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Die Erfindung betrifft ein System aus Richtstab und Haltevorrichtung sowie Anwendungen dieses Systems. Das erfindungsgemäße System dient insbesondere als Ausrichthilfe beim Hochziehen einer Mauer aus Ziegelsteinen.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind zahlreiche Vorrichtungen bekannt, die beim Hochziehen einer Mauer dafür sorgen sollen, dass diese Mauer in mindestens einer Raumrichtung exakt geradlinig hergestellt wird.
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So ist beispielsweise aus der
GB 233 453 A ein System bekannt, das im Wesentlichen aus einer Art Stehpfosten besteht, an der zwei zueinander senkrechte Maßlatten angebracht sind. Die Vorrichtung wird gemäß
2 dieser Druckschrift im Bereich einer Mauerecke aufgestellt, und die Maßlatten sorgen für eine rechtwinklige Ausführung der Mauerecke, für eine gerade Ausführung der beiden Mauern und auch für das Einhalten der Senkrechten. Die beiden Maßlatten können über einen Kurbelmechanismus am Stehpfosten nach oben und unten gefahren werden. Diese Vorrichtung ist insgesamt recht aufwendig und hat nur eine kurze Reichweite, da die beiden Maßlatten nicht beliebig lange ausgeführt werden können.
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Eine andere Möglichkeit, die senkrechte Errichtung einer Ziegelmauer zu gewährleisten, ist in der
US 6 430 826 B1 offenbart. Hier wird über ein plattenförmiges Befestigungsteil
20 eine Art Ausleger
30 an einer Wand
12 befestigt, siehe
2 und
3. An diesem Ausleger hängt eine Schnur
50 nach unten. Das Befestigungsteil muss im oberen Bereich einer bereits bestehenden Mauer befestigt werden. Diese Vorrichtung dient dazu, das senkrechte Hochziehen einer Mauer im Bereich einer Öffnung
14 zu ermöglichen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die
US 2004/0163339 A1 . Hier wird die Senkrechte mittels eines Richtstabs
20 hergestellt, der von einer oberen Haltevorrichtung nach unten hängt (
2). Auch diese Haltevorrichtung muss an einer bereits bestehenden Mauer
14 befestigt werden. Der Richtstab
20 dient gemäß der hier offenbarten Vorrichtung dazu, eine Verblendmauer in korrektem Abstand
16 zu einer inneren Mauer
14 aufzubauen.
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Eine weitere Lösung ist in
US 4 359 850 A gezeigt. Hier werden zwei Haltewinkel
11,
12 an eine Hilfswand
13 angesetzt. Zwischen den beiden Haltewinkeln
11,
12 ist eine Richtschnur
21 waagrecht aufgespannt. Die Richtschnur kann nach oben verschoben werden und hilft beim Aufsetzen und Ausrichten der einzelnen Ziegelsteine
17,
19. Das System ist recht aufwendig und benötigt die vorher aufzustellende Hilfswand
13, die darüber hinaus so verankert werden muss, dass sie stabil in der Vertikalen verbleibt.
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Eine weitere, weniger aufwändige Konstruktion ist in der
CN 2645038 Y offenbart. Hier ist eine Vorrichtung mit einem senkrechten Lotstab dargestellt, der über eine Winkelskala in eine 90°-Stellung gebracht werden kann. Zu diesem Zweck sind offenbar zwei Libellen vorgesehen, vgl.
3 und
5. Fachleute vom Bau werden sofort erkennen, dass das Ansetzen dieser Vorrichtung an eine hochzuziehende Mauer gemäß der Darstellung von
1 nicht praktikabel ist. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, dass diese Vorrichtung (die im Wesentlichen nichts anderes als ein verstellbarer, übergroßer 90°-Winkel ist) aufgrund der Zustände am Bau nicht eng an Wand und Boden angesetzt werden kann. Herumliegende Steine, Mörtelreste an Wand und Boden sowie Ungenauigkeiten der Ziegel machen eine wie gezeigte Verwendung des Winkels unmöglich.
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Eine Vorrichtung, die sich eines klassischen Lots bedient, ist in der
US 4 300 290 A gezeigt. Diese Vorrichtung umfasst eine Lotschnur
16, ein Lot
18 und eine Halteplatte
12 für die Lotschnur
16. Die Platte wird an einer bereits fertigen Wand befestigt und das Lot
18 wird über die Lotschnur
16 durch ein Loch
14 in der Halteplatte
12 nach unten gelassen bzw. nach oben gezogen. Auf diese Art und Weise lässt sich über den Abstand
16 zwischen Wand und Lot feststellen, ob die Wand bauchig ist oder insgesamt schief.
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Die
FR 2 541 764 A1 zeigt ein Paar Richtstäbe, die z. B. an zwei Orten befestigt werden, zwischen denen eine Mauer hochzuziehen ist. Auch hier besteht ein beträchtlicher Aufwand dahingehend, die beiden Richtstäbe zu befestigen sprich zu verschrauben; außerdem müssen sie mithilfe einer separaten Lotschnurvorrichtung (siehe
2) exakt in die Senkrechte gebracht werden.
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In der
GB 1 286 692 A ist ein Richtstab beschrieben, der an einer Mauerecke befestigt werden muss, wieder nach vorheriger manueller Ausrichtung in die Senkrechte und Befestigung an der Mauerecke. Dieser Richtstab hat die Besonderheit, dass er nach oben ”wachsen” kann, indem er mit aufsteckbaren Elementen (Pos.
1,
8 in
1) verlängert werden kann. Befestigen und Ausrichten des Richtstabs sind aufwendig und fehlerbehaftet.
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Aus der
DE 58 785 A ist ein System umfassend einen Richtstab und eine Haltevorrichtung für einen Richtstab bekannt, wobei das System auch zur Hilfestellung beim Hochziehen einer Mauer verwendet werden kann. Dabei ist die Haltevorrichtung im unteren Bereich der Mauer auf einem Boden neben der Mauer aufstellbar. Der Richtstab ist ein zylindrischer geradliniger Stab mit einer Mittellängsachse und weist an einem Ende einen Massekörper auf. Im Gebrauch des Systems liegt der Schwerpunkt des Massekörpers bei senkrechter Lage des Richtstabs zum Boden auf der Mittellängsachse des Richtstabs.
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Schließlich zeigt
DE 1 997 485 U einen Lotstab, der über ein Gelenk
2 mit einer Platte
3 verbunden ist, die zwischen zwei Ziegellagen eingebracht ist.
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Die hier gezeigten Lösungen aus dem Stand der Technik haben den Nachteil, dass sie aufwendige Konstruktionen darstellen und/oder den Nachteil, dass Richtstäbe oder Richtschnüre vor dem Fixieren einer vorherigen manuellen Einmessung bedürfen.
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Im Fall der
DE 58 785 A liegt der Nachteil darin, dass bei Einsatz auf Baustellen und damit einhergehender Verschmutzung der Lagerschale die Reibung zwischen dem Kugelgelenk und der Lagerschale so groß ist, dass sich der Stab nicht selbständig vollständig senkrecht ausrichtet, sondern manuell nachjustiert werden muss.
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Es besteht ein Bedarf an einem Richtstab, der nicht mit dem Problem behaftet ist, dass er manuell ausgerichtet werden muss. Außerdem sollen verschiedene Haltesysteme für diesen Richtstab angegeben werden, die unter völligem Verzicht auf irgendeine Ausrichtung einfach nur auf den Boden aufgestellt oder an einer Wand angebracht werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein System bereitzustellen, das es einem Maurer ermöglicht, einen Richtstab ohne Zuhilfenahme von Nivellier- oder Messinstrumenten exakt in die senkrechte Lage zu bringen. Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß Patentanspruch 1 oder 10.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, dieses System nach einem möglichst einfachen mechanischen Grundprinzip zu gestalten.
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Die Erfindung betrifft ein System, umfassend mindestens einen Richtstab und eine Haltevorrichtung für den mindestens einen Richtstab, wobei das System zur Hilfestellung beim Hochziehen einer, vorzugsweise aus Ziegelsteinen bestehenden, Mauer dient, wobei die Haltevorrichtung im unteren Bereich der Mauer befestigbar ist oder auf einem Boden neben der Mauer aufstellbar ist und eine Lagerspitze aufweist, wobei der Richtstab im Wesentlichen ein geradliniger Stab mit einer Mittellängsachse ist und eine Lagerschale aufweist, die komplementär zur Lagerspitze ist, und der Richtstab darüber hinaus einen Massekörper an einem Ende aufweist, wobei im Gebrauch des Systems die Mitte der Lagerspitze und der Schwerpunkt des Massekörpers bei senkrechter Lage des Richtstabs zum Boden auf der Mittellängsachse des Richtstabs liegen.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Haltevorrichtung eines Richtstabs, die in einer Mauer befestigt ist;
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2 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform der Haltevorrichtung in Form eines Ständers, der neben einer Mauer aufgestellt wird;
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3 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Haltevorrichtung, die in die Mauer eingeschlagen wird;
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3a zeigt schematisch in einer vergrößerten Ansicht einen Bereich von 3;
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3b zeigt eine Ausführungsform der Haltevorrichtung, die hier aus Kunststoff hergestellt ist und ein wegwerfbares bzw. verlorenes Teil darstellt;
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3c zeigt eine weitere Ausführungsform der Haltevorrichtung aus Kunststoff, die zweiteilig ausgeführt ist;
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4 zeigt schematisch eine Ausführungsform mit einem Haltebügel für mehrere Richtstäbe sowie einen hierzu passenden Richtstab;
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5 zeigt schematisch einen Lagerbock für mehrere Richtstäbe;
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6 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes System in Verbindung mit einer Winkelskala;
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7 zeigt schematisch eine weitere Nutzung des erfindungsgemäßen Systems; und
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8 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes System, bei dem Richtstab und Massekörper nicht direkt miteinander verbunden sind.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Ausführungsform in Zusammenschau mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 10 aus einer Haltevorrichtung 3 und einem Richtstab 4, wobei die Haltevorrichtung in einer Mauer 1 befestigt ist. Die Haltevorrichtung 3 besteht aus einem Haltering 3a, der mit einem stiftförmigen seitlichen Ansatz in einer Wand befestigt ist. Dieser stiftförmige seitliche Ansatz wird vorzugsweise zwischen zwei Ziegeln im unteren Bereich der zu errichtenden Mauer 1 eingeklemmt. Innerhalb des Halterings 3a sind Halteschnüre 6 für den Richtstab 4 vorgesehen; in dem gezeigten Fall ist der Richtstab mit vier Halteschnüren 6 so gehalten, dass er frei beweglich im Mittelpunkt des Halterings 3a gelagert ist. Am unteren Ende des Richtstabs 4 befindet sich ein Massekörper 5, der dafür sorgt, dass sich der Richtstab auch bei nicht ganz waagrechter Anbringung der Haltevorrichtung 3 stets in die Senkrechte ausrichtet. Die Praxis hat gezeigt, dass die Bereitstellung eines Richtstabs 4 selbst in einigem Abstand von der Mauer wie hier vorgeschlagen eine ideale Arbeitshilfe ist, mit der ein Maurer die Mauer mühelos ausrichten kann. Dieser Massekörper 5 kann aber auch zylindrisch und somit recht platzsparend ausgeführt werden. Somit kann der Richtstab 4 mit einem zylindrischen Massekörper kleinen Durchmessers näher an die Wand gebracht werden, was die Prüfung der Parallelität der Mauer in Bezug auf den Richtstab noch leichter macht.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 10 aus Haltevorrichtung und Richtstab, wobei die Haltevorrichtung hier in Form eines Ständers 7 realisiert ist, der neben der Mauer 1 auf den Boden 2 aufgestellt wird. Die Halterung mit Halteschnüren 6 ist wie die in 1 beschriebene. Selbstverständlich können statt der vorhin gezeigten vier Halteschnüre auch nur zwei oder drei verwendet werden.
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3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1, bei dem die Haltevorrichtung für den Richtstab in Form eines Nagels 8 realisiert ist, der mit einem Hammer in die Mauer 1 bzw. einen Ziegel dieser Mauer eingeschlagen wird. 3a zeigt in einer vergrößerten Ansicht einen Bereich von 3. Man erkennt, dass der Nagel 8 eine dornartige Lagerspitze 8a hat. Der dazugehörige Richtstab 4 hat eine Ausnehmung 10 mit einer Lagerschale 9 im oberen Bereich der Ausnehmung 10. Der Maurer schlägt den Nagel so in die Mauer, dass die dornartige Lagerspitze 8a nach oben zeigt. Der Richtstab 4 wird dann mit der Ausnehmung 10 über den Nagel 8 geschoben und mit seiner Lagerschale 9 auf die Lagerspitze 8a des Nagels 8 aufgesetzt. Durch den (hier nicht gezeigten) Massekörper am unteren Ende des Richtstabs 4 richtet sich dieser automatisch senkrecht aus. Am Richtstab 4 ist dessen Mittellängsachse angedeutet.
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3b zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1, bei dem die Haltevorrichtung 11 aus Kunststoff hergestellt ist und ein wegwerfbares bzw. verlorenes Teil darstellt. In der linken Ansicht von 3b ist die Haltevorrichtung 11 in einer dreidimensionalen, perspektivischen Darstellung gezeigt. Die rechte Ansicht von 3b ist eine Seitenansicht der Haltevorrichtung 11. Die Haltevorrichtung wird mit dem spitz zulaufenden Einführende 11a so in eine frisch gemauerte Wand gesteckt, dass sich der dargestellte senkrechte Steg zwischen zwei Ziegeln befindet. Das zwischen zwei Ziegel gesteckte Einführende 11a (in der rechten Ansicht von 3b der Bereich rechts neben der unterbrochenen Linie) verbleibt in der Mauer. Der links davon gezeigte Finger 11b weist eine Lagerspitze 11c auf, auf die der Richtstab aufgesetzt wird, wie bereits in Zusammenhang mit 2 beschrieben. Dieser Finger wird nach Gebrauch abgebrochen oder mit dem Hammer abgeschlagen, wozu sich vorzugsweise eine Sollbruchstelle 11d an der Haltevorrichtung befindet. Die hier gezeigte Haltevorrichtung 11 lässt sich ohne Weiteres aus Kunststoff spritzgießen.
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3c zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1, bei dem die Haltevorrichtung ein zweiteiliges Kunststoffteil darstellt. Das erste Teil ist eine Art Winkel 12 aus Kunststoff, der nach drei bis vier gemauerten Ziegelreihen auf einen der obersten Ziegel aufgelegt wird. Dieser Winkel 12 kann eventuell mit einem Nagel fixiert werden. Es ist auch möglich, den Winkel 12 mit (nicht gezeigten) angespritzten Haltezapfen zu versehen, derart, dass besagter Haltezapfen in eines der Löcher eines DIN-Norm-Ziegels eingreifen kann. An der senkrechten Fläche des Winkels befindet sich eine schwalbenschwanzartige Aussparung. Das zweite Teil der hier gezeigten Haltevorrichtung ist ein Halteteil 13, das eine Lagerspitze 13a, ein zur Aussparung komplementäres Profilteil 13b und einen Anlagepunkt 13c aufweist. Das Halteteil 13 wird von oben in die Aussparung 12a eingeführt, mit dem unteren Anlagepunkt 13c liegt das Halteteil 13 statisch bestimmt an der Mauer an. Auf die Lagerspitze 13a wird wieder der Richtstab aufgesetzt. Nach Gebrauch verbleibt bei dieser Ausführungsform der Winkel 12 in der Wand, das Halteteil 13 wird abgezogen und kann wieder verwendet werden. Selbstverständlich muss es sich bei der Verbindung zwischen Profilteil 13b und Aussparung 12a nicht um eine Schwalbenschwanzverbindung handeln. Anstelle des Profilteils 13b könnte auch ein kurzer, waagrechter angespritzter Stift (nicht gezeigt) verwendet werden, der in eine entsprechende Aufnahme am Winkel 12 eingelegt wird. Auch ein Haken (nicht gezeigt) ist denkbar, der in einen nach oben offenen Schlitz am Winkel 12 eingehängt wird.
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4 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1 mit einem Haltebügel 14 für mehrere Richtstäbe sowie einen hierzu passenden Richtstab 15. Der Haltebügel 14 kann wie gezeigt mehrere Lagerspitzen 14a aufweisen und in Form eines Rohrs mit um 90° gebogenen Enden vorliegen. Die Enden weisen mit Befestigungslöchern versehene Befestigungsflansche 14b auf, die an eine Mauer 1 in deren unterem Bereich angeschraubt werden. Der hierzu passende Richtstab 15 hat keine allseits geschlossene Ausnehmung wie z. B. in 3a gezeigt, sondern eine C-förmige Ausnehmung 16 mit einer Lagerschale 16a im oberen Bereich dieser C-förmigen Ausnehmung 16. Eine Gummimanschette 17 kann am Richtstab 15 vorgesehen sein, die so angebracht oder aufgeschoben wird, dass der Lagerbereich vor Verschmutzung geschützt ist. Diese Art der Gummimanschette 17 empfiehlt sich natürlich für alle der hier gezeigten Ausführungsformen. An dem Richtstab 15 ist der Massekörper 5 an seinem unteren Ende gezeigt.
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5 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1, das der Ausführungsform in 4 ähnlich ist. Auch hier handelt es sich um ein System mit und für mehrere Richtstäbe 15, mit dem Unterschied, dass hier ein Lagerbock 18 für mehrere Richtstäbe vorgesehen ist. Sowohl beim Haltebügel 14 gemäß 4 als auch beim Lagerbock 18 nach 5 ist es möglich, das die Lagerspitzen tragende Element bzw. Rohr mit Löchern zu versehen und die Lagerspitzen als separate, abnehmbare Elemente zu gestalten, die in die Löcher gesteckt werden können.
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Der Richtstab 4, 15 ist vorzugsweise aus einem stabilen, formhaltigen und dennoch leichten Material wie z. B. faserverstärktem Kunststoff hergestellt. Der Massekörper 5 an seinem unteren Ende kann ein bauchiger oder zylindrischer Metallkörper sein, der fest mit dem Richtstab verbunden ist oder auch daran angeschraubt ist oder mittels einer Bajonettverbindung mit ihm verbunden wird. Der metallische Massekörper 5 kann, wenn er zylindrisch ausgeführt ist, denselben Durchmesser wie der restliche Richtstab aufweisen. Die Verbindung zwischen dem Massekörper 5 und dem Richtstab 4, 15 kann eine Magnetverbindung sein. Außerdem ist es auch möglich, den Richtstab teleskopisch auszuführen, sodass er vor oder während des Gebrauchs teleskopartig ausgezogen und verlängert werden kann. Nach Gebrauch lässt er sich wieder platzsparend zusammenschieben.
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Das Merkmal der teleskopartigen Ausziehbarkeit gilt auch für die Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems, bei denen der Richtstab über einen Ständer wie gemäß 2 gehaltert ist. Hier ist es denkbar, die Beine des Ständers ausziehbar bzw. verlängerbar zu gestalten. Auch der in 5 gezeigte Lagerbock 18 kann mit teleskopartigen Beinen 18a versehen sein.
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Für alle Ausführungsformen ist es möglich, eine (nicht dargestellte) Arretiervorrichtung vorzusehen, mit der man den Richtstab, sobald er sich durch den Massekörper automatisch in der senkrechten Lage eingependelt hat, in dieser Position arretieren kann. Dies ist wichtig, um während des Arbeitens sicherzustellen, dass sich der Richtstab nicht unbemerkt verstellt. Die Arretiervorrichtung ist vorzugsweise in der Lage, den Richtstab in jeder beliebigen Position zu arretieren.
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Merkmale bestimmter Ausführungsformen können in sinnvoller Weise auch auf eine andere Ausführungsform übertragen werden: So ist es zum Beispiel denkbar, den in 2 gezeigten Ständer 7 mit dem in 3a gezeigten Nagel 8 zu kombinieren. Dann würden nicht die Halteschnüre zwischen dem ringförmigen Teil des Ständers und dem Richtstab vorgesehen sein, sondern ein dem Nagel 8 ähnlicher Stift. Dieser ist mit einem Ende am ringförmigen Teil befestigt und ragt mit dem anderen Ende bis ungefähr zur Mitte des Rings. An diesem Ende befindet sich eine Lagerspitze, auf die der Richtstab aufgesetzt wird.
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6 zeigt schematisch das erfindungsgemäßes System nach Anspruch 1 oder 10 in Verbindung mit einer Winkelskala. Wenn das System eingependelt ist, wird die 0°-Markierung der Skala auf den Richtstab ausgerichtet. Die Skala wird relativ zur Haltevorrichtung fixiert und danach kann der Richtstab um einen gewünschten Neigungswinkel gekippt werden. Dann wird der Richtstab mit der für ihn vorgesehenen (nicht gezeigten) Fixiervorrichtung festgestellt. Dies kann insbesondere beim Mauern von Giebelschrägen oder sonstigen schrägen Abschnitten sehr nützlich sein. Man kann mittels der Skala den Winkel einer zu bauenden Schräge (z. B. bei einer Giebelwand oder sonstigen schrägen Fläche) exakt einstellen; es ist aber auch möglich, den Winkel einer bereits bestehenden Schräge abzunehmen sprich zu messen.
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7 zeigt eine weitere Nutzung des erfindungsgemäßen Systems nach Anspruch 1 oder 10. Die Nutzung des in 4 oder 5 gezeigten Lagerbocks mit mehreren Richtstäben kann dazu dienen, dass der Maurer eine Orientierungshilfe dahingehend hat, dass die jeweiligen Stoßfugen der Ziegelsteine jeweils genau übereinander liegen. Wenn der Maurer also z. B. bei jeder zweiten Stoßfuge einen Richtstab ansetzt, kann er sich für die folgenden daran orientieren. Zu diesem Zweck sind die Abstände der Lagerspitzen auf die Standardlängen von Normziegeln abgestimmt. Bisher muss der Maurer sich auf seinen kritischen Blick verlassen. Diese Ausführung ist insbesondere bei Klinkerwänden mit sichtbaren Ziegeln nützlich, da es hier auf große Genauigkeit ankommt.
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8 zeigt das erfindungsgemäßes System nach Anspruch 10, bei dem Richtstab und Massekörper physisch voneinander getrennt sind. Sie sind wie in
8 gezeigt nur über ein Magnetfeld miteinander verbunden. In einer oberen Haltevorrichtung (z. B. eine wie zu
1 beschriebene Haltevorrichtung) ist der Richtstab gehaltert, der am unteren Ende einen magnetischen Körper N aufweist. Eine untere Haltevorrichtung haltert den Massekörper
5. Beide Haltevorrichtungen sind ihrerseits an der Wand
1 befestigt. Dies hat den Vorteil, dass der Massekörper
5 sich viel schneller einpendelt, weil er nicht den gesamten Richtstab mittragen muss. Bezugszeichenliste:
1 | Mauer |
2 | Boden |
3 | Haltevorrichtung |
3a | Haltering |
4 | Richtstab |
5 | Massekörper |
6 | Halteschnur |
7 | Ständer |
8 | Nagel |
8a | Lagerspitze |
9 | Lagerschale |
10 | Ausnehmung |
11 | Haltevorrichtung |
11a | Einführende |
11b | Finger |
11c | Lagerspitze |
11d | Sollbruchstelle |
12 | Winkel |
12a | Aussparung |
13 | Halteteil |
13a | Lagerspitze |
13b | Profilteil |
13c | Anlagepunkt |
14 | Haltebügel |
14a | Lagerspitze |
14b | Befestigungsflansch |
15 | Richtstab |
16 | Ausnehmung |
16a | Lagerschale |
17 | Gummimanschette |
18 | Lagerbock |
18a | Bein |
18b | Lagerspitze |