DE19749235C2 - Dichtungsanordnung - Google Patents
DichtungsanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung mit einem Träger zur
Anbringung eines Dichtelements zur Abdichtung relativ zueinander
bewegter Maschinenteile, nämlich eine Kolbendichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Als Stand der Technik sind aus einem Träger und einem Dichtele
ment bestehende Dichtungsanordnungen bekannt, bei denen das
Dichtelement durch eine separate Feder unter Vorspannung an ein
bewegtes Maschinenteil zur besseren Abdichtung angepreßt wird.
Bei derartigen Dichtungsanordnungen werden separate Federele
mente verwendet, die einzeln hergestellt und am Dichtelement ange
bracht werden müssen.
In der DE 196 15 157 A1 wird ein ringförmiges Dichtelement zum
Verschließen eines Ringspaltes beschrieben, wobei ein Vorsprung
vorgesehen ist, welches ein Dichtelement aus Elastomer-Material
nahezu vollständig durchsetzt. Das Dichtelement wird dabei jedoch
nicht unter Vorspannung an ein abzudichtendes Maschinenteil ange
preßt.
Der DE-OS 27 09 000 ist eine Radial-Dichtung, bestehend aus ei
nem Dichtlippenträger und einer damit verbundenen Dichtlippe ent
nehmbar, wobei die Radial-Dichtung im Bereich des Dichtlippenträ
gers Durchbrüche aufweisen kann, welche mit dem Werkstoff für den
Dichtlippenträger ausgefüllt werden. Auch bei dieser Radial-Dichtung
wird das abzudichtende Maschinenteil nicht unter Vorspannung be
aufschlagt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung
sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsanordnung an
zubieten, bei denen eine besonders zuverlässige Abdichtung relativ
zueinander bewegter Maschinenteile erreicht wird.
Die Aufgabe wird für die Dichtungsanordnung durch den kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausfüh
rungsformen der Dichtungsanordnung werden durch die Unteran
sprüche 2-9 realisiert. Für das Verfahren wird die Aufgabe durch
den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteil
hafte Verfahrensvarianten werden in den Verfahrensansprüchen 11
und 12 beschrieben.
Bei der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung besitzt der Träger
der Dichtungsanordnung separate als Federzungen ausgebildete
Teilbereiche zur Erzeugung der Vorspannung auf die Dichtlippe, wo
bei die Teilbereiche des Trägers in die Kolbendichtung hineinragen
und diese mit an den Teilbereichen angebrachten Absatzelementen
durchgreifen. Hierdurch wird kein separates Federelement benötigt
und eine zuverlässige Abdichtung der Kolbenstange erreicht.
Wenn die Kolbendichtung im Inneren des Trägers angebracht und
vollständig vom Träger umfaßt wird, kann damit die Kolbendichtung
über ihren gesamten Dichtungsbereich, also über den gesamten
Umfangsbereich der Kolbenstange, mit einer Vorspannung durch
den Träger beaufschlagt werden, wodurch eine besonders zuverläs
sige Abdichtung erzielt wird.
An der Außenseite des Trägers kann die Kolbendichtung besonders
montagefreundlich angebracht werden. Bei einer außen angebrach
ten Kolbendichtung, welche auch in den Träger hineinreicht, wird so
wohl eine hohe Montagefreundlichkeit als auch eine umfassende
Vorspannung erreicht.
Bei den als Federzungen ausgebildeten Teilbereichen des Trägers
kann durch eine entsprechende geometrische Gestaltung der Feder
zungen (z. B. mit parallelem, schrägem, mäander- oder spiralförmi
gem Verlauf zur Achse der Kolbenstange) bestimmt werden, in wel
chen Flächenbereich der Kolbendichtung eine Vorspannung durch
die Teilbereiche des Trägers eingebracht wird.
Dabei kann abhängig von der Belastbarkeit des Materials der Kolbendichtung
der an der jeweiligen Stelle erforderliche Abdichtdruck durch eine entspre
chende angepaßte geometrische Gestaltung der Federzungen eingestellt wer
den.
Bei der Anbringung der Kolbendichtung am Träger können Teilbereiche des
Trägers die Kolbendichtung formschlüssig umfassen, wodurch eine zur Aus
wechslung der Kolbendichtung bei Verschleiß lösbare Verbindung zwischen
Träger und Kolbendichtung hergestellt wird.
Zur Anbringung der Kolbendichtung am Träger können zum einen diejenigen
Teilbereiche verwendet werden, die auch zur Erzeugung einer Vorspannung
dienen. Ferner können separate weitere Teilbereiche am Träger angebracht
sein, die allein die Aufgabe haben, die Kolbendichtung mit dem Träger zu ver
binden.
Die die Kolbendichtung durchgreifenden (Abschnitte der)
Teilbereiche des Trägers schließen vorteilhafterweise bündig mit der Oberfläche des
Dichtelements ab, so daß z. B. der Bewegungsraum von in der Nähe der
Oberfläche der Kolbendichtung angeordneten Maschinenteilen nicht be
schränkt wird.
Neben oder zusätzlich zu einer formschlüssigen Verbindung zwischen Trä
ger und Kolbendichtung kann die Kolbendichtung durch chemische Verbindung
auch stoffschlüssig (z. B. durch Mehrkomponentenverfahren) am Träger be
festigt sein, wobei eine unbeabsichtigte Lösung der Kolbendichtung vom
Träger besonders zuverlässig ausgeschlossen wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Dichtungsanordnung
ist ein separates Zusatzelement aus thermoplastischem Werkstoff vorgese
hen, welches am Träger und/oder der Kolbendichtung angebracht werden kann und
zusätzlich eine Stabilisierung der Dichtungsanordnung oder eine Vorspan
nung in die Kolbendichtung einbringt.
Der Träger kann z. B. aus glasfaserverstärktem Polyamid bestehen. Für
die Kolbendichtung wird z. B. Nitrid-Butadien-Kautschuk verwendet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsan
ordnung kann die gesamte Dichtungsanordung schnell und kostengünstig
hergestellt werden. Dabei wird zunächst der Träger aus thermoplastischem
Material im Spritzverfahren angefertigt. Nach der Entformung werden der
Träger oder einzelne Teilbereiche des Trägers fixiert, um zu vermeiden, daß
beim nun stattfindenden Anspritzen der Kolbendichtung direkt an den Träger
eine Lageverschiebung des Trägers erfolgt.
Die angespritzte Kolbendichtung verbindet sich vorteilhafterweise mit dem
Träger (z. B. durch Mehrkomponentenspritzguß), so daß eine einstückige
Dichtungsanordnung entsteht.
In einer vorteilhaften Verfahrensvariante werden diejenigen Teilbereiche des
Trägers fixiert, die eine Vorspannung auf die Kolbendichtung im montierten
Zustand der Dichtungsanordnung ausüben. Hierdurch wird vermieden, daß
während des Spritzvorgangs eine Verschiebung der Teilbereiche erfolgt.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfigu
ren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Trägers,
Fig. 2 eine Schnittansicht des Trägers,
Fig. 3 eine Draufsicht des Trägers,
Fig. 4 eine Schnittansicht des Trägers mit angesetzter Kolbendichtung,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Trägers mit Kolbendichtung sowie
Fig. 6 eine Draufsicht des Trägers mit Kolbendichtung.
Fig. 1 zeigt den Träger 1 mit als Federzungen 3 ausgebildeten Teilbereichen,
die sich länglich in axialer Richtung eines durch die Durchgangsöffnung 6
hindurchgeführten Maschinenteils (nicht abgebildet) erstrecken. Die Feder
zungen 3 weisen Absatzelemente 4 auf. Die Basis 5 des rotationssymmetri
schen Trägers 1 besitzt materialsparend einen umlaufenden U-förmigen
Querschnitt (vgl. Fig. 2).
Insgesamt weist der Träger 1 nach Fig. 3 als Federzungen 3 ausgebildete
Teilbereiche auf, die zur Aufnahme der Kolbendichtung 2 und zur Erzielung
der Vorspannung in der Kolbendichtung 2 dienen.
In den Fig. 4-6 ist die Kolbendichtung 2 auf der Basis 5 des Trägers 1 auflie
gend angebracht. Dabei durchragen die Federzungen 3 die Kolbendichtung 2
und schließen mit ihren Absatzelementen 4 bündig mit der Oberfläche
der Kolbendichtung 2 ab.
Über die elastischen Federzungen 3 wird ein durch die Durchgangsöffnung
6 des Trägers 1 hindurchgeführtes Maschinenteil (die
Kolbenstange, nicht abgebildet) über die Kolbendichtung 2 mit einer Vorspan
nung beaufschlagt, so daß die Dichtlippen 7 an das Maschinenteil zur Erzie
lung einer zuverlässigen Abdichtung angepreßt werden. Es können auch
mehrere vorgespannte Dichtlippen 7 vorgesehen sein (nicht abgebildet).
Die Dichtungsanordnung nach Fig. 4-6 kann nach dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren zunächst durch Herstellung des Trägers 1, dann durch
Fixierung der als Federzungen 3 ausgebildeten Teilbereiche des Trägers 1
und schließlich durch Anspritzen der Kolbendichtung 2, z. B. im Mehrkompo
nentenspritzguß, kostengünstig hergestellt werden. Die die Kolbendichtung 2
durchgreifenden Federzungen 3 bewirken neben einem Stoffschluß von Trä
ger 1 und Kolbendichtung 2 zusätzlich eine formschlüssige Fixierung der
Kolbendichtung 2 am Träger 1 u. a. über die Absatzelemente 4.
Claims (12)
1. Dichtungsanordnung mit einem Träger zur Anbringung eines
Dichtelements zur Abdichtung relativ zueinander bewegter Ma
schinenteile, nämlich Kolbendichtung zur Abdichtung einer axial
bewegbaren Kolbenstange für Fluiddämpfer, Luft- und Hydrau
likzylinder, wobei die Kolbendichtung über mindestens eine
Dichtlippe unter Vorspannung an der Kolbenstange anliegt und
der Träger aus einem thermoplastischen Werkstoff besteht und
die Kolbendichtung unter Vorspannung an die Kolbenstange
anpreßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger(1)sepa
rate als Federzungen ausgebildete Teilbereiche zur Erzeugung
der Vorspannung auf die Dichtlippe (7) aufweist und die Teilbe
reiche des Trägers (1) in die Kolbendichtung (2) hineinragen
und diese mit an den Teilbereichen angebrachten Absatzele
menten (4) durchgreifen.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbendichtung
(2) im Inneren des Trägers (1) angebracht ist.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbendichtung
(2) an der Außenseite des Trägers (1) angebracht ist.
4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Kolbendich
tung (2) durchgreifenden (Abschnitte der) Teilbereiche des Trä
gers (1) bündig mit der Oberfläche der Kolbendichtung (2) ab
schließen.
5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbendichtung
(2) formschlüssig mit dem Träger (1) verbunden ist.
6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbendichtung
(2) stoffschlüssig am Träger (1) angebracht ist.
7. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzelement
aus thermoplastischem Werkstoff zur Anbringung am Träger (1)
und/oder an der Kolbendichtung (2) vorgesehen ist.
8. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger(1)aus
glasfaserverstärktem Polyamid besteht.
9. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbendichtung
(2) aus Nitrid-Butadien-Kautschuk besteht.
10. Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsanordnung mit einem
Träger zur Anbringung eines Dichtelements zur Abdichtung re
lativ zueinander bewegter Maschinenteile, nämlich zur Herstel
lung einer Kolbendichtung zur Abdichtung einer axial bewegba
ren Kolbenstange für Fluiddämpfer, Luft- und Hydraulikzylinder,
wobei die Kolbendichtung unter Vorspannung an der Kolben
stange anliegt, nämlich Verfahren zur Herstellung einer Dich
tungsanordnung nach einem der Ansprüche 1-9,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Herstellung eines Trägers aus thermoplastischem Material im Spritzverfahren;
- - Fixierung des Trägers;
- - Anspritzen der Kolbendichtung an oder in den Träger.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Teilberei
che des Trägers fixiert werden, die eine Vorspannung auf die
Kolbendichtung ausüben.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Anspritzender
Kolbendichtung auf oder in den Träger eine stoffliche Verbin
dung der Kolbendichtung mit dem Träger, z. B. durch Mehrkom
ponentenverfahren, erfolgt.
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