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Verfahren zum Steuern eines Transports von Druckerzeugnissen von einer Auslage eines Falzapparates einer Druckmaschine nach einer dem Falzapparat nachgeordneten Fördereinrichtung eines Systems zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern eines Transports von Druckerzeugnissen von einer Auslage eines Falzapparates einer Druckmaschine nach einer dem Falzapparat nachgeordneten Fördereinrichtung eines Systems zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse gemäß dem Anspruch 1.
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Durch die
DD 283 124 A5 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Übernehmen von Druckerzeugnissen von einem umlaufend angetriebenen Schaufelrad einer Druckmaschine bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern eines Transports von Druckerzeugnissen von einer Auslage eines Falzapparates einer Druckmaschine nach einer dem Falzapparat nachgeordneten Fördereinrichtung eines Systems zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein Falzapparat sowie zu ihm gehörende oder ihm nachfolgende Fördereinrichtungen in beschleunigter Weise komplett leer gefahren werden, wodurch auch nach einer im Auslauf der Druckmaschine eingestellten Druck-ab-Betriebsstellung der an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckwerkszylinder alle zu einer abgeschlossenen Produktion gehörenden Druckerzeugnisse ihr System zur Weiterverarbeitung z. B. in einem Versandraum erreichen können und nicht in ansonsten üblicher Weise einem Makulaturcontainer zugeführt werden müssen. Durch das vorgeschlagene Verfahren können von jeder gedruckten Auflage weitere circa 40 bis 50 Exemplare zum Verkauf genutzt werden. Zudem werden durch die auf diese Weise herbeigeführte Reduzierung von Makulatur an einer z. B. im Zeitungsdruck verwendeten Druckmaschine mehrere Tonnen Bedruckstoff pro Jahr eingespart, was die Wirtschaftlichkeit dieser Druckmaschine verbessert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Prozesskette von einer Druckeinheit einer Druckmaschine über ihren Falzapparat bis einer diesem Falzapparat nachgeordneten Fördereinrichtung eines Systems zur Weiterverarbeitung der von der Druckmaschine produzierten Druckerzeugnisse;
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2 ein Blockdiagramm zur Verdeutlichung eines Verfahrens zum Steuern eines Transports von Druckerzeugnissen von einer Auslage des Falzapparates der Druckmaschine nach der dem Falzapparat nachgeordneten Fördereinrichtung des Systems zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse;
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3 drei Diagramme zur Verdeutlichung eines Zeitverhaltens der jeweiligen Transportgeschwindigkeiten von einem durch die Druckmaschine geführten Bedruckstoff, von der Auslage des Falzapparates und gegebenenfalls einem Zuführband sowie von der Fördereinrichtung des Systems zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung vereinfacht einen Falzapparat 01 einer Druckmaschine 16, wobei der Falzapparat 01 zumindest einen Schneidzylinder 02 und z. B. einen Punktur- und Falzmesserzylinder 03 und einen Falzklappenzylinder 04 aufweist, wobei ein in den Falzapparat 01 eingelaufener, insbesondere als eine Materialbahn ausgebildeter Bedruckstoff 06 in einem Nipp zwischen dem Schneidzylinder 02 und dem Punktur- und Falzmesserzylinder 03 durch eine sich in einem bestimmten Takt wiederholende Ausführung eines Trennverfahrens kontinuierlich in eine Vielzahl von aufeinander folgenden einzelnen Einheiten 07 geteilt wird, wobei diese Einheiten 07 jeweils zunächst am Umfang des Punktur- und Falzmesserzylinders 03 und dann am Umfang des Falzklappenzylinders 04 weiter transportiert werden, wobei die einzelnen Einheiten 07 bei ihrer Übergabe vom Punktur- und Falzmesserzylinder 03 an den Falzklappenzylinder 04 z. B. mit einem Querfalz versehen werden. Der Falzapparat 01 kann jedoch auch von anderer Bauart und z. B. punkturlos ausgebildet sein.
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Der dem Falzapparat 01 zugeführte Bedruckstoff 06 ist zuvor vorzugsweise in mindestens einer Druckeinheit 11 der Druckmaschine 16, z. B. in einem für den Mehrfarbendruck ausgebildeten, mehrere Druckeinheiten 11 aufweisenden Druckturm einer Rotationsdruckmaschine oder in einer aus mehreren Drucktürmen bestehenden Sektion einer Rotationsdruckanlage, z. B. beidseitig jeweils mit mindestens einem Druckbild bedruckt worden, wobei die mindestens eine Druckeinheit 11 z. B. ein beidseitig des Bedruckstoffes 06 wirkendes Doppeldruckwerk aufweist, wobei jedes dieser beiden Druckwerke jeweils mindestens einen Druckwerkszylinder aufweist. Jedes vorzugsweise für den Offsetdruck ausgebildete Druckwerk weist in einer bevorzugten Ausführung als Druckwerkszylinder z. B. einen Übertragungszylinder 12 und einen mit diesem Übertragungszylinder 12 zusammenwirkenden Formzylinder 13 auf sowie zumindest ein an den betreffenden Formzylinder 13 angestelltes oder zumindest anstellbares Farbwerk 14.
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Auf ihrem Weg von der mindestens einen Druckeinheit 11 der Druckmaschine 16 zu dem dieser Druckmaschine 16 zugeordneten Falzapparat 01 wird die z. B. als eine Papierbahn ausgebildete Materialbahn z. B. längs geschnitten und/oder z. B. an einem nicht dargestellten Falztrichter längs gefalzt. Auch kann die Materialbahn aus einem Strang von mehreren über einander gelegten Teilbahnen bestehen, wobei vorzugsweise jede dieser Teilbahnen z. B. in einem anderen Druckturm der aus mehreren Drucktürmen bestehenden Sektion der als eine Druckanlage ausgebildeten Druckmaschine 16 jeweils mit mindestens einem Druckbild bedruckt wird. Im Falzapparat 01 werden die aus der Materialbahn durch Ausführung des Trennverfahrens gebildeten einzelnen Einheiten 07, die in ihrem in der mindestens einen Druckeinheit 11 der Druckmaschine 16 mit mindestens einem Druckbild bedruckten Zustand als Druckerzeugnisse 07 bezeichnet werden, z. B. mithilfe eines Bändersystems 08 einem rotierenden oder zumindest rotierbaren Schaufelrad 09 zugeführt, welches Schaufelrad 09 während seiner Rotation die einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 z. B. in Form eines Schuppenstromes auf einer Auslage 17 des Falzapparates 01 auslegt, wobei diese Auslage 17 des Falzapparates 01 z. B. als ein umlaufend angetriebenes Band ausgebildet ist, wobei mit diesem Band Druckerzeugnisse 07 mit einer Transportgeschwindigkeit v17 auf dieser Auslage 17 des Falzapparates 01 transportiert werden.
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Von der Auslage 17 des Falzapparates 01 werden die einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 jeweils einzeln oder zu mehreren in zu einem Bündel gesammelter Form gegebenenfalls über ein vorzugsweise mit einer Transportgeschwindigkeit v18 umlaufend angetriebenes Zuführband 18 zu einer dem Falzapparat 01 nachgeordneten Fördereinrichtung 19 eines Systems 21 zur Weiterverarbeitung der einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 weiter transportiert, wobei diese Fördereinrichtung 19 z. B. eine mit einer Transportgeschwindigkeit v19 umlaufende Transportkette 22 mit daran in bestimmten Abständen angeordneten Greifern 23 aufweist, wobei diese Greifer 23 während ihrer von der Transportkette 22 vorgegebenen Bewegung die einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 jeweils einzeln oder in zu einem Bündel gesammelter Form am Zuführband 18 oder direkt an der Auslage 17 des Falzapparates 01 ergreifen, wobei die Greifer 23 entsprechend ihrer von der Transportkette 22 vorgegebenen Bewegung die ergriffenen einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 deren jeweiliger Weiterverarbeitung zuführen. Das System zur Weiterverarbeitung schließt z. B. einen Versandraum ein, in welchem die einzelnen Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 versandfertig gemacht werden. Nicht zu verkaufende einzelne Einheiten 07 bzw. Druckerzeugnisse 07 werden von der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung nach einer vorzugsweise automatischen Betätigung einer Makulaturweiche 26 einem Makulaturcontainer 24 zugeführt.
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Die jeweilige Rotation der Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 sowie die jeweilige Rotation der Zylinder des Falzapparates 01, d. h. z. B. des Schneidzylinders 02, des Punktur- und Falzmesserzylinders 03 und des Falzklappenzylinders 04, werden vorzugsweise von Signalen gesteuert, die in einer virtuellen, vorzugsweise elektronischen Leitachse 29 der Druckmaschine 16 kommuniziert werden (2). Die jeweilige Rotation der Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 und die jeweilige Rotation der Zylinder des Falzapparates 01 werden mittels mindestens einer Steuereinheit 31 durch die in der virtuellen Leitachse 29 der Druckmaschine 16 kommunizierten Signale aufeinander abgestimmt und z. B. zueinander synchronisiert. Die mindestens eine Steuereinheit 31 zur Steuerung der jeweiligen Rotation der Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 und der jeweiligen Rotation der Zylinder des Falzapparates 01 ist somit mit der virtuellen Leitachse 29 der Druckmaschine 16 datentechnisch verbunden.
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Die jeweiligen Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 rotieren während eines Fortdrucks dieser mindestens einen Druckeinheit 11, d. h. während ihrer normalen Produktion, mit z. B. mehreren zehntausend Umdrehungen pro Stunde. Die durch die Rotation der Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 definierte Produktionsgeschwindigkeit der Druckmaschine 16 korrespondiert mit einer Transportgeschwindigkeit v06 des durch diese Druckmaschine 16 geführten Bedruckstoffes 06. Nachdem ein Druckauftrag abgearbeitet worden ist, werden die an der aktuellen Produktion beteiligten rotierenden Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 abgebremst, vorzugsweise bis zu ihrem Stillstand. Ausgehend von der zuvor während des Fortdrucks gefahrenen Produktionsgeschwindigkeit werden die betreffenden Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 beim Erreichen oder Unterschreiten einer bestimmten, z. B. im Bereich zwischen 1.500 U/h und 3.000 U/h liegenden Drehzahl in eine Druck-ab-Betriebsstellung gebracht, wobei die betreffenden Druckwerkszylinder in ihrer jeweiligen Druck-ab-Betriebsstellung kein Druckbild mehr auf den Bedruckstoff 06 übertragen. Nachdem die betreffenden Druckwerkszylinder in ihre jeweilige Druck-ab-Betriebsstellung gebracht worden sind, befinden sich jedoch noch einige bereits auf dem Bedruckstoff 06 gedruckte Druckbilder auf ihrem Weg von der betreffenden Druckeinheit 11 zum Falzapparat 01 und auch einige bereits im Falzapparat 01 hergestellte Druckerzeugnisse 07 auf ihrem jeweiligen Weg zur Auslage 17 dieses Falzapparates 01, wobei auch diese seit der Druck-ab-Betriebsstellung der betreffenden Druckwerkszylinder produzierten Druckerzeugnisse 07 von der Auslage 17 dieses Falzapparates 01 an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung zu übergeben sind. Dieser Betriebszustand der betreffenden Druckeinheit 11 und des Falzapparates 01 wird als ein Leerfahren bezeichnet.
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Unter anderem auch bedingt durch die Synchronisation der jeweiligen Rotation der an der bisherigen Produktion beteiligten Druckwerkszylinder der mindestens einen Druckeinheit 11 und der jeweiligen Rotation der Zylinder des Falzapparates 01 gelingt während des Leerfahrens diese Übergabe der Druckerzeugnisse 07 an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung jedoch immer schlechter, weil insbesondere die jeweiligen Transportgeschwindigkeiten v06; v17; v18; v19 des durch die Druckmaschine 16 geführten Bedruckstoffes 06, der Auslage 17 des Falzapparates 01, gegebenenfalls des Zuführbandes 18 sowie der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung nicht mehr wie zuvor während des Fortdrucks der Druckmaschine 16 zusammen passen, auch wenn vorgesehen sein kann, dass zumindest bei der fortlaufenden Verringerung der Transportgeschwindigkeit v06 des durch die Druckmaschine 16 geführten Bedruckstoffes 06, aus welchem die Druckerzeugnisse 07 hergestellt werden, vom Falzapparat 01 ein die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigendes Signal an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 übertragen wird. Überdies ist es grundsätzlich unwirtschaftlich, wenn seit der Druck-ab-Betriebsstellung der betreffenden Druckwerkszylinder produzierte, aber von ihrer Produktqualität noch verkaufsfähige Druckerzeugnisse 07 von der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung lediglich in den Makulaturcontainer 24 transportiert werden, wie es bisher gängige Praxis ist, nur weil im Zeitpunkt der Einstellung der Druck-ab-Betriebsstellung der betreffenden Druckwerkszylinder hinsichtlich der Druckerzeugnisse 07 z. B. die dem Druckauftrag zugrunde liegende Produktionsstückzahl bereits erfüllt ist.
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Es wird daher vorgeschlagen, dass unterhalb eines zuvor festgelegten Wertes für die sich nach einer Beendigung der aktuellen Produktion bzw. nach einem Erreichen der dem aktuellen Druckauftrag zugrunde liegende Produktionsstückzahl und insbesondere während des Leerfahrens fortlaufend verringernde Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 das diese Transportgeschwindigkeit v06 anzeigende, an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 übertragene Signal unabhängig von der tatsächlichen Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 von einem Sollwertgeber 27 generiert und an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 übertragen wird. Dabei wird das vom Sollwertgeber 27 generierte Signal vorzugsweise für eine begrenzte Zeitdauer an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 übertragen, insbesondere zumindest solange, bis alle von der Druckmaschine 16 erzeugten Druckerzeugnisse 07 aus der Auslage 17 des Falzapparates 01 abtransportiert sind.
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2 verdeutlicht dieses Verfahren. Der Falzapparat 01, d. h. die ihm zugeordnete Steuereinheit, die die jeweilige Rotation der Zylinder des Falzapparates 01, d. h. z. B. des Schneidzylinders 02, des Punktur- und Falzmesserzylinders 03 und des Falzklappenzylinders 04, steuert, und die mindestens eine Druckeinheit 11, d. h. die dieser Druckeinheit 11 zugeordnete Steuereinheit, die die jeweilige Rotation von deren Druckwerkszylinder steuert, sind jeweils an die virtuelle Leitachse 29 der Druckmaschine 16 angeschlossen. In der bevorzugten Ausführung leitet der Falzapparat 01, d. h. dessen Steuereinheit, ein die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigendes, vorzugsweise digitales Signal an eine die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 steuernde Steuereinheit, wobei für dieses Signal auf dessen Weg vom Falzapparat 01 zum System 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07, z. B. in Zuordnung zum Falzapparat 01, eine Umschalteinrichtung 28 angeordnet ist. Die Weiterleitung des die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigenden Signals an die Steuereinheit der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 erfolgt z. B. dadurch, dass auch diese Steuereinheit der Fördereinrichtung 19 an die virtuelle Leitachse der Druckmaschine 16 angeschlossen wird. Solange sich die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 oberhalb eines zuvor festgelegten Wertes befindet, wird das z. B. vom Falzapparat 01 kommende, die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signal von der Umschalteinrichtung 28 an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 vorzugsweise direkt weiter geleitet. Wenn die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 unterhalb des zuvor festgelegten Wertes sinkt, schaltet die Umschalteinrichtung 28 auf einen anderen Signalpfad um, wodurch die Verbindung, die der Übertragung des vom Falzapparat 01 kommenden Signals an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 dient, getrennt wird. Wenn die der Übertragung des Signals dienende Verbindung zwischen dem Falzapparat 01 und der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 durch die Umschaltung in der Umschalteinrichtung 28 auf den anderen Signalpfad getrennt ist, versorgt der Sollwertgeber 27 die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 mit einem die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 simulierenden Signal, welches vom Sollwertgeber 27 unabhängig von der tatsächlichen Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 generiert wird. Für die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 bleibt die durch die Umschaltung in der Umschalteinrichtung 28 auf einen anderen Signalpfad erfolgte Änderung der Signalquelle vorzugsweise unbemerkt. Die Versorgung der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 mit demjenigen Signal, welches eine fiktive und damit eine von der tatsächlichen Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 unabhängige Transportgeschwindigkeit v06 dieses Bedruckstoffes 06 anzeigt, hält für eine begrenzte Zeitdauer an, insbesondere zumindest solange, bis alle von der Druckmaschine 16 erzeugten Druckerzeugnisse 07 aus der Auslage 17 des Falzapparates 01 abtransportiert sind. Der Wert, bei dem die Umschalteinrichtung 28 durch ihre Umschaltung auf den anderen Signalpfad für das die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signal die vorzugsweise direkte Verbindung zwischen dem Falzapparat 01 und der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 trennt, kann z. B. in einem Bereich liegen, der mit derjenigen Drehzahl korrespondiert, die von den an der bisherigen Produktion beteiligten Druckwerkszylindern der mindestens einen Druckeinheit 11 im Bereich zwischen 1.500 U/h und 3.000 U/h ausgeführt wird.
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Der Transport der Druckerzeugnisse 07 von der Auslage 17 des Falzapparates 01 der Druckmaschine 01 nach der dem Falzapparat 01 nachgeordneten Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 kann nun derart ausgebildet werden, dass trotz der unterhalb des zuvor festgelegten Wertes abgesunkenen Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 die Transportgeschwindigkeit v17 der Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch die Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 zunächst auf einen festen Wert gehalten werden, wobei dieser feste Wert jeweils z. B. derjenigen Transportgeschwindigkeit v17; v18 entspricht, die die Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch das Zuführband 18 angenommen haben, wenn die Umschalteinrichtung 28 für das die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signal die vorzugsweise direkte Verbindung zwischen dem Falzapparat 01 und der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 auf den Sollwertgeber 27 als Signalquelle umschaltet und der Sollwertgeber 27 beginnt, sein Signal an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 zu übertragen. Ferner kann vorgesehen sein, dass z. B. zu einem Zeitpunkt t3 (3), zu dem das letzte Druckerzeugnis 07 vom Schaufelrad 09 auf der Auslage 17 des Falzapparates 01 ausgelegt wird, die Transportgeschwindigkeit v17 der Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch die Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 zumindest für eine begrenzte Zeit sogar auf einen deutlich höheren Wert als der zuvor genannte feste Wert angehoben werden.
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Ebenso kann die Transportgeschwindigkeit v19 der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 trotz der unterhalb des zuvor festgelegten Wertes weiter absinkender Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 zunächst auf einen festen Wert gehalten werden, wobei auch dieser Wert der Transportgeschwindigkeit v19 der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 z. B. demjenigen Wert entsprechen kann, den diese Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 zu demjenigen Zeitpunkt angenommen hat, zu dem die Umschalteinrichtung 28 für das die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signal die Verbindung zwischen dem Falzapparat 01 und der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 auf den Sollwertgeber 27 als Signalquelle umschaltet und der Sollwertgeber 27 beginnt, sein Signal an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 zu übertragen. Nachdem das letzte von der Auslage 17 des Falzapparates 01 kommende Druckerzeugnis 07 die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 erreicht hat und dort z. B. von einem der an der Transportkette 22 angeordneten Greifer 23 übernommen wurde, kann vorgesehen werden, dass die Transportgeschwindigkeit v19 der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 zumindest für eine begrenzte Zeit auf einen höheren Wert, z. B. auf ihren doppelten Wert angehoben wird, damit Druckerzeugnisse 07 schneller z. B. dem Versandraum oder, falls erforderlich, dem Makulaturcontainer 24 zugeführt werden.
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3 zeigt drei Diagramme a), b) und c) zur Verdeutlichung eines Zeitverhaltens der jeweiligen Transportgeschwindigkeiten v06; v17; v18; v19 von dem durch die Druckmaschine 16 geführten Bedruckstoff 06, von der z. B. als ein umlaufendes Band ausgebildeten Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls einem Zuführband 18 sowie von der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07. Der Ablauf der Zeit t ist beispielhaft in mehrere aufeinander folgende Abschnitte A; B; C; D; E gegliedert. Im ersten Abschnitt A läuft die mindestens eine Druckeinheit 11 der Druckmaschine 16 mit ihrer Produktionsgeschwindigkeit im Fortdruck. Beispielsweise mit Erreichen der dem aktuellen Druckauftrag zugrunde liegende Produktionsstückzahl für die herzustellenden Druckerzeugnisse 07 beginnt im Zeitpunkt t1 z. B. die Steuereinheit 31, die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 kontinuierlich zu verringern. Im mit dem Zeitpunkt t1 beginnenden zweiten Abschnitt B wird begonnen, die Drehzahl der an dieser Produktion beteiligten Druckwerkszylinder sowie die Drehzahl der im Falzapparat 01 angeordneten Zylinder vorzugsweise synchron bis zu deren jeweiligem Stillstand zu verringern. Vor dem Erreichen ihres Stillstands werden die an dieser Produktion beteiligten Druckwerkszylinder zum Zeitpunkt t2 in ihre jeweilige Druck-ab-Betriebsstellung gebracht, so dass die betreffenden Druckwerkszylinder kein Druckbild mehr auf den Bedruckstoff 06 übertragen können. Dieser Zeitpunkt t2 korrespondiert mit einer Drehzahl der an dieser Produktion beteiligten Druckwerkszylinder im Bereich z. B. von 1.500 U/h und 3.000 U/h.
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Zum Zeitpunkt t2 wird die Übertragung des die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signals an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 durch die Umschalteinrichtung 28 unterbrochen und der Sollwertgeber 27 beginnt, sein die Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 simulierendes Signal an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 zu übertragen. Bis dahin wurde das die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signal z. B. vom Falzapparat 01 vorzugsweise direkt mittels einer reinen Durchleitung durch die Umschalteinrichtung 28 an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 geleitet. Nachdem die Umschalteinrichtung 28 die Übertragung des die aktuelle Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 anzeigende Signals an die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 unterbrochen hat, wird die tatsächliche Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 weiter bis auf Null reduziert. Die Transportgeschwindigkeit v17, mit welcher Druckerzeugnisse 07 auf der Auslage 17 des Falzapparates 01 transportiert werden, gegebenenfalls auch die Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 sowie die Transportgeschwindigkeit v19 der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 werden jedoch nicht weiter proportional zur Transportgeschwindigkeit v06 des Bedruckstoffes 06 abgesenkt, sondern jeweils zumindest für eine bestimmte Zeit auf einen festen Wert konstant gehalten, was in einem dritten Abschnitt C der 3 dargestellt ist. Die Dauer dieses dritten Abschnittes C kann über denjenigen Zeitpunkt hinausgehen, zu dem die an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckwerkszylinder ihren jeweiligen Stillstand erreichen. Das Ende des dritten Abschnittes C kann dadurch gekennzeichnet sein, dass zu diesem Zeitpunkt t3 das Schaufelrad 09 das letzte im Falzapparat 01 geschnittene und gefalzte Druckerzeugnis 07 auf der Auslage 17 des Falzapparates 01 auslegt. Ab dem Zeitpunkt t3 werden die Transportgeschwindigkeit v17 der Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch die Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 zumindest für eine begrenzte Zeit auf einen deutlich höheren Wert als den zuvor genannten festen Wert angehoben, wodurch ein vierter Abschnitt D eingeleitet wird. Der Wert der angehobenen Transportgeschwindigkeit v17 der Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch der Wert der angehobenen Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 können jeweils z. B. das Fünffache oder bis zum Zehnfachen ihrer jeweiligen Ausgangsgeschwindigkeit betragen. Nachdem das letzte von der Auslage 17 des Falzapparates 01 kommende Druckerzeugnis 07 die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 erreicht hat, kann auch die Transportgeschwindigkeit v19 der Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 auf einen höheren Wert angehoben werden, z. B. kann diese Transportgeschwindigkeit v19 verdoppelt werden, z. B. von 10.000 Umläufe pro Stunde auf dann 20.000 Umläufe pro Stunde. Am Ende des vierten Abschnittes D werden zum Zeitpunkt t4 die Transportgeschwindigkeit v17 der Auslage 17 des Falzapparates 01 und gegebenenfalls auch die Transportgeschwindigkeit v18 des Zuführbandes 18 auf Null reduziert. Nachdem die Fördereinrichtung 19 des Systems 21 zur Weiterverarbeitung der Druckerzeugnisse 07 alle zum vorangegangenen Druckauftrag gehörenden Druckerzeugnisse 07 abtransportiert hat, kann auch diese Fördereinrichtung 19 in einem fünften Abschnitt E z. B. zum Stillstand gebracht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Falzapparat
- 02
- Schneidzylinder
- 03
- Punktur- und Falzmesserzylinder
- 04
- Falzklappenzylinder
- 05
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- 06
- Bedruckstoff
- 07
- Einheit; Druckerzeugnis
- 08
- Bändersystem
- 09
- Schaufelrad
- 10
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- 11
- Druckeinheit
- 12
- Übertragungszylinder
- 13
- Formzylinder
- 14
- Farbwerk
- 15
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- 16
- Druckmaschine
- 17
- Auslage
- 18
- Zuführband
- 19
- Fördereinrichtung
- 20
-
- 21
- System zur Weiterverarbeitung
- 22
- Transportkette
- 23
- Greifer
- 24
- Makulaturcontainer
- 25
-
- 26
- Makulaturweiche
- 27
- Sollwertgeber
- 28
- Umschalteinrichtung
- 29
- Leitachse
- 30
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- 31
- Steuereinheit
- t
- Zeit
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt
- t3
- Zeitpunkt
- t4
- Zeitpunkt
- v06
- Transportgeschwindigkeit
- v17
- Transportgeschwindigkeit
- v18
- Transportgeschwindigkeit
- v19
- Transportgeschwindigkeit
- A
- Abschnitt
- B
- Abschnitt
- C
- Abschnitt
- D
- Abschnitt
- E
- Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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