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Die vorliegende Erfindung betrifft das Tintenstrahldrucken und betrifft insbesondere Phasenänderungs-Tintenstrahldrucksysteme, in denen Oberflächenschichten mit klarer Tinte verwendet werden.
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Eine Schwierigkeit, die in Bilderzeugungseinrichtungen und insbesondere in Bilderzeugungseinrichtungen angetroffen wird, die eine Phasenänderungstinte zur Erzeugung von Bildern verwenden, ist der Tintenabrieb während der Handhabung der Ausdrucke. Zwei Arten an Tintenabrieb sind das Tintenabschaben und das Ablösen von Tinte. Die Tintenabschabung bezeichnet das Verschmieren oder das Abwetzen der Tinte des Bildes auf einem Bildaufnahmesubstrat, etwa auf einem Blatt Papier. Die Tintenablösung bezeichnet Tinte, die von einem Bild, das auf einer Oberfläche oder einem Bereich einer Oberfläche des Bildaufnahmesubstrats erzeugt ist, zu einer anderen Oberfläche oder einem weiteren Bereich des Substrats übertragen wird. Das Abwetzen von Tinte und das Ablösen oder Übertragen von Tinte sind insbesondere problematisch für Anwendungen, in denen eine aufwendige Handhabung erforderlich ist, etwa die Außenseite von Umschlägen oder von gedruckten Blättern, die in Umschläge eingeschoben werden. Das in 7a gezeigte bekannte Medienblatt stellt eine Querschnittsansicht eines Tintenbilds dar, das eine Tintenschicht 704 auf dem Medienblatt 708 aufweist. Die Tintenschicht 704 ist auf der Oberfläche des Medienblattes 708 freiliegend und unterliegt dem Tintenabrieb.
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Um den Tintenabrieb zu verhindern, werden in bislang bekannten Systemen schützende Beschichtungen, etwa als Klarlack, verwendet, der über dem gedruckten Bild auf dem Substrat aufgebracht ist, um einen Schaden auf Grund des Abriebs des gedruckten Bildes zu verhindern oder zu minimieren. Beispielsweise erzeugt eine Klarlackeinrichtung eine schützende Beschichtung über dem gesamten Bild, um einen Abrieb von Tinte in den resultierenden Ausdrucken zu verhindern. In einigen bislang bekannten Systemen erfordert das Beschichten mit klarer Tinte eine Abdeckung von mehr als 50%, da der Vorgang des Verteilens der Tinte in der Verteileinrichtung die gesamte Tinte auf ein gemeinsames Höhenniveau bringt, und wenn die darauf liegende Schicht aus klarer Tinte die Farbtinte nicht vollständig abdeckt, kann ein gewisser Anteil an Farbtinte schließlich auf der Oberfläche freiliegen, so dass diese Tinte dem Abrieb unterliegt. Ein Beispiel zum Auftragen von klarer Tinte mit einer 100%igen Abdeckung eines Bildbereichs eines Medienblatts ist in 7b gezeigt. Eine Schicht aus klarer Tinte 712 bedeckt vollständig die Tintenschicht 704 auf dem Druckmedium 708. Obwohl klare Beschichtungen mit hoher Abdeckung, die über auf einem Substrat aus gedruckten Bildern aufgebracht werden und geeignet sind, einen Schaden auf Grund von Tintenabrieb in Bildern zu verhindern oder zu minimieren, trägt das Hinzufügen der klaren Beschichtung zu den Druckkosten bei, und die erhöhten Kosten auf Grund der Beschichtung sind proportional zur Menge der Beschichtung, die pro Druckvorgang verwendet wird.
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Die Gesamtqualität des mit Bild beaufschlagten Druckmediums umfasst auch ein Maß des Glanzes eines Druckmediums nach der Bilderzeugung. Der Grad des Glanzes, der auch als Glanzpegel bezeichnet wird, etwa eines bedruckten Mediums bezeichnet die Fähigkeit des Druckmediums, Licht in einer reflektierenden oder spiegelartigen Weise zu reflektieren, wobei ein Einfallswinkel des Lichtes ungefähr gleich ist dem Winkel des Lichts, das von einer Oberfläche mit einem hohen Glanzpegel reflektiert wird. Die Faktoren, die den Glanz beeinflussen, sind der Brechungsindex des Materials, der Einfallswinkels des Lichtes und die Oberflächentopographie. Ein Drucksystem, das eine Schädigung der Tinte in einem erzeugten Bild auf Grund des Tintenabriebs verhindert, und das gleichzeitig gedruckte Medien bereitstellt, die gleichmäßige Glanzpegel besitzen, sind eine vorteilhafte Zielsetzung auf dem Gebiet des Tintenstrahldruckens.
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Es wurde ein neuer Drucker entwickelt. Der Drucker umfasst: ein Medientransportsystem, das ausgebildet ist, ein Druckmedium entlang eines Medienwegs zu transportieren; eine Druckstation, die entlang des Medienwegs angeordnet ist, eine Klartintenstation, die entlang des Medienwegs angeordnet ist, und eine Steuerung. Die Druckstation umfasst mehrere erste Tintenstrahlauswurfeinrichtungen, die ausgebildet sind, Tropfen einer Tinte mit mindestens einer Farbe auszuwerfen. Die Klartintenstation umfasst mehrere zweite Tintenstahlauswurfeinrichtungen, die ausgebildet sind, Tropfen aus klarer Tinte auszuwerfen. Die Steuerung ist ausgebildet, um: digitale Daten zu empfangen, die einem mit einer Tintenstahldruckvorrichtung zu druckenden Bild entsprechen; eine Bedeckungsflächenkarte zu erzeugen, die Bereiche des zu bedruckenden Bildes bezeichnet, die unterschiedliche Bedeckungsflächen besitzen; einen Halbtonpegel für die klare Tinte auszuwählen, die auf jedem Bereich auszuwerfen ist, der durch die Bedeckungsflächenkarte gekennzeichnet ist; das Medientransportsystem so zu betreiben, dass das Printmedium entlang der Druckstation und der Klartintenstation transportiert wird; die mehreren ersten Tintenstahlauswurfeinrichtungen in der Druckstation in Bezug auf die digitalen Daten zu betreiben, so dass ein Bild an der Oberfläche des Druckmediums erzeugt wird, indem Tintentropfen mit der mindestens einen Farbe ausgeworfen werden; und die mehreren zweiten Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in der Klartintenstation zu betreiben, so dass klare Tinte mit den ausgewählten Halbtonpegeln auf die Bildaufnahmeoberfläche ausgeworfen wird. Der für jeden Bereich ausgewählte Halbtonpegel entspricht der Bedeckungsflächendichte für den Bereich. Die mehreren zweiten Tintenstahlauswurfeinrichtungen arbeiten mit Bezug zu den ausgewählten Halbtonpegeln derart, dass unterschiedliche Mengen an klarer Tinte auf die unterschiedlichen Bereiche, die durch die Bedeckungsflächenkarte bezeichnet sind, ausgeworfen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wurde ein neuer Drucker entwickelt. Der Drucker umfasst: eine Bildaufnahmekomponente, eine Transfer/Fixierkomponente, ein Medientransportsystem, das ausgebildet ist, ein Druckmedium entlang eines Medienwegs zu transportieren, eine Druckstation, die gegenüberliegend zu der Bildaufnahmekomponente angeordnet ist, eine Klartintenstation, die entlang des Medienweges angeordnet ist, und eine Steuerung. Die Druckstation umfasst mehrere erste Tintenstahlauswurfeinrichtungen, die ausgebildet sind, Tropfen einer Tinte mit mindestens einer Farbe auszuwerfen. Die Klartintenstation enthält mehrere zweite Tintenstahlauswurfeinrichtungen, die zum Auswerfen von Tropfen aus klarer Tinte ausgebildet sind. Die Steuerung ist ausgebildet, um: digitale Daten zu empfangen, die einem mit einer Tintenstrahldruckvorrichtung zu druckenden Bild entsprechen; eine Bedeckungsflächenkarte zu erzeugen, die Bereiche des zu druckenden Bildes kennzeichnet, die unterschiedliche Bedeckungsflächendichten besitzen; einen Halbtonpegel für klare Tinte auszuwählen, die auf jeden Bereich auszuwerfen ist, der durch die Bedeckungsflächenkarte gekennzeichnet ist; das Medientransportsystem so zu betreiben, dass das Druckmedium zwischen der Bildaufnahmekomponente und der Transfer/Fixierkomponente und an der Klartintenstation vorbeitransportiert wird; die mehreren ersten Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in der Druckstation in Bezug zu den digitalen Daten so zu betreiben, dass ein Bild auf der Bildaufnahmekomponente erzeugt wird, indem Tintentropfen mit der mindestens einen Farbe ausgeworfen werden; die Transfer/Fixierkomponente und die Bildaufnahmekomponente derart zu betreiben, dass das Bild auf eine Oberfläche eines Druckmediums übertragen und fixiert wird; und die mehreren zweiten Tintenstrahlauswurfeinrichtungen in der Klartintenstation so zu betreiben, dass klare Tinte mit den ausgewählten Halbtonpegeln auf die Oberfläche des Druckmediums ausgeworfen wird. Der für jeden Bereich ausgewählte Halbtonpegel entspricht der Bedeckungsflächendichte für den Bereich. Die mehreren zweiten Tintenstrahlauswurfeinrichtungen funktionieren in Bezug auf die ausgewählten Halbtonpegel derart, dass unterschiedliche Mengen an klarer Tinte auf die unterschiedlichen Bereiche, die durch die Bedeckungsflächenkarte angegeben sind, ausgeworfen werden.
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1a ist eine schematische Ansicht eines Drucksystems zum direkten Bedrucken eines kontinuierlichen Rollenmaterials als Druckmedium, wobei das System ausgebildet ist, Halbtonmuster aus klarer Tinte auf ein zusammenhängendes Druckmedium auszuwerfen;
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1b ist eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Drucksystems mit direkter Bedruckung eines zusammenhängenden Rollenmaterials nach 1a.
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2 ist eine schematische Ansicht eines indirekten Tintenstrahldrucksystems, das ausgebildet ist, Halbtonmuster aus klarer Tinte auf ein Medienblatt auszuwerfen.
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3a ist eine Querschnittsansicht eines Druckmediums mit einer teilweise bedruckten Oberfläche mit Halbtonmustern aus klarer Tinte, wobei das Halbtonmuster vor einem Verteilungsvorgang erzeugt wird.
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3b ist eine Querschnittsansicht eines Druckmediums mit einer teilbedruckten Oberfläche mit Halbtonmuster aus klarer Tinte, wobei das Halbtonmuster nach einem Verteilungsvorgang erzeugt ist.
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4 ist eine Blockansicht eines Prozesses zum Ermitteln von Bereichen eines Bildes und zum Aufbringen von Halbtonmustern aus klarer Tinte mit unterschiedlichen Pegeln in den ermittelten Bereichen des Bildes.
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5 ist ein anschauliches Tintenbild, das auf einer Bildaufnahmekomponente erzeugt ist.
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6 ist ein Graph für Glanzpegel, die Glanzpegel in Bilddaten darstellen, die entlang der Zeile 516 in 5 gewonnen wurden.
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7a ist eine Querschnittsansicht eines Druckmediums mit einer teilbedruckten Oberfläche, die gemäß einer konventionellen Druckstrategie erzeugt wird.
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7b ist eine alternative Querschnittsansicht eines Druckmediums mit einer teilbedruckten Oberfläche und einer Beschichtung, die durch einen konventionellen Druckvorgang erzeugt ist.
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Für ein allgemeines Verständnis des Umfeldes des hierin offenbarten Systems und Verfahrens sowie für Details des Systems und des Verfahrens wird auf die Zeichnungen Bezug genommen. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen durchwegs gleiche Elemente. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Halbton” das Aufbringen von Tinte in einem Muster auf ein Druckmedium, wobei die Tinte teilweise den Bereich abdeckt, auf dem sie aufgebracht wird. Ein Halbtonpegel bezeichnet den Anteil oder den Prozentsatz der Oberfläche des bedruckten Bereichs, den die Tinte bedeckt. Beispielsweise wird durch das Drucken von Tinte mit einem Halbtonpegel von 50% die Hälfte der Zieloberfläche der Bildaufnahmefläche mit Tinte abgedeckt, während die verbleibenden 50% unbedeckt bleiben. Ein Halbtonpegel von 100% ist gleichbedeutend zu einer vollständigen Abdeckung der Zielfläche der Medienoberfläche mit Tinte, und ein Halbtonpegel von 0% zeigt an, dass keine Tinte auf der vorgegebenen Zielfläche aufgebracht ist. Im hierin verwendeten Sinne bezeichnet der Begriff „Glanzpegel” den Grad, mit welchem ein Material, etwa ein bedrucktes Medium, Licht in einer spiegelartigen Weise reflektiert, wobei der Einfallswinkel des Lichtes ungefähr gleich dem Winkel des Lichts ist, das von einer Oberfläche mit einem hohen Glanzpegel reflektiert wird. Der Begriff „Pixel” bezeichnet eine Position auf der Bildaufnahmekomponente, an der ein Tintentropfen während des Bilderzeugungsvorgangs auftrifft oder auftreffen soll. Ein Tintenbild wird aus einem oder mehreren Tintentropfen erzeugt, die auf die diversen Pixelpositionen ausgeworfen werden. Der Begriff „Bedeckungsflächenkarte bzw. Bedeckungsflächenpunktstruktur” bezeichnet eine Datenstruktur, die Information über die Dichte der Tinte enthält, die in den diversen Bereichen der Bildaufnahmekomponente vorhanden ist, wobei jeder Bereich ein oder mehrere Pixel enthält. Der Begriff „Bedeckungsflächendichte” bezeichnet die Anzahl an Tintentropfen, die auf einen Zielbereich ausgeworfen werden und die Gesamtzahl an Tintentropfen, die auf den Zielbereich ausgeworfen werden könnte.
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1a und 1b zeigen zwei vereinfachte Konfigurationen eines Phasenänderungstintendruckers mit kontinuierlichem Druckmedium bzw. Rollenmaterial und mit einer Direkt-auf-Blatt-Architektur. Sowohl in 1a als auch in 1b ist ein Rollenmaterialzufuhr- und Handhabungssystem ausgebildet, ein sehr langes (d. h. im Wesentlichen kontinuierliches bzw. zusammenhängendes) Medium bzw. Rollenmaterial W eines „Substrats” bereitzustellen (Papier, Kunststoff oder andere bedruckbare Materialien), wobei dies von einer Spule oder Rolle 10 aus erfolgt. Das Rollenmaterial W wird nach Bedarf abgewickelt und eine Reihe von Motoren, die nicht gezeigt sind, können das Rollenmaterial W in der Prozessrichtung P antreiben. Eine Gruppe aus Walzen 12 steuert die Spannung des sich abwickelnden Rollenmaterials, wenn dieses sich entlang einem Weg bewegt.
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Entlang des Weges P bringt eine Vorheizung 18 das Rollenmaterial auf eine vorbestimmte Anfangstemperatur. Die Vorheizung 18 kann auf Kontaktwärmeübertragung, Strahlung, Wärmeleitung oder Konvektion beruhen, um das Rollenmaterial W auf die Vorheizsolltemperatur aufzuheizen.
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Das Rollenmaterial W bewegt sich durch eine Druckstation 20, die eine Reihe von Druckköpfen 21A, 21B, 21C und 21D aufweist, wobei jeder Druckkopf sich effektiv über die Breite des Rollenmaterials erstreckt und ausgebildet ist, Tinte einer Primärfarbe direkt (d. h. ohne Verwendung eines dazwischen liegenden Elements oder eines Versatzelements) auf das sich bewegende Rollenmaterial aufzubringen. Wie generell bekannt ist, können jeweils die vier Primärfarbbilder, die auf überlappenden Bereichen des Rollenmaterials W aufgebracht sind, kombiniert werden, so dass ein Vollfarbenbild entsteht, wobei dies auf der Grundlage von Bilddaten erfolgt, die jedem Druckkopf durch einen Bilddatenweg 22 von der Steuerung 50 zugeleitet sind.
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Zu jedem Druckkopf ist eine entsprechende Gegenkomponente 24A bis 24D vorgesehen, die typischerweise in Form eines Stabes oder einer Walze vorhanden ist, die im Wesentlichen gegenüberliegend zu dem Druckkopf auf der anderen Seite des Rollenmaterials W angeordnet ist. Jede Gegenkomponente wird verwendet, um das Rollenmaterial W derart zu positionieren, dass der Spalt zwischen dem Druckkopf und dem Blatt einen bekannten konstanten Abstand einhält. Jede Gegenkomponente ist ausgebildet, thermische Energie auszusenden, um das Aufheizen des Rollenmaterials auf einen Betriebstemperaturbereich zu unterstützen, der ungefähr zwischen 40 Grad und ungefähr 60 Grad C in einer anschaulichen Ausführungsform liegt.
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Wenn sich das teilweise mit einem Bild beaufschlagte Rollenmaterial bewegt, so dass Tinten der diversen Farben durch die Druckstation 20 aufgenommen wird, bleibt die Temperatur des Rollenmaterials innerhalb eines vorgegebenen Bereichs. Tinte wird ausgeworfen bei einer Temperatur, die typischerweise deutlich höher ist als die Temperatur des empfangenden Rollenmaterials, wodurch das umgebende Papier (oder jegliche andere Substanz, aus welcher das Rollenmaterial W hergestellt ist) erwärmt wird. Daher müssen die Komponenten, die mit dem Rollenmaterial in der Zone 20 in Kontakt sind oder in der Nähe angeordnet sind, so eingestellt werden, dass eine Betriebstemperatur des Rollenmaterials beibehalten wird.
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In der Ausführungsform aus 1a sind der Druckkopf 21E und die Gegenkomponente 24E so positioniert, dass sie auf die Druckköpfe 21A bis 21D und ihre zugehörigen Gegenkomponenten 24A bis 24D in der Prozessrichtung P folgen. Der Druckkopf 21E ist ausgebildet, eine klare Tinte auf die Oberfläche des Medienrollenmaterials W auszuwerden, nachdem die Druckköpfe 21A bis 21D Bilder auf dem Medienrollenmaterial erzeugt haben. Der Druckkopf 21E ist funktionsmäßig mit der Steuerung 50 über dem Bilddatenweg 22 verbunden. Die Steuerung 50 sendet Ansteuersignale zu dem Druckkopf 21E, wodurch der Druckkopf 21E veranlasst wird, Halbtonmuster aus klarer Tinte über diversen Bereichen des Medienrollenmaterials W auszuwerfen. Die Steuerung 50 kann die Position und die Halbtonpegel für die klare Tinte derart steuern, dass der Druckkopf 21E Tinte gemäß einem Prozess auswirft, der nachfolgend in Verbindung mit 4 beschrieben ist. Der Druckkopf 21E wirft Tinte über bedruckten Bereichen des Medienrollenmaterials sowie über unbedruckten Bereichen des Medienrollenmaterials aus. Die klare Tinte über den bedruckten Bereichen schützt die Tinte, die das Bild bildet, vor einer Schädigung auf Grund eines Tintenabriebs, nachdem der Bilderzeugungsprozess abgeschlossen ist. Der gewählte Halbtonpegel der klaren Tinte, die über den bedruckten Bereichen aufgebracht wird, liefert einen bestimmten Grad an Schutzfunktion für den bedruckten Bereich, während insgesamt die Verwendung von klarer Tinte minimiert wird. Ein Halbtonpegel von ungefähr 50% Bedeckung des bedruckten Bereichs ist ein geeignetes Beispiel.
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Der Druckkopf 21E kann ferner auch klare Tintentropfen auf nicht bedruckte Positionen des Medienrollenmaterials W auswerten, die ansonsten keine Farbtinte aufweisen. Diese Bereiche enthalten keine Tinte, die von den Druckköpfen 21A bis 21D ausgeworfen ist. Die klare Tinte, die auf die freiliegenden Bereiche des Medienrollenmaterials W ausgeworfen wird, ändert den Glanzpegel der darunter liegenden Oberfläche des Medienrollenmaterials. Der zweite Halbtonpegel wird auf der Grundlage eines vorbestimmten Glanzpegels festgelegt. Für viele kostengünstige Medienrollenmaterialien, etwa unbeschichtetes Papier, fördert ein höherer Halbtonpegel der klaren Tinte einen höheren Glanzpegel. Somit kann ein höherer Halbtonpegel den Glanzpegel des darunter liegenden Druckmediums erhöhen und ein tieferer Halbtonpegel kann den Glanzpegel absenken und verringert die verwendete Menge an klarer Tinte. In der Ausführungsform aus 1a ist der Druckkopf 21E in der Druckzone 20 nach den Druckköpfen 21A bis 21D und vor der Verteileinrichtung 40 angeordnet, wie dies nachfolgend detaillierter beschrieben ist.
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In einer praktischen Ausführungsform wird die Walzentemperatur in der Teileinrichtung 40 auf einer Temperatur gehalten, die von den Eigenschaften der Tinte abhängt, wobei etwa 55 Grad C eine geeignete Temperatur ist. In einigen Ausführungsformen liefert eine geringere Walzentemperatur eine kleinere Zeilenaufweitung, während eine höhere Walzentemperatur Unregelmäßigkeiten im Glanz hervorruft. Tinte kann sich von der Walze ablösen, wenn die Walzentemperatur zu hoch ist. In einer anschaulichen Ausführungsform liegt der Druck, der auf das Rollenmaterial W zwischen der bildseitigen Walze 42 und der Druckwalze 44 ausgeübt wird, im Bereich von ungefähr 500 bis ungefähr 2000 psi lbs/Seite. Niedrigere Drücke ergeben eine geringere Zeilenaufweitung, während höhere Drücke die Lebensdauer der Druckwalze reduzieren.
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Die Ausführungsformen der 1a und 1b enthalten einen optionalen optischen Sensor 54. Der optische Sensor 54 misst Licht, das von der Bildaufnahmekomponente reflektiert wird, wobei darin Licht enthalten ist, das von Tinte stammt, die auf der Bildaufnahmekomponente ausgebildet ist, und auch Licht enthalten ist, das von nicht bedruckten Bereichen der Bildaufnahmekomponente reflektiert wird. Eine Steuerung, etwa die Steuerung 50, erzeugt Bilddaten aus den Messwerten, wozu Bedeckungsflächenkarten und Bedeckungsflächendichten von Tinte entsprechend dem erfassten Licht gehören.
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In 3a ist eine anschauliche Querschnittsansicht eines Halbtonmusters mit klarer Tinte gezeigt, das von dem Druckkopf 21E aus 1a ausgeworfen wird. Ein Druckmedium 308 enthält einen mit Bild versehenen Bereich bzw. einen bedruckten Bereich mit glanzflächiger Abdeckung mit Tinte 304, einen Bereich mit einem Halbtontintenmuster 312 und einen blanken bzw. nicht bedruckten Bereich, der mit einem Halbtonmuster aus klarer Tinte 328 bedeckt ist. In dem Beispiel aus 3a bedeckt ein erstes Halbtonmuster aus klarer Tinte 316 den Bereich mit der ganzflächigen Bedeckung 304, um eine Schutzschicht für die Tinte bereitzustellen. Ein zweites Halbtonmuster mit klarer Tinte bedeckt den Halbton-Tintenbereich 312 mit der klaren Tinte 320 und 324. Die klare Tinte 320 liefert eine Schutzschicht für die Tinte in dem Halbtonmuster und die klare Tinte 324 bedeckt Bereiche des bedruckten Druckmediums 308, um den Unterschied im Glanzpegel zwischen dem Halbltongebiet 312 und dem Rest des Mediums zu verringern. Das Halbtonmuster aus klarer Tinte 328 verringert den Unterschied in den Glanzpegeln zwischen Bereichen des Druckmediums 308, die Tinte enthalten, und zwischen den nicht bedruckten Bereichen. In Ausführungsformen, in denen das blanke Medium 308 einen hohen Glanzpegel aufweist, kann die klare Tinte 328 den Glanzpegel auf dem nicht bedruckten Medium 308 verringern, während in Ausführungsformen, in denen das nicht bedruckte bzw. blanke Medium 308 einen geringen Glanzpegel aufweist, die klare Tinte 328 den Glanzpegel des blanken Mediums erhöht. Die Steuerung 50 betreibt den Druckkopf 21E für klare Tinte derart, dass diverse Halbtonpegel auf der Bildaufnahmekomponente gemäß einem Druckprozess, etwa einem Prozess 400, wie er nachfolgend beschrieben ist, erzeugt werden. Eine Tinte, die eine Reflektion von der darunter liegenden Farbtintenschicht 304 und dem Druckmedium 308 ermöglicht, ohne dass im Wesentlichen die Farbe der darunter liegenden Schichten verändert wird, wird zur Bildung der klaren Tintentropfen 312 und 316 verwendet. Die klare Tinte ist ferner so ausgewählt, dass sie resistenter im Hinblick auf Schäden in Folge von Tintenabrieb ist als die darunter liegende Farbtinte. Da der Druckkopf 21E die Tropfen aus klarer Tinte auswirft, bevor das Druckmedium 308 die Verteileinrichtung 40 durchläuft, wird die klare Tinte, die über dem Tintenbild und der Bildaufnahmekomponente erzeugt wird, durch die resultierende Wärme und den Druck eingeebnet.
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In der Ausführungsform aus 1b sind der Druckkopf 21E und die Gegenkomponente 24E an einer Position entlang der Prozessrichtung P nach der Verteileinrichtung 40 angeordnet. Der Druckkopf 21E wirft die klare Tinte in diversen Halbtonmustern in der gleichen Weise aus, wie dies zuvor mit Bezug zu 1a erläutert ist. Die Halbtonmuster mit klarer Tinte aus 1b werden ausgeworfen, nachdem das Medienrollenmaterial die Verteileinrichtung 40 durchlaufen hat, woraus sich eine geringere Verteilung der Tropfen aus klarer Tinte ergibt, im Vergleich zu den Tintentropfen aus klarer Tinte, die durch die Konfiguration aus 1a erzeugt werden.
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In 3b ist eine anschauliche Querschnittsansicht von Halbtonmustern mit klarer Tinte gezeigt, die von dem Druckkopf 21E aus 1b ausgeworfen werden. Ein Druckmedium 348 enthält einen Bildbereich bzw. bedruckten Bereich mit einer ganzflächigen Abdeckung aus Tinte 344, einen Bereich mit einem Halbtontintenmuster 352 und einen blanken bzw. nicht gedruckten Bereich, der mit einem Halbtonmuster aus klarer Tinte 368 bedeckt ist. in dem Beispiel aus 3b bedeckt ein erstes Halbtonmuster aus klarer Tinte 356 den Bereich mit der ganzflächigen Tintenbedeckung 344, um eine Schutzschicht für Tinte bereitzustellen. Ein zweites Halbtonmuster aus klarer Tinte bedeckt den Halbtontintenbereich 352, wobei das Halbtonmuster mit klarer Tinte die klare Tinte 360 und 364 enthält. Die klare Tinte 360 liefert eine Schutzbeschichtung für die Tinte in dem Halbtonmuster und die klare Tinte 364 bedeckt Bereiche des nicht bedruckten Druckmediums 348, um den Unterschied im Glanzpegel zwischen dem Halbtongebiet 352 und dem Rest des Druckmediums zu verringern. Das Halbtonmuster aus klarer Tinte 368 verringert den Unterschied der Glanzpegel zwischen Bereichen des Druckmediums 348, die Tinte enthalten, und zwischen den nicht bedruckten Bereichen. Die Steuerung 50 betreibt den Druckkopf für klare Tinte 21E derart, dass diverse Halbtonpegel auf der Bildaufnahmekomponente gemäß einem Prozess, etwa einem Prozess 440, wie er nachfolgend beschrieben ist, erzeugt werden. Im Vergleich zu 3a enthalten die Halbtonmuster mit klarer Tinte aus 3b Tropfen mit einer größeren Dicke, da die klare Tinte aufgebracht wird, nachdem das Druckmedium 348 die Verteileinrichtung 40 durchlaufen hat, während die Tropfen aus klarer Tinte in 3a durch die Verteileinrichtung 40 geteilt bzw. verschmiert wurden. In Ausführungsformen, in denen der Glanzpegel der klaren Tinte 328 höher ist als derjenige des nicht bedruckten Mediums 308, hat der Glanzpegel des Halbtonmusters in dem nicht bedruckten Bereich 328 in 3a einen höheren Wert als der Glanzpegel des entsprechenden Bereichs 368 in 3b auf Grund der Verteileinrichtung, die die Tröpfchen aus klarer Tinte in 3a eingeebnet hat.
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2 zeigt eine indirekte Druckeinrichtung, die ausgebildet ist, Tropfen aus klarer Tinte in Halbtonmustern auszuwerfen. Wie gezeigt, enthält eine Phasenänderungstintenbilderzeugungseinrichtung oder ein Phasenänderungstintendrucker 100 ein Gestell 111, an welchem direkt oder indirekt alle Betriebssubsysteme und Komponenten installiert sind, die nachfolgend beschrieben sind. Zunächst sei angemerkt, dass die Phasenänderungstintenbilderzeugungseinrichtung oder der Drucker 100 eine Bildaufnahmekomponente 112 aufweist, die in Form einer Trommel dargestellt ist, die aber in gleicher Weise in Form eines geführten Endlosriemens vorgesehen werden kann. Die Bildaufnahmekomponente 112 besitzt eine Bilderzeugungsoberfläche 114, die in der Richtung 116 bewegbar ist und auf der Phasenänderungstintenbilder erzeugt werden. Eine Transfer/Fixierwalze 119 übt gegen die Oberfläche 114 der Trommel 112 einen Druck aus, wodurch ein Transfer/Fixierspalt 118 erzeugt wird. Die Transfer/Fixierwalze 119 dreht sich in der Richtung 117, und Bilder, die auf der Oberfläche 114 erzeugt sind, werden auf ein gesamtes Medienblatt 149 übertragen und fixiert, das durch den Transfer/Fixierspalt 118 läuft.
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Die Phasenänderungstintenbilderzeugungseinrichtung oder der Drucker 110 enthält ferner ein Phasenänderungstintenzufuhrsubsystem 120, das mindestens eine Quelle 122 einer Farbphasenänderungstinte in fester Form aufweist. Die anschauliche Phasenänderungstintenbilderzeugungseinrichtung 100 verwendet mehrere Farbtinten, um Mehrfarbenbilder auf einem Druckmedium zu erzeugen. Das anschauliche Tintenzufuhrsystem 120 umfasst vier (4) Quellen 122, 124, 126, 128, die vier (4) unterschiedliche Farben CMYK (Zyan, Magenta, Gelb, Schwarz) dieser Farbentinten repräsentieren, obwohl in anderen Bilderzeugungseinrichtungen eine geringere Anzahl an Farbtinten, oder weitere Farbtinten oder unterschiedliche Farbtinten verwendet werden können. Das Tintenzufuhrsystem 120 umfasst ferner eine fünfte Quelle 126 für klare Tinte.
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Der Drucker 100 umfasst eine Druckkopfanordnung für klare Tinte 126, die so angeordnet ist, dass Tropfen aus klarer Tinte auf ein Medienblatt 149 ausgeworfen werden können, nachdem das Medienblatt 149 ein Bild durch Transfer und Fixierung beim Durchlaufen des Transfer/Fixierspaltes 118 erhalten hat. Die Tintenstation für klare Tinte 136 umfasst einen oder mehrere Druckköpfe, die in Fluidverbindung mit der Zufuhr für die klare Tinte 129 stehen und die funktionsmäßig mit der Steuerung 180 verbunden sind. Die Druckstation für klare Tinte 136 ist ausgebildet, Halbtonmuster aus klarer Tinte auf Bereiche des Medienblatts 149, die ein übertragenes fixiertes Bild aufweisen, und auf Bereiche, die außerhalb der Bereiche mit einem übertragenen fixierten Bild liegen, auszuwerfen. Wie ferner gezeigt ist, umfasst die Phasenänderungstintenbilderzeugungseinrichtung oder der Drucker 100 ein Substratzufuhr- und Handhabungssystem 140. Das anschauliche Substratzufuhr- und Handhabungssystem 140 umfasst Blattquellen oder Substratzufuhrquellen 142, 144, 148. Die Zufuhrquelle 148 ist eine Papierzufuhr mit hoher Kapazität oder eine Zuführung zum Aufbewahren und Bereitstellen von Bildaufnahmesubstraten in Form von zurechtgeschnittenen Blättern 149. Das Substratzufuhr- und Handhabungssystem 140 umfasst ferner ein Substrathandhabungs- und Behandlungssystem 150, das eine Substratheiz- oder Vorheizanordnung 152 aufweist.
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Eine Steuerung oder ein elektronisches Subsystem (ESS) 180 kann die Funktionsweise und die Steuerung der diversen Subsysteme, Komponenten und Funktionen der Bilderzeugungseinrichtung 100 übernehmen. Die ESS oder die Steuerung 180 ist beispielsweise ein autarker spezieller Minicomputer mit einer zentralen Recheneinheit (CPU) 182 mit einem elektronischen Speicher 184 und einer Anzeige einer Anwenderschnittstelle (UI) 186. Die ESS oder Steuerung 180 enthält beispielsweise eine Sensoreingangs- und Steuerschaltung 188 sowie eine Pixelanordnungs- und Steuerschaltung 189. Des weiteren liest die CPU 182 den Bilddatenstrom zwischen Bildeingabequellen, etwa dem Abtastsystem 176, oder einer Netzverbindung oder einer Arbeitsplatzverbindung 190, und den Druckkopfanordnungen 132 und 134 aus, und zeichnet diese Daten auf, verarbeitet diese Daten und verwaltet sie. Damit ist die ESS oder die Steuerung 180 der parallel arbeitende Hauptprozessor für das Betreiben und Steuern aller anderen Maschinensubsysteme und Funktionen.
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Die Steuerung ist mit einem Aktuator 196 verbunden, der die Bildaufnahmekomponente in Drehung versetzt. Der Aktuator ist ein Elektromotor, der von der Steuerung entsprechend auf unterschiedliche Geschwindigkeiten oder entsprechend auf Stillstand gesteuert wird, so dass der Zeitablauf für den Druckprozess eingestellt wird. Die Steuerung der vorliegenden Ausführungsform erzeugt ferner Signale zum Betreiben der Komponenten, die die Transfer/Fixierwalze in Bezug auf die Bildaufnahmekomponente in geeigneter Weise positionieren.
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Während des Betriebs werden die Bilddaten, die einem Tintenbild entsprechen, der Steuerung 180 von dem Abtastsystem 176 oder über die Netzwerkverbindung oder die Arbeitsplatzverbindung 190 zugeleitet, so dass diese Daten bearbeitet und an die Druckkopfanordnungen 132 und 134 ausgegeben werden können. Des weiteren erzeugt und/oder erhält die Steuerung Steuersignale für zugehörige Subsysteme und Komponenten, beispielsweise Eingangsinformationen von einem Bediener über die Anwenderschnittstelle 186, und die Steuerung führt diese Steuersignale entsprechend aus. Als Folge davon erhalten die Druckkopfanordnungen Tinten in geschmolzener Form aus den geeigneten festen Phasen der unterschiedlichen Phasenänderungstinten. Die Druckkopfanordnungen werfen Tintentröpfchen in Reaktion auf Ansteuersignale aus, die von der Steuerung erzeugt werden, um somit Bilder auf der Bilderzeugungsoberfläche 114 zu erzeugen, wobei diese Bilder den Bilddaten entsprechen. Die Medienquellen 142, 144 und 148 liefern Mediensubstrate zu dem Substratsystem 150 in zeitlicher Ausrichtung zur Bilderzeugung auf der Oberfläche 114.
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Nach der Bildfixierung durchläuft das Medienblatt 149 die Druckkopfanordnung für klare Tinte 136. Die Druckkopfanordnung für klare Tinte 136 ist funktionsmäßig mit der Steuerung 180 verbunden. Die Steuerung 180 betreibt die Druckkopfanordnung für klare Tinte 136 derart, dass ausgewählte Halbtonpegel aus klarer Tinte auf unterschiedliche Bereiche des Medienblatts 149 aufgebracht werden unter Anwendung eines Prozesses, etwa des Prozesses 400, wie er nachfolgend beschrieben ist. Die Druckkopfanordnung für klare Tinte wirft klare Tinte direkt auf das Medienblatt 149 aus, wodurch Halbtonmuster ähnlich zu jenen erzeugt werden, die in 3b gezeigt sind. Das Halbtonmuster aus klarer Tinte, das Tintenbilder bedeckt, die auf dem Medienblatt 149 ausgebildet sind, schützt die darunter liegende Tinte vor Schädigungen auf Grund von Tintenabrieb. Klare Tinte, die direkt auf das Medienblatt 149 aufgebracht wird, verändert den Glanzpegel des Druckmediums.
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4 zeigt einen Prozess 400 zum Auswählen und Aufbringen von Halbtonmustern aus klarer Tinte auf ein Druckmedium. Der Prozess 400 beginnt mit dem Erzeugen einer Bedeckungsflächenkarte aus Bilddaten (Block 404). Die Bilddaten können Information für die Pixelposition, die Farbe und im Hinblick auf die Pegel der Tintendichte eines Tintenbilds enthalten, das auf der Bildaufnahmekomponente erzeugt ist. In einigen Ausführungsformen sind die Bilddaten die gleichen Daten, die dem Bilderzeugungssystem zugeleitet sind, um das Tintenbild auf der Bildaufnahmekomponente zu erzeugen. In alternativen Ausführungsformen erzeugen Detektoren, etwa die optischen Sensoren 54, die in 1a und 1b gezeigt sind, Bilddaten, die jedem Pixel auf der Bildaufnahmekomponente entsprechen, nachdem das Bild erzeugt ist. In Bildern, die aus mehreren Farben erzeugt werden, nimmt jede Farbe eine Ebene in den Bilddaten ein. Beispielsweise nehmen in einer CMYK-Bilderzeugungseinrichtung die Bilddaten für jeweils die Farbe Zyan, Magenta, Gelb und Schwarz eine entsprechende einzelne Ebene ein. Jede Pixelposition auf der Bildaufnahmekomponente erhält einen Tintentropfen von jeweils der Tintenfarbe, die in der Bilderzeugungseinrichtung vorhanden ist. Somit kann in einer anschaulichen CMYK-Druckeinrichtung ein einzelnes Pixel keinem Tintentropfen entsprechen, wodurch eine leere oder unbedruckte Pixelposition angezeigt wird, oder dieses einzelne Pixel kann einer Kombination aus einigen oder allen CMYK-Farben entsprechen. Die Bedeckungsflächenkarte verwendet Bilddaten in jeder Farbebene, um Gebiete mit Pixeln zu ermitteln, die unterschiedliche Dichten an Tintentropfen aufweisen, die auf den Pixeln zu erzeugen sind. Die Bildbedeckungskarte bzw. die Bedeckungsflächenkarte fasst Pixelgebiete mit ähnlichen Tintentropfendichte zusammen, wobei diverse Techniken eingesetzt werden, wie sie im Stand der Technik bekannt sind, wozu die Schwellwertbildung, die Mittelwertbildung, die Kantenerkennung und die Clusterung der Bilddaten gehören.
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5 zeigt eine visuelle Darstellung unterschiedlicher Bereiche 504, 508 und 512 eines Tintenbildes. In 5 enthält das Gebiet 504 ein blankes bzw. nicht bedrucktes Substrat, das keine Tintentropfen in den Pixelpositionen in dem Gebiet aufweist. Das Gebiet 508 entspricht einem Halbtongebiet, in welchem Tintentropfen einen Teil der Pixel einnehmen. Halbtongebiete können unterschiedliche Dichten besitzen, wobei Halbtongebiete mit geringerer Dichte einen geringeren Anteil an Pixeln aufweisen, die Tintentropfen enthalten, während dichtere Gebiete einen höheren Anteil an Pixeln aufweisen, die Tintentropfen enthalten. Das Gebiet 512 entspricht einem Bereich des Bildes, in welchem jedes Pixel einen Tintentropfen enthält, wobei dies auch als ein Halbtonbereich mit einer Dichte von 100% bezeichnet wird. Ein Verfahren zum Ermitteln von Bereichen in der Bildbedeckungskarte erfolgt so, dass Bereiche in linearen Anordnungen von Bilddaten für jede Zeile aus Pixeln in einem Bild, etwa eine Zeile 516 erkannt werden. Alternativ können Flächenformen mehrdimensionale Gebiete enthalten, die aneinander grenzende Polygone bilden, etwa Rechtecke, Dreiecke oder amorphe Formen, die aus Gruppen einzelner Pixel in den Bilddaten erzeugt sind.
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6 zeigt eine Darstellung von Glanzpegeln, die Bilddaten entsprechen, die entlang der Zeile 516 in 5 genommen wurden. Die Y-Achse aus 6 gibt den Glanzpegel von Bilddaten an einer speziellen Pixelposition auf der X-Achse an. Ein hoher Glanzpegel zeigt an, dass Tinte in einem Pixel vorhanden ist, während ein geringer Glanzpegel angibt, dass die Pixelposition leer ist. In dem Beispiel aus 6 sind zwei unterschiedliche Glanzpegel gezeigt, aber andere Bilddaten können andere Pegel des Glanzes angeben, die unterschiedlichen Farben von Tinte in unterschiedlichen Farbebenen in Bilddaten entsprechen. Wie in 6 erkennbar ist, besitzen Bilddatenbereiche 604 und 616 geringe Glanzpegel, die einem blanken Mediengebiet 504 entsprechen, der Bereich 612 besitzt einen kontinuierlich hohen Glanzpegel, der einem ganzflächigen Tintengebiet 512 entspricht, und der Bereich 608 besitzt eine Reihe aus hohen und tiefen Punkten, die einem Halbtongebiet 508 entsprechen. Die Bildbedeckungskarte für die Bilddaten in 6 enthält die Positionen von Pixeln in jedem der Bereiche 604 bis 616.
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Jeder Bereich in der Bildbedeckungskarte enthält Pixel mit einer gegebenen Dichte an Tinte, die die Pixel bedeckt, wobei dies als Bedeckungsflächendichte bekannt ist für jeden Bereich in der Bildbedeckungskarte. Bilddaten liefern die Bedeckungsflächendichten oder die Bedeckungsflächendichten können aus der Analyse der Bilddaten ermittelt werden (Block 408). Jeder Bereich an Tinte in der Bildbedeckungskarte enthält ein Gebiet an Pixeln mit ähnlicher Dichte für diverse Tinten, die zum Erzeugen des Bildes verwendet werden. Ein Verfahren zum Ermitteln einer Bedeckungsflächendichte in einem gegebenen Bereich der Bildbedeckungskarte umfasst das Ermitteln des Glanzpegels aus Bilddaten, die jedem Pixel in dem Bereich entsprechen. In einem anschaulichen Bereich, etwa dem Bereich 612 in 6, kann der Glanzpegel 100% betragen, wenn jede Pixelposition in einem Bereich mit Tinte bedeckt ist. In Bilderzeugungseinrichtungen, in denen Tinten mit nicht gleichmäßigen Glanzpegeln verwendet werden, kann das Ermitteln der Bedeckungsflächendichte das Gewichten von Daten für die Glanzpegel für unterschiedliche Farbebenen umfassen, um den unterschiedlichen Glanzpegeln der jeweiligen Tintenfarbe Rechnung zu tragen.
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Es sei wieder auf 4 verwiesen; der Prozess 400 wählt einen Halbtonpegel aus klarer Tinte entsprechend jeder Bedeckungsfläche in der Bedeckungsflächenkarte aus (Block 412). Generell können die Bedeckungsflächendichten mit einem oder mehreren vorbestimmten Schwellwerten verglichen werden, um einen Bereich, der durch die Bedeckungsflächenkarte gekennzeichnet ist, entsprechend zu klassifizieren. Die Schwellwerte können verwendet werden, um einen Bereich, der durch die Bedeckungsflächenkarte gekennzeichnet ist, als einen ganzflächigen Bereich, oder als einen Halbtonbereich oder als einen blanken Bereich einzustufen. Ein vorbestimmter Halbtonpegel kann mit Bezug zur Bereichsklassifizierung ausgewählt werden.
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Genauer gesagt, der Halbtonpegel kann in Abhängigkeit von den relativen Glanzwerten von Druckmedien und Tinten, in Abhängigkeit von der erkannten Bedeckungsflächendichte in jedem Bereich der Bedeckungsflächenkarte und/oder in Abhängigkeit von anderen Faktoren ausgewählt werden, etwa manuell erzeugte Parameter, die die Verwendung von Halbtonmustern regeln. Das Druckmedium besitzt ggf. einen bekannten Glanzpegel oder besitzt einen Glanzpegel, der durch diverse Einrichtungen gemessen wurde, wozu Glanzpegelmessgeräte und dergleichen gehören. Die Tinten, die zur Verwendung in der Bilderzeugungseinrichtung ausgewählt sind, wozu die farbigen Tinten und die klare Tinte gehören, besitzen ebenfalls typischerweise bekannte Glanzpegel. Die Glanzpegel für das Druckmedium und die Tinten werden der Bilderzeugungseinrichtungssteuerung zugeleitet, um die Halbtonbedeckungspegel für die klare Tinte in jedem Bedeckungsbereich in der Bedeckungsflächenkarte auszuwählen. Der Glanzpegel jedes Bedeckungsbereichs in der Bedeckungsflächenkarte kann ermittelt werden unter Anwendung der bekannten Pegel für das Druckmedium und der Tinte, und es werden vorbestimmte Halbtonpegel für die klare Tinte so festgelegt, dass der Glanzpegel in einem oder mehreren Bereichen der Bedeckungsflächenkarte geändert werden.
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In einem Beispiel entspricht eine Bedeckungsflächenkarte einem Tintenbild, das auf einem Druckmedium mit einem geringen Glanzpegel, etwa einfachem Papier, mit Tinte mit einem hohen Glanzpegel erzeugt ist. Die unbedruckten Bereiche des Druckmediums besitzen den geringsten Glanzpegel, die Bereiche des Druckmediums, die vollständig mit Tinte bedeckt sind, besitzen den höchsten Glanzpegel und die unterschiedlichen Bereiche des Druckmediums mit diversen Halbtontintenpegeln besitzen dazwischen liegende Glanzpegel, die der Dichte der im Halbtonmuster aufgebrachten Tinte proportional sind. Somit kann in einem Bilderzeugungsmodus, in welchem versucht wird, die Ungleichmäßigkeit der Glanzpegel für ein gesamtes Bild zu verringern, eine beispielhafte Auswahl an Halbtonpegeln für die klare Tinte so festgelegt werden, dass diese eine Halbtondichte von 60% auf Bereichen der Bedeckungsflächenkarte besitzen, in denen die Bedeckungsflächendichte 0% beträgt, während Bereiche der Bedeckungsflächenkarte mit Bedeckungsflächendichten bei oder über 100% keine klare Tinte erhalten. Es können vorbestimmte Halbtonpegel für die klare Tinte für Bereiche in der Bedeckungsflächenkarte festgelegt werden, die den Bedeckungsbereichen mit Zwischenstufen der Bedeckungsflächendichten entsprechen, wobei dies in Abhängigkeit von der ermittelten Flächenbedeckungsdichte in jedem Bereich erfolgt.
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In einem weiteren Bilderzeugungsmodus erhalten Bereiche in der Bedeckungsflächenkarte, die die höchsten Bedeckungsflächendichten aufweisen, einen minimalen Halbtonpegel aus klarer Tinte, um die Tinte in dem Bereich mit hoher Dichte zu schützen, während Bereiche in der Bildbedeckungskarte mit geringer Bedeckungsflächendichte oder mit einer Bedeckungsflächendichte von 0 die Halbtonpegel der klaren Tinte höhere Werten erhalten, um die Unterschiede in den Glanzpegeln zu verringern. Obwohl ausgewählte Halbtonpegel für die klare Tinte für diverse unterschiedliche Ausführungsformen und für die Betriebsmodi unterschiedlich sein können, kann dennoch jeder Bereich der Bedeckungsflächenkarte einen Halbtonpegel für klare Tinte erhalten, der in Bezug auf den Glanzpegel ausgewählt ist, der aus der Bedeckungsflächendichte von Farbtinte in der Bedeckungsflächenkarte ermittelt wird.
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Der Prozess 400 erzeugt ein Bild mit Tinte, das einer oder mehreren Farben entspricht, auf einer Bildaufnahmekomponente (Block 417). Der Bilderzeugungsprozess kann in einem direkten oder indirekten Bilderzeugungssystem stattfinden, wie dies zuvor beispielhaft in 1a, 1b und 2 gezeigt ist. Obwohl 4 eine Bilderzeugung (Block 416) zeigt, die nach den anderen Bearbeitungsschritten stattfindet (Blöcke 414 bis 412), sind in diversen Ausführungsformen der Bilderzeugungseinrichtung Tintenbilder vor oder gleichzeitig mit einigen oder allen Prozessschritten erzeugt, die in den Blöcken 404 bis 412 gezeigt sind. In Ausführungsformen des Bilderzeugungssystems, in denen Bilddaten aus der Bedeckungsflächenkarte unter Anwendung eines oder mehrerer Sensoren erzeugt werden, die Bilder erfassen, die auf der Bildaufnahmekomponente ausgebildet sind, erfolgt die Erzeugung eines Tintenbildes (Block 416) vor dem Erzeugen der Bedeckungsflächenkarte (Block 404).
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Nach der Erzeugung eines Tintenbildes auf der Bildaufnahmekomponente erzeugt der Prozess 400 Halbtonmuster aus klarer Tinte über jedem Bereich der Bildaufnahmekomponente (Block 420). Die Bedeckungsflächenkarte liefert Pixelpositionen auf der Bildaufnahmekomponente, für die klare Tinte mit einem ausgewählten Halbtonpegel ausgeworfen wird. Die ausgewählten Halbtonpegel führen zu einem entsprechenden Halbtonpegel aus klarer Tinte, die auf jeden Bereich auf der Bildaufnahmekomponente aufgebracht wird. Die klare Tinte kann auf blanken bzw. leeren Pixelpositionen auf der Bildaufnahmekomponente auftreffen und kann den Glanzpegel der Bildaufnahmekomponente ändern. Die klare Tinte kann auch auf Farbtinte auftreffen, die auf der Bildaufnahmekomponente ausgebildet ist, wodurch der Glanzpegel verändert wird und eine Schutzbeschichtung auf der Farbtinte geschaffen wird. Tintenstrahlauswurfeinrichtungen für die klare Tinte werfen die klare Tinte vor oder nach dem Verteilen bzw. Einebnen von Tinte auf der Bildaufnahmekomponente während des Bilderzeugungsprozesses aus. In Drucksystemen mit mehrfachen Durchläufen kann das Druckmedium die Tintenstrahlauswurfeinrichtung für klare Tinte mehrere Male während eines Bilderzeugungsprozesses passieren.
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Wenn der zuvor beschriebene Prozess verwendet wird, können geeignete Halbtonpegel für unterschiedliche Bereiche eines bedruckten Mediums ermittelt werden in Bezug auf die Bedeckungsflächenkarte und diese Pegel können verwendet werden, um die Menge an klarer Tinte einzustellen, die auf die unterschiedlichen Bereiche des bedruckten Mediums ausgeworfen wird. Folglich können die Glanzpegel, die von dem bedruckten Medium nach dem Verlassen der Druckeinrichtung erreicht werden, effizienter gesteuert werden. Wenn ein gleichmäßiger Glanzpegel gewünscht ist, kann der Prozess die Halbtonpegel für die klare Tinte so einstellen, dass die unterschiedlichen Glanzpegel kompensiert werden, die durch unterschiedliche Tintendichte hervorgerufen werden, die in den unterschiedlichen Bereichen vorhanden ist, und es kann der Glanzpegel kompensiert werden, der durch leere Bereiche bzw. unbedruckte Bereiche des bedruckten Mediums auftritt. Ferner wird eine geeignete Menge an klarer Tinte auf die unterschiedlichen Bereiche eines Tintenbilds aufgebracht, um die Tinte vor Abrieb effizienter zu schützen. Somit ermöglicht die zuvor beschriebene Bedeckungsflächenkarte eine effizientere, flexiblere und robustere Aufbringung von klarer Tinte im Hinblick auf diverse Tintenbilder und Medien im Vergleich zu bekannten Beschichtungstechniken.