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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reibe mit einer Reibfläche zum Abreiben von Reibgut, insbesondere zum Abreiben von Lebensmitteln, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Reiben sind in heutigen Haushalten weit verbreitet und dienen zur einfachen und rationellen Herstellung von Reibgut, beispielsweise zur Herstellung von geriebenem Käse zum Überbacken von Lebensmitteln. Herkömmliche Reiben haben dabei üblicherweise eine ebene Reibfläche und werden mit dieser entweder auf eine Arbeitsplatte, einen Teller oder eine Schüssel, in welcher das Reibgut aufgefangen werden soll, aufgesetzt. Die jeweilige Reibfläche verfügt dabei über ein durchgehendes und einheitliches Reibmuster sowie einen bügelartigen Griff zum Halten der Reibe während des Reibvorgangs. Alternativ kann die Reibfläche über mehrere Reibbilder verfügen, die hintereinander angeordnet sind und somit die Länge der Reibe vergrößern oder in einem geringeren Reibweg pro Reibfläche resultieren. Es sind auch Reiben bekannt, welche im ebenen Zustand zwei unterschiedliche Reibbilder von je einer Seite aufweisen (vorne und hinten). Die bekannten Reiben sind aufgrund der ebenen Reibfläche jedoch vergleichsweise instabil und verziehen sich beispielsweise durch häufiges Spülen in Spülmaschinen zum Teil erheblich.
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Eine weitere Art, mehrere Reibbilder auf einem Reibenkörper zu vereinen sind sowohl quadratisch oder rechteckig, bisweilen auch trapez- oder parallelogrammähnlich ausgebildete Reiben mit vier Flächen, als auch gleichschenklige oder gleichseitige Dreikantreiben. Dabei können sich diese nach oben verjüngen oder ausweiten, um somit mehr Steifigkeit zu erreichen.
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Aus der
US 1,497,192 A ist eine Reibe bekannt, die durch das Verbiegen einer einzigen Platte hergestellt ist. Somit weist diese Reibe zwei Reibeflächen auf.
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In der
US 6,135,375 A ist eine weitere Reibe beschrieben, welche pyramidenförmig ausgebildet ist. Diese Reibe weist dementsprechend unterschiedliche Reibflächen auf, wobei direkt benachbarte Reibflächen jeweils eine gemeinsame Kante aufweisen.
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Schließlich ist auch aus der
JP 2003-265333 A eine Reibe mit einer geknickten Reibfläche bekannt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Reibe der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine deutlich verbesserte Stabilität und eine erhöhte Funktionalität auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Reibfläche einer Reibe zum Abreiben von Reibgut, insbesondere zum Abreiben von Lebensmitteln, nicht wie bisher üblich eben, sondern vielmehr V-förmig auszubilden und dadurch der Reibfläche an sich eine deutlich erhöhte Stabilität und zugleich auch eine deutlich verbesserte Funktionalität zu geben. Die deutlich erhöhte Stabilität beruht auf der vergleichsweise höheren Steifigkeit von abgewinkelten Profilen im Vergleich zu ebenen Profilen. Durch die V-förmig ausgebildete Reibfläche ist jedoch nicht nur die Stabilität derselben und damit auch die Stabilität der Reibe deutlich verbessert, sondern zugleich auch deren Funktionalität, da diese beispielsweise auch zum Dosieren und zum dosierten Abgeben von Reibgut verwendbar ist. Das Reibgut wird dabei üblicherweise auf einer Außenfläche der V-förmigen Reibfläche aufgesetzt und über diese abgerieben, wobei sich bei einem Halten der erfindungsgemäßen Reibe ähnlich des Buchstabens „V” das geriebene Reibgut in der durch die Reibfläche gebildeten Rinne sammelt und über diese fein dosierbar abgegeben werden kann. Gleichzeitig kann die erfindungsgemäße Reibe stehend aufgestellt, liegend und frei und in der Hand liegend benutzt werden und kann darüber hinaus platzsparend gestapelt werden, was insbesondere im Hinblick auf zunehmend kleiner werdende Küchen von großem Vorteil ist. Dabei ist die V-förmige Reibfläche aus zwei über einen Bogen oder einen Knick miteinander verbundenen Reibschenkelflächen gebildet, wobei im Übergang zwischen den beiden Reibschenkelflächen eine Reibbogenfläche oder eine Reibknickfläche angeordnet ist. Dabei weisen die beiden Reibschenkelflächen und/oder die Reibbogenfläche/Reibknickfläche unterschiedliche Reibmuster auf, so dass mit ein und derselben Reibe insbesondere unterschiedliche feine Reibergebnisse erzielbar sind. Denkbar ist selbstverständlich auch, dass auf den unterschiedlichen Reibteilflächen, das heißt beispielsweise den Reibschenkelflächen bzw. der Reibbogenfläche/Reibknickfläche unterschiedliche Schneiden angeordnet sind, die nicht nur die Größe des Reibgutes beeinflussen, sondern auch deren Form. Generell ist es somit möglich, mit der erfindungsgemäßen Reibe unterschiedliche Reibergebnisse zu erreichen oder aber auch unterschiedliches Reibgut miteinander zu kombinieren. Selbstverständlich kann dabei die erfindungsgemäße Reibe über die gesamte Reibfläche auch lediglich ein einziges durchgehendes Reibmuster aufweisen. Denkbar ist auch, dass der Bereich zwischen den beiden Reibschenkelflächen, das heißt die Reibbogenknickfläche, kein Reibbild aufweist, da diese dort durch die Krümmung nur unter bestimmtem Mehraufwand herstellbar ist. Dabei ist es denkbar, dass der Bereich zwischen den Reibschenkelflächen keinen homogenen Materialverlauf aufweist, das heißt dass die Reibschenkelflächen separate Elemente innerhalb der V-förmigen Reibe darstellen.
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Dies vereinfacht den Herstellungsprozess des Reibeneinlegers oder der Reibeneinleger.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist die Reibfläche an ihrem dem Griff abgewandten Ende abgeschrägt. Durch diese Abschrägung ist ein schräges Aufstellen der Reibe bei gleichzeitig zuverlässigem und sicherem Stand möglich, so dass in dieser Stellung Reibgut besonders einfach erzeugt werden kann. Da die Kanten der Reibfläche vorzugsweise mit Kunststoff, insbesondere mit Silikon oder mit thermoplastischen Elastomeren (TPE) ummantelt sind, kann die Abschrägung der Reibfläche auch durch eine entsprechende keilförmige Ausbildung der Kanten bzw. Umrandung gebildet sein, wobei durch die Verwendung von Silikon oder TPE zusätzlich eine Rutschbremse erreicht wird, die ein unbeabsichtigtes Wegrutschen der Reibe während des Reibvorgangs unterbindet, zumindest aber das Risiko des Wegrutschens minimiert.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind die Reibfläche und ein Griff durch ein Stanz- und anschließendes Umformverfahren hergestellt. Derartige Stanz- und Umformverfahren, welche generell auch in einem einzigen Arbeitsschritt durchgeführt werden können, gewährleisten eine kostengünstige und zugleich qualitativ hochwertige Herstellung der erfindungsgemäßen Reibe. Die Reibfläche kann dabei aus Metall, insbesondere zumindest teilweise aus Metall, beispielsweise aus Edelstahl ausgebildet sein und dadurch auch den oftmals rauen Anforderungen in modernen Küchen langfristig widerstehen. Alternativ hierzu kann die Reibfläche auch aus Keramik ausgebildet oder mit Keramik beschichtet sein, wodurch besonders scharfe Reibflächen bzw. besonders scharfe Schneiden erzielbar sind, die darüber hinaus deutlich weniger verschleißanfällig sind als beispielsweise metallische Schneiden.
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Zweckmäßig weist die Reibe einen Griff auf, der in Axialrichtung von der Reibbogenfläche bzw. der Reibknickfläche absteht und der insbesondere einstückig mit der Reibfläche ausgebildet und mit dem im vorherigen Absatz genannten Stanz- und Umformverfahren zusammen mit der Reibfläche hergestellt werden kann. Hierdurch ist eine feste Verbindung zwischen dem Griff und der Reibfläche und dadurch eine sichere Handhabung der Reibe gewährleistet. Der Griff kann selbstverständlich mittels eines geeigneten Kunststoffs, insbesondere mittels Silikon oder TPE, verkleidet oder ummantelt sein, wodurch sich eine besonders gute Griffigkeit und dadurch ebenfalls ein sicheres Handhaben der Reibe im Betrieb ergeben.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch
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1 eine erfindungsgemäße Reibe in einer Seitenansicht,
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2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Reibe,
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3 eine Ansicht von vorne auf die erfindungsgemäße Reibe.
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Entsprechend den 1 bis 3, weist eine erfindungsgemäße Reibe 1 eine Reibfläche 2 zum Abreiben von Reibgut, insbesondere zum Abreiben von Lebensmitteln, auf. Erfindungsgemäß ist nun diese Reibfläche 2 V-förmig ausgebildet und beispielsweise aus zwei über eine Reibbogenfläche 3 bzw. eine Reibknickfläche 3 miteinander verbundenen Reibschenkelflächen 4, 5 nämlich einer ersten Reibschenkelfläche 4 und einer zweiten Reibschenkelfläche 5 gebildet. Wie dabei den 1 bis 3 zu entnehmen ist, weist die erste Reibschenkelfläche 4 ein zur zweiten Reibschenkelfläche 5 unterschiedliches Reibmuster, das heißt unterschiedliche Schneiden 6 auf. Selbstverständlich kann dabei auch die Reibbogenfläche 3 bzw. die Reibknickfläche 3 ein zur ersten Reibschenkelfläche 4 und/oder zur zweiten Reibschenkelfläche 5 unterschiedliches Reibmuster aufweisen, so dass mit einer einzigen Reibe 1 prinzipiell zumindest drei verschiedene Reibergebnisse darstellbar sind.
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Neben der eigentlichen Reibfläche 2 weist die erfindungsgemäße Reibe 1 auch einen Griff 7 auf, der im gezeigten Ausführungsführungsbeispiel von der Reibbogenfläche 3 bzw. der Reibknickfläche 3 absteht. Der Griff 7 wird dabei zusammen mit der Reibfläche 2 vorzugsweise in einem gemeinsamen Stanz- und Umformverfahren hergestellt, wodurch einerseits eine feste Verbindung zwischen der Reibfläche 2 und dem Griff 7 ermöglicht wird und andererseits die Herstellung der erfindungsgemäßen Reibe 1 vergleichsweise kostengünstig bewerkstelligt werden kann. Um eine möglichst optimale Griffigkeit des Griffs 7 zu erhalten, kann dieser zusätzlich mit einem Kunststoff, insbesondere mit einem rutschhemmenden Silikon, ummantelt sein. Eine derartige Ummantelung mit rutschhemmendem Kunststoff, insbesondere mit Silikon, kann beispielsweise auch die Reibfläche 2 an ihren Kanten 8 aufweisen.
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Die Reibfläche 2 ist beispielsweise aus Metall, insbesondere aus Edelstahl hergestellt oder aber aus Keramik ausgebildet oder mit Keramik beschichtet. Beide Ausführungsformen bieten dabei eine hohe Schärfe der einzelnen Schneiden 6, eine hohe Verschleißbeständigkeit sowie eine hohe Lebenserwartung. Die Schneiden 6 sind dabei bei der gezeigten Reibe 1 V-förmig, wobei selbstverständlich auch andere Formen der Schneiden 6, je nach gewünschtem Reibergebnis, denkbar sind. Insbesondere kann an der Reibfläche 2 zumindest eine gerade oder eine abgerundete Schneide 6 vorgesehen sein, die schräg, V-förmig oder orthogonal zur Reibrichtung angeordnet ist.
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Betrachtet man die 1 und 2, so kann man erkennen, dass die Reibfläche 2 an ihrem dem Griff 7 abgewandten Ende zusätzlich abgeschrägt ist. Dies kann beispielsweise durch eine Abschrägung der Reibfläche 2 selbst oder aber durch eine entsprechende keilförmige Ausbildung der Kunststoffummantelung erreicht werden. Durch die abgeschrägten Kanten 8' ist insbesondere ein sicheres Aufstellen der Reibe 1 auf einer das Reibgut auffangenden Schale, beispielsweise einem Teller, möglich, ebenso wie selbstverständlich auch eine freie Handhabung. Durch die unterschiedlichen Reibmuster auf den einzelnen Reibschenkelflächen 4, 5 bzw. der Reibbogen-/Reibknickfläche 3 lassen sich zudem bis zu drei Reibbilder oder auch mehr an einer einzigen erfindungsgemäßen Reibe 1 kombinieren. Je nach dem wo das Reibgut angesetzt wird, können dabei die Reibbilder und damit auch das Reibgut miteinander kombiniert werden, so dass mit einer einzigen Reibe 1 Käse beispielsweise in drei unterschiedlichen Formen gerieben werden kann.
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Die Reibe 1 wird üblicherweise dachförmig gehalten. Die Reibe kann auch anders herum gehalten werden, sodass eine Innenseite 9 nach oben zeigt und eine Rinne bildet, wodurch eine Auffangfunktion erzielt werden kann und das aufgefangene Reibgut einfach dosiert den jeweiligen Speisen zugegeben werden kann. Durch die V-förmige Ausbildung der Reibfläche 2 ist auch ein besonders platzsparendes Aufbewahren der erfindungsgemäßen Reibe 1 und insbesondere ein besonders platzsparendes Stapeln mehrerer Reiben 1 denkbar.
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Die erfindungsgemäße Reibe 1 stellt somit eine komplette Neuerung in Bezug auf bisher bekannte Reiben mit lediglich durchgehender, ebener Reibfläche dar, wobei neben unterschiedlichen miteinander zu kombinierender Reibmuster insbesondere auch die deutlich erhöhte Stabilität der erfindungsgemäße Reibe 1 aufgrund der abgewinkelten Reibfläche 2 von großem Vorteil sind.
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Generell soll unter dem Begriff Reibe 1 auch ein Hobel verstanden werden, so dass in diesem Fall die Reibfläche 2 als Hobelfläche ausgebildet ist. Denkbar ist selbstverständlich auch, dass die Reibe 1 sowohl eine Reibfläche 2 als auch eine Hobelfläche aufweisen kann, so dass unterschiedliche Reibbilder und unterschiedliche Hobelbilder miteinander kombiniert werden können. Somit kann der Begriff „Reibe” im gesamten Dokument durch den Begriff „Hobel” ersetzt werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.