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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Warnen von Verkehrsteilnehmern im Umfeld eines Kraftfahrzeugs auf ein bevorstehendes Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Beim Öffnen von Fahrzeugtüren kann es immer wieder zu Unfällen kommen, wenn ein Passagier des Fahrzeugs seine Tür unvorsichtig öffnet und nicht auf Objekte in der Umgebung achtet. Weiterhin ist es auch möglich, dass sich zum Beispiel Fahrzeuge wie Zweiradfahrer im toten Winkel des Fahrzeugs befinden und vom entsprechenden Passagier nicht gesehen werden, bevor dieser die Tür öffnet.
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Um zu vermeiden, dass zum Beispiel ein Fahrradfahrer, ein Motorradfahrer oder ein Fußgänger mit einer geöffneten oder sich öffnenden Fahrzeugtür zusammenstößt, ist zum Beispiel aus
DE-A 10 2005 039 984 bekannt, vor dem Öffnen der Fahrzeugtür ein den Öffnungsvorgang ein leitendes Warnsignal abzugeben. Das Warnsignal kann zum Beispiel das Einschalten einer von außen sichtbaren Warnblinkleuchte sein. Die Ausgabe des Warnsignals erfolgt zum Beispiel bereits beim Abstellen des Motors des Kraftfahrzeugs, da im Allgemeinen unmittelbar im Anschluss an das Abstellen des Motors zum Beispiel vom Fahrzeugführer die ihm benachbarte Fahrzeugtür geöffnet wird. Als weitere Möglichkeiten, die zum Einschalten des Warnsignals führen, sind auch das Abziehen des Zündschlüssels aus dem Zündschloss oder das Ergreifen des die Fahrzeugtür öffnenden Öffnungshebels genannt. Auch das Annähern an den Öffnungshebel, das zum Beispiel durch einen geeigneten Näherungssensor detektiert wird, ist als Auslöser für das Warnsignal beschrieben.
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Eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Warnen von anderen Verkehrsteilnehmern vor dem Öffnen einer Kraftfahrzeugtür ist auch aus
US 4,965,546 bekannt. Hierzu ist zum Beispiel als Signal, dass ein Verlassen des Fahrzeugs und damit das Öffnen einer Tür bevorsteht, auch das Lösen eines Gurtschlosses beschrieben. Als Warnsignal wird zum Beispiel die Aktivität der Warnblinkanlage bzw. der Bremslichter beschrieben.
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Um zwischen der Benutzung der Warnblinker in ihrer ursprünglichen Funktion und in ihrer Funktion zum Warnen von sich annähernden Verkehrsteilnehmern vor dem Öffnen einer Fahrzeugtür zu unterscheiden, ist es bekannt, die Warnblinker mit einer von der üblichen Warnfrequenz unterschiedlichen Frequenz zu bedienen, wenn das Öffnen einer Fahrzeugtür bevorsteht.
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Bei den bekannten Systemen wird eine Warnung immer ausgegeben, wenn das Öffnen einer Fahrzeugtür bevorsteht. Dies umfasst auch unnötige Warnungen, zum Beispiel wenn sich kein Objekt in der Umgebung des Fahrzeugs befindet oder lediglich Objekte, die einer Warnung nicht bedürfen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Warnen von Verkehrsteilnehmern im Umfeld eines Kraftfahrzeugs auf ein bevorstehendes Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs umfasst folgende Schritte:
- (a) Erfassen der Umgebung des Kraftfahrzeugs und Auswerten von erfassten Daten, um sich bewegende Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs zu lokalisieren,
- (b) Erfassen, ob ein Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist,
- (c) Ausgabe eines Warnsignals an die Umgebung des Kraftfahrzeugs, wenn in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ein sich bewegendes Objekt erfasst wurde und das Öffnen einer Tür von innen vorgesehen ist.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Objekte, die sich dem Fahrzeug nähern, gewarnt, wenn das Öffnen einer Tür des Fahrzeuges bevorsteht. Dies ermöglicht es zum Beispiel einem sich dem Fahrzeug nähernden Fahrrad- oder Motorradfahrer, bereits die Geschwindigkeit zu verringern, um einen Zusammenprall mit einer sich öffnenden Fahrzeugtür zu vermeiden oder den Abstand zum Kraftfahrzeug zu vergrößern, damit das Öffnen der Tür gefahrlos geschehen kann.
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Weiterhin wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die unnötige Ausgabe einer Warnung, zum Beispiel wenn sich kein Objekt dem Fahrzeug nähert, vermieden. Da die Ausgabe der Warnung nach dem Abschalten der Zündung und damit dem Abschalten des Motors erfolgt, wird auf diese Weise der zusätzlich benötigte Energieverbrauch zur Ausgabe der Warnung verringert.
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Zum Erfassen der Umgebung des Kraftfahrzeuges können beliebige Umfeldsensoren, beispielsweise Abstandssensoren wie Ultraschallsensoren, Infrarotsensoren, Lidar-Sensoren, Radarsensoren, kapazitive Distanzmesstechnik oder optische Sensoren, beispielsweise videobasierte Sensoren, eingesetzt werden. Mit den eingesetzten Sensoren erfasste Daten werden zum Beispiel mit einem geeigneten Steuergerät ausgewertet, um sich bewegende Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs zu lokalisieren. Das sich Nähern eines Objekts kann zum Beispiel ermittelt werden, indem zwei aufeinanderfolgende Messungen durchgeführt werden. Wenn sich der Abstand zu einem erfassten Objekt während der zwei Messungen verringert, nähert sich dieses dem Fahrzeug.
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In einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Ausgabe eines Warnsignals nur dann, wenn sich das Objekt auf der Seite nähert, auf der das Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist. Wenn sich ein Objekt auf der Seite dem Kraftfahrzeug nähert, auf der keine Tür geöffnet werden wird, ist die Ausgabe einer Warnung nicht notwendig. Die Seite, auf der eine Tür voraussichtlich geöffnet wird, kann zum Beispiel durch eine Sitzbelegungserkennung erfasst werden. Üblicherweise wird die Tür des Fahrzeugs auf der Seite geöffnet, auf der sich eine Person befindet. So ist zum Beispiel davon auszugehen, dass der Fahrer üblicherweise durch die Tür auf der Fahrerseite aussteigt, wohingegen ein Beifahrer üblicherweise auf der Beifahrerseite aussteigen wird. Bei Belegung der Rückbank ist ebenfalls davon auszugehen, dass ein Passagier, der auf der Fahrerseite sitzt auch auf der Fahrerseite aussteigen wird und ein auf der Beifahrerseite sitzender Passagier auf der Beifahrerseite aussteigt. Weiterhin ist es hier auch möglich, dass zum Beispiel durch Sitzerkennung festgestellt wird, dass bei geschlossener Tür plötzlich keine Belegung des Sitzes mehr detektiert wird, so dass davon auszugehen ist, dass der den Platz einnehmende Passagier auf die benachbarte Seite gerutscht ist. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass die Tür auf der Seite, auf der sich der Passagier ursprünglich befand, nicht geöffnet wird sondern die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugs. So ist es zum Beispiel nicht notwendig, sich dem Fahrzeug auf der Fahrerseite nähernde Objekte zu warnen, wenn erkannt wird, dass sämtliche Passagiere der Rücksitzbank auf der Beifahrerseite aussteigen werden und der Fahrer beispielsweise das Fahrzeug nicht verlassen will, was zum Beispiel daran zu erkennen ist, dass die Zündung des Motors nicht abgeschaltet worden ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird untersucht, ob es sich bei dem erfassten sich bewegenden Objekt um ein einspuriges oder mehrspuriges Fahrzeug handelt. Das Warnsignal wird in diesem Fall nur dann ausgegeben, wenn das sich bewegende Objekt ein einspuriges Fahrzeug ist. Als einspuriges Fahrzeug im Sinne der vorliegenden Erfindung werden zum Beispiel Fahrräder und motorbetriebene Zweiräder bezeichnet. Die Ausgabe beim Annähern eines einspurigen Fahrzeugs ist daher insbesondere wichtig, da gerade einspurige Fahrzeuge leicht im toten Winkel verschwinden können und übersehen werden. Zweispurige Fahrzeuge werden aufgrund ihrer größeren Breite üblicherweise besser gesehen. Zudem fahren zweispurige Fahrzeuge im Allgemeinen in einem größeren Abstand an einem stehenden Fahrzeug vorbei als einspurige Fahrzeuge, insbesondere Fahrradfahrer.
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Um zu erfassen, ob das Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist, kann zum Beispiel jeweils einzeln oder in Kombination geprüft werden, ob der Motor des Kraftfahrzeugs abgestellt wird, ob der Wählhebel einer Automatikschaltung in P-Position gestellt wird, ob ein automatischer oder semiautomatischer Einparkvorgang beendet wurde, ob das Licht und/oder das Radio manuell ausgeschaltet worden ist nachdem oder kurz bevor der Motor abgestellt wurde, ob ein Gang bei einem manuellen Schaltgetriebe eingelegt wurde nachdem oder kurz bevor der Motor abgestellt wurde oder ob Fenster des Fahrzeug manuell geschlossen wurden, nachdem oder kurz bevor der Motor abgestellt wurde.
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So ist zum Beispiel damit zu rechnen, dass die Fahrertür von innen geöffnet wird, nachdem der Motor des Fahrzeugs abgestellt worden ist oder ein automatischer oder semiautomatischer Parkvorgang beendet worden ist, mit dem das Fahrzeug in eine Parkposition verbracht worden ist. Üblicherweise wird der Fahrer das Fahrzeug nach dem Abstellen verlassen und nicht im Fahrzeug sitzen bleiben. Aus dem gleichen Grund eignet sich auch das Stellen des Wählhebels in P-Position bei einer Automatikschaltung als Signal, dass das Öffnen der Fahrertür bevorsteht.
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Um zu vermeiden, dass Fehlwarnungen ausgegeben werden, zum Beispiel wenn der Fahrer an einer roten Ampel den Motor des Fahrzeugs abschaltet, um Kraftstoff zu sparen, ist es bevorzugt, wenn zum Erfassen, ob ein Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist, mehrere der zu erfassenden Parameter erfüllt sind.
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Das Warnsignal wird vorzugsweise ausgegeben, bis ein Passagier das Kraftfahrzeug durch die jeweilige Tür verlassen hat. Wenn alle Passagiere das Kraftfahrzeug verlassen, wird das Warnsignal vorzugsweise solange ausgegeben, bis alle Passagiere ausgestiegen sind und die jeweiligen Türen wieder geschlossen wurden. Hierdurch wird sichergestellt, dass nicht nach dem Schließen der Tür erneut die Tür geöffnet wird, um zum Beispiel weitere Passagiere aus dem Fahrzeug aussteigen zu lassen. Um zu festzustellen, ob ein Passagier durch die jeweilige Tür des Kraftfahrzeugs das Kraftfahrzeug verlassen hat, kann zum Beispiel eine Sitzbelegungserkennung eingesetzt werden. Wenn mittels der Sitzbelegungserkennung erfasst wird, dass der Sitz nicht länger belegt ist, ist davon auszugehen, dass der Passagier das Fahrzeug verlassen hat und kein weiterer Passagier im Fahrzeug ist, der dieses durch die entsprechende Tür verlassen möchte.
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Um das erfindungsgemäße Verfahren sinnvoll betreiben zu können, das heißt eine Warnung an sich dem Fahrzeug nähernde Objekte auszugeben, nachdem die Zündung abgeschaltet worden ist, ist es bevorzugt, wenn die Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs nach Abstellen des Motors noch über einen definierten Zeitraum fortgesetzt wird. Üblicherweise steigt eine Person relativ zügig nach dem Abstellen des Motors aus dem Fahrzeug aus, so dass zum Beispiel eine Fortsetzung der Überwachung der Umgebung des Fahrzeugs für 5 Minuten nach Abstellen des Motors ausreichend ist. Sollte nach Ablauf der definierten Zeit festgestellt werden, dass weiterhin eine Person im Fahrzeug sitzt, kann die Überwachung der Umgebung fortgesetzt werden. Durch die Begrenzung des Zeitraums, in dem die Erfassung der Umgebung des Fahrzeugs nach Abstellen des Motors fortgesetzt wird, wird vermieden, dass das System nicht abschaltet und weiterbetrieben wird, bis die in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Energie aufgebraucht ist.
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Das Warnsignal, mit dem sich dem Fahrzeug nähernde Objekte gewarnt werden können, kann zum Beispiel ein optisches und/oder akustisches Warnsignal sein. Als akustisches Warnsignal eignet sich zum Beispiel das Signalhorn des Fahrzeugs, das kurze Warnsignale ausgibt.
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Bevorzugt ist jedoch die Ausgabe eines optischen Warnsignals. Als optische Warnsignale können zum Beispiel Warnlichter am Fahrzeug aktiviert werden. Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die betätigten Lichter des Fahrzeugs abweichend von ihrer üblichen Weise aufleuchten. So können zum Beispiel die Bremslichter des Fahrzeugs als optisches Warnsignal eingesetzt werden, wobei die Bremslichter zum Beispiel blinken können, um das Öffnen einer Tür zu signalisieren. Alternativ und bevorzugt ist es, die Warnblinklichter des Fahrzeuges zur Signalisierung des Öffnens einer Tür zu nutzen. Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Warnblinklichter mit einer von der Warnfunktion verschiedenen Frequenz blinken. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Warnblinklichter mit einer höheren Lichtintensität und zum Beispiel auch mit einem kürzeren Aufleuchten und einer etwas höheren Wiederholrate blinken als in ihrer Warnfunktion. Durch die höhere Lichtintensität und das kürzere Aufleuchten wirkt das Blinken der Warnblinkanlage wie ein Aufblitzen und warnt so ein sich näherndes Objekt, beispielsweise einen Fahrradfahrer oder einen Motorradfahrer.
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Bevorzugt ist es, wenn das Warnsignal solange ausgesendet wird, bis alle Türen des Kraftfahrzeuges, an deren Fahrgastpositionen durch eine Sitzerkennung eine Person erfasst wurde, geöffnet wurden und nach Verlassen der Person wieder geschlossen worden sind.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, die Ausgabe des Warnsignals auf eine maximale Zeitdauer, beispielsweise auf 50 Sekunden zu limitieren. Hierdurch wird ein übermäßig hoher Energieverbrauch vermieden. Zudem kann nach dem Öffnen der Tür auch von sich nähernden Objekten in einem hinreichend großen Abstand erfasst werden, dass die Tür des Fahrzeugs offen ist und von dem sich nähernden Objekt können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um einen Zusammenprall mit der offenstehenden Tür zu vermeiden. Durch das Fortführen des Warnsignals bei offener Tür wird einem sich nähernden Objekt jedoch angezeigt, dass zum Beispiel noch nicht alle Personen das Fahrzeug verlassen haben, sodass damit zu rechnen ist, dass an einer Position, an der sich eine offene Fahrzeugtür befindet, eine Person das Fahrzeug verlassen möchte.
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Eine zur Durchführung des Verfahrens eingesetzte erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst Mittel zum Erfassen der Umgebung des Kraftfahrzeugs und Auswerten von erfassten Daten, um sich bewegende Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs zu lokalisieren, Mittel zum Erfassen, ob ein Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist und Mittel zur Ausgabe eines Warnsignals an die Umgebung des Kraftfahrzeugs, wenn in der Umgebung des Kraftfahrzeugs ein sich bewegendes Objekt erfasst wurde und das Öffnen einer Tür von innen vorgesehen ist.
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Geeignete Mittel zum Erfassen der Umgebung des Kraftfahrzeugs sind zum Beispiel Abstandssensoren wie vorstehend beschrieben. Als Mittel zur Auswertung der erfassten Daten, um sich bewegende Objekte in der Umgebung des Fahrzeugs zu lokalisieren, kann zum Beispiel ein geeignetes Steuergerät eingesetzt werden. Alternativ zu einem Steuergerät ist es auch möglich, zum Beispiel in den Abstandssensoren entsprechende Prozessoren zu integrieren, mit denen die erfassten Daten ausgewertet werden können.
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Geeignete Mittel zum Erfassen, ob ein Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist, umfassen zum Beispiel Sensoren, mit denen erkannt wird, ob die Zündung des Fahrzeugs abgeschaltet worden ist, ein Steuergerät eines Parkassistenzsystems, das die Beendigung eines automatischen oder semiautomatischen Einparkvorganges signalisiert oder auch einen Sensor, mit dem die Position des Automatik-Wählhebels festgestellt wird.
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Als Mittel, mit denen ein Warnsignal an die Umgebung des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden kann, können zum Beispiel Lichter am Kraftfahrzeug genutzt werden. Hierbei ist einerseits möglich, vorhandene Lichter, beispielsweise die Warnblinklichter oder Bremslichter zu nutzen oder alternativ separate Warnleuchten einzusetzen.
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Die Verwendung von in den Fahrzeugen vorhandenen Lichtern erlaubt es, das erfindungsgemäße Verfahren auch bei älteren Fahrzeugen ohne allzu großen Aufwand nachzurüsten, sofern die Fahrzeuge bereits entsprechende Abstandssensoren enthalten.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen sich einem soeben geparkten Fahrzeug nähernden Zweiradfahrer, wobei das Fahrzeug ein Warnsignal ausgibt,
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2 eine zeitabhängige Darstellung eines Blinksignals zur Warnung, dass beabsichtigt ist, eine Tür des Kraftfahrzeugs von innen zu öffnen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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In 1 ist schematisch ein sich einem soeben abgestellten Fahrzeug näherender Zweiradfahrer dargestellt, wobei das Fahrzeug ein Warnsignal zum Warnen des Zweiradfahrers ausgibt.
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Ein Zweiradfahrer 1 fährt entlang einer Reihe parkender Fahrzeuge 3. In die Reihe parkender Fahrzeuge 3 hat sich ein Kraftfahrzeug 5 eingereiht, das soeben den Einparkvorgang beendet hat.
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Das Kraftfahrzeug 5 kann dabei zum Beispiel von seinem Fahrer in die Parkposition gesteuert worden sein oder durch ein semiautomatisches oder vollautomatisches Einparkassistenzsystem in die Parklücke gesteuert worden sein.
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Die in dem Kraftfahrzeug 5 sitzenden Personen haben das Kraftfahrzeug 5 noch nicht verlassen. Da der Einparkvorgang des Kraftfahrzeugs 5 beendet ist, ist nun damit zu rechnen, dass mindestens eine Tür, nämlich die Fahrertür des Kraftfahrzeugs 5 geöffnet wird, um dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 5 das Aussteigen zu ermöglichen.
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Durch das Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs 5 auf der Fahrerseite besteht die Gefahr, dass der Zweiradfahrer 1, der sich in der mit einem Pfeil 7 markierten Richtung auf das Kraftfahrzeug 5 zubewegt, mit einer sich öffnenden Tür des Kraftfahrzeug 5 kollidiert. Diese Gefahr ist insbesondere dann gegeben, wenn ein Insasse des Kraftfahrzeugs 5 den Zweiradfahrer 1, der sich zum Beispiel in einem toten Winkel befinden kann, nicht sieht und die Tür des Kraftfahrzeugs 5 unvermittelt öffnet.
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Um eine solche Kollision des Zweiradfahrers 1 mit einer sich öffnenden Tür des Kraftfahrzeugs 5 zu vermeiden, wird nach Beendigung des Einparkvorganges und dem Abstellen des Motors die Umgebung um das Kraftfahrzeug 5 mit geeigneten Sensoren erfasst. Durch die Erfassung der Umgebung des Kraftfahrzeugs 5 mit geeigneten Sensoren, beispielsweise Abstandssensoren, zum Beispiel Ultraschallsensoren, Infrarotsensoren, Lidar-Sensoren, Radar-Sensoren, einer kapazitiven Distanzmesstechnik oder optischen Sensoren, beispielsweise einer Videoerfassung, kann erkannt werden, dass sich dem Kraftfahrzeug 5 ein Objekt nähert. Anhand der erfassten Signale kann weiterhin ausgewertet werden, ob es sich bei dem sich nähernden Objekt zum Beispiel wie hier dargestellt um einen Zweiradfahrer 1 oder auch ein mehrspuriges Fahrzeug, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, handelt.
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Durch das Abstellen des Motors und gegebenenfalls aufgrund der Beendigung des Einparkvorganges durch das Kraftfahrzeug 5 wird erkannt, dass beabsichtigt ist, eine Tür des Kraftfahrzeugs von innen zu öffnen, um Passagieren des Kraftfahrzeugs 5 zu ermöglichen, auszusteigen.
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Erfindungsgemäß wird ein Warnsignal ausgegeben, wenn wie in 1 dargestellt, erfasst wird, dass sich ein Objekt, beispielsweise ein Zweiradfahrer 1, dem Kraftfahrzeug 5 nähert und beabsichtigt ist eine Tür des Kraftfahrzeugs 5 zu öffnen. Die Ausgabe des Warnsignals erfolgt zum Beispiel durch das Aufleuchten von Lichtern am Fahrzeug, beispielsweise durch das Aufleuchten der Warnblinkanlage oder der Bremslichter.
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Neben allgemeinen Umfeldsensoren, die sich am Fahrzeug befinden, kann zum Beispiel auch gezielt eine Toter-Winkel-Überwachung eingesetzt werden, um zu ermitteln, ob sich dem Kraftfahrzeug 5 ein Objekt nähert. Der tote Winkel für den Fahrer des Kraftfahrzeugs 5 ist in 1 mit Bezugszeichen 9 dargestellt. Da sich der Zweiradfahrer 1 im Bereich des toten Winkels 9 befindet, kann dieser vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 5 nicht wahrgenommen werden. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Zweiradfahrers 1 besteht nun die Gefahr, dass dieser beim Öffnen der Fahrertür des Kraftfahrzeugs 5 nicht mehr rechtzeitig anhalten oder ausweichen kann und so mit der Tür des Kraftfahrzeugs 5 kollidiert.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem zunächst erfasst wird, ob sich ein Objekt dem Kraftfahrzeug 5 nähert und weiterhin ermittelt wird, ob das Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen vorgesehen ist und ein Warnsignal ausgegeben wird, wenn sich ein Objekt dem Kraftfahrzeug 5 nähert und das Öffnen einer Tür von innen vorgesehen ist, kann der Zweiradfahrer 1 rechtzeitig gewarnt werden und auf diese Weise Maßnahmen ergreifen, um eine Kollision mit einer sich öffnenden Tür des Kraftfahrzeugs 5 zu vermeiden.
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Um eine unnötige Ausgabe einer Warnung zu vermeiden, wird erfindungsgemäß ermittelt, ob es sich bei dem dem Kraftfahrzeug 5 nähernden Objekt um ein einspuriges oder ein zweispuriges Fahrzeug handelt. Wenn es sich um ein zweispuriges Fahrzeug handelt, wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung keine Warnung ausgegeben, wenn es sich um ein einspuriges Fahrzeug, zum Beispiel einen Fahrradfahrer oder einen Fahrer eines motorbetriebenen Zweirades handelt, wird immer eine Warnung ausgegeben.
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Weiterhin braucht auch dann keine Warnung ausgegeben werden, wenn sich keine Person im Kraftfahrzeug 5 befindet, da in diesem Fall auch keine Tür von innen geöffnet werden kann. Wenn sich eine Person im Kraftfahrzeug 5 befindet, wird zunächst ermittelt, auf welchem Platz sich die Person befindet und damit auf welcher Seite die Tür des Kraftfahrzeugs 5 geöffnet wird. Wenn die Tür auf der Seite geöffnet wird, auf der sich kein Objekt dem Kraftfahrzeug nähert, ist es nicht notwendig, ein Warnsignal auszugeben. Das Warnsignal muss lediglich dann ausgegeben werden, wenn sich das Objekt auf der Seite dem Kraftfahrzeug 5 nähert, auf der die Tür geöffnet werden wird.
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Das ausgegebene Warnsignal ist vorzugsweise ein optisches Signal, zum Beispiel ein aufleuchtendes Blinklicht 11. Hierbei ist es zum Beispiel möglich, ein separates Warnlicht vorzusehen, mit dem ein sich dem Kraftfahrzeug 5 näherndes Objekt gewarnt werden kann. Alternativ ist es auch möglich, bereits vorhandene Lichter am Fahrzeug zu nutzen. Hierzu ist es zum Beispiel möglich, bei sich von hinten nähernden Objekten, wie in 1 dargestellt, zum Beispiel die Bremslichter zu nutzen, um das Öffnen einer Tür anzuzeigen. Hierzu ist es zum Beispiel möglich, mit den Bremslichtern zu blinken, um anzuzeigen, dass kein Bremsvorgang vorgesehen ist sondern das Öffnen einer Tür bevorsteht.
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Alternativ ist es auch möglich, zum Beispiel die Warnblinkanlage des Kraftfahrzeugs zur Warnung eines sich nähernden Objektes zu nutzen. Um anzuzeigen, dass es sich nicht um einen aktivierten Warnblinker handelt sondern um ein Warnsignal, dass das Öffnen einer Tür unmittelbar bevorsteht, ist es zum Beispiel möglich, die Warnblinkanlage mit einer von der üblichen Frequenz verschiedenen Frequenz und/oder mit einer unterschiedlichen Intensität zu betreiben.
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Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, die Warnblinkanlage mit einer erhöhten Frequenz und einer verstärkten Intensität zu betreiben.
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Dies ist beispielhaft in einem Diagramm in 2 dargestellt.
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Auf der x-Achse in 2 ist die Zeit t aufgetragen und auf der y-Achse die Lichtintensität i des Warnblinklichts.
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Mit einer gestrichelten Linie ist die übliche Blinkfrequenz 13 der Warnblinkanlage gezeigt. Im Unterschied dazu zeigt die durchgezogene Linie die Blinkfrequenz zum Warnen, dass das Öffnen einer Tür bevorsteht.
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Im Unterschied zum normalen Betrieb der Warnblinkanlage ist die Intensität bei der Warnung vor dem Öffnen einer Tür größer. Zudem ist die Blinkfrequenz zur Warnung, dass eine Türöffnung bevorsteht höher als die Blinkfrequenz 13, mit der die Warnblinkanlage üblicherweise betrieben wird. Durch die höhere Blinkfrequenz 15, mit der vor dem Öffnen einer Tür gewarnt wird, wird die Aufmerksamkeit auf das Fahrzeug gerichtet. Das Aufleuchten der Warnblinklampen erscheint wie ein Aufblitzen und sorgt somit für eine erhöhte Aufmerksamkeit eines sich dem Fahrzeug 5 nähernden Objekts.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Ausgabe des Warnsignals bis die Passagiere des Kraftfahrzeugs 5 das Kraftfahrzeug 5 verlassen haben. Um zu vermeiden, dass das Warnsignal über einen unmäßig langen Zeitraum betrieben wird, ist es möglich, das Warnsignal lediglich einen definierten Zeitraum auszugeben, wobei die Ausgabe des Warnsignals durchaus auch dann beendet werden kann, wenn die Tür des Kraftfahrzeugs 5 noch geöffnet ist. Üblicherweise kann ein sich dem Fahrzeug 5 nähernder Zweiradfahrer erkennen, dass eine Tür geöffnet ist und entsprechende Maßnahmen einleiten, um einen Zusammenstoß mit der Tür zu vermeiden. Solange noch ein Warnsignal ausgegeben wird, kann der Fahrer des Zweirades zum Beispiel damit rechnen, dass noch eine Person aus dem Fahrzeug aussteigt und entsprechend einen größeren Sicherheitsabstand beim Passieren des Kraftfahrzeugs 5 vorsehen.
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Wenn in der in 1 dargestellten Situation erkannt wird, dass lediglich auf der Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs 5 Personen aussteigen wollen, zum Beispiel weil der Fahrer den Motor des Kraftfahrzeugs 5 nicht abgeschaltet hat, kann auf die Ausgabe eines Warnsignals verzichtet werden. Hierdurch wird vermieden, dass der Zweiradfahrer 1 zu einem unnötigen Ausweichmanöver veranlasst wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005039984 A [0003]
- US 4965546 [0004]