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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet des barrierefreien Zugangs zu Wohnungen für Gehbehinderte und insbesondere Rollstuhlfahrer, speziell einen Schrägaufzug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Manchmal sind zwar Häuser mit Fahrstühlen ausgestattet, um Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern das Erreichen einer Etagenwohnung oberhalb Parterre zu ermöglichen. Es gibt jedoch überall kurze Eingangstreppen, um z. B. vom Erdbodenniveau in die Hochparterre-Wohnung zu gelangen, die von einem Fahrstuhl nicht abgedeckt werden. Es gibt auch an vielen Stellen kurze Treppen, um Höhenunterschiede zwischen Gebäudeteilen zu überwinden. Auch außerhalb des Hauses auf dem Grundstück gibt es sprunghafte Höhenunterschiede, die normal über eine kurze Treppe überwunden werden. Das Ziel ist es, Barrierefreiheit für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer im Haus und außerhalb zu erreichen.
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Ein Problem besteht auch darin, dass die Gehbehinderung oder die Erfordernis eines Rollstuhls meist nicht vorausschaubar ist, sondern durch ein entsprechendes Ereignis entsteht. Das bedeutet, dass die Barrierefreiheit nachgerüstet werden muss. Die Nachrüstung eines Fahrstuhls ist nur selten möglich und führt oft dazu, dass noch kurze Zwischentreppen übrig bleiben.
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Üblicherweise erfolgt der Transport der Rollstühle über Treppen durch Plattformlifte. Sie werden bei Nichtbenutzung am Ende der Treppe geparkt. Die Nutzung der Treppe durch Fußgänger muss dabei jederzeit möglich sein und darf nicht durch die Plattform behindert werden.
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Bei der
DE 3843179 A1 wird ein Teil der Treppenbreite für den Schrägaufzug mit Plattform verwendet. Die für die normale Benutzung übrig bleibende Stufenbreite ist nur bei sehr breiten Treppen im erlaubten Rahmen.
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Gemäß
DE 20313260 U1 kann die Breite des Liftbereichs nach der Inanspruchnahme reduziert werden, so dass die Restnutzbreite der Treppe größer wird. Dazu wird eine der beiden seitlichen Führungen der Plattform zur anderen hin verschoben und die Plattform-Platte hochgeklappt. Die horizontale Verschiebung der Führung ist aufwendig. Und es bleibt trotzdem bei normal breiten Treppen nicht genügend Restbreite übrig für die Normalbenutzung.
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In
EP 0343264 A1 ist die gebräuchlichste Ausführung des Plattformlifts dargestellt. Die Plattform befindet sich flach auf dem unteren Podest, wenn die Treppe normal benutzt wird. Die Position ist dabei nicht direkt vor der unteren Stufen sondern ein Stück entsprechend dem Verhältnis Stufenhöhe/Tangens des Steigungswinkels vor der Treppe. Die Normalbenutzung der Treppe wird dadurch erheblich behindert
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Damit der normale Fußgängerverkehr nicht gefährdet oder behindert wird, sind Vorschläge bekannt, bei denen die Plattform hochgeklappt oder weggeschwenkt wird: Standardausführung eines handelsüblichen Plattformlifts.
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Auch im Bereich der Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer beim Zugang zu einem Fahrzeug gibt es viele Vorschläge, die die Ausstattung eines Fahrzeugs mit Rollstuhlliften betreffen. Hier besteht das Platzproblem in Inneren des Fahrzeugs. Nach
US 2004/0146386 A1 oder nach
DE 69936644 T2 ist eine Lösung bekannt, bei der die Plattform nach erfolgtem Hub in zwei Teilen zusammengeklappt wird, damit Sie im Fahrzeug platzsparend unterzubringen ist. Die zusammengeklappte Plattform versperrt dabei die Eingangstür im unteren Bereich. Weiteres Einsteigen in das Fahrzeug wird verhindert.
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Nach
US 6053693 A ist eine Lösung zum Transport eines Rollstuhls in ein Fahrzeug bekannt, bei der die Plattform aus drei Teilen besteht, die um Achsen parallel zur Transportrichtung zusammengefaltet werden und dann als Paket um 90° nach oben aufgerichtet werden. Das Plattformpaket befindet sich dabei im Türdurchgang und versperrt diesen bis auf ein geringes Maß. Der normale Zustieg in das Fahrzeug wird erheblich behindert. Diese Lösung ist für den Transport eines Rollstuhls in ein Fahrzeug geschaffen, wo die Verengung des weiteren Zugangs keine große Rolle spielt.
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Als Treppenlift-Schrägaufzug ist diese Lösung nicht geeignet, weil die dargestellte Mechanik nur begrenzte Vertikalhübe ermöglicht. Bei vollständiger konstruktiver Umgestaltung zur Ermöglichung einer größeren Schräghub-Bewegung unter Beibehaltung des dargestellten Faltprinzips würde eine beträchtliche Verengung des Durchgangs für den Normalbetrieb auf dem oberen Treppenpodest auftreten. Das rechteckige Plattformpaket versperrt den Durchgang mit der breiten Rechteckseite zusätzlich zur Hubmechanik. Die Verengung des freien Durchgangs ist für die meisten Anwendungen nicht akzeptabel.
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Die Plattform ragt sowohl nach vorn wie auch zur Seite frei schwebend aus, so dass sie nur an einer Ecke am Hubtransport befestigt werden kann. Das stellt hohe Ansprüche an die Festigkeit der Bauteile.
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Die gestellte Aufgabe, die von dieser Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst wird, wird durch
US 6053693 A nicht erfüllt.
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Bei der
EP 0960771 A2 wird die Plattform wie ein Rollladen ausgeführt und rollt sich bei Nichtbenutzung unter dem Fahrzeugboden in einem Rollladenkasten zu einem Wickel auf. Es ist nur ein Vertikalhub vorgesehen. Bei einer Verwendung des dargestellten Rollladen-Prinzips für einen Schrägaufzug über einer Treppe, wäre der Rollldenkasten vor dem oberen Treppenpodest positioniert und würde damit dieses verlängern. Alle Stufen der Treppe müssten zur Erhaltung des Treppenverlaufs um eine Stufenhöhe aufgebaut werden. Oder es müsste der Rollenkasten in das obere Podest eingesetzt werden, was größere Umbauarbeiten erfordert. Der Wunsch nach Nachrüstbarkeit ließe sich kaum verwirklichen.
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Für die kombinierte Nutzung durch Rollstuhlfahrer und Normalnutzung als Treppe wird eine Lösung gemäß der
DE 102007018756 A1 vorgeschlagen. Die Einheit besteht aus beweglichen in ihrer Steigung durch vertikale Verschiebung zueinander veränderlichen Stufen und einer Plattform. Die Plattform ist in der kürzesten Bauform durch die beweglichen Treppenstufen mit dem unteren Podest verbunden.
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In der unteren Position der Plattform liegen die beweglichen Stufen nebeneinander und stellen eine ebene Fläche dar. Der Rollstuhl kann über diese Ebene auf die Plattform fahren. Beim Hochfahren der Plattform werden die beweglichen Stufen zu einer Treppe, die fußläufig benutzt werden kann. Der Rollstuhl kann die Plattform auf das obere Podest hin verlassen. Die Lösung ergibt eine große Baulänge, die sich aus der Summe der einzelnen Stufen-Auftrittsbreiten und der Plattformgröße ergibt. Die Hubeinrichtung für die Plattform und das Verbindungsgestänge der Stufen befindet sich unter Flur. Baulänge und Unterflur-Anordnung machen eine Nachrüstung einer vorhandenen Treppe nahezu unmöglich.
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Die Aufgabe dieser Erfindung ist es, einen über einer Treppe arbeitenden Plattformlift zu schaffen, der nachrüstbar ist und der bei Nichtinanspruchnahme die normale Benutzung der Treppe durch Fußgänger nicht behindert, und der in der Warteposition nur einen minimalen Platzbedarf hat.
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Die Aufgabe wird mittels eines Schrägaufzugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine Plattform wird in bekannter Weise geführt durch Führungswagen auf Schienen links und rechts, aufwärts oder abwärts bewegt und in waagerechter Position gehalten. Ein Rollstuhl oder irgendeine Last kann in der unteren oder oberen Stellung der Plattform auf die Plattform fahren. Diese wird dann durch einen Motor in die andere Endposition transportiert.
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Die Plattform ist auskragend in Richtung von der Treppe weg und schwenkbar um eine horizontale Achse an den Führungswagen befestigt. Durch einen Anschlaghebel an der Plattform, der gegen einen Anschlag am Führungswagen anliegt, wird die waagerechte Position absolut begrenzt, während ein Ausweichen nach oben bei Kollision beim Abwärtsfahren jederzeit möglich ist.
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Die Plattform besteht aus mehreren Segmenten, deren Größen so abgestimmt sind, dass sich die Segmente ineinander falten bzw. einrollen lassen. Die Segmente sind in Leichtbauweise als Hohlkörper ausgeführt. Ihre Oberseiten sind durch Scharniere verbunden und nehmen die bei Belastung der Plattform durch eine vertikale Last entstehende Zugkraft auf. Die unteren Seiten stützen sich gegeneinander mit der unten durch die Plattformbelastung entstehenden Druckkraft ab.
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Bei Nichtbenutzung wird die Plattform stets in die untere Stellung gefahren. Damit sie dort nicht den normalen Fußgängerverkehr gefährdet, wird sie eingerollt, bis sie als rechteckiges Paket vor der untersten Stufe liegt: Wartestellung. Die Dicke des Pakets entspricht der Höhe der Stufensteigung und seine Tiefe etwa der Auftrittsbreite der Stufe, so dass das Paket eine Vergrößerung der Auftrittsbreite der untersten Stufe darstellt.
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Eventueller beschränkter Platz vor der untersten Stufe wird dadurch nur minimal eingeengt.
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Für die Benutzung durch einen Rollstuhl wird die sich in Wartestellung vor der untersten Stufe befindende Plattform vom unteren oder vom oberen Treppenpodest angefordert. Bei Anforderung vom oberen Podest wird das in der Wartestellung befindliche Plattform-Paket zunächst nur zwischen dem ersten und zweiten Segment aufgeschwenkt, damit beim folgenden Leerhub nach oben das Paket an den Stufenkanten passieren kann. Die komplette Ausrollung aller Segmente der Plattform erfolgt dann in der gewünschten Startposition oben oder unten.
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Die Segmente sind zueinander um 90° schwenkbar in den Scharnieren auf der Oberseite angeordnet. Zur Erzeugung der einzelnen Schwenkungen befindet sich mindestens eine durch alle Segmente gehende Rollenkette, die von einer Welle im ersten der Treppe zugewandten Segment über Kettenrad angetrieben wird, nahe der Unterseite der Plattform. Die Welle stellt gleichzeitig die Schwenkachse des ersten Segments gegenüber den Führungswagen dar. Zum Ausrollen der Segmente wird die Kette über Welle und Kettenrad gezogen und die Unterseiten der Segmente dabei aneinander gezogen durch die Zugkraft der Rollenkette. Beim Einrollen der Segmente werden die Unterseiten der Segmente über eine entgegengesetzte Drehung von Welle und Kettenrad auseinandergedrückt durch eine durch die Rollenkette übertragene Druckkraft.
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Damit die Kette Druckkräfte übertragen kann, ist sie innerhalb der Segmente durch Plastikführungen geradgeführt. Im aufklaffenden Keil zwischen den ausgeklappten Segmenten wird die Kette durch die Geometrie ihrer Glieder stabilisiert. Die Kette besteht aus lauter Innenglidern, die mit Kettenschlössern verbunden sind. Die Laschen der Kettenschlösser sind so gestaltet, dass sich die Kette zur Oberseite der Plattform hin nur mit einem bestimmten minimalen Radius krümmen kann, und dass sie zur Unterseite hin sich gar nicht krümmen sondern nur bis zur Streckung kommen kann. Der minimale Krümmungsradius entspricht dem Radius der Kette um den Scharnierpunkt auf der Oberseite. Durch die genau abgestimmte Begrenzung der positiven Krümmung zur Oberseite und die Verhinderung einer negativen Krümmung zur Unterseite wird die Kette ohne äußere Führung unter Zug und unter Druckbelastung exakt im Radius geführt.
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Beim Einrollen und Ausrollen der Segmente wird die Reihenfolge eingehalten. Beim Ausrollen schwenkt zuerst Segment 1 mit dem eingerollten Rest der Plattform um 90° auf. Dann klappt Segment 2 gegenüber Segment 1 in die Strecklage. Es geht weiter in der Reihenfolge bis zum letzen Segment. Es wird immer erst ein Ausklappvorgang beendet, bevor der der nächste beginnt. Sperren an den Seiten der Segmente sorgen dafür, dass die Ausklappung in die Strecklage abgeschlossen wird, bevor das nächste Segment bewegt werden kann. Beim Einrollen beginnt der Vorgang mit dem letzten Segment außen bis der Segment 2 zum Segment 1 eingerollt ist. Für die Reihenfolge sorgen wieder die Sperren.
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Alternativ zu den Sperren können an den Scharnieren auf der Oberseite der Plattformsegmente als Schwenkachse Torsionsmomente wirken, die das Segment einrollen wollen. Das Torsionsmoment ist am äußersten Segment am größten und nimmt mit jedem Segment zur Treppe hin ab, so dass das Einrollen bevorzugt mit dem äußeren Segment und das Ausrollen bevorzugt mit dem inneren der Treppe zugewandten Segment beginnt.
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Die Schwenkung des ersten Segments um 90° erfolgt nur, wenn die Plattform in Wartestellung geht. Für Auf- oder Abwärtsbewegungen des Transports muss das erste Segment ausgeschwenkt bleiben, damit das Plattformpaket an den Stufenkanten passieren kann.
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Soll die Plattform in der unteren Position in Wartestellung gehen, erfolgt die restliche Einrollbewegung des Segments 1, das das Paket aller eingerollten Segmente dann direkt vor die unterste Stufe einschwenkt.
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Der Transport der Plattform aufwärts oder abwärts erfolgt in bekannter Weise durch Zugmittel oder Zahnstangenantrieb. Der Antriebsmotor kann sich dabei an den Führungswagen der Plattform oder ortsfest befinden. Der Antrieb für die Einrollbewegung befindet sich an einem der Führungswagen. Am Antrieb werden die 3 Positionen der Einrollbewegung durch Initiatoren oder Drehwinkelgeber erkannt.: ausgerollt, eingerollt bis auf letztes Segment, komplett eingerollt.
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Die Auslösung der Arbeitsbewegung aufwärts oder abwärts erfolgt durch Taster, die mit der Plattform mitlaufen. An den Podesten befinden sich jeweils Taster für die Anforderung der Plattform und für die Fahrt in Wartestellung.
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Normalerweise wird die Plattform 1 für gerade Treppen auf beiden Seiten durch Führungen geführt, um große Stabilität zu erreichen. Es liegt aber auch im Rahmen dieser Erfindung, die Plattform nur auf einer Seite zu führen, wenn die Treppe gekurvt ist. Die Funktionen bleiben unverändert. Das erste Segment ist dann fliegend an dem Führungswagen schwenkbar befestigt.
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Nachfolgend ist eine vorteilhafte Ausgestaltung dargestellt und detailliert beschrieben.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung der Plattform zusammengerollt in Wartestellung
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2 zeigt perspektivisch die Plattform in arbeitsbereiter Stellung auf dem unteren Podest.
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3 zeigt die Anordnung in einer Seitenansicht mit der ausgerollten Plattform
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4 zeigt eine Detail-Seitenansicht der eingerollten Plattform vor der untersten Stufe
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5 zeigt die Funktion der Druckkraftübertragung durch die Kette zum Einrollen
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6 zeigt den Antrieb der Kette zum Einrollen
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Der Schrägtransport der Faltplattform 5 erfolgt durch Führungswagen 1, die über je eine Führung 2 beidseitig der Treppe geführt sind. Die Führungen 2 sind über Traversen 3 und Ständer 4 miteinander verbunden, so dass sich aus den Teilen 2, 3 und 4 eine stabiles Gestell ergibt, das an der Treppe befestigt wird, indem z. B. die Traversen mit den Stufenstirnseiten verdübelt werden. Siehe 1 ... 3. In 1 ist die Plattform in der unteren Arbeitsstellung dargestellt. Strichpunktiert ist die Plattform in der oberen Arbeitstellung dargestellt. Die beiden Führungswagen 1 links und rechts werden durch einen gemeinsamen nicht dargestellten Antrieb aufwärts oder abwärts bewegt. Die Antriebe links und rechts können dabei mechanisch oder elektrisch synchronisiert sein. Der Antriebsmotor kann am Führungswagen oder ortsfest z. B. am oberen Treppenpodest angebracht werden. Die Hubbewegung kann in bekannter Weise erzeugt werden durch Zugmittel wie Kette oder Seil oder durch Spindelantrieb oder Zahnstangenantrieb.
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Die Faltplattform 5 ragt in unterer Arbeitsposition um die Länge L gegenüber der Vorderkante der untersten Stufe in den Gehbereich und besteht aus beispielsweise 8 Segmenten 5a ... 5h, die auf durch Gelenkscharniere 8 auf der Oberseite O verbunden sind. Die Segmente sind um die Scharniere 8 zueinander um vorzugsweise 90° klappbar. Die Größen der verschiedenen Segmente sind so abgestuft, dass sie sich ineinander einrollen lassen, wie in 4 zu sehen ist.
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Die Segmente bilden beim Einrollen ein rechtwinkliges Paket, das im vollständig eingerollten Zustand vor der untersten Stufe liegt. Seine Höhe entspricht dabei der Höhe H der Stufe, so dass in Wartestellung der Einrichtung die unterste Stufe um die Länge L1 des Pakets vergrößert wird. Das Maß L1 ist der zusätzliche Platzbedarf. Am zweiten Segment 5b befandet sich auf der Unterseite eine Abdeckplatte 10, die im eingerollten Zustand oben liegt und als Auftrittsfläche dient. Siehe 4
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Der vorstehende Bereich L1 wird durch eine Abschirmung 11 gesichert. Siehe 1 und 2.
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Das erste Segment 5a ist an den Führungswagen 1 schwenkbar gelagert mit der Welle 7 als Drehachse. Damit die Plattform in der waagerechten Position gehalten wird, befindet sich am ersten Segment 5a ein Hebel 6 auf jeder Seite, der sich gegen einen Anschlag 6a abstützt. Das erlaubt auch ein Hochdrücken der Plattform, wenn auf dem Weg nach unten eine Kollision entsteht.
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In der ausgerollten Position der Plattform werden durch eine Last Zugkräfte in der Oberseite O und Druckkräfte in der Unterseite U erzeugt. Die Zugkräfte werden von Segment zu Segment durch die Scharniere 8 übertragen. Auf der Unterseite U stützen sich die Segmente nur gegeneinander ab.
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Nahe der Unterseite U befindet sich mindestens eine Rollenkette 20, die durch alle Segmente läuft und in diesen durch Geradführungen 21 geführt ist. Beim Schwenken von zwei Segmenten zueinander von vorzugsweise 90° läuft die Kette im Radius R um die Scharniere 8. und hat im Öffnungsbereich zwischen den Seiten der Segmente keine äußere Führung. Um die Segmente wieder in die Strecklage zu bringen, wird die Kette gezogen, und um die Segmente zu falten, wird die Kette gedrückt.
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Im nicht von äußeren Führungen geführten Öffnungsbereich würde die Kette durch Druckkräfte einfach ausknicken. Durch Zugkräfte würde die Kette nicht mehr gemäß einem Kreisbogen sondern gemäß einer Bogensehne verlaufen.
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Um das zu verhindern ist die Kette mit besonderen Außenlaschen 20a ausgestattet, welche sich gegeneinander abstützen. Dadurch kann sich die Kette in der Umlenkung nur entsprechend dem Radius R krümmen. Zur anderen Seite hin sind die Laschen 20a so gestaltet, dass sie sich bei geradem Kettenverlauf gegeneinander abstützen und keine Bogenbildung und Ausknickung zu dieser Seite gestatten.
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Dazu sind die Kettenaußenlaschen 20a speziell geformt. Nach unten stoßen sie bereits in gerader Stellung zusammen und erlauben keinerlei Krümmung. Nach oben sind sie keilförmig gestaltet, wobei der Keilwinkel α so bemessen ist, dass je nach Teilung T der Kette 20 und nach vorgesehenem Radius R die Laschen 20a im oberen Bereich bei der Umlenkung zum Anliegen kommen. Damit sie sich gegenseitig stabilisieren sind die Laschen 20a in den Schrägen des keilförmigen oberen Teils auf der in einen Seite mit einer Nase 20b und auf der anderen Seite mit einer dazu passenden Aussparung versehen. Bei der Umlenkung fassen Nase und Aussparung ineinander, wodurch die Positionen der Laschen 20a zueinander genau fixiert sind.
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Der Antrieb der Kette 20 erfolgt durch das Kettenrad 25 auf der Welle 7. Die Kette wird von außen durch die Führung 26 geführt, damit sie nicht an den Zähnen des Kettenrades abgleitet. Beim Ausrollen Segmente d. h. ziehender Kette schiebt sich das freie Kettenende 20d in den Hohlraum des Segments 5a.
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Die Drehbewegung der Welle 7 bewirkt je nach Richtung das Einrollen oder Ausrollen. Der Antrieb erfolgt in bekannter nicht dargestellter Weise über einen Elektro-Getriebemotor, der auf einer Seite am Führungswagen 1 angebracht ist.
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Der Einrollvorgang ist in 2 Bewegungen aufgeteilt: Einrollen aller Segmente bis auf Segment 5a. und Einrollen von 5a bis in die Warteposition. Beide Bewegungen erfolgen durch den Motor. Die Erkennung der 3 sich ergebenden Zustande erfolgt in bekannter Weise durch Initiatoren oder Drehwinkelgeber.
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Das Einrollen bzw. Ausrollen der Segmente erfolgt nacheinander. Das Einrollen beginnt mit Segment 5h, das Ausrollen mit Segment 5a
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Durch Rasten an den Außenseiten in der Nähe der durch die Scharniere 8 gebildeten Drehachsen wird die Bewegung der Schwenkung am nächsten Segment erst freigegeben, wenn die Bewegung des aktuellen Segments erledigt ist. Eine Doppelklinke rastet mit der einen Seite ein, wenn die aktuelle Schwenkbewegung 90° erreicht hat und entsperrt mit dem zweiten gegenüberliegenden Ende das nächste Segment.
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In einer anderen Ausgestaltung wirken an den Scharnieren 8 jeweils Torsionsmomente z. B. über Federn, die eine Einrollung von 90° erzeugen, wenn die Rollenkette dieses zulässt. Die Federmomente steigen vom Segment 5a bis zum Segment 5h, so dass das äußere Segment 5h mit dem höchsten Torsionsmoment als erstes bei ausfahrender Kette einschwenkt.
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Beim Ausrollen öffnet die ziehende Kette zuerst zwischen 5a und 5b, weil hier das kleinste Gegenmoment ist.