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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, umfassend ein Umgebungserfassungssystem, zur Überwachung zumindest eines Teils einer Fahrzeugumgebung und zur Erkennung von Gefahren in einem überwachten Außenbereich, wobei zur Verstellung eines Außenspiegels eines Fahrzeugs beim Abstellen des Fahrzeugs ein Beginn des Abstellvorgangs erkannt wird und nach dem Beginn des Abstellvorgangs der Außenspiegel zur Anzeige einer Gefahr in einem ansonsten mittels des Außenspiegels nicht einsehbaren Bereich verstellt wird. Durch die Verstellung des Außenspiegels wird eine automatische Anpassung eines Spiegel-Erfassungsbereichs des Außenspiegels erzielt.
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Es ist mittlerweile gängige Praxis, neue Fahrzeugmodelle mit einklappbaren bzw. anlegbaren Außenspiegeln auszustatten. Durch das Einklappen bzw. Anlegen werden die Außenspiegel in der Parkposition des Fahrzeugs in eine vergleichsweise geschützte Position übergeführt.
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Aus der
DE 10 2012 008 914 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Außenspiegels eines Fahrzeugs aus einer ausgeklappten Position in eine eingeklappte Position bekannt. Die Außenspiegel werden beim Abstellen des Fahrzeugs entsprechend verstellt. Zudem wird ein rückwärtiger Bereich des Fahrzeugs beim Abstellen überwacht; bei Erkennen einer Gefahr wird der Außenspiegel nicht sofort eingeklappt.
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Weiters zeigt die
DE 10 2009 049 368 A1 ein Verfahren zur Verstellung des Außenspiegels nach dem Ausschalten einer Zündung. Der Außenspiegel wird von einer ersten Position in eine zweite Position verfahren, in welcher er einen Totwinkel-Bereich, der in der ersten Position gegeben ist, für einen Fahrzeuginsassen im Wesentlichen einsehbar macht.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, beim Abstellen des Fahrzeugs eine Verringerung des Gefährdungspotentials durch eine von hinten nahende Gefahr zu erzielen, unabhängig davon, ob die Gefahr in einem in einer Grundstellung einsehbaren Bereich oder in einem Totwinkel-Bereich des Außenspiegels droht. Als Totwinkel-Bereich wird in diesem Zusammenhang jener Teil der (seitlichen) Umgebung des Fahrzeugs bezeichnet, welcher sich sowohl außerhalb des im Wesentlichen in Fahrtrichtung gerichteten direkten Blickfelds eines Fahrzeuginsassen (insbesondere des Fahrers) als auch außerhalb des über den in einer Grundstellung angeordneten Außenspiegel einsehbaren Bereichs befindet. Die Grundstellung des Außenspiegels ist dabei jene Stellung, in der für den Fahrzeuginsassen (insbesondere den Fahrer) ein teilweise seitlicher und teilweise rückwärtiger (d.h. in Fahrtrichtung hinter dem Fahrzeug gelegener) Bereich der Fahrzeugumgebung auch dann einsehbar ist (wie es in manchen Ländern vorgeschrieben ist), wenn das Fahrzeug voll besetzt oder beladen ist.
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Die vorstehende Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs angeführten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Außenbereich in der Umgebung des Fahrzeugs überwacht wird und der Außenspiegel nur bei Erkennung einer Gefahr in dem überwachten Außenbereich zur Anzeige der erkannten Gefahr verstellt wird. Der überwachte Außenbereich umfasst zumindest Teile des Totwinkel-Bereichs. Im Unterschied zu bekannten Verfahren bleibt somit eine Gefahr, welche sich bei unverstelltem Außenspiegel (d.h. in der Grundstellung, welche der Außenspiegel vor dem Abstellen innehat) bereits im Sichtbereich des Fahrzeuginsassen befindet, weiterhin sichtbar und wird nicht ohne Notwendigkeit durch ein unbedingtes Verstellen des Außenspiegels aus dem (neuen) Sichtbereich entfernt. Wenn die Notwendigkeit in Form einer Gefahr im ansonsten nicht einsehbaren Außenbereich (insbesondere dem Totwinkel-Bereich) erkannt wird, wird jedoch eine entsprechende Verstellung vorgenommen, um die erkannte Gefahr für den Fahrzeuginsassen einsehbar zu machen. Eine solche Verstellung wird ausschließlich bei abgestelltem Fahrzeug vorgenommen, da eine (möglicherweise) überraschende Verstellung des Außenspiegels während der Fahrt eher Verwirrung und letztlich ein gesteigertes Gefahrenpotential zur Folge haben könnte. Die Verstellung selbst kann durch eine Bewegung des Außenspiegels (bzw. eines beweglichen Innenteils des Außenspiegels), insbesondere eine Schwenkbewegung, erreicht werden. Zudem kann der Außenspiegel mit einer optischen Warnsignalisierung ausgestattet sein, welche den Fahrzeuginsassen zusätzlich auf die Verstellung aufmerksam macht.
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Dementsprechend und mit vergleichbaren Vorteilen wird die oben angeführte Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs angeführten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Umgebungserfassungssystem eingerichtet ist, ein den Beginn eines Abstellvorgangs anzeigendes Abstellsignal zu empfangen, die Überwachung des Außenbereichs in Abhängigkeit von dem Abstellsignal zu aktivieren und bei Erkennung einer Gefahr in dem überwachten Außenbereich zur Anzeige der erkannten Gefahr ein Verstellsignal für den Außenspiegel zu generieren bzw. abzugeben. Das Abstellsignal ist eine Vorbedingung für die Aktivität des Umgebungserfassungssystems zur Erfüllung der erfindungsgemäßen Zweckbestimmung, d.h. für die aktive Überwachung des Außenbereichs zur Erfüllung der erfindungsgemäßen Zweckbestimmung. Als Umgebungserfassungssystem sind in einer bevorzugten Ausführungsform primär diejenigen Überwachungssysteme zu verwenden, welche ggf. bereits im Fahrzeug für weitere Assistenzfunktionen vorhanden sind oder Verwendung finden, wie z.B. der Assistenzfunktion einer Totwinkel-Überwachung. Das Verstellsignal wird z.B. an einen Verstellantrieb des Außenspiegels übermittelt, mit welchem das Umgebungserfassungssystem im Betrieb verbunden sein kann. Ein Verstellsignal kann nur bei anliegendem Abstellsignal generiert bzw. abgegeben werden.
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Außerdem ist es besonders vorteilhaft, wenn zur Überwachung des Außenbereichs des Fahrzeugs dieser Außenbereich mittels zumindest eines Sensors erfasst wird und von dem zumindest einen Sensor ausgegebene Sensordaten zur Erkennung einer Gefahr ausgewertet werden. Analog kann das Umgebungserfassungssystem zumindest einen Sensor zur Überwachung des Außenbereichs aufweisen. Der zumindest eine Sensor ist vorzugsweise an einer Außenseite des Fahrzeugs angeordnet und eingerichtet, geeignete Sensordaten (z.B. Bilddaten oder Abstandsdaten) zu sammeln, welche eine Erkennung von Gefahren in den gewünschten Bereichen ermöglicht.
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Zur Erzielung einer raschen und zuverlässigen Erkennung von Gefahren ist es günstig, wenn der zumindest eine Sensor eine optische Kamera und/oder ein Radarsystem umfasst.
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Um einerseits mit wenigen Sensoren auszukommen und andererseits eine flexible Einstellung des rückwärtigen Bereichs bzw. des Totwinkel-Bereichs zu ermöglichen, ist es günstig, wenn aus den Sensordaten eine Position der Gefahr ermittelt wird. Als Umgebungserfassungssystem sind in einer bevorzugten Ausführungsform primär diejenigen Überwachungssysteme zu verwenden, wie diese aus dem Stand der Technik bekannt sind, welche ggf. bereits im Fahrzeug für weitere Assistenzfunktionen vorhanden sind oder Verwendung finden, wie z.B. der Assistenzfunktion einer Totwinkel-Überwachung. Somit lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren unter Nutzung von Synergien relativ einfach, bzw. mit einfachen Mitteln realisieren. Anhand der ermittelten Position kann eine Zuordnung der Gefahr zu einem der Bereiche und eine Entscheidung über die Notwendigkeit einer Verstellung des Außenspiegels vorgenommen werden.
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In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn eine bei der Verstellung des Außenspiegels angefahrene Spiegelposition an die ermittelte Position angepasst wird. Auf diese Weise kann der Sichtbereich eines Fahrzeuginsassens bezüglich der Gefahr zentriert werden, was dem Fahrzeuginsassen eine raschere Erkennung der Gefahr ermöglicht, weil er nicht erst den neuen Sichtbereich absuchen muss.
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Weiterhin hat es sich als günstig herausgestellt, wenn der Beginn des Abstellvorgangs anhand eines Stillstands des Fahrzeugs erkannt wird. Der Fahrzeuginsasse wird somit auch dann durch ein Verstellen des Außenspiegels auf Gefahren im Totwinkel-Bereich aufmerksam gemacht, wenn er das Fahrzeug bei laufendem Motor abstellt und verlässt. Zugleich wird ein Verstellen des Außenspiegels, während das Fahrzeug in Bewegung ist, insbesondere während der Fahrt, verhindert.
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Günstiger Weise kann ein Stillstand des Fahrzeugs immer dann erkannt werden, wenn
- a) die Motordrehzahl des Fahrzeugs gleich Null ist, und/oder
- b) die Geschwindigkeit des Fahrzeugs gleich Null ist.
Dementsprechend ist es vorteilhaft, wenn das Umgebungserfassungssystem mit einem Fahrzeuggeschwindigkeitserfassungssystem (z.B. einem Tachographen) und/oder Motordrehzahlerfassungssystem (z.B. einem Drehzahlmesser) verbunden ist, welches eingerichtet ist, einen Stillstand des Fahrzeugs zu erkennen und bei erkanntem Stillstand ein Abstellsignal an das Umgebungserfassungssystem zu übermitteln.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform wird hierbei der Beginn des Abstellvorgangs immer dann erkannt, wenn zusätzlich zum Stillstand des Fahrzeugs
- a) die Zündung manuell deaktiviert wird, und/oder
- b) eine Hand-off-Erkennung (Fahrer nimmt die Hände vom Lenkrad) aktiv wird, und/oder
- c) ein Türkontakt aktiv wird (Türkontakt im Sinne von Türe auf/zu, wie auch der Griff zum öffnen der Türe), und/oder
- d) ein im Fahrzeug befindliches Navigationsgerät das Erreichen eines vorgegebenen Ziels erkennt, und/oder
- e) ein im Fahrzeug befindliches Umgebungserfassungssystem erkennt, dass das Fahrzeug sich in einer Parkbucht, Parkplatz oder Parkstreifen befindet.
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Im Zusammenhang mit der gegenständlichen Vorrichtung ist es daher günstig, wenn das Umgebungserfassungssystem zur Signalübertragung mit einer Zündung des Fahrzeugs und/oder mit einer Hand-off-Erkennung des Fahrzeugs und/oder mit einem Türkontakt des Fahrzeugs und/oder mit einem im Fahrzeug befindlichen Navigationsgerät verbunden ist und/oder eine Erkennungseinheit zur Generierung eines Parksignals, wenn das Fahrzeug sich in einer Parkbucht, Parkplatz oder Parkstreifen befindet, aufweist, wobei das Abstellsignal von den jeweils (d.h. von einem oder mehreren der oben genannten Systeme) vom Umgebungserfassungssystem empfangenen Signalen abhängig ist.
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Dabei wird das Abstellsignal zurückgesetzt, sobald das Fahrzeuggeschwindigkeitserfassungssystem (Tachographen) und/oder Motordrehzahlerfassungssystem (Drehzahlmesser) eine Bewegung des Fahrzeugs registriert. Die oben angeführten Abstellkriterien a) bis e) sind im Wesentlichen Signale, die auf einen längeren Stillstand des Fahrzeugs bzw. auf ein Verlassen des Fahrzeugs durch den Fahrer hindeuten. Der Vorteil bei der Überwachung eines oder mehrerer dieser Abstellkriterien, bevor das Abstellsignal erkannt wird, liegt darin, dass ein vorübergehender Fahrzeugstillstand (z.B. bei einer Ampel oder beim Abbiegen) keine überflüssige und möglicherweise verwirrende Verstellung des Außenspiegels verursacht.
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Vorzugsweise wird der Beginn des Abstellvorgangs am manuellen Ausschalten einer Zündung des Fahrzeugs erkannt. Am manuellen Ausschalten der Zündung lässt sich besonders einfach und zuverlässig erkennen, ob das Fahrzeug steht und auch innerhalb (zumindest) der nächsten Sekunden nicht bewegt wird. Solange ein Einsehen des rückwärtigen Bereichs aus Sicherheitsgründen erforderlich ist (z.B. während der Fahrt bzw. bei bewegtem Fahrzeug), wird von einer Verstellung des Außenspiegels abgesehen. Dementsprechend ist es günstig, wenn das Umgebungserfassungssystem zur Verbindung mit einer Zündung des Fahrzeugs eingerichtet ist, wobei das Abstellsignal ein invertiertes Aktivitätssignal der Zündung (d.h. eines manuellen Zündschalters) ist. D.h. das Abstellsignal liegt an, wenn die Zündung inaktiv ist (bei abgestelltem Fahrzeug), und liegt nicht an, wenn die Zündung aktiv ist (im Betrieb des Fahrzeugs).
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Es hat sich außerdem als günstig herausgestellt, wenn die Überwachung des nicht einsehbaren Bereichs am Ende eines vordefinierten Zeitfensters ab dem Beginn des Abstellvorgangs beendet wird. Die Verstellung des Außenspiegels ist auf einen gewissen Zeitbereich begrenzt. Die Länge des Zeitfensters ist dabei vorzugsweise so gewählt, dass für einen Fahrzeuginsassen im Anschluss an den Abstellvorgang, z.B. nach Abstellen der Zündung, ausreichend Zeit zum sicheren Aussteigen aus dem Fahrzeug gegeben ist und die Überwachung währenddessen aktiv bleibt. Nach Ablauf des Zeitfensters endet die Überwachung. Der Außenspiegel kann danach in eine Ausgangs- bzw. Betriebsstellung zurück gefahren werden, wobei die Ausgangsstellung sowohl eine eingeklappte Position als auch eine ausgeklappte Position sein kann. Anschließend wird durch Deaktivierung der Überwachung und weiterer Verstellungen der Stromverbrauch des Systems minimiert, sodass eine überflüssige Entladung einer Fahrzeugbatterie vermieden wird. Alternativ oder zusätzlich kann das Ende eines vordefinierten Zeitfensters bzw. das Ende der Überwachung des Außenbereichs und die damit verbundene Verstellung des Spiegels auch mit der Zentralverriegelung des Fahrzeugs gekoppelt sein, wobei die Überwachung des Außenbereichs mit der Erkennung eines Schließsignals einer Zentralverriegelung des Fahrzeugs beendet wird. Nach dem Ende der Überwachung wird der Außenspiegel in eine Ausgangs- bzw. Betriebsstellung zurück gefahren, wobei die Ausgangstellung sowohl eine eingeklappte Position des Außenspiegels als auch eine ausgeklappte Position sein kann. Dementsprechend kann das Umgebungserfassungssystem zur Signalübertragung mit einer Zentralverriegelung des Fahrzeugs verbunden und eingerichtet sein, die Überwachung des Außenbereichs bei Empfang eines Schließsignals von der Zentralverriegelung zu beenden.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik bleiben bei der vorliegenden Erfindung gewisse Komponenten, wie insbesondere die Sensoren zur Erfassung der Umgebung bzw. des Außenbereichs sowie die Vorrichtung zur Verstellung des Außenspiegel für eine gewisse Zeit auch noch nach dem Abschalten der Zündung bzw. Entfernen des Zündschlüssels aktiv, wobei die Verstellung des Außenspiegels als Funktion eines aktuell vorliegenden Gefahrenpotentials erfolgt, wobei das Gefahrenpotential anhand von aktuellen (bewegten) Objekten (insbesondere Radfahrer oder andere Fahrzeuge) im Überwachungsbereich ermittelt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch weiter erläutert. 1 und 2 zeigen dabei schematisch dieselbe Verkehrssituation; in 1 ist ein Außenspiegel in seiner Grundstellung angeordnet, wogegen der Außenspiegel in 2 zur Anzeige einer Gefahr aus der Grundstellung verstellt ist.
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In 1 ist ein Fahrzeug 1 mit Außenspiegeln 2, 3 an seinen beiden Seiten dargestellt. Ein Pfeil 4 an einer Vorderseite des Fahrzeugs 1 zeigt die vorgesehene Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 an. Ein seitlich neben und teilweise hinter dem Fahrzeug 1 gegebener Spiegel-Erfassungsbereich 5 stellt schematisch (stark vereinfacht) jenen Teil 5 einer Umgebung 6 des Fahrzeugs 1 dar, welcher für einen Fahrer 7 über den einen, z.B. den linken Außenspiegel 2 in dessen Grundstellung einsehbar ist. Der Spiegel-Erfassungsbereich 5 erstreckt sich von dem Außenspiegel 2 ausgehend gegen die Fahrtrichtung 4. Er ist zum Fahrzeug 1 hin durch das Fahrzeug 1 und zu einer vom Fahrzeug 1 abgewandten Seite durch die Abmessungen und die Form des Außenspiegels 2 begrenzt. Der Spiegel-Erfassungsbereich 5 ist grundsätzlich nicht nur von der Stellung des Außenspiegels 2, sondern auch vom Blickwinkel und somit von der Position des Fahrers 7 im Fahrzeug 2 abhängig; es kann aber näherungsweise angenommen werden, dass der Fahrer 7 die – in der Regel justierbare – Grundstellung des Außenspiegels 2 so auf seine individuelle Position im Fahrzeug einstellt, dass der Spiegel-Erfassungsbereich 5 die in 1 gezeigte Lage aufweist.
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In der dargestellten Verkehrssituation nähert sich dem Fahrzeug 1 ein Fahrrad 8 von seitlich hinter dem Fahrzeug 1. Die Bewegungsrichtung des Fahrrads 8 entspricht der Fahrtrichtung 4 des Fahrzeugs 1. Das Fahrrad 8 befindet sich in einem Totwinkel-Bereich 9, d.h. außerhalb des Spiegel-Erfassungsbereichs 5 und außerhalb des im Wesentlichen in Fahrtrichtung 4 gerichteten direkten Sichtbereichs 10 des Fahrers 7. Zugleich ist das Fahrrad 8 nahe genug am Fahrzeug 1, dass es beim Aussteigen des Fahrers 7 aus dem Fahrzeug 1 eine Gefahr für den Fahrer 7 darstellt und auch selbst durch eine aufgestoßene Fahrzeugtür gefährdet wäre.
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Das Fahrzeug 1 ist mit einem Umgebungserfassungssystem (schematisch mit Block 11 angedeutet) ausgestattet, welches eine Überwachung eines Außenbereichs 12 des Fahrzeugs 1 ermöglicht. Das Umgebungserfassungssystem 11 umfasst z.B. einen oder mehrere Sensoren 11'. Der vom Umgebungserfassungssystem 11 überwachbare Außenbereich 12 deckt im Wesentlichen eine hinter und seitlich hinter dem Außenspiegel 2 liegende Fahrzeugumgebung ab, d.h. jenen Teil der näheren Fahrzeugumgebung, welcher dem Fahrer 7 im Rahmen der Verstellmöglichkeiten des Außenspiegels 2 angezeigt werden kann. Das Umgebungserfassungssystem 11 ist mit der Zündung 13 des Fahrzeugs 1 verbunden. Das Umgebungserfassungssystem 11 empfängt von der Zündung 13 ein Aktivitätssignal, welches Information über den Betriebszustand der Zündung 13 (aktiv bzw. inaktiv) enthält. Das Aktivitätssignal der Zündung 13 wird als inverses Abstellsignal für das Umgebungserfassungssystem 11 verwendet, d.h. wenn die Zündung 13 inaktiv ist, erhält das Umgebungserfassungssystem 11 die Information, dass ein Fahrzeug-Abstellvorgang begonnen hat bzw. läuft. Zusätzlich ist das Umgebungserfassungssystem 11 mit einem Fahrzeuggeschwindigkeitserfassungssystem 14 und einem Motordrehzahlerfassungssystem 15 verbunden, welche eine Bewegung des Fahrzeugs sofort registrieren und ein entsprechendes Bewegungssignal an das Umgebungserfassungssystem 11 weitergeben. Bei Empfang eines derartigen Bewegungssignals wird ein Abbruch des Abstellvorgangs erkannt und die Überwachung des Außenbereichs 12 beendet. Das Umgebungserfassungssystem 11 ist außerdem mit dem Außenspiegel 2 verbunden und eingerichtet, ein Verstellsignal an einen Antrieb des Außenspiegels 2 zu übermitteln. Die Übermittlung eines Verstellsignals ist dabei nur während des Abstellvorgangs möglich, d.h. bei aktiver Zündung 13 wird kein Verstellsignal von der Überwachungseinrichtung 11 an den Antrieb des Außenspiegels 2 übermittelt. Bei einem Abbruch des Abstellvorgangs wie oben beschrieben kann das Umgebungserfassungssystem 11 ein Rückstellsignal an den Antrieb des Außenspiegels 2 übermitteln, sodass der Außenspiegel 2 in eine Ausgangsstellung zurück gefahren wird.
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In der in 1 gezeigten Verkehrssituation befindet sich das Fahrrad 8 im überwachten Außenbereich 12. Das Fahrzeug 1 wurde soeben abgestellt, und ein Abstellsignal wurde an das Umgebungserfassungssystem 11 übermittelt. Das Umgebungserfassungssystem 11 hat daher unter Verwendung der Sensoren 11' mit der Überwachung des Außenbereichs 12 begonnen. In dieser Situation erkennt das Umgebungserfassungssystem 11 das herannahende Fahrrad 8 und trifft eine Entscheidung darüber, ob eine Verstellung des Außenspiegels 2 erforderlich ist, was in der gezeigten Situation zutrifft, weil sich das Fahrrad 8 außerhalb des Spiegel-Erfassungsbereichs 5 befindet. Das Umgebungserfassungssystem 11 sendet daher ein Verstellsignal an einen Verstellantrieb des Außenspiegels 2. In Folge des Verstellsignals wird der Außenspiegel 2 gemäß 2 unmittelbar, nachdem das Fahrrad 8 in den überwachten Außenbereich 12 eintritt, so aus der Grundstellung verstellt, dass sich das Fahrrad 8 zumindest teilweise innerhalb des neuen Spiegelerfassungsbereichs 5' befindet. Zusätzlich zeigt der Außenspiegel 2 ein optisches (gegebenenfalls auch akustisches) Warnsignal an, welches den Fahrer 7 auf die Verstellung des Außenspiegels 2 und damit auch auf die erkannte und die Verstellung auslösende Gefahr durch das Fahrrad 8 hinweist.
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Wenn das Fahrrad 8 den überwachten Außenbereich 12 verlässt, wird dies ebenfalls vom Umgebungserfassungssystem 11 erkannt und ein Rückstellsignal wird an den Antrieb des Außenspiegels 2 übermittelt, so dass dieser in die Grundstellung zurück gestellt und der ursprüngliche Spiegelerfassungsbereich 5 wieder hergestellt wird. Ebenso wird nach Ablauf eines festgelegten Zeitfensters (z.B. 10 oder 20 Sekunden) oder mit dem Schließsignal einer Zentralverriegelung 16 ganz allgemein der Außenspiegel 2 zurück gestellt und die Überwachung des Außenbereichs 2 beendet. Der Beginn des Zeitfensters ist dabei jener Zeitpunkt, zu dem das Abstellsignal erkannt wurde. Das Umgebungserfassungssystem 11 kann zur Feststellung des Ablaufs des Zeitfensters mit einem Zeitgeber des Fahrzeugs 1 verbunden sein oder selbst einen internen Zeitgeber aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012008914 A1 [0003]
- DE 102009049368 A1 [0004]