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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges, mit welchem einem Fahrer des Kraftfahrzeuges vor dem Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeuges und ein Benutzer eines sich nähernden Objektes gewamt werden können.
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Ein Fahrer eines Kraftfahrzeuges kann die Umgebung des Kraftfahrzeuges unmittelbar durch Fahrzeugscheiben und mittelbar durch Fahrzeugrückspiegel einsehen. Dabei kann der Fahrer durch die Fahrzeugscheiben im Wesentlichen den Bereich vor dem Kraftfahrzeug und die Bereiche seitlich vor dem Fahrzeug erfassen, während der Bereich hinter dem Fahrzeug durch den Fahrzeuginnenrückspiegel und die Bereiche seitlich hinter dem Kraftfahrzeug durch ein oder mehrere Fahrzeugaußenrückspiegel einsehbar sind. Aufgrund des eingeschränkten Blickfeldes des Fahrers und der geometrischen Verhältnisse an dem Kraftfahrzeug, das heißt beispielsweise aufgrund von sichtbehindernden Kolben zwischen Fahrzeugfenstern, ist es dem Fahrer des Kraftfahrzeuges jedoch im Allgemeinen nicht möglich, alle Bereiche um das Fahrzeug herum einzusehen ohne den Kopf zu drehen. Unmittelbar hinter und vor dem Fahrzeug liegende Bereiche kann der Fahrer somit nicht oder nur schlecht einsehen. Ebenso gibt es Bereiche an der Seite des Fahrzeuges, die der Fahrer ohne eine erhebliche Änderung des Blickfeldes durch Drehung seines Kopfes nicht einsehen kann. Diese schlecht einsehbaren Bereiche an den Seiten des Fahrzeuges werden als Todwinkelbereiche des Fahrzeuges bezeichnet.
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Dies führt, insbesondere beim Öffnen der Tür eines geparkten Kraftfahrzeuges zu einem erhöhten Sicherheitsrisiko durch Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere Fußgängern, spielenden Kinder oder Radfahrern, da der Fahrer nicht alle Bereiche in der Umgebung des Kraftfahrzeuges einsehen kann.
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Gewöhnliche Kraftfahrzeuge sind deshalb mehr und mehr mit einer ganzen Reihe von Assistenzsystemen ausgestattet, welche die Aufgabe haben, dem Fahrer bestimmte Informationen bereitzustellen und ihn auf mögliche Gefahrenquellen beziehungsweise Gefahrensituationen hinzuweisen, beispielsweise einem Toten-Winkel-Warner oder einem Spurhalteassistenten. Mitunter ermöglichen die Sensoren sowie die Sensordatenfusion derartiger Systeme, den Raum um das gesamte Fahrzeug zu überwachen und können somit dazu beitragen, den Fahrer des Kraftfahrzeuges vor möglichen Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern zu warnen.
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Aus der Druckschrift
DE 102 61 622 A1 ist ein Verfahren zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges bekannt, bei welchem, wenn ein, durch in das Fahrzeug integrierte Sensoren ermittelter Abstand eines Objektes kleiner als eine Warndistanz ist, ein Warnsignal für die Fahrzeuginsassen erzeugt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein System zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines sich nähernden Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges anzugeben, welche zu einer erhöhten Verkehrssicherheit führen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Weitere vorteilhafte Einzelheiten sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges angegeben, welches die folgenden Schritte umfasst. Zunächst wird ein seitlicher Rückraum des Kraftfahrzeuges überwacht, wobei der seitliche Rückraum eine vorgegebene Breite sowie einer vorgegebene Tiefe aufweist. Sobald ein Objekt innerhalb des seitlichen Rückraumes erfasst wird, wird ein Abstand sowie eine Geschwindigkeit des Objektes erfasst und eine Warndistanz als Funktion der Geschwindigkeit des Objektes berechnet. Wenn der Abstand des Objektes geringer als die Warndistanz ist, wird daraufhin ein Warnsignal in einem Fahrzeuginnenraum und an einer Fahrzeugaußenseite erzeugt.
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Grundgedanke ist somit, zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges ein Warnsignal sowohl an Fahrzeuginsassen als auch an ein sich von hinten an das stehende Fahrzeug annäherndes Objekt zu senden.
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Ein derartiges Verfahren hat den Vorteil, dass es zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beitragen kann. So wird neben der Warnung von Fahrzeuginsassen auch eine Warnung an das Umfeld des Fahrzeuges gesendet, um ein sich näherndes Objekt, beispielsweise einen Radfahrer, auf das Gefährdungspotential hinzuweisen. Dadurch signalisiert das Verfahren beispielsweise unachtsamen Radfahrern die Gefahrensituation und erhöht deren Aufmerksamkeit. Diese können daraufhin entsprechend auf die Gefahrensituation reagieren, beispielsweise ihre Fahrt verlangsamen oder ausweichen, wodurch sich schwere Unfälle vermeiden lassen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann der Schritt des Erzeugens eines Warnsignals dabei das Erzeugen eines optischen Warnsignals umfassen. Optische Warnsignale haben den Vorteil, dass sie auch bei einer starken Geräuschkulisse, beispielsweise verursacht durch Verkehrslärm, wahrgenommen werden und so den Benutzer des sich nähernden Objektes, beispielsweise einen Radfahrer, zu einer schnellen und intuitiven Reaktion veranlassen kann, um eine mögliche Kollision des Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges weiter zu vermeiden.
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Das Erzeugen des optischen Warnsignals kann dabei beispielsweise das Aktivieren eines Warnblinkers des Kraftfahrzeuges und/oder das Aufleuchten von Leuchten an einem Außenspiegel des Kraftfahrzeuges umfassen. Bei gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern sind derartige Leuchten an den Außenspiegeln des Kraftfahrzeuges angebracht, beispielsweise in Form von in den Außenspiegeln integrierten Signalleuchten. Der Schritt des Erzeugens eines Warnsignals kann somit einfach umgesetzt werden, mittels in den Fahrzeugen integrierten optischen Signalgebern, ohne dass hierbei weitere Komponenten in das Fahrzeug integriert werden und/oder angesteuert werden müssten, wodurch kostspielige und aufwendige Umbauten entfallen. Ferner können aber auch weitere optische Warnsignale erzeugt werden, beispielsweise durch Projizieren einer Warnmeldung auf eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges, um die Fahrzeuginsassen vor der drohenden Gefahrensituation zu warnen.
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Auch kann der Schritt des Erzeugens eines Warnsignals das Erzeugen eines akustischen Warnsignals umfassen. Derartige akustische Signale sind bei gewöhnlichen Kraftfahrzeugen bekannt, um andere Verkehrsteilnehmer auf die Kritizität der entsprechenden Situation aufmerksam zu machen. Hierdurch werden diese veranlasst, die kritische Situation entsprechend zu entschärfen.
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Das Erzeugen eines akustischen Warnsignals kann dabei das Aktivieren einer Hupe des Kraftfahrzeuges und/oder das Abspielen einer akustischen Warnung im Fahrzeuginnenraum umfassen. Hupen an Kraftfahrzeugen haben allgemein die Funktion, bei Gefahr ein Schallzeichen abzugeben. Auch würde der Bediener eines, sich einem stehenden Kraftfahrzeug nähernden Objektes, beispielsweise ein Radfahrer, mit dem Wahrnehmen einer Hupe intuitiv ein Kraftfahrzeug in Verbindung bringen, wodurch seine Aufmerksamkeit erhöht und er somit in einer Gefahrensituation zu einer schnellen und intuitiven Reaktion veranlasst werden kann. Auch sind Hupen bei gewöhnlichen Kraftfahrzeugen vorgeschrieben, so dass das Verfahren einfach umgesetzt werden kann, ohne dass zusätzliche Signalgeber vonnöten wären, was zu kostspieligen und aufwendigen Umbauten führen könnte. Durch das Abspielen einer akustischen Warnung im Fahrzeuginnenraum können insbesondere Fahrzeuginsassen vor einer möglichen Kollision gewarnt werden und somit veranlasst werden, der Gefahrensituation entgegenzuwirken. Je nach Lautstärke und Platzierung des Warngebers innerhalb des Kraftfahrzeuges kann das akustische Warnsignal aber auch außerhalb des Kraftfahrzeuges wahrgenommen werden und somit auch den Bediener des sich nähernden Objektes vor der Gefahrensituation warnen. Bevorzugt handelt es sich bei dem akustischen Warnsignal hierbei um einen Ton oder eine Tonfolge, welcher auf die Art des sich nähernden Objektes hindeutet, beispielsweise das Abspielen einer Fahrradklingel, um dem Fahrzeuginsassen möglichst viele Informationen über die Art der möglichen Gefahrensituation bereitzustellen.
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Ferner können aber auch weitere Warnsignale erzeugt werden, beispielsweise ein haptisches Warnsignal für die Fahrzeuginsassen.
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Der zu überwachende seitliche Rückraum kann dabei derart gewählt werden, dass seine Breite größer als 0 m und kleiner oder gleich 3 m ist sowie die Tiefe größer als 0 m und kleiner oder gleich 35 m ist. Der zu überwachende Rückraum kann somit derart eingestellt werden, dass einerseits ein, bezogen auf die Reaktionszeiten des Benutzers des sich nähernden Objektes und/oder der Fahrzeuginsassen benötigten Reaktionszeit Mindestmaß für den zu überwachende Rückraum eingehalten wird und andererseits der zu überwachende Rückraum nicht unnötig groß gewählt wird, um ein Erzeugen eines Warnsignals weit vor einer möglichen Kollision zwischen einem sich nähernden Objekt sowie der Tür eines stehenden Kraftfahrzeuges zu vermeiden, was in einem unnötigen Stromverbrauch und somit in einem Entleeren einer Fahrzeugbatterie resultieren würde.
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Mit der Erfindung wird auch ein System zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines sich nähernden Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges angegeben.
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Das System umfasst dabei Sensoren, zum Überwachen eines seitlichen Rückraumes des Kraftfahrzeuges, welcher eine vorgegebene Breite sowie eine vorgegebene Tiefe aufweist, zum Erfassen eines Objektes innerhalb des seitlichen Rückraumes sowie zum Bestimmen eines Abstandes einer Geschwindigkeit des Objektes. Weiter umfasst das System eine Auswerteeinheit, zum Berechnen einer Warndistanz als Funktion der Geschwindigkeit des Objektes, und eine Steuereinheit, zum Erzeugen eines Warnsignals, wenn der Abstand des Objektes geringer als die Warndistanz ist. Das Steuergerät ist dabei derart ausgebildet, Warngeber in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges und Warngeber an einer Außenseite des Kraftfahrzeuges zu aktivieren. Ein derartiges System hat den Vorteil, dass mit diesem die Verkehrssicherheit erhöht werden kann. So kann mittels des Systems neben der Warnung von Fahrzeuginsassen auch eine Warnung an das Umfeld des Fahrzeuges gesendet werden, um ein sich näherndes Objekt, beispielsweise einen Radfahrer, auf das Gefährdungspotential hinzuweisen. Dadurch kann beispielsweise unachtsamen Radfahrern die Gefahrensituation signalisiert werden und dementsprechend deren Aufmerksamkeit erhöht werden. Diese können daraufhin entsprechend auf die Gefahrensituation reagieren, beispielsweise ihre Fahrt verlangsamen oder ausweichen, wodurch sich schwere Unfälle vermeiden lassen.
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Bei den Sensoren kann es sich um Radar und Ultraschallsensoren handeln. Derartige Sensoren sind als Bestandteile von Toten-Winkel-Warnern bzw. Spurwechselassistenten für gewöhnliche Kraftfahrzeuge bekannt, weshalb diese ohne weiteres in das Kraftfahrzeug integriert und angesteuert werden können, ohne dass hierbei kostspielige und aufwändige Umbauten vonnöten wären. Ultraschallsensoren zeichnen sich durch ihre hohe Reichweite aus sowie ein Radar durch seine Eigenschaft als Fernbereichssensor aus, weswegen sich diese besonders für die Erfassung von einem sich einem Kraftfahrzeug nähernden Objekt eignen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Steuergerät derart ausgebildet, ein optisches Warnsignal zu erzeugen. Optische Warnsignale haben den Vorteil, dass sie auch bei einer starken Geräuschkulisse, beispielsweise verursacht durch Verkehrslärm, wahrgenommen werden und die Benutzer des sich nähernden Objektes, beispielsweise einen Radfahrer, zu einer schnellen und intuitiven Reaktion veranlassen können, um eine mögliche Kollision des Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges weiter zu vermeiden.
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Die Warngeber können dabei Warnblinker des Kraftfahrzeuges und/oder an einem Außenspiegel des Kraftfahrzeuges angebrachte Leuchten sein. Bei gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern sind derartige Leuchten an den Außenspiegeln des Kraftfahrzeuges angebracht, beispielsweise in Form von in den Außenspiegeln integrierten Signalleuchten. Als Warngeber können somit in gewöhnlichen Kraftfahrzeugen integrierte optische Warngeber verwendet werden, um das optische Warnsignal auszugeben, ohne dass hierbei weitere Komponenten in das Fahrzeug integriert und/oder angesteuert werden müssten, wodurch kostspielige und aufwändige Umbauten des Kraftfahrzeuges vermieden werden. Ferner können aber auch weitere optische Warnsignale erzeugt werden, beispielsweise durch Projizieren einer Warnmeldung auf eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges, um die Fahrzeuginsassen vor der drohenden Gefahrensituation zu warnen.
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Weiter kann das Steuergerät auch derart ausgebildet sein, ein akustisches Warnsignal zu erzeugen. Akustische Signalgeber sind bei gewöhnlichen Kraftfahrzeugen bekannt, um durch Erzeugen eines akustischen Signals andere Verkehrsteilnehmer auf die Kritizität einer entsprechenden Situation aufmerksam zu machen. Diese können hierdurch veranlasst werden, die kritische Situation entsprechend zu entschärfen.
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Die Warngeber können hierbei eine Hupe und/oder ein akustischer Warngeber, welcher im Fahrzeuginnenraum angeordnet ist, sein. Hupen sind bei gewöhnlichen Kraftfahrzeugen vorgeschrieben und haben allgemein die Funktion, bei Gefahr Schallzeichen abzugeben. Der Benutzer eines sich nähernden Objektes, beispielsweise ein Radfahrer, würde mit dem Wahrnehmen einer Hupe intuitiv ein Kraftfahrzeug in Verbindung bringen, wodurch seine Aufmerksamkeit erhöht und er somit in einer Gefahrensituation zu einer schnellen und intuitiven Reaktion veranlasst werden kann. Da hierbei keine zusätzlichen akustischen Warngeber in das Kraftfahrzeug integriert werden müssen, entfallen kostspielige und aufwendige Umbauten. Auf einem akustischen Warngeber im Fahrzeuginnenraum können akustische Warnsignale abgespielt werden, wodurch insbesondere die Fahrzeuginsassen vor einer möglichen Kollision gewarnt werden und somit veranlasst werden, der Gefahrensituation entsprechend entgegenzuwirken.
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Je nach Lautstärke des Warnsignals und Platzierung des Warngebers innerhalb des Kraftfahrzeuges kann das akustische Warnsignal dabei aber auch außerhalb des Kraftfahrzeuges wahrgenommen werden und somit auch den Benutzer des sich nähernden Objektes vor der Gefahrensituation gewarnt werden. Bevorzugt ist der akustische Warngeber dabei derart ausgebildet, dass als akustisches Warnsignal ein Ton oder eine Tonfolge abgespielt werden, welcher auf die Art des sich nähernden Objektes hindeutet, beispielsweise Geräusche einer Fahrradklingel, um dem Fahrzeuginsassen möglichst viele Informationen über die Art der möglichen Gefahrensituation bereitzustellen.
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Ferner kann das Steuergerät aber auch derart ausgebildet sein, weitere Warnsignale zu erzeugen, beispielsweise ein haptisches Warnsignal an die Fahrzeuginsassen.
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Der zu überwachende seitliche Rückraum kann dabei derart ausgebildet sein, dass seine Breite größer als 0 m und kleiner oder gleich 3 m ist und die Tiefe größer als 0 m und kleiner oder gleich 35 m ist. Der zu überwachende Rückraum kann somit derart festgelegt werden, dass einerseits ein, bezogen auf die Reaktionszeiten des Benutzers des sich nähernden Objektes und/oder der Fahrzeuginsassen bezogenes Mindestmaß für den zu überwachende Rückraum eingehalten wird und andererseits der zu überwachende Rückraum nicht unnötig groß gewählt wird, um ein Erzeugen eines Warnsignals weit vor einer möglichen Kollision zwischen einem sich nähernden Objekt sowie der Tür eines stehenden Kraftfahrzeuges zu vermeiden, was in einem unnötigen Stromverbrauch und somit in einem Entleeren einer Fahrzeugbatterie resultieren würde.
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Mit der Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug angegeben, welches ein oben beschriebenes System umfasst. Ein derartiges Kraftfahrzeug hat den Vorteil, dass es zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beitragen kann. So kann durch das System neben der Warnung von Fahrzeuginsassen auch eine Warnung an das Umfeld des Fahrzeuges gesendet werden, um ein sich näherndes Objekt, beispielsweise einen Radfahrer, auf das Gefährdungspotential hinzuweisen. Hierdurch kann beispielsweise unachtsamen Radfahrern die Gefahrensituation signalisiert werden und dementsprechend deren Aufmerksamkeit erhöht werden. Diese können daraufhin entsprechend auf die Gefahrensituation reagieren, beispielsweise ihre Fahrt verlangsamen oder ausweichen, wodurch schwere Unfälle vermieden werden können.
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich mit einem derartigen Verfahren sowie einem derartigen System die Verkehrssicherheit erhöhen lässt. So können Fahrzeuginsassen und Benutzer eines sich einem stehenden Fahrzeug nähernden Objektes vor einer möglichen Kollision des Objektes mit der Fahrzeugtür gewarnt werden, da sowohl ein Warnsignal in einem Fahrzeuginnenraum als auch an einer Fahrzeugaußenseite erzeugt wird.
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Weiter kann ein derartiges Verfahren und ein derartiges System einfach umgesetzt werden, da in gewöhnlichen Kraftfahrzeugen integrierte Signalgeber als Warngeber verwendet werden, ohne dass hierbei weitere Komponenten in das Kraftfahrzeug integriert werden müssen, wodurch kostspielige und aufwendige Umbauten entfallen.
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Um einem Entleeren der Fahrzeugbatterie vorzubeugen, verursacht durch unnötigen Stromverbrauch, ist der zu überwachende Rückraum dabei bevorzugt derart ausgestaltet, dass einerseits ein, bezogen auf die Reaktionszeiten des Benutzers des sich nähernden Objektes und/oder der Fahrzeuginsassen bezogenes Mindestmaß für den zu überwachende Rückraum eingehalten wird und andererseits der zu überwachende Rückraum nicht unnötig groß ist, um ein Erzeugen eines Warnsignals weit vor einer möglichen Kollision zwischen einem sich nähernden Objekt und der Tür eines stehenden Kraftfahrzeuges zu vermeiden.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges gemäß Ausführungsformen der Erfindung;
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2 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeuges gemäß Ausführungsformen der Erfindung;
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3 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines sich nähernden Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens 1 zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes mit einer Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
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Wie 1 zeigt, wird dabei in einem ersten Schritt 2 ein seitlicher Rückraum des Kraftfahrzeuges überwacht, welcher eine vorgegebene Breite sowie eine vorgegebene Tiefe aufweist.
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Der Rückraum ist dabei so gewählt, dass die Breite des zu überwachenden seitlichen Rückraumes größer als 0 m und kleiner oder gleich 3 m ist und die Tiefe des zu überwachenden seitlichen Rückraumes größer als 0 m und kleiner oder gleich 35 m ist. Der zu überwachende Rückraum kann somit derart festgelegt werden, dass einerseits ein, bezogen auf die Reaktionszeiten des Benutzers eines sich nähernden Objektes und/oder der Fahrzeuginsassen bezogenes Mindestmaß für den zu überwachende Rückraum eingehalten wird und andererseits der zu überwachende Rückraum nicht unnötig groß gewählt wird, um ein Erzeugen eines Warnsignals weit vor einer möglichen Kollision zwischen einem sich nähernden Objekt sowie der Fahrzeugtür eines stehenden Kraftfahrzeuges zu vermeiden, was in einem unnötigen Stromverbrauch und somit in einem Entleeren einer Fahrzeugbatterie resultieren würde.
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Wie 1 weiter zeigt, wird in einem weiteren Schritt 3 überprüft, ob sich ein sich näherndes Objekt innerhalb des überwachten Rückraumes befindet und gegebenenfalls erfasst.
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In einem folgenden Schritt 4 wird ein Abstand d zwischen dem sich nähernden Objekt und dem stehenden Kraftfahrzeug sowie eine Geschwindigkeit v des Objektes bestimmt.
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Anschließend 5 wird eine Warndistanz dw als Funktion der Geschwindigkeit v des Objektes berechnet.
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Falls der Abstand des Objektes d geringer als die Warndistanz dw ist, wird in einem abschließenden Schritt 6 ein Warnsignal in einem Fahrzeuginnenraum und an einer Fahrzeugaußenseite erzeugt.
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Dieser Schritt 6 kann dabei das Erzeugen eines optischen Warnsignals umfassen.
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Dies kann beispielsweise durch Aktivieren eines Warnblinkers des Kraftfahrzeuges und/oder das Aufleuchten von Leuchten an einem Außenspiegel des Kraftfahrzeuges geschehen. Derartige Leuchten sind als Bestandteil von gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern an den Außenspiegeln eines Kraftfahrzeuges angebracht, beispielsweise in Form von in den Außenspiegeln integrierten Signalleuchten. Ferner können aber auch weitere Arten von optischen Warnsignalen erzeugt werden, beispielsweise durch Projizieren einer Warnmeldung auf eine Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges.
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Weiter kann der Schritt 6 des Erzeugens eines Warnsignals auch das Erzeugen eines akustischen Warnsignals umfassen.
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Dies kann dabei beispielsweise durch Aktivieren einer Hupe des Kraftfahrzeuges und/oder des Abspielen einer akustischen Warnung im Fahrzeuginnenraum umfassen. Je nach Lautstärke und Platzierung des Warngebers, welcher das akustische Warnsignal erzeugt, innerhalb des Kraftfahrzeuges, kann das akustische Warnsignal dabei auch außerhalb des Kraftfahrzeuges wahrgenommen werden und somit auch den Benutzer des sich nähernden Objektes vor der Gefahrensituation warnen.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem akustischen Warnsignal um einen Ton oder eine Tonfolge, welcher auf die Art des sich nähernden Objektes hindeutet, beispielsweise das Abspielen einer Fahrradklingel, um dem Fahrzeuginsassen möglichst viele Informationen über die Art der möglichen Gefahrensituation bereitzustellen.
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Ferner können aber auch andere Arten von Warnsignalen erzeugt werden, beispielsweise ein haptisches Warnsignal an die Fahrzeuginsassen.
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2 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeuges 11 gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
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Wie 2 zeigt, umfasst das Kraftfahrzeug 11 mehrere an einer Außenseite 12 des Kraftfahrzeuges 11 angeordnete Signalgeber 13, insbesondere Warnblinker 14 sowie an den Außenspiegeln 15 des Kraftfahrzeuges 11 angeordnete Leuchten 16. Derartige Leuchten 16 an den Außenspiegeln 15 des Kraftfahrzeuges 11 sind Bestandteil von gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern und beispielsweise in Form von an den Außenspiegel 14 integrierten Signalleuchten ausgebildet.
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Weiter zeigt 2 einen seitlichen Rückraum des Kraftfahrzeuges, welcher durch die mit Bezugszeichen 17 versehene strichlierte Linie symbolisiert wird. Der dargestellte seitliche Rückraum weist dabei eine vorgegebene Breite b sowie eine vorgegebene Tiefe t auf.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Breite b des seitlichen Rückraumes gleich 3 m sowie die Tiefe t des seitlichen Rückraumes gleich 35 m gewählt. Ferner kann die Breite b des seitlichen Rückraumes aber auch größer als 0 m und kleiner als 3 m und die Tiefe t des seitlichen Rückraumes auch größer als 0 m und kleiner als 35 m sein. Der zu überwachende Rückraum kann somit derart festgelegt werden, dass einerseits ein, bezogen auf die Reaktionszeiten des Benutzers eines sich nähernden Objektes und/oder der Fahrzeuginsassen bezogenes Mindestmaß für den zu überwachende Rückraum eingehalten wird und andererseits der zu überwachende Rückraum nicht unnötig groß gewählt wird, um ein Erzeugen eines Warnsignals weit vor einer möglichen Kollision zwischen einem sich nähernden Objekt 18 sowie einer Fahrzeugtür 19 eines stehenden Kraftfahrzeuges 11 zu vermeiden, was in einem unnötigen Stromverbrauch und somit in einem Entleeren einer Fahrzeugbatterie resultieren würde.
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Auch zeigt 2 ein sich, in dem seitlichen Rückraum des stehenden Kraftfahrzeuges 11 befindlichen, sich dem Kraftfahrzeug 11 näherndes Objekt 18. Hierbei handelt es sich um einen Radfahrer. Mittels eines, in 2 nicht gezeigten, in das Kraftfahrzeug 11 integrierten Systems zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines Objektes 18 mit einer Fahrzeugtür 19 eines stehenden Kraftfahrzeuges 11, kann dabei ein Warnsignal erzeugt werden, falls der Abstand d zwischen Kraftfahrzeug 11 und Objekt 18 geringer als eine, aus einer Geschwindigkeit v des Objektes 18 bestimmten Warndistanz dw ist.
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Die Warngeber 20, welche das Warnsignal dabei erzeugen, können die Warnblinker 14 und/oder die an einem Außenspiegel 15 des Kraftfahrzeuges 11 angebrachten Leuchten 16 sein. So wird gewährleistet, dass neben einer Warnung von Fahrzeuginsassen auch eine Warnung an das Umfeld des Fahrzeuges 11 gesendet wird, um ein sich näherndes Objekt 18, in 2 einen Radfahrer, auf das Gefährdungspotential hinzuweisen.
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3 zeigt ein Blockschaubild eines Systems 21 zur Warnung vor einer möglichen Kollision eines sich nähernden Objektes 18 mit einer Fahrzeugtür 19 eines stehenden Kraftfahrzeuges 11 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Wie zu erkennen ist, umfasst das System 21 dabei Sensoren 22, zum Überwachen eines seitlichen Rückraumes des Kraftfahrzeuges, welcher eine vorgegebene Breite b sowie eine vorgegebene Tiefe t aufweist, zum Erfassen eines Objektes 18 innerhalb des seitlichen Rückraumes sowie zum Bestimmen eines Abstandes d sowie einer Geschwindigkeit v des Objektes 18. Weiter umfasst das System 21 eine, mit den Sensoren 22 gekoppelte Auswerteeinheit 23, zum Berechnen einer Warndistanz dw als Funktion der Geschwindigkeit v des Objektes 18. Die Kopplung zwischen den Sensoren 22 und der Auswerteeinheit 23 wird hierbei durch die mit Bezugszeichen 24 versehenen Pfeile symbolisiert.
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Auch ist eine, mit der Auswerteeinheit 23 gekoppelte Steuereinheit 25 zu erkennen, welche ein Warnsignal erzeugt, wenn der Abstand d des Objektes 18 geringer als die Warndistanz dw ist. Die Kopplung zwischen Auswerteeinheit 23 und Steuereinheit 25 wird hierbei durch den mit Bezugszeichen 26 versehenen Pfeil symbolisiert.
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Das Steuergerät 25 ist dabei derart ausgebildet, Warngeber 27 in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges 11 und Warngeber 28 an einer Außenseite 12 des Kraftfahrzeuges 11 zu aktivieren. Die Kopplung zwischen Steuergerät 25 und den Warngebern 26, 27 wird hierbei wiederum durch die mit Bezugszeichen 29 versehenen Pfeile symbolisiert.
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Bei den in 3 dargestellten Sensoren 22 handelt es sich um Radar 30 und Ultraschallsensoren 31. Diese sind als Teile von gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern oder Spurwechselassistenten für gewöhnliche Kraftfahrzeuge bekannt und eignen sich, durch ihre Eigenschaft als Fernbereichssensoren, für eine gute Überwachung eines seitlichen Rückraumes eines Kraftfahrzeuges 11.
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Das Steuergerät 25 ist dabei derart ausgebildet, dass es ein optisches Warnsignal erzeugt.
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Bei den Warngebern 27 handelt es sich dabei um Warnblinker 14 des Kraftfahrzeuges 11 sowie an einem Außenspiegel 15 des Kraftfahrzeuges 11 angebrachte Leuchten 16. Derartige Leuchten 16 an den Außenspiegeln 15 sind Teil von gewöhnlichen Toten-Winkel-Warnern, beispielsweise in Form von in den Außenspiegeln 15 integrierten Signalleuchten.
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Auch ist das Steuergerät 25 der 3 derart ausgebildet, dass es ein akustisches Warnsignal erzeugen kann.
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So zeigt 3 als Warngeber 26 auch eine Hupe 32 und einen akustischen Warngeber 33, welcher in einem Fahrzeuginnenraum angeordnet ist.
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Je nach Lautstärke und Platzierung des akustischen Warngebers 33 innerhalb des Kraftfahrzeuges 11, kann das von diesem ausgestrahlte akustische Warnsignal dabei aber auch außerhalb des Kraftfahrzeuges 11 wahrgenommen werden und somit auch den Benutzer des sich nähernden Objektes 18 vor einer Gefahrensituation warnen.
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Bevorzugt handelt es sich hierbei bei dem akustischen Warnsignal um einen Ton oder eine Tonfolge, welcher auf die Art des sich nähernden Objektes hindeutet, beispielsweise das Abspielen einer Fahrradklingel, um dem Fahrzeuginsassen möglichst viele Informationen über die Art der möglichen Gefahrensituation bereitzustellen.
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Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden. Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verfahren
- 2, 3, 4, 5, 6
- Verfahrensschritte
- 11
- Kraftfahrzeug
- 12
- Außenseite des Kraftfahrzeuges
- 13
- Signalgeber
- 14
- Warnblinker
- 15
- Außenspiegel
- 16
- Leuchten
- 17
- seitlicher Rückraum
- 18
- Objekt
- 19
- Fahrzeugtür
- 20
- Warngeber
- 21
- System
- 22
- Sensoren
- 23
- Auswerteeinheit
- 24
- Kopplung zwischen Sensoren und Auswerteeinheit
- 25
- Steuereinheit
- 26
- Kopplung zwischen Auswerteeinheit und Steuereinheit
- 27, 28
- Warngeber
- 29
- Kopplung zwischen Steuereinheit und Warngebern
- 30
- Radar
- 31
- Ultraschallsensor
- 32
- Hupe
- 33
- akustischer Warngeber
- b
- Breite
- t
- Tiefe
- v
- Geschwindigkeit
- d
- Abstand
- dw
- Warndistanz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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