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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehflügeltürbetätiger sowohl für die Standardmontage an Türblatt, Türrahmen oder Wand sowie für die im Boden versenkte Montage.
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Der Stand der Technik kennt Türschließer und Türöffner, die entweder an ein Türblatt oder an die Außenseite eines Türrahmens bzw. einer Wand zu montieren sind oder im Boden unter der Tür versenkt sind. Die vorbekannten Türbetätiger bestehen in der Regel aus einem Gussgehäuse, in dem eine Schließerfeder und eine Antriebsmechanik untergebracht ist. Aus dem Gussgehäuse heraus erstreckt sich eine Abtriebsachse. Auf dieser Abtriebsachse ist außerhalb des Gussgehäuses ein Hebel montiert. Dieser Hebel überträgt die Kraft auf das Türblatt bzw. vom Türblatt auf den Türrahmen. Bei der Bodenmontage ist die Abtriebsachse der Türbetätigers direkt mit der Drehachse des Türblatts verbunden. Diese vorbekannten Türbetätiger sind aufgrund des Gussgehäuses aufwendig und teuer in der Herstellung. Ferner steht das Gussgehäuse einem modularen Aufbau entgegen. So ist hier durch die Gussform der Bauraum für die Dämpfung und die Federung stets fest vorgegeben.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Drehflügeltürbetätiger bereitzustellen, welcher bei einfacher und kostengünstiger Herstellung und Montage einen modularen Aufbau ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Die abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
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Somit wird die Aufgabe gelöst durch einen Drehflügeltürbetätiger, umfassend ein Gehäuse mit einer Grundplatte, eine auf der Grundplatte um eine Abtriebsachse drehbeweglich gelagerte Abtriebscheibe, wobei die Abtriebsachse zur drehfesten Verbindung mit einem Hebel oder zur direkten, drehfesten Verbindung mit einer Drehachse der Drehflügeltür ausgebildet ist, eine im Gehäuse angeordnete Federeinheit als Energiespeicher für eine Schließ- oder Öffnungsbewegung der Drehflügeltür, wobei die Federeinheit zur gegenseitigen Kraftübertragung mit der Abtriebscheibe verbunden ist, und zumindest einen im Gehäuse angeordneten Dämpfer zum Dämpfen der Schließ- und/oder Öffnungsbewegung der Drehflügeltür, wobei der Dämpfer zur gegenseitigen Kraftübertragung mit der Abtriebscheibe verbunden ist, und als eigenständiges, vom Gehäuse unabhängiges Modul ausgebildet ist.
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Im Folgenden wird aus Gründen der Übersichtlichkeit meist von einem Dämpfer gesprochen. Ebenso bevorzugt ist es, mehrere Dämpfer anzuordnen.
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In den vorbekannten Türbetätigern ist das Gehäuse stets als Gussteil ausgebildet. Im Regelfall befindet sich in dem Gussteil eine zylindrische Bohrung. In dieser zylindrischen Bohrung wiederum ist ein hydraulischer Dämpfungskolben geführt. Bei vorliegender Erfindung soll aus Kostengründen kein fluid- oder gasdichtes Gehäuse verwendet werden. Somit muss der Dämpfer hier als ein unabhängiges, für sich genommen dichtes Modul ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass kein Bestandteil des Dämpfers einstückig mit dem Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil ausgebildet ist, und/oder dass kein Bestandteil des Dämpfers mit dem Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil urgeformt ist, und/oder dass kein Bestandteil des Dämpfers in das Gehäuse oder einem Gehäusebestandteil geformt wurde. Des Weiteren ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass der Dämpfer unabhängig vom Gehäuse fluid- und/oder gasdicht ist. Ferner bevorzugt ist es, dass der Dämpfer eine mit Gas oder Fluid gefülltes Dämpfergehäuse umfasst. Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Federeinheit stets gegen den Dämpfer wirkt, so dass der vollständige Öffnungs- und/oder Schließweg der Drehflügeltür gedämpft wird. Ferner bevorzugt dämpfen der oder die Dämpfer die vollständige Öffnungsbewegung und/oder die vollständige Schließbewegung der Drehflügeltür. Besonders bevorzugt sind der oder die Dämpfer so ausgebildet, dass sie die Schließ- und Öffnungsbewegung der Tür dämpfen.
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Bevorzugt umfasst das Gehäuse des Drehflügeltürbetätigers eine der Grundplatte gegenüberliegende Deckplatte. Insbesondere befindet sich die Abtriebscheibe, die Federeinheit und der Dämpfer samt Übertragungseinheit zwischen Grundplatte und Deckplatte. Besonders bevorzugt ist/sind ein oder mehrere Abstandshalter in Form eines Kunststoffteils und/oder einer Metallhülse zwischen Grundplatte und Deckplatte angeordnet.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Abtriebsachse eine mit der Abtriebscheibe einstückige oder mit der Abtriebscheibe drehfest verbundene Welle umfasst, wobei die Welle in der Grundplatte und/oder Deckplatte mittels Gleit- oder Wälzlagern gelagert ist. Bevorzugt ist anstatt der Wälz- oder Gleitlagerung in der Deckplatte eine Anlaufscheibe auf der Innenseite der Deckplatte angeordnet. Bevorzugt reicht die Welle durch die Deckplatte und/oder Grundplatte hindurch und stellt somit eine Schnittstelle für den Hebel oder direkt für die Drehachse des Türflügels (bei Bodenmontage) dar. Bevorzugt erstreckt sich die Welle durch die Deckplatte und die Grundplatte. Somit kann der Türbetätiger beidseitig, also für DIN-links und DIN-rechts, verwendet werden.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse, insbesondere die Verbindung von Grundplatte und Deckplatte, nicht fluiddicht und nicht gasdicht ausgebildet. Dadurch, dass der Dämpfer als eigenständiges und für sich dichtes Modul verwendet wird, bedarf es keiner dichten Ausführung des Gehäuses. Dadurch kann der erfindungsgemäße Drehflügeltürbetätiger sehr einfach und kostengünstig hergestellt werden. Alternativ kann, insbesondere für einen Bodentürschließer, das Gehäuse fluiddicht sein, um ein Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Grundplatte und/oder Deckplatte mit jeweils einer einheitlichen Wandstärke, insbesondere gleich oder kleiner 5 mm, insbesondere gleich oder kleiner 3 mm, ausgeführt sind, wobei Wandstärken mit Abweichungen von +/–2 mm, insbesondere +/–1 mm, noch als einheitliche Wandstärken definiert sind. Besonders bevorzugt sind die Grundplatte und/oder die Deckplatte aus Blech oder Kunststoff gefertigt.
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In weiterer bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Abtriebscheibe auf der Mantelfläche eine Steuerkurve, insbesondere Nockenkontur, umfasst. Unter Nockenkontur ist zu verstehen, dass sich der Radius der Abtriebscheibe zumindest in einem bestimmten Bereich kontinuierlich verändert. Der Drehflügeltürbetätiger umfasst des Weiteren eine Druckrolle zur Kraftübertragung zwischen der Federeinheit und der Abtriebscheibe. Diese Druckrolle wälzt auf der Steuerkurve der Abtriebscheibe.
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Alternativ zu dieser Kraftübertragung mittels Nockenkontur und Druckrolle ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abtriebscheibe eine Zahnradkontur umfasst. Hierbei ist die Mantelfläche der Abtriebscheibe als Zahnrad ausgebildet. In entsprechender Weise umfasst der Drehflügeltürbetätiger ein im Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte, drehbeweglich gelagertes Zahnradsegment, insbesondere Zahnrad, im Eingriff mit der Zahnradkontur der Abtriebscheibe zur Kraftübertragung zwischen der Federeinheit und der Zahnradkontur. Bevorzugt überträgt eine Zahnstange die Kraft zwischen Federeinheit und diesem Zahnrad/Zahnradsegment.
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In bevorzugter Ausführung sind der oder die Dämpfer als Rotationsdämpfer oder Rotationsbremsen ausgebildet. Dies bedeutet, dass in den Dämpfer eine rotatorische Bewegung bzw. Drehmoment eingeleitet wird. Innerhalb des Dämpfers befindet sich bevorzugt ein Gas oder träges Fluid sowie ein bewegliches Element, das in dem Gas oder Fluid durch Einleiten des Drehmoments bewegt wird. Das Medium wird durch eine Drossel oder einen Spalt verdrängt. Das Bremsmoment wird durch die Viskosität des Öles und den Querschnitt erzeugt.
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In bevorzugter Ausführung umfasst der Drehflügeltürbetätiger eine Übertragungseinheit zur gegenseitigen Kraftübertragung zwischen der Abtriebscheibe und dem Dämpfer. Die Übertragungseinheit ist insbesondere dazu ausgebildet, die rotatorische Bewegung der Abtriebscheibe auf eine rotatorische Dämpfungsbewegung des Dämpfers bzw. der Dämpfer zu übertragen, insbesondere zu übersetzen.
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In weiterer bevorzugter Ausbildung ist ein festes Ende des Dämpfers starr im Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte, gelagert. Das andere drehbewegliche Ende wird mit der Übertragungseinheit verbunden.
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In bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass die Übertragungseinheit ein Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment, drehfest verbunden mit der Abtriebscheibe, umfasst. Insbesondere ist das Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment koaxial auf der Antriebsscheibe angeordnet. Ferner bevorzugt umfasst der Dämpfer oder die mehreren verwendeten Dämpfer jeweils ein Dämpferzahnrad. Das Dämpferzahnrad oder die mehreren Dämpferzahnräder stehen in direktem Eingriff mit dem Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment der Abtriebscheibe. Dadurch wird eine rotatorische Bewegung der Abtriebscheibe auf die Dämpfer übertragen, insbesondere übersetzt. Entlang des Übertragungszahnrades oder Übertragungszahnradsegments können insbesondere mehrere Rotationsdämpfer angeordnet sein.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Übertragungseinheit das drehfest mit der Abtriebscheibe verbundene Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment und eine mit zumindest einem Dämpfer verbundene Zahnstange umfasst. Das Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment ist entweder einstückig mit der Abtriebscheibe gefertigt oder ist fest mit der Abtriebscheibe verbunden. Insbesondere sind das Übertragungszahnrad bzw. das Übertragungszahnradsegment und die Abtriebscheibe koaxial angeordnet. Besonders bevorzugt ist auf beiden Seiten der Abtriebscheibe je ein Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment angeordnet. In entsprechender Weise umfasst dann die Übertragungseinheit zwei Zahnstangen, welche jeweils im Eingriff mit einem Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment stehen. Die beiden Zahnstangen können untereinander bevorzugt starr verbunden sein. Durch diese doppelte Ausführung wird eine symmetrische Belastung der Übertragungseinheit gewährleistet und folglich ein Verkanten der Übertragungseinheit vermieden. Die Zahnstange ist bevorzugt linear gelagert im Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte. Die Linearführung ist entweder als Gleitführung oder als Rollenführung mit Wälz- oder Gleitlagern ausgeführt. Als weitere Alternative kommt hier bevorzugt eine Wälzkörperlagerung zum Einsatz. Der oder die verwendeten Rotationsdämpfer umfassen auch in dieser Ausführung jeweils ein Dämpferzahnrad. Das Dämpferzahnrad bzw. die Dämpferzahnräder der mehreren Rotationsdämpfer stehen jeweils im Eingriff mit der Zahnstange. Hier können auf sehr engem Raum mehrere Rotationsdämpfer hintereinander entlang der Zahnstange/den Zahnstangen angeordnet werden. Der Zahnstangentrieb ist relativ reibungsarm, so dass ein hoher Wirkungsgrad des Türbetätigers erreicht werden kann. Des Weiteren ist diese Lösung preiswert zu realisieren, da über die Zahnstange lediglich die Dämpfungskräfte übertragen werden müssen. Es können Rotationsdämpfer mit unterschiedlichen Bremsmomenten verwendet werden.
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In besonders bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, dass sich die Zähne der Zahnstange für den Eingriff mit dem Übertragungszahnrad oder Übertragungszahnradsegment in entgegengesetzter Richtung zu den Zähnen für den Eingriff mit dem Zahnrad des Dämpfers erstrecken. Die Verwendung solch einer Zahnstange ermöglicht es, dass sich die Zahnstange parallel zur Federeinheit, insbesondere parallel zu den Druckfedern, erstreckt. Zwischen der Zahnstange und der Federeinheit wäre nicht ausreichend Platz zur Anordnung der Rotationsdämpfer. Deshalb erstrecken sich in diesem Bereich die Zähne der Zahnstange oder der Zahnstangen nach oben.
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Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass ein festes Ende der Federeinheit am Gehäuse, insbesondere auf der Grundplatte, montiert ist. Dieses feste Ende der Federeinheit ist hier entweder starr oder drehbeweglich gelagert. Das andere, linear bewegliche Ende der Federeinheit ist, wie bereits beschrieben, entweder über eine Druckrolle mit der Steuerkurve der Abtriebscheibe verbunden oder wird über eine Zahnstangen/Zahnrad-Übersetzung mit der Abtriebscheibe verbunden. Das linear bewegliche Ende der Federeinheit ist besonders bevorzugt in einem Schlitz und/oder in einer Nut und/oder auf einem Steg des Gehäuses, insbesondere der Grundplatte, linear beweglich gelagert. Zwischen der Feder bzw. den Federn und der Lagerung des festen Endes befindet sich bevorzugt eine Federverstelleinheit zum Einstellen der Schließkraft.
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Die Federeinheit umfasst besonders bevorzugt mehrere, insbesondere zwei oder drei, parallel angeordnete Druckfedern. Weiter bevorzugt umfasst die Federeinheit am festen Ende und/oder am linear beweglichen Ende je eine Druckfederaufnahme. Die Druckfeder bzw. die mehreren Druckfedern sind in Taschen der Druckfederaufnahme eingesteckt oder sind auf Bolzen der Druckfederaufnahme aufgesteckt. Besonders bevorzugt sind am linear beweglichen Ende und/oder am festen Ende alle Druckfedern mit einer gemeinsamen Druckfederaufnahme verbunden. Somit ist stets ein gleicher Federweg aller Druckfedern sichergestellt.
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Besonders bevorzugt ist der Drehflügeltürbetätiger, insbesondere die Federeinheit und die Abtriebscheibe, zum Bewegen der Drehflügeltür über zumindest 45°, insbesondere zumindest 90°, insbesondere zumindest 120°, ausgebildet.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass eine Lagerstelle der Abtriebscheibe und/oder eines Dämpfers und/oder der Federeinheit im Gehäuse gleichzeitig als Montagepunkt für das Gehäuse an dem Sturz ausgebildet ist. Das heißt, dass beispielsweise eine Verschraubung des Drehflügeltürbetätigers mit dem Sturz eines Türrahmens durch die feste oder drehbewegliche Lagerung des festen Endes des Dämpfers hindurch verläuft.
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Im Folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der begleitenden Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätiger nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine Übertragungseinheit des erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers nach dem ersten Ausführungsbeispiel,
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3 eine Übertragungseinheit des erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers nach einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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4a–d diverse Lagerungen einer Abtriebscheibe eines erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen,
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5 den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen mit vollständigem Gehäuse, und
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6 den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätigers gemäß allen Ausführungsbeispielen mit vollständigem Gehäuse und Abdeckung.
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1 zeigt den erfindungsgemäßen Drehflügeltürbetätiger (im Folgenden Türbetätiger) 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
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Der Türbetätiger 1 umfasst ein Gehäuse 2, bestehend aus einer Grundplatte 3 und einer der Grundplatte 3 gegenüberliegenden Deckplatte 65 (siehe 5). Die Grundplatte 3 umfasst an allen vier Außenseiten Abkantungen 23. Diese Abkantungen stehen im 90°-Winkel zur Grundfläche der Grundplatte 3. Des Weiteren umfasst der Türbetätiger 1 eine Abtriebscheibe 5. Die Abtriebscheibe 5 ist um eine Abtriebsachse 4, ausgebildet als Welle 75, drehbeweglich auf der Grundplatte 3 gelagert.
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Die als Welle 75 ausgebildete Abtriebsachse 4 umfasst ein Hebelauge 69. Dieses Hebelauge 69 ist hier als Innenmehrkant ausgebildet. Bei Verwendung des Türbetätigers 1 als Standard-Türschließer oder -Türoffner wird ein Hebel über das Hebelauge 69 drehfest mit der Abtriebsachse 4 verbunden. Das andere Ende des Hebels stützt sich beispielsweise an einer Gleitschiene am Türflügel oder Türrahmen ab. Bei Verwendung des Türbetätigers 1 als Bodentürschließer wird eine Drehachse des Türflügels, insbesondere koaxial, direkt über dieses Auge 69 mit der Abtriebsachse 4 drehfest verbunden.
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Wie insbesondere in den 5 und 6 zu sehen ist, erstreckt sich die Welle 75 durch die Grundplatte 3 oder eine Deckplatte 65 hindurch. Dadurch ist das Hebelauge 69 auch außerhalb des Gehäuses 2 zugänglich. In besonders bevorzugter Ausführung erstreckt sich die Welle 75 in beiden Richtungen aus dem Gehäuse 2 heraus. Das bedeutet, dass die Welle 75 sowohl die Grundplatte 2 als auch die Deckplatte 65 durchbricht. Somit kann der Türbetätiger 1 beidseitig, also für DIN-rechts und DIN-links, verwendet werden.
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Des Weiteren umfasst der Türbetätiger 1 eine Federeinheit 7, eine Übertragungseinheit 8 und einen Dämpfer 9. Zur Kraftübertragung zwischen der Federeinheit 7 und der Abtriebscheibe 5 ist eine Druckrolle 11 vorgesehen. Die Federeinheit 7 und die Übertragungseinheit 8 sind hier ebenfalls auf der Grundplatte 3 gelagert. Alternativ ist es auch möglich, diese Elemente auf der Deckplatte 65 zu lagern.
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Die Federeinheit 7 umfasst zwei nebeneinander und parallel angeordnete Druckfedern 12. Alternativ können auch genau eine oder mehr als zwei Federn angeordnet werden. Ferner umfasst die Federeinheit 7 ein linear bewegliches Ende 13, ausgebildet als erste Druckfedernaufnahme, und ein festes Ende 14, ausgebildet als zweite Druckfedernaufnahme. Die zweite Druckfedernaufnahme 14 umfasst eine Federverstelleinheit 15 zum Einstellen der Schließkraft der Federeinheit 7. Die erste Druckfedernaufnahme 13 ist mit einem Linearlager 16 der Federeinheit 7 gegenüber der Grundplatte linearbeweglich gelagert. Die zweite Druckfedernaufnahme 14 ist mit einem starren oder drehbeweglichen Lager 17 der Federeinheit 7 gegenüber der Grundplatte 3 gelagert.
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Die Übertragungseinheit 8 überträgt die Kraft der Abtriebscheibe 5 auf einen Dämpfer 9, hier ausgebildet als Rotationsdämpfer. Die Übertragungseinheit 8 und den Rotationsdämpfer 9 zeigt im Detail die 2.
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In 2 ist zu sehen, dass die erste Druckfederaufnahme 13 der Federeinheit 7 zwei parallele Platten mit jeweils einer Gabelöffnung 31 umfasst. In dieser Gabelöffnung 31 ist eine Druckrollenachse 30 der Druckrolle 11 gelagert. Die Druckrollenachse 30 steht parallel zur Abtriebsachse 4.
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Des Weiteren zeigt diese Figur ein erstes Übertragungszahnrad 24, welches drehfest, insbesondere koaxial, mit der Abtriebscheibe 5 verbunden ist. Der Rotationsdämpfer 9 umfasst einen Dämpferkörper 63 und ein Dämpferzahnrad 64. Der Dämpferkörper 63 ist für sich genommen fluid- und/oder gasdicht. In dem Dämpferkörper 63 befindet sich ein Fluid oder Gas zum Dämpfen einer Bewegung. Über das Dämpferzahnrad 64 wird ein Drehmoment bzw. eine rotatorische Bewegung in den Rotationsdämpfer 9 eingeleitet und gedämpft. Das Dämpferzahnrad 64 steht in direktem Eingriff mit dem Übertragungszahnrad 24. Das Dämpferzahnrad 64 ist insbesondere kleiner als das Übertragungszahnrad 24, um so eine Übersetzung i > 1 vom Übertragungszahnrad 24 auf den Dämpfer 9 zu erreichen.
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Im Folgenden wird anhand der 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Übertragungseinheit 8 gezeigt. Dabei werden gleiche oder funktional gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel versehen. Bei den Darstellungen in den 2 und 3 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit gewisse Bestandteile des Türbetätigers 1 ausgeblendet. Letztendlich ergibt sich jedoch stets die Funktionsweise in Zusammenschau mit der Darstellung aus 1.
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Die Übertragungseinheit 8 im zweiten Ausführungsbeispiel umfasst das erste Übertragungszahnrad 24 auf der einen Seite der Abtriebscheibe 5 und ein zweites Übertragungszahnrad 25 (siehe 2) auf der anderen Seite der Abtriebscheibe 5. Die beiden Übertragungszahnräder 24, 25 sind drehfest und koaxial mit der Abtriebscheibe 5 verbunden. Des Weiteren umfasst die Übertragungseinheit 8 ein Zahnstangenelement 26. Das Zahnstangenelement 26 wiederum umfasst eine erste Zahnstange 27 und eine zweite Zahnstange 28. Die beiden Zahnstangen 27, 28 stehen im Eingriff mit den beiden Übertragungszahnrädern 24, 25. Durch die Verwendung von zwei Übertragungszahnrädern 24, 25 und jeweils einer dazugehörigen Zahnstange 27, 28 wird die Kraft symmetrisch übertragen und ein Verkanten, insbesondere der Übertragungseinheit 8, wird vermieden. Diejenigen Zähne der Zahnstangen 27, 28 für den Eingriff mit den Übertragungszahnrädern 24, 25 erstrecken sich in entgegengesetzter Richtung zu denjenigen Zähnen für den Eingriff mit den Dämpfungszahnrädern 64. Dadurch wird eine kompakte Bauweise ermöglicht.
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Ferner ist eine Linearführung 29 des Zahnstangenelements 26 schematisch dargestellt. Das Zahnstangenelement 26 ist hier beispielsweise in einer Nut, auf einem Steg oder in einem Schlitz des Gehäuses 2, insbesondere der Grundplatte 3, linear geführt.
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Die Abtriebscheibe 5 weist an ihrer Mantelfläche eine Steuerkurve, insbesondere Nockenkontur 32, hier ausgebildet als herzförmige Nockenkontur, auf. Die Druckrolle 11 wälzt auf dieser Nockenkontur 32.
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Die 4a–d zeigen verschiedene Möglichkeiten zur Lagerung der Abtriebscheibe 5 im Gehäuse 2. Diese Lagerungen sind bevorzugt auf alle Ausführungsbeispiele anzuwenden. Gezeigt wird jeweils die Abtriebscheibe 5 zwischen der Grundplatte 3 und der Deckplatte 65.
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In den 4a–d werden Wälzlager 67, 68 und Gleitlager 66 vorgestellt. Es ist jedoch stets möglich, Gleitlager durch Wälzlager und umgekehrt auszutauschen. Die Abtriebscheibe 5 ist in allen vier Varianten entweder einstückig mit der Welle 75 gefertigt oder die beiden Bauteile werden separat gefertigt und drehfest miteinander verbunden.
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4a zeigt eine Lagerung der Welle 45 mittels einem ersten Wälzlager 67 in der Grundplatte 3 und einem zweiten Wälzlager 68 in der Deckplatte 65. Die Welle 75 tritt hier sowohl durch die Grundplatte 3 als auch durch die Deckplatte 65 hindurch und weist auf beiden Enden ein Hebelauge 69 auf.
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4b zeigt die Gleitlager 66 als Bundlager. Es wird ein Bodenlager gezeigt. Die Welle 75 ist hier drehfest mit der Abtriebscheibe 5 verbunden. Das Hebelauge 69 rotiert zusammen mit der Abtriebscheibe 5.
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4c zeigt eine Ausbildungen der Welle 75 als Wellenstumpf. Hier erstreckt sich die Welle 75 von der Abtriebscheibe 5 aus lediglich in eine Richtung, nämlich durch die Grundplatte 3 hindurch. Gegenüber der Grundplatte 3 ist die Welle 75 mittels dem ersten Gleitlager 67 gelagert. Zwischen der Abtriebscheibe 5 und der Deckplatte 65 befindet sich eine Anlaufscheibe 70.
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4d zeigt eine ähnliche Lagerung wie in 10c mit der Ausnehme, dass anstatt des ersten Wälzlagers 67 ein Gleitlager 66 zwischen der Welle 75 und der Grundplatte 3 verwendet wird. Das Gleitlager 66 ist hier abgewinkelt und bildet somit eine axiale Lagerung des Übertragungszahnrades 24. Zwischen der Abtriebscheibe 5 und der Deckplatte 65 ist wiederum die Anlaufscheibe 70 vorgesehen.
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Die 5 und 6 zeigen den Türbetätiger 1 mit vollständigem Gehäuse 2 für alle Ausführungsbeispiele.
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Wie insbesondere in 5 zu sehen ist, befindet sich die Deckplatte 65 gegenüber und parallel zur Grundplatte 3. Darüber hinaus umfasst die Deckplatte 65 zu den Abkantungen 23 der Grundplatte 3 komplementäre Abkantungen. 5 zeigt beispielhaft für das erste Ausführungsbeispiel die Ausbildung von Lager- und Befestigungsstellen direkt in der Grundplatte 3. So sind hier Laschen nach innen gebogen, welche als Linearlager 16 für die Federeinheit 7 genutzt werden.
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6 zeigt, wie das Gehäuse 2 für einen ästhetisch ansprechenden Abschluss mit einer Abdeckung 10 versehen ist. Die Abdeckung 10 weist eine Aussparung für die Welle 75 auf. Die Abdeckung 10 erfüllt keinerlei tragende oder stabilisierende Funktion.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehflügeltürbetätiger
- 2
- Gehäuse
- 3
- Grundplatte
- 4
- Abtriebsachse
- 5
- Abtriebscheibe
- 7
- Federeinheit
- 8
- Übertragungseinheit
- 9
- Rotationsdämpfer
- 10
- Abdeckung
- 11
- Druckrolle
- 12
- Druckfeder
- 13
- linear bewegliches Ende/erste Druckfederaufnahme
- 14
- festes Ende/zweite Druckfederaufnahme
- 15
- Federverstelleinheit
- 16
- Linearlager der Federeinheit
- 17
- starres/drehbewegliches Lager der Federeinheit
- 23
- Abkantungen
- 24
- erstes Übertragungszahnrad
- 25
- zweites Übertragungszahnrad
- 26
- Zahnstangenelement
- 27
- erste Zahnstange
- 28
- zweite Zahnstange
- 29
- Linearführung des Zahnstangenelements
- 30
- Druckrollenachse
- 31
- Gabelöffnung
- 32
- Nockenkontur
- 63
- Dämpferkörper
- 64
- Dämpferzahnrad
- 65
- Deckplatte
- 66
- Gleitlager
- 67
- erstes Wälzlager
- 68
- zweites Wälzlager
- 69
- Hebelauge
- 70
- Anlaufscheibe
- 75
- Welle