DE102011053231A1 - Längsverstelleinrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Längsverstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes mit
- – einer ortsfest mit einem Kraftfahrzeug verbindbaren Bodenschiene und
- – einer mit dem Kraftfahrzeugsitz verbindbaren, zwischen einer vorderen und einer hinteren Endlage längs verschiebbar an der Bodenschiene gelagerten Sitzschiene.
- Längsverstelleinrichtungen der eingangs genannten Art dienen zur längenverstellbaren Anordnung eines Fahrzeugsitzes an einer Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges. Die mit dem Fahrzeugsitz verbindbare Sitzschiene ist dabei an der mit dem Fahrzeugboden verbindbaren Bodenschiene längsverschiebbar gelagert, so dass eine Verstellung des Fahrzeugsitzes zwischen einer vorderen und hinteren Position durch Verstellung der Sitzschiene zwischen der zugeordneten vorderen und hinteren Endlage erfolgt. Die Schienen einer Längsverstelleinrichtung stehen dabei üblicherweise nur in den Führungsbereichen über geeignete Gleit- und/oder Rollkörper miteinander in Kontakt und sind ansonsten im Abstand voneinander angeordnet.
- Im Falle eines Unfalls und den dabei auftretenden Beschleunigungen ist es erforderlich, dass die Sitzschiene zuverlässig an der Bodenschiene angeordnet ist, damit die unfallbedingt an der Sitzschiene angreifenden Zugkräfte zuverlässig in die Bodenschiene eingeleitet werden können. Insbesondere im Falle der Anordnung eines Gurtschlosses an der Sitzschiene wirken im Falle eines Unfalls erhöhte Beschleunigungskräfte auf die Sitzschiene, deren Intensität zudem von der Position der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene abhängt, wobei die höchsten Belastungen bei einer Anordnung der Sitzschiene im Bereich ihrer hinteren Endlage auftreten. Zur Gewährleistung der Sicherungsfunktion des Fahrzeugsitzes muss in jeder Sitzposition weitestgehend verhindert werden, dass sich die beiden Schienen belastungsbedingt voneinander trennen, bspw. reißverschlussartig aufreißen.
- Bekannte Längsverstelleinrichtungen der eingangs genannten Art weisen zur Erzielung eines Widerstands gegen ein Abtrennen oder Ausreißen der Schienen einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei die im Querschnitt freien Enden der Schienen so ausgebildet sind, dass sie hakenförmig ineinander greifen. Um jedoch für alle Positionen der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene eine ausreichende Ausreißfestigkeit zu erreichen, ist es erforderlich, die Sitzschiene und Bodenschiene entsprechend der höchsten zu erwartenden Belastung auszulegen, wobei insbesondere die Belastungssituation im Falle einer Anordnung der Sitzschiene im Bereich der hinteren Endlage zu berücksichtigen ist, nachdem in dieser Position im Falle eines Unfalls besonders hohe Beschleunigungskräfte auf die Sitzschiene der Längsverstelleinrichtung wirken.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Längsverstelleinrichtung bereitzustellen, welche die Sitzschiene im Bereich ihrer hinteren Endlage weitestgehend vor einer crashbedingten Verlagerung gegenüber der Bodenschiene schützt.
- Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Längsverstelleinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Längsverstelleinrichtung ist eine Abhebesicherung, die im Bereich der hinteren Endlage der Sitzschiene sowohl mit der Bodenschiene als auch mit der Sitzschiene in Wirkverbindung steht. Die Abhebesicherung ist dabei so dimensioniert, dass sie zusätzlich zu der sich aus der Linearführung der Sitzschiene an der Bodenschiene ergebenden Lagesicherung der Sitzschiene die Sitzschiene im Bereich ihrer hinteren Endlage an der Bodenschiene in Z-Achsenrichtung festlegt und ein Abheben der Sitzschiene von der Bodenschiene weitestgehend blockiert, bzw. in erheblichem Maße erschwert. Mit der Z-Achsenrichtung wird dabei im Rahmen der Anmeldung – bezogen auf die Einbaulage der Längsverstelleinrichtung am Fahrzeug – die Fahrzeughochachse bezeichnet. Eine Festlegung der Sitzschiene an der Bodenschiene über die Abhebesicherung erfolgt dabei nur im Bereich um die hintere Endlage der Sitzschiene, nachdem in dieser Position der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene im Crashfall besonders hohe Beschleunigungskräfte, bspw. eingeleitet durch ein an der Sitzschiene angeordnetes Gurtschloss, auf die Längsverstelleinrichtung wirken.
- Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Längsverstelleinrichtung ermöglicht es somit, eine Auslegung der Sitzschiene und der Bodenschiene ungeachtet der Belastungsspitzen im Falle einer Anordnung der Sitzschiene im Bereich um ihre hintere Endlage vorzunehmen. Der Wirkungsbereich der Abhebesicherung, d. h. der Bereich, in dem diese in Wirkverbindung mit der Bodenschiene und der Sitzschiene steht und im Falle eines Crashs eine Verlagerung in Z-Achsenrichtung, bspw. ein Ausreißen, erschwert, bzw. verhindert, kann dabei frei gewählt werden, so dass eine Dimensionierung der Bodenschiene und Sitzschiene unter Berücksichtigung des einstellbaren Wirkungsbereichs der Abhebesicherung erfolgen kann.
- Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Längsverstelleinrichtung gewährleistet ferner auch für den Fall, dass die Sitzschiene im Bereich ihrer hinteren Endlage über das hintere Ende der Bodenschiene hinausragt, mit der Abhebesicherung eine zuverlässige Lagesicherung der Sitzschiene an der Bodenschiene, obgleich aufgrund des Überstands die Verbindung von Sitzschiene und Bodenschiene im Crashfall wegen des ggf. erfolgenden Momenteneintrags einer besonders hohen Belastung unterliegt. Die Abhebesicherung erlaubt somit eine kostengünstige und materialsparende Ausgestaltung der Längsverstelleinrichtung, wobei sich die Abhebesicherung selbst einfach und kostengünstig realisieren lässt und im Crashfall zuverlässig ein Aufreißen der Längsverstelleinrichtung blockiert, bzw. erschwert. Nachdem die Abhebesicherung eine Dimensionierung der Längsverstelleinrichtung ohne Berücksichtigung der Belastungsspitzen erlaubt, lässt sich diese somit gegenüber bekannten Längsverstelleinrichtungen kostengünstiger herstellen und weist überdies eine gesteigerte Ausreißfestigkeit der Sitzschiene im Bereich um ihre hintere Endlage auf.
- Die Ausgestaltung der Abhebesicherung derart, dass diese im Bereich der hinteren Endlage der Sitzschiene mit der Bodenschiene und der Sitzschiene in Wirkverbindung steht, ist grundsätzlich frei wählbar. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Abhebesicherung jedoch ein mit der Sitzschiene verbundenes Arretierungselement auf, das im Bereich der hinteren Endlage der Sitzschiene mit einem an der Bodenschiene angeordneten Halteelement in Eingriff bringbar ist. Im Falle eines Crashs wirkt das Arretierungselement derart mit dem Halteelement zusammen, dass durch das Arretierungselement die Sitzschiene an der Bodenschiene festgelegt ist.
- Der Eingriff des Arretierungselements an dem Halteelement im Normalbetrieb der Längsverstelleinrichtung setzt dabei nicht zwingend voraus, dass diese miteinander in Kontakt stehen. Vielmehr kann der Eingriff auch derart ausgestaltet sein, dass eine gegenseitige Abstützung bzw. Verhakung erst in dem Fall eintritt, in dem crashbedingt auf die Sitzschiene eine erhöhte Beschleunigung wirkt. Die Ausgestaltung der Abhebesicherung mit einem Arretierungselement und einem Halteelement lässt sich in besonders einfacher Weise realisieren, wobei das Arretierungselement und das Halteelement in ihrer Ausgestaltung frei aufeinander abgestimmt werden können. Hierdurch ist eine gute Anpassung der Abhebesicherung an die Konstruktionsvorgaben möglich, so dass die Längsverstelleinrichtung flexibel herstellbar ist.
- Wesentlich für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Längsverstelleinrichtung ist, dass die Abhebesicherung einer Verstellung der Sitzschiene in Z-Achsenrichtung des Fahrzeugs, d. h. bezogen auf die Einbaulage am Fahrzeug in Richtung der Fahrzeughochachse, blockiert, bzw. weitestgehend behindert, so dass insbesondere ein Ausreißen der Sitzschiene von der Bodenschiene blockiert, bzw. zumindest gehemmt wird. Die Ausgestaltung des Arretierungselements und des Halteelements zur Festlegung der Sitzschiene an der Bodenschiene ist dabei grundsätzlich frei wählbar. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Arretierungselement jedoch eine das Halteelement hintergreifende Anschlagfläche auf. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung weist das Arretierungselement – in Z-Achsenrichtung betrachtet – einen Bereich auf, welcher punkt-, linienförmig- oder flächig an dem Halteelement anliegt, bzw. im Falle einer crashbedingten Z-Verschiebung der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene an dem Halteelement zur Anlage kommt. Eine entsprechende Ausgestaltung des Arretierungselements gewährleistet in besonders zuverlässiger Weise eine Blockierung bzw. Erschwerung einer Verlagerung der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene in Z-Achsenrichtung infolge der im Crashfall auftretenden Beschleunigungen. Eine weitergehende Überlappung von Halteelement und Arretierungselement ist zwar möglich, jedoch wirkt die Anschlagfläche in erster Linie in Z-Achsenrichtung und gewährleistet somit in besonders einfacher und zuverlässiger Weise die Funktion der Abhebesicherung, welche im Übrigen auf die Funktionsweise der Längsverstelleinrichtung keinen Einfluss besitzt, so dass im Normalbetrieb hierdurch keine Störung auftreten.
- Das Arretierungselement kann grundsätzlich in beliebiger Weise an der Sitzschiene angeordnet werden. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Arretierungselement jedoch aus der Sitzschiene oder aus einem an der Sitzschiene befindlichen Anbauteil gebildet. Gemäß dieser Ausgestaltung, nach der das Arretierungselement einstückig aus der Sitzschiene ausgeformt, bzw. durch ein bereits an der Sitzschiene angeordnetes Anbauteil gebildet ist, kann auf ein zusätzliches Bauteil verzichtet werden, welches an der Sitzschiene angeordnet werden muss. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht es somit, die Fertigungskosten zur Herstellung der Längsverstelleinrichtung in ergänzender Weise zu senken, wobei gleichzeitig eine zusätzliche Gewichtsersparnis erreicht wird. Das Anbauteil kann bspw. durch ein an der Sitzschiene angeordneten Gurtschlossträger für ein Gurtschloss gebildet sein, wobei der Gurtschlossträger derart ausgestaltet ist, dass es in der montierten Lage an der Sitzschiene einen Abschnitt aufweist, welcher das Arretierungselement bildet. Auch kann das Arretierungselement durch Freischneiden und Verformen eines Abschnitts der Sitzschiene gebildet sein.
- Die Anordnung des Arretierungselements an der Sitz- und Bodenschiene kann an beliebiger Stelle erfolgen, sofern ein Zusammenwirken im Bereich um die hintere Endlage der Sitzschiene gewährleistet ist. So kann das Arretierungselement auch außenseitig an der Sitzschiene verlaufen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Arretierungselement jedoch durch ein sich im Inneren eines von Bodenschiene und Sitzschiene gebildeten Hohlraums von der Sitzschiene in Richtung auf die Bodenschiene erstreckendes Hakenelement gebildet. Ein Hakenelement lässt sich besonders einfach und kostengünstig herstellen und stellt eine besonders zuverlässige Ausgestaltung des Arretierungselements dar, welches zudem eine einfache Ausgestaltung eines an das Hakenelement angepassten Halteelements ermöglicht. Eine Anordnung des Arretierungselements im Inneren des von Bodenschiene und Sitzschiene abgegrenzten Hohlraums gewährleistet darüber hinaus, dass im Vergleich zu bekannten Längsverstelleinrichtungen kein zusätzlicher Bauraum erforderlich ist. Darüber hinaus ist das Arretierungselement im Inneren des Hohlraums vor äußeren Einflüssen geschützt.
- Im Falle der Verwendung eines separaten Arretierungselements ist dessen Anordnung an der Sitzschiene grundsätzlich frei wählbar. So kann dieses bspw. an der Sitzschiene angeschraubt oder angeklebt sein. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Arretierungselement jedoch an die Sitzschiene angeschweißt, insbesondere stumpf aufgesetzt angeschweißt. Die Schweißverbindung stellt dabei eine einfach herzustellende sowie zuverlässige Verbindung dar, welche eine kostengünstige Herstellung der Längsverstelleinrichtung mit einem separaten Arretierungselement ermöglicht.
- Wie auch die Ausgestaltung des Arretierungselements, so kann auch die Ausgestaltung des Halteelements frei gewählt werden, sofern gewährleistet ist, dass die Bodenschiene und die Sitzschiene im Bereich um die hintere Endlage der Sitzschiene durch das Arretierungselement und das Halteelement miteinander in Eingriff befindlich sind. So kann das Halteelement bspw. im Falle der Verwendung eines außenseitig angeordneten Arretierungselements durch einen entsprechend außenseitig von der Bodenschiene vorstehenden Zapfen gebildet sein.
- Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement jedoch durch einen von der Bodenschiene in den Hohlraum vorstehenden Bolzen gebildet. Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet ein zuverlässiges Zusammenwirken von Arretierungselement und Halteelement im Inneren des von Sitzschiene und Bodenschiene gebildeten Hohlraums. Der Bolzen ist dabei an das Arretierungselement angepasst und kann zudem bspw. an seinem freien Ende eine seitliche Führungsfläche in Form eines tellerartigen Kopfes aufweisen. Die Verwendung eines Bolzens gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung in Verbindung mit einem im Hohlraum angeordneten Arretierungselement lässt sich besonders einfach und kostengünstig ohne zusätzlichen Bauraumbedarf herstellen. Zudem ist der Zusammenwirkungsbereich zuverlässig vor äußeren Einflüssen, bspw. Verschmutzungen, geschützt.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement Bestandteil eines Anbauteils der Bodenschiene, insbesondere Bestandteil eines Befestigungsfußes zur Anordnung der Bodenschiene am Fahrzeugboden. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung erfüllt ein systembedingt an der Bodenschiene angeordnetes Anbauteil, wie bspw. ein Befestigungsfuß an der Bodenschiene neben dessen primären Funktion zusätzlich die Funktion, ein Halteelement an der Längsverstelleinrichtung bereitzustellen. Das Halteelement wird dabei durch Abschnitte des Anbauteils gebildet, die in der montierten Lage des Anbauteils an der Bodenschiene an einer für das Halteelement vorgesehenen Position angeordnet sind. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht es, auf ein separates Halteelement zu verzichten. Darüber hinaus wird eine besonders zuverlässige Anordnung des Halteelements an der Bodenschiene über die Verbindung des Anbauteils mit der Bodenschiene gewährleistet.
- Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement durch einen verformten Endabschnitt der Bodenschiene gebildet. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist das Halteelement einstückig aus der Bodenschiene gebildet. So kann der Halteabschnitt bspw. durch Freischneiden und Umbiegen des Endabschnitts der Bodenschiene erfolgen, welcher dann derart ausgestaltet ist, dass er mit dem Arretierungselement im Bereich der hinteren Endlage der Sitzschiene zusammenwirkt. Besonders vorteilhafterweise ist dabei der Endabschnitt in Richtung auf den Hohlraum verformt, wodurch sich ein reduzierter Bauraum für die Längsverstelleinrichtung ergibt.
- Wie bereits an obiger Stelle dargelegt, ist es zur Bildung einer Eingriffssituation von Arretierungselement und Halteelement nicht zwingend erforderlich, dass die Elemente im Normalbetrieb in Kontakt miteinander stehen. So können Halteelement und Arretierungselement im Normalbetrieb im Abstand voneinander angeordnet sein, so dass zwischen diesen auf eine evtl. vorzusehende Schmierung verzichtet werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet das Halteelement mit dem Arretierungselement jedoch in der hinteren Endlage der Sitzschiene einen Endanschlag. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung wird die hintere Endlage der Sitzschiene gegenüber der Bodenschiene durch das Arretierungselement und das Halteelement festgelegt. Auf separate Endanschläge zur Festlegung der hinteren Endlage kann somit verzichtet werden.
- Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung überdeckt in der hinteren Endlage der Sitzschiene ein Verbindungsbereich eines an der Sitzschiene angeordneten Gurtschlossträgers die Bodenschiene zumindest abschnittsweise. Entsprechend der konstruktiven Vorgaben hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Bauraums für die Längsverstelleinrichtung sowie unter Berücksichtigung der geforderten Längsverstellmöglichkeiten ist eine Ausgestaltung der Längsverstelleinrichtung möglich, bei der die Sitzschiene in ihrer hinteren Endlage über das hintere Ende der Bodenschiene hinausragt. Grundsätzlich wirkt im Crashfall in dieser Positionierung die höchste Belastung auf die Längsverstelleinrichtung, wobei im Falle der Anordnung eines Gurtschlosses über einen an der Sitzschiene angeordneten Gurtschlossträger in dieser Position überdies ein Knickmoment auf die Sitzschiene wirkt, wenn der Krafteinleitungsbereich des Gurtschlosses in der hinteren Endlage der Sitzschiene vor dem hinteren Ende der Bodenschiene endet.
- Die erfindungsgemäße Weiterbildung vermeidet ein Abknicken der Sitzschiene dadurch, dass der zur Anordnung des Gurtschlosses an der Sitzschiene verwendete Gurtschlossträger einen Verbindungsbereich, d. h. Kontaktbereich mit der Sitzschiene aufweist, der auch in der hinteren Endlage der Sitzschiene zumindest abschnittsweise die Bodenschiene überdeckt, d. h. in Z-Achsenrichtung zumindest mit einem Teilbereich oberhalb der Bodenschiene im Bereich ihres hinteren Endes angeordnet ist.
- Durch diese Ausgestaltung der Erfindung, wobei der Gurtschlossträger in beliebiger Weise mit der Sitzschiene verbunden werden kann, bspw. angeschweißt ist, wird gewährleistet, dass durch die crashbedingt über das Gurtschloss in die Sitzschiene eingebrachten Kräfte kein Ausknicken der Sitzschienen im Bereich hinter dem hinteren Ende der Bodenschiene erfolgt. Diese Ausgestaltung der Erfindung lässt sich überdies durch eine entsprechend ausgestaltete Länge des Verbindungsbereichs des Gurtschlossträgers mit der Sitzschiene in besonders einfacher und kostengünstiger Weise realisieren.
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine Skizze eines unter Verwendung einer Längsverstelleinrichtung an einem Fahrzeug angeordneten Fahrzeugsitzes; -
2 eine perspektivische Ansicht auf einen hinteren Endbereich der Längsverstelleinrichtung von1 ; -
3 eine Skizze einer Seitenansicht einer Längsverstelleinrichtung mit einem an einer Sitzschiene angeordneten Gurtschlossträger mit einem Gurtschloss; -
4 eine Vorderansicht auf die Längsverstelleinrichtung von3 und -
5 eine Skizze einer Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Längsverstelleinrichtung. - In
1 ist eine Anordnung eines Fahrzeugsitzes4 an einer Fahrzeugkarosserie skizziert. Hierzu dienen zwei parallele im Abstand voneinander angeordnete Längsverstelleinrichtungen1 mit jeweils einer an dem Fahrzeugboden angeordneten Bodenschiene2 und einer an dem Fahrzeugsitz4 angeordneten Sitzschiene3 . Die Sitzschiene3 ist zwischen einer vorderen und einer hinteren Endlage längsverstellbar an der Bodenschiene2 angeordnet. Diese Verstellbarkeit erlaubt eine Längseinstellung der Position des Fahrzeugsitzes4 , wobei der vorderen Endlage der Sitzschiene3 die vorderste Position des Fahrzeugsitzes4 und der hinteren Endlage der Sitzschiene3 die hinterste Position des Fahrzeugsitzes4 zugeordnet ist. - Die Bodenschiene
2 und die Sitzschiene3 sind aus U-förmig gebogenen Blechprofilen gebildet, wobei deren Biegeverlauf derart ausgestaltet ist, dass die im Querschnitt freien Enden der Schienen2 ,3 ineinandergreifen, wodurch die Sitzschiene3 grundsätzlich in Z-Achsenrichtung festgelegt ist. In der montierten Lage der Sitzschiene3 an der Bodenschiene2 grenzen diese einen Hohlraum14 im Inneren der Längsverstelleinrichtung1 ab (vgl.2 u.4 ). - Eine Längseinstellung des Fahrzeugsitzes
4 gegenüber dem Fahrzeugboden erfolgt über eine Längsverschiebung der Sitzschiene3 gegenüber der Bodenschiene2 , wobei diese nur in bestimmten Führungsbereichen über Rollkörper11 miteinander in Kontakt stehen, durch die Sitzschiene3 im Normalbetrieb in Z-Achsenrichtung gegenüber der Bodenschiene2 festgelegt ist. Im übrigen Bereich sind die Bodenschiene2 und die Sitzschiene3 aufgrund der Lagerung über die Rollelemente11 im Abstand voneinander angeordnet. - Die Bodenschiene
2 ist gegenüber der Sitzschiene3 zwischen der vorderen Endlage und der hinteren Endlage verstellbar. Im Bereich um die hintere Endlage wirkt dabei ein Arretierungselement7 mit einem Halteelement8 zusammen, welche gemeinsam eine Abhebesicherung6 bilden. Das Arretierungselement7 ist als hakenförmig ausgebildetes Bauteil ausgeführt, das eine an das Halteelement8 angepasste längliche Anschlagfläche12 aufweist. Im Bereich um die hintere, in den3 und5 dargestellte Endlage der Sitzschiene3 hintergreift eine in Z-Achsenrichtung gerichtete Anschlagfläche12 des Arretierungselements7 das Halteelement8 im Bereich um die hintere Endlage der Sitzschiene3 , so dass im Falle eines Crashs eine Abhebebewegung der Sitzschiene3 gegenüber der Bodenschiene2 durch das Zusammenwirken des Arretierungselements7 mit dem Halteelement8 blockiert, bzw. erschwert wird. Dabei gelangt die im Normalbetrieb im Abstand von dem Halteelement8 angeordnete Anschlagfläche12 in Kontakt mit dem Halteelement8 , wodurch die Sitzschiene3 an der Bodenschiene2 festgelegt wird (vgl.3 u.5 ). - Insbesondere in der in
3 dargestellten hinteren Endlage resultiert aus der systembedingt hinteren Anordnung des Gurtschlosses9 an der Sitzschiene3 über ein Verbindungselement5 im Falle eines Crashs eine erhöhte Krafteinwirkung auf die Sitzschiene3 . Die Abhebesicherung6 gewährleistet für diesen Fall, dass die unfallbedingt auf die Sitzschiene3 wirkenden hohen Zugkräfte besonders zuverlässig von der Sitzschiene3 über das Arretierungsmittel7 und das Halteelement8 auf die Bodenschiene2 übertragen werden. - In dem in
3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Halteelement8 durch einen in den Hohlraum14 vorstehenden Bolzen8 gebildet. Eine alternative, in den2 und5 dargestellte Ausführungsform der Abhebesicherung6 sieht eine in Richtung auf den Hohlraum14 gewandte Verformung eines Endbereichs13 der Bodenschiene2 vor, wobei ein L-förmig ausgebildetes Arretierungselement7 eine Öffnung10 durchgreift, so dass die Anlagefläche12 außenseitig an der Bodenschiene2 angeordnet ist. - Der Eingriffsbereich der Abhebesicherung
6 , d. h. von Arretierungselement7 und Halteelement8 ist grundsätzlich frei wählbar, wobei bevorzugt ein Eingriffsbereich gewählt wird, bei dem das Arretierungselement7 bis zu 30 mm, besonders bevorzugt bis zu 20 mm um die hintere Endlage der Sitzschiene3 mit dem Halteelement8 zusammenwirkt, d. h. die Funktion der Abhebesicherung6 erfüllt.
Claims (12)
- Längsverstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes, mit – einer ortsfest mit einem Kraftfahrzeug verbindbaren Bodenschiene und – einer mit dem Kraftfahrzeugsitz verbindbaren, zwischen einer vorderen und einer hinteren Endlage längs verschiebbar an der Bodenschiene gelagerten Sitzschiene, gekennzeichnet durch eine mit der Bodenschiene (
2 ) und der Sitzschiene (3 ) im Bereich ihrer hinteren Endlage in Wirkverbindung stehenden Abhebesicherung (6 ), die derart ausgebildet ist, dass sie eine crashbedingte Trennung der Sitzschiene (3 ) von der Bodenschiene (2 ) blockiert. - Längsverstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebesicherung (
6 ) ein mit der Sitzschiene (3 ) verbundenes Arretierungselement (7 ) aufweist, das im Bereich der hinteren Endlage der Sitzschiene (3 ) mit einem an der Bodenschiene (2 ) angeordneten Halteelement (8 ) in Eingriff bringbar ist. - Längsverstelleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungselement (
7 ) eine das Halteelement (8 ) hintergreifende Anschlagfläche (12 ) aufweist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungselement (
7 ) aus der Sitzschiene (3 ) oder aus einem an der Sitzschiene (3 ) befindlichen Anbauteil (5 ) gebildet ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungselement durch ein sich im Inneren eines von Bodenschiene (
2 ) und Sitzschiene (3 ) gebildeten Hohlraums (14 ) von der Sitzschiene (3 ) in Richtung auf die Bodenschiene (2 ) erstreckendes Hakenelement (7 ) gebildet ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierungselement (
7 ) an die Sitzschiene (3 ) angeschweißt ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement durch einen von der Bodenschiene (
2 ) in den Hohlraum (14 ) vorstehenden Bolzen (8 ) gebildet ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement durch einen verformten Endabschnitt (
13 ) der Bodenschiene (2 ) gebildet ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (
8 ) Bestandteil eines Anbauteils der Bodenschiene (2 ), insbesondere Bestandteil eines Befestigungsfußes zur Anordnung der Bodenschiene (2 ) am Fahrzeugboden ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (
13 ) in Richtung auf den Hohlraum (14 ) verformt ist. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (
8 ) mit dem Arretierungselement (7 ) einen Endanschlag für die hintere Endlage der Sitzschiene (3 ) bildet. - Längsverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der hinteren Endlage der Sitzschiene (
3 ) ein Verbindungsbereich eines an der Sitzschiene (3 ) angeordneten Gurtschlossträgers (5 ) die Bodenschiene (2 ) zumindest abschnittsweise überdeckt.
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