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Die Erfindung betrifft eine aktivdynamische Sitzvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Eine aktivdynamische Sitzvorrichtungen ermöglicht ein aktives, dynamisches Sitzen, bei dem die Rückenmuskulatur und die Bandscheiben stets leicht in Aktion sind. Diese aktive dynamische Sitzhaltung wird in praktisch allen Fällen dadurch erreicht, dass der eigentliche Sitz der Sitzvorrichtung um zumindest einen Drehpunkt rundum pendelt und dadurch in einer labilen Lage gehalten ist. Zusätzlich kann eine Federung in vertikaler Richtung vorgesehen sein. Solche Sitzvorrichtungen werden insbesondere durch Pendelhocker und bei Hockern bzw. Stühlen mit Fußrollen durch eine rundum bewegliche Sitzfläche gebildet.
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Ein Pendelhocker ist aus der
DE 75 31 129 U1 bekannt. Es handelt sich hier jedoch weniger um einen Hocker als um einen Arbeitssitz für Berufstätige, die gezwungen sind, am Arbeitsplatz zu stehen. Dieser Arbeitssitz weist einen in der Höhe verstellbaren und mit jeder Bewegung des Benutzers mit gehenden Sattelsitz auf. Ein über einem Tellerfuss befindliches Kugelgelenk ermöglicht die Pendelbewegung und eine im Tellerfuss integrierte Zugfedermechanik bewirkt die automatische Rückstellung in die neutrale Lage. Die Höhenverstellung des Sitzes und eine begrenzte Federung erfolgen über eine im Zwischenteil integrierte Gasdruckfeder.
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Ein gattungsbildender Pendelhocker ist aus der
DE 10 2007 025 799 A1 und unter der Marke ONGO bekannt. Die vorgenannte Schrift soll als mit ihrer gesamten Offenbarung in die vorliegende Anmeldung aufgenommen gelten. Es handelt sich beim ONGO um einen Pendelhocker mit Höhenverstellung mittels Gasfeder, dessen Pendelbewegung allein durch eine konvexe Ausformung der Aufstandsfläche eines Tellerfusses erreicht wird. Die Sitzvorrichtung weist einen Klangerzeuger auf, welcher bei Durchführung einer bestimmten Veränderung der Sitzposition einen Klang abgibt. Mit dem Klangerzeuger erhält der Benutzer der Sitzvorrichtung eine akustische Rückkopplung, welche ihn bei der Ausführung einer gymnastischen Übung unterstützen und Unsicherheit nehmen kann. Als ”Klang” soll auch ein Geräusch gelten. Entscheidend ist, dass der Klang vom Benutzer wahrgenommen und zugeordnet werden kann. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass das Spiel mit der Geräuscherzeugung den Spieltrieb eines Benutzers anspricht und diesen veranlasst, eine ansonsten vielleicht als lästig empfundene Übung auf der Sitzvorrichtung konzentriert und anhaltend durchzuführen. Eine besonders zur Stärkung der Rückenmuskulatur geeignete Übung besteht darin, dass der Klangerzeuger auf eine Übung anspricht, bei der das Becken des Benutzers zyklisch eine kreis- oder ellipsenförmige Bewegung ausführt. Ein einfacher mechanischer Klangerzeuger kann dadurch gebildet werden, dass mittels einer beweglichen Masse, welche durch eine Veränderung der Sitzposition eine Beschleunigung erfährt, ein Klang erzeugt wird, indem Klangerzeugerelemente zur Abgabe eines Klanges angeregt werden. Die Klangerzeugerelemente können in der beweglichen Masse selber integriert sein und durch die Bewegung der Masse zur Klangabgabe angeregt werden. Ein Beispiel wäre eine Klangkugel, welche beim Abrollen einen hellen Sphärenklang abgibt. Solche Klangkugeln sind als Qigong-Kugeln bekannt und z. B. aus Stahl, Silber oder Titanium gefertigt.
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Alle genannten Pendelhocker veranlassen den Benutzer ständig eine Balance seiner Sitzhaltung zu suchen und auszuführen. Der Benutzer eines Pendelhockers stützt sich einerseits mit seinen eigenen beiden Beinen und andererseits mit dem Fuss des Hockers lediglich in drei Punkten auf einer Unterlage bzw. dem Boden ab. Um nicht umzufallen, muss der Sitzende beständig den Schwerpunkt seines Körpers innerhalb der Dreiecksfläche ausbalancieren, welche durch diese Punkte definiert ist.
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Bei der Balancearbeit auf dem Pendelhocker wird der untere Abschnitt der Wirbelsäule aktiviert und die gesamte Bein- und Rückenmuskulatur zu einem ständigen feinen Muskelspiel angeregt. Dieses physiologisch als günstig beurteilte Muskelspiel vermindert Verspannungen beim langen Sitzen und beseitigt so Fehlhaltungen und darauf beruhende Beschwerden. Ein Pendelhocker mit Klangerzeuger wird daher auch in der Physiotherapie eingesetzt, um die beteiligte Bein- und Rückenmuskulatur zu stärken und die Koordination zu fördern. Eine besondere Übung besteht zum Beispiel darin, das Becken und damit auch den Pendelhocker kreisen zu lassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine aktivdynamische Sitzvorrichtung mit Klangerzeuger so weiterzubilden, dass deren Einsatzmöglichkeiten für Balance-Übungen verbessert werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst der Klangerzeuger eine Kugel, deren Bewegung innerhalb einer Kugelbahn mit Hilfe einer oberen Führungsbahn sicher geführt ist, wobei die Kugelbahn so ausgebildet ist, dass die Kugel beim Abrollen entlang der Bahn einen Klang oder ein Geräusch induziert. Aufgrund der oberen Führungsbahn kann die Kugel die Kugelbahn nicht versehentlich verlassen.
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Auch kann die Kugelbahn eine innere Profilierung aufweisen, welche im Zusammenwirken mit einer rollenden Kugel ein Geräusch, Ton oder Klang abgibt. Im einfachsten Fall wird bereits durch Material-Unebenheiten in der Kugelbahn für die Profilierung ein zufälliges Muster vorgegeben, so dass beim Abrollen der Kugel ein typisches Geräusch wie Rauschen entsteht, welches dem Abrollen einer Glaskugel auf einer Holzplatte ähnelt. Der Effekt wird verstärkt, wenn die Platte bzw. Kugelbahn schwingfähig gelagert ist und somit als Resonator dienen kann.
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Eine Ausgestaltung, bei der die Kugelbahn in sich geschlossen ist, hat den Vorteil, dass die geführte Kugel bei geeigneter Anregung durch die Sitzbewegung eine endlose Bewegung ausführen und damit zu einem lang anhaltenden Klang anregen kann.
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Eine Ausgestaltung, bei der die geschlossene Kugelbahn eine Mittelachse umschliesst, welche durch Sitz und Fussteil verläuft, hat den Vorteil, dass der an dem Sitz vorhandene Bauraum optimal ausgenutzt wird und die Gewichtsverteilung des unbesetzten Sitzes um eine senkrechte Ruhelage einfach ausbalanciert werden kann.
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Eine Ausgestaltung, bei der die Kugelbahn innerhalb einer Ebene verläuft, welche die Mittelachse im senkrechten Winkel schneidet, hat den Vorteil, dass bei einer kreisenden Pendel-Bewegung um die senkrechte Ruhelage der Sitzvorrichtung eine gleichmässige Anregung der Bewegung in der Kugelbahn erfolgt. Oder anders ausgedrückt: Diese besondere Anordnung der Kugelbahn unterstützt eine kreisende Bewegung um die senkrechte Achse.
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Im Ausführungsbeispiel wird die Sitzvorrichtung durch einen Pendelhocker gebildet, dessen Fussteil durch einen Tellerfuss mit konvexer Aufstandfläche gebildet wird, wobei die Kugelbahn in das Fussteil der Sitzvorrichtung integriert ist. Dies ergibt sich insbesondere dann, wenn die Kugelbahn im Zuge der Herstellung des Fussteils eingearbeitet wird, was insgesamt die kostengünstigere Lösung darstellt. Gleiches gilt für eine in den Sitz integrierte Führungsbahn. Im Ausführungsbeispiel sind die Trägerbauteile für den Fuß und den Sitz identisch, wodurch diese kostengünstig mit demselben Kunstoff-Spritzgußwerkzeug hergestellt werden können.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe aktivdynamische Sitzvorrichtung;
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Die Figur zeigt einen Pendelhocker als Sitzvorrichtung 1. Der Pendelhocker umfasst ein Fussteil 2, welches mittels Befestigungsmitteln wie z. B. Schrauben 8 unmittelbar oder optional vermittels einer zentralen Säule (nicht dargestellt) mit einem Sitz 4 fest verbunden ist. Das Fussteil 2 wird durch einen Tellerfuss mit 400 mm Durchmesser und konvexer Aufstandfläche 2b gebildet, wobei der Krümmungsradius der Aufstandfläche 725 mm beträgt. Eine optional einfügbare zentrale Säule erlaubt eine Höhenanpassung. Allerdings ist bei eingefügter zentraler Säule eine Führung der Kugel 7a durch die Führungsbahn 7c nicht mehr möglich. Der Sitz ist leicht gepolstert, wobei der Sitzbezug nur eine geringe bis mittlere Haftung aufweist, um gymnastische Übungen zu erleichtern.
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Im Fussteil 2 ist der Klangerzeuger 7a, 7b angeordnet, welcher aus einer Kugel 7a besteht, welche in einer Kugelbahn 7b im Kreis umlaufen kann und mittels einer Führungsbahn 7c auf der Bahn gehalten wird. Die Kugel 7a, Kugelbahn 7b und die Führungsbahn 7c sind an die Größe des Fußteils 2 und des Sitzes 4 und insbesondere an die Sitzhöhe der Sitzvorrichtung angepasst. Das Abrollen der Kugel entlang dieser Umlaufbahn erzeugt ein charakteristisches Geräusch, welches die Rückkopplung an den Benutzer gibt, dass er die Übung richtig ausübt.
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Das Fussteil 2 mit der Kugelbahn 7a einerseits und der Sitz 4 mit der Führungsbahn 7c andererseits sind entweder aus einem Stück hergestellt, beispielsweise durch Ausfräsen eines Hartschaumteils oder durch Herstellung im Kunststoff-Spritzgussverfahren mittels einer Form, welche die Kugelbahn bzw. Führungsbahn bildet und einer, welche die Sitz- bzw. Standfläche bildet. Die beiden Formen können auch identisch sein, sodass nur eine Form benötigt wird. Die Differenzieung in Sitz und Fussteil erfolgt dann mittels auf- bzw. -einlegbarem Sitzkissen und einer Beschichtung der Aufstandsfläche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 7531129 U1 [0003]
- DE 102007025799 A1 [0004]