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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stabilisierung von Pflanzen mit schweren Fruchtständen wie Tomaten, Gurken oder Paprika, umfassend eine eigenstabile Stange oder Stab sowie hieran befestigte, untereinander beabstandete Halteringe gemäß Anspruch 1.
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Aus der
DE 16 90 132 U ist ein Pflanzenstützhalter, insbesondere für Tomatenpflanzen vorbekannt. Dieser Pflanzenstützhalter besteht aus verzinktem Draht, der in passenden Abständen zu offenen Schlingen ausgebildet ist, in welche die Blatt- oder Fruchtachsen hineingelegt werden. Durch die offenen Schlingen entfällt die bis dato erforderliche Maßnahme des Anbindens der Pflanzen an entsprechende Haltestäbe. Die Frucht- oder Blattachsen können in die offenen Schlingen hinein eingelegt werden, wodurch letztlich der Tomatenstamm selbst gerade oder in Schlingenform um den Stab wächst.
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Nachteilig bei der Ausbildung eines Pflanzenstützhalters aus verzinktem Draht mit schlingenförmigen Halteelementen ist die aufwendige Herstellung sowie das seitliche Einführen der Frucht- oder Blattachse in die seitlich offenen Schlingen. Darüber hinaus weisen die Schlingen bezogen auf die Stablängsachse Richtungswechsel auf, was das Einlegen der Fruchtachsen erschwert.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 17 88 687 U ist darüber hinaus ein Halter für rankende oder strauchartige Gewächse, insbesondere Rosen, vorbekannt, bei welchem ein schweres, aus Gusseisen bestehendes Fußteil vorhanden ist. Vom Fußteil aus erstrecken sich ein oder mehrere nach oben gerichtete Stangen, vorzugsweise aus Stahlrohr.
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Diese Stangen dienen der Aufnahme im Wesentlichen waagerecht angeordneter Halteringe. Die Halteringe werden mit Stellmitteln an der Stange befestigt. In einer Ausführungsform der vorbekannten Lösung können die Halteringe eine unterschiedliche Größe besitzen.
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Ein Halter mit einem Gusseisen-Fußteil ist zum einen kostenintensiv in der Herstellung und schwer zu transportieren. Ebenso kostenintensiv ist die Ausbildung erforderlicher Stellringe zum Fixieren der Halteringe an der Stange. Insbesondere nach einem mehrjährigen Gebrauch lassen sich Korrosionserscheinungen an den Stellringen und dem dort vorhandenen Klemmgewinde nicht vermeiden.
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Die
US 6,209,258 B1 zeigt eine Pflanzhilfe, bestehend aus einem Pflanzstab und einer Bodenplatte, wobei der Pflanzstab höhenverstellbare Fixiervorrichtungen aufweist. Die Fixiervorrichtungen sind mit einer Öffnung versehen, um den Pflanzstamm leicht einführen zu können.
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Aus der
US 4,519,162 A ist eine Pflanzhilfe vorbekannt, welche aus einem Pflanzstab besteht, der mehrere Ringe aufweist, die in der Höhe verstellbar sind. Durch die Ringe wird die jeweilige Pflanze geführt und stabilisiert.
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Aus der
US 2006/0042159 A1 ist eine Vorrichtung zur Stabilisierung von Pflanzen mit schweren Fruchtständen vorbekannt, welche eine eigenstabile Stange oder Stab sowie hieran befestigte, untereinander beabstandete Halteringe aufweist. Die Halte- oder Pflanzenringe weisen jeweils eine durch den Mittelpunkt des Ringes gehende Strebe auf. Im Zentrum der jeweiligen Strebe ist ein buchsenähnlicher Abschnitt vorhanden, der einen abgesetzten Durchmesser besitzt. Die einzelnen Ringe werden durch elastische Mittel am Stab fixiert. Als elastisches Mittel kommen beispielsweise ein sogenannter O-Ring oder ein Gummiband zum Einsatz.
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Bei dem Pflanzenhalter nach
DE 84 31 030 U1 sind zwei beabstandete Stützen vorhanden, wobei im unteren Bereich ein Ring zur Aufnahme des Wurzelballens der zu haltenden Pflanze befindlich ist. Darüber hinaus sind weitere Ringe, auch im oberen Bereich, vorhanden, die die einander gegenüberliegenden Stützen, die aus einem einstückig gebogenen Flachstahl bestehen, zusammenhalten.
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Die Vorrichtung zum Aufnehmen von Pflanzen nach
US 4 048 752 A ermöglicht ein Übereinanderordnen verschiedener Halteringe bezüglich eines längenvariablen, zentralen Stabes. Die Ringe bzw. annähernd ovale Stützteile sind mit Querstreben versehen, die einen oder mehrere Stäbe aufnehmen.
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Die Vorrichtung nach
DE 295 18 522 U1 dient der Stabilisierung von Pflanzen mit schweren Fruchtständen und geht von einer eigenstabilen Stange oder einem eigenstabilen Stab aus. Der Stab ist als Teleskopanordnung mit durchgehender längsaxialer Öffnung realisiert und es ist eine Feststellvorrichtung mit Feststellschrauben nötig, die in ein in der Wandung und des stabförmigen Elementes angeordnetes Gewinde eingreift und deren eines Ende auf ein in die längsaxiale Öffnung eingeführtes stabförmiges Element wirkt.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Vorrichtung zur Stabilisierung von Pflanzen mit insbesondere schweren Fruchtständen anzugeben, die zum einen kostengünstig hergestellt werden kann, leicht handhabbar ist und auf jeden Fall einen mehrjährigen Gebrauch ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch die Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
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Es wird demnach von einer Vorrichtung zur Stabilisierung von Pflanzen mit insbesondere schweren Fruchtständen wie Tomaten, Gurken, Paprika oder dergleichen ausgegangen, selbige umfassend eine eigenstabile Stange oder Stab sowie hieran befestigte, untereinander beabstandete Halteringe.
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Es liegt der Durchmesser der Halteringe im Bereich zwischen im Wesentlichen 40 mm bis 100 mm, bevorzugt bei ca. 45 mm bis 55 mm. Weiterhin beträgt der Abstand der Ringe an der Stange oder dem Stab zwischen 200 mm und 300 mm, bevorzugt zwischen 220 mm und 250 mm.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ringe geschlossen. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, einen einfachen Schlitz im Ring einzubringen bzw. den Ring geschlitzt auszuführen.
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Insbesondere aus Gründen der leichten Transportierbarkeit bzw. der Reduzierung von Versandkosten können der Stab oder die Stange geteilt oder teleskopartig ausgebildet werden.
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Bei einer Ausführungsform für eine Freilandnutzung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese eine Rammspitze auf.
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Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere für eine Nutzung in Pflanzgefäßen für z.B. Terrassen oder Balkone ist am unteren Ende des Stabes oder der Stange eine Bodenplatte ausgebildet.
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Diese Bodenplatte besteht im einfachsten Fall aus einer Metallplatte z.B. mit den Abmessungen von ca. 120 mm x 120 mm. Dabei kommt es nicht primär auf die Masse dieser metallischen Bodenplatte, sondern auf deren auf das jeweilige Pflanzgefäß angepasste Fläche an. Durch das Einbringen von Pflanzerde, respektive das Verfüllen des Pflanzgefäßes nach Einbringen der Vorrichtung mit Bodenplatte stellt sich ein gewünschter sicherer Halt des Pflanzstabs im Gefäß ein, ohne dass weitere Maßnahmen erforderlich sind.
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Der Abstand des ersten, unteren Ringes beträgt bei der Ausführungsform der Pflanzstange mit Rammspitze beispielsweise 400 mm. Bei der Ausführungsform mit Bodenplatte beträgt der Abstand zwischen der Bodenplatte und dem ersten, unteren Ring ca. 500 mm, selbstverständlich anpassbar nach der Ausführungsform des zu nutzenden Pflanzgefäßes.
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Bei der Variante mit Rammspitze kann der untere Ring auch zu Stabilisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung insofern genutzt werden, als dass der untere Ring zumindest leicht in das Erdreich eingedrückt wird.
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Gemäß der Erfindung wird das oben geschilderte Konzept unter dem Aspekt der noch kostengünstigeren Produktion und der Materialeinsparung fortgebildet.
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Diesbezüglich sind erfindungsgemäß die Halteringe mit der Stange oder dem Stab oder einem Stangen- oder Stababschnitt einstückig ausgeführt.
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So besteht beispielsweise die Möglichkeit, den Haltering mit einem Stababschnitt durch Kunststoff-Spritzpressen herzustellen. Der diesbezügliche Stangen- oder Stababschnitt weist einen in Längsachsenrichtung verlaufenden Hohlraum, der die Form einer Zylinderbohrung aufweisen kann, auf.
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Dieser Hohlraum ist nun in der Lage, z.B. einen im Außendurchmesser angepassten Fortsatz eines weiteren Stangen- oder Stababschnitts mit Haltering aufzunehmen. Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der diesbezüglich ausgestaltete Stangen- oder Stababschnitt ein Rohrende aufnimmt. Quasi durch Zwischenschalten derartiger Rohrelemente oder Rohrteile kann eine Folge von Stangen- oder Stababschnitten mit Halteringen je nach dem vorhandenen Bedarf, auch vor Ort zusammengefügt werden, wobei die Rohrelemente und die Stangen- oder Stababschnitte formschlüssig miteinander in Verbindung stehen.
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Das Zusammenfügen der Stangen- oder Stababschnitte mit Halteringen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung entweder unter dem vorerwähnten Zwischenschalten der Rohrelemente oder durch Verbinden untereinander ohne Rohrelemente kann so erfolgen, dass die oben erwähnten Abstände der Halteringe zwischen 200 mm und 300 mm eingehalten werden. Wenn der Abstand der Halteringe untereinander, z.B. unter Beachtung der jeweiligen zu stützenden Pflanzsorte, variieren soll, kann auf zwischengeschaltete Rohrelemente verzichtet werden. Insofern ist bei der hier geschilderten Lösung das Einhalten der Halteringabstände fakultativ und nicht obligatorisch.
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Bei einem Ausführungsbeispiel werden die Rohrelemente als Zwischenstücke aus Metall gefertigt. Alternativ ist hier aber auch der Einsatz von Kunststoffrohren denkbar.
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Wie vorstehend erläutert, kann zum einen eine Bodenspitze oder zum anderen eine Bodenplatte zum Einsatz kommen.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
- 1 zwei prinzipielle Varianten der Pflanzenhalterung gemäß nicht erfindungsgemäßem Beispiel;
- 2a und 2b einen Längsschnitt sowie eine Draufsicht auf einen Stangen- oder Stababschnitt, der einstückig mit einem Haltering ausgeführt ist gemäß der Erfindung;
- 3a und 3b eine Längsschnittdarstellung sowie eine Draufsicht auf eine Variante des Stangen- oder Stababschnitts mit einstückig ausgebildetem Haltering gemäß der Erfindung und einem am oberen Ende vorgesehenen durchmesserseitigen Verjüngungsabschnitt sowie einem am unteren Ende vorhandenen Hohlraum, entweder zur Aufnahme eines entsprechenden Verjüngungsabschnitts oder eines zwischenschaltbaren Rohrelements;
- 4 eine Seitenansicht mit Teillängsschnitt einer Anordnung von zwei einstückigen Stangen- oder Stababschnitten mit Haltering unter Zwischenschalten eines Verbindungs- und Verlängerungsrohrs und
- 5 eine Anordnung ähnlich derjenigen nach 4, jedoch mit einer Vielzahl von Stangen- oder Stababschnitten mit Haltering und zwischengeschalteten Rohrelementen zur Bildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu Stabilisierung von Pflanzen mit schweren Fruchtständen.
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Die 1 zeigt hierbei zwei prinzipielle, nicht erfindungsgemäße Varianten der Pflanzenhalterung, einmal ausgebildet als Rammspitze für Freiland- oder Gewächshausnutzung sowie zum anderen ausgebildet mit einer Bodenplatte, insbesondere für die Nutzung in Pflanzgefäßen für Terrassen oder Balkone.
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Gemäß der figürlichen Darstellung und der Ausbildung der Pflanzenhalterung mit Rammspitze (linksseitig) wird von einer Gesamtstab- oder -stangenlänge von ca. 1800 mm ausgegangen.
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Ausgehend von der im unteren Bereich befindlichen Rammspitze ist ein erster Haltering etwa in einem Abstand von 400 mm durch Verschweißen an der Stange fixiert. Die weiteren Halteringe, insgesamt sieben an der Zahl, besitzen einen Abstand von untereinander ca. 230 mm. Der Durchmesser der Ringe liegt bevorzugt bei etwa 50 mm.
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Die Rammspitze in der Figur, rechter Bildteil, weist eine Bodenplatte auf mit einer Fläche von ca. 120 mm x 120 mm. Der erste, untere Haltering ist 500 mm von der Bodenplatte beanstandet am Stab fixiert. Die weiteren Ringe, insgesamt fünf an der Zahl, weisen dann einen Abstand von untereinander ca. 230 mm auf.
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Obwohl in der Figur nicht dargestellt, können der Stab oder die Stange geteilt ausgeführt werden, was einen leichteren Versand der Pflanzenhalterung ermöglicht. Auch kann grundsätzlich eine teleskopierbare Anordnung gewählt werden.
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Für Paprika genügt eine Ausführung der Pflanzenhalterung mit ca. drei Halteringen und entsprechend reduzierter Höhe.
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Der bevorzugte Ringdurchmesser im Bereich zwischen 50 mm bis maximal 100 mm sichert den Pflanzstamm in ausgezeichneter Weise, auch bei möglichen Windlasten und sehr schweren Fruchtständen
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Die Pflanzenhalterung kann über viele Jahre Verwendung finden. Aufgrund des Verzichts einer Höhenverstellung und eines Verschwenkens der Halteringe entstehen nicht nur preisliche Vorteile, sondern es vereinfacht sich die Handhabung und damit die Zuverlässigkeit der Vorrichtung.
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Die in den Figuren teilweise angegebenen Bemaßungen sind vorteilhaft und beispielgemäß, ohne dass diesbezüglich eine Einschränkung der erfindungsgemäßen Lehre gegeben ist.
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Die 2a, 2b, 3a und 3b zeigen eine erfindungsgemäße Ausbildung von Halteringen, die einstückig bezüglich eines Stangen- oder Stababschnitts ausgeführt sind.
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Eine solche einstückige Anordnung kann z.B. durch Kunststoff-Spritzpressen oder Kunststoff-Gießen oder dergleichen Verfahren vorgenommen werden.
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Die 2a zeigt einen Längsschnitt durch einen solchen Stangen- oder Stababschnitt 1 mit angeformtem Haltering 2.
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Sowohl das obere Ende 3 als auch das untere Ende 4 des Stababschnitts 1 weist einen Hohlraum auf, der einen definierten Innendurchmesser besitzt.
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Dieser Hohlraum dient der Aufnahme eines Endes eines Verbindungsrohrelements 5 (siehe 4) oder eines im Durchmesser abgesetzten Endes 5 einer Ausführungsform eines Stangen- oder Stababschnitts 6 gemäß den 3a oder 3b.
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Unter Rückgriff auf die 2a bis 3b ist ersichtlich, dass die Ausführungsformen der mit Haltering versehenen Stangen- oder Stababschnitte 6 mit denjenigen nach den 2a oder 2b durch Zusammenstecken im Sinne der zu schaffenden erfindungsgemäßen Vorrichtung verlängerbar sind. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Verbindungsrohrelemente 5 auf die durchmesserreduzierten Abschnitte 7 der Ausführungsform nach 3b aufzusetzen, wobei, wie bereits erwähnt, das in der 4 gezeigte obere Ende des Verbindungsrohrelements 5 in den Hohlraum eintaucht, der in der 2a mit dem Bezugszeichen 8 oder in der 3a mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichnet ist.
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Wie die 5 deutlich werden lässt, kann nun eine Aneinanderreihung von Rohrelementen 5 mit den einstückigen Halteringen mit Stangen- oder Stababschnitt 1 bis 6 vorgenommen werden.
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Am unteren Ende der Rohrelemente in 5 kann entweder eine Bodenplatte befindlich sein oder es besteht die Möglichkeit, eine Eintreibspitze ähnlich der 1, linke Abbildung auszubilden.