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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Kommunikationseinheit eines Kraftfahrzeugs bei dem beziehungsweise bei der zumindest ein Übertragungskanal vorgegeben ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System zum Betreiben der Kommunikationseinheit des Kraftfahrzeugs.
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Zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs und/oder zur Information von Fahrzeuginsassen werden in modernen Kraftfahrzeugen zunehmend Online-Applikationen genutzt. Online-Applikationen sind Applikationen, die zu einem überwiegenden Teil auf einem Applikations-Server ablaufen und auf die über das Internet zugegriffen werden kann, beispielsweise ein Multimediadienst mit MP3-Streaming und/oder eine Wettervorhersage und/oder einer Verkehrsvorhersage. Für eine Datenkommunikation mit Applikations-Server und/oder Backend-Server und/oder für eine Sprachkommunikation mit anderen Kommunikationseinrichtungen weisen Kraftfahrzeuge zunehmend eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen auf, die jeweils zumindest eine Mobilfunknetzanbindung aufweisen.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung sowie ein System zum Betreiben einer Kommunikationseinheit eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, die einen Beitrag leisten, die Kommunikationseinheit zuverlässig zu betreiben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zum Betreiben einer Kommunikationseinheit eines Kraftfahrzeugs bei dem beziehungsweise bei der mindestens ein Übertragungskanal vorgegeben ist und für jeden Übertragungskanal eine erste Kenngröße und/oder weitere Kenngrößen für vorgegebene geografische Einheiten vorgegeben sind. Abhängig von einer prognostizierten Fahrtroute des Kraftfahrzeugs und abhängig von der ersten Kenngröße und/oder den weiteren Kenngrößen des jeweiligen Übertragungskanals wird zumindest eine erste Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals entlang der prognostizierten Fahrtroute des Kraftfahrzeugs ermittelt.
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Heutige Kraftfahrzeuge weisen zunehmend eine oder mehrere Kommunikationsvorrichtungen auf, die beispielsweise eine Mobilfunknetzanbindung aufweisen und damit Zugang zu mindestens einem Übertragungskanal haben. Der jeweilige Übertragungskanal ist vorzugsweise ein Mobilfunkkanal. Der Übertragungskanal kann beispielsweise eine GSM-Kanal, ein GPRS-Kanal, ein EDGE-Kanal, ein WLAN-Kanal, ein WiMAX-Kanal oder ein CDMA-Kanal sein. Die jeweilige Kommunikationsvorrichtung ist somit ausgebildet, mit weiteren Kommunikationseinrichtungen im und/oder außerhalb des Kraftfahrzeugs zu kommunizieren. Die Übertragungskanäle können jeweils unterschiedliche Eigenschaften besitzen, die von einer verwendete Technologie abhängen. Die Eigenschaften des jeweiligen Übertragungskanals können mittels zumindest einer ersten Kenngröße charakterisiert werden. Die erste Kenngröße kann beispielsweise eine Kanaldatenrate sein. Die weiteren Kenngrößen können beispielsweise eine Kanalkapazität und/oder ein Signalrauschverhältnis und/oder eine Signalverzögerungszeit und/oder eine Taktsignalschwankung sein. Die Eigenschaften des jeweiligen Übertragungskanals sind beispielsweise abhängig von einer Netzauslastung und/oder von einer Signalstärke eines Senders und/oder Empfängers und/oder von Störeinflüssen. Die Eigenschaften können zeitlich und/oder örtlich variieren. Aus diesem Grund werden die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen für vorgegebene geografische Einheiten beispielsweise messtechnisch erfasst. Die geografische Einheit kann beispielsweise ein Straßenabschnitt und/oder eine Funkzelle sein. Vorteilhaft ist, wenn die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen für die vorgegebenen geografischen Einheiten beispielsweise für verschiedene Tageszeiten und/oder Wochentage und/oder Jahreszeiten und/oder Ereignisse, beispielsweise ein Ferienbeginn, erfasst werden. Die vorgegebenen geografischen Einheiten können unterschiedlich groß sein. In ländlichen Bereichen können die vorgegebenen geografischen Einheiten größer gewählt werden als in Ballungsräumen und/oder in verwinkelten Bergregionen. Die prognostizierte Fahrtroute kann beispielsweise mittels eines geeignet ausgebildeten Routenermittlungssystems ermittelt werden.
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Ein Ermitteln zumindest der ersten Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals hat den Vorteil, dass bekannt ist, wann und/oder wo welche Übertragungsressourcen verfügbar sind für eine Übertragung von Daten einer oder mehrerer Applikationen, die mittels der Kommunikationseinheit des Kraftfahrzeugs übertragen werden sollen. Dies ermöglicht eine örtliche und zeitliche Abhängigkeit einer Verfügbarkeit und/oder einer Qualität einer Kommunikationsverbindung zwischen der Kommunikationseinheit und beispielsweise eines Applikations-Servers zu verringern. Die Applikation kann beispielsweise auch als Anwendungsprogramm bezeichnet werden. Die Applikation kann zumindest teilweise auf einer Recheneinheit ausgeführt werden, die außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnet ist und/oder die Applikation kann auf Daten zugreifen, die zumindest teilweise in einer Speichereinheit gespeichert sind, die außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Anwendungsdaten und/oder Programmdaten des jeweiligen Applikationsprogramms können über einen oder mehrere Übertragungskanäle zwischen der jeweiligen Recheneinheit und/oder der jeweiligen Speichereinheit und der Kommunikationseinheit im Kraftfahrzeug übertragen werden.
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Abhängig zumindest von der ersten Routenkenngröße kann entschieden werden, welche Applikation für die Datenübertragung wann und/oder in welcher Form die Übertragungsressourcen nutzen kann. Zum einen ermöglicht dies ein gleichzeitiges Nutzen der Übertragungsressourcen durch mehrere Applikationen zu steuern. Zum anderen ist beispielsweise im Voraus bekannt, dass der erste Übertragungskanal für eine bestimmte Zeitdauer nicht zur Verfügung steht, so zum Beispiel in einem Tunnel. In diesem Fall können Maßnahmen ergriffen werden, dass bei einer Ausführung der Applikation und/oder einer Nutzung der Applikation durch einen Anwender keine Störung auftritt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Daten früher und/oder schneller heruntergeladen und zwischengespeichert werden, bevor die Daten tatsächlich benötigt werden, um so im Falle eines tatsächlich eintretenden Bedarfs die Daten verfügbar zu haben. Zusätzlich oder alternativ ist möglich, dass einem Fahrzeugnutzer eine Information signalisiert wird, wenn eine Störung auftritt.
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Abhängig von zumindest der ersten Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals kann auch zumindest eine erste Routengesamtkenngröße ermittelt werden. Eine Routengesamtkenngröße kann beispielsweise eine maximale Gesamtdatenrate aller vorgegebenen Übertragungskanäle repräsentieren.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von zumindest der ersten Routenkenngröße zumindest für eine erste Applikation für eine Übertragung von ersten Applikationsdaten ein Verlauf einer Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute ermittelt und abhängig von dem Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße erfolgt ein Zuweisen des jeweiligen Übertragungskanals. Der Verlauf einer Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute umfasst beispielsweise eine Zugriffsberechtigung auf einen Übertragungskanal und/oder eine maximale Übertragungsdatenrate und/oder eine Reihenfolgennummer und/oder einen Startzeitpunkt und/oder einen Endzeitpunkt und/oder eine Übertragungszeitdauer. Vorteilhafterweise liefert dies einen Beitrag dazu, dass eine Wahrscheinlichkeit gering gehalten werden kann, dass es aufgrund eines Abbruchs einer Übertragungskanalverbindung und/oder einer Änderung der verfügbaren Sandbreite zu einer Verzögerung und/oder einem Abbruch und/oder einem Ausfall einer Applikationsausführung kommt und somit zu langen Antwortzeiten für den Nutzer und/oder zu einer eingeschränkten Nutzbarkeit der ersten und/oder weiterer Applikationen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute für die erste Applikation abhängig von zumindest einer Übertragungsanforderung der ersten Applikation ermittelt. Die Übertragungsanforderung der ersten Applikation kann beispielsweise sein, dass für ein Übertragen der ersten Applikationsdaten eine Mindestdatenrate verfügbar sein muss. Des Weiteren kann eine Übertragungsanforderung beispielsweise sein, dass eine Laufzeit der ersten Applikationsdaten von einem Sender zu einem Empfänger eine vorgegebene maximale Laufzeit nicht überschreiten darf. Dies ermöglicht, den Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute so zu ermitteln, dass der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute die Übertragungsanforderung der ersten Applikation erfüllt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute für die erste Applikation unter Berücksichtigung zumindest einer Gütefunktion optimiert. Dies ermöglicht eine Nutzung der Übertragungsressourcen zu optimieren. Beispielsweise kann vorgesehen sein, die Nutzung der Übertragungsressourcen unter Berücksichtigung einer Kostengütefunktion zu optimieren. Die Kostengütefunktion kann dabei beispielsweise Kosten für einen Verbindungsaufbau und/oder die Übertragung berücksichtigen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der ersten Applikation eine vorgegebene Priorität zugeordnet und der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute für die erste Applikation wird abhängig von der vorgegebenen Priorität ermittelt. Dies ermöglicht das Nutzen der Übertragungsressourcen durch eine oder mehrere Applikationen einer jeweiligen Dringlichkeit der Applikationen anzupassen. Beispielsweise können, falls die Übertragungsbandbreite der Übertragungskanäle nicht ausreichend ist, die Daten aller Applikationen gleichzeitig zu übertragen, die Daten der Applikation, die eine geringe Priorität aufweist, später übertragen werden. Die vorgegebene Priorität kann applikationsspezifisch fest vorgegeben sein. Beispielsweise so, dass ein Notruf immer eine höchste Priorität, eine Fahrzeuginformationsabfrage eine mittlere Priorität und eine Abfrage zu Sehenswürdigkeiten der niedrigen Priorität zugeordnet ist. Es ist aber auch möglich, dass die vorgegebene Priorität der Applikation von einem oder mehreren Fahrzeuginsassen mittels einer geeignet ausgebildeten Eingabeeinheit vorgegeben wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Priorität der ersten Applikation ermittelt abhängig von einer vorgegebenen Zeitbedingung und/oder einer vorgegebenen Ortsbedingung der ersten Applikation und der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute der ersten Applikation wird abhängig von der ermittelten Priorität ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass die Priorität der ersten Applikation beispielsweise abhängig von einer vorgegebenen Fahrtdauer und/oder einer bereits zurückgelegten Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs und/oder einem Erreichen eines vorgegebenen Ortes und/oder einer vorgegebenen Uhrzeit und/oder einer vorgegebenen Zeitdauer des Kraftfahrzeugs angepasst werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute der ersten Applikation ermittelt abhängig von der vorgegebenen Zeitbedingung und/oder der vorgegebenen Ortsbedingung der ersten Applikation. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise abhängig von einer bereits zurückgelegten Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs und/oder von einer vorgegebenen Fahrtdauer und/oder einem Erreichen eines vorgegebenen Ortes und/oder einer vorgegebenen Uhrzeit und/oder einer vorgegebenen Zeitdauer des Kraftfahrzeugs der Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute der ersten Applikation ermittelt werden kann.
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Gemäß einem zweiten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein System zum Betreiben einer Kommunikationseinheit eines Kraftfahrzeugs, das eine Datenbank und eine Vorrichtung zum Betreiben der Kommunikationseinheit des Kraftfahrzeugs gemäß dem ersten Aspekt aufweist. Die Datenbank ist ausgebildet, eine erste Kenngröße und/oder weitere Kenngrößen für vorgegebene geografische Einheiten für zumindest einen Übertragungskanal zuspeichern. Des Weiteren ist die Vorrichtung zum Betreiben der Kommunikationseinheit des Kraftfahrzeugs ausgebildet, die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen, die in der Datenbank gespeichert sind, abzufragen mittels eines vorgegebenen Kommunikationsnetzwerks. Dabei beziehen sich vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts auch auf den zweiten Aspekt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das System zumindest eine Kanalinformationsvorrichtung auf, die ausgebildet ist, abhängig von zumindest einer erfassten Übertragungsgröße die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen für vorgegebene geografische Einheiten für zumindest einen Übertragungskanal zu ermitteln und abzuspeichern. Die erfasste Übertragungsgröße kann beispielsweise eine aktuelle Übertragungsrate einer Applikation sein und/oder eine aktuelle Übertragungsrate eines Übertragungskanals.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Kanalinformationsvorrichtung ausgebildet, die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen für vorgegebene geografische Einheiten für zumindest einen Übertragungskanal an die Datenbank weiterzuleiten.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das System ein Routenplanungssystem auf, das ausgebildet ist, abhängig von einer erfassten Position des Kraftfahrzeugs und einem gewünschten Zielort eine prognostizierte Fahrtroute zu ermitteln.
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Das Routenplanungssystem kann im Fahrzeug angeordnet sein. Das Routenplanungssystem kann beispielsweise ein Navigationssystem aufweisen. Zusätzlich oder alternativ ist auch möglich, dass das Routenplanungssystem beispielsweise einer Recheneinheit außerhalb des Fahrzeugs und zumindest eine stationäre Ein- und Ausgabevorrichtung im Fahrzeug und/oder ein mobiles Endgerät aufweist, wobei das mobile Endgerät und/oder die stationäre Ein- und Ausgabevorrichtung im Fahrzeug ausgebildet ist, eine Eingabe von Fahrtroutendaten zu erfassen und/oder eine Ausgabe von Fahrtroutendaten zu signalisieren. Ein Ermitteln der Fahrtroute erfolgt in diesem Falle beispielsweise in einer Recheneinheit außerhalb des Fahrzeugs. Eine Positionsbestimmung des Fahrzeugs kann beispielsweise mittels eines satelliten-basierten Ortsbestimmungssystems erfolgen, das beispielsweise Positionsdaten direkt an die Recheneinheit weiterleitet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist das System ein Fahrtroutenschätzsystem auf, das ausgebildet ist, während zumindest einer Fahrt des Kraftfahrzeugs Routendaten zu einer zurückgelegten Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs zu erfassen und abzuspeichern und bei einer erneuten Fahrt des Kraftfahrzeugs abhängig von den gespeicherten Routendaten eine prognostizierte Fahrtroute zu ermitteln.
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Ausführungsbeispiele von Ausgestaltungen der Erfindung sind im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines Kommunikationssystems 100.
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Das in 1 gezeigte Kommunikationssystem 100 weist eine Kommunikationseinheit 40 eines Kraftfahrzeugs, ein Routenplanungssystem 10, eine Kanalinformationsvorrichtung 20 und eine Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 des Kraftfahrzeugs auf.
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Das Routenplanungssystem 10 ist beispielsweise in dem Kraftfahrzeug angeordnet und umfasst beispielsweise ein Navigationssystem 15. Das Routenplanungssystem 10 ist beispielsweise ausgebildet, mittels des Navigationssystems 15 eine prognostizierte Fahrtroute zu ermitteln. Beispielsweise ermittelt das Navigationssystem 15 ausgehend von einer erfassten Position des Kraftfahrzeugs und einer Eingabe, welcher Ort angefahren werden soll, mittels gespeicherter Karteninformation eine prognostizierte Fahrtroute für das Kraftfahrzeug. Alternativ oder zusätzlich umfasst das Routenplanungssystem 10 beispielsweise einen Fahrtrouten-Schätzer 17. Der Fahrtrouten-Schätzer 17 ist beispielsweise ausgebildet, während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs Routendaten zu einer zurückgelegten Fahrstrecke abzuspeichern. Abhängig von den in der Vergangenheit gespeicherten Routendaten wird bei einer erneuten Fahrt des Kraftfahrzeugs eine prognostizierte Fahrtroute ermittelt. Hierbei können auch spezifische Daten eines Fahrzeugführers und/oder Zeitdaten berücksichtigt werden. So können beispielsweise sich wiederholende Fahrten, so zum Beispiel regelmäßige Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen und/oder zu Bekannten, einfach geschätzt werden.
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Die Kanalinformationsvorrichtung 20 ist beispielsweise in dem Kraftfahrzeug angeordnet und ausgebildet, während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs eine erste Kenngröße und/oder weitere Kenngrößen zumindest eines Übertragungskanals für eine vorgegebene geografische Einheit zu ermitteln und abzuspeichern. Beispielsweise kann abhängig von einer erfassten Information welcher Übertragungskanal in welcher vorgegebenen geografischen Einheit verfügbar ist und/oder welche Kanaldatenrate über den jeweiligen Übertragungskanal in der vorgegebenen geografischen Einheit übertragen wurde, eine erste und/oder weitere Kenngrößen des jeweiligen Übertragungskanals für die vorgegebene geografische Einheit ermittelt werden. Die jeweils vorgegebene geografische Einheit kann beispielsweise ein Straßenabschnitt sein. Alternativ oder zusätzlich ist möglich, dass die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen eines jeweiligen Übertragungskanals für die vorgegebene geografische Einheit beispielsweise messtechnisch von Service Dienstleistern, beispielsweise mittels Testfahrten entlang vorgegebener Straßenabschnitte, erfasst und in einer Datenbank gespeichert werden und die Kanalinformationsvorrichtung 20 beispielsweise ausgebildet ist, die erste Kenngröße und/oder weitere Kenngrößen des jeweiligen Übertragungskanals für die vorgegebenen geografischen Einheiten von der Datenbank abzufragen und lokal in der Kanalinformationsvorrichtung 20 zu speichern. Eine ergänzende oder alternative Möglichkeit ist, dass eine Gruppe von Kraftfahrzeugen während zumindest einem Teil ihrer jeweiligen Fahrten die erste Kenngröße und/oder die weitere Kenngrößen zumindest eines Übertragungskanals für vorgegebene geografische Einheiten ermitteln und an die Datenbank übermitteln. Beispielsweise ist auch in diesem Falle die Kanalinformationsvorrichtung 20 ausgebildet, die erste Kenngröße und/oder weitere Kenngrößen des jeweiligen Übertragungskanals für die vorgegebenen geografischen Einheiten von der Datenbank abzufragen.
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Die prognostizierte Fahrtroute wird beispielsweise an die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 weitergeleitet. Die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 ist beispielsweise ausgebildet, abhängig von der prognostizierten Fahrtroute die erste Kenngröße und/oder die weiteren Kenngrößen für den jeweiligen Übertragungskanal für die vorgegebenen geografischen Einheiten abzufragen. Des Weiteren ist die Vorrichtung 30 ausgebildet, abhängig von der prognostizierten Fahrtroute des Kraftfahrzeugs und abhängig von der ersten Kenngröße und/oder den weiteren Kenngrößen des jeweiligen Übertragungskanals zumindest eine erste Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals entlang der prognostizierten Fahrtroute des Kraftfahrzeugs zu ermitteln. Eine erste Routenkenngröße kann beispielsweise eine maximale Kanaldatenrate des jeweiligen Übertragungskanals sein. Eine zweite Routenkenngröße kann beispielsweise eine maximale Verzögerungszeit des jeweiligen Übertragungskanals sein. Die erste und/oder zweite Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals kann zeitlich und/oder örtlich variieren.
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Zusätzlich kann die Vorrichtung 30 ausgebildet sein, abhängig von zumindest der ersten Routenkenngröße des jeweiligen Übertragungskanals zumindest eine erste Routengesamtkenngröße zu ermitteln. Die erste Routengesamtkenngröße kann beispielsweise eine Gesamtübertragungskapazität aller vorgegebenen Übertragungskanäle sein. Eine zweite Routengesamtkenngröße kann beispielsweise eine maximale Gesamtdatenrate aller vorgegebenen Übertragungskanäle sein. Abhängig von zumindest der ersten Routengesamtkenngröße kann zumindest für eine erste Applikation für eine Übertragung von ersten Applikationsdaten ein Verlauf einer Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute ermittelt werden und abhängig von dem Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße ein Zuweisen des jeweiligen Übertragungskanals erfolgen
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Die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 kann beispielsweise ausgebildet sein, zu erfassen, für welche Applikation eine Applikationsausführung angefordert ist und deren Ausführung eine Übertragung von Daten über zumindest einen Übertragungskanal bedingt. Die Applikationsausführung kann beispielsweise von einem Fahrzeugführer und/oder einem weiteren Fahrzeuginsassen und/oder einer Einrichtung im Kraftfahrzeug angefordert werden. Es ist auch möglich, dass die Kommunikationseinheit 40 und/oder eine weitere Vorrichtung im Kraftfahrzeug ausgebildet ist, zu erfassen, für welche Applikation eine Applikationsausführung angefordert ist und deren Ausführung eine Übertragung von Daten über zumindest einen Übertragungskanal bedingt. In diesem Fall werden beispielsweise erfasste Applikationsausführungsdaten an die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 weitergeleitet. Der Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinrichtung ist somit beispielsweise bekannt, welche Applikation Übertragungsressourcen benötigt. Die Applikationsausführungsdaten können beispielsweise auch eine vorgegebene Priorität und/oder vorgegebene Übertragungsanforderungen, beispielsweise eine verfügbare Mindestdatenrate für die Übertragung, und/oder eine vorgegebene Zeitbedingung und/oder eine vorgegebene Ortbedingung der jeweiligen Applikation aufweisen.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn der jeweiligen Applikation ein jeweiliger Übertragungskanal derart zugewiesen wird, so dass die jeweiligen Applikationsdaten verfügbar sind, wann und/oder wo sie benötigt werden. Beispielsweise sollten Informationen zu einem gewünschten Ort, beispielsweise einer Sehenswürdigkeit und/oder einer Einrichtung, so zum Beispiel eine Raststätte, spätesten dann verfügbar sein, wenn das Kraftfahrzeug den gewünschten Ort erreicht. Zu Beginn einer längeren Fahrt, beispielsweise bei einer Fahrt von mehreren Stunden, kann einer Applikation zu einer Sehenswürdigkeit am Zielort eine geringe Priorität zugeordnet werden. Hat das Kraftfahrzeug den Zielort erreicht oder fast erreicht, sollten die Informationen möglichst schnell verfügbar sein und der Applikation zu den Sehenswürdigkeiten wird beispielsweise eine hohe Priorität zugeordnet. Die Vorrichtung 30 ist daher beispielsweise ausgebildet, eine Priorität einer ersten Applikation zu ermitteln abhängig von einer vorgegebenen Zeitbedingung und/oder einer vorgegebenen Ortsbedingung der ersten Applikation und abhängig von der ermittelten Priorität und zumindest der ersten Routen-Kenngröße einen Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute zu ermitteln und abhängig von dem Verlauf der Ressourcenzuardnungskenngröße zumindest der ersten Applikation den jeweilige Übertragungskanal zuzuweisen.
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Ein Ermitteln des Verlaufs der Ressourcenzuordnungskenngröße kann beispielsweise in vorgegebenen Zeitabständen erfolgen und/oder beispielsweise wenn sich die prognostizierte Fahrtroute ändert und/oder wenn sich die aktuell ermittelte erste Kenngröße eines Übertragungskanals von der gespeicherten ersten Kenngröße eines Übertragungskanals stark unterscheiden und/oder wenn eine neue Applikation angefordert wird.
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Beispielsweise ist auch möglich, dass die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40 ausgebildet ist, den Verlauf der Ressourcenzuordnungskenngröße entlang der prognostizierten Fahrtroute für die erste Applikation unter Berücksichtigung zumindest einer Gütefunktion zu optimieren. Beispielsweise kann vorgesehen sein, ein Nutzen der Übertragungsressourcen unter Berücksichtigung einer Kostengütefunktion zu optimieren. Die Kostengütefunktion kann dabei beispielsweise Kosten für einen Verbindungsaufbau und/oder die Übertragung berücksichtigen. Eine weitere Möglichkeit ist, das Nutzen der Übertragungsressourcen alternativ oder zusätzlich unter Berücksichtigung einer Gütefunktion, die eine Ausführungszeit sämtlicher angeforderter Applikationen repräsentiert, zu optimieren.
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Die Kommunikationseinheit 40 ist beispielsweise ausgebildet, zumindest die ersten Applikationsdaten der ersten Applikation zu übertragen gemäß dem Zuweisen des jeweiligen Übertragungskanals für die ersten Applikation durch die Vorrichtung 30 zum Betreiben der Kommunikationseinheit 40.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Routenplanungssystem
- 15
- Navigationssystem
- 17
- Fahrtrouten-Schätzer
- 20
- Kanalinformationsvorrichtung
- 30
- Vorrichtung zum Betreiben einer Kommunikationseinheit
- 40
- Kommunikationseinheit
- 100
- Kommunikationssystem