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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Straßenfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2008 037 803 A1 ist ein Straßenfahrzeug mit einer Vorderachse und mit einer A-Säule auf jeder Fahrzeugseite bekannt, wobei außerdem ein frontseitiger Kotflügel auf jeder Fahrzeugseite angeordnet ist, der einen Abschnitt einer Außenhaut des Fahrzeugs definiert. Das bekannte Straßenfahrzeug ist außerdem mit einer pyrotechnischen Einheit auf jeder Fahrzeugseite ausgestattet, mit deren Hilfe während eines Notbremsvorgangs die Radlast an der Vorderachse erhöht werden kann. Die jeweilige pyrotechnische Einheit ist dabei zwischen der Vorderachse und der jeweiligen A-Säule angeordnet. Beim bekannten Straßenfahrzeug befindet sich die jeweilige pyrotechnische Einheit außen am Fahrzeug, wobei auf der jeweiligen Fahrzeugseite eine geeignete Aussparung in die Außenhaut des Fahrzeugs eingebracht ist, in welche die pyrotechnische Einheit von außen eingesetzt ist.
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Ein weiteres Straßenfahrzeug, das zur Radlasterhöhung während eines Notbremsvorgangs mit wenigstens einer pyrotechnischen Einheit ausgestattet ist, geht aus der
DE 10 2009 059 803 A1 hervor.
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Durch die mit Hilfe einer pyrotechnischen Einheit realisierbare, kurzfristige Erhöhung der Radlast an der Vorderachse lässt sich die Bremsleistung von der Vorderachse zugeordneten Radbremseinrichtungen erheblich steigern, da durch die erhöhte Radlast eine entsprechend höhere Bremskraft zwischen Vorderrad und Fahrbahn realisierbar ist. Insbesondere für Notbremsvorgänge lässt sich dadurch die Verzögerung des Fahrzeugs signifikant steigern.
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Problematisch bei der Verwendung derartiger pyrotechnischer Einheiten ist dabei der unschöne Eingriff in die Außenkontur des Fahrzeugs. Mithin wird sehr viel Mühe aufgewandt, um an einem Straßenfahrzeug, vorzugsweise bei Personenkraftwagen, eine gelungene Linienführung zur Realisierung eines ansprechenden Designs zu realisieren. Dabei werden häufig ästhetische, dem aktuellen Zeitgeist unterworfene Gesichtspunkte mit technischen Anforderungen, zum Beispiel an einen möglichst niedrigen Luftwiderstandswert sowie für eine möglichst niedrige Seitenwindempfindlichkeit, vereint. Dem abträglich ist dabei die Anordnung einer pyrotechnischen Einheit an der Außenseite des Fahrzeugs, wo sie signifikant in die übrige Linienführung der Außenkontur des Fahrzeugs eingreift.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für ein Straßenfahrzeug der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch einen verbesserten ästhetischen Gesamteindruck und/oder durch einen verbesserten aerodynamischen Widerstand und/oder durch eine verbesserte Bremswirkung und/oder durch ein verbessertes Packmaß auszeichnet.
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Dieses Problem wird bei der vorliegenden Erfindung insbesondere durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die jeweilige pyrotechnische Einheit an einer Innenseite des jeweiligen Kotflügels innerhalb der Außenhaut des Fahrzeugs anzuordnen. Hierdurch lässt sich die jeweilige pyrotechnische Einheit im Wesentlichen vollständig innerhalb der Außenhaut des Fahrzeugs, durch den jeweiligen Kotflügel verdeckt anordnen, wodurch die aerodynamische und ästhetische Linienführung der Außenkontur des Fahrzeugs nicht durch die jeweilige pyrotechnische Einheit gestört ist. Somit lassen sich die vorstehend genannten Nachteile, die eine außen an die Außenkontur angebaute pyrotechnische Einheit mit sich bringt, vermeiden. Insbesondere ist die pyrotechnische Einheit am Fahrzeug von außen nicht ohne Weiteres erkennbar.
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Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Anordnung der jeweiligen pyrotechnischen Einheit auf der jeweiligen Fahrzeugseite im Bereich einer zweiten oder oberen Längsträgerebene. Eine Längsträgerebene entspricht bei einem Fahrzeug einer Horizontalebene, die durch eine parallel zur Fahrzeuglängsrichtung verlaufende X-Achse und eine parallel zur Fahrzeugquerrichtung verlaufende Y-Achse aufgespannt ist und dementsprechend senkrecht zu einer vertikalen Hochachse oder Z-Achse des Fahrzeugs verläuft. Die zweite oder obere Längsträgerebene erstreckt sich dabei zwischen einer ersten oder unteren Längsträgerebene, die sich im Bereich eines Fahrzeugbodens befindet, und einer dritten, dazu parallelen Ebene, die sich im Bereich einer Gürtellinie des Fahrzeugs befindet. Im Bereich eines Motorraums erstrecken sich Längsträger der zweiten Längsträgerebene seitlich des Motorraums. Die Positionierung der pyrotechnischen Einheiten im Bereich der zweiten Längsträgerebene vereinfacht somit die vollständige Unterbringung der pyrotechnischen Einheiten innerhalb der Außenkontur des Fahrzeugs.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die jeweilige pyrotechnische Einheit einen Rohrkörper aufweisen, der einen pyrotechnischen Treibsatz, eine Brennkammer und eine Austrittsdüse aufweist. Somit bildet die pyrotechnische Einheit auch eine tatsächliche Einheit, die als Einheit am Fahrzeug montierbar ist. Der Treibsatz kann zweckmäßig eine Zündeinrichtung sowie Treibstoff umfassen. Der Treibstoff kann dabei flüssig oder gelartig oder fest sein.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die jeweilige pyrotechnische Einheit als Moduleinheit ausgestaltet sein, die funktionsfähig vormontierbar ist und am Fahrzeug austauschbar befestigt ist. Auf diese Weise lässt sich die jeweilige pyrotechnische Einheit in Form eines Moduls nach ihrem Gebrauch einfach gegen eine neue, ungebrauchte austauschen, so dass das Fahrzeug einschließlich der jeweiligen pyrotechnischen Einheit wieder voll funktionsfähig ist.
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Von besonderem Vorteil ist eine Konfiguration, bei welcher die Anordnung der jeweiligen pyrotechnischen Einheit am Fahrzeug so erfolgt, dass durch die Auslösung der jeweiligen pyrotechnischen Einheit selbst keine Beschädigung von Fahrzeugbestandteilen erfolgt. Beispielsweise kann die pyrotechnische Einheit so konzipiert sein, dass sie im Betrieb die Außenhaut des Fahrzeugs nicht beschädigt. Hierdurch ist es nach einem Auslösen der jeweiligen pyrotechnischen Einheit besonders einfach, diese wieder durch eine neue zu ersetzen, um das Fahrzeug wieder vollständig fahrbereit zu machen.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die jeweilige pyrotechnische Einheit eine Brennkammer und eine Austrittsdüse aufweisen, wobei eine Austrittslängsmittelachse der Austrittsdüse gegenüber einer Längsmittelachse der Brennkammer geneigt ist. Hierdurch kann eine mit der Austrittslängsmittelachse zusammenfallende Schubrichtung der pyrotechnischen Einheit gegenüber der Längsmittelachse der Brennkammer geneigt werden. Beispielsweise kann dadurch auch bei senkrecht montierter Brennkammer ein Schub erzeugt werden, der auch eine nach hinten, also entgegen der Fahrtrichtung orientierte Schubkomponente besitzt. Eine entgegen der Fahrtrichtung orientierte Schubkomponente führt nicht zur Radlasterhöhung, sondern erhöht direkt die Bremswirkung.
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Zweckmäßig kann die jeweilige pyrotechnische Einheit so angeordnet sein, dass sie im Betrieb einen nach unten und nach hinten gerichteten Schub erzeugt. Wie erwähnt, kann durch einen nach hinten gerichteten Schubanteil unmittelbar die Bremswirkung verstärkt werden. Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform können auf jeder Fahrzeugseite zumindest zwei derartige pyrotechnische Einheiten zwischen der Vorderachse und der jeweiligen A-Säule hintereinander angeordnet sein, die zueinander geneigte Schubrichtungen aufweisen. Zweckmäßig sind die Schubrichtungen innerhalb der jeweiligen Anordnung so zueinander geneigt, dass die Schubrichtungen nach unten konvergieren. Der mit Hilfe der jeweiligen Anordnung erzielbare Schub ist dadurch gefächert.
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Besonders zweckmäßig kann dabei eine Kombination von wenigstens zwei pyrotechnischen Einheiten sein, bei denen die eine so konfiguriert ist, dass ihre Austrittslängsmittelachse mit der Brennkammerlängsmittelachse zusammenfällt, während bei der anderen Einheit die Austrittslängsmittelachse gegenüber der Brennkammerlängsmittelachse geneigt ist. Folglich lassen sich die beiden Einheiten parallel aneinander anordnen, wobei sie dennoch zueinander geneigte Schubrichtungen besitzen können.
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Zweckmäßig besitzen die pyrotechnischen Einheiten einen Rohrkörper, der eine geradlinige Längsmittelachse aufweist, wodurch die Rohrköper und somit die pyrotechnischen Einheiten besonders preiswert realisierbar sind. Bei einer anderen Ausführungsform kann dagegen vorgesehen sein, dass die jeweilige pyrotechnische Einheit einen Rohrkörper mit einer gekrümmten Längsmittelachse aufweist. Eine gekrümmte Längsmittelachse kann Bauraumvorteile besitzen, insbesondere dann, wenn auch ein nach hinten wirkender Schub erzeugt werden soll. Auch sind Kombinationen realisierbar, so dass beispielsweise innerhalb einer Anordnung von wenigstens zwei hintereinander angeordneten pyrotechnischen Einheiten die eine pyrotechnische Einheit einen geradlinigen Rohrkörper aufweist, während die andere pyrotechnische Einheit einen gekrümmten, insbesondere bananenförmigen Rohrkörper besitzt.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die jeweilige pyrotechnische Einheit an einem Tragrahmen befestigt sein, der seinerseits an einer Karosserie des Fahrzeugs befestigt ist. Der Tragrahmen lässt sich beispielsweise fest an der Karosserie fixieren und insbesondere so ausgestalten, dass die jeweilige pyrotechnische Einheit am Tragrahmen besonders einfach lösbar befestigt werden kann, um einen Austausch der pyrotechnischen Einheit zu vereinfachen. Insbesondere ermöglicht die Verwendung eines derartigen Tragrahmens eine verbesserte Schubkraftübertragung zwischen der jeweiligen pyrotechnischen Einheit und der Karosserie, um die Radlast vergrößern zu können.
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Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform kann der jeweilige Kotflügel eine Austrittsöffnung aufweisen, durch die im Betrieb der jeweiligen pyrotechnischen Einheit ein Schubstrahl austreten kann. Auf diese Weise kann im Betrieb der jeweiligen pyrotechnischen Einheit eine Verletzung der Außenhaut vermieden werden, da der Schubstrahl im Wesentlichen ungehindert durch die Austrittsöffnung nach oben aus dem jeweiligen Kotflügel austreten kann, um den nach unten und gegebenenfalls auch nach hinten orientierten Schub zu erzeugen. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Austrittsöffnung mit einem Deckel bündig zur Außenhaut verschlossen sein. Durch den Deckel entfällt im normalen Betrieb des Fahrzeugs eine störende, sichtbare Austrittsöffnung an der Oberseite des Kotflügels, wodurch die Außenkontur des Fahrzeugs und insbesondere die aerodynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs nicht gestört sind.
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Besonders vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei welcher der Deckel mittels eines Stellantriebs oder mittels des Schubstrahls für den jeweiligen Notbremsvorgang entfernbar ist. Beispielsweise kann ein Stellantrieb vorgesehen sein, der vor dem Auslösen der jeweiligen pyrotechnischen Einheit oder im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Auslösen der jeweiligen pyrotechnischen Einheit den Deckel entfernt bzw. zum Freigeben der Austrittsöffnung verstellt. Alternativ kann der Deckel mit einer vergleichsweise schwachen Befestigung festgelegt sein, so dass der Schubstrahl der pyrotechnischen Einheit den Deckel entfernt bzw. wegdrückt. Der Deckel kann grundsätzlich schwenkbar am jeweiligen Kotflügel gelagert sein. Ebenso ist eine pyrotechnische Entfernung des Deckels für den Notbremsvorgang denkbar, bei welcher ein geeigneter Treibsatz den Deckel mit dem Auslösen der zugehörigen pyrotechnischen Einheit der Austrittsöffnung quasi wegsprengt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Straßenfahrzeugs in einem vorderen Bereich,
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2 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugs in einem vorderen Bereich,
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3 eine Seitenansicht des Fahrzeugs im Bereich einer Anordnung von zwei pyrotechnischen Einheiten,
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4 eine vereinfachte, schematische Ansicht einer pyrotechnischen Einheit,
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5 eine stark vereinfachte Seitenansicht des Fahrzeugs im Bereich einer Anordnung von zwei pyrotechnischen Einheiten.
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Entsprechend den 1 und 2 umfasst ein Straßenfahrzeug 1, bei dem es sich bevorzugt um einen Personenkraftwagen handelt, eine Vorderachse 2 mit Vorderrädern 3 sowie eine A-Säule 4 auf jeder Fahrzeugseite. Ferner weist das Fahrzeug 1 auf jeder Fahrzeugseite einen frontseitigen Kotflügel 5 auf, der einen Abschnitt 6 einer Außenhaut 7 des Fahrzeugs 1 definiert. Des Weiteren ist das Fahrzeug 1 auf jeder Fahrzeugseite mit wenigstens einer pyrotechnischen Einheit 8 ausgestattet, die der Vorderachse 2 zugeordnet ist und die während eines Notbremsvorgangs des Fahrzeugs 1 dazu dient, die Radlast an der Vorderachse 2 zu erhöhen. Die Radlast ist in 1 durch einen nach unten gerichteten Pfeil 9 angedeutet. Da die Reibungskraft zwischen dem jeweiligen Fahrzeugrad 3 und einer Fahrbahn 10 mit der Radlast 9 zunimmt, führt eine Erhöhung der Radlast 9 während des Notbremsvorgangs zu einer Vergrößerung der zwischen Rad 3 und Fahrbahn 10 übertragbaren Verzögerungskräften. Die pyrotechnische Einheit 8 erzeugt für den Notbremsvorgang bei ihrem Auslösen einen nach unten, also in Richtung Fahrbahn 10 sowie insbesondere auch einen nach hinten, also entgegen einer in 1 durch einen Pfeil angedeuteten Fahrtrichtung 11 orientierten Schub, der in den Figuren ebenfalls durch Pfeile angedeutet und mit 12 bezeichnet ist.
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Gemäß den 1 und 2 ist auf der jeweiligen Fahrzeugseite die jeweilige pyrotechnische Einheit 8 zum einen zwischen der Vorderachse 2 und der jeweiligen A-Säule 4 und zum anderen an einer Innenseite des jeweiligen Kotflügels 5 innerhalb der Außenhaut 7 des Fahrzeugs 1 angeordnet. Bestenfalls ist die jeweilige pyrotechnische Einheit 8, wenn sie nicht im Betrieb ist, vollständig in die Außenkontur des Fahrzeugs 1 integriert und bildet insbesondere keine Störkontur hinsichtlich des ästhetischen Gesamteindrucks und hinsichtlich des Strömungswiderstands.
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Gemäß 1 besitzt ein Fahrzeug 1 üblicherweise eine erste oder untere Längsträgerebene 13, die sich im Bereich eines Fahrzeugbodens 14 befindet, sowie eine zweite oder obere Längsträgerebene 15, die sich oberhalb der ersten Längsträgerebene 13 erstreckt. Die zweite oder obere Längsträgerebene 15 befindet sich dabei zwischen der ersten oder unteren Längsträgerebene 13 und einer dritten, dazu parallelen Ebene 16, die sich im Bereich einer Gürtellinie 17 des Fahrzeugs befindet. Die Positionierung der jeweiligen pyrotechnischen Einheit 8 erfolgt zweckmäßig zwischen der ersten Längsträgerebene 13 und der Ebene 16, also im Bereich der oberen Längsträgerebene 15. Die jeweilige Ebene 13, 15, 16 erstreckt sich dabei horizontal.
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Gemäß 4 umfasst die jeweilige pyrotechnische Einheit 8 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen Rohrkörper 18, der einen pyrotechnischen Treibsatz 19 mit einer Zündeinrichtung 20, eine Brennkammer 21 und eine Austrittsdüse 22 enthält. Insbesondere wird dadurch eine modulare Einheit bzw. eine Moduleinheit geschaffen, die außerhalb des Fahrzeugs 1 funktionsfähig vormontiert werden kann und dementsprechend als funktionsfähige Einheit in das Fahrzeug 1 eingebaut werden kann.
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Wie sich den 1–3 und 5 entnehmen lässt, sind auf jeder Fahrzeugseite zumindest zwei derartige pyrotechnische Einheiten 8 zwischen der Vorderachse 2 und der A-Säule 4 hintereinander, also bezüglich der Fahrtrichtung 11 hintereinander angeordnet. Dabei erfolgt die Anordnung zweckmäßig so, dass die wenigstens zwei pyrotechnischen Einheiten 8 zueinander geneigte Schubrichtungen 12 aufweisen. Ein entsprechender Neigungswinkel ist in den 1, 3 und 5 mit 23 bezeichnet.
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3 zeigt dabei eine erste besondere Ausführungsform, bei welcher vorgesehen ist, dass bei der links dargestellten pyrotechnischen Einheit 8 die Austrittsdüse 22 eine Austrittslängsmittelachse 24 aufweist, die gegenüber einer Längsmittelachse 25 der zugehörigen Brennkammer 21 geneigt ist. Ein entsprechender Neigungswinkel ist in 3 mit 26 bezeichnet. Bei der in 3 rechts dargestellten pyrotechnischen Einheit 8 fallen dagegen die Austrittslängsmittelachse 24 und die Brennkammerlängsmittelachse 25 zusammen. Somit lassen sich bei einer zumindest im Bereich der Brennkammern 21 parallelen Anordnung der pyrotechnischen Einheiten 8 zueinander geneigte Schubrichtungen 12 realisieren.
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Während bei den Ausführungsformen der 1, 3 und 4 der Rohrkörper 18 geradlinig ausgestaltet ist, zeigt 5 eine Ausführungsform, bei welcher bei der linken pyrotechnischen Einheit 8 der Rohrkörper 18 eine gekrümmte Kontur bzw. eine gekrümmte Längsmittelachse 27 aufweist. Hierdurch erhält der Rohrkörper 18 besagter pyrotechnischer Einheit 8 eine Bananenform. Auch hierdurch lässt sich einfach eine Neigung der Schubrichtungen 12 realisieren.
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Bei den hier gezeigten Ausführungsformen sind die pyrotechnischen Einheiten 8 am Fahrzeug 1 jeweils so angebracht, dass sie im Betrieb sowohl einen nach unten als auch einen nach hinten gerichteten Schub erzeugen, wodurch zum einen die Radlast 9 und zum anderen eine der Fahrtrichtung 11 entgegenwirkende Bremskraft erzeugt werden kann. Die Schubrichtung 12 kann dabei gegenüber einer Fahrzeughochachse einen Neigungswinkel 28 aufweisen, der in einem Winkelbereich zwischen 0° und 50° liegen kann. Sofern die pyrotechnischen Einheiten 8 derselben Fahrzeugseite zueinander geneigte Schubrichtungen 12 besitzen, besitzt die vordere pyrotechnische Einheit 8 einen größeren Neigungswinkel 28 als die jeweilige nachfolgende pyrotechnische Einheit 8.
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Sofern auf jeder Fahrzeugseite mehrere pyrotechnische Einheiten 8 vorgesehen sind, können diese von einer entsprechenden, hier nicht gezeigten Steuerung gleichzeitig oder abhängig vom vorbestimmten Bedingungen sequentiell ausgelöst werden.
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Durch die zumindest hinsichtlich der Schubrichtung 12 zueinander geneigten pyrotechnischen Einheiten 8 auf der jeweiligen Fahrzeugseite kann eine Auffächerung des Schubs realisiert werden, wobei die Schubrichtungen 12 nach unten konvergieren.
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Gemäß 5 kann zur Fixierung der pyrotechnischen Einheiten 8 am Fahrzeug 1 ein Tragrahmen 29 vorgesehen sein. Die jeweilige pyrotechnische Einheit 8 ist an diesem Tragrahmen 29 befestigt und der Tragrahmen 29 ist seinerseits an einer Karosserie 30 des Fahrzeugs 1 befestigt. Die Verwendung eines derartigen Tragrahmens 29 ermöglicht eine optimale Kraftübertragung zwischen den pyrotechnischen Einheiten 8 und dem Fahrzeug 1 und vereinfacht die Montage und Demontage der pyrotechnischen Einheiten 8.
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Gemäß 2 kann der jeweilige Kotflügel 5 eine Austrittsöffnung 31 aufweisen, durch die im Betrieb der jeweiligen pyrotechnischen Einheit 8 ein Schubstrahl austreten kann. Somit können die pyrotechnischen Einheiten 8 mit ihrer Austrittsdüse 22 unterhalb der Austrittsöffnung 31, also auch hier an der Innenseite des Kotflügels 5 angeordnet werden und somit innerhalb der Außenkontur bzw. innerhalb der Außenhaut 7 des Fahrzeugs 1 liegen. Für den Fall, dass die pyrotechnischen Einheiten 8 nicht benötigt werden bzw. nicht in Betrieb sind, ist ein Deckel 32 vorgesehen, mit dem die Austrittsöffnung 31 verschlossen werden kann. Dabei verschließt der Deckel 32 die Austrittsöffnung 31 zweckmäßig bündig zur Außenhaut 7, so dass der Deckel 32 mit seiner Außenseite einen Bestandteil der Außenhaut 7 bildet. Für die Inbetriebnahme der jeweiligen pyrotechnischen Einheit 8 kann der Deckel 32 entfernt werden. Beispielsweise kann der Deckel 32 über ein Schwenklager 33 schwenkbar am Kotflügel 5 gelagert sein. Zum Freigeben der Austrittsöffnung 31 kann ein hier nicht gezeigter Stallantrieb benutzt werden, der den Deckel 32 von einer Schließstellung in eine Offenstellung überführt. Ebenso ist es möglich, den Deckel 32 durch den im Betrieb der jeweiligen pyrotechnischen Einheit 8 erzeugten Schubstrahl in die Offenstellung zu verstellen. Ebenso ist es möglich, den Deckel 32 mit Hilfe eines pyrotechnischen Zündsatzes zu öffnen bzw. vollständig zu entfernen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008037803 A1 [0002]
- DE 102009059803 A1 [0003]