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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Saugdüse, insbesondere für einen Staubsauger, mit einem aus Kunststoff spritzgegossenen Saugdüsengehäuse, einem Saugmund und einer zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehenen, aus Metallblech bestehenden Düsensohle. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Saugdüse, insbesondere für einen Staubsauger, bei welchem ein Saugdüsengehäuse aus Kunststoff spritzgegossen und eine Düsensohle aus Blech geformt werden, sowie einen mit einer derartigen Saugdüse ausgestatteten Staubsauger.
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Hintergrund der Erfindung
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Bodenstaubsauger weisen üblicherweise eine Saugdüse auf, welche als komplex geformtes Spritzgießteil ausgebildet und mit einem in Querrichtung verlaufenden Saugmund versehen ist. Der Saugmund ist mit einer Ausmündung der Saugdüse strömungsverbunden, die ihrerseits mittels Schlauch- und/oder Rohrleitungen mit einer im Gehäuse des Bodenstaubsaugers befindlichen Unterdruckquelle zusammenwirkt. Die Ausformung von Mündung und Saugmunds sowie der Unterseite der Saugdüse ist für das zu erzielende Reinigungsergebnis von besonderer Bedeutung, beispielsweise mit Bezug auf die Unterdruckverteilung im Saugmund sowie hinsichtlich der Schiebekräfte beim Verschieben der Saugdüse auf nachgiebigen Untergründen wie Teppich oder dergleichen.
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Zur Reinigung von Hartböden ist die Saugdüse in der Regel ferner mit ausfahrbaren Büsten und/oder Fadenfängern ausgestattet. Die Saugdüse kann bei hochwertigen Bodenstaubsaugern gelenkig und durch Schwerkraft auf dem Boden anliegend in einem Saugdüsengehäuse angeordnet werden, das sich seinerseits durch einen Rollensatz am Boden abstützt.
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Eine Saugdüse der eingangs genannten Art wird in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2007 009 958 A1 beschrieben. Die dort offenbarte Saugdüse gesteht aus einem üblicherweise aus Kunststoff durch Spritzgießen gefertigten, komplex ausgeformten Saugdüsengehäuse, das auf seiner zur Auflage auf die zu reinigende Bodenfläche vorgesehenen Unterseite mit einer verschleißfesten und leicht gleitenden, aus Blech gefertigten Düsensohle versehen ist. An die Düsensohle sind sowohl die das Verschiebeverhalten maßgeblich beeinflussenden Aufgleitflächen als auch die für das Reinigungsergebnis wesentlichen saugaktiven Abrisskanten (sogenannte Saugkanten) angeformt. Die geforderten Geometrien werden in die regelmäßig als gesondertes Blech-Tiefziehteil ausgebildete Düsensohle durch Biegen eingeformt. Bei der Montage der Saugdüse werden die Düsensohle und das Saugdüsengehäuse mechanisch unter Verwendung zusätzlicher Befestigungsmittel in Form von Schrauben miteinander verbunden.
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Dieser Aufbau und dieses Fertigungsverfahren sind allgemein üblich, weisen durch die Verwendung zusätzlicher Befestigungsmittel jedoch einen erhöhten Bauteil- und Montageaufwand auf. Ferner vergrößern die in der Gleitfläche vertieft angeordneten Schraubenköpfe den Verschiebewiderstand und neigen zur Aufnahme von Verunreinigungen.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 43 04 681 A1 ist eine Saugdüse bekannt, deren Saugdüsengehäuse einschließlich der zum Aufsetzen auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehenen Bodenplatte einstückig aus Kunststoff spritzgegossen ist, also ohne Verwendung einer gesonderten, aus Metall gefertigten Düsensohle. Zusatzelemente wie Dichtungen, Abschlusselemente oder dergleichen werden dabei bei der Herstellung des Saugdüsengehäuses vor dem Befüllen der Spritzform in diese eingelegt und beim Befüllen der Kavität umspritzt.
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Die aus Kunststoff bestehende Bodenplatte weist jedoch gegenüber einer metallischen Düsensohle eine geringere Verschleißfestigkeit auf. Um diesen Nachteil zu überwinden, sind mehrere Gleitrollen vorgesehen, welche die Gleitreibung der Bodenplatte an einer zu reinigenden glatten Oberfläche verringern sollen. Hierdurch werden jedoch die erforderliche Teilezahl sowie der Verschiebewiderstand auf nachgiebigen Bodenbelägen erhöht.
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In der deutschen Patentschrift
DE 199 06 137 C1 wird eine Saugdüse beschrieben, bei der am Saugdüsengehäuse eine mehrteilige Düsensohle angeordnet ist, die einerseits aus einer metallischen, als Blech-Tiefziehteil ausgebildeten Grundsohle und anderseits aus einem aus Kunststoff gefertigten, in eine Vertiefung oder Ausnehmung der Grundsohle eingefügten Einsatz besteht, an welchen die Saugkanten angeformt sind.
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Aus der Patentanmeldung
WO 2009/128763 A1 ist eine Saugdüse bekannt, deren Düsensohle entweder aus spritzgegossenem Kunststoff, aus einem Metallteil oder aber aus einer Kombination aus Kunststoff und Metall besteht. Weitere Angaben zur Verbindung der Komponenten sowie zum Fertigungsverfahren werden dort nicht gemacht.
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Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufwand und die Anzahl der erforderlichen Bauteile zur Herstellung einer gattungsgemäßen Saugdüse zu verringern und die zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehene Flächenseite der Düsensohle besonders glatt auszubilden.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch eine Saugdüse insbesondere für einen Staubsauger, mit einem aus Kunststoff spritzgegossenen Saugdüsengehäuse, einem Saugmund und einer zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehenen, aus Metallblech bestehenden Düsensohle, wobei die Düsensohle unmittelbar stoff- und/oder formschlüssig mit dem Saugdüsengehäuse verbunden ist.
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Bei der Saugdüse mit einem aus Kunststoff spritzgegossenen Saugdüsengehäuse, einem Saugmund und einer zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche aufsetzbaren, aus Metallblech bestehenden Düsensohle ist somit erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Düsensohle unmittelbar, also ohne Verwendung gesonderter Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder dergleichen, stoff- und/oder formschlüssig mit dem Saugdüsengehäuse verbunden ist. Durch diese Ausbildung kann die Anzahl der zur Herstellung der Saugdüse erforderlichen Bauteile trotz Verwendung einer verschleißfesten, aus Metall gefertigten Düsensohle deutlich reduziert werden. Ferner ist ein erreichbarer Vorteil der Erfindung, dass die zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehene Flächenseite der Düsensohle besonders glatt ausgebildet ist.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt außerdem mit einem Verfahren zur Herstellung einer Saugdüse, insbesondere für einen Staubsauger, bei dem ein Saugdüsengehäuse aus Kunststoff spritzgegossen und eine Düsensohle aus Blech geformt werden, wobei die geformte Düsensohle in das Spritzgießwerkzeug für die Fertigung des Saugdüsengehäuses eingelegt und durch Einspritzen von Kunststoff unmittelbar stoff- und/oder formschlüssig mit dem Saugdüsengehäuse verbunden wird.
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Bei dem Verfahren zur Herstellung einer Saugdüse werden somit ein Saugdüsengehäuse aus Kunststoff spritzgegossen und eine Düsensohle aus Blech geformt, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die geformte Düsensohle in das Spritzgießwerkzeug für die Fertigung des Saugdüsengehäuses eingelegt und durch Einspritzen von Kunststoff unmittelbar, also ohne Verwendung gesonderter Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder dergleichen, stoff- und/oder formschlüssig mit dem Saugdüsengehäuse verbunden wird. Dieses Vorgehen kann gegenüber dem Stand der Technik zu einer Verringerung der Montageschritte und damit zu einer Reduzierung der Herstellkosten führen.
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Schließlich gelingt die Lösung der Erfindungsaufgabe durch einen Staubsauger mit der oben beschriebenen Saugdüse und/oder gefertigt nach dem oben beschriebenen Verfahren.
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Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Nach einer ersten bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kunststoff des Saugdüsengehäuses zur direkten Anhaftung an der Düsensohle vorgesehen ist. Eine derartige Werkstoffauswahl ist hinsichtlich der erforderlichen Verfahrensabfolge bei der Herstellung der Saugdüse besonders günstig.
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Alternativ ist angedacht, dass zwischen dem Kunststoff des Saugdüsengehäuses und der Düsensohle eine haftvermittelnde Zwischenlage angeordnet ist. Der zur Ausformung des Saugdüsengehäuses verwendete Werkstoff kann somit hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften und der Werkstoffkosten optimiert werden, während die Zwischenlage den gewünschten Stoffschluss zur Düsensohle bewirkt.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Düsensohle mindestens eine in Richtung des Saugdüsengehäuses ragende Lasche aufweist, welche vom Kunststoff des Saugdüsengehäuses umschlossen ist. Damit können einerseits die Richtung der auf den Stoffschluss wirkenden Spannungen lokal verändert und anderseits Mittel zur Erzeugung eines zusätzlichen Formschlusses bereit gestellt werden. Die Laschen können durch U-förmiges Stanzungen in der Düsensohle und nachfolgendes Umformen beim Zuschneiden aus dem Halbzeug und der späteren Umformung ohne zusätzliche Verfahrensschritte einstückig mit der Düsensohle durch eine entsprechende Werkzeuggestaltung ausgebildet werden.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die mindestens eine Lasche mindestens ein Formschlussmittel in Form eines Hinterschnitts aufweist, vorzugsweise dargestellt durch mindestens zwei entgegengerichtete Abkantungen. Durch diese Ausbildung kann mit geringem werkzeugtechnischen Aufwand ein besonders wirksamer Formschluss erzielt werden.
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Anderseits ist bevorzugt, dass die seitlichen Kanten der mindestens einen Lasche mit Formschlussmitteln in Form einer Verzahnung versehen sind. Beim Umspritzen der Lasche fließt der flüssige Kunststoff in den Zahngrund und kann damit die zum Ausziehen der metallischen Lasche aus dem verfestigen Kunststoff des Saugdüsengehäuses erforderlichen Kräfte durch Formschluss erheblich vergrößern.
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Weiterhin kann mit Vorteil vorgesehen werden, dass die Düsensohle oder die mindestens eine aus diesem in Richtung des Saugdüsengehäuses ragende Lasche Formschlussmitel in Form von Durchbrüchen aufweist, welche vom Kunststoff des Saugdüsengehäuses nietartig durchdrungen sind. Auch diese Ausbildung kann die Belastbarkeit der Verbindung zwischen Düsensohle und Saugdüsengehäuse durch Formschluss deutlich erhöhen.
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Es ist ferner bevorzugt, dass das vorgefertigte Saugdüsengehäuse und/oder das zu seiner Fertigung verwendete Spritzgießwerkzeug und/oder die vorgeformte Düsensohle eine von der Gestalt der endgefertigten Saugdüse abweichende Bombierungen aufweisen. Bei entsprechender Auslegung ist die Bombierung dazu geeignet, die vorhergesehene Schwindung beim Aushärten des Kunststoffs des Saugdüsengehäuses auszugleichen und damit eine endgültige Gestalt der Saugdüse zu erzeugen, die den konstruktiven Vorgaben entspricht.
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Zum Stanzen und Umformen ist es günstig, wenn die Düsensohle beziehungsweise das zur Herstellung der Düsensohle verwendete Halbzeug eine Wanddicke von 0,3 mm bis 0,7 mm, insbesondere von 0,4 mm bis 0,5 mm, aufweisen. Bei dieser Materialstärke sind sowohl das Stanzen als auch das Umformen wirtschaftlich möglich und bei Bedarf auch relativ scharfe Kanten durch Biegen darstellbar.
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Zur Herstellung der Düsensohle besonders geeignet ist ein Halbzeug aus Edelstahl des Typs 1.4016, einem Werkstoff mit guter Tiefzieh- und Biegefähigkeit, der korrosionsbeständig und sehr gut polierbar ist.
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Hinsichtlich des Herstellverfahrens ist nach einer ersten bevorzugten Ausbildung der Erfindung bevorzugt, dass die vorgeformte Düsensohle in das Spritzgießwerkzeug für die Fertigung des Saugdüsengehäuses eingelegt und durch Einspritzen von Kunststoff unmittelbar, also ohne Verwendung gesonderter Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder dergleichen, stoff- und/oder formschlüssig mit dem Saugdüsengehäuse verbunden wird. Dieses Vorgehen ist werkzeugtechnisch besonders einfach zu realisieren. Alternativ ist angedacht, dass ein durch Spritzgießen in einem ersten Spritzgießwerkzeug vorgeformtes Saugdüsengehäuse und die vorgeformte Düsensohle gemeinsam in ein weiteres Spritzgießwerkzeug eingelegt und durch Einspritzen von Kunststoff unmittelbar, also ohne Verwendung gesonderter Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder dergleichen, stoff- und/oder formschlüssig miteinander verbunden werden. Dieses Verfahren erfordert zwar den Einsatz von zwei gesonderten Spritzgießwerkzeugen, erhöht jedoch die Flexibilität hinsichtlich der Werkstoffauswahl, da der im ersten Spritzgießwerkzeug verarbeitete erste Kunststoff hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften und/oder Kosten auswählbar ist, während der im zweiten Spritzgießwerkzeug in weitaus geringerer Menge verwendete andere Kunststoff mit Bezug auf seine Verbindung mit dem ersten Kunststoff einerseits und der Düsensohle andererseits auswählbar ist.
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Die Anzahl der erforderlichen Spritzgießwerkzeuge kann nach einem anderen bevorzugten Verfahren dadurch verringert werden, dass ein durch Spritzgießen aus einem ersten Kunststoff in einem Spritzgießwerkzeug vorgeformtes Saugdüsengehäuse und die vorgeformte Düsensohle gemeinsam in dem gleichen Spritzgießwerkzeug, beispielsweise nach dem Wegfahren eines Schiebers, durch Einspritzen eines anderen Kunststoffs in die nunmehr zugängliche zusätzliche Kavität unmittelbar, also ohne Verwendung gesonderter Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder dergleichen, stoff- und/oder formschlüssig miteinander verbunden werden.
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Falls der Stoffschluss zwischen dem zur Anlage an der Düsensohle vorgesehen ersten oder weiteren Kunststoff unzureichend ist, kann mit Vorteil vorgesehen werden, dass die vorgeformte Düsensohle vor dem Anspritzen des Kunststoffs für das Saugdüsengehäuse mit einer haftvermittelnden Zwischenlage versehen wird. Hierdurch wird die Freiheit hinsichtlich der Auswahl der für die Fertigung des Saugdüsengehäuses einsetzbaren Kunststoffe erhöht.
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Hinsichtlich der Fertigung der Düsensohle ist bevorzugt, dass diese durch mehrstufiges, insbesondere in vier Verfahrensschritten durchgeführtes Tiefziehen aus einem Blechhalbzeug gestanzt und geformt wird. Durch dieses Vorgehen lassen sich mit vertretbarem Werkzeugaufwand bei geringer Zykluszeit Blechteile komplexer Gestalt ausformen.
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Durch die Erfindung kann mit vergleichsweise geringem Aufwand und geringer Anzahl von Bauteilen die zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehene Flächenseite der Düsensohle besonders glatt ausgebildet werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand zweier in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist, näher beschrieben.
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Es zeigen schematisch:
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1 einen Bodenstaubsauger mit einer ersten erfindungsgemäß ausgebildeten Saugdüse;
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2 einen Längsschnitt durch die Saugdüse nach 2;
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3 ein Längsschnitt durch eine andere erfindungsgemäß ausgeführte Saugdüse und schließlich
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4 einen Querschnitt A-A durch die Saugdüse nach 3.
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Ausführliche Beschreibung anhand von zwei Ausführungsbeispielen Bei der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
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Alle Richtungs- und Ortsangaben beziehen sich auf eine Saugdüse, welche auf einer horizontalen Fläche aufliegt und in Vorwärtsrichtung, also in horizontaler Richtung entgegen der Längserstreckung eines mit der Saugdüse verbundenen Saugrohrs, bewegt wird.
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Der in 1 gezeigte Staubsauger 1 besteht aus einem Aggregateträger 2, dessen Gehäuse 3 ein elektromotorisch angetriebenes Sauggebläse 4 aufnimmt. Das Sauggebläse 4 ist stromauf mit einem Abscheideraum 5 strömungsverbunden, welcher einen auswechselbaren Staubfilterbeutel 6 aufnimmt. In den Staubfilterbeutel 6 mündet ein in das Gehäuse 3 eingelassener Saugkanal 7 ein, der seinerseits über einen flexiblen Saugschlauch 8 und ein teleskopierbares Saugrohr 9 mit einer Saugdüse 10 zusammenwirkt. Zur Reinigung von Bodenbelägen wird die ein aus Kunststoff spritzgegossenes Saugdüsengehäuse 11 und eine aus Metallblech geformte Düsensohle 12 aufweisende Saugdüse 10 mit der Düsensohle 12 auf den zu säubernden Untergrund aufgesetzt und nach dem Einschalten des Sauggebläses 4 vor und zurück bewegt. Der auf dem Boden befindliche Staub wird zusammen mit bodennaher Luft in den Abscheideraum 5 gesaugt und im Staubfilterbeutel 6 abgeschieden, wobei sich im Strömungskanal zwischen Saugdüse 10 und Abscheideraum 5 ein Unterdruck ausbildet. Der gereinigte Luftstrom wird durch das Sauggebläse 4 geführt und entweicht durch eine Abluftöffnung 13 im Gehäuse 3 in Richtung des Pfeils 14. Das Gehäuse 3 weist einen nicht gezeigten Deckel auf, nach dessen Öffnen der Abscheideraum 5 und damit auch der dort befindliche Staubfilterbeutel 6 zugänglich werden.
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Wie aus 2 ersichtlich, weist die Saugdüse 10 eine zur Anlage am zu reinigenden Boden vorgesehene Düsensohle 12 auf, welche von einem Saugmund 15 durchbrochen wird. Der Saugmund 15 geht vom Boden wegweisend in einen kreisbogenförmig gekrümmten Rohrbogen 16 über, welcher gedichtet mit dem Saugrohr 9 verbindbar ist. Die Düsensohle 12 ist aus einem gepressten Blechteil gefertigt, welches stoff- und formschlüssig mit dem aus Kunststoff 26 spritzgegossenen Saugdüsengehäuse 11 verbunden ist. Die Saugdüse 10 weist an der Düsensohle 12 vor und hinter dem Saugmund 15 eine vordere, horizontal und damit bodenparallel verlaufende Auflagefläche 17 und eine hintere, horizontal verlaufende Auflagefläche 17' auf. Die Auflageflächen 17, 17' verteilen die Gewichtskraft der Saugdüse 10 auf der zu reinigenden Fläche und dichten diese gegenüber dem Umfang des Saugmunds 15 ab.
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Diese Auflage wird bei der Reinigung von nachgiebigen Bodenbelägen, beispielsweise Teppichboden, bevorzugt. Bei der Säuberung von Hartböden hingegen wird die Düsensohle 12 in der Regel durch Ausfahren eines Bürstenkranzes vom Boden abgehoben.
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Vor der vorderen Auflagefläche 17 ist an der Düsensohle 12 eine vordere Aufgleitfläche 18 vorgesehen, die von vorne nach hinten unter einem Winkel in Richtung der Auflagefläche 17 abfällt. Die Aufgleitfläche 18 verhindert bei einer Bewegung der Saugdüse 10 in Vorwärtsrichtung (-X-Richtung) ein Verhaken der Düsensohle 12 im Teppichboden. Eine weitere Aufgleitfläche 18' ist unter einem Winkel nach hinten ansteigend hinter der Auflagefläche 17' vorgesehen. Die Aufgleitfläche 18' verhindert ein Verhaken der Düsensohle 12 im Teppichboden bei einer Bewegung der Saugdüse 10 in Rückwärtsrichtung (X-Richtung).
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Weiterhin bildet das Blechteil der Düsensohle 12 einen Teilbereich der Vorderwand 19 und der Rückwand 20 des Saugmunds 15 aus und ist dort von den Auflageflächen 17, 17' ausgehend näherungsweise rechtwinklig nach oben gekantet. Die hierdurch ausgebildeten Saugkanten 21, 21' weisen jeweils einen kleinen Radius auf, welcher ein Eingraben der Saugkanten 21, 21' bei Rückwärts- bzw. Vorwärtsfahrt verhindert.
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Die dem Saugdüsengehäuse 11 zugewandte Flächenseite der Düsensohle 12 ist mit einer dünnen, haftvermittelnden Zwischenlage 22 versehen, welche beim Anspritzen des Kunststoffs 26 des Saugdüsengehäuses 11 den Stoffschluss zwischen Saugdüsengehäuse 11 und Düsensohle 12 verbessert. Weiterhin ragen aus der Düsensohle 12 zweifach gekantete, Hinterschnitte ausbildende Laschen 23 aus, zwischen denen jeweils ein Durchbruch 24 ausgebildet ist. Beim Anspritzen des Saugdüsengehäuses 11 dringt die Kunststoffschmelze durch die Durchbrüche 24 und erzeugt sohlenseitig zusätzlich einen einem Nietkopf 25 ähnlichen Formschluss. Die Nietköpfe 25 schließen bündig mit der Unterseite der Düsensohle 12 ab und erhöhen den Verschiebewiderstand somit nicht. Ferner wird durch die glatte Oberfläche einer Verschmutzung der Düsensohle 12 entgegen gewirkt.
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Bei der Herstellung der Saugdüse 10 wird zunächst die Düsensohle 12 in einem mehrstufigen Verfahren einschließlich der einstückig angeformten Laschen 23 aus einem dünnwandigen Edelstahlblech gestanzt und schrittweise umgeformt, wobei die Gestalt der vorgeformten Düsensohle 12 zum Ausgleich der Schwindung im nachfolgenden Spritzgießverfahren von der endgültigen Gestalt der Düsensohle 12 abweicht und bombiert wird. Die vorgeformte Düsensohle 12 wird nachfolgend auf ihrer zur Verbindung mit dem Saugdüsengehäuse 11 vorgesehenen Flächenseite mit der dünnen, haftvermittelnden Zwischenlage 22 versehen und in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt. Dessen Kavität wird mit einer sich durch Abkühlung oder chemische Reaktion verfestigenden, flüssigen Kunststoffmasse gefüllt, welche einerseits eine innige Verbindung mit der Zwischenlage 22 und andererseits infolge eines Durchtritts durch die Durchbrechungen 24 und Umfließen der Hinterschnitte der Laschen 23 einen zuverlässigen Formschluss mit der Düsensohle 12 eingeht.
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Bei der in den 3 und 4 gezeigten Saugdüse 10 weist die Düsensohle 12 nach oben gekantete Laschen 23 mit bohrungsartigen Durchbrüchen 24 und einer seitlichen Verzahnung 25 auf. Wesentliche Teile des Saugdüsengehäuses 11 sind aus einem ersten, nur wenig an der Düsensohle 12 haftenden Kunststoff 26 in einem gesonderten Spritzgießwerkzeug oder Verfahrensschritt gefertigt. Die Verbindung des Kunststoffs 26 mit der Düsensohle 12 erfolgt durch geringere Mengen eines zweiten Kunststoffs 27, der einerseits mit der Düsensohle 12 und andererseits mit dem ersten Kunststoff 26 eine innige stoffschlüssige Verbindung eingeht. Der zweite Kunststoff 27 dringt beim Spritzgießen ferner in die Durchbrüche 24 und die Verzahnungen 25 ein und erzeugt hierdurch einen zusätzlichen Formschluss.
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Bei der Herstellung der Saugdüse 10 können zunächst in einem ersten Spritzgießwerkzeug unter Verwendung des ersten Kunststoffs 26 der obere Teil des Saugdüsengehäuses 11 und in Stanz- und Tiefziehwerkzeugen die Düsensohle 12 gefertigt werden, wobei das Saugdüsengehäuse 11 und/oder die Düsensohle 12 eine Bombierung aufweisen können. Nachfolgend werden die vorgefertigten Komponenten in ein zweites, gegebenenfalls auch bombiertes Spritzgießwerkzeug eingelegt und durch Einspritzen des zweiten Kunststoffs 27 dauerhaft miteinander zu einer Saugdüse 10 verbunden. Alternativ kann das erste Spritzgießwerkzeug einen Schieber aufweisen, welcher nach dem Einspritzen des ersten Kunststoffs 26 verschoben wird, so dass der zweite Kunststoff 27 in die nunmehr zugängliche Kavität des gleichen Spritzgießwerkzeugs eingespritzt werden und die Verbindung mit der in das Spritzgießwerkzeug eingesetzten Düsensohle 12 eingehen kann.
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Besonders günstig für die Ausführung der Erfindung ist eine Verbindung zwischen Düsensohle 12 und Saugdüsengehäuse 11, welche sowohl einen Stoffschluss als auch einen Formschluss zwischen Metall und Kunststoff vorsieht. In Abhängigkeit vom Anforderungsprofil, insbesondere hinsichtlich der mechanischen Festigkeit des Verbundes, kann es jedoch ausreichend sein, nur einen Stoffschluss oder nur einen Formschluss auszubilden.
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Bei der erfindungsgemäßen Saugdüse ist durch das erfindungsgemäße Verfahren bei geringen Konstruktions- und Teileaufwand die zur Auflage auf die zu reinigende Oberfläche vorgesehene Flächenseite der Düsensohle besonders glatt ausgebildet. Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Staubsauger
- 2
- Aggregateträger
- 3
- Gehäuse
- 4
- Sauggebläse
- 5
- Abscheideraum
- 6
- Staubfilterbeutel
- 7
- Saugkanal
- 8
- Saugschlauch
- 9
- Saugrohr
- 10
- Saugdüse
- 11
- Saugdüsengehäuse
- 12
- Düsensohle
- 13
- Abluftöffnung
- 14
- Pfeil (Abluftstrom)
- 15
- Saugmund
- 16
- Rohrbogen
- 17, 17'
- Auflagefläche
- 18, 18'
- Aufgleitfläche
- 19
- Vorderwand
- 20
- Rückwand
- 21, 21'
- Saugkante
- 22
- (haftvermittelnde) Zwischenlage
- 23
- Lasche
- 24
- Durchbruch
- 25
- Verzahnung
- 26
- (erster) Kunststoff
- 27
- (zweiter) Kunststoff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007009958 A1 [0004]
- DE 4304681 A1 [0006]
- DE 19906137 C1 [0008]
- WO 2009/128763 A1 [0009]