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Die Erfindung betrifft ein Strangstützmittel, ausgebildet und eingerichtet zum Stützen von Strängen der Tabak verarbeitenden Industrie zwischen einer Formatkonsole einer Strangmaschine zum Herstellen mindestens eines Strangs der Tabak verarbeitenden Industrie und einem Messkopf zum Aufnehmen von Messdaten zu dem oder jedem Strang. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Moduleinheit für eine Strangmaschine zum Herstellen mindestens eines Strangs der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend ein Tragelement sowie einen an dem Tragelement schwenkbar angeordneten Strangabschläger, der aus einer den oder jeden Strang freigebenden Produktionsstellung in eine den oder jeden Strang trennende Stoppstellung und umgekehrt bewegbar ist, wobei die Achse S, um die der Strangabschläger schwenkbar ist, quer zur Förderrichtung F des oder jedes Strangs verläuft.
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In der Tabak verarbeitenden Industrie werden in Strangmaschinen Stränge aus Tabak, Tabakmischungen, Filtermaterial und Mischungen aus Tabak und Filtermaterial hergestellt. Diese Strangmaschinen können als Einstrangmaschine, Zweistrangmaschine oder Mehrstrangmaschine ausgebildet sein. In den Strangmaschinen werden die Tabakstränge oder Filterstränge, die bei der Produktion quasi endlos gebildet werden, in Förderrichtung F in oder auf Formatbändern geführt und transportiert. In Förderrichtung F des oder jedes Strangs verfahren die Stränge über eine Formatkonsole. In einem Abstand zur Formatkonsole der Strangmaschine sind die produzierten Stränge dann durch einen Messkopf geführt. Mit anderen Worten sind die Stränge in einem Bereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf frei hängend ohne eine mechanische Stütze. Während der Produktion der Stränge führt die Stranggeschwindigkeit der Stränge von größer als ca. 5 m/s dazu, dass dieser Abstand überbrückt wird. Um die Strangförderung, z. B. bei einer Störung oder einem Stopp der Strangmaschine, unterbrechen zu können, ist unmittelbar hinter der Formatkonsole ein so genannter Strangabschläger vorgesehen, der in seiner Produktionsstellung die ungehinderte Strangförderung gewährleistet. Anders ausgedrückt gibt der Strangabschläger in seiner Produktionsstellung den oder jeder Strang frei, so dass dieser ungehindert von der Formatkonsole in den Messkopf gefördert werden kann. Durch eine Schwenk- oder Kippbewegung des Strangabschlägers wird dieser in eine jeden Strang trennende Stoppstellung gebracht. Das bedeutet, dass der Strangabschläger durch seine Schwenk- oder Kippbewegung den Förderweg des oder jedes Strangs kreuzt, also durch die Förderebene E hindurchtaucht, so dass der oder jeder Strang zwangsläufig getrennt und umgeleitet wird. Bevor die Produktion wieder aufgenommen werden kann, müssen die Strangreste, die durch das Trennen des oder jedes Strangs entstehen, insbesondere aus dem Messkopf entfernt werden. Die Strangreste fallen üblicherweise von allein entgegen der Förderrichtung des oder jedes Strangs aus dem Messkopf. Das Stopp- und Anfahrverfahren ist Bestandteil des üblichen Betriebs. Teilweise werden die Strangreste auch aktiv entfernt, beispielsweise manuell oder mittels Druckluft. Das Reinigen gehört ebenfalls zum üblichen Betrieb vor der Produktionsaufnahme bzw. vor dem Wiederanfahren der Produktion. Erst wenn die Strangreste beseitigt sind, kann die Strangproduktion wieder angefahren werden. Dazu wird der Strangabschläger dann zurück in seine Produktionsstellung geschwenkt oder gekippt.
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Es hat sich aber gezeigt, dass bezüglich des Durchmessers und/oder des Gewichts vom Standard abweichende Stränge problematisch zu verarbeiten sind. Als Standard werden üblicherweise Stränge mit einem Durchmesser von ca. 6 bis 8 mm angesehen. Es ist bekannt, dass die Stränge bei bestimmten Durchmessern der Stränge bzw. bei bestimmten Tabaksorten insbesondere aufgrund der hohen Stranggeschwindigkeiten zum Schwingen neigen, was die Führung in der Strangmaschine und insbesondere im Messkopf sowie das Einfädeln des oder jedes Strangs in den Messkopf beim Wiederanfahren nach einem Stopp erschwert. Insbesondere für besonders dünne Stränge, z. B. mit einem Durchmesser kleiner 5 mm, die zur Herstellung von so genannten Slim-Produkten oder Mikro-Slim-Produkten verwendet werden, und für Stränge mit einem hohen Gewicht fällt dieser negative Effekt des Schwingens gerade bei hohen Stranggeschwindigkeiten besonders ins Gewicht. Gerade besonders dünne Stränge hängen aufgrund der fehlenden Eigenstabilität in dem Bereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf durch, was zu Störungen oder Fehlern bei der Produktion führen kann. Mit anderen Worten sind die herkömmlichen Maschinen und Anordnungen insbesondere im Bereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf nicht geeignet, besonders dünne oder besonders schwere Stränge sicher und stabil zu führen.
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Es besteht daher die Aufgabe, Maßnahmen vorzuschlagen, die das sichere und stabile Führen von vom Standard abweichenden Strängen gewährleisten, ohne den üblichen Betrieb der Strangproduktion, zu dem auch das Stopp- und Anfahrverfahren sowie das Reinigen gehören, zu beeinträchtigen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Strangstützmittel der eingangs genannten Art gelöst, das durch ein Stützelement gekennzeichnet ist, das aus einer Warteposition, in der das Stützelement keinen Kontakt zu dem oder jedem Strang hat, in eine Stützposition, in der das Stützelement in Stützkontakt mit dem oder jedem Strang steht, und umgekehrt bewegbar ist. Mit dieser erfindungsgemäßen Ausführung wird zum einen ein ruhiger und stabiler Stranglauf gewährleistet. Der Zwischenraum zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf wird durch das Strangstützmittel in der Stützposition mindestens teilweise überbrückt bzw. unterstützt, so dass jeder Strang, insbesondere auch dünne Stränge zur Herstellung von Slim-Produkten und Mikro-Slim-Produkten, von unten gestützt und geführt wird. Dadurch, dass das Stützelement aus der Stützposition in eine Warteposition und umgekehrt bewegbar ist, also aus dem Übergangsbereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf so weit heraus, dass der Bereich unterhalb des oder jedes Strangs frei ist, ist weiterhin sichergestellt, dass bei einer Strangunterbrechung die Strangreste und Strangstücke, insbesondere solche, die aus dem Messkopf zurückfallen, frei und ungehindert nach unten herabfallen können, so dass beim Wiederanfahren keinerlei Störungen durch vorhandene Strangreste und Strangstücke bestehen. Der übliche Betrieb wird durch das Strangstützmittel somit in keiner Weise beeinträchtigt. Das Strangstützelement ist also nur während des Produzierens der Stränge im Eingriff bzw. Umgriff mit den Strängen. Beim Stoppen und Anfahren der Produktion ist das Strangstützmittel außer Eingriff.
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Zweckmäßigerweise ist das Stützelement ein Schwenkhebel, der aus einer Anfahr- und Stoppstellung für den oder jeden Strang als Warteposition in eine Produktionsstellung für den oder jeden Strang als Stützposition und zurück schwenkbar ist. Mit der Schwenkbarkeit ist eine besonders einfache und effektive Lösung vorgeschlagen, das Stützelement zwischen zwei Positionen hin und her zu bewegen. Das Schwenken ermöglicht es auf schnelle und einfache Weise, das Stützelement zum einen in die Stützposition zu bringen und zum anderen vollständig aus dem Übergangsbereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf zu bewegen, wozu bevorzugt ein Schwenkwinkel von ca. 90° vorgesehen ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strangstützmittels ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel um eine Achse A schwenkbar ist, die vorzugsweise parallel zur und in Förderrichtung F des oder jedes Strangs ausgerichtet ist. Anders ausgedrückt ist die Achse A genauso ausgerichtet wie der oder jeder Strang, den es zu stützen gilt. Diese Anordnung bzw. Ausrichtung der Achse A zur Förderrichtung F ermöglicht eine äußerst platzsparende und sichere Platzierung des Strangstützmittels in dem Übergangsbereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf.
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Besonders bevorzugt weist der Schwenkhebel eine Stützfläche auf, die in Stützposition parallel zur Förderebene E des oder jedes Strangs verläuft. Mit dieser Ausbildung und Anordnung wird eine ebene und gleichmäßige Stützung des oder jedes Strangs sichergestellt. Insbesondere beim Stützen von mehr als einem Strang ist die durch die Stützfläche aufgespannte Stützebene für alle Stränge stets parallel zur Förderebene E der Stränge.
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Vorteilhafterweise ist in der Stützfläche mindestens eine Führungsnut zum Führen und Stützen eines Strangs ausgebildet. Durch das Vorsehen einer Führungsnut in der Stützfläche ist eine kontrollierte und sichere Stützung und auch seitliche Führung eines Strangs gewährleistet, da der Strang auch seitlich gehalten wird. Ein derart gestützter und geführter Strang wird beim Transport bezüglich des Schwingens beruhigt und stabilisiert.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, dass die oder jede Führungsnut als Prismaführung ausgebildet ist. Durch eine Prismaführung ist eine Universalführung geschaffen, die es ohne Anpassung ermöglicht, Stränge mit unterschiedlichem Durchmesser und/oder unterschiedlichem Querschnitt gleichbleibend und konstant zu stützen.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schwenkhebel vertikal zur Förderebene E verstellbar ausgebildet ist. Mit dieser Verstellmöglichkeit ist eine einfache und schnelle Anpassung an unterschiedliche Strangzuführungen, insbesondere betreffend den Durchmesser, ermöglicht, um stets eine parallele Ausrichtung der Stützfläche einerseits und der Förderebene E andererseits zu schaffen.
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Zweckmäßigerweise ist der Schwenkhebel queraxial zu dem oder jedem Strang verstellbar ausgebildet. Auch diese Verstellmöglichkeit stellt eine einfache und schnelle Anpassung an unterschiedliche Strangzuführungen, insbesondere betreffend die Stranglage und/oder den Strangabstand, sicher.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des Strangstützmittels zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass dem Schwenkhebel ein Anschlagelement zugeordnet ist, wobei der Schwenkhebel in der Stützposition am Anschlagelement anliegt. Dadurch ist eine definierte Stützposition schnell und sicher sowie insbesondere wiederholbar erreichbar.
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Vorteilhafterweise ist das Anschlagelement vertikal zur Förderebene E verstellbar ausgebildet. Die vertikale Anpassung des Anschlagelementes gewährleistet ebenfalls, dass das Strangstützmittel an unterschiedliche Stranggeometrien anpassbar ist.
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Eine bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schwenkhebel mittels eines Pneumatikzylinders betätigbar ist. Mit einem Pneumatikzylinder ist das Schwenken schnell und präzise ausführbar.
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Die Aufgabe wird auch durch eine Moduleinheit der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass dem Tragelement ein Strangstützmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zugeordnet ist. Die sich aus dem Strangstützmittel ergebenden Vorteile wurden bereits weiter oben ausführlich beschrieben, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
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Weitere vorteilhafte und/oder zweckmäßige Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Strangstützmittels mit einem Strangabschläger, wobei sowohl das Strangstützmittel als auch der Strangabschläger in der Start-/Stoppstellung stehen,
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2 eine Vorderansicht des Strangstützmittels mit dem Strangabschläger, wobei sowohl das Strangstützmittel als auch der Strangabschläger in Produktionsstellung stehen,
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3 eine perspektivische Darstellung des Strangstützmittels mit dem Strangabschläger in Produktionsstellung gemäß 2, und
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4 eine Vorderansicht des Strangstützmittels mit dem Strangabschläger, wobei das Strangstützmittel in der Start-/Stoppstellung steht, während der Strangabschläger in der Produktionsstellung steht.
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Die Erfindung betrifft ein Strangstützmittel, das zum Stützen von Strängen der Tabak verarbeitenden Industrie zwischen einer Formatkonsole einer Strangmaschine und einem Messkopf eingesetzt wird.
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In einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie werden einzelne Stränge 10 bzw. mehrere Stränge 10 gleichzeitig produziert, z. B. aus Tabak oder aus Filtermaterial, und in Förderrichtung F transportiert, und zwar in einer Förderebene E. Dieser Produktionszustand ist z. B. in den 2 und 3 gezeigt. In der beschriebenen Ausführungsform sind zwei Stränge 10 parallel nebeneinander transportiert. Die Stränge 10 werden im Produktionsmodus in der Förderebene E aus der (nicht dargestellten) Formatkonsole einer Strangmaschine heraus in einen (nicht dargestellten) Messkopf gefördert, wobei zwischen der Formatkonsole der Strangmaschine und dem Messkopf ein Abstand besteht. Kommt es zu Störungen im Produktionsmodus und/oder soll die Produktion gestoppt werden, unterbricht ein Strangabschläger 11, der in Förderrichtung F hinter der Formatkonsole angeordnet ist, den kontinuierlichen Strangtransport, indem der Strangabschläger 11 durch die Förderebene E durchtaucht und den Strang 10 oder die Stränge 10 trennt und umleitet. Ein solcher Start-/Stopp-Zustand ist z. B. in der 1 gezeigt.
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Um den Strang 10 oder die Stränge 10 im Produktionsmodus in dem Bereich des Abstandes zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf zu stützen, ist im Bereich des Strangabschlägers 11 ein Strangstützmittel 12 angeordnet. Das erfindungsgemäße Strangstützmittel 12 ist zum Stützen von Strängen 10 der Tabak verarbeitenden Industrie zwischen einer Formatkonsole einer Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie und einem Messkopf zum Aufnehmen von Messdaten zu dem oder jedem Strang 10 ausgebildet und eingerichtet. Das Strangstützmittel 12 weist erfindungsgemäß ein Stützelement 13 auf, das aus einer Warteposition, in der das Stützelement 13 keinen Kontakt zu dem oder jedem Strang 10 hat, in eine Stützposition, in der das Stützelement in Stützkontakt mit dem oder jedem Strang 10 steht, und umgekehrt bewegbar ist. Mit anderen Worten ist das Stützelement 13 im Produktionsmodus (siehe z. B. 2 und 3) im Eingriff bzw. Umgriff mit dem oder jedem Strang 10, indem es von unten eine Abstützung für den oder jeden Strang 10 bietet. In Kontakt heißt also nicht zwangsläufig, dass der oder jeder Strang 10 durchgängig in Berührung mit dem Stützelement 13 steht. Entscheidend ist, dass das Stützelement 13 ein Ausweichen des oder jedes Strangs 10 verhindert. Außerhalb des Produktionsmodus, also wenn eine Störung vorliegt oder wenn sich die Maschine in einem Anfahr- oder Stoppmodus befindet (siehe z. B. 1 und 4), ist das Stützelement 13 außer Eingriff, indem es deutlich von dem oder jedem Strang 10 entfernt ist.
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Die im Folgenden beschriebenen Merkmale und Ausführungsformen des Strangstützmittels 12 sind jeweils für sich betrachtet oder in Kombination miteinander erfindungsgemäße Weiterbildungen des zuvor beschriebenen Strangstützmittels 12.
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Das Stützelement 13 ist bevorzugt ein Schwenkhebel 14, der aus einer Anfahr- und Stoppstellung für den oder jeden Strang 10 als Warteposition in eine Produktionsstellung für den oder jeden Strang 10 als Stützposition und zurück schwenkbar ist. Das Schwenken oder auch Kippen ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen Stützen und Freigeben des oder jedes Strangs 10. Der Schwenkhebel 14 ist um eine Achse A schwenkbar und aus einem Halteabschnitt 15 und einem Stützabschnitt 16 gebildet, vorzugsweise einstückig. Der Stützabschnitt 16 ist gegenüber dem Halteabschnitt 15, mit dem der Schwenkhebel 14 an einem ortsfesten Tragelement 17, das z. B. durch ein Maschinengestell, einen Rahmen oder durch andere Komponenten, beispielsweise eine Strangabschlägereinheit gebildet sein kann, gelagert ist, gekröpft. Die Achse A ist vorzugsweise parallel zur Förderrichtung F und in Förderrichtung F des oder jedes Strangs 10 ausgerichtet, weist also in dieselbe Richtung wie der oder jeder Strang 10.
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Der Schwenkhebel 14 weist im Bereich des Stützabschnitts 16 eine Stützfläche 18 auf, die in Stützposition parallel zur Förderebene E des oder jedes Strangs 10 verläuft. Die Stützfläche 18 ist grundsätzlich eben ausgebildet. Allerdings ist in der Stützfläche 18 mindestens eine Führungsnut 19 zum Führen und Stützen eines Strangs 10 ausgebildet. Je nach Anzahl der zu führenden und zu stützenden Stränge 10 können auch zwei Führungsnuten 19 oder mehr Führungsnuten 19 vorgesehen sein. Bei mehreren Führungsnuten 19 laufen diese parallel zueinander. Ausgerichtet ist die oder jede Führungsnut 19 in Strangrichtung, also parallel und in Richtung der Förderrichtung F. Die Führungsnut 19 kann eine einfache oder an die Strangform angepasste Rinne sein. Bevorzugt ist jede Führungsnut 19 als Prismaführung ausgebildet, so dass Stränge 10 unterschiedlicher Durchmesser und/oder unterschiedlicher Querschnitte gleichermaßen in derselben Führungsnut 19 geführt und gestützt werden können.
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Der Schwenkhebel 14 ist in seiner Position relativ zu dem Tragelement 17 verstellbar ausgebildet. Die Verstellbarkeit kann auf unterschiedliche Weise linear und/oder schwenkbar/kippbar entlang einer Kreisbahn realisiert sein. Bevorzugt ist der Schwenkhebel 14 vertikal zur Förderebene E verstellbar ausgebildet. Die Verstellbarkeit ist in der beschriebenen Ausführungsform dadurch hergestellt, dass der Schwenkhebel 14 an einer Stellplatte 20 angeordnet ist, die an dem Tragelement 17 befestigt ist. Die Stellplatte 20 weist Langlöcher 21 auf. Mittels lösbarer Befestigungselemente 22 ist die Stellplatte 20 am Tragelement 17 angeordnet, wobei durch die Langlöcher 21 ein Verstellweg senkrecht zur Förderebene E definiert ist. Eine weitere Verstellmöglichkeit des Schwenkhebels 14 ist in queraxialer Richtung zum Strang 10 vorgesehen. Die Verstellbarkeit kann z. B. auf einfache Weise durch Abstandselemente zwischen der Stellplatte 20 und dem Tragelement 17 erreicht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Schwenkhebel 14 an einer weiteren Stellplatte 22 angeordnet ist, die wiederum z. B. über Langlöcher relativ zur ersten Stellplatte 20 verstellbar ist. Selbstverständlich kann die vertikale und horizontale bzw. queraxiale Verstellbarkeit auch auf andere übliche Weise erreicht werden.
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Das Strangstützmittel 12 umfasst des Weiteren optional auch ein Anschlagelement 23. Das Anschlagelement 23 ist dem Schwenkhebel 14 zugeordnet, derart, dass der Schwenkhebel 14 in seiner Stützposition am Anschlagelement 23 anliegt. Das Anschlagelement 23 kann z. B. ein einfacher Bolzen oder dergleichen sein. Bevorzugt ist das Anschlagelement 23 aber vertikal zur Förderebene E verstellbar ausgebildet. In der beschriebenen und bevorzugten Ausführungsform ist das Anschlagelement 23 eine einfache in die Stellplatte 22 eingelassene Schraube 24, die auf der Unterseite der Stellplatte 22 herausragt. Durch Verdrehen der Schraube 24 kann das Anschlagelement 23 verstellt werden. Andere Ausbildungen und Anordnungen des Anschlagelementes 23 sind selbstverständlich möglich. Das Anschlagelement 23 könnte z. B. auch durch einen Winkel gebildet werden, der verstellbar an der Stellplatte 20 angeordnet ist. Auch pneumatische Anschlaglösungen sind einsetzbar.
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Die Betätigung des Schwenkhebels 14 ist auf unterschiedliche Weise realisierbar. Die Schwenkbewegung kann z. B. durch Stellmotoren oder andere Antriebsmittel ausgeübt werden. Bevorzugt ist der Schwenkhebel 14 mittels eines Pneumatikzylinders 25 betätigbar. Das Strangstützmittel 12 und insbesondere der Schwenkhebel 14 sind an eine Steuerung angeschlossen, mittels der die Schwenkbewegung, also die Schaltung zwischen der Warteposition und der Stützposition, ausgelöst wird.
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Das Strangstützmittel 12 kann als Einzel- oder Austauschteil sowie als Nachrüstelement vorgesehen sein. Bevorzugt ist das Strangstützmittel 12 jedoch Bestandteil einer Moduleinheit 26, die des Weiteren das Tragelement 17 sowie den an dem Tragelement 17 angeordneten Strangabschläger 11 umfasst. Der Strangabschläger 11 ist grundsätzlich bekannt, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wird. Der Strangabschläger 11 ist um die Achse S schwenkbar. Die Achse A des Schwenkhebels 14 ist quer zur Achse S des Strangabschlägers 11 ausgerichtet. Anders ausgedrückt ist die Achse S parallel zur Förderebene E und quer zur Förderrichtung F ausgerichtet.
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Das Verfahren zum Stützen und Freigeben des oder jedes Strangs 10 im Falle eines Maschinenstopps oder einer Maschinenstörung läuft wie folgt ab: In einer Strangmaschine wird mindestens ein Strang 10 kontinuierlich und endlos gebildet und in Förderrichtung F transportiert. Unmittelbar hinter der Formatkonsole der Strangmaschine läuft der oder jeder Strang 10 durch den Strangabschläger 11, der in seiner Produktionsstellung steht, in Richtung des Messkopfes, wobei der oder jeder Strang 10 in dem Übergangsbereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf durch das erfindungsgemäße Strangstützmittel 12 in der Stützposition gestützt wird (siehe z. B. 2 und 3). Bei einer Störung der Produktion oder einem Stopp der Strangmaschine wird der Strangschläger 11 betätigt, so dass der oder jeder Strang 10 unmittelbar hinter der Formatkonsole durchtrennt wird. Das Strangstützmittel 12 wird in seine Warteposition abseits des oder jedes Strangs 10 geschwenkt. Damit befinden sich sowohl der Strangabschläger 11 als auch das Strangstützmittel 12 in der Start-/Stoppstellung (siehe 1). Die Strangreste und Strangstücke, die stromabwärts hinter dem Strangabschläger 11, vorzugsweise im Messkopf liegen, fallen nach unten und können dort problemlos abtransportiert werden, da der Übergangsbereich zwischen der Formatkonsole und dem Messkopf durch das aus diesem Bereich wegbewegte Strangstützmittel 12 frei ist.
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Beim Wiederanfahren der Strangmaschine wird zunächst der Strangabschläger 11 wieder in seine Produktionsstellung zurück geschwenkt, so dass der oder jeder Strang 10 ungehindert in Richtung des Messkopfes transportiert werden kann (siehe z. B. 4). Vorzugsweise leicht zeitverzögert wird dann das Strangstützmittel 12 in seine Stützposition geschwenkt, so dass dann sowohl der Strangabschläger 11 als auch das Strangstützmittel 12 wieder in der Produktionsstellung stehen (siehe 2 und 3). Das Wiederanfahren wird durch die Erfindung, nämlich das bewegbare Strangstützmittel, problemlos ermöglicht, da die Strangstücke bzw. Strangreste, die aus dem Messkopf entgegen der Förderrichtung F des oder jedes Strangs 10 fallen, ungehindert nach unten abgefördert werden bzw. durch Eigengewicht fallen können.