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Die Erfindung betrifft eine Dichtscheibe für das Verschließen von Mündungen von Behältern, wobei die Mündung einen Rand aufweist, mit einer Folie für die induktive Einkopplung von Wärme in die Dichtscheibe, mit einer Siegelschicht auf der dem Inneren des Behälters zuzuwendenden Seite der Folie zum abdichtenden Aufsiegeln der Dichtscheibe auf der Mündung des Behälters, mit einer oder mehreren Schichten auf der von der Siegelschicht abgewandten Seite der Folie, mit einer als Teil der Dichtscheibe ausgebildeten Handhabe zum Öffnen der Mündung des mit der Dichtscheibe verschlossenen Behälters.
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Behälter dienen zur Aufnahme von Inhalt, beispielsweise zur Aufnahme von Getränken oder pulverförmigen Lebensmitteln oder anderen Substanzen. Die Behälter weisen auf ihrer Oberseite eine Öffnung oder Mündung auf. Häufig ist es gewünscht oder auch erforderlich, diese Behältermündung mit einer scheibenförmigen Versiegelung zu verschließen, die den Inhalt dicht gegenüber äußeren Einflüssen abschließt, also mit einer Dichtscheibe.
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Bereits aus der
DE 91 08 868 U1 ist eine Dichtscheibe zum Verschließen eines Behälters bekannt, welche durch Induktionsversiegelung auf dem Öffnungsrand des Behälters befestigt werden kann. Die Dichtscheibe weist hierzu eine Metallfolie auf. Auf der Unterseite der Metallfolie, also auf der dem Öffnungsrand benachbarten Seite, ist eine sehr dünne Kunststofffolie aufgebracht. Es ist nun möglich, mittels Induktionsversiegelung diese Folie fest auf dem Oberrand anzubringen. Wird Wirbelstrom in die Metallfolie von oben induziert, wird sie entsprechend erwärmt, ebenso die unter ihr befindliche, dadurch aufschmelzende Kunststofffolie. Dies gilt auch für den Oberrand des Behälters, beispielsweise eines Kunststoffbechers. Es entsteht eine relativ feste Verbindung der Kunststofffolie mit dem Oberrand des Bechers. Der gesamte Mündungsbereich wird dann noch mit einer Schraubkappe abgedeckt, die mechanisch die Dichtscheibe und den Mündungsbereich schützt.
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Der Benutzer muss, damit er an den Inhalt des noch mit der aufgesiegelten Dichtscheibe verschlossenen Behälters kommt, die Dichtscheibe in geeigneter Form von der Mündung entfernen. Hierzu gibt es verschiedene in der Praxis eingesetzte Handhaben, die ihm diesen Vorgang erleichtern.
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Aus der
DE 10 2007 014 084 B3 ist beispielsweise eine nach außen vorspringende Grifflasche bekannt. Diese überragt den Öffnungsrand des Behälters. Der Benutzer kann an dieser Grifflasche angreifen, sie nach oben ziehen und dann in einem Zug die Dichtscheibe entfernen.
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Dieses Konzept wird vielfach eingesetzt und hat sich auch bewährt. Nachteilig ist, dass die nach außen über den Radius der Mündung des Behälters vorspringende Grifflasche vor dem einzigen Zeitpunkt, an dem sie benötigt und benutzt wird, möglichst so untergebracht werden muss, dass sie zum Einen nicht selbst beschädigt wird und dann nicht mehr ihrem Zweck genügen kann, und dass sie zum Anderen nicht den Verschließvorgang stört. Zu bedenken ist ja, dass häufig eine Schraubkappe außen auf und über die Mündung des Behälters aufgeschraubt werden muss und nach außen vorspringende Dichtlaschen müssen dann so konzipiert werden, dass sie möglichst nicht in das Schraubgewinde geraten und entweder die Dichtigkeit beeinträchtigen oder selbst durch das Gewinde angegriffen werden. Dafür gibt es Möglichkeiten, die aber teilweise eine aufwändige Anpassung der Schraubkappe erfordern oder aber wie in der
EP 2 045 194 B1 ein kompliziertes Umklappen dieser Lasche in das Innere der Dichtscheibe hinein zwischen andere Schichten erfordern.
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Eine andere Idee besteht darin, wie in der
EP 1 472 153 B1 oder der
DE 199 20 572 A1 die oberste Schicht der Dichtscheibe so auszubilden, dass sie eine Art nach oben vorspringende Falte bildet, an welcher dann ein Benutzer angreifen kann, um die gesamte Dichtscheibe nach oben abzuziehen.
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Diese ebenfalls vielfach benutzte Konzeption hat den Nachteil, dass die oberste Schicht entweder nicht vollflächig mit der darunter liegenden Schicht verklebt oder an dieser befestigt sein kann, damit tatsächlich eine lose, nach oben vorspringende und ergreifbare Falte entsteht, oder dass man die oberste Schicht von vorneherein durch zusätzliches Material so ausbildet, dass sie mit diesem zusätzlichen Material eine nach oben vorspringende und wieder auf dem Fuß der Falte zurückführende Schicht bildet.
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In beiden Fällen entsteht das Problem, dass diese dann lose nach oben vorspringende Falte gegenüber Drehbewegungen des darauf befindlichen Schraubdeckels empfindlich ist und Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Falte trotz ihres losen Aufliegens auf den darunter liegenden Schichten gegen Beschädigung zu schützen. Außerdem ist das Bilden derartiger Falten über Teilbereiche der Fläche der Dichtscheibe nicht unproblematisch und somit aufwändig.
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Eine weitere Idee ist aus der
EP 1 160 177 A2 und der
US 5 915 601 A bekannt. Hier wird versucht, in ähnlicher Form eine Handhabe für den Benutzer im mittleren Bereich der Oberseite der Dichtscheibe vorzusehen, an der er ziehen kann, um die Dichtscheibe insgesamt nach oben abzuheben. Hierzu wird eine Perforation vorgesehen, die ein etwa rechteckiges Flächenstück im mittleren Bereich auf der Oberseite der Dichtscheibe von drei Seiten umgrenzt. Der Nutzer kann dann dieses Flächenstück an dem schwächsten Bereich durch Trennung an der Perforation teilweise isolieren, ergreifen, anheben und durch das noch vorhandene Verbindungsstück der rechteckigen Fläche mit dem Rest der Dichtscheibe versuchen, dieses Flächenstück als Handhabe zu nutzen und die ganze Dichtscheibe nach oben abzuziehen.
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Verzichtet man auf eine nach oben vorspringende Falte oder eine nach außen überstehende Lasche, gibt dem Nutzer also keine Handhabe zum Öffnen, so muss er versuchen, mit einem Messer oder sonstigem Gegenstand oder gegebenenfalls mit seinen Fingern und Kraft die Dichtscheibe zu zerstören, um an den Inhalt zu gelangen. Dies ist für den Benutzer häufig unappetitlich und führt zum Verschütten des Behälterinhalts, da diese Öffnungsvorgänge dann unkoordiniert und auch für den Hersteller des entsprechenden Produktes schwer vorhersehbar sind.
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Dieser Zustand ist sehr unbefriedigend. Es wäre daher sehr wünschenswert, wenn es eine Möglichkeit gäbe, dem Benutzer eine Handhabe zur Verfügung zu stellen, ohne dass nach oben aufrichtbare oder aufgerichtete Falten oder nach außen vorspringende oder auffaltbare Laschen vorgesehen werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine derartige Dichtscheibe vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird mittels der Erfindung bei einer gattungsgemäßen Dichtscheibe dadurch gelöst, dass zumindest eine der Schichten auf der von der Siegelschicht abgewandten Seite der Folie mit Schwächungslinien zum Bilden eines Umrisses der Handhabe versehen ist, und dass zumindest eine der Schwächungslinien vom Rand der Mündung in Richtung der Mitte der Dichtscheibe führt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Schwächungslinien als Perforation mit einer linienartigen Anordnung einzelner Perforationslöcher ausgebildet sind.
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Der Benutzer hat in der Praxis einen Behälter vor sich, bei dem die Mündung des Behälters durch eine erfindungsgemäße Dichtscheibe verschlossen ist. Der Benutzer schraubt nun die in der Mehrzahl der Ausführungsformen vorgesehene Schraubkappe ab und blickt dadurch direkt auf die Oberseite der Dichtscheibe. Hier sieht er nun auf die Perforation, die durchaus auch zusätzlich farblich hervorgehoben sein kann. Die Funktion wird ihm somit erkennbar, da er Perforationen oder andere Schwächungslinien in anderen Anwendungsfällen kennt.
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Der Benutzer durchstößt nun die Dichtscheibe in dem Bereich der Handhabe, was aufgrund der Schwächungslinie beziehungsweise der Perforation einfach möglich ist.
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Aufgrund der vorgesehenen Schwächung ist das Verhalten der Dichtscheibe sowohl für den Benutzer wie auch für den Abfüller des Behälterinhaltes sehr gut vorhersehbar. Es kommt mithin nicht zu einem unbeabsichtigten Ausschütten des Behälterinhaltes und der Benutzer wird auch nicht mit der unerwarteten Situation konfrontiert, etwa durch einen für ihn unvorhersehbaren zu geringen oder zu großen Widerstand mit dem Finger in das Füllgut zu geraten oder die Dichtscheibe an der angezielten Stelle nicht durchstoßen zu können.
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Nach dem Durchstoßen ist die Dichtscheibe in dem Bereich der Perforation entsprechend geöffnet. Je nach konkreter Ausbildung der Schnittform, also der Linienführung der Schwächungslinien oder der Perforation, kann der Benutzer nun die von ihm in Richtung des Behälterinneren gedrückte Handhabe ergreifen und entweder diese wieder nach oben zurückholen und abziehen oder an der Handhabe ziehen und bei einem anders ausgebildeten Schnittmuster die gesamte Dichtscheibe von dem Öffnungsrand um die Mündung des Behälters abziehen.
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Es wird mithin durch den Benutzer je nach Ausführungsform entweder die gesamte Mündung freigelegt oder aber eine durch die Perforation vorgegebene Öffnung innerhalb der Dichtscheibe freigelegt.
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Die Größe auch dieser reduzierten Öffnung kann durch die Form des Schnittmusters exakt vorhergegeben werden. Man wird beispielsweise für herkömmliche Behälter etwa bei Nahrungsmitteln eine Größe wählen, die einem zu dem Produkt passenden Entnahmevorgang entspricht. Beispielsweise bietet es sich bei pulverförmigem Füllgut eines Nahrungsmittels an, etwa eine Öffnung vorzusehen, die ein Einführen und Entnehmen eines Teelöffels erlaubt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Dichtscheibe auf der dem Inneren des Behälters abgewandten Seite der Induktionsschicht, also der dem Öffnungsrand abgewandten Seite der Folie für die induktive Einkopplung von Wärme in die Dichtscheibe mit einer oder mehreren Schichten versehen ist, die eine Verstärkung vorsieht. Diese Schicht erhält durch die Schwächungslinie beziehungsweise die Perforation eine Sollbruchstelle, die dann ihrerseits die kundenfreundliche Öffnungshilfe bildet.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn diese Verstärkungsschicht dadurch aufgebaut wird, dass die Schichten auf der von der Siegelschicht abgewandten Seite der Folie eine Folie aus Polyethylenterephthalat (PET-Folie) und/oder eine Folie aus monoaxial orientiertem Polypropylen (MOPP-Folie) und/oder eine Folie aus biaxial orientiertem Polypropylen (BOPP-Folie) und/oder eine Folie aus orientiertem Polyamid (OPA-Folie) aufweisen.
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Es hat sich bewährt, nur eine dieser als Alternative aufgeführten Folien einzusetzen, also beispielsweise eine Polyethylenterephthalat-Folie aufzubringen, beispielsweise durch eine Extrusionskaschierung oder eine andere Form einer Kaschierung. Zwischen die Induktionsschicht und diese PET-Folie kann etwa ein Primer oder ein Kaschierklebstoff gelegt werden.
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Die Schichtdicke dieser PET-Folie liegt dabei bevorzugt zwischen 5 μm und 50 μm. Als Menge für den Primer oder den Kaschierklebstoff werden 0,5 bis 5 g/m2 Trocken bevorzugt.
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Alternativ zu der PET-Folie kann eine BOPP-Folie oder MOPP-Folie vorgesehen werden, ebenfalls bevorzugt mittels Extrusionskaschierung oder einer anderen Form einer Kaschierung. Auch hier kann zwischen die Induktionsschicht und diese Verstärkungsschicht ein Primer oder Kaschierklebstoff gelegt werden, wobei auch hier eine Menge von 0,5 bis 5 g/m2 Trocken bevorzugt ist. Auch die Dicke dieser BOPP-Folie oder MOPP-Folie liegt bevorzugt zwischen 5 μm und 50 μm.
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Als weitere Alternative bietet es sich an, als Verstärkungsschicht auf der dem Öffnungsrand der Behältermündung gegenüberliegenden Seite der Induktionsschicht, also bevorzugt mit einer Metallfolie, insbesondere einer Aluminiumfolie, eine OPA-Folie aufzubringen, wiederum etwa durch Extrusionskaschierung oder eine andere Form einer Kaschierung. Auch hier kann zwischen die Induktionsschicht und die OPA-Folie ein Primer oder ein Kaschierklebstoff gelegt werden. Die Menge liegt auch hier bevorzugt zwischen 0,5 und 5 g/m2 Trocken. Die Dicke der OPA-Folie liegt bevorzugt zwischen 8 μm und 50 μm.
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Auf der Verstärkungsschicht mit der Schwächungslinie beziehungsweise insbesondere der Perforation kann noch ein Trennlack aufgetragen werden.
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Dadurch ist eine besonders gute Trennung von noch im Folgenden zu erörternden weiteren Schichten möglich.
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Dieser Trennlack oder auch die Folie selbst kann mit zusätzlichen kundenfreundlichen Bedruckungen versehen werden, etwa mit Piktogrammen „Durchstoßen und Abziehen” oder einer entsprechenden Beschriftung oder auch anderen Hinweisen etwa entlang der Perforation, die dem Kunden das Verständnis des Vorgehens erleichtern können.
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Die Dichtscheiben erhalten eine der Größe der Mündung des Behälters entsprechende Form und sind also im Allgemeinen bevorzugt rund, insbesondere kreisförmig. Sie können vom Hersteller der Verschlüsse und der Behälter ohne Mehraufwand eingesetzt werden, da die konkrete Positionierung der Perforation relativ zum Behälterrand unerheblich ist. Es kommt also nicht darauf an, wo etwa eine spezielle Windung des Gewindes ansetzt und es muss auch nicht auf eine spezielle Ausnehmung etwa für Laschen oder Falten im Behälterdeckel Rücksicht genommen werden.
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Es ist auch unerheblich, wie der Behälter selbst geformt ist, solange die Mündung des Behälters für den Benutzer erreichbar ist.
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Die der Behältermündung gegenüberliegende Seite der Dichtscheibe ist mit Siegelschichten versehen, die an die entsprechende Materialwahl des Behältnisses angepasst sein können. So ist eine Siegelung gegen Behälter sowohl aus Glas wie auch aus unterschiedlichen Kunststoffen (HDPE, LDPE, PP, PET oder PVC) möglich. Die Siegelschichten können festversiegelnd oder peelfähig eingestellt werden und besitzen eine Dicke von bevorzugt zwischen 3 μm und 100 μm.
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Die Induktionsschicht beziehungsweise Induktionsfolie selbst, die auf der einen Seite diese Siegelschicht und auf der anderen Seite die Verstärkungsschicht trägt, ist bevorzugt eine Metallfolie, insbesondere eine Aluminiumfolie und besitzt eine Dicke von bevorzugt zwischen 6 μm und 50 μm. Die Siegelschicht kann auf diese Folie beispielsweise mittels Extrusionsbeschichtung oder Kaschierung oder Lackierung aufgetragen werden. Es kann auch hier zwischen die Schichten ein Primer oder ein Kaschierklebstoff gelegt werden, wobei Mengen von 0,5 bis 5 g/m2 Trocken bevorzugt sind.
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Die Schwächungslinien oder Perforationslinien können je nach Ausführungsform zu unterschiedlichen Zeitpunkten beziehungsweise in unterschiedlichen Verfahrensschritten eingebracht werden; bevorzugt geschieht dies in die Folie, die die Verstärkungsschicht bildet, vor dem Zusammenführen mit der Induktionsschicht und den weiteren Schichten.
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Durch ein bahnförmiges Zusammenführen entfällt das Erfordernis eines Zielstanzens.
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Für die Form der Schwächungslinie beziehungsweise der Perforation sind verschiedene Schnittformen denkbar. Möglich ist eine halbkreisförmige oder mehreckige Form, die vom Öffnungsrand in Richtung der Mitte der Dichtscheibe geht und bei einem Eindrücken der Dichtscheibe in diesem mittleren Bereich und Ergreifen des ausgeschnittenen Abschnittes in diesem mittleren Bereich dann ein Abziehen in Richtung zum Rand hin erlaubt.
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Möglich ist es aber auch, in der Mitte einen nicht ganz geschlossenen Kreis als Teil der bis ganz an den Rand reichenden Schwächungslinie oder Perforation vorzusehen, der dann eingedrückt und als eine Art herausziehbare Lasche ausgearbeitet wird, an dem der Benutzer dann zieht, um den Rest der Dichtscheibe abziehen zu können, etwa in Form einer spiralähnlichen Zugrichtung.
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Weitere Formen sind jedoch denkbar.
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Zwischen der Induktionsschicht und der mit der Schwächungslinie oder der Perforation versehenen Verstärkungsschicht kann eine weitere Schicht vorgesehen werden, insbesondere eine Schaumfolie. Hierfür hat sich bevorzugt eine Schaumfolie auf Basis von Polyethylen oder Polypropylen mit einer Dicke von bevorzugt 15 μm bis 250 μm als besonders praktikabel herausgestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass weitere Schichten vorgesehen und so ausgebildet sind, dass sie die Mündung des Behälters nach Abziehen der Folie und Wiederauflegen der Schichten dicht verschließen.
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Dieses zusätzliche Element bildet ein sogenanntes Reseal-Teil. Es kann insbesondere einen Karton oder eine Schaumfolie aufweisen. Der Karton oder die Schaumfolie kann einseitig oder beidseitig mit einer Kunststofffolie beschichtet oder kaschiert sein, beispielsweise Kunststofffolien aus Polyethylenterephthalat (PET), orientierter Polypropylenfolie (OPP), hochverdichtetem Polyethylen (HDPE) oder niedrig verdichtetem Polyethylen (LDPE). Möglich ist auch eine Beschichtung mit Papier oder Karton.
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Diese Reseal-Teile bieten die Möglichkeit, dass der Benutzer nach der erstmaligen Öffnung durch Durchstechung der Schwächungslinie beziehungsweise Perforation und dem Entfernen von Teilen oder der ganzen Dichtscheibe gleichwohl nochmals ein Verschließen des Behälters vornehmen kann, in dem er die Schraubkappe mit dem darin verbliebenen Reseal-Teil erneut zuschraubt. Dadurch wird zumindest ein vorübergehendes dichtes Verschließen erneut möglich.
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Dieses sogenannte Reseal-Teil kann mithilfe einer Wachskaschierung oder einer Extrusionskaschierung mit den Verstärkungsschichten beziehungsweise dem darauf befindlichen Trennlack verbunden werden und löst sich dann erst beim erstmaligen Aufschrauben der Schraubkappe.
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In anderen Ausführungsformen ist von vorneherein keine Verbindung dieses Reseal-Teils mit den darunter befindlichen Schichten vorgesehen, so dass es sich dann um eine zweiteilige Dichtscheibe handelt.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische und teilweise transparente Darstellung eines Mündungsbereiches eines Behälters mit einer erfindungsgemäßen Dichtscheibe;
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2 eine perspektivische Darstellung des Mündungsbereiches des Behälters aus der 1 bei einem Öffnungsvorgang nach Abnahme einer Schraubkappe;
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3 eine Darstellung ähnlich der 2 bei weiter fortgeschrittenem Öffnungsvorgang;
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4 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Dichtscheibe; und
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5 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform einer Dichtscheibe.
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In der in 1 dargestellten Anordnung aus einem Behälter 5 mit einer Schraubkappe 6 und einer zwischen der Mündung des Behälters 5 und der Schraubkappe 6 platzierten Dichtscheibe 10 ist zu erkennen, dass für diese Dichtscheibe 10 mehrere Schichten beziehungsweise Folien übereinander angeordnet sind. Die komplette Dichtscheibe 10 wird auf den Öffnungsrand eines Behälters 5 aufgebracht, von dem man insbesondere die Mündung im Schnitt schematisch angeordnet findet.
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Der Behälter 5 kann sehr unterschiedliche Formen besitzen. Er kann aus Glas oder Kunststoff oder auch aus anderem Werkstoff bestehen und ist (nicht dargestellt) beispielsweise mit einem Getränk oder mit einem pulverförmigen Lebensmittel oder ähnlichen Stoffen gefüllt.
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Der Behälter 5 ist mit einer Schraubkappe 6 verschlossen, die ebenfalls schematisch angedeutet ist. Vor der Erstöffnung ist die Schraubkappe 6 ununterbrochen fest zugeschraubt. Bei der Erstöffnung wird die Schraubkappe 6 durch den Endverbraucher in der dargestellten Ausführungsform erstmals abgenommen. Zu diesem Zweck dreht er die Schraubkappe und entfernt sie von dem Behälter 5.
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Die Dichtscheibe 10 besitzt als zentrales Element in der dargestellten Ausführungsform der Dichtscheibe eine Folie 20 für die induktive Einkopplung von Wärme in die Dichtscheibe 10. Diese Folie 20 besteht aus einem elektrisch leitfähigen Material, insbesondere einem Metall, üblicherweise Aluminium.
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Diese Folie 20 ist auf der der Mündung des Behälters 5 zugewandten Seite mit einer Siegelschicht 25 versehen. Die Siegelschicht 25 liegt also auf dem Öffnungsrand rund um die Mündung des Behälters 5 auf.
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Nach dem Füllen des Behälters 5 mit Füllgut ist die gesamte Dichtscheibe 10 auf die Behältermündung gelegt beziehungsweise dort platziert worden. Dann wurde induktiv in die Dichtscheibe 10 und damit insbesondere auch in die Folie 20 Wärme eingekoppelt. Diese Wärme bringt die gesamte Siegelschicht 25 zum Aufschmelzen, insbesondere auch dort, wo die Siegelschicht 25 unmittelbar auf dem Rand der Mündung des Behälters 5 aufliegt. Auch diese Mündung des Behälters 5 wird dabei erwärmt.
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Die Siegelschicht 25 verbindet sich also in diesem Bereich fest mit dem oberen Rand des Behälters 5. Sie wird gewissermaßen aufgesiegelt.
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Auf der dem Öffnungsrand um die Mündung des Behälters 5 und der Siegelschicht 25 abgewandten Seite der Folie 20 befindet sich eine weitere Schicht 30, die hier als Verstärkungsschicht dient. Diese Schicht 30 besteht beispielsweise aus PET, BOPP, MOPP oder OPA. Sie ist auf die Induktionsfolie insbesondere mittels Extrusionskaschierung oder Kaschierung fest aufgebracht.
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Sie weist eine in der 1 angedeutete und noch später näher erläuterte Schwächungslinie 36 zum Bilden einer Handhabe 35 auf.
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Oberhalb dieser Schicht 30 sieht man in der 1 eine weitere Schicht 40. Diese Schicht 40 ist auf der Unterseite der Schraubkappe befestigt, beispielsweise angesiegelt, aufgeklebt oder mechanisch eingeklemmt.
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Die Schraubkappe 6 hält nach dem Verschließen des Behälters beim Abfüller des Inhalts die gesamte Dichtscheibe 10 aus Siegelschicht 25, Folie 20 zur Einkopplung von Wärme, Verstärkungsschicht 30 und zusätzlicher Schicht 40 zusätzlich fest auf dem Behälter.
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Bei der Erstöffnung wird nun die Schraubkappe 6 erstmals abgenommen. Der Endbenutzer schraubt also den Behälter 5 auf. Dabei löst sich die Schicht 40 gemeinsam mit der Schraubkappe 6 von dem Behälter 5 mit der darauf verbleibenden Siegelschicht 25, Folie 20 und Verstärkungsschicht 30, da eine etwa bestehende Klebschicht zwischen der Schicht 30 und der Schicht 40 die schwächste Verbindung in dem entstehenden Verbund der Dichtscheibe 10 ist.
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Die sich ergebende Situation kann man gut in der 2 erkennen, wo perspektivisch bereits eine Trennung der Schraubkappe 6 oben von dem Behälter 5 unten erfolgt ist. Der Benutzer blickt nun auf die Oberseite der obersten Schicht, die noch auf der Mündung des Behälters 5 aufliegt. Das ist die Schicht 30.
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Hier nun kann man bei dieser Darstellung gut erkennen, dass sich auf der Oberseite der Schicht 30 eine Handhabe 35 in einer Schnittform abzeichnet, die durch die Schwächungslinien 36 in Form einer Perforation gebildet wird.
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Der Benutzer, der nun nur noch durch die Dichtscheibe 10 von dem ihn eigentlich interessierenden Füllgut im Inneren des Behälters 5 getrennt ist, erkennt die Schwächungslinien 36, gegebenenfalls unterstützt durch Piktogramme oder Aufdrucke, und durchstößt an diesen Schwächungslinien 36 problemlos mit seinem Finger die Dichtscheibe 10 mit der in diesem Bereich gezielt geschwächten Verstärkungsschicht 30, die darunter liegende Induktionsfolie 20 und die ohnehin sehr dünne und nicht feste Siegelschicht 25.
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Diese Situation ist jetzt in der 3 gut zu erkennen. Durch das Durchstoßen der Dichtscheibe 10 entsteht aufgrund der Schnittform der Schwächungslinie 36 eine Art Lasche, die vorher integrierter Flächenbestandteil der Verstärkungsschicht 30 gewesen ist.
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Es handelt sich also anders als bei herkömmlichen vorspringenden Falten oder nach außen vorstehenden Laschen nicht um einen zusätzlichen Flächenbestandteil oder ein zusätzliches anhängendes Element der Dichtscheibe 10, sondern um einen in keiner Richtung vorspringenden, herausstehenden oder sonst auffälligen integrierten Flächenbestandteil einer der Schichten der Dichtscheibe 10.
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Der Benutzer ergreift nun diese durch das Durchstoßen an den Schwächungslinien 36 entstehende Handhabe 35 und zieht an ihr.
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Je nach konkreter Ausbildung und Schnittform zieht er einfach diese Handhabe 35 ab bis zum Rand der Dichtscheibe 10 und erreicht dadurch zugleich auch den Öffnungsrand des Behälters 5.
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Reißt er dann diese Handhabe 35 vollständig ab, hat er automatisch eine Öffnung in der Dichtscheibe 10 geschaffen, in die er nun einen Teelöffel einführen kann oder aus der er etwa eine Flüssigkeit durch Schrägstellen des Behälters 5 ausgießen kann.
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Die Form der geschaffenen Öffnung ist vorgegeben durch die Perforation und exakt definiert und auch für den Benutzer vorhersehbar, so dass es nicht zu überraschenden und nicht vorhersehbaren Reaktionen des Füllgutes durch Überschwappen oder ähnliches kommen kann.
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In anderen Ausführungsformen kann durch Ergreifen der Handhabe 35 und entsprechend winkliges Ziehen die gesamte Dichtscheibe 10 beziehungsweise deren noch auf dem Öffnungsrand der Mündung des Behälters 5 befindlicher Schichten erreicht werden.
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Man kann in der 4 eine erste Ausführungsform der Dichtscheibe 10 erkennen, welche hier als Draufsicht dargestellt ist. Diesen Anblick erhält der Benutzer, nachdem er die Schraubkappe 6 von dem Behälter 5 abgeschraubt hat und direkt von oben auf die Dichtscheibe 10 blickt. Er sieht die oberste Schicht, das ist die Verstärkungsschicht 30. Auf dieser Verstärkungsschicht 30 zeichnet sich die Schwächungslinie 36 ab, die die Handhabe 35 hier umreißt.
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Bei dieser Ausführungsform würde der Benutzer beispielsweise auf die untere in der Darstellung waagerechte Linie drücken, wodurch diese an der geschwächten Linie 36 reißt und sich nach innen in Richtung des Behälterinneren begibt. Der Benutzer ergreift dann das freie Ende dieser entstehenden Handhabe 35 und zieht dann daran, zieht also diese Handhabe 35 nun wieder aus dem Behälterinneren nach außen und oben und zieht sie dann ganz ab.
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Entlang der Schwächungslinie 36 reißt dann diese Handhabe 35 vollständig aus der übrigen Fläche der Dichtscheibe 10 heraus.
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Die Perforation beziehungsweise Schwächungslinie 36 befindet sich zwar nur in der Verstärkungsschicht 30, die deutlich schwächere Induktionsschicht 20 und erst recht die weiteren etwa vorhandenen Schichten wie beispielsweise die Siegelschicht 25 reißen jedoch automatisch mit ab, da sie mit der Verstärkungsschicht 30 verbunden sind und in sich selbst deutlich weniger materielle Festigkeit aufweisen.
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In der 5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Hier sieht man, dass sich im mittleren Bereich der Fläche der Dichtscheibe 10 auf der Verstärkungsschicht 30 wiederum eine Schwächungslinie 36 abzeichnet, die hier eine Art unvollständigen Kreis bildet. Dieser unvollständige Kreis kann wiederum durch einen Fingerdruck des Benutzers in Richtung des Inneren des Behälters 5 gedrückt werden. Dadurch entsteht wiederum eine Handhabe 35, an der der Benutzer ziehen kann. Durch geschicktes, für den Benutzer aber gleichwohl leicht verständliches Ziehen an der Handhabe 35 in einer Richtung parallel zum Umfang der Mündung des Behälters 5 kann der Benutzer die komplette Dichtscheibe von der Mündung des Behälters lösen.
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Bei einem Blick zurück in die 1 kann man nur noch sehen, dass sich oben auf der Verstärkungsschicht 30 oberhalb der Schwächungslinie 36 noch ein Trennlack befinden kann, der eine vereinfachte Trennung der Verstärkungsschicht 30 und der darunter liegenden Schichten von den weiteren, oberhalb befindlichen Schichten 40 ermöglicht, die das sogenannte Reseal-Teil für eine Wiederverschließbarkeit bilden.
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Ferner kann sich auch noch zwischen der Verstärkungsschicht 30 und der Induktionsfolie 20 eine Schaumfolie 32 befinden, insbesondere eine Schaumfolie 32 aus Polyethylen oder Polypropylen.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Behälter
- 6
- Schraubkappe
- 10
- Dichtscheibe
- 20
- Folie für die induktive Einkopplung (Metallfolie)
- 25
- Siegelschicht
- 30
- Verstärkungsschicht
- 32
- Schaumfolie
- 35
- Handhabe
- 36
- Schwächungslinie
- 40
- Schicht auf der Unterseite der Schraubkappe (Reseal-Teil)