität vorgegeben sein oder durch einen Nutzer vorgegeben werden, wobei die Daten für die hoch priorisierten Applikationen zuerst in den Datenspeicher geladen werden, um zumindest deren Funktionsfähigkeit entlang der Route sicherzustellen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass unter Berücksichtigung des Datensatzes für die unterschiedlichen Applikationen jeweilige Zeitpunkte festgelegt werden, ab welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher geladen werden. Dadurch kann u.a. applikationsspezifisch sichergestellt werden, dass jeweilige Mobilfunkdaten unter Berücksichtigung der vorhergesagten Mobilfunknetzqualität entlang der Route so rechtzeitig bereitgestellt bzw. lokal in den Datenspeicher geladen werden, so dass die jeweiligen Applikationen unterbrechungs- bzw. störungsfrei ausgeführt werden können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass unter Berücksichtigung des Datensatzes für die unterschiedlichen Applikationen jeweilige Datenraten vorgegeben werden, gemäß welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher geladen werden. Zum einen wird dabei die örtliche bzw. entlang der Route jeweils insgesamt verfügbare Datenrate berücksichtigt und zum anderen wird in Abhängigkeit von den jeweiligen Applikationen die insgesamt zur Verfügung stehende Datenrate auf die jeweiligen Applikationen derart aufgeteilt, dass diese möglichst störungsfrei betrieben werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass anhand von in der Kommunikationseinheit abgespeicherten Favoriten und/oder Wiedergabelisten die zu ladenden Mobilfunkdaten ermittelt werden. Beispielsweise kann anhand von hinterlegten Nutzerprofilen bekannt sein, welche Webseiten aufgerufen, welche Online Radio Streams empfangen oder weitere ähnliche Onlinedienste normalerweise verwendet werden, so dass entsprechend zu ladende Mobilfunkdaten für unterschiedlichste Applikationen des Kraftwagens im Vorfeld möglichst genau vorhergesagt und in Abhängigkeit der vorhergesagten Mobilfunknetzqualität entlang der Route rechtzeitig in den Datenspeicher geladen werden können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass als Daten, welche die Mobilfunknetzqualität an dem gegenwärtigen Ort des jeweiligen Kraftwagens charakterisieren, Messwerte bezüglich einer Empfangssignalstärke, einer Signalverzögerungszeit, einer Netzauslastung, einer Datenübertragungsrate und/oder eines Mobilfunknetztyps ermittelt werden. Dadurch kann die Mobilfunknetzqualität an den gegenwärtigen Orten der jeweiligen Kraftwagen besonders akkurat ermittelt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Mobilfunknetzqualität für verschiedene Tageszeiten, Wochentage, Jahreszeiten und/oder Ereignisse ermittelt und in dem Gesamtdatensatz hinterlegt wird. Entsprechende üblicherweise auftretende Schwankungen der Mobilfunknetzqualität zu unterschiedlichen Tages-, Wochen-, Jahreszeiten- und/oder Ereignissen werden somit berücksichtigt, so dass der die Mobilfunknetzqualität charakterisierende Gesamtdatensatz besonders akkurat ist. Beispielsweise können uhrzeitabhängig unterschiedlich viele Kraftwagen eine bestimmte Route befahren und ein entsprechend hohes Mobilfunkdatenaufkommen verursachen. Infolgedessen schwankt auch die je Kraftwagen nutzbare Datenrate, da üblicherweise die bereitgestellte Datenrate je Funkzelle einen im Wesentlichen konstanten Wert aufweist. Insofern können zeitabhängig unterschiedliche, jeweils angepasste Vorlademechanismen ausgewählt bzw. genutzt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass jeweilige gegenwärtige Ortskoordinaten der Kraftwagen erfasst und gemeinsam mit den erfassten Daten zu jeweiligen Datentupeln gebündelt und an die Datenbank übermittelt werden. Des Weiteren ist es gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass jeweilige gegenwärtige Tageszeiten und/oder Datumsangaben erfasst und gemeinsam mit den erfassten Daten zu jeweiligen Datentupeln gebündelten an die Datenbank übermittelt werden. Dadurch kann die Mobilfunknetzqualität noch genauer ermittelt werden, indem dieser jeweilige Orte und/oder Tageszeiten sowie verschiedene Datumsangaben zugeordnet werden kann.
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Vorzugsweise werden die Datentupel unmittelbar nach ihrer Bündelung an die Datenbank übermittelt oder zunächst zu einem mehrere Datentupel umfassenden Datentupelsatz zusammengefasst und erst danach an die Datenbank übermittelt. Dabei kann beispielsweise berücksichtigt werden, wie gut eine augenblickliche Mobilfunknetzqualität ist, so dass basierend darauf entschieden werden kann, ob die Datentupel unmittelbar oder erst zeitverzögert und gebündelt übermittelt werden sollen. Ein wesentlicher Grund für diese Datenaggregation ist, dass es oftmals effizienter ist, weniger große Datenpakete als vielmehr kleine Datenpakete zu versenden. Effizienter ist hier im Sinne von Energieverbrauch und Datendurchsatz bgzl. einer Verbindung oder einem Verbindungskanal zu verstehen.
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Ein erfindungsgemäßes System zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten umfasst:
- - eine Datenbank;
- - eine Mehrzahl von Kraftwagen mit jeweiligen Erfassungseinheiten, welche dazu ausgelegt sind, fortlaufend Daten zu erfassen, welche die Mobilfunknetzqualität an einem gegenwärtigen Ort der jeweiligen Kraftwagen quantifizieren, und diese an die Datenbank des Systems übertragen, welche dazu ausgelegt ist, die Daten zu speichern;
- - jeweilige Routenermittlungseinheiten der Kraftwagen, welche dazu ausgelegt sind, eine Route der jeweiligen Kraftwagen zu ermitteln;
- - jeweilige Kommunikationseinheiten der Kraftwagen, welche dazu ausgelegt sind, jeweilige die Mobilfunknetzqualität entlang der jeweiligen Routen quantifizierende Datensätze von der Datenbank abzufragen und Mobilfunkdaten in einen jeweiligen Datenspeicher der Kraftwagen unter Berücksichtigung der jeweiligen Datensätze zu laden;
wobei sich das erfindungsgemäße System dadurch auszeichnet, dass - - das System eine Datenverarbeitungseinrichtung umfasst, welche dazu ausgelegt ist, einen die Mobilfunknetzqualität quantifizierenden Gesamtdatensatz in vorgegebenen Intervallen unter Berücksichtigung der an die Datenbank übertragenen Daten zu ermitteln und in dieser zu speichern;
- - der abgefragte Datensatz zumindest ein Teil des fortlaufend aktualisierten Gesamtdatensatzes ist.
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Zudem sind die Kraftwagen dazu ausgelegt, mittels jeweiliger Anzeigeeinrichtungen einen Kartenausschnitt anzuzeigen, in welchem die auf dem Datensatz basierende Mobilfunknetzqualität entlang der jeweiligen Route dargestellt wird.
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Vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausführungen des Systems anzusehen, wobei hier insbesondere das System Mittel umfasst, mit dem die Verfahrensschritte durchführbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Fig. alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der einzigen Fig. näher erläutert. Diese zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten.
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Ein System 10 zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und Laden von Mobilfunkdaten umfasst eine Mehrzahl von Kraftwagen 12, wobei vorliegend zur vereinfachten Darstellung lediglich ein Kraftwagen 12 gezeigt ist, eine Datenbank 14 sowie eine Datenverarbeitungseinrichtung 16. Die Kraftwagen 12 umfassen jeweilige Erfassungseinrichtungen 18, welche dazu ausgelegt sind, fortlaufend Daten zu erfassen, welche die Mobilfunknetzqualität an einem gegenwärtigen Ort 20 der jeweiligen Kraftwagen 12 quantifizieren. Ferner sind die Erfassungseinrichtungen 18 dazu ausgelegt, die erfassten Daten an die Datenbank 14 des Systems 10 zu übertragen, welche ihrerseits dazu ausgelegt ist, die Daten zu speichern.
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Bei den Erfassungseinrichtungen 18 kann es sich über bereits üblicherweise in Kraftwagen 12 verbaute Fahrzeugsensorik handeln, welche Messwerte in Form von Rohdaten und weitere Informationen bezüglich einer Kanalqualität bzw. Empfangssignalstärke sowie eines Mobilfunknetzes bzw. des Mobilfunknetztyps periodisch sammeln und lokal vorverarbeiten können. Darüber hinaus können als Daten, welche die Mobilfunknetzqualität an dem gegenwärtigen Ort 20 des jeweiligen Kraftwagens 12 charakterisieren, Messwerte bezüglich einer Signalverzögerungszeit, einer Netzauslastung und/oder einer Datenübertragungsrate ermittelt und an die Datenbank 14 übertragen werden.
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Die Kraftwagen 12 umfassen des Weiteren jeweilige Routenermittlungseinheiten 22, welche dazu ausgelegt sind, eine Route der jeweiligen Kraftwagen 12 zu ermitteln. Bei der Routenermittlungseinheit 22 kann es sich beispielsweise um eine Navigationseinrichtung des Kraftwagens 12 handeln, mittels welcher eine Route zu einem vorgegebenen Ziel ermittelt werden kann. Des Weiteren kann die Routenermittlungseinheit 22 auch dazu ausgelegt sein, anhand von unterschiedlichsten Erfahrungs- bzw. Messwerten eine wahrscheinliche Route, welche mit dem Kraftwagen 12 zurückgelegt werden wird, vorherzusagen.
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Die Kraftwagen 12 umfassen des Weiteren jeweilige Kommunikationseinheiten 24, welche dazu ausgelegt sind, jeweilige die Mobilfunknetzqualität entlang der jeweiligen Routen quantifizierende Datensätze von der Datenbank 14 abzufragen und Mobilfunkdaten in einen jeweiligen Datenspeicher 26 unter Berücksichtigung der jeweiligen Datensätze zu laden. Die Kraftwagen 12 können auch mehrere weitere, hier nicht dargestellt Datenspeicher aufweisen, in welche applikationsspezifisch jeweilige Daten über das Mobilfunknetz geladen werden können.
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Bei der Kommunikationseinheit 24 kann es sich beispielsweise um ein Infotainmentsystem des Kraftwagens 12 handeln, welches dazu ausgelegt ist, Mobilfunkdaten zu senden und zu empfangen. Bei dem Datenspeicher 26 kann es sich beispielsweise um eine Speichereinheit des Infotainmentsystems handeln, beispielsweise in Form einer Festplatte, einer Speicherkarte oder dergleichen, auf welcher Daten bzw. Informationen zwischengespeichert und entsprechenden Applikationen des Kraftwagens bzw. des Infotainmentsystems bereitgestellt werden können.
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Die Datenverarbeitungseinrichtung 16 ist zudem dazu ausgelegt, einen die Mobilfunknetzqualität quantifizierenden Gesamtdatensatz in vorgegebenen Intervallen unter Berücksichtigung der an die Datenbank übertragenen Daten zu ermitteln und in dieser zu speichern. Bei dem jeweils abgefragten Datensatz handelt es sich zumindest um einen Teil des fortlaufend aktualisierten Gesamtdatensatzes.
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Ermitteln einer Mobilfunknetzqualität und zum Laden von Mobilfunkdaten in die jeweiligen Datenspeicher 26 der Kraftwagen 12 erläutert. Eine Vielzahl von Kraftwagen 12, welche dem System 10 zugeordnet sind, erfassen fortlaufend Daten, welche die Mobilfunknetzqualität an einem gegenwärtigen Ort 20 eines der jeweiligen Kraftwagen 12 quantifizieren mittels der in den Kraftwagen 12 vorgesehenen Erfassungseinheiten 18. Dabei werden jeweilige gegenwärtige Ortskoordinaten der Kraftwagen 12 erfasst und gemeinsam mit den erfassten Daten zu jeweiligen Datentupeln gebündelt. Des Weiteren werden auch jeweilige gegenwärtige Tageszeiten und/oder Datumsangaben erfasst und gemeinsam mit den erfassten Daten zu jeweiligen Datentupeln gebündelt. Die so erfassten Daten bzw. Datentupel werden entweder unmittelbar nach ihrer Bündelung von den jeweiligen Erfassungseinrichtungen 18 an die Datenbank 14 übermittelt oder zunächst zu einem mehrere Datentupel umfassenden Datentupelsatz zusammengefasst und erst danach in vorgegebenen Zeitabständen an die Datenbank 14 übermittelt.
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Bei sämtlichen zu dem System 10 zugehörigen Kraftwagen 12 kann vor dem Losfahren oder während der Fahrt der jeweiligen Kraftwagen 12 eine Route mittels den Routenermittlungseinheiten 22 ermittelt bzw. vorhergesagt werden. Anschließend wird mittels der jeweiligen Kommunikationseinheiten 24 ein die Mobilfunknetzqualität entlang der Route quantifizierender Datensatz von der Datenbank 14 abgefragt.
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Mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 16 wird fortlaufend ein die Mobilfunknetzqualität quantifizierender Gesamtdatensatz in vorgegebenen Intervallen unter Berücksichtigung der an die Datenbank übertragenen Daten ermittelt und in der Datenbank 14 gespeichert. Die Mobilfunknetzqualität kann dabei für verschiedene Tageszeiten, Wochentage, Jahreszeiten und/oder Ereignisse ermittelt und in dem Gesamtdatensatz hinterlegt werden. Somit enthält der die Mobilfunknetzqualität entlang der jeweiligen Routen quantifizierende Datensatz aus dem fortlaufend aktualisierten Gesamtdatensatz auch Informationen darüber, wie die Mobilfunknetzqualität voraussichtlich in Abhängigkeit von der Uhrzeit, dem Wochentag und/oder eines bestimmten Datums, wie beispielsweise einem Ferienbeginn, einem Feiertag oder dergleichen, schwanken könnte.
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Basierend auf dem fortlaufend aktualisierten Gesamtdatensatz wird in vorgegebenen Intervallen eine mit der Datenbank 14 verknüpfte digitale Karte erstellt, mittels welcher die Mobilfunknetzqualität abgebildet wird.
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Sobald die jeweiligen Datensätze zur Charakterisierung der Mobilfunknetzqualität entlang jeweiliger Routen der Kraftwagen 12 abgefragt worden sind, werden entsprechende Mobilfunkdaten zum Betreiben jeweiliger Applikationen des Kraftwagens 12 in die jeweiligen Datenspeicher 26 unter Berücksichtigung dieser Datensätze geladen.
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Dabei werden für unterschiedliche Applikationen des Kraftwagens jeweilige Reihenfolgen festgelegt, gemäß welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher 26 geladen werden. Darüber hinaus werden unter Berücksichtigung des Datensatzes für die unterschiedlichen Applikationen auch jeweilige Zeitpunkte festgelegt, ab welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher geladen werden. Darüber hinaus werden unter Berücksichtigung des Datensatzes für die unterschiedlichen Applikationen auch jeweilige Datenraten vorgegeben, gemäß welchen die jeweiligen den Applikationen zugeordneten Mobilfunkdaten in den Datenspeicher 26 geladen werden.
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Beispielhaft ist eine Datenquelle 28 dargestellt, aus welcher mittels der Kommunikationseinheit 24 in Form von Mobilfunkdaten entsprechende Daten bzw. Datenpakete zum Betreiben jeweiliger Applikationen des Kraftwagens 12 in den Datenspeicher 26 geladen werden. Bei der Datenquelle kann es sich beispielsweise um einen an das Internet angebundenen Server handeln, auf welchem Musikdaten, Videodaten, Nachrichten in Text- und oder Bildform oder dergleichen bereitgestellt werden. Es werden also gezielt gewisse Medieninhalte bzw. Daten in die Datenspeicher 26 vorgeladen, welche in Zukunft voraussichtlich von einem Nutzer abgefragt werden. Relevante Inhalte können z.B. über angelegte Favoriten oder Wiedergabelisten des Nutzers in der betreffenden Onlinefunktion identifiziert werden.
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Durch die Anwendung der Vorlademechanismen werden Medieninhalte von Onlinefunktionen lokal in dem Kraftwagen 12 verfügbar gemacht, so dass diese unabhängig von der Mobilfunkverbindung jederzeit und fehlerfrei konsumiert werden können. Der Datenspeicher 26 fungiert somit als eine lokale Datenquelle innerhalb der Kraftwagen 12. Je nach Typ der Onlinefunktion und erwarteter Kanalqualität variiert diese für verschiedene Vorladestrategien, z.B. hinsichtlich der Anzahl vorzuladender Medieninhalte und der Reihenfolge auf Basis von Prioritäten.
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Eine Entscheidungslogik selektiert letztlich aus einem Set von unterschiedlichen Vorlademechanismen die geeignete Strategie bezüglich der gerade prädizierten Fahrzeugsituation bzw. vorhergesagten Route in Abhängigkeit von der aktuell gegebenen Mobilfunknetzqualität. Darüber hinaus ist es möglich, dass mittels einer hier nicht gezeigten Anzeigeeinrichtung der Kraftwagen 12 ein jeweiliger Kartenausschnitt angezeigt wird, in welchem die auf dem Datensatz basierende Mobilfunknetzqualität entlang der Route dargestellt wird. Somit sind Fahrzeuginsassen jederzeit darüber informiert, wie gut eine jeweilige Mobilfunknetzqualität entlang der vorhergesagten bzw. der gewählten Route ist, so dass die Nutzer gegebenenfalls auch selber entsprechende Vorlademechanismen vorgeben können, um Mobilfunkdaten in Form von Medieninhalten derart für unterschiedliche Applikationen zu priorisieren, dass deren Funktionsfähigkeit entlang der Route sichergestellt wird.
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Insgesamt wird mit dem System 10 bzw. durch das erläuterte Verfahren die Verfügbarkeit und die Dienstgüte von Onlinefunktionen wesentlich gesteigert, speziell im Fall einer kurzfristig eintretenden Verschlechterung einer Mobilfunkverbindung bzw. Mobilfunknetzqualität durch ein entsprechendes Vorladen von Medieninhalten zu Zeiten noch guter Mobilfunkverbindung. Aufgrund des lokalen Vorhaltens von Medieninhalten aus Onlinequellen können häufige Fehlerfälle vermieden werden, indem vor Eintritt von Fehlerfällen bereits auf die erzeugte lokale Quelle in Form des Datenspeichers 26 zurückgegriffen wird.
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Das erläuterte Verfahren ist zudem sehr robust, da es z.B. Pufferfehler aufgrund schlechter oder schwankender Kanalqualitäten und Verbindungsabrisse aufgrund von Funklöchern handhabbar macht. Durch das lokale Vorhalten von Medieninhalten aus Onlinequellen sind die Auswirkungen dieser häufigen Fehlerfälle für entsprechende Nutzer nicht mehr wahrnehmbar. Grund hierfür ist, dass bevor eine schlechte Mobilfunkverbindung eintritt, auf die korrespondierend lokale Quelle in Form des Datenspeichers 26 zurückgegriffen werden kann.