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Die Erfindung betrifft eine Abziehrakel, insbesondere für Bodenmassen, mit einem eine Abziehkante aufweisenden Schaberblatt und mindestens zwei voneinander beabstandet angeordneten Distanzelementen, die verstellbar über die Abziehkante hinausragen, Sie betrifft weiter einen Gelenkkopf zur Kopplung Abziehrakel oder eines anderen Handhabungswerkzeugs an einen Handhabungsstab.
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Abziehrakeln dieser Art werden in der Regel beim Aufbringen eines Überzugs, insbesondere einer plastischen Bodenmasse wie beispielsweise Estrich oder einer Verlegemasse, auf einem Untergrund verwendet. Vor allem bei der Verlegung von elastischen Bodenbelägen, wie Poly-Vinyl-Chlorid (PVC) oder Kautschuk, ist es wichtig, dass selbst kleinste Unebenheiten und Unregelmäßigkeiten an der Oberfläche der Verlegemasse glattgezogen werden. Durch (verstellbare) Distanzelemente der Abziehrakel wird sichergestellt, dass das Bodenmassenmaterial in gleichmäßiger Schichtdicke auf größeren Arbeitsflächen glatt abziehbar ist.
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Bei bekannten Rakeln sind die Distanzelemente als Stifte, Kufen oder Zähne ausgeführt. Dadurch können sich relativ dünnflüssige Bodenmassen beim Durchziehen der Rakel hinter dem Zahn, dem Stift oder der Kufe sogleich wieder schließen. Zähne, Stifte und Kufen sind jedoch nachteilig beim Abziehen von armierten beziehungsweise bewehrten Bodenmassen, da durch die Zähne, Stifte oder Kufen die Fasern der Bewehrung ausgekämmt und/oder beschädigt werden. Dies erschwert beispielsweise das spätere Verlegen von rissempfindlichen Bodenbelägen, beispielsweise Fliesen, auf der Bodenmasse.
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Aus der
DE 20 2009 015 186 U1 ist eine Rakel mit einem Nivellierkörper zum Verteilen von Nivelliermassen auf Fußböden bekannt, bei der zwei Räder an den seitlichen Enden des Nivellierkörpers angeordnet sind. Die Räder sind drehfest mit einer gemeinsamen Welle verbunden, die sich entlang der gesamten Breite des Nivellierkörpers erstreckt. Die Räder rollen auf dem Fußboden beziehungsweise bei Anwendung von bewehrten Bodenmassen auf den Bewehrungsbodenmassen ab, wobei negative Einflüsse auf Grund von Reibungs- oder Gleitwirkungen vermieden werden sollen. Des Weiteren wird der Kraftaufwand beim Verarbeiten der Bodenmasse im Vergleich zu einer Rakel ohne Räder reduziert.
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Beim Einsatz von schnelltrocknenden oder relativ dickflüssigen Bodenmassen tritt bei einer solchen Rollrakel das Problem auf, dass sich Bodenmassenmaterial an den Rädern oder der Welle festsetzen und verfestigen kann. Dadurch wird die Drehbewegung der Räder erschwert oder verhindert, was eine funktionsgemäße Verwendung der Rakel behindert oder sogar unmöglich macht. Ferner ist durch die drehfeste Kopplung der Räder ein Abziehen bei kurvigen oder stark gewinkelten Arbeitsflächen erschwert beziehungsweise nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abziehrakel der eingangs genannten Art anzugeben, die zuverlässig eine gleichmäßige Schichtdicke sowie eine glatte Oberfläche beim Aufbringen einer Bodenmasse abrakelt. Insbesondere soll die Abziehrakel auch für den Einsatz bei bewehrten, dickflüssigen oder schnelltrocknenden Bodenmassen geeignet sein. Ferner sollte die Abziehrakel im Falle festgetrockneter Bodenmasse weiter verwendbar sein.
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Auch soll eine Möglichkeit angegeben werden, eine besonders geeignete Handhabung im Zuge des insbesondere manuellen Bearbeitungsvorgangs ermöglicht werden, Indem eine flexible Anbindung eines üblicherweise vorgesehenen Handhabungsstabs oder -stils an die Abziehrakel geschaffen ist, wobei die Anbindung auch für andere Handhabungswerkzeuge zur Boden-, Wand- oder Deckenbearbeitung geeignet sein soll.
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Bezüglich der Abziehrakel wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der hierauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Dazu umfasst die Abziehrakel ein Schaberblatt mit einer Abziehkante und mindestens zwei voneinander beabstandet angeordnete Distanzelemente. Die Distanzelemente ragen hierbei verstellbar über die Abziehkante zumindest teilweise hinaus. Sie umfassen jeweils ein drehbares Distanzrad, dessen Dreh- der Radachse parallel zur Abziehkante orientiert ist.
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Ein Überzugsmaterial beziehungsweise eine Bodenmasse wird in einem flüssigen Zustand auf den zu beschichtenden Untergrund aufgebracht und mit der erfindungsgemäßen Abziehrakel auf eine genau definierte Schichtdicke abgezogen. Zu diesem Zweck wird die Abziehrakel in die flüssige Bodenmasse eingedrückt, bis die an dem Schaberblatt angeordneten Distanzräder gegen den Untergrund drücken. Die Distanzräder tauchen also während des Abziehvorgangs in die flüssige Bodenmasse ein, die zu einem späteren Zeitpunkt, das heißt nach dem Abziehvorgang, erhärtet.
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Um mit der Abziehrakel verschiedene Schichtdicken von Bodenmassen zu realisieren sind die Distanzräder relativ zu dem Schaberblatt in ihrer Höhe verstellbar. Durch die kreisrunde Form sowie die drehbare Lagerung der Distanzräder wird weiterhin sichergestellt, dass Fasern bei einer bewehrten Bodenmasse nicht ausgekämmt beziehungsweise beschädigt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Breite der Auflagefläche der Distanzräder möglichst schmal, so dass eine während eines Abziehvorgangs in der überflüssigen Bodenmasse entstehende Abziehspur minimal ist. Dadurch kann die Bodenmasse unmittelbar hinter den Distanzrädern wieder zusammenfließen und die Abziehspuren sind zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr bemerkbar, wenn Bodenmasse ausgehärtet ist.
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Vorzugsweise ist die Anzahl der Distanzelemente entsprechend der Länge der Abziehrakel beziehungsweise der Abziehkante gewählt. Beispielsweise eignen sich bei kleinen Abziehrakeln mit einer Kantenlänge von etwa 30 cm zwei stirnseitig angeordnete Distanzelemente. Bei Kantenlängen von 60 cm und mehr sind geeigneterweise zwischen drei bis sechs Räder in gleichmäßigen Abständen entlang der Abziehkante angeordnet, um während des Abziehvorgangs ein glattes, gleichbleibendes Abziehen sicherzustellen.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Abziehrakel mit einem Heft oder einem Handhabungsstab oder -stil oder einem verstellbaren Teleskopstab gekoppelt oder koppelbar, mit dem die Rakel über den Fußboden gezogen werden kann. Dies ermöglicht es, den Abziehvorgang während manueller Arbeiten im Stehen auszuführen und dadurch größere Arbeitsflächen zeitsparend und ermüdungsfrei abzuziehen. Eine solche Zeitersparnis ist besonders wünschenswert bei schnelltrocknenden Überzugsmaterialien sowie bei relativ großen Bodenflächen. Weiterhin ist in derselben Zeit die gleiche Arbeitsfläche von weniger Personen bearbeitbar.
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In einer geeigneten Ausführung ist die Abziehrakel mit einem federbelasteten Gelenkkopf gekoppelt oder koppelbar, so dass die Abziehrakel durch ein an den Gelenkkopf gekoppeltes oder koppelbares Heft, einen Handhabungsstil oder -stab beziehungsweise einen Teleskopstab verschwenkt werden kann. Dabei ist die Federrückstellkraft des Gelenkkopfes bei einer Entlastung derart orientiert, dass das Schaberblatt insbesondere in eine Ruheposition mit einem tiefliegenden Schwerpunkt verschwenkt wird. Durch den elastischen Gelenkkopf wird sichergestellt, dass das Schaberblatt während eines Abziehvorgangs in einer im Wesentlichen gleichbleibenden Relativposition zum Untergrund gehalten wird. Dadurch ist eine gleichbleibende Qualität der abgezogenen Schichtdicke und der Oberfläche der abgezogenen Bodenmasse möglich. Der Gelenkkopf ermöglicht es insbesondere, die Abziehrakel auch an schlecht zugänglichen Bereichen der Arbeitsfläche, beispielsweise unter einem Heizungskörper, hindurchzuführen, wodurch der Arbeitskomfort beim Bearbeiten solcher Abziehstellen erhöht wird.
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Da sich die Distanzräder, entgegen dem Stand der Technik, unabhängig voneinander drehen können ist es ferner möglich mit einer erfindungsgemäßen Abziehrakel kurvige oder stark gewinkelte Arbeitsflächen zu bearbeiten. Durch die Flexibilität des Gelenkkopfs ist es weiterhin möglich, auch in einer solchen Anwendung einen maximalen Druck beim Rakeln auszuüben.
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In einer vorteilhaften Weiterführung umfasst das Distanzelement eine höhenverstellbare Kassette, an der bodenseitig das Distanzrad klemm-, rast- oder clipfixiert ist. Dadurch ist einerseits eine besonders einfache und schnelle Einstellung der Abziehkantenhöhe sowie andererseits ein zeitsparendes und einfach handhabbares Auswechseln der Distanzräder ermöglicht.
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Da die Räder während des Abziehvorgangs zumindest teilweise in die Bodenmasse eintauchen, können sich Anlagerungen von erhärtetem Bodenmassenmaterial an ihnen bilden. In einen bevorzugten Ausführung sind die Distanzräder durch die Clipfixierung an der Kassette, entgegen dem Stand der Technik, austauschbar. Ferner können bei einer Beschädigung oder einem Verschleiß der Räder diese aus der Kassette entfernt und ebenfalls durch neue Räder ersetzt werden. Somit wird sichergestellt, dass die Abziehrakel auch nach dem Einsatz bei schnelltrocknenden Bodenmassen erneut ohne Einschränkungen in seiner Funktion anwendbar ist. Unebenheiten oder Unregelmäßigkeiten, die beispielsweise durch eine durch Abrieb entstandene Unwucht eines Distanzrades in der Bodenmasse hinterlassen werden könnten, werden durch die Austauschbarkeit der Räder ebenfalls vorteilhaft behoben.
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In einer geeigneten Ausführung umfasst jedes Distanzelement eine am Schaberblatt angebundene Verstellplatte. An der Verstellplatte ist die jeweilige Kassette zerstörungsfrei klemmfixiert, zweckmäßigerweise verschraubt. Die Kassette ist zweckmäßigerweise gegenüber der Verstellplatte, die relativ zum Schaberblatt ortsfest und hierzu an diesem lösbar oder unlösbar befestigt ist, in mindestens zwei, vorzugsweise mehreren, Positionen entlang einer quer zur Abziehkante verlaufenden Verstellstrecke – also in im Wesentlichen vertikal unterschiedlichen Höhenpositionen – festlegbar. Hierzu eignen sich Verstellschrauben für eine einfache und zeitsparende Handhabung, insbesondere Innenkantschrauben (Inbusschrauben) oder Flügelschrauben.
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In einer ersten Variante weisen die Kassetten einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Dabei ist an einem horizontalen Verbindungsschenkel seitlich jeweils ein vertikaler Seitenschenkel angeordnet. Die Fläche des Verbindungsschenkels ist parallel zur Fläche der jeweiligen Verstellplatte orientiert, und die vertikalen Seitenschenkel verlaufen senkrecht zu diesen Flächen. Die vertikalen Seitenschenkel weisen an ihrem bodenseitigen Ende jeweils einen Klemm- oder Aussparungsschlitz auf, mit denen ein Distanzrad an der Kassette klemm- oder rast- beziehungsweise clipfixierbar ist.
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Weiterhin weist der horizontale Verbindungsschenkel ein Langloch auf, durch das der Verbindungsschenkel mit der jeweiligen Verstellplatte nach Art eines Schienenpaares zusammenwirkt. Dadurch ist eine besonders einfache Verstellung der jeweiligen Kassette entlang einer vorgegebenen (definierten) Strecke möglich. Insbesondere werden bei einer zweckmäßigen Ausführungsform eine oder mehrere Schrauben durch das Langloch geführt und in entsprechenden Gewindebohrungen der jeweiligen Verstellplatte verschraubt. Somit ist die Kassette relativ zur Verstellplatte beziehungsweise zum Schaberblatt einstellbar.
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In einer vorteilhaften Weiterführung dieser Variante weisen das Schaberblatt so wie die jeweiligen Distanzelemente eine gemeinsame bodenseitig offene Aussparung auf. Durch diese Öffnung ragt das jeweilige Distanzrad zumindest teilweise auf die der jeweiligen Kassette gegenüberliegende Seite des Schaberblattes hinaus. Dadurch sind die Drehachsen der Distanzräder nahe der Abziehkante angeordnet, wodurch sich wiederum der Drehpunkt beziehungsweise die Drehachse der Abziehrakel ebenfalls nahe der Abziehkante befindet.
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Während gemäß der ersten Variante die Kassette somit einseitig offene Lageraussparungen mit jeweils einer Aussparungsöffnung aufweist, in welche die Radachse des Distanzrads über einen Klemmschlitz einrastbar ist, weist die Kassette gemäß einer anderen Variante halbschalenartige Lageraussparungen auf, in denen die Radachse des Distanzrads einliegt. Durch Anlage der Kassette mit deren offenen Lagerschalenseite an der schaberblattseitigen Verstellplatte im Montagezustand sind die Distanzräder drehbar gelagert und dabei gesichert sowie einfach auswechselbar.
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Auch bei der weiteren Variante sind die Drehachsen der Distanzräder nahe der Abziehkante angeordnet, wodurch sich wiederum der Drehpunkt beziehungsweise die Drehachse der Abziehrakel nahe der Abziehkante befindet. Somit werden bei beiden Varianten Einflüsse der relativen Winkellage des Schaberblattes zum Untergrund auf die Höhe der Abziehkante weitestgehend unterdrückt. Dies ist vorteilhaft für eine gleichbleibende Schichtdicke während eines Abziehvorgangs sowie für eine glatte Oberfläche der (abgezogenen) Bodenmasse.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung weist das Schaberblatt stirnseitig jeweils einen nockenförmigen Fortsatz auf. Der Fortsatz hat einerseits die Funktion, die Abziehrakel in einem bestimmten (definierten) Abstand zu einer (Raum-)Wand zu halten, um die Gefahr eines Verkantens an der Wand zu vermindern. Andererseits wird eine Beschädigung der Wand vorteilhaft vermieden.
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In einer geeigneten Weiterbildung umfasst das Schaberblatt einen dazu senkrecht wegstehenden Nivelliersteg. Dieser ragt um eine bestimmte Länge über die Abziehkante des Schaberblatts hinaus. Durch diesen Nivelliersteg ist es möglich, mit der erfindungsgemäßen Abziehrakel Boden-Wand-Anschlüsse einer Bodenmasse an einem Wandanschluss aufzubringen.
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Bevorzugt bestehen sowohl die Kassetten als auch die Distanzräder aus Kunststoffmaterialien, so dass sie besonders einfach und kostensparend herstellbar sind. Die Kassetten und die Distanzräder können dabei aus unterschiedlichen Kunststoffen, beispielsweise mit verschiedenen Qualitäts- und Härtegraden, gefertigt sein. Die Distanzräder sind einteilig mit angeformten Radachsen ausgeführt, mit denen die Räder in den Lageraussparungen der Kassetten einliegen.
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Besonders bevorzugt sind die Distanzräder als ein Wegwerfprodukt konzipiert und produziert, was die Anforderungen an die Herstellungsqualität weiter kostengünstig senkt. Dadurch entfällt auch ein zeitintensives Reinigen der Distanzräder nach einem Abziehvorgang. Diese werden stattdessen einfach und unkompliziert durch neue Räder ersetzt. Weiterhin ist es denkbar, Distanzräder aus verschiedenen, beispielsweise welchen und harten, Kunststoffen bereitzustellen und/oder deren Form beziehungsweise Bemessungen zu variieren. Dadurch ist die Abziehrakel für den Einsatz bei verschiedenen Bodenmassen und/oder Untergründen durch einen Austausch der Räder jeweils speziell anpassbar.
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Die Kassetten können geeigneterweise bei einer solchen Anwendungsform ebenfalls als Austauschprodukt hergestellt werden, um beispielsweise einem Verschleiß der Klemmschlitze aufgrund mehrmaligen Auswechselns der Distanzräder entgegenzuwirken. Ein derartiger Verschleiß der Kassetten ist bei der zweiten Variante praktisch nicht gegeben.
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Der federbelasteter Gelenkkopf ist nicht nur zur Kopplung der Abziehrakel, sondern allgemein zur Anbindung eines Handhabungswerkzeug für Boden-, Wand- oder Deckenbearbeitungen, beispielsweise eines Farbrollers (Malerrolle oder – walze) an einen Handhabungsstab geeignet, vorgesehen und/oder bestimmt und stellt somit eine eigenständige Erfindung dar. Die von mindestens einem Federelement erzeugte Federrückstellkraft ist bei einer Entlastung, wenn also keine Kraft auf den Gelenkkopf ausgeübt wird, derart orientiert, dass des Handhabungswerkzeug in eine Ruhe- oder Ausgangsposition verschenkt.
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Der federbelastete Gelenkkopf umfasst ein erstes Gelenkteil mit einem ersten Anbindungselement für den Handhabungsstab und ein zweites Gelenkteil mit einem zweiten Anbindungselement für das Handhabungswerkzeug. Die beiden Gelenkteile weisen eine erste Gelenkseite und eine zweite Gelenkseite auf, wobei die jeweils ersten Gelenkseiten vorzugsweise lediglich drehbeweglich und die beiden zweiten Gelenkseiten über zwei gekoppelte federbelastete Gelenkstifte oder federelastische Gelenkelemente, vorzugsweise nach Art eines Dreh-, Schwenk- und/oder Schubgelenks, verbunden sind.
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Vorzugsweise sind die beiden ersten Gelenkseiten in einem vergleichsweise kleinen Abstand und die jeweils zweiten Gelenkseiten in einem vergleichsweise großen Abstand verbunden. Die Verbindungen zwischen den die ersten Gelenkseiten der beiden Gelenkteile ist geeigneterweise als abgewinkelter Gelenkstift ausgeführt, dessen Stiftenden in den beiden Gelenkteilen drehbeweglich gehalten sind.
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Der Winkel des abgewinkelten Gelenkstifts ist zweckmäßigerweise größer als 90° und kleiner als 180°, geeigneterweise zwischen 100° und 160°, und beträgt vorzugsweise 135°.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die federbelastete Verbindung zwischen den zweiten Gelenkseiten der beiden Gelenkteile durch zwei in einem Gleiterelement verbundene Führungsstifte gebildet, die jeweils eine als Druckfeder wirksame Schraubenfeder als Federelement tragen. Die Schraubenfedern stützen sich einerseits am zentralen Gleiterelement und andererseits an den Gelenkteilen des Gelenkkopfes ab.
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Das Gleiterelement weist einen Gleitschaft und einen auf. Mit dem Gleitschaft sitzt das Gleiterelement auf einem der beiden Führungsstifte auf, während der andere Führungsstift im Steckschaft des Gleiterelementes einsitzt. Der Steckschaft des Gleiterelementes verläuft gegenüber dessen Gleitschaft in einem Winkel, der vorzugsweise an den Winkel des Gelenkstiftes angepasst und hierzu ebenfalls größer 90° und kleiner 180° ist und insbesondere zwischen 120° und 160°, vorzugsweise ca. 135°, beträgt.
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Das Gleiterelement ist entlang eines der Führungsstifte verschiebbar, während der andere Führungsstift im diesem zugeordneten Gelenkteil verschiebbar geführt ist. Eine Verschiebung dieses Gelenkteils und/oder des Gleiterelements entlang des jeweiligen Führungsstiftes führt zu einem Zusammendrücken des entsprechenden Federelementes und zu einer Dreh- und/oder Schwenkbewegung der Gelenkteile des Gelenkkopfes. Auch führt ein Schwenken eines der Gelenkteile, insbesondere des mit dem Handhabungsstab verbundenen Gelenkteils, zu einer Drehbewegung um die durch den Gelenkstift definierten Achsen und zu einem Zusammendrücken des oder jedes Federelementes sowie zu einer Mitbewegung des anderen Gelenkteils und des damit verbundenen Handhabungswerkzeugs.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in einer perspektivischen Darstellung eine erste Variante der mit einem federbelasteten Gelenkkopf an einen Teleskopstab gekoppelten Abziehrakel mit zwei Distanzrädern in jeweils einer Kassette,
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2 in einer schematischen Darstellung ausschnittsweise eine Wand und einen Untergrund, auf dem bei einem Abziehvorgang eine Bodenmasse mit der Abziehrakel abgezogen wird,
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3 in einer perspektivischen Darstellung eine Stirnseite der Abziehrakel mit herausgelöstem Distanzrad,
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4 in Seitenansicht die Stirnseite nach 3 bei eingerasteten Distanzrad,
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5 in Draufsicht die Stirnseite nach 3 und 4 ohne Distanzrad,
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6 in Draufsicht die Stirnseite der Abziehrakel bei einem Abziehvorgang Nahe einer Wand,
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7 in Seitenansicht die Stirnseite der Abziehrakel bei einem Abziehvorgang für einen Boden-Wandanschluss,
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8. in einer perspektivischen Darstellung eine zweite Variante der Abziehrakel mit Blick auf alternative Kassetten für die Distanzräder,
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9 die Abziehrakel gemäß 8 mit Blick auf die Rückseite eines Schaberblatts,
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10 in einem vergrößerten Ausschnitt der 8 eine der höhenverstellbaren Kassetten zur Aufnahme des Distanzrades,
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11 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Kassette gemäß 10 in Rückseitenansicht,
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12 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Kassette gemäß 10 in Vorderansicht,
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13 in perspektivischer und vergrößerter Darstellung den federbelasteten Gelenkkopf mit zwei gelenkig verbundenen Gelenkteilen,
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14 den Gelenkkopf gemäß 13 in einer anderen Ansicht, und
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15 perspektivisch den Gelenkkopfes gemäß den 13 und 14 ahne ei nes der Gelenkteile und ohne Verbindungselement einer Gelenkverbin dung.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den glei chen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist die erfindungsgemäße Abziehrakel 1 dargestellt. Die Abziehrakel 1 umfasst ein lamellenartiges Schaberblatt 2 mit einer bodenseitigen Abziehkante 3. An den Stirnseiten des Schaberblattes 2 ist jeweils ein Distanzelement 4 mit einer Verbindungsplatte 5 am Schaberblatt 2 fixiert. Das Distanzelement 4 ist in seiner Höhe verstellbar. Das Distanzelement 4 umfasst ein Rollrad 6, das über eine Radachse 7 bodenseitig in einer Kassette 8 drehbar clipfixiert ist. Zumindest ein Teil des Rollrades 6 überragt die Abziehkante 3.
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Am Schaberblatt 2 ist mittig gegenüber der Abziehkante 3 eine Führungshalterung 9 angeordnet. Die Führungshalterung 9 ist mit einem Gelenkkopf 10 gekoppelt. Dieser Gelenkkopf 10 ist mit einem beispielsweise längenveränderlichen Handhabungsstab 11 steckverbunden, mit dem die Abziehrakel 1 über einen Fußboden geführt werden kann.
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2 zeigt in schematischer Darstellung einen Abziehvorgang. Eine Bodenmasse 12 wird in flüssigem Zustand auf einen zu beschichtenden Untergrund 13 aufgebracht. Während des Abziehvorgangs wird die Abziehrakel 1 über den Handhabungsstab 11 entlang einer Rakelrichtung R geführt, wodurch die Bodenmasse 12 auf eine definierte Schichtdicke d abgezogen wird. Zu diesem Zweck wird die Abziehrakel 1 in die flüssige Bodenmasse 12 eingedrückt, bis die an dem Schaberblatt 2 angeordneten Distanzräder 6 gegen den Untergrund 13 drücken. Die Distanzräder 6 tauchen also in die flüssige Bodenmasse 12 ein, die zu einem späteren Zeitpunkt, das heißt nach dem Abziehvorgang, erhärtet. Bei der Bodenmasse 12 handelt es sich beispielsweise um Estrich oder einen Kleber.
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Der Gelenkkopf 10 ist derart gestaltet, dass dieser die Abziehrakel 1 beziehungsweise das Schaberblatt 2 während des Abziehvorgangs in einer zum Untergrund 13 im Wesentlichen senkrechten Stellung hält, d. h. während des Abziehvorgangs ist die Rakelrichtung R stets senkrecht zum Schaberblatt 2 orientiert. Somit wird die Abziehkante 3 in einer konstanten Stellung gehalten, wodurch eine gleichbleibende Schichtdicke d während des Abziehens sichergestellt wird.
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Das Schaberblatt 2, die Verstellplatte 5 und die Führungshalterung 9 sind in dieser Ausführung im Wesentlichen als Metallteile ausgeführt und über Schweißnähte stoffschlüssig miteinander verbunden. Die Abziehkante 3 ist eine messerartig geschliffene bodenseitige Kante des Schaberblattes 2 und dazu vorgesehen und ausgebildet, während des Abziehvorgangs die Bodenmasse 12 gleichmäßig auf eine bestimmte Schichtdicke abzuziehen. Das Rakelmetall ist an der Abziehkante 3 gratfrei, so dass beim Abziehen eine glatte Oberfläche sichergestellt ist, Die abgezogene Schichtdicke d hängt im Wesentlichen nur von dem durch die Distanzmittel 4 einstellbaren Abstand der Abziehkante 3 zum Untergrund 13 ab.
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Die Kassetten 8 und Distanzräder 6 sind aus Kunststoffmaterialien gebildet, insbesondere sind die Distanzräder 6 als ein Wegwerfprodukt ausgeführt. Die Distanzräder 6 müssen somit nach einem abgeschlossenen Abziehvorgang nicht aufwendig gereinigt werden, um sie vor festsetzendem Bodenmassenmaterial zu bewahren. Die Distanzräder 6 werden stattdessen aus der Kassette 8 entfernt und durch neue Distanzräder 6 ersetzt, wodurch die Abziehrakel 1 direkt erneut verwendet werden kann.
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Der Radkörper des Distanzrades 6 verjüngt sich in radialer Richtung im Wesentlichen V-förmig oder messerartig, so dass die umfangsseitige Auflagefläche M der Distanzräder 6 möglichst gering ist. Dadurch wird einerseits die Reibung des Distanzrades 6 auf dem Untergrund 13 verringert, was den benötigten Kraftaufwand während des Abziehvorgangs vorteilhaft reduziert. Andererseits kann die Bodenmasse 12 sich hinter dem schmalen Distanzrad 6 wieder leicht schließen, so dass keine Abziehspuren in der (abgezogenen) Bodenmasse 12 sichtbar sind.
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3 zeigt eines der stirnseitigen Distanzelemente 4 in einer perspektivischen Darstellung. Die Kassette 8 hat einen näherungsweise rechteckig U-förmigen Querschnitt, wobei die Fläche des horizontalen U- oder Verbindungsschenkels als Kassettenbasisfläche H einen länglichen Verstellschlitz 14 in Form einer Bohrung aufweist. Durch den Verstellschlitz 14 ist die Kassette 8 in ihrer Höhe relativ zur Verstellplatte 5 entlang einer Verstellstrecke bzw. eines Verstellweges V verstellbar, wobei das Maß der Höhenverstellbarkeit durch die Länge des Verstellschlitzes 14 vorgegeben ist. Der Verstellschlitz 14 ist dabei einerseits breit genug, dass der Schraubenschaft einer hier als Innensechskant ausgeführten Verstellschraube 15 hindurchführbar ist. Andererseits ist der Verstellschlitz 14 aber auch schmal genug, so dass der Durchmesser y des Schraubenkopf der Verstellschraube 15 breiter ist als die Schlitzbreite x des Verstellschlitzes 14, Die Verstellplatte 5 weist zwei (nicht gezeigte) Gewindebohrungen auf, in die zwei Verstellschrauben 15 einschraubbar sind, deren Schraubenschäfte durch den Verstellschlitz 14 hindurchgeführt sind. Bei einem Festziehen der Verstellschrauben 15 drückt der den Verstellschlitz 14 überstehende Teil (x – y) des Schraubenkopfs gegen den Verbindungsschenkel bzw. gegen die Kassettenbasisfläche H der Kassette 8 und klemmfixiert diese somit in einer gewünschten Stellung bzw. Position. Aufgrund des Spiels des Verstellschlitzes 14 lässt sich die Kassette 8 entlang der Verstellstrecke V verschieben, wodurch unterschiedliche Höheneinstellungen und damit Schichtdicken d einstellbar sind. Die Verstellplatte 5 und der Verbindungsschenkel H der Kassette 8 wirken somit nach Art eines Schienenpaares zusammen.
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4 zeigt das Distanzelement 4 in einer Seitenansicht. Die Kassette 8 weist an ihrem bodenseitigen Ende an den Verbindungsschenkeln S jeweils eine pilzförmige Lageraussparung 16 auf. Die Lageraussparungen 16 sind derart gestaltet, dass das Distanzrad 6 über seine Radachse 7 mit der Kassette 8 – wie in 3 ersichtlich – lösbar clip- oder rastverbunden werden kann. Ein Aussparungsschlitz 16a der Aussparung 16 teilt das bodenseitige Ende der Kassettenseitenfläche S in zwei Teilschenkel Sa und Sb. Eine kreisrunder Lageröffnung 16b der Aussparung 16 ist gerade groß genug bemessen, um die Radachse 7 aufzunehmen. Dadurch bleibt das Distanzrad 6 drehbar gelagert. Der Abstand zwischen den Teilschenkeln Sa und Sb ist etwas kleiner als der Durchmesser der Radachse 7, so dass das Distanzrad 6 im Montagezustand während des Abziehvorgangs nicht ungewollt aus der Lageröffnung 16b herausfällt.
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Während eines Rast- bzw. Clipvorgangs, bei dem ein Distanzrad 6 über seine Radachse 7 mit der Kassette 8 verbunden wird, werden die Teilschenkel Sa und Sb geringfügig aufgebogen, so dass die Radachse 7 vergleichsweise einfach über den Aussparungsschlitz 16a in die Lageröffnung 16b hineinführbar ist. Anschließend werden die Teilschenkel Sa und Sb in ihre Ausgangsposition zurückgeführt, so dass die Radachse 7 formschlüssig in der Lageröffnung 16b gehalten ist. Das Entfernen oder Auswechseln eines eingerasteten Distanzrades 6 erfolgt in analoger Weise.
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Die Kassette 8, die Verstellplatte 5 sowie das Schaberblatt 2 weisen – wie in 5 ersichtlich – eine im Wesentlichen U-förmige Öffnung 17 auf, durch die das Rollrad 6 im clip-verbundenen Zustand (4) zumindest teilweise über die Verstellplatte 5 auf die gegenüberliegende Seite des Schaberblattes 2 hinausragt. Dadurch ist die Radachse 7 nahe der Abziehkante 3 angeordnet, wodurch sich der Drehpunkt beziehungsweise die Drehachse der Abziehrakel 1 ebenfalls nahe der Abziehkante 3 befindet. Somit werden Einflüsse der relativen Winkellage des Schaberblattes 2 zum Untergrund 13 auf die Höhe der Abziehkante 3 weitestgehend unterdrückt. Dies ist vorteilig für eine gleichbleibende Schichtdicke d sowie eine glatte Oberfläche der Bodenmasse 12 beim Abziehvorgang (2).
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Das Schaberblatt 2 weist stirnseitig jeweils einen nockenförmigen Fortsatz (Nockenfortsatz) 18 auf. Der Fortsatz 18 ragt seitlich über das Distanzmittel 4 hinaus. Die Nockenform des Fortsatzes 18 wird gebildet durch eine unter einem spitzen Winkel zur Verstellstrecke V geneigte Keilkante 19 und eine zur Verstellstrecke V parallele Wandanlagekante 20. Die Wandanlagekante 20 ist wesentlich kürzer als die Verstellstrecke V.
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Durch die Keilkante 19 werden das Schaberblatt 2, insbesondere das Distanzelement oder Verstellmittel 4 und die Schraubplatte 5 – wie in 6 ersichtlich – auf einem Abstand b zu der Wand 21 gehalten. Dadurch gelangt die relativ große wandseitige Kante der Abziehrakel 1, die sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Verstellstrecke V erstreckt, nicht direkt mit der Wand 21 in Berührung, sondern nur die relativ kurze Wandanlagekante 20. Dadurch ist die Gefahr eines Hängenbleibens beziehungsweise Verkantens der Abziehrakel 1 an der Wand 21 vorteilhaft behoben. Durch die parallele Orientierung der Wandanlagekante 20 zur Wand 21 wird zudem eine Beschädigung der Wand 21 bei einem Entlangführen der Abziehrakel 1 nahe der Wand 21 vermieden.
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Durch den Fortsatz 18 ist die Abziehrakel 1 somit vorteilhaft dazu geeignet, die Bodenmasse 12 an einem Wandanschluss 22 zwischen dem Untergrund 13 und der Wand 21 oder anderen unzugänglichen Stellen vollflächig zu verteilen (2 und 6).
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Die Abziehrakel 1 ist – wie in 7 dargestellt – durch einen Nivelliersteg 23 der Führungshalterung 9 für einen Boden-Wand-Anschluss 24 der Bodenmasse 12 eingerichtet. Der Nivelliersteg 23 ist eine Metallplatte, die senkrecht von dem Schaberblatt 2 um eine Überhangstrecke N übersteht. Ebenso wie die Abziehkante 3 wird der Nivelliersteg 23 über die seitlichen Distanzelemente 4 in seiner Höhenlage verstellt. Dadurch ist es möglich, mit der Abziehrakel 1 Boden-Wand-Anschlüsse 24 unterschiedlicher Höhe aufzubringen.
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Für den Boden-Wand-Anschluss 24 wird die Abziehrakel 1 derart zur Wand 21 ausgerichtet, dass die Rückseite des Schaberblattes 2 zur Wand hin orientiert ist. Die Bodenmasse 12 wird anschließend von der Abziehrakel 1 in Wandrichtung W gedrückt, das heißt die Rakelrichtung R verläuft parallel zur Wandrichtung W. Dadurch wird die Bodenmasse 12 entlang der Wand 21 hinauf gedrückt. Die emporsteigende Bodenmasse 12 wird dabei aber durch den Nivelliersteg 23 in ihrer Ausbreitungsrichtung gehemmt. Dadurch entsteht ein glatter Boden-Wand-Anschluss. Das überschüssige Bodenmassenmaterial wird dabei zu den Stirnseiten der Abziehrakel 1 hinaus weggeschoben. Die Breite des Boden-Wand-Anschlusses wird durch die Überhangstrecke N vorgegeben. Die Höhe ergibt sich aus der Höhendifferenz zwischen der Unterkante des Nivellierstegs 23 und der Abziehkante 3.
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In einer geeigneten Dimensionierung der gezeigten Ausführung ist die Abziehkante 3 ca. 40 cm lang. Die Distanzelemente 4 beziehungsweise die Verstellplatte 5 sind (gemessen von der Abziehkante 3 aus) etwa 5 cm hoch und der Fortsatz 18 endet ca. 2 cm von der Kassette 8 entfernt. Der Nivelliersteg 23 erstreckt sich etwa 5 mm über die Abziehrakel 1 hinaus. Bei solchen Abmessungen lässt sich die Abziehrakel 1 geeigneterweise auch unter Heizkörpern hindurchführen.
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Die 8 bis 12 zeigen eine alternative Ausführungsform der Abziehrakel 1 mit wiederum einem Schaberblatt 2 mit bodenseitiger Abziehkante 3 und stirnseitigen Distanzelementen 4. Diese umfassen wiederum ein Verbindungselement oder eine Verbindungsplatte 5 zur Anbindung des Distanzelementes 4 an das Schaberblatt 2 sowie eine Kassette 8, die lösbar mit dem Verbindungselement 5 verschraubt ist.
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Wie aus 11 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, liegt das jeweilige Roll- oder Distanzrad 6 mit dessen wiederum vorzugsweise angeformter Radachse 7 in Lagerschalen oder Lageraussparungen 16 ein, die in die Kassette 8 eingeformt und dabei zur Verstellplatte 5 hin offen sind. Zwischen den Lagerschalen 16 ist eine Durchtrittsöffnung 17 für das Distanzrad 6 innerhalb der Kassette 8 vorgesehen.
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Zur lösbaren Befestigung des Distanzelementes 4 am Schaberblatt 2 sind hier als Schraubbolzen ausgeführte Verstellschrauben 15 vorgesehen. Diese durchdringen Durchtrittsöffnungen 14' in der Verstellplatte 5 sowie damit fluchtende langlochartige Verstellschlitze 14 in der Kassette 8 beidseitig zur nachfolgend auch als Radaussparung bezeichneten Durchtrittsöffnung 17 und den dieser benachbarten Lageraussparungen 16 sowie wiederum fluchtende Öffnungen im Schaberblatt 2 bis auf dessen Rückseite und sind dort mittels Schraubenmuttern 25 festgelegt. Auf der gegebenüberliegenden Vorderseite der Abziehrakel 1 sind auf die Gewindestifte 15 ab- und aufschraubbar Flügelschrauben 26 für eine einfach handhabbare Höhenverstellung der Distanzräder 6, ein einfaches Öffnen des Distanzelementes 4 und Abnehmen der Kassette 8 sowie Herausnehmen und Auswechseln des jeweiligen Distanzrades 6 vorgesehen.
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Die in 10 vergleichsweise deutlich ersichtliche Höhenverstellbarkeit des Distanzelementes 4 erfolgt wiederum durch eine Verschiebung der Kassette 8 relativ zur ortsfesten Verstellplatte 5 in zur Abziehkante 3 quer verlaufender Verstellrichtung entlang der Verstellstrecke V. Eine an der Verstellplatte 5 vorgesehene Verstellskala 27, beispielsweise in Form von rastenden Elementen oder Erhebungen für diskrete Positionen der Kassette 8, ermöglicht eine ausreichende Synchronisierung der Verstellhöhen der beiden Distanzelemente 4. Die Verstellskala 27 befindet sich auf einem erhabenen Verstellabschnitt 28 der Verstellplatte 5, welcher Verstellabschnitt 28 in eine korrespondierende Verstellausnehmung 29 (12) der Kassette 8 formschlüssig eingreift.
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Hierdurch ist eine Relativbewegung der Kassette 8 gegenüber der Verstellplatte 5 lediglich in Richtung der Verstellstrecke V zuverlässig sichergestellt. Durch Lösen der Flügelschrauben 26 kann die Kassette 8 inklusive des darin gelagerten Distanzrades 6 gegenüber der Verstellplatte 5 entlang der Verstellskala 27 verstellt und anschließend durch erneutes Anziehen der Flügelschrauben 26 in der gewünschten, diskreten Position festgelegt bzw. klemmfixiert werden.
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Mit der Radaussparung 17 in der Kassette 8 korrespondiert eine entsprechende Radaussparung 17' in der Verstellplatte 5. Dabei sind geeigneterweise die Abmessungen der Verstellplatte 5 und der Kassette 8, d. h. deren Dicke oder Tiefe in Richtung sowohl quer zur Abziehkante 3 als auch quer zur Verstellstrecke V auf den Raddurchmesser des Distanzrades 6 derart abgestimmt, dass dieses frei drehen kann, ohne das Schaberblatt 2 zu berühren.
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Die 13 und 14 zeigen den Gelenkkopf 10, der eine gelenkige mechanische Schnittstelle nach Art eines Adapters zwischen dem Handhabungsstab 11 und einem Handhabungswerkzeug darstell, das beispielsweise die Abziehrakel 1 ist. An Stelle der Abziehrakel 1 kann auch ein anderes Handhabungswerkzeug, beispielsweise ein Farbroller oder ein anderes Malerwerkzeug, mit dem Gelenkkopf 10 verwendet werden.
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Der Gelenkkopf 10 weist ein erstes Gelenkteil 10a und ein zweites Gelenkteil 10b auf. Das erste Gelenkteil 10a umfasst ein erstes Anbindungselement 10c für den Handhabungsstab 11. Das zweite Gelenkteil 10b weist ein zweites Anbindungselement 10d für das Handhabungswerkzeug auf, das gemäß der Ausführungsform nach 1 die Abziehrakel 1 sein kann. Das zweite Anbindungselement 10d ist ein mit beispielsweise zwei Durchgangs- oder Schrauböffnungen 30 versehener plattenartiger Abschnitt des zweiten Gelenkteils 10b. Das erste Anbindungselement 10c ist geeigneterweise ein Hohlschaft, in den der Handhabungsstab 11 einsteckbar ist.
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Die Gelenkteile 10a und 10b definieren einander zugewandte erste Gelenkseiten 31a bzw. 31b, an denen die beiden Gelenkteile 10a, 10b über einen abgewinkelten Gelenkstift 32 in einem vergleichsweise kleinen Abstand a miteinander drehbeweglich verbunden sind. Im abgewinkelten Bereich, d. h. im Bereich einer Abkröpfung 33 (15) trägt der abgewinkelte Gelenkstift 32 eine Umspritzung 34, vorzugsweise eine Kunststoffumspritzung, die beispielsweise elastisch ist. Der Gelenkstift 32 sitzt mit dessen beiden Stiftenden, von denen nur ein Stiftende 35 sichtbar ist, in korrespondierenden Stecköffnungen des ersten und zweiten Gelenkteils 10a bzw. 10b drehbeweglich ein. Der Winkel α der Abkröpfung 33 beträgt ca. 135°.
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Den ersten Gelenkseiten 31a, 31b gegenüberliegende Gelenkseiten 36a bzw. 36b sind in einem vergleichsweise großen Abstand A über zwei miteinander dreh- bzw. schwenkbeweglich gekoppelte Führungsstiften 37, 38 miteinander verbunden. Die Führungsstifte 37, 38 sind in einem Gleiterelement 39 miteinander verbunden, das ebenfalls in einem Winkel β abgewinkelt ist, der vorzugsweise dem Winkel α des Gelenkstiftes 32 entspricht (α = β). Hierzu weist das Gleiterelement 39 einen Gleit- oder Führungsschaft 40 und einen hierzu im Winkel β orientierten Steckschaft 41 auf, in dem der mit dem ersten Gelenkteil 10a verbundene Führungsstift 36 einsitzt, während der mit dem zweiten Gelenkteil 10b verbundene Führungsstift 37 im Gleitschaft 40 verschiebbar geführt ist.
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Auf den Führungsstiften 37, 38 sitzen Schraubenfedern 42 bzw. 43, die sich federendseitig am Gleiterelement 39 abstützen. Das gegenüberliegende Federende der den Führungsstift 37 umgebenden Schraubenfeder 42 stützt sich am zweiten Gelenkteil 10b ab, während sich die den anderen Führungsstift 38 umgebende Schraubenfeder 43 am ersten Gelenkteil 10a abstützt. Die Schraubenfedern 42 und 43 sind als Druckfedern wirksam und können in der dargestellten Ausgangs oder Ruheposition bereits vorgespannt sein.
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Eine Drehbewegung der Gelenkteile 10a, 10b relativ zueinander um die im Winkel α zueinander verlaufenden Drehachsen des entsprechend axial gelagerten Gelenkstiftes 23 der ersten Gelenkseite 31a, 31b führt zu einer kombinierten Dreh- und Schubbewegung der Gelenkteile 10a, 10b relativ zueinander auf der gegenüberliegenden zweiten Gelenkseite 36a, 36b unter gleichzeitiger Erhöhung der Federspannung der Schraubenfedern 42 und/oder 43. Zur Durchführung dieser Schubbewegung gleitet das Gleiterelement 39 entlang des Führungsstiftes 37 in Stiftlängsrichtung, während das erste Gelenkteil 10a mit dessen dem Gleiterelement 39 zugewandten Gelenkseite 36a entlang des Führungsstiftes 38 in Richtung des Gleiterelements 39 gleiten kann. Der Führungsstift 38 taucht hierzu tiefer in das Gelenkteil 10a ein und ragt somit mit dessen Stiftende 38a mehr oder weniger aus der entsprechenden Führungsöffnung bzw. dem entsprechenden Führungskanal 44 des ersten Gelenkteils 10a heraus.
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Durch die Kombination der Dreh-Schubbewegungen des ersten Gelenkteils 10a entlang des Gelenkstiftes 38 einerseits und dem Gleiterelement 39 entlang des Führungsstiftes 37 andererseits sowie entsprechender Drehbewegungen der beiden Gelenkteile 10a, 10b um die durch den abgewinkelten Gelenkstift 32 bestimmten Drehachsen, ist eine besonders flexible Handhabung eines angekoppelten Handhabungswerkzeugs ermöglicht.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abziehrakel
- 2
- Schaberblatt
- 3
- Abziehkante
- 4
- Distanzelement
- 5
- Verstellplatte
- 6
- Distanzrad
- 7
- Radachse
- 8
- Kassette
- 9
- Führungshalterung
- 10
- Gelenkkopf
- 10a
- erstes Gelenkteil
- 10b
- zweites Gelenkteil
- 10c
- erstes Anbindungselement
- 10d
- zweites Anbindungselement
- 11
- Handhabungsstab
- 12
- Bodenmasse
- 13
- Untergrund
- 14
- Verstellschlitz
- 14'
- Durchtrittsöffnung
- 15
- Verstellschraube
- 16
- Lageraussparung
- 16a
- Lageröffnung
- 16b
- Aussparungskopf
- 17
- Durchtritts-/Öffnung
- 17'
- Radaussparung
- 18
- Nockenfortsatz
- 19
- Keilkante
- 20
- Wandanlagekante
- 21
- Wand
- 22
- Wandanschluss
- 23
- Nivelliersteg
- 24
- Boden-Wand-Anschluss
- 25
- Schraubenmutter
- 26
- Flügelschraube
- 27
- Verstellskala
- 28
- Verstellabschnitt
- 29
- Verstellausnehmung
- 30
- Durchgangs-/Schrauböffnung
- 31a
- erste Gelenkseite
- 31b
- zweite Gelenkseite
- 32
- Gelenkstift
- 33
- Abkröpfung
- 34
- Umspritzung
- 35
- Stiftende
- 36a
- erste Gelenkseite
- 36b
- zweite Gelenkseite
- 37
- Führungsstift
- 38
- Führungsstift
- 39
- Gleiterelement
- 40
- Gleit-/Führungsschaft
- 41
- Steckschaft
- 42
- Schraubenfeder
- 43
- Schraubenfeder
- a
- (kleiner) Abstand
- b
- Abstand
- d
- Schichtdicke
- x
- Schlitzbreite
- y
- Durchmesser
- A
- (großer) Abstand
- H
- Kassettenbasisfläche
- M
- Auflagefläche
- N
- Überhangstrecke
- S
- Kassettenseitenfläche
- Sa
- Teilschenkel
- Sb
- Teilschenkel
- R
- Rakelrichtung
- V
- Verstellstrecke/-weg
- W
- Wandrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009015186 U1 [0004]