-
Abstreifer-Manschette.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstrei~er-Manschette für hin-
und hergehende Stangen bzw. umlaufende Wellen u. dgl..
-
Abstreifer-Manschetten weisen bekanntlich eine nach innen gerichtete
Dichtlippe aus elas tisohemMaterial auf. Der die Lippe tragende Körper des Abstreifers
kann an seinem Außenumfang einen Metallring zur Verstärkung aufweisen. Der Lippenkörper
kann aber auch unmittelbar in einer Nut des Maschinenteils eingelagert werden. Bei
dieser Ausführungsform besteht der Vorteil einer einfachen Herstellung und Montage.
Um einen festen Sitz des Abstreifers in der Nut des Maschinenteils zu erhalten,
ist es Jedoch notwendig, daß an dem Masohinenteil eine ringsum laufende Rippe vorgesehen
wird, hinter die der Lippenkörper greifen kann. ~Bei
dem Abstreifer
mit Metallring ist eine solche zusätzliche Rippe in der Nut des Maschinenteils nicht
notwendig, jedoch ist die Herstellung eines solchen Abstreifers mit Metallring aufwendiger.
Bei der Fertigung des Abstreifers mit MetalLring muß dieser vorbehandelt werden.
Durch Einlegen des Ringes in die Preß-, Gieß- oder Spritzgußform entsteht ein erhöhter
Fertigungsaufwand. Um eine dauerhafte Bindung zwischen Metall und elastischem Werkstoff
zu erhalten, muß mit HaStvermittlern gearbeitet werden. Dies ist auch schon deshalb
notwendig, um durch unterschiedliches Schwundverhalten verursachtes Ablösen vom
Metallring zu vermeiden. Bei der späteren Montage der Abstreifer-Manschette bedarf
es einer genauen Passung, damit der an dem Außendurchmesser geschliffene Metallring
dauerhaft festsitzt.
-
Aufgabe der Erfindung ist, eine Abstreifer-Manschette zu schaffen,
bei der die Vorteile des Abstreifers mit und ohne Metallring beibehalten werden,
ohne Jedoch die Nachteile zu übernehmen. Die Abstreifer-Manschette mit einer nach
innen gerichteten Dichtlippe aus elastischem Material und einem Haltering aus steifem
Material zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß Lippenkörper und Haltering
als selbständige und voneinander lösbare Teile durch Sohnapp- bzw. Hakeneingriff
miteinander verbunden sind und daß der Haltering aus einem harten und festen Kunststoff
besteht.
-
Bei einer solchen Ausbildung der Abstrei,fer-Manshhett# ist eine einfache
Herstellung gewährleistet. Die Abstreifer-Manschette kann in die Nut des Maschinenteils
haftfest eingepaßt werden, ohne daß es e erforderlich ist,
in der
Nut des Maschinenteils eine vorspringende Ringrippe anzuordnen, um den Sitz der
Manschette zu sichern. Die beiden selbständigen Teile, nämlich der Lippenkörper
und der Haltering, können leicht zu einem einheitlichen Körper montiert werden.
Auch Me Herstellung der Abstreifermanschette ist wesentlich vereinfacht. Der zusätzliche
Aufwand des Einlegenseines Halteringes in die Preß-j Gieß- oder Spritzgußform entfällt.
Auch das Vorbereiten und Aufbringen etwa notweniiger Haftvermittler kann entfallen.
Der Haltering erfüllt die Aufgabe des seitherigen Metallringes.
-
Er kann in seiner Form und in seinen Abmessungen leicht so gehalten
werden, daß er mit einfachen Mi'8eln im Spritzgußverfahren aus harten thermoplastischen
Werkstoffen gefertigt werden kann. Auch der Lippenkörper mit der Lippe kann für
sich nach dem Spritzgußverfahren schnell und preisgünstig gefertigt werden. FUr
den Zusammenbau dieser Teile sind die sich gegenUberstehenden Flächen so ausgebildet,
daß sie sich in ihrer Form genau anpassen. Durch den Schnapp- bzw. Hakeneingriff
wird eine feste Verladung zwischen den selbständigen Teilen der Abstreifer-Manschette
erreicht, so daß der Abstreifer wie ein einheitliches Stück wirkt.
-
Dadurch daß der Haltering ebenfalls aus einem Kunststoff, wenn auch
aus einem härteren Kunststoff als der Lippenkörper mit der Lippe, hergestellt ist,
kann der Haltering unter gewisser Vorspannung in die Nut des Maschinenteils eingesetzt
werden, so daß der Festsitz der Abstreifer-Manschette durch Preßsitz in der Nut
des Maschinenteils erzielt wird. Man benötigt deshalb eine hohe Toleranz am Außendurchmesser
des Halteringes.
-
Der konstruktive Aufbau des aus dem Lippenkörper und dem Haltering
zusammengesetzten Abstreirers ist zweckmäßig in der Weise vorgesehen, daß der eine
Teil, z.3.
-
der Lippenkörper bzw. der Haltering den anderen Teil untergreift und
ein Teil den anderen Teil milí-els einer Nase übergreift. Auf diese Weise erhält
man ein ZusammengXeifen von Lippenkörper und Haltering durch eine sicher sitzende
Schnappverbindung. Hierbei kann die Nase mit einer abgeschrägten Flächen versehen
sein, um das schnappende Zusammengreifen der Teile zu erleichtern.
-
Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung kann man Lippenkörper
und Haltering mittels schwalbenschwanzförmiger Ansätze ineinandergreifen lassen.
Ferner kann die Ausbildung auch so getroffen sein, daß Lippenkörper und Haltering
mittels hakenförmiger Ansätze u. dgl.
-
zusammengreifen.
-
In besonderen Fällen kann es erwünscht sein, die mechanische Ver#ndung
von Lippenkörper und Haltering noch dadurch zu unterstützen, daß an den sich gegenüberstehenden
Flächen der Teile noch eine Klebverbindung hinzugenommen wird. Gegebenenfalls kann
ein Aufspritzen des einen Werkstoffes auf den anderen Werkstoff angewendet werden.
-
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispise
nachstehend erläutert.
-
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Abstreifer-Manschette gemäß
der Erfindung im Schnitt schematisch.
-
Fig. 2 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel des Abstreifers
im Schnitt bei Anordnung eines Schnappeingriffes der Teile.
-
Fig. 3 und 4 stellen weitere Ausführungsformen der Ausbildung der
Abstreifer-Manschette gemäß der Erfindung dar.
-
Die Abstnifer-Manschette 1 der Fig. 1 weist einen den Lippenkörper
2 mit der Lippe 3 bildenden Teil und einen Ringkörper 4 als Haltering auf. Lippenkörper
2 mit Lippe 3 bestehen aus elastischem Material, z.B.
-
Perbunan odebinem elastischem Kunststoff, wie Polyurethan-Elastomere.
Die Lippe 3 ist mit der bekannten Dichtkante 5 versehen, wobei durch die Vorspannung
der Lippe eine einwandfreie Abdichtung gesichert wird.
-
Der Haltering 4 besteht vorzugsweise aus einem harten und festen Kunststoff
und hat die Aufgabe des seitherigen Metallringes zu erfüllen. Er ist in seiner Form
und in seinen Abmessungen so gewählt, daß er mit einfachen Mitteln im Spritzgußverfahren
aus harten thermoplastischen Werkstoffen gefertigt werden kann.
-
Solche Werkstoffe können sein: Azetalharz oder Polyamid, sowohl ohne
als auch mit Glasfaserverstärkung, oder Duroplaste.
-
Bei der Ausführungsform der Fig. 1 ist der Lippenkörper > mit einem
den Haltering 4 untergreifenden Teil 6 versehen, wobei dieser Teil 6 und der Haltering
4 noch zusätzlich mittels der Hakenverbindung 7 ineinandergreifen können. Ferner
übergreift der Lippenkörper 2 mittels einer Nase 8 den Haltering 4, wobei die Nase
8 mit einer Schrägrläche 9 versehen sein kann
Auf diese Weise sind
die beiden Teile 2 und 4mittels Schnappeingriff miteinander verbunden. Im eingespannten
Zustand wird erreicht, daß zwischen dem Lippenkörper 2 und dem Haltering 4 eine
reste mechanische Verbindung besteht. Bei einer Bewegung der Kolbenstane in Richtung
der Dichtlippe 3 kann der Abstreifer nicht aus seiner Halterung herausgezogen werden.
Bei einer Bewegung der Kolbenstange gegen die Dichtlippe sitzt der Abstrei'ferkörper
in der Aufnahmebohrung des umgebenden Maschinenteils auf und kann sich auch in dieser
Richtung nicht verändern. Der Lippenteil 3 bleibt in seiner notwendigen Elastizität
erhielten. In dem unten Bereich des Abstreifers erhält der harte Kunststoffring
4 eine gewisse Verstärkung, um nach dem späteren Einpressen in die Nut des Maschinenteils
zuverlässig festzusitzen.
-
Die Nase 8 verhindert, daß sich der Lippenkörper und der Kunststoffring
voneinander lösen können.
-
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 ist der Haltering 4 mit einem den
Lippenkörper 2 untergreifenden Teil Za versehen. Er weist ferner die übergreifende
Nase 8a mit der Schrägfläche 9 auf. Beide Teile 2 und 4 und so ausgebildet, daß
bei der' selbständigen Herstellung der Teile trotz eventueller Hintersohneidung
eine einfache Entformung aus einem Spritzgußwerkzeug o. dgl. möglich ist. Es wird
hierbei die Elastizität auch eines harten Kunststoffes ausgenutzt.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird eine mechanische Verbindung
der Teile 2 und 4 durch eine Ringwulst lo erreicht, die im Querschnitt achwalbensohwans£Urmige
Gestaltung
aufweist. Hierbei kann auch die Ringwulst an dem Lippenkörper 2 angebracht sein
und in den Haltering 4 hineinragen. Bei der Ausführungsform der Fig. 4 wird eine
mechanische Halterung der Teile 2 und 4 mittels durchgehender Bohrungen 11 erzielt,
in die der Werkstoff des Halteringes 4 in Abständen eingreift.
-
Begdiesen Ausführungsforinen kann man auch die Abstreifer-Manschette
im ganzen durch Ineinanderspritzen der beiden Teile 2 und 4 erhalten. Die Verbindung
ist hierbei ebenfalls durch einen Schnapp- bzw. Hakeneingriff gesichert, wobei nicht
unbedingt diene Lösbarkeit der beiden Teile voneinander vorgenommen werden kann.