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Verfahren zum Nachdrucken mindestens eines individualisierten Druckexemplars
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachdrucken mindestens eines individualisierten Druckexemplars gemäß Anspruch 1.
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Durch die
DE 10 2009 002 103 A1 ist eine Druckmaschine mit Offsetdruckeinheiten und Eindruckeinheiten jeweils zum Bedrucken einer Bedruckstoffbahn bekannt.
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Durch die
DE 10 2006 006 676 A1 ist eine Bogendruckmaschine mit einer Druckeinrichtung mit einem oder mehreren Inkjet-Druckköpfen zum Eindruck personalisierter Daten bekannt.
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Durch die
DE 10 2006 016 065 A1 ist eine Zusatzeinrichtung für eine nach dem Offset-Druckprinzip arbeitende Druckmaschine, insbesondere Rollenoffset-Zeitungsdruckmaschine, in Form eines Inkjet-Drucksystems bekannt, wobei mindestens ein Inkjet-Druckkopf auf einer Traverse montiert quer zur Druckrichtung in einer Arbeitsposition zu einer Papierbahn innerhalb der Druckmaschine, insbesondere in einem oder zumindest nahe einem Druckwerk angeordnet ist, um zu ermöglichen, dass zusätzliche, auch variable Informationen sowie während einer Druckauflage öfters wechselnde Informationen an einer beliebigen Stelle innerhalb des von der Druckmaschine produzierten Druckerzeugnisses hinzugefügt werden können.
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Durch die
DE 10 2008 000 563 A1 ist ein Verfahren zur Individualisierung von Seiten eines Druckproduktes bekannt, deren jeweiliges Druckbild auf einem Bedruckstoff in einer Druckmaschine jeweils mit einer Druckform hergestellt wird, wobei an einer auswählbaren Position in der Druckmaschine auf den das Druckbild der zu individualisierenden Seite des Druckproduktes aufweisenden Bedruckstoff durch ein Eindruckwerk eine Kennzeichnung dieser Seite des Druckproduktes aufgebracht wird, wobei ein Informationsgehalt der an der ausgewählten Position in der Druckmaschine aufzubringenden Kennzeichnung von einer Steuereinheit eines eine Produktion dieser Druckmaschine steuernden Produktionsplanungssystems bereitgestellt wird, wobei der Informationsgehalt dieser Kennzeichnung von der Steuereinheit des Produktionsplanungssystems variierbar ist, wobei der an einer bestimmten Position in der Druckmaschine bereitzustellende Informationsgehalt innerhalb einer laufenden Produktion zyklisch wiederkehrend bereitgestellt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Nachdrucken mindestens eines individualisierten Druckexemplars zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein aus einer Menge von zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplaren entnommenes oder verloren gegangenes individualisiertes Druckexemplar gezielt nachgedruckt wird. Darüber hinaus hat das vorgeschlagene Verfahren den Vorteil, dass durch dessen Anwendung auch ein individualisiertes Druckexemplar, dessen Codierung auf einer für eine Erfassungseinrichtung verdeckten Seite, z. B. auf einer Innenseite des dieses individualisierte Druckexemplar aufweisenden Druckproduktes angebracht ist, ermittelt und nachgedruckt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt in einer Prinzipskizze beispielhaft und vereinfacht eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Druckaufträge beinhalten zunehmend das Merkmal, dass zumindest ein Teil der zu einer Menge des betreffenden Druckauftrages gehörenden Druckexemplare individualisiert auszuführen sind. Eine Individualisierung von mindestens einem Druckexemplar aus dieser Menge von Druckexemplaren erfolgt z. B. dadurch, dass das zu individualisierende Druckexemplar durch den Druck einer Codierung individualisiert wird. Die Codierung besteht z. B. aus einem Eindruck in eine vorgegebene Zielfläche in oder an einem Druckbild des betreffenden Druckexemplars, wobei das Druckbild auf einem Bedruckstoff in einem z. B. rechteckigen Feld oder Druckrahmen ausgebildet ist, wobei dieses Feld oder dieser Druckrahmen Abmaße in der Größenordnung von z. B. einer DIN A5-Seite oder größer aufweist. Die Zielfläche ist gleichfalls z. B. als ein rechteckiges Feld ausgebildet und hat Abmaße in der Größenordnung von z. B. 100 mm mal 75 mm. Die Codierung weist z. B. eine Adresse und/oder eine Nummerierung auf. Mit einer aufgedruckten Adresse wird das betreffende Druckexemplar personalisiert und kann z. B. personenbezogen zugestellt werden. Die Codierung erfolgt z. B. systematisch, indem z. B. ein in einem Speicher vorgehaltenes Adressverzeichnis abgearbeitet wird, um Druckexemplare z. B. bestimmten Empfängern zuzuordnen, oder stochastisch, wenn nach einem Zufallsprinzip z. B. Losnummern eines Glücksspiels vergeben werden. Die Codierung ist somit eine in dem betreffenden Druckauftrag variable Information, welche während eines Druckprozesses einem Druckexemplar mit ansonsten gleich bleibenden Informationen hinzugefügt wird, um das betreffende Druckexemplar von den anderen Druckexemplaren des betreffenden Druckauftrages unterscheidbar zu machen. Diese variable Information wird z. B. von einer mit einer Steuereinheit zusammenwirkenden Datenbank, insbesondere der Steuereinheit und Datenbank eines Produktionsplanungssystems, an einem die Individualisierung ausführenden Druckwerk einer Druckmaschine bereitgestellt. Bei einem das individualisierte Druckexemplar aufweisenden mehrseitigen Druckprodukt wird die Codierung des betreffenden Druckexemplars z. B. auf einer Innenseite dieses Druckproduktes angeordnet, so dass diese Codierung am fertigen Druckprodukt verdeckt angebracht und somit äußerlich nicht ohne Weiteres wahrnehmbar ist.
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Abgesehen von der Codierung besteht die Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden, in Verbindung mit dem die Individualisierung ausführenden Druckwerk gedruckten Druckexemplare z. B. aus ansonsten gleichen Druckexemplaren. Die Druckbilder der zu dem betreffenden Druckauftrag gehörenden Druckexemplare werden insbesondere mehrfarbig z. B. in einem Offsetdruckverfahren oder in einem Tiefdruckverfahren gedruckt, wobei für die Individualisierung des mindestens einen Druckexemplars ein ein Digitaldruckverfahren ausführendes Druckwerk verwendet wird. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Druckexemplare des betreffenden Druckauftrages ausschließlich in einem Digitaldruckverfahren gedruckt werden, d. h. die Codierung und das übrige Druckbild bzw. die übrigen Druckbilder des betreffenden Druckexemplars werden in einem Digitaldruckverfahren gedruckt. Digitaldruckverfahren werden z. B. von einem mindestens einen Inkjetkopf aufweisenden Druckwerk ausgeführt. Die Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare wird auch als deren Auflage bezeichnet. Es kann vorgesehen sein, dass in der betreffenden Auflage, d. h. in der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare mehrere oder alle Druckexemplare individualisiert werden.
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Die zu der Menge eines bestimmten Druckauftrages gehörenden Druckexemplare werden auf einem bahnförmig ausgebildeten Bedruckstoff oder auf einem bogenförmig ausgebildeten Bedruckstoff gedruckt. Der Bedruckstoff kann aus Papier, Kunststoff, Metall oder aus einem Mehrkomponentenwerkstoff, z. B. aus einem beschichteten Trägermaterial oder aus einem Material mit einem mehrschichtigen Aufbau, ausgebildet sein. Die zu dem betreffenden Druckauftrag gehörenden Druckexemplare werden je nach dem gewählten Bedruckstoff in einer Rollendruckmaschine oder in einer Bogendruckmaschine gedruckt, wobei die betreffende Druckmaschine in Transportrichtung des Bedruckstoffes hintereinander mehrere Druckwerke aufweist, von denen mindestens ein Druckwerk ein Digitaldruckverfahren zur Individualisierung von mindestens einem Druckexemplar in dem betreffenden Druckauftrag ausführt. Für die Herstellung eines individualisierten Druckexemplars ist es unerheblich, ob bei der Abarbeitung des betreffenden Druckauftrages zunächst ein z. B. in einem Offsetdruckverfahren oder in einem Tiefdruckverfahren gedrucktes Druckbild auf den betreffenden Bedruckstoff gedruckt und danach die Codierung in die vorgegebene Zielfläche des betreffenden Druckexemplars eingebracht wird oder ob diese beiden Fertigungsschritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
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Zur Herstellung eines verkaufsfähigen i. d. R. mehrseitigen jeweils beidseitig bedruckten Druckproduktes wie z. B. einer Zeitung, einer Zeitschrift, eines Prospektes oder eines Buches wird der z. B. bahnförmige Bedruckstoff, der die zu dem betreffenden Druckauftrag gehörenden Druckexemplare aufweist, z. B. mit anderen Bedruckstoffbahnen zusammengeführt und z. B. in einem zur Druckmaschine gehörenden Falzapparat geschnitten und/oder gefalzt. Darüber hinaus können für die Herstellung des verkaufsfähigen Druckproduktes weitere Fertigungsschritte vorgesehen sein wie z. B. Sammeln und Zusammenfassen mehrerer zu dem betreffenden Druckprodukt gehörenden Produktteile und/oder Leimen und/oder Heften jeweils einzelner und/oder gesammelter Produktteile. Weitere Fertigungsschritte können außerhalb der Druckmaschine in einer der Druckmaschine nachfolgenden Weiterverarbeitung erfolgen. Die von der Druckmaschine produzierten Druckexemplare oder Druckprodukte werden z. B. mittels eines vorzugsweise kontinuierlichen Fördersystems z. B. in einem Schuppenstrom auf einer Bandförderanlage liegend oder nacheinander in einer Reihe an einer Hängeförderanlage hängend zu ihrer jeweiligen Weiterverarbeitung oder zu ihrer jeweiligen die Druckerei verlassenden Versandstelle transportiert. An einer Druckstelle des Druckwerkes, welches das mindestens eine Druckexemplar individualisiert, beginnt somit eine Strecke, die von diesen Druckexemplaren zur Fertigstellung verkaufsfähiger Druckprodukte durchlaufen wird und entlang der die Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare zur Herstellung der beabsichtigten Auflage auf Vollzähligkeit der zu dieser Menge gehörenden Druckexemplare hin kontrolliert wird. Diese Strecke erstreckt sich z. B. bis zu der Versandstelle, an der die zu der Menge der zu dem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare die Druckerei verlassend versandt werden.
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Die Kontrolle auf Vollzähligkeit der zu der betreffenden Auflage gehörenden Druckexemplare ist deshalb vorteilhaft, weil es sich gezeigt hat, dass in der Praxis während einer laufenden Produktion entlang der von den Druckexemplaren durchlaufenen Strecke immer wieder einmal eine Teilmenge der zu dem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare aus verschiedenen Gründen aus der Menge der zu diesem Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommen wird. Ein Grund besteht z. B. darin, dass die in die vorgegebene Zielfläche des betreffenden zu individualisierenden Druckexemplars eingebrachte Codierung und/oder das übrige Druckbild des betreffenden zu individualisierenden Druckexemplars fehlerhaft ausgeführt ist bzw. sind und deshalb das fehlerhafte Druckexemplar oder die fehlerhaften Druckexemplare z. B. auf Veranlassung des Bedienpersonals der Druckmaschine oder aufgrund eines Stellbefehls einer die Druckqualität überwachenden Einrichtung, insbesondere eines vorzugsweise mit mindestens einer Kamera ausgerüsteten Inspektionssystems, z. B. durch eine Betätigung einer Makulaturweiche aus der Menge der zu diesem Druckauftrag gehörenden Druckexemplare ausgeschleust wird bzw. werden. Die Entnahme des mindestens einen nachzudruckenden Druckexemplars kann somit aufgrund einer erkannten Störung in dem das mindestens eine Druckexemplar individualisierenden Druckwerk erfolgen. Ein weiterer Grund kann darin bestehen, dass z. B. vom Bedienpersonal der Druckmaschine ein einzelnes individualisiertes Druckexemplar oder mehrere solcher Druckexemplare z. B. für eine stichprobenartige Sichtkontrolle aus der Menge der zu diesem Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommen werden. Wann immer aber mindestens ein individualisiertes Druckexemplar aus der Menge der zu dem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommen wird, entsteht in der Menge der zu diesem Druckauftrag gehörenden Druckexemplare eine Lücke, wodurch die Ausführung des Druckauftrages unvollständig wird. Um den Druckauftrag vollständig auszuführen, ist insbesondere das mindestens eine entnommene individualisierte Druckexemplar nachzudrucken. Um das mindestens eine entnommene individualisierte Druckexemplar nachdrucken zu können, ist das betreffende entnommene Druckexemplar, das sich aufgrund seiner Individualisierung von den übrigen Druckexemplaren des aktuellen Druckauftrages unterscheidet, zu identifizieren. Die Identifikation des betreffenden entnommenen individualisierten Druckexemplars ist aber gerade dann nicht trivial, wenn die das betreffende Druckexemplar individualisierende Codierung auf einer für eine Erfassungseinrichtung verdeckten Seite, z. B. auf einer Innenseite des Druckproduktes angebracht ist, weil dann diese Codierung mit einem die Druckqualität überwachenden System, z. B. mit einer als ein optisches Inspektionssystem ausgebildeten Erfassungseinrichtung, nicht erfassbar ist.
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Das mindestens eine nachzudruckende individualisierte Druckexemplar wird an einem Ort aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare entnommen, der auf dem Weg dieser Druckexemplare entlang der Strecke zwischen der Druckstelle des Druckwerkes, das dieses mindestens eine Druckexemplar individualisiert hat, und einem Ende dieser Strecke liegt. Die Entnahme erfolgt z. B. mittels einer in dieser Strecke angeordneten, insbesondere von einer Steuereinheit steuerbaren Makulaturweiche, wobei diese Steuereinheit z. B. mit einer anderen die Druckmaschine steuernden Steuereinheit verbunden oder in der Maschinensteuerung integriert ausgebildet ist. Eine Länge des betreffenden Weges beginnend von der Druckstelle des Druckwerkes, das dieses mindestens eine aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare entnommene Druckexemplar individualisiert hat, bis zu dem Ort der Entnahme dieses mindestens einen Druckexemplars aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare wird von einer z. B. in einem Leitstand der Druckmaschine angeordneten Steuereinheit, insbesondere der Maschinensteuerung ermittelt. Ebenso wird alternativ oder zusätzlich zur Länge des betreffenden Weges z. B. eine für das Zurücklegen der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare bis zu dem Ort der Entnahme des betreffenden individualisierten Druckexemplars aus der Menge der in diesem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare benötigte Zeit von der betreffenden Steuereinheit ermittelt. Danach wird anhand der bis zum Ort der Entnahme des betreffenden Druckexemplars ermittelten Länge des Weges und/oder anhand der ermittelten benötigten Zeit das betreffende entnommene individualisierte Druckexemplar von dieser Steuereinheit identifiziert. Auf der Grundlage dieser Identifikation wird das mindestens eine betreffende identifizierte Druckexemplar in Ergänzung der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare von dem mindestens ein Druckexemplar individualisierenden Druckwerk der Druckmaschine aufgrund eines von der vorgenannten Steuereinheit an dieses Druckwerk abgegebenen Signals nachgedruckt. Das mindestens eine nachzudruckende Druckexemplar, das in Ergänzung der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare von dem mindestens ein Druckexemplar individualisierenden Druckwerk nachzudrucken ist, wird dann noch während der Ausführung des bestimmten Druckauftrags oder im Anschluss an diesen Druckauftrag nachgedruckt. Die zur Identifikation des betreffenden entnommenen individualisierten Druckexemplars verwendete Steuereinheit kann die Maschinensteuerung der Druckmaschine oder zumindest eine mit der Maschinensteuerung der Druckmaschine zusammenwirkende Steuereinheit sein.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung wird die Länge des Weges beginnend von der Druckstelle des Druckwerkes, das dieses mindestens eine aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare entnommene Druckexemplar individualisiert hat, bis zu dem Ort der Entnahme des betreffenden Druckexemplars aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare anhand von mindestens einem der Steuereinheit bereitgestellten Signal einer virtuellen Leitachse ermittelt, wobei die virtuelle Leitachse zumindest für eine Steuerung des das mindestens eine Druckexemplar individualisierenden Druckwerks verwendet wird. Die Ermittlung des Ortes, an dem das betreffende Druckexemplar aus der Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare entnommen wird, und/oder die Identifikation des entnommenen individualisierten Druckexemplars erfolgen z. B. unter Verwendung eines für den Transport der Druckexemplare geltenden Geschwindigkeitssignals und eines Zeitsignals, wobei das für die Ermittlung des Entnahmeortes und/oder für die Identifikation des entnommenen individualisierten Druckexemplars benötigte Geschwindigkeitssignal und Zeitsignal der ermittelnden Steuereinheit z. B. von der virtuellen Leitachse bereit gestellt werden.
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1 verdeutlicht nochmals den zuvor beschriebenen Sachverhalt. Ein Bedruckstoff 01, z. B. eine Materialbahn aus Papier, Kunststoff oder Metall, insbesondere Aluminium, wird in einem laufenden Druckprozess in einer Transportrichtung T transportiert und dabei in einer Druckmaschine mit mindestens einem in einem Offsetdruckverfahren oder einem Tiefdruckverfahren druckenden Druckwerk 02 und mit mindestens einem in einem Digitaldruckverfahren druckenden Druckwerk 03 bedruckt, wobei mindestens eines der auf dem Bedruckstoff 01 mit dem mindestens einen in dem Offsetdruckverfahren oder dem Tiefdruckverfahren druckenden Druckwerk 02 gedruckten Druckexemplare mittels des mindestens einen in dem Digitaldruckverfahren druckenden Druckwerks 03 durch den Eindruck einer Codierung individualisiert wird. An einer Druckstelle des das mindestens eine Druckexemplar individualisierenden Druckwerks 03 beginnt eine Strecke s, die von der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare durchlaufen werden soll. Diese Strecke s endet z. B. an einer Versandstelle 04, an der die Druckexemplare die Druckerei verlassen. Innerhalb dieser Strecke s wird die Menge der in dem bestimmten Druckauftrag gedruckten Druckexemplare z. B. mittels eines vorzugsweise optischen Inspektionssystems 11 auf Vollzähligkeit der zu dieser Menge gehörenden Druckexemplare hin kontrolliert. Innerhalb dieser Strecke s ist auch z. B. eine Makulaturweiche 06 angeordnet, wobei diese Makulaturweiche 06 insbesondere in Transportrichtung T der Druckexemplare in einem Bereich der Strecke s nach einem Falzapparat 09 angeordnet ist. Der Transport der zu der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare erfolgt insbesondere zwischen dem Falzapparat 09 und der Versandstelle 04 mittels einer diese Druckexemplare kontinuierlich fördernden Förderanlage. Die Druckwerke 02; 03, der Falzapparat 09 und die Makulaturweiche 06 sowie gegebenenfalls das Inspektionssystem 11 sind z. B. mit einer Steuereinheit 07, z. B. mit der Maschinensteuerung für die Druckmaschine verbunden. Auch erhält diese Steuereinheit 07 Signale einer die Druckmaschine steuernden virtuellen Leitachse 08. Zu den von der virtuellen Leitachse 08 bereit gestellten Signalen gehört zumindest ein Geschwindigkeitssignal v, welches angibt, mit welcher Geschwindigkeit die Druckexemplare entlang der Strecke s transportiert werden, insbesondere mit welcher Geschwindigkeit das entnommene individualisierte Druckexemplar entlang der Strecke s transportiert worden ist. Die Geschwindigkeit der Druckexemplare beträgt z. B. bis zu 15 m/s. Wenn der Ort, an dem mindestens ein individualisiertes Druckexemplar aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommen wird, und damit die Länge l des Weges vom individualisierenden Druckwerk 03 bis zum Entnahmeort bekannt sind, identifiziert die Steuereinheit 07 das betreffende mindestens eine entnommene Druckexemplar anhand der Zeit t, die von der Individualisierung dieses Druckexemplars mittels des individualisierenden Druckwerks 03 bis zu dessen Entnahme aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare verstrichen ist. Wenn der Ort, an dem mindestens ein individualisiertes Druckexemplar aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommen wird, nicht bekannt ist, weil z. B. Bedienpersonal der Druckmaschine mindestens ein individualisiertes Druckexemplar an einem beliebigen Ort entlang der Strecke s aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnimmt, dann ermittelt die Steuereinheit 07 vorzugsweise zunächst die Länge l des Weges vom individualisierenden Druckwerk 03 bis zum Entnahmeort und identifiziert dann wie zuvor das betreffende mindestens eine entnommene Druckexemplar anhand der Zeit t, die von der Individualisierung dieses Druckexemplars mittels des individualisierenden Druckwerks 03 bis zu dessen Entnahme aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare verstrichen ist. Denn anhand der Zeit t, die von der Individualisierung dieses Druckexemplars mittels des individualisierenden Druckwerks 03 bis zu dessen Entnahme aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare verstrichen ist, ist das betreffende entnommene individualisierte Druckexemplar eindeutig ermittelbar, da der Zeitpunkt, zu dem das betreffende Druckexemplar in dem es individualisierenden Druckwerk 03 individualisiert wurde, bekannt und z. B. in der Steuereinheit 07 gespeichert worden ist. Die Identifikation des betreffenden aus der Menge der zu einem bestimmten Druckauftrag gehörenden Druckexemplare entnommenen individualisierten Druckexemplars erfolgt bei beiden zuvor genannten Varianten (Entnahmeort bekannt oder nicht bekannt) vorzugsweise unter Verwendung des der Steuereinheit 07 zugeführten Geschwindigkeitssignals v. Nachdem die Steuereinheit 07 das betreffende mindestens eine entnommene individualisierte Druckexemplar identifiziert hat, wird dieses Druckexemplar aufgrund eines von der Steuereinheit 07 zumindest an das individualisierende Druckwerk 03 abgegebenen Steuerbefehls noch im laufenden Druckprozess oder vorzugsweise unmittelbar im Anschluss an den aktuellen Druckauftrag nachgedruckt.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Bedruckstoff
- 02
- Druckwerk
- 03
- Druckwerk
- 04
- Versandstelle
- 05
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- 06
- Makulaturweiche
- 07
- Steuereinheit
- 08
- Leitachse
- 09
- Falzapparat
- 10
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- 11
- Inspektionssystem
- l
- Länge
- s
- Strecke
- t
- Zeit
- T
- Transportrichtung
- v
- Geschwindigkeitssignal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009002103 A1 [0003]
- DE 102006006676 A1 [0004]
- DE 102006016065 A1 [0005]
- DE 102008000563 A1 [0006]